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Mammutbäume (öffentlicher Bereich) => Mammutbäume melden => Kinderstube => Thema gestartet von: Joachim Maier am 26-Mai-2007, 16:16

Titel: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: Joachim Maier am 26-Mai-2007, 16:16
Hallo Sequoiafreunde,

jetzt noch meine "kleinen" "Riesen"sequoien.

Gruß

Joachim
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: Joachim Maier am 26-Mai-2007, 16:19
Teil 2
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: Tuff am 06-Februar-2008, 00:17
Hallo Joachim !
Die sehen gut aus ! Was für eine Herkunft ist das denn ?

Wednn Du die auspflanzt musst Du die Wurzeln entwirren, gegebenenfalls etwas abschneiden. Auf keinen Fall dürfen sie sich umeinander verschlingen oder gar im Kreis wachsen. Das passiert leider in Töpfen sehr rasch.

Es erleichtert den Bäumchen auch neue Wurzeln zu bilden, wenn man in der Pflanzgrube einen 'Hügel' aufschüttet und sie darauf setzt, so daß sie mit dem Wurzelhals etwa ebenerdig sind, oder sogar leicht darüber, und die Wurzeln seitwärts an diesem 'Hügel' herabgleiten lässt (das geht zu zweit am Besten).
Ich habe das seit einigen Jahren bei vielen gepflanzten Bäumen angewendet.
Sie dürfen natürlich nicht austrocknen in der ersten Zeit.
Vorsicht vor Verdichtung durch Gießen: Der Untergrund darf keinen 'Teich' bilden, und die Pflanzerde kann man mit mit Steinchen oder Holzkohle o.ä. Strukturmaterial anreichern.
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: Joachim Maier am 06-Februar-2008, 11:04
Hallo Joachim !
Die sehen gut aus ! Was für eine Herkunft ist das denn ?

Die Samen sind von Whatcom Seeds (http://www.seedrack.com) in Oregon.

Wednn Du die auspflanzt musst Du die Wurzeln entwirren, gegebenenfalls etwas abschneiden. Auf keinen Fall dürfen sie sich umeinander verschlingen oder gar im Kreis wachsen. Das passiert leider in Töpfen sehr rasch.

Es erleichtert den Bäumchen auch neue Wurzeln zu bilden, wenn man in der Pflanzgrube einen 'Hügel' aufschüttet und sie darauf setzt, so daß sie mit dem Wurzelhals etwa ebenerdig sind, oder sogar leicht darüber, und die Wurzeln seitwärts an diesem 'Hügel' herabgleiten lässt (das geht zu zweit am Besten).
Ich habe das seit einigen Jahren bei vielen gepflanzten Bäumen angewendet.
Sie dürfen natürlich nicht austrocknen in der ersten Zeit.
Vorsicht vor Verdichtung durch Gießen: Der Untergrund darf keinen 'Teich' bilden, und die Pflanzerde kann man mit mit Steinchen oder Holzkohle o.ä. Strukturmaterial anreichern.

Danke für die Tips! Einen Sequoiadendron giganteum habe wir schon ausgepflanzt. Es ist dazu auch ein Eintrag von ca. 15.09.2007 im Forum (Kloster Ottobeuren). Der steht von Haus aus feucht und es sind auch Kieselsteine bereits im Boden vorhanden. Wir haben das Loch mit Waldboden aufgefüllt und dann noch einen Teil vom Aushub verwendet, insbesondere zur Abdeckung. Mal sehen wie er sich entwickelt. Es ist allerdings der, den ich geschenkt bekommen habe und nicht ein von mir aus Samen gezogener.

Gruß

Joachim
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: Bergbauer am 07-Februar-2008, 01:00
Nette Bilder Joachim.

