Forum ::: Mammutbaum- Community
Mammutbäume (öffentlicher Bereich) => Wissenswertes & News => Thema gestartet von: Tuff am 30-Januar-2014, 04:18
-
im bergischen land habe ich einige metasequoias mit einer art rindenkrebs gesehen. es fängt an den neuen trieben ganz unscheinbar an, man könnte denken es sind bloß narben von abgefallenen zweigen / knsopen, oder durch wachstumsausdehnung geplatzte rinde (und so könnte es ja in der tat auch anfangen), aber im verlauf der jahre öffnen sich die wunden immer weiter und es können ganze rindenpartien absterben. erstaunlicherweise macht das den bäumen fast nichts aus, jedenfalls sehen sie insgesamt vital aus und wachsen beständig in höhe und breite. stellenweise frühzeitig verbarunte triebe / nadeln fand ich nie bzw. es fehlt mir der zeitnahe vergleich.
die äste funktionieren noch lange weiter mit nur einem reststreifen gesunder rinde, und werden bald von anderen ersetzt; und manchmal scheint sich unter der absterbenden rinde sogar eine neue zu bilden (bin aber nicht sicher).
ob dieser krebs botryosphaeria an BM irgendwie ähnlich ist, oder ob es sogar genau dieser ist, weiß ich nicht.
Nachtrag: Zu Botryosphaeria siehe Literatur und Weblinks (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=5186.msg98701#msg98701).
-
Hey Tuff,
Dieses Phänomen hatte ich auch schon beobachtet, aber als normale "Häutung" verstanden.
Wie kommst du auf die Krebs-Idee???
gruß
Denniz
-
- weil es schon bei den ganz jungen trieben beginnt, nachdem sie ihre erste hauchdünne, noch glatte rinde (nennen wir sie 'primär-rinde') abhäuten, bzw. der Vorgang lässt sich zeitlich gar nicht klar abgrenzen;
- weil ich im rheinland viele metas gesehen kenne die dieses phänomen nicht zeigen, deren triebe eine völlig unvesehrte glatte rinde haben, bis sich die erste borke bildet, und bei denen sich oft nicht mal die primärrinde zu häuten scheint;
- weil bei den stärker befallenen ästen die rinde schließlich ganz abstirbt, was dann so aussieht:
-
dennis,
es ist ja so daß über die biologie von metasequoia noch lange nicht alles bekannt ist. klar könnte es sein daß das phänomen 'alltäglich-ungefährlich' ist, aber für den normalzustand halte ich es nicht. ich kann mir vorstellen daß so eine erkrankung (ob nun pilz oder virus) durch stecklingszuchten der baumschulen immer weiter verbreitet wird. daher wäre es gut zu wissen um was es sich handelt.
wäre gespannt auf vergleichs-fotos von zweigen der forum-teilnehmer. habe selber noch keine weil ich seit 4 jahren nicht dazu kam der sache nachzugehen... beste zeit für fotos ist aber eigentlich der frühling
noch ein bild analog zu stadium 'b' - das sieht nun wirklich nicht aus wie eine 'häutung' oder ?
-
Hallo Micha,
bisher konnte ich solche Vorgänge nicht beobachten. Weder Risse in neuen Trieben noch Narben oder abplatzende Rindenstücke.
Ich hätte zwar viele Bilder, leider nicht davon. Höchstens den Verholzungsvorgang eines Leittriebes kann ich zeigen, das würde ich
aber als normal bezeichnen.
Solch eine Narbe findet sicher dafür auch am KM, bereits am unverholzen Trieb. Falls es wichtig sein sollte, kann ich mal in den Bildern
nach dem Ursprung davon suchen. Gut möglich, dass sich auf einem der vielen Bilder etwas findet. Ich wäre aber davon ausgegangen,
dass es auf eine Verletzung zurückzuführen ist.
Gruß
Tom
-
Tom, auf Deinen Bildern sehe ich aber ungefähr dasselbe wie bei meinen Bildern....?
