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Autor Thema: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?  (Gelesen 20658 mal)

Bergbauer

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Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
« Antwort #15 am: 15-Februar-2009, 23:43 »

Hallo Bernhard, in Walenstadt geht aber der große Sequoia Sempervirens ab wie eine Rakete!:-) Und der Boden ist gemäß Urs Walser sehr kalkhaltig... Der KM wurde von Urs und mir am 20.04.2001 3m groß gepflanzt, jetzt ist er 12m hoch, 7.70m breit und hat 1m ü.B.1.17m Stammumfang, über Boden gar 2.25m!:-) LG Lukas.


Hi Lukas,

ich zitiere dich mal hier. Für mich ist das eine hervorragende Nachricht. Besnders der gute Zuwachs gefällt doch jeden Mammutbaumfan :) Den letztendlich ob schwach oder stark Kalkbodenverträglich: schaffen es einige oder besser sogar die meisten, dann wird es für die nächste Generation schon viel einfacher werden.

Gruß, Herbert
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Bernd

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Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
« Antwort #16 am: 18-Februar-2009, 07:32 »

Zum ph     -Wert von 9,5 in Datterrode. Der Wert wird vielleicht in den Natronseen im ostafrikanischen Graben erreicht. Pflanzenwachstum findet bei diesem Wert nicht statt.Bernd
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Bernhard

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Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
« Antwort #17 am: 18-Februar-2009, 10:44 »

Hallo Bernd !

Die Skala geht glaube ich bis 14 .  ???
Was ist denn das dann ?

Soviel ich weiß, ist ab 8,5 alkalisch bis stark alkalisch.....
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Bergbauer

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Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
« Antwort #18 am: 25-April-2009, 02:28 »

Hallo,

mich beschäftigt schon seit Tagen einiges: Ich war jetzt wieder in den Bergen und habe dort 20 BM an verschiedenen Stellen gepflanzt. Dabei ist mir der Revierförster über den Weg gelaufen. Der sah was ich tat und hat mich eher Feindselig angesprochen. Nach einem kurzen Gespräch konnte ich ihm klar machen das er sich auf meinen Grund und Boden befindet und er wurde sofort zahm :)

Seine Aussage ist folgende: Hoffentlich brauchen die Bäume keinen Kalkboden, sie würden sonst sofort eingehen. Buche und Tanne würden gar nicht erst angehen, weil es keinen Kalk dort gibt, allenfalls einige Adern durchziehen den Berg. Fichten, Eschen, Ahorn, Eichen wachsen dort auf jeden Fall gut, besonders Eschen sieht man an jeder Ecke, die wachsen wie Unkraut.

Nun konnte ich den Kalkgehalt nicht messen, eine Bodenprobe ergab einen Ph Wert von ca. 7 - 7,5. Der Berg ist 900 Meter hoch, auf 750 Meter entnehmen wir unser Trinkwasser, das sehr Kalkhaltig aussieht (weißlich wenn es aus der Leitung kommt). Der Ph Wert ist 7,6 die Carbonhärte 12,3 Chlorid 5,9. Das Wasser wird als Alkalisch angegeben. Andere Werte hab ich leider nicht. Die Erde ist je nach Standort eher Braun und erinnert ein wenig an Lehm, ist aber nicht sehr fest, aber scheinbar speichert sie Wasser sehr gut.

Nun scheint mir, stehen die Ergebnisse stehen etwas Widerspruch zur Aussage vom Förster, der meint es gebe dort keinen Kalk. Auf die Frage warum dann das Wasser so Kalkhaltig scheint, wusste er auch keine Antwort. Er meinte noch, das es keine Tannen geb, die würden alle eingehen. ich konnte ihm auf Anhieb 2 Weißtannen nennen die dort wachsen. Er meinte die beiden Tannen würde es jetzt auch nicht mehr geben, ich kann mich aber erinnern das die eine groß und vital war, hab sie jetzt aber nicht mehr extra gesucht.

Vielleicht hat jemand zu den Ph Werten eine Idee. Seltsam ist es schon das der Ph Wert so niedrig ist, in einer Gegend die eher für Kalk bekannt ist. Jedoch ist der Berg in der Mitte eines Tales, wer weiß wie der zustande kam ;)

Im Sommer/Herbst weiß ich dann mehr, dann ist bestimmt zu sehen ob es die Bäume geschafft haben oder nicht.