Meine sehen in etwa gleich aus. Ich habe die Erfahrung gemacht, das der Sequoiadendron Giganteum, nicht wie oft geschrieben wird, nur ein Flachwurzler ist, sondern zu mindestens in der ersten Zeit versucht sehr tief zu wurzeln. Zu kurze Töpfe sind IMHO nicht ideal. Bei mir kommen sie daher schon sehr klein (1/2 Jahr alt) in 20cm tiefe Töpfe, die den Wurzeldrehwuchs verhindern sollen. Ich weiß nicht ob hier links erlaubt sind, aber bisher habe ich solche Töpfe nur in der Bucht gefunden (Nr. 330103605121). Mit 1,5 -2 Jahren kommen sie dann dann in Palmentöpfe (ca. 14x14x23cm): Wenn sie dann dafür auch zu groß werden, wandern sie in den Wald ;) Dann sollten sie schon gut Winterhart sein. Zuvor gehen Sie noch in ein Winterlager, damit sie sich optimal an die Höhenlage, das Klima und den neuen Standort anpassen können, versetzt werden sie dann direkt nach der Schneeschmelze. Ich denke für das Flachland hat das weniger Bedeutung ;)
Alba Trees in England, arbeitet mit ähnlichen Töpfen, die sind aber noch schmaler (Roots). LIECO Ballenplanzen verwendet in letzter Zeit auch Topfplatten mit "Steuerungsleisten", die aber meiner Meinung nach zu wenig Wirkung zeigen, außerdem sind die Töpfe mit 10 cm tiefe ein wenig kurz. Manche Bergmammuts haben schon mit 2-3 Monaten 15cm lange Wurzeln bzw. eine so lange Wurzel. Wenn ich mir vorstellen,das diese Bäume 3 Jahr in einen 7x7x10cm Topf anwachsen müssen, ich bin mir nicht sicher ob das so gesund sein kann. Obwohl, ein Kompliment, bisher gekaufte Bäumchen aus dem Forstgarten sahen immer alle gesund aus.
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: Joachim Maier am 07-Februar-2008, 08:33
Nette Bilder Joachim.

Danke!

Wenn ich mir vorstellen,das diese Bäume 3 Jahr in einen 7x7x10cm Topf anwachsen müssen, ich bin mir nicht sicher ob das so gesund sein kann. Obwohl, ein Kompliment, bisher gekaufte Bäumchen aus dem Forstgarten sahen immer alle gesund aus.

Wegen der Platzprobleme der Wurzeln habe ich deshalb meine Bäume z.Zt. in Mörtelkübeln verschiedener Größe (jeweils angepasst an Baum / hab auch sempervirens und Metasequoia). Das hat bisher ganz gut geklappt. Notfalls machen wirs beim Auspflanzen wie von "Tuff" beschrieben.

Gruß

Joachim
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: Joergel am 08-Februar-2008, 09:15
Bergbauer, danke für den Tipp mit den tiefen Töpfen! Da werde ich vielleicht mal ein paar ergattern weil ich auch für meinen Bambus seit langem solche Töpfe suche.

Veiel Grüße
Jörg

Und Joachim, sehr sehr hübsche Bäumchen!
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: Bernhard am 08-Februar-2008, 09:29
Hallo Jörg!

Sehr gut geeignet sind die sog. Palmentöpfe. Sie sind relativ hoch und schmal.
Haben jedoch den Nachteil bei Wind leicht umzufallen wenn man sie nicht sichert.

Gruß Bernhard
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: Joergel am 08-Februar-2008, 18:03
Bernhard, die Palmentöpfe sind ja wirklich ideal.
Ich hab gleich mal gegoogelt wo es die gibt und dabei folgende Idee gefunden:

"stop by the next chinese....they have the paper boxes for take outs...they are the best...later on if you would like to replant your palm you replant all together ..the peper falls apart and you dont damage the roots....the second is you never will overwater the palm(in case of that the paper bag will also fall apart) so for a beginer thats the best pot..."   ;D

Dann bin ich aber doch noch fündig geworden:

http://www.goetzpflanzenzubehoer.de/ (http://www.goetzpflanzenzubehoer.de/)
Dort gibt es auch alle möglichen Substrate. Ich glaub da werde ich gleich noch bestellen und nächstes Wochenende beginnt das große Säen.

