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Autor Thema: BM und der Schatten  (Gelesen 5662 mal)

Manfred

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BM und der Schatten
« am: 13-April-2016, 22:47 »

Grüß euch,
nachdem ich letztes Jahr sechs BMs aus einem Nachlass übernommen, umgetopft und gut über den Winter gebracht habe, muss ich mich nun nach geeigneten Standorten umsehen.

Ein bis zwei könnten in der Nähe von mir in einem englischen Park untergebracht werden, doch der Standort soll größtenteils im Schatten liegen. Ich werde mir den Standort zwar erst im Juni anschauen können, möchte aber hiermit einen Thread für eine Diskussion über Schattenverträglichkeit eröffenen. Lt. meiner Recherche gibt es zwar einige Einzelmeldungen aber keine "Zusammenfassung" der Erfahrungen für die Schattenverträglichkeit von Mammutbäumen, im Speziellen von BMs.

Die Fragen, die man sich hier stellen könnte sind:
1) Wie gut wächst ein BM im Halbschatten. Inwiefern beeinträchtigt das seinen Wuchs?
2) Was ist mit Vollschatten? Sollte man einen jungen BM "bewusst" in einen fast vollschattigen Standort pflanzen, oder wird er es dort nur ein paar Jahren machen und dann eingehen? Oder wächst er einfach langsamer?
3) Wie sieht es mit KMs und UMs aus?
4) Begünstigt viel Schatten die Bildung von holzzersetzenden Pilzen, da es ja an einem schattigen Standort vermutlich feuchter ist?

Würde mich über die eine oder andere Meinung / Erfahrung zu diesem Thema freuen.

lg
Manfred
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Tom E

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Re: BM und der Schatten
« Antwort #1 am: 13-April-2016, 23:54 »

Hallo Manfred,
1) etwas schwächer nach oben, dazu meist relativ schmal und mit deutlich dünnerem Stamm.
2) ich hatte ein Exemplar in solch ungünstiger Lage, es hat sich scheinbar darauf eingestellt und zumindest ein Jahr ohne große Probleme überlebt, der Zuwachs lässt allerdings zu wünschen übrig. Leider weiß ich nicht wie lange ein junger BM unter solchen Bedingungen überlebt. Womöglich relativ lange, aber sicher sagen kann ich das nicht. Die Frage wird sein, wer will einen Baum pflanzen der dann womöglich 20 Jahre kümmert?
3) zumindest bei KM womöglich besser, bei UM k.A..
4) bei kleinen Bäumchen spielen holzzersetzende Pilze eigentlich keine Rolle, die sind für sie recht uninteressant. Die Luft/Bodenfeuchte hat aber wohl allgemein relativ wenig mit dem Holzkörper eines Baumes zutun. Allgemein ist beim BM ein feuchter Standort einem Trockenen eher vorzuziehen. Was Grauschimmel angeht, konnte ich am nassen dunklen Standort keine Probleme am kleinen BM feststellen.

Ich gestehe gern, dass ich damit keine große Erfahrung habe. Womöglich meldet sich noch der ein oder andere experimentierfreudige Mbregler.  ::)

Gruß
Tom
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Gartenwetter: Awekas von den Bäumchen und der Heidi.

Andreas Roth

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Re: BM und der Schatten
« Antwort #2 am: 14-April-2016, 00:11 »

Ich bin zwar alles andere als ein Mammutbaumexperte, aber wenn ich mir die Vermehrungstaktik der BMs anschaue, dann ist das doch ganz eindeutig eine Lichtbaumart. Die Samen fallen auf den von Waldbränden leergefegten Boden, und die Bäume wachsen rasch, um aus dem Schatten heraus ans Licht zu kommen. Lichter Halbschatten ist sicher kein großes Problem, aber im Vollschatten wird er vermutlich kümmern und eben nicht "durchstarten", um dem Schatten zu entwachsen.

KMs sind wahrscheinlich schattentoleranter, hier gibt es ja auch häufig Stockausschläge und Wurzelbrut in geschlossenen Wäldern, und bei entsprechender Wasserversorgung und günstigen klimatischen Bedingungen dürfte ein KM auch deutlich schneller wachsen. Bei UMs bin ich auch überfragt, aber ich denke, die werden auch eher mehr Licht benötigen. Feuchte Böden tun sicher allen Arten gut, so wie ich das bisher gelesen habe, ist vor allem Trockenstress eine Ursache für Pilzbefall, weil die Bäume durch den Wassermangel geschwächt werden.
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Viele Grüße,
Andreas

Bakersfield

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Re: BM und der Schatten
« Antwort #3 am: 14-April-2016, 10:22 »

Hallo Manfred,

als reine Pionier-und Lichtbaumart ist der BM schon sehr anspruchsvoll was den Standort angeht.