Gruß, Herbert
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Xenomorph

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Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
« Antwort #19 am: 25-April-2009, 03:14 »

Hallo Herbert,

toll dass du nun die ersten BM's in den Bergen gepflanzt hast, da werden wir ja in ein paar Jahren wissen, ob sie sich für den Waldbau im Gebirge eignen! ;)

Was den Widerspruch zwischen der Aussage des Försters und deinem kalkhaltigen Wasser angeht könnte das doch durchaus möglich sein. Es kommt ganz drauf an durch was für Gesteinsschichten das Wasser geflossen ist, bevor es als Quelle austritt.

Meist sickert es so lange nach unten, bis es eine wasserundurchlässige Schicht erreicht und fließt dann an dieser entlang, bis es an der Flanke des Berges austritt. Den Kalk kann es als ganz wo anders aufgenommen haben als an der Austrittsstelle. Überhaupt bestehen die Alpen ja aus vielen, oft gefalteten Gesteinsschichten, der Untergrund könnte also durchaus innerhalb eines relativ kleinen Gebietes sehr unterschiedlich sein.

Wegen dem Berg inmitten eines Tals: Sehr merkwürdig! Könnte es die Endmoräne eines Gletschers sein? Dann würde er aber aus Schotter bestehen und wäre kaum 900m hoch... ???

Gruß Clemens
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Bergbauer

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Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
« Antwort #20 am: 25-April-2009, 10:43 »

Hi Clemens,

900 Meter ist die Seehöhe. Der Berg ist gegenüber dem Tal nur 250 Meter hoch. Ich denke beim nächsten Besuch nehme ich genügend Bodenbroben für Analysen. Der Berg besteht zumeist aus Schiefergestein, jedenfalls so wie man am Wegesrand sehen kann, die Wege wurden erst vor einigen Jahren gegraben. Wie er tief drinnen aussieht weiß ich natürlich nicht. Da dürfte ich auch nicht nachschauen, weil Grabungen nicht erlaubt sind. Denkmalgeschützt deshalb weil sich dort die alten Kelten herum getrieben haben.

Gruß, Herber
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Lukas Wieser

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Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
« Antwort #21 am: 29-April-2009, 10:55 »

Hallo Herbert!:-) Das ist ja wieder mal ein Förster genau nach meinem Geschmack, aua...!;-) Ich denke Deine BM werden gedeihen!:-) Einfach dran denken, Sequoiadendron Giganteum ist eine Lichtbaumart, zuviel Schatten=Botrytis= Absterben... Gönn doch jedem der Kleinen eine Hand voll Dünger!:-) LG Lukas. Ps: Die Meereshöhe ist sicher kein Problem, ganz im Gegenteil!:-) Alosen ist ja auch 930m über Meer!:-)
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Bergbauer

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Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
« Antwort #22 am: 28-Dezember-2009, 18:59 »

Hallo,

was mir noch eingefallen ist: Ich züchte meine Kleinen mit Wasser aus der Leitung d. h. sowohl die Keimung als auch die ersten Wochen/Monate müssen die kleinen mit einem hohen PH Wert klar kommen. Unsere Werte sind eher hoch (manchmal je nach Herkunft auch darunter, teils auch gemischt bis zu einer Gesamthärte °dH (mmol/l) 20,2 (3,59) bei einem PH Wert von 7,4 und einer Karbonhärte von 12,4.

Vielleicht ist das der Grund weshalb die kleinen in den Kalkalpen gut gedeihen.

Könnte es sein das das eine Rolle spielt? Vielleicht würden bei weichem Wasser ganz andere Samen aufgehen und überleben oder spielt das eher eine untergeordnete Rolle? Was meint ihr?

Gruß, Herbert
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Xenomorph

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Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
« Antwort #23 am: 28-Dezember-2009, 21:04 »

Servus Herbert,

ich hab von Chemie keine Ahnung, denke aber wenn es den Kleinen schaden würde, dann wäre bei dir die Keim- bzw. Überlebensquote deutlich geringer als bei anderen Züchtern, die weicheres Wasser verwenden.

Urzeitliche Grüße, Clemens
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Bernhard

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Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
« Antwort #24 am: 28-Dezember-2009, 21:10 »

Ich nehme mal ein Fazit vorweg:

Sequoiadendron wächst überall dort zufriedenstellend, wo genug Licht, Nährstoffe, Feuchtigkeit vorhanden ist und keine großen Temperaturschwankungen zu befürchten sind*.