Viele Grüße
Jörg
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: Bernhard am 08-Februar-2008, 18:18
Bernhard, die Palmentöpfe sind ja wirklich ideal.
Viele Grüße
Jörg



Sag ich doch :D
Und die Spiralwurzeln lassen sich dann auch viel besser auseinanderziehen, vor dem Auspflanzen!
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: regine am 08-Februar-2008, 21:09
Hallo Jörg,

es eignen sich nicht alle Papiertöpfe. Als wir auf dem Treffen in Wuppertal waren, hat uns der Förster erzählt, dass aus Samen gezogene Bäumchen eingegangen sind, weil die Pappdinger nicht richtig verrotteten und sich die Wurzeln nicht ausbreiten konnten. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, es ging um Sämlinge von der Großen Küstentanne - Abies grandis.

LG,
Regine
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: Joergel am 08-Februar-2008, 22:41
Regine, danke für den Tipp. Ich habe das eher aus Spaß hier gepostet, ich würde es nie selbst versuchen! Schon allein der Gedanke, dass einem alle Papierschachteln durchweichen und man statt seinen Bäumchen nur einen großen Haufen aus Erde, Papier und Wurzeln vor sich hat, schreckt genug ab! Aber die Idee an sich ist lustig.
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: JNieder am 09-Februar-2008, 02:28
Ich glaub da werde ich gleich noch bestellen und ........

.... und hast Du bestellt ?
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: Joergel am 09-Februar-2008, 12:52
.... und hast Du bestellt ?

Leider nicht! Ich bin bald ins Bett, aber hoffentlich klappt's heute  ;D
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: Tuff am 10-Februar-2008, 07:13
Bei den großen Volumen mit denen Mammutbaumfans umgehen, finde ich die Idee mit den Maurerkübeln nicht schlecht!

Ein 90l Kasten kostet im Baumarkt 6-7€, aber man muß ihn noch präparieren (Beispiel s.u.) Ich habe um Silvester 4 Kästen mit einem vulkanischen Substrat gefüllt und bereits mit BM (Samen größtenteils aus Freiburg) eingesät. Die Kästen werden ohne jede Pflege draußen stehen (noch sind sie in einer kühlen und dunklen Kammer), in einem Spezial-'Sumpfbeet' in dem hoffentlich immer Wasser nachfließt, daher die relativ großen kombinierten Wasser+Luftlöcher. Ich daß die wenigen Überlebenden die ich erwarten darf so lange drin bleiben können bis ich sie dann am Ende des 3. Jahres (?) direkt an Ort und Stelle pflanzen kann.
Ich hätte gerne noch größere Kästen genommen, aber dann werden sie bei mineralischem Substrat viel zu schwer, sie sind jetzt schon nur zu zweit gut zu handhaben.
Dieses Arrangement ist ganz neu, ich habe noch keine Erfahrungen damit. Ich werde hier berichten wie es funktioniert hat. Übrigens habe ich das Substrat und wie es in die Kästen gefüllt wird  in diesem Beitrag  (http://www.mbreg.de/forum/index.php?topic=1434.0) genauer beschrieben.
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: isbg33 am 10-Februar-2008, 12:23
Hallo Tuff!