Ich habe mich heute hier in Bonn nochmal vergewissert, an 3 großen (alten) Metas. Gesunde Triebe von ganz jung bis ganz alt, glattrindig, überhaupt keine Verletzungen oder Risse. Auch keine 'Schälung' oder wie immer man das nennen mag. Ein total anderer Eindruck als auf Deinen Fotos ! Und obwohl ich glaube daß es dies keine Rolle spielt: Stark spannrückige Exemplare der ersten Klon-Generation.
ok, sind wir mal neutral und nennen den Faktor, der zu den Erscheinungen führt, nicht voreilig 'Rindenkrebs' sondern nur Faktor X :)
Ich habe mich schon gefragt ob derselbe Faktor X auch die Spannrückigkeit des Stammes bedingt. Etwa könnte die Anfälligkeit für Rindenpilz-Infektionen eine typische Eigenart der 'genetisch degenerierten' ersten Generation sein. Oder es ist ein genetischer Faktor der direkt zu 'kaputter Rinde' führt. Was auch immer - es könnte sich bereits in jungen Jahren auf den Stammwuchs auswirken (d.h., der Baum beginnt die Risse zu überwallen wodruch sich Stränge bilden). Nur eine Idee zur Anregung.
Dann wären die Bäume, die ich heute anschaute, aber ein Gegenargument. Entweder sie wären später resistent geworden, oder der Pilz (?) ist irgendwie ausgestorben. Möglich, aber kompliziert. Ich muß auf jeden Fall noch mehr Metas untersuchen.
-
Hallo Micha,
auf deinen Bildern sieht mir das aus wie ablösende Rinde an mehrjährigen Zweigen und nicht nach Erstverholzung?
Ich kann mir gern mal die UM hier ansehen. Vielleicht ist es auch wirklich eine Abstammungsfrage wie sie verholzen..
Es gibt hier ja genügend UM-Züchter, vielleicht postet einer davon Bilder von unterschiedlichen Herkünften. :)
Gruß
Tom
-
Tom, Bild 'a' ist vom April. Also ungefähr 1 Jahr alter Zweig. Die anderen Zweige sind natürlich älter, es soll eine zeitliche Abfolge von 'Stadien' sein. Ich weiß aber daß es mir schon an ganz jungen Zweigen aufgefallen ist.
Hmm...ich mache mal extra darauf aufmerksam, obwohl es eigentlich offensichtlich ist. Aber die 'Wunden' zeigen deutliche Überwallungsränder. Abpellende Rinde ist das nicht oder ?
Es gibt hier ja genügend UM-Züchter, vielleicht postet einer davon Bilder von unterschiedlichen Herkünften.
Das wäre klasse !
-
UNTERSCHIEDLICHE HERKÜNFTE???? :o :o :o
öhm.
-
Hallo Dennis,
es ist doch auch aktuelleres Saatgut aus China im Umlauf? Vielleicht unterscheidet sich solch ein UM von unseren
Klonbäumen?
Gruß
Tom
-
In China ist das Areal in voneinader isolierte Teilpolpulationen gespalten, von denen nicht bekannt ist wie lange sie schon isoliert sind. Jedoch haben genetische Analysen gezeigt daß die allererste Generation (Cheng 1947) nur von wenigen Bäumen gesammelt wurde und wahrscheinlich an einer einzigen Stelle. Vielleicht sogar nur ein einziger Baum.
In den 1990er Jahren leitete John Kuser ein Projekt in dem von verschiedenen Orten / Bäumen Samen gesammelt wurden. Daraus entstandene Sämlinge sollten die neue genetische Basis für weltweite Anpflanzungen werden.
Dennoch ist es gut möglich daß auch heute noch Stecklinge von Bäumen der ersten Generation gemacht werden, bzw. Samen vertrieben. (Ich weiß nicht ob es ein Zertifikat gibt.)
"The earliest seed sent out of China, sent Out from China, 1947 to 1950, was from W. C. Cheng (1904–1983) of The Arboretum, National Central University, Ting Chia Chiao, Nanking (Nanjing), China. From 1947 to 1950, the following institutions and organization received seeds directly from China: (...)"
