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Mammutbäume (öffentlicher Bereich) => Mammutbäume melden => Eigene Anzucht => Thema gestartet von: Bernhard am 06-Februar-2007, 01:10

Titel: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: Bernhard am 06-Februar-2007, 01:10
Hallo Mammutzüchter.

Daß man Stecklinge von Urwelt- und Küstenmammutbäumen gewinnen kann ist allgemein bekannt.

Aber vom Bergmammutbaum? Hat jemand schon Erfahrungen oder sogar Erfolge bei der Anzucht erzielt?

Ich habe zwar gehört,daß es möglich sein soll,jedoch nie Erfolg mit dieser Methode gehabt.


Gruß Bernhard
Titel: Re: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: isbg33 am 06-Februar-2007, 11:42
Hallo Bernhard!

Ich habe es einmal versucht - ohne Erfolg.
Die Stecklinge blieben wohl über 1 Jahr grün, aber sie haben keine Wurzeln entwickelt.

Allgemein ist es schwieriger, von Koniferen Stecklinge zu bekommen. Der Urweltmammut ist in dieser Hinsicht eher ein Laubbaum.
Titel: Re: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: Bernhard am 06-Februar-2007, 12:42
Hallo Ingolf!

Genau diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Nach fast 2 (!) Jahren habe ich aufgegeben,der Steckling war immer noch "frisch",aber keine Wurzeln.

Thuja plicata ist auch eine Konifere,da funktioniert es wunderbar bei mir.

Vielleicht sollte man die Schnittstellen verwunden,oder doch auf Hormonpräperate zurückgreifen!?

Was hälst du davon ???

Gruß Bernhard

Titel: Re: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: isbg33 am 10-Februar-2007, 13:14
Thuja plicata ist auch eine Konifere,da funktioniert es wunderbar bei mir.

Vielleicht sollte man die Schnittstellen verwunden,oder doch auf Hormonpräperate zurückgreifen!?

Was hälst du davon ???

Hallo Bernhard!

Von einer goldgrünen Thuja (Gartensorte) habe ich einmal eine Stammspitze mit 3 cm Durchmesser als Steckling durchgebracht.
Mit Hormonpräparaten habe ich keine Erfahrung - in Bonsaikreisen sind sie umstritten = leidenschaftliche Befürworter und Ablehner!!
Titel: Re: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: Bernhard am 10-Februar-2007, 13:55
Ich habe damit auch noch keine Erfahrungen gemacht. Baumschulen und Zuchtbetriebe schwören darauf.

Ehrlich gesagt,weiß ich auch gar nicht wo ich diese Präperate herbekomme.Aber Stecklingsvermehrung ist eigentlich
schneller und billiger.Vom Arbeitsaufwand ganz zu schweigen.

Anzucht aus Saatgut gelingt mir ja ganz gut,aber ich bin für alles offen.

Gruß aus Datterode nach Stuttgart
Titel: Re: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: kurt am 20-März-2007, 19:20
Hallo Leute,

habe gehört das bei der Stecklingsvermehrung die Pflanzen keine Samen mehr ausbilden, stimmt das? Ferner würder mich mal eure Meinung  interessieren. Meint ihr das die Bergmammuts aus den Baumschulen über die Stecklingsvermehrung gewonnen werden? Währe dann ja echt schade. Ich versuche seit ca 3 Jahre Bergmammuts aus selber gesammelten Zapfen zu ziehen, hat bis jetzt noch nie geklappt. Kann das am Alter der Bäume liegen? Samen die ich mir hab schicken lassen keimen ganz gut. Wir habe eine Bauernhof mit Wald, wollte da gerne mal 70-80 Bäume pflanzen, möchte aber nicht so viele kaufen deshalb wollte ich sie selber heranziehen.

Gruß Kurt
Titel: Re: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: isbg33 am 20-März-2007, 19:48
habe gehört das bei der Stecklingsvermehrung die Pflanzen keine Samen mehr ausbilden, stimmt das?

Hallo Kurt!
Das ist Unfug!!
Ein Steckling ist genetisch genau das gleiche wie die Mutterpflanze.

Nun gibt es aber Bäume, die weiblich oder männlich sind - Beispiel ist die Eibe.
Wenn man bei denen alle Stecklinge von der gleichen Mutterpflanze nimmt, gibt es natürlich innerhalb dieser Gruppe keine Samen, sofern nicht ein Exemplar mit dem anderen Geschlecht in der Nähe ist.
Titel: Re: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: Bernhard am 20-März-2007, 20:19
Ingolf,da gebe ich Dir absolut Recht. Diese Behauptung ist Unfug.