Mit dem "Spezial-Sumpfbeet" würde ich sehr vorsichtig sein. BM lieben zwar einen feuchten Standort, aber ob sie ständig nasse Füße mögen, bezweifele ich! Die meisten Bäume mögen das nicht.
Bei einem UM sieht das u. U. etwas anders aus - da kenne ich Fotos aus China, auf denen sie im Wasser stehen.
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: Tuff am 10-Februar-2008, 16:40
Hallo Ingolf,

Danke für den Einwand ! Leider fiel mir unter schwierigen Bedingungen (ich wohne zu weit weg und kann nur 3-4mal im Jahr danach schauen) nichts besseres ein. Dieses Fließwasserbecken ist leicht zugänglich, und wenn es im Sommer trocken wird, haben die Bäumchen eine Chance weil die untersten 5 cm der Kästen das Wasser halten, und es unten hoffentlich auch dann noch kühl und feucht ist wenn kein Wasser mehr nachfließt. Die Kästen sind ca 30cm tief mit Substrat in Schichten gefüllt, in der Wurzelschicht ist es grobkörnig-mineralisch, so daß von den Seiten her viel Luft hereinkommt. Genauere Beschreibung  hier !  (http://www.mbreg.de/forum/index.php?topic=1434.0)

Der maximale Wasserstand soll bei etwa 10cm liegen/Kasten liegen, er ist regulierbar (im Bild links unten der Ablauf) -  gelegentliches kurzzeitiges Fluten auf 20cm ist bei Regen möglich, kann aber durch die Abflusskontrolle auch verhindert werden (das ist die 'default' Einstellung). Durchschnittlich liegen also etwa 20cm Substrat über dem Wasserspiegel. Bei langanhaltender trockener Witterung verdunstet alles freie Wasser aus dem Sumpf,  und nur in den untersten 5cm erhält sich für eine Weile ein Notvorrat. Die Sämlinge müssen sich also im Frühjahr sputen in die Tiefe zu kommen, und genau darauf ist Sequoiadendron eingestellt. Bei (hoffentlich) nur temporärem Hochwasser haben sie durch Substrat und die seitlichen Löcher im Kasten i.d.R. viel Luft zum Atmen. Das kommt natürlichen Bedingungen relativ nahe - also auch ihren Nachteilen: (1) Erfolg ist abhängig von der Witterung und (2) fast kein Schädlingsmanagement möglich (Pilze, Insekten, Schnecken).

Hier ein Bild des 'Rohbaues' der im Führjahr noch fertig gestellt werden muß. Er hat zwei Stufen, die tiefere ist für die Mörtelkästen, die seichtere (eigentlich als reine Trittstufe angelegt) für etliche Standardblumenkästen die ich im Herbst bereits angelegt hatte, unter Zeitdruck und etwas planlos. Die wenig tiefen Blumenkästen sind ungünstig, sie implizieren ein Vereinzeln in der 1. oder spästestens 2. Vegetationsperiode, wenn die Sämlinge noch zu empfindlich sind, außerdem können sie noch nicht direkt an Ort und Stelle, müssen also einmal mehr 'verschult' werden. Jedes Verpflanzen unterhalb einer bestimmten Größe (etwa 3 Jahre ?) ist bei BM extrem kritisch, wesegen ich auch eigentlich lieber mit 'Jiffy' - Verfahren arbeiten würde. Dann hätte ich aber wahrscheinlich die dreifache Saatfläche gebraucht.
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: Bergbauer am 02-Juni-2008, 19:10
Hallo,

ich möchte noch ein paar Praxiserfahrungen einbringen:

Ein Duzend 1-Jährige BM habe ich im Herbst 2007 von 7cm Töpfen in ca. 20 cm tiefe Palmentöpfe umgepflanzt und in den Bergen (Zone 6a) samt Töpfe auf einer Wiese 3 Meter von einer 1-seitig geschützten Wand vergraben und eine kleine Schicht Rindenmulch darüber gestreut. Es hatte im Winter dort sicher -15 Grad (allerdings nicht sehr lange). Die BM, obwohl nicht wirklich verholtzt, haben das schadlos überstanden. Niemand hat gegossen.