"After the People’s Republic of China was founded in 1949, the introduction of seeds from China to the West was limited. Seeds were sent mainly to the socialist countries in the former USSR and eastern Europe, and to North Korea, including the following: (...)"
"After the Chinese government opened its doors in 1979, westerners were able to visit the native area of Metasequoia for botanical investigation and expeditions (Bartholomew et al. 1983; Chen and Ringrose 2000), making possible the introduction of Metasequoia seeds to the West ever since. The largest introduction, in the 1990s, was by John E. Kuser of Rutgers University, New Jer sey, USA, in cooperation with Li Minghe of Cen tral China Agricultural University, Wuhan, Hubei (Kuser et al. 1997; Hendricks and Søndergaard 1998; Kuser 1998). With financial support from the United States, the Chinese scientists collected seeds from more than 52 different individual trees of Metasequoia in its native area. These have been germinated and cultivated for further study in the Metasequoia Plantation at Rutgers University in New Jersey, at the Dawes Arboretum in Ohio, and elsewhere (Hendricks and Søndergaard 1998; Kuser 1998). The introduced plants have been growing well over the past two decades, and have produced the largest genetic conservatory of living Metasequoia out side of China (Hendricks 1994)."
Quelle:
[] Metasequoia: Back from the Brink? - An Update
Proceedings of the Second International Symposium on Metasequoia and Associated Plants
August 6–10, 2006
Edited by Hong Yang and Leo J. Hickey
Bulletin of the Peabody Museum of Natural History
Yale University Volume 48, Issue 2 • 31 October 2007
ISSN 0079-032X
Darin:
[] Jinshuang Ma (2006): A Worldwide Survey of Cultivated Metasequoia glyptostroboides Hu & Cheng (Taxodiaceae: Cupressaceae) from 1947 to 2007
-
well done. ;)
-
ja der gute kuser hat hier eindeutig was gutes getan. dennoch ist die genetische basis der reliktpopulation sehr schmal, und es wäre umso wichtiger variationen zu finden.
ich habe es irgendwo schon mal erwähnt. viele jüngere metas zeichnen sich durch einen sehr glatten stamm aus, viele andere junge bäume (auch <10 jahre) sind aber spannrückig.
hier zwei bäume aus new jersey, im gartem eines bekannten der die bilder der wissenschaft zur verfügung stellt :) pflanzdatum 1997 (spannrückig) und 1981 (glatt).
-
Mir ist aufgefallen, dass ein Großteil der niederländischen Straßen-Metas die ich kenne (hauptsächlich in den Städten Limburgs), einen eher glatten Stamm haben.
Da musste man immer zweimal schauen, ob es nicht doch eine SZ ist ;)
Die sahen dann so wie auf dem zweiten Foto aus, auch wenn sie die 10 Meter marke überschritten haben.
Ich hatte mir das bisher so erklärt, dass der Boden oder aber die geringere Wassermenge dafür verantwortlich sind.
Vielleicht liegt es aber daran, dass die alle den selben Mutterbaum haben, aber halt einen der nicht so spannrückig ist.
Mir kommt es auch so vor, als ob eben diese Bäume auch eine hellere eher graue Borke haben. Die spannrückigeren sind da rötlicher.
Gruß
Andreas
-
Andreas, ja entspricht meinen Beobachtungen, auch die hellere Farbe.
Was genau meinst du mit Einfluß des Bodens ? Daß Metas die gut wasserversorgt sind einen glatten Stamm haben ? Möglich wärs ja. Ich glaube aber nicht. Im Garten in New Jersey haben jedenfalls beide Bäume dieselben Bedingungen, sie stehen nur 10m ausainander, und der Boden ist tiefgründig und sehr feucht (fast sumpfig). Dennoch entwickelt der eine die Spannrückigkeit. Das gleiche gilt für viele Bäume im Bergischen, welche fast direkt am Wasser stehen.
Wenn es anders herum wäre (Trockenheit = glatte Rinde) müssten die Metas in Bonn alle einen glatten Stamm haben. Sie sind aber zumeist stark spannrückig.