Der PH-Wert spielt insofern keine Rolle, solange es kein Moorgebiet oder Kalkschotterhalde ist.


Gruß
Berni


* und nicht zu eng gepflanzt wird .


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Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
« Antwort #25 am: 29-Dezember-2009, 15:19 »

Hallo Mammutfreunde,

ich habe gerade im BdB Handbuch Band ll gestöbert (Nadelhölze, Rhododendron und Heidepflanzen). S. 58.

Diese Aussage kann man ja nun ad akta legen:

@Bernhard

dann sind offensichtlich auch andere Leute meiner Meinung........Welchen pH-Wert hat denn nun deine Kulturfläche, dass du so überzeugt bist, BM´s würde Kalk nichts ausmachen.

Bin sehr gespannt!

Gruß Zinnauer



Hierin wird eindeutig belegt, daß Sequoiadendron keinen "Kalk hasst", sondern PH-Werte über 7,4 verträgt, wenn nicht, dann sogar sucht :

« Letzte Änderung: 29-Dezember-2009, 15:40 von Bernhard »
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Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
« Antwort #26 am: 31-Dezember-2009, 00:25 »

Servus Herbert,

meine Bergmammuts dünge ich seit Jahren schon mit Holzasche, da sie zu Hauf anfällt.
Hinzu kommt neuerdings Urgesteinsmehl und Eierschalengebrösel. Alles sehr basisch, aber gut zersetzbar.
Durch die entsprechend hohe Wasserzufuhr führt das zur optimalen Bodenbereicherung.

Trockene kalkreiche Böden wären dagegen ungünstig. Aber bei unserer jährlichen Niederschlagsmenge überhaupt kein Problem.

Das Giessen der Sämlinge mit (kalkhaltigem) Leitungswasser ist daher unproblematisch.
Bei Azaleen und Rhododendren wäre das anders.

Gruß
Bernhard
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Waldläufer

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Re:Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
« Antwort #27 am: 06-August-2010, 21:10 »

Hallo,
irgendwie ist jeder mit der Zeit ein bißchen verkalkt.
Auch ich dachte ursprünglich der BM wäre kalkmeidend. In einigen Anleitungen wurde es so dargestellt. Der Mammutbaum ist wohl nicht kalkliebend aber
kalkvertragend. Gut basenversorgte Lehmböden sind genehm. Beispielsweise die bekannten Lößlehmböden wie sie sich im Arboretum Lilienthal bei Freiburg finden.
Allerdings wird es meiner Meinung nach kritisch wenn jetzt Kalkgesteinböden mit dünneren Lehmauflagen anstehen. Hier überwiegt die hohe Wasserdurchlässigkeit
des Kalkgesteines. Der Mammutbaum gedeiht nun mal nicht auf stark austrocknungsgefährdeten Böden dauerhaft. Darüber sollte auch das temporäre Gedeihen von jüngeren Exemplaren nicht hinwegtäuschen. Daß in der Schweiz bei Walenstadt diese auf Kalkgestein gedeihen ist nur den enormen Niederschlägen geschuldet. In längeren Trockenphasen sind ältere Exemplare dort sehr gefährdet. Man sollte auch bedenken u. hier hat Zinnauer recht, daß das größte Wohlbefinden bei PH 6,5 also leicht sauer ist u. der Mammutb. dort die größte Konkurrenzkraft entwickelt, zumal die Vegetationsdruckempfindlichke it das große
Problem ist. Insbesondere da wo Konkurrenz gegeben ist ist der PH Wert also nicht egal.
                                                               VG            Bernt
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Bernhard

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Re:Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
« Antwort #28 am: 12-Oktober-2012, 12:31 »

Hallo,

ich habe gerade mal in einem alten Thread gestöbert.

.... Insbesondere da wo Konkurrenz gegeben ist ist der PH Wert also nicht egal.

Also im Buchenwald ! Buchen lieben Kalk + Feuchtigkeit. Im Mühlhäuser Stadtwald haben die 3 Riesen auch zu kämpfen.

http://mbreg.de/forum/index.php?topic=930.0

Man sollte die dort zuständigen Förster mal davon überzeugen, etwas durchzuforsten.

Freiheitliebene Grüße

Bernhard
« Letzte Änderung: 12-Oktober-2012, 12:35 von Bernhard »
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