10 BM zur Kontrolle in NRW unter gleichen Bedingungen untergebracht (gemessen hatte ich max -6 Grad). Diese haben an den Nadeln eine deutliche Rotfärbung und sehen nicht so gesund aus.

Alle BM sind den Winter über nicht gewachsen, die Wurzeln sind jedoch in 8 Monaten so stark gewachsen, das der Topp nach unten hin vollständig mit Wurzeln ausgefüllt ist. Zur Seite hin ist der Wurzelwuchs nicht so stark. Jedenfalls hat sich meine Vermutung bestätigt das der Baum zuerst nach unten wurzeln möchte und dann erst in die Breite. Wäre ja auch logisch, Wasser ist nun mal tiefer sicherer zu finden und eben das wichtigste. Das gilt jetzt für die ersten beiden Jahre. Was danach passiert weiß ich noch nicht, ich habe sie kurzerhand in noch tiefere und breitere Töpfe umgepflanzt.

2 BM und ein UM (je 3 Jahre alt) die ich im Wald ausgepflanzt habe sind seit 2 Jahren nicht weiter in die Höhe gewachsen, ich vermute das sie die volle Kraft in das Wurzelwachstum gesteckt haben. Ich hab sie anständig gewässert und gedüngt, mal sehen was beim nächsten Besuch im August daraus geworden ist.

Ein Kuriosum nebenbei: Im Wald wurden neue Wege angelegt. Dadurch wurde es heller und an den Hängen über den Wegen sind richtige "Fichtenwiesen" mit vielen 1000enden jungen kleinen Fichten entstanden. Ein schöner Anblick. Leider werden nur wenige überleben, der Hang ist mit Steinen übersät und wenn die Sonne richtig knallt, da haben es die kleinen wohl nicht so leicht. Hab leider nur ein Handyfoto davon, wenn ihr wollt, dann kann ich die hier einstellen, wäre aber wohl OT.

Gruß, Herbert
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: Tuff am 04-Juni-2008, 14:59
Herbert,

Danke für den aufschlussreichen Bericht !

Habe ich das richtig verstanden, Du hast die Bäumchen mit Topf 'eingeschlagen' und dann die ganze Pflanze mit Rindenmulch bedeckt (also nicht nur die 'Wurzelscheibe') ?

Deine Erfahrungen spiegeln das Problem mit dem Winter in tieferen Lagen wieder: Es wird zwischendurch immer wieder warm. Wie soll man als Baum damit zurechtkommen. Viele beginnen sich zu regen als wäre es Frühling, Saft schießt in die Zweige und Knopsen beginnen zu treiben, und dann -  schlägt unvermittelt die Frostkeule doch wieder zu. Im Gebirge wird es (tendenziell) nur einmal Winter, aber richtig, und einmal richtig Frühling, wie in den guten alten Zeiten :) NRW hängt klimatisch großenteils zwischen kontinentalem Winter und ozeanischer Milde (daher wird das Klima auch 'subozeanisch' genannt). Besonders ungünstig sind eisiger Ostwind oder Frost nach hoher Luftfeuchte - also etwa nachts nach einem verregneten Wintertag der besser ein Schneetag gewesen wäre. Im Gebirge werden solche Witterungen durch den Schutz des Schnees entschärft.

Für Koniferen spielt aber die Frosttrocknis meistens eine größere Rolle als direkte Erfrierungen. Daher sollte man Pflanzen bei gefrorenem Boden vor direkter Sonne schützen.
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: Bergbauer am 06-Juni-2008, 08:25
Hi Tuff,

danke für die Infos. Ich hatte mich schon gewundert warum die Zöglinge im wärmeren Klima schlechter abgeschnitten haben.

das Loch im Boden war tief wie der Pflanzentopf bzw. um einige cm tiefer. Nein, nicht die ganze Pflanze mit Rindenmulch zugedeckt. Eigentlich wollte ich nur den Boden abdecken. Es sind aber die unteren Äste mit in den Rindenmulch geraten, was sie schadlos überstanden haben.
Ich hab mal ein paar Handyfotos angehängt, auch mal von den vielen Minifichten.