-
Liebe Metafreunde,
viele Spekulationen über "Stecklingsnachfahren der ersten Generation", die Standortbedingungen oder die Wasserversorgung erübrigen sich beim Blick auf ID 14113 im Register. Dort zeigt sich bei gleichen Rahmenbedingungen (Wasser, Nährstoffe, Standraum u.a.) die genetische Vielfalt zumindest des Shui-Sha-Ba-Typs aus Lichuan, Hubei, 109o O/30o20´N, 700m, den ich seit ca. 30 Jahren immer maL wieder aussäe.
Gruß chris
-
Chris, das ist spannend ! Gibts dazu vieleicht einen Forum-Thread ? Mich interessiert vor allem wo die Samen gewonnen werden, wenns geht, der exakte 'Wald'.
Ist etwas über die Stammformen der nativen Population dokumentiert ? (Werde gleich mal bei Le Page schauen)
Ebenso müsste man die Pflanzungen in Burgholz mal genauer untersuchen.
-
Mir kommt es auch so vor, als ob eben diese Bäume auch eine hellere eher graue Borke haben. Die spannrückigeren sind da rötlicher.
Ganz genau.
Alle Metas, die ich in Shanghai, Nanjing und Wuhu gesehen habe, waren grau und glatt. Ebenso schlanker als die meisten hier.
Die Metas entlang der Straße, wo in London der Motorway M4 zur A4 wird - Einfahrt von Westen - sind alle grau, sehr schlank und glatt.
Auch die Ur-Meta, der Type Tree, ist grau und glatt.
Aber: Die Meta von 1948 im Smith College von Northampton/Massachusetts ist rot und fast glatt (hat leichte Wölbungen).
Grüße
Walter
-
Hi Tuff,
Was genau meinst du mit Einfluß des Bodens ?.....Wenn es anders herum wäre (Trockenheit = glatte Rinde) müssten die Metas in Bonn alle einen glatten Stamm haben. Sie sind aber zumeist stark spannrückig.
Ja mir kommt es so vor, dass die mit extrem guter Wasserversorgung, diese Wölbungen aufbauen. Ich hatte mir das immer so gedacht, das aufgrund der guten Wasserversorgungung, die Stellen wo "am meisten Wasser ankommt" am schnellsten wachsen können (zb das Kambium hier mehr oder einfach dickere Zellen produziert). Die Stellen wo nicht direkt große Wurzeln anschließen, bekommen weniger Wasser ab und bleiben im Wachstum zurück. So würde dann dieser ungleichmäßige Stammaufbau zu stande kommen.
Meinst du alle Metas in Bonn allgemein? Weil es dort eher trocken ist, oder ganz bestimmte an sicher trocknen Standorten?
Vielleicht ist es aber einfach nur eine Stabilitätsanpassung, auf feuchteren Böden könnte so ein Stamm für mehr Stabilität sorgen.
Ich würde gerne mal den kompletten Wurzelaufbau der beiden Wuchsformen sehen und vergleichen. Aber das wird wohl schwirig ;D
Gruß
Andreas
-
Andreas,
Hier in Bonn und Umgebung, jedenfalls auf den kiesigen Rheinterassen, sind die meisten Standorte trocken und es regnet hier im Sommer einfach nicht viel. Die meisten spannrückigen Metas stehen an hier an trockenen Stellen.
Was die Wurzelstränge angeht. Das wäre schon denkbar, auch Eiben oder Hainbuchen wachsen ja oft stranngartig. Aber Chris' Foto aus dem Kölner Auenwald spricht (oben) ja Bände. Und Nyssa und Taxodium haben normalerweise keine Stränge...
Nachtrag: Andreas, ich hatte Deine Beschreibung hier gar nicht richtig verstanden ! Sie ist sogar ziemlich gut. Erklärt aber noch nicht warum es 'glatte' Exemplare gibt.
