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Mammutbäume (öffentlicher Bereich) => Mammutbäume melden => Thema gestartet von: gamberle am 13-September-2015, 22:14
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Im winzigen Örtchen Hertlinsweiler, malerisch am Fuße der Schwäbischen Alb gelegen steht ein BM auf einer Pony-Koppel. Dieser BM (ID 19713) (http://mbreg.de/mbr/mbr_de_search.php?q1=id&q=19713&search=Suche) wird von den Ponys akribisch aufgeastet, exakt, wie mit dem Messer geschnitten, parallel zum Hangverlauf.
Sie sorgen damit für eine optische Täuschung: der Baum wirkt krumm, die Krone scheint schief auf dem Stamm zu stehen (Bild 2), es ist aber alles im Lot.
Gruss
Andi
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Sehr schöner, aussergewöhnlicher Standort....und er passt dort gut hin, meine Ich :)
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Stimme voll zu !
We hoch ist denn der Standort ?
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Hallo,Andi !
Ein wirklich schöner Fund :) ! Vor Allem,weil dieser idyllische Landschaftsbaum ( wahrscheinlich ) eine gute Zukunft haben wird.
Eine sehr ähnliche Situation mit einem recht markanten BM zwischen Pferde - und Ponykoppeln habe ich bei Schotten im Vogelsberg gesichtet.
Solitäre Grüße ! Michael
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Das ist ja mal ein wirklich schöner Standort, dem Baum scheint sich auch richtig gut zu gehen, keine einzige Braunfärbung.
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We hoch ist denn der Standort ?
Standorthöhe 478 m. Das entspricht in der Schichtstufenstruktur der Alb der Stufe des Braunen Jura.
In Taleinschnitten findet man auf dieser Schichtstufe viele BM's in ganzjährig gutem Zustand (auch einige 18xx), unabhängíg von den Niederschlagsverhältnissen. Der Grund düfte darin liegen, dass an der Schichstufengrenze zwischen Weißem und Braunem Jura das Wasser gestaut wird. Auf der verkarsteten Albhochfläche fließt buchstäblich jeder Tropfen sofort in Karstspalten ab. Die Gesteine des Braunen Jura sind wasserstauend. Dadurch bilden sich unterirdische Höhlenbäche, die dann in Taleinschnitten direkt an der Schichtstufengrenze oft aus Quellhöhlen wieder austreten. Vielfach, wenn der Druck der unterirdischen Wasserläufe nicht so stark ist, sickert dieses Wasser dann als Grundwasser oberflächennah ins Tal.
Dieser BM hier düfte an solch einer Stelle stehen.
In diesem sehr trockenen und heißen Sommer kann man an den Hangwäldern des Albtraufs (überwiegend Laubmischwälder, vorwiegend Buche) am Zustand der Bäume die Schichtstufengrenze oft deutlich erkennen.
Kleiner Exkurs in die Geologie und Hydrologie der Schwäbischen Alb, am Beispiel eines Bergmammutbaums.
Gruss
Andi