Erstaunt hat mich besonders das die sehr jungen BM schon so viel Frost gut verkraften. Immer wieder wird doch behauptet das sie erst ab dem 3. Jahr Frostfest sind. Das unglaubliche Wurzelwachstum in der kurzen Zeit und eigentlichen Ruhephase der Bäumchen war für mich das 2. Wunder. Ich werde sie so bald wie möglich bzw im Herbst, spätestens im nächsten Frühjahr an den endgültigen Standort versetzen.

Gruß, Herbert
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: Michael D. am 12-September-2008, 08:19
Hallo,MB-Fans !
Zu der Topffrage : Ich habe gute Erfahrungen mit Rosentöpfen  gemacht,die auch sehr tief ausfallen, empfehlenswert !
Wer schreibt eigentlich,daß Sequoiadendron Flachwurzler wäre ? Eigentlich ist bekannt,daß Seq. Pfahlwurzler  ist (deshalb auch die hohen Töpfe !) und es manchmal nur aufgrund ungünstiger Untergründe (z.B.dichter Boden,Felsplatte o. Ä.) zu flacher Wurzelbildung kommt.
Tuff :Knopsen ??
Den 2-jährigen würde ich so bald es geht,setzen.Ich meine,das Topfleben ist immer streßig.
Joachim : Kein Wunder,daß die Bäumchen nicht so richtig wachsen,bei DEN Gartenmöbeln ? ;D ;D ;D
Viele rotborkigen Grüße ! Michael D.,Rhina
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: Tuff am 14-Februar-2009, 03:12
Links im Forum zum Thema:

Bewässerungssysteme und Anzuchtsubstrate (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=1434.msg12665#msg12665)
Fließwasserbecken (http://www.mbreg.de/forum/index.php?topic=686.msg10936#msg10936)
Wurzeldrehwuchs in zu kleinen Töpfen (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=1758.msg13741#msg13741)
Ökologie von Sequoiadendron (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=1509.msg11597#msg11597)
Pikieren (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=1778.0)
Anzucht-Substrate (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=2538)
Substrate und Pikieren (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=1476.msg13985#msg13985)
Aussäen und Pikieren (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=2710.msg29067#msg29067)

Man darf nicht davon ausgehen daß die drei Mammutbaumarten in wesentlichen Fragen gleich behandelt werden können. Bitte beachtet in jedem einzelnen Fall, ob von KM, BM oder UM die Rede ist.
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: Tuff am 14-Februar-2009, 03:20
Hallo Clemens ! Ich gehe hier mal näher auf Deine Links mit Beispielen für Anzuchtboxen (für Gewächshaus oder Fensterbank) ein !

(1) Aussaatbox mit Wasserreservoir (http://www.poetschke.de/orbiz/DigiTrade/d990cc85fe94fdb2ed7177e73d7b3522/Anzucht-Aussaat-Zubehoer-Selbstbefeuchtende-Aussaatbox--454d2a116448.html)

Die Idee, die Anzuchterde mit Hilfe eines Leitvlies aus einem Wasservorrat heraus zu versorgen, funktioniert nur, wenn diese Erde selber gut Wasser leitet. Solche vermutlich sehr humose (Torf-)Erde trocknet naturgemäß aber bei Sonneneinstrahlung schnell aus. Die Sache funktioniert ferner desto besser, je kräftiger das Wasser von den Pflanzenwurzeln 'weggesaugt' wird. Daher sollten diese Boxen vermutlich viel Sonne abbekommen, wodurch die Transpiration der Keimlinge erhöht wird.

Es bietet sich also an, bald nach der Keimung die Oberfläche mit einem strahlungsabweisenden Verdunstungsschutz abzudecken (Lehm, Sand, mineralisches Granulat).