Auch wenn am Ende ein genetisches Merkmal zugrunde liegt, ist es doch wichtig den Mechanismus zu verstehen. Man muß doch davon ausgehen daß zunächst mal alles Gewebe gleichmässig wachsen würde. Wenn das nicht passiert, dann warum ? Es könnte immer noch als 'Wachstumsstörung' aufgefasst werden. Ein Gen (nicht dominantes Allel ?) könnte indirekt zu einer Anfälligkeit führen.
Mal eine Alternative: Astbildung. Sind die spannrückigen Bäume solche die frühzeitig tiefe Äste (bis dicht unter dem Boden) hatten, welche später entfielen ? Chris, wie sah das in Deinem Bestand aus ?
Es wäre interessant fossile Stämme auf ihre Form zu untersuchen.
-
Hi Tuff,
ich dachte immer das Metas diese Wölbungen im Stamm
"nur" bekommen wenn man sie nicht aufastet.
Die UMs mit den stärksten Wölbungen die ich bis jetzt gesehen
habe waren alle bis Unten beastet. Deswegen würde ich UMs auch nicht aufasten.
Ich glaube dise Wölbungen haben auf jedenfall etwas mit den Ästen zu tun.
Hier mal ein Bild auf dem man gut sieht wie ich darauf komme.
Auf deinen Bilder (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=8703.msg101585#msg101585) sieht man es ja auch.
M.f.G. Tim
-
Tim, ich kann mir gut vorstellen daß Astwülste die Wölbungen verstärken. Wenn sie aber die Ursache wären, würde das bedeuten, daß es sich nicht ausgewachsen hat bei den Bäumen, die schon jahrzehnte ohne untere Äste, dennoch stark spannrückig sind. Von denen gibt es jede Menge. Ich halte das für unwahrscheinlich. Aber, möglich wärs.
Hubertus Nimsch schreibt übrigens dazu auf seiner Webseite:
"Die in Europa oft zu beobachtenden Kehlungen (Spannrückigkeit) im unteren Stammbereich des Baumes konnten nach eigenen Beobachtungen in China nicht oder nur zu einem geringen Anteil festgestellt werden. Nach dieser Feststellung wird vermutet, dass die Ursache dafür in der in Europa üblichen Stecklingsvermehrung (von gleichen, spannrückigen Individuen) zu suchen ist.
Dieser Erklärungsversuch zur Entstehung der Wurzelanlauf-Stränge beim BM (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=810.msg101654#msg101654) könnte eventuell zum Verständnis beitragen.
Es gibt aber auch Unterschiede, etwa die wellig-beuligen Formen die sich beim UM in große Höhen fortsetzen können. Oder sieht man es dem BM wegen seiner dicken Borke nur nicht an ?
-
Diese junge Meta in der Nußallee hat einen sehr glatten Stamm.
-
Und um endlich zurück zum Thema zu finden....die junge Meta hat, genau wie die meisten (oder alle?) Metas in Bonn, nur glattrindige Zweige, und die mehrjährigen Äste haben eine rauhe, aber geschlossene Rinde.
(Wegen meines momentanen Handycaps konnte ich keinen Zweig herabbiegen und nur unscharfe Bilder machen - spare mir den upload)
-
Gegenbeispiel: Diese schon ältere Meta im Katzenburgweg zeichnet sich durch eine starke Kehligkeit aus. Aber auch sie hat nur glattrindige Zweige. (Musste das Foto durch den Zaun machen weil hier Sonntags alles zu ist.)
-
Noch mehr Beispiele: Eine über 20m hohe Meta im Park der LVR Klinik Bonn. Nur geringe Kehlung, junge Äste anfangs mit typischen 'Häutungen', danach glatt bis ins Borkenalter; aber generell keine krebsartigen Sympotme.
-
Im selben Park, zwei weitere Metasequoien. Die vordere mit starker Kehligkeit, die scheinbar gut mit den Astansätzen übereinstimmt. Äste wie immer, glatt, hier waren auch an den jungen Trieben kaum Häutungen sichtbar.