Natürlich erträgt der Baum verschiedene Stadien von Schatten. Doch entscheidend ist, was für einen Baum man in 10, 25, 50 Jahren an dem Standort haben möchte. Von 100+ Jahren ganz zu schweigen.

Möchtest du einen bis zum Boden beasteten und dicht benadelten Brummer mit 20m Höhe und einem BHD von über einem Meter? Dann setze ihn auf eine 20x20m Rasenfläche umgeben von jüngeren Laubbäumen.

Stehen drumherum auch noch Hochhäuser statt Laubbäume, mach lieber eine 50x50m Fläche daraus. Ähnlich ist es im Wald, wobei man dort natürlicherweise einen astfreien Stamm möchte. Aber auch dafür muss der Baum erst einmal die ersten 20 Jahre überstehen und eine dementsprechend große Lichtung haben. Ebenfalls ca. 20x20m.

Pauschalisieren kann man das sowieso nur ganz schlecht. Die Abstände nach Osten und Norden dürften bspw. auch mal kleiner sein, wenn dafür ein Sonnenfenster nach Südwest offen ist. Usw.

Wenn du magst, stelle doch die Koordinaten und einige Fotos der fraglichen Standorte ein und hole dir Feedback aus dem Forum. Oder auch per PM an mich, wenn du es nicht öffentlich machen möchtest.

Der UM ist auch recht lichthungrig. Wenn der BM eine 100 ist, dann ist der UM für mich eine 70. Auf der Sequoiafarm hat sich bspw. schon nach wenigen Jahrzehnten die sonnenabgewandte Seite einer Doppelreihe verabschiedet nachdem sie zuerst mit dem Wachstum zurückblieb und danach mit Pilzbefall den Rest bekam.

Der durchaus schattenverträgliche KM, für mich eine 50 beim Lichthunger, kommt aber auch an seine Grenze, wenn es zu schattig wird. Auf der Versuchsfläche bei der Sequoiafarm mit vorwiegend BMs (aktuell ca. 150 60jährige Bäume) steht ein kleines mickerndes KM-Bäumchen mittendrin. Der wurde irgendwann nachgepflanzt, als die BMs ihm schon alles Licht wegnahmen. Er lebt, aber gut aussehen tut so etwas nicht.

Ebenso kenne ich auch einen 15jährigen BM bei einem Bekannten, der in einen Schwarzpappelhain gepflanzt wurde. Die Pappeln sind etwa 40m hoch. Auch dieser Baum lebt, ist ca. 2 Meter hoch und ist wahrlich keine Augenweide. Man meint er wäre zu lange im Topf gewesen und als vielleicht 5jähriger Baum gerade erst gepflanzt worden.

Gleiches wird ja auch aus den kalifornischen Groves berichtet. 100jährige BMs im Zwergenformat... ???

Naja, das mal so aus dem Stehgreif. Du bestimmst, wie es weitergehen soll, Manfred... :)

Viele Grüße,
Frank
 
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"And it smells like rain, Maybe even thunder, Won't you keep us from all harm, Wonderful redwood tree"
"Redwood Tree" - Van Morrison (Album "Saint Dominic's Preview" 1972)

Manfred

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Re: BM und der Schatten
« Antwort #4 am: 14-April-2016, 16:05 »

Danke für die ausführlichen Antworten!

Zum Thema Standort: wie geschrieben weiß ich selbst noch nicht wo genau der sein soll. Aber der Parkverantwortliche erzählte mir eben von einem "idealen" Platz (ideal für wen?), der aber viel Schatten hat. Beurteilen kann ich das Ganze besser wenn ich dort war.

Ich denke es würde nichts ausmachen wenn er etwas schlanker bleibt und langsamer wächst. Wenn er jedoch fast nicht wächst und obendrein noch "schiarch" aussieht und dann eingeht, erspare ich natürlich uns allen dieses "Leid".
So wie es aussieht werde ich mir doch ein andere Platzerl überlegen müssen, schau' ma' mal.... (einen KM hätte ich ja auch  ;) )

Nichts desto trotz freue ich mich über weiter Meinungen zu diesem Thema.
lg
Manfred
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heiquo

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Re: BM und der Schatten
« Antwort #5 am: 15-April-2016, 10:09 »

Hallo,

hier ein Beispiel für einen in den Wald gesetzten BM von 1992. Es wurden ca. 15mx15m freigemacht + angrenzender Waldweg.
ID 19900
http://mbreg.de/forum/index.php/topic,15.45.html
Wirkt recht schwach.

Gruß, Heiko
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