Kurt,die meisten (wenn nicht sogar ausschließlich) Baumschul-mammutbäume haben ihr Leben als Sämlinge begonnen.

Wenn Du vorhast,sie auszupflanzen,dann mach nicht den Fehler und setze sie in den Schatten alter Bäume!

Sequoiadendron ist eine Lichtbaumart,und will in der Jugend viel Licht haben,aber auch geschützt stehen.

Die Standortwahl ist sehr ausschlaggebend für den Erfolg.
Titel: Re: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: kurt am 20-März-2007, 21:16
wie macht Ihr das denn mit der Stecklingsvermehrung?

Brecht Ihr einfach einen Ast ab und drückt Ihn in die Erde? Eine Bekannte von mir arbeitet in einer großen Gärtnerei,werde sie nächst Woche mal nach dem Hormonpräparat fragen, sage euch dann bescheid. Danke für eure antworten!

Gruß Kurt
Titel: Re: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: Bernhard am 20-März-2007, 21:28
Aus Sequoiadendron ist mir noch nie ein Steckling gelungen,Kurt.

Aus Sequoia sempervirens dagegen schon oft,aber sehr unregelmäßig.

Hormonpräperate habe ich noch nie benutzt (weiß ja nicht mal wo ich sie herkriege)  ???
Titel: Re: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: metz am 04-April-2007, 11:00
Erst einmal Hallo an alle!  :D

Ich habe letzten August von meinem Sequoia giganteum ein paar Stecklinge gerissen. von 5 Stecklingen haben 4 Wurzeln, allerdings nur eine ellenlange, 10cm lange Wurzel, mit kleinen Seitentrieben. Ich hab sie jetzt umgetopft.

Ich habe vorzugsweise die letztjährigen aufrecht stehenden Triebe an den Haubtseitentrieben genommen.

Könnte noch was werden, dieses Jahr. Wenn mein Vater sie nicht ständig ersäufen würde, ständen sie jetzt wohl besser da, denn die Spitzen sind braun, worüber ich mir aber keine Sorgen mache, denn die Spitzen von der Mutterpflanze sind im Winter auch immer braun und sie werden wieder grün.

vG
metz
Titel: Re: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: Bernhard am 04-April-2007, 11:06
Hallo Metz,willkommen!

Das mit den Sequoiadendron-stecklingen ist ja sensationell!

Hast Du ev. auch Fotos? Erzähl doch bitte von der Vorgehensweise beim Anziehen der Stecklinge.

Hab`es x-mal probiert,nie was geworden.
Titel: Re: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: metz am 04-April-2007, 11:20
Hallo!

Photos kann ich liefern, heute mittag oder so.


Meine Vorgehensweise war:

Es war nix aussergewöhnliches, was ich gemacht habe.

Ich habe halt die von den dicken Seitentrieben aufrecht wachsenden letztjährigen Triebe abgerissen, also nicht abgeschnitten, so Reisser halt, oder wie man die nennt. Denn ich habe gelesen, bei den aufrecht wachsenden sollen mehr Wuchshormone drin sein.

Ich habe sie dann in Aussaaterde gesteckt, und im Wintergarten im Süden gehalten, immer feucht aber nicht nass.

Dann sind innerhalb von 2-3 Monaten Kallusse, also die Knubbel an den Rissstellen gewachsen, und Monate später sind Wurzeln gewachsen.

Ein anderer Versuch war, ein Steckling im Wasser zu bewurzeln - es ist ein Kallus gewachsen, aus dem sich später Wurzeln gebildet hätten, nur wuchsen dann auf dem kallus Algen und der Kallus wurde zunehmend schleimiger. ich denke, wenn der Steckling nicht veralgt wäre, hätte er Wurzeln bekommen

vG
metz

Ich geh wohl mal hinaus, topfe sie aus, und Mach ein Photo.
Titel: Re: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: metz am 04-April-2007, 11:32
Hier die Bilder:

(http://www.directupload.net/images/070404/temp/CZnAmP9Q.jpg) (http://www.directupload.net/file/d/1022/CZnAmP9Q_jpg.htm)

(http://www.directupload.net/images/070404/temp/u4Fvlh6N.jpg) (http://www.directupload.net/file/d/1022/u4Fvlh6N_jpg.htm)


Äh, und entschuldigung: :'(

Ich hab ja an 2 Verschiedenen Zeiten die Stecklinge genommen. Der Photografierte Steckling ist wahrscheinlich schon 1,5 Jahre alt, es geht halt sehr langsam, aber es geht  :D Die andere Hälfte is 8 Monate alt, hat aber auch schon Wurzeln.
Titel: Re: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: Bernhard am 04-April-2007, 12:24
Danke für die Mühe und die Fotos. Tolle Sache,werde ich auch nochmal probieren.