Es gibt für die Anzucht großer Mengen eigentlich eine bessere Lösung des Bewässerungsproblemes (welches hautpsächlich dann entsteht, wenn man nicht jeden Tag bedarfsgerecht gießen kann): Wenn Anzuchttöpfe in einer Wanne oder einem großen Becken stehen, welches ständig von kühlem, sauerstoffreichem Wasser durchströmt wird. Das Becken speichert das Wasser auf einem bestimmten Niveau, dadurch kann zum einen ein minimaler Zufluß ausreichen (etwa aus einem stark gedrosselten Wasserhahn), zum anderen steht in Zeiten starken Verbrauchs (Sommertage) trotzdem genug Wasser zur Verfügung. Der Beckeninhalt wird tags verbraucht, und das Becken wird sich über Nacht wieder auffüllen.

Ist der Wasserstand des Beckens entsprechend regulierbar, kann er zu Beginn der Keimung sehr hoch sein (wenn die Wurzeln noch sehr kurz sind) und in den folgenden Wochen kontinuierlich herabgesetzt werden. Die Wurzeln wachsen dem Wasser in die Tiefe hinterher. Im Fall Bergmammutbaum braucht man dazu mindestens 30 cm tiefe seitlich belüftete Töpfe (oder seitlich gelöcherte Anzuchtwannen), damit für die Wurzeln immer ausreichend Sauerstoff zur Verfügung steht. Die seitlichen Löcher ermöglichen auch einen besseren Zutritt des Wassers.

Die Versorgung von unten ist einem Gießen von oben im Allgemeinen vorzuziehen. Das Substrat muß dazu aber gewisse Eigenschaften aufweisen: Feinanteile oder Nährsalze dürfen nicht nach oben geschwemmt werden. Düngt man über das Wasser, ist ein Feinanteil vielleicht gar nicht nötig und man kann Substrate verwenden, die der Hydrokultur nahestehen (Granulat, grobe Sande).

Ich habe letzten Sommer einen Prototyp dieser Art erfolgreich betrieben, die Aufzucht fand jedoch komplett im Freiland statt, wodurch weitere Modifikationen notwendig waren (etwa ein sehr grobes Substrat) und außergewöhnliche Einflüsse wie Hagel das Ergebnis mitbestimmten. Leider stand mir kein Wasserhahn zur Verfügung, und ich konnte das Beckenniveau nicht angemessen regulieren weil ich nur etwa alle 6-8 Wochen vor Ort war. Das Becken wurde vom natürlichen Wasserfluß eines Sumpfes durchströmt, der Wasserstand änderte sich je nach Niederschlag oder Verdunstung. Dennoch ist kein Keimling vertrocknet oder durch Sauerstoffmangel 'ertrunken' :)

(2) Aussatbox mit Schub-Containern (http://www.poetschke.de/orbiz/DigiTrade/d990cc85fe94fdb2ed7177e73d7b3522/Anzucht-Aussaat-Zubehoer-Wurzel-Trainer--454d1a131224.html)

Vermutlich soll hier die wesentliche Neuerung darin bestehen, daß man die Anzuchttöpfe von unten her mit einer Art Schuber ausleeren kann ? Damit wird das Problem des Pikierens angegangen, wie man schadlos einen Keimling mit seinem 'Ballen' Erde verpflanzen kann. Die klassische Lösung lautet Jiffy-Topf. In der Tat sind Bergmammutbaumwurzeln aber sehr heikel, sie können schon an der sich langsam auflösenden Wand eines Jiffy-Topfes abgelenkt werden (anstatt sie zu durchdringen). Sollte jedoch eine Jiffy-Variante gefunden werden die funktioniert, wäre sie immer noch sicherer für die Wurzeln, und einfacher zu handhaben.
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: Xenomorph am 14-Februar-2009, 16:57
Hi Micha!