-
Die hintere Meta ist am Stammfuß zunächst kehlig. Eine Astnarbe (die zweite größere von unten) scheint aber nicht zum Wölbungs-Schema zu passen. Den weiteren Stammverlauf habe ich mal in einem Bild zusammengebastelt: Links der Stamm, rechts zwei Abschnitte in Vergrößerung. Hier kann ich keine Zusammentreffen von Wölbungen und Ästen mehr erkennen, und die Kehligkeit ist auch nur sehr rudimentär.
-
Und auch hier: Geringe bis gar keine Häutungserscheinungen an jungen Ästen, und nicht die geringsten 'Faktor X' Symptome.
Im Moment kann ich keinen Zusammenhang erkennen zwischen Kehligkeit des Stammes, und dem Auftreten von Rindenschäden an junen Zweigen und Ästen. Ich finde es aber wichtig das weiter im Auge zu behalten - es könnte ja sein daß die Rindenschäden nur bei kehligen Bäumen vorkommen (also derselbe genetische Unterschied zur Anfälligkeit für 'Faktor X' führt).
Die Diskussion über die Kehligkeit möchte ich jetzt hier aber lieber abkoppeln, und stattdessen auf die ursprüngliche Frage zurückkommen: Sind es nur wenige Einzelfälle, oder gibt es mehr Beispiele ?
Ich habe leidder im Moment keine Möglichkeit, die X-Bäume noch einmal aufzusuchen um mehr Fotos zu machen. Es wäre aber wichtiger, festzustellen ob es sich bloß um eine regionale Ausnahme handelt. Die sich aber auch, wenn es sich um einen Pilz handelt, ausweiten könnte.
Es wäre dann möglich daß es das trockene Klima im Rheinland ist, welches 'Faktor X' nicht aktiv werden lässt.
-
Das Schlüsselbild ist für mich dieses hier. (http://mbreg.de/forum/index.php?action=dlattach;topic=8703.0;attach=95644;image) Es erinnert sehr an Rindenkrebs und sieht überhaupt nicht nach sich gesunder Abhäutung aus. Sondern eher nach Verrottung. Soweit könnte es sich zwar auch nur um Verrottung der Abhäutung handeln. Aber an den befallenen Stellen bilden sich Überwallungsränder (http://mbreg.de/forum/index.php?action=dlattach;topic=8703.0;attach=95654;image) aus, d.h. das Kambium wurde zerstört.
-
Hallo Micha,
warum du an den Ästlein deiner UM keine grobe Rinde findest kann ich dir evtl erklären. Das könnte daran liegen, dass diese unteren Äste zu wenig
wachsen. Wenn du in den Baum steigen würdest und dir den Leitrieb ansiehst, hätte er vermutlich diese abblätternde Rinde.
Das ist meinem kleinen Bäumchen nicht anders, die dünnen Triebe sehen aus wie die auf deinen letzten Bildern. Auf dem jetzigen Bild kann man es auch
ein wenig sehen, auch die Rindenentwicklung der Leittriebe, bisher ohne Narbenbildung.
Gruß
Tom
-
Tom, ja das wäre möglich. Klar, Nahaufnahmen mache ich immer nur unten !
Also das Abhäuten käme demnach nicht immer und überall vor, sondern nur bei besonders rapidem Wuchs, und der kann von der 'Position im Baum' abhängen (oben/unten) oder dann wohl auch ganz einfach vom Klima. Wie ich schon sagte, stehen die Rheinischen Metas oft eher trocken, wachsen also wohl nicht so rasant wie woanders. Klingt soweit plausibel !
Was die Nekrosen angeht, habe ich nochmal gründlich meine Fotos durchforstet und ein paar aussagekräftige Fotos (bzw. Ausschnitte) zusammengesucht, alle vom selben Jungbaum (ca. 10 Jahre alt, ca. 5m hoch).
Auf den folgenden 2 Bildern erkennt man an den Seitentrieben unten deutliche Schäden. Was das weissliche Zeug ist weiß ich nicht, aber es liegt auch auf den Nadeln. Milben ?
-
Vom Stamm habe ich die Details c und d aus den Fotos ausgeschnitten. Höhe irgendwo zwischen 2-3 m.