Man kann bei beiden Systemen die kleinen Wurzelballen von unten herausschieben. Das 2. System habe ich mir nur bestellt, weil es noch weniger Platz beansprucht (die Saatkammern sind viel kleiner als beim 1. System, hoffentlich nicht zu klein) und vor allem robuster ist. Dadurch hoffe ich es oft wiederverwenden zu können. Das 1. System besteht aus Styropor und ich denke, dass man es trotz vorsichtiger Behandlung nicht öfter als ca. 4 mal verwenden kann.

Das mit dem Hochsaugen des Wassers durch die Erde hat bestens funktioniert, man muss nur sicherstellen dass die Erde guten Kontakt zu dem Vlies hat, also fest angedrückt ist. Ein Nachteil ist eher, dass man die Wassermenge nicht kontrollieren kann. Sobald Wasser in dem Reservoir ist und sich damit das Vlies vollsaugt, ist auch die Erde klitschnass vollgesogen. Eine Abstufung ist nicht möglich. Man kann die Keimlinge natürlich von oben gießen, aber dabei schwemmt man die Samen weg oder spült die Erde von den winzigen Keimwurzeln.

Solange ab und an die Sonne scheint ist diese starke Nässe aber kein Problem, da sie den Keimvorgang ja erst auslöst und beschleunigt. Ist ein Keimling erstmal entstanden, ist sie natürlich von Nachteil (Schimmel usw.). Ich habe dann aber sofort jeden Keimling, sobald er die Keimblätter voll entfaltet hatte, umgetopft. Ab da kann man ja von Hand gießen und zu große Nässe vermeiden.
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: Tuff am 15-Februar-2009, 01:41
Clemens, erzähl doch mal Deine Erfahrungen mit dem Umtopfen (wenn es soweit ist). Damit wir sehen ob diese Dinger was taugen. Bitte notieren wie alt die Keimlinge zu dem Zeitpunkt sind.
Versuch doch bitte auch mal zu erkennen (Opfer für die Wissenschaft...) ob die Primärwurzel unten anstößt oder sich sogar schon eindreht. Dann müsste man mit diesem System früher Pikieren.
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: Xenomorph am 15-Februar-2009, 03:43
Wie gesagt kann ich bisher nur zu System 1 (billiger, aus Styropor, aber mehr Platz für die Keimlinge) etwas sagen. Das andere System ist erst bestellt, noch nicht geliefert, ich werde aber berichten, sobald ich ausgesät habe und sich was tut.

Bei System 1 gab es wie gesagt mit dem Umtopfen letzten Herbst überhaupt keine Probleme. Ich habe gar nicht erst abwarten müssen um sicher zu gehen, dass die Wurzeln schon eine gewisse Mindestlänge haben, weil ich ja nicht pikieren musste. An den joghurtbecherförmigen Erdballen habe ich beim Umtopfen keine Wurzeln sehen können, so dass ich mir sicher bin, dass die Wurzeln das Styropor oder das Vlies noch gar nicht erreicht hatten. Sobald der Keimling seine Kotyledonen entfaltet hatte und den Eindruck machte, einigermaßen in der Erde verankert zu sein, hab ich nicht mehr abgewartet sondern sofort umgetopft, zum einen weil ich Probleme durch die Nässe befürchtet habe, zum anderen weil mir die Anzuchterde zu nährstoffarm für die Pflänzchen war.

Alle vier Keimlinge sind durchgekommen, einer wächst für meine Begriffe ziemlich schnell, zwei normal und einer (sehr spät gekeimt) sieht zwar gesund aus, wächst aber extrem langsam. Leider habe ich keine Digitalkamera, um das alles zu dokumentieren...  :( :( Mal sehen wann ich das ändern kann...
Titel: Re: Kinderstube Sequoiadendron giganteum
Beitrag von: Tuff am 15-Februar-2009, 07:58
...am besten sofort (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=2671.msg28263#msg28263) : )