-
Auf Bild -e- ist der Spitzentrieb zu sehen. Soweit ich hier sehen kann, gibt es keine Häutungen. Der Baum steht gut wasserversorgt und in gutem Boden steht, mit viel Wurzelraum, nahe eines Teiches. Dafür etwas im Schatten.
Vieleicht sind es gerade diese Faktoren die zu einer Pilzinfektion beitrugen, einschließlich eher stehende Luft (also Konditionen die von Zier- und Obstgehölzen bekannt sind) und möglicherweise wächst er dann gerade wegen den Rindenschäden nicht so schnell zu daß er sich ann der Spitze häuten würde ?
Man könnte dann spekulieren daß Faktor X ein Rindenpilz ist, welcher bei hoher Luftfeuchte (Bergisches Land vs. Rheinland) auftritt und mit den natürlichen 'Häutungen' nichts zu tun hat. Jedenfalls wäre das erstmal meine 'Arbeitshypothese'.
Jetzt müsste man weiter Bäume finden die unter solchen Bedingungen wachsen.
Übrigens werde ich meinem 'Exkursionsbeutel' jetzt auch eine Lupe hinzufügen...
-
Das weiße Zeug sieht aus wie der Flugsamen von Löwenzahn !?
-
Ja, stimmt. Aber ich meinte die winzigen weissen Punkte...
-
Beunruhigenderweise erinnert mich dieses Foto (http://en.wikipedia.org/wiki/File:Chalara_ash_dieback_-_symptoms_-_37.jpg) an die 'Rinden-Läsionen' welche ich bei den Metas beobachtet und fotografiert (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=8703.msg101543#msg101543) habe. Es ist ein Bild vom Eschentriebsterben (http://en.wikipedia.org/wiki/Chalara_fraxinea).
Ich hoffe es gibt keinen Zusammenhang !
(Mit Dank an Bernhard welcher auf die Krankheit hinwies)
-
Bei meinem Metasequoia sieht es ganz genauso aus. Und zwar immer nur an den 2-jährigen Trieben. Das scheint völlig normal zu sein. Möglicherweise ein Übergang vom "Jugendstadium" der Äste zu einem älteren Stadium. Mein Baum hat das jedes Jahr und die Rinde wird immer im darauffolgenden Jahr ganz normal. Mit einer Krankheit ist jedenfalls kaum erklärbar, dass jedes Jahr nur 2-jährige Astabschnitte dieses Bild zeigen. Der Baum wächst auch makellos, schnell und zeigt keinerlei Anzeichen einer Krankheit. Herkunft der Samen: ca. 50-jähriger Baum in einem Berliner Park. Das Klima am Standort meines Baums ist trocken, aber der Boden durch Schichtenwasser feucht.
Edit: auch meine 2 anderen Metasequoias sehen so aus, stammen vom selben Baum ab und stehen auf trockenerem Boden. Hier noch ein paar Fotos. Beim 2. sieht man links den diesjährigen Teil, rechts den 2-jährigen. Beim 3. Bild ist rechts der 3-jährige und links der 2-jährige. Alle Fotos wurden heute gemacht. Der Baum wuchst letztes Jahr 80 cm, dieses Jahr 100 cm.
-
Das Phänomen hatte ich u.a. bei meinem kaputt gegangenem Meta.
Die anderen habens überlebt.
-
Das zeigt sich bei mir auch aber es ist nichts daran kaputt gegangen wachsen alle putz munter weiter. ist meines erachtens arttypisch und kein krebs.
LG steffen
-
Mein Urwelt-Mammut sieht auch so aus, stört sich aber nicht dran sondern wächst einfach weiter. ;D
-
An meinen Urwelt-Mammutbäumen ist die Rinde bis in über 2 m abgeschält.
Dachte erst an die Rehe,aber das kann ja nicht sein,da zu hoch.
Bin dahinter gekommen,dass es Eichhörnchen sind und das Material für ihren Kobel verwenden.
(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/qqq15rfxublc13.jpg)
(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/qqq2skao219luw.jpg)