Zu welcher Jahreszeit hast Du die Stecklinge gerissen??
Titel: Re: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: metz am 04-April-2007, 12:28

8 Monate sind die einen, 1,5 Jahre, die Die mit 8 Monaten, also im August gesteckten/gerissenen, sehen gesünder aus, und haben bessere Wurzeln
Wie hast Du die Stecklinge gemacht? und wann?

vG
metz

Titel: Re: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: Bernhard am 04-April-2007, 12:34
Ungefähr gleiche Zeit. Nach 2 Jahren war nur eine Kallusbildung zu erkennen. Allerdings habe ich geschnitten

und nicht gerissen. Vielleicht ist ja das die Ursache?!
Titel: Re: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: metz am 04-April-2007, 12:35
Ungefähr gleiche Zeit. Nach 2 Jahren war nur eine Kallusbildung zu erkennen. Allerdings habe ich geschnitten

und nicht gerissen. Vielleicht ist ja das die Ursache?!



Das ist für mich sehr wahrscheinlich.
Titel: Re: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: Bernhard am 04-April-2007, 12:41
Aus Fehlern lernt man ja bekanntlich,hoffe es klappt!

Danke vielmals für Deine Erfahrungshinweise.
Titel: Re: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: metz am 04-April-2007, 19:14
Man hilft gerne  :D
Titel: Re: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: metz am 28-August-2007, 19:41
Hallo an alle!

Ich war fuer 3 Monate im Ausland.

Es gibt ein kleines "Update"!


Bilder reich ich nach.

In den 3 Monaten meiner Abwesenheit im Ausland sind daheim alle meine 3 verbliebenen Stecklinge von Sequoiadendron giganteum um etwa 3cm gewachsen. Nur mach ich mir Sorgen ueber deren Wurzelwachstum. Obwohl alle gewachsen sind, haben sie wenige Wurzeln.

EIne Frage an euch: Sollte ich sie eher trocken halten, also so, dass das Substrat austrocknen, oder fuer einen Tag trocken ist, oder eher feucht?

MEine eltern, glaube ich, hielten sie ehre feucht. Aber ich traue mich auch nicht, sie austrocknen zu lassen.

Ich bin sehr gespannt ueber eure Antworten!

Gruesse
metz
Titel: Re: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: Joachim Maier am 28-August-2007, 20:13
Hallo Metz,

die Mammutbäume gehören zu den inzwischen (2001), allerdings nicht in allen Quellen, zu den Zypressengewächsen "hinzufusionierten" Sumpfzypressengewächsen.

Aus dem Namen kann man eigentlich den Bedarf schon schließen. Sie sollten vielleicht, insbesondere als Kleinpflanzen, nicht im stehenden Wasser gehalten werden, aber sie dürfen schon gut feucht sein.

Insbesondere bei älteren Exemplaren macht sich Wassermangel immer wieder durch "übermäßige" Braunfärbung bemerkbar. Allerdings können sie sich in den meisten Fällen wieder regenerieren, wenn wieder genügend Wasser vorhanden ist.

Viel Erfolg!

Gruß

Joachim
Titel: Re: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: metz am 28-August-2007, 21:57
Hallo Joachim Meier!

Danke fuer deine sehr schnelle Antwort.

Du sagst, Kleinpflanzen gut feucht.

Wie meinst Du das?

Meinst Du das so, dass, wenn man das Substrat zerdrueckt, Wasser rauslaeuft, oder nicht rauslaeuft?

Kannst Du mir auch sagen, warum bei einem von den Dreien der Staengel braun ist? Ist das ein schlechtes Zeichen, also, dass er bald eingeht, oder ist dass ein Zeichen dafuer, dass er einen gescheiten Stamm bildet, und die Nadeln einfach deswegen braun werden?

Bilder kommen bald.

Gruesse
metz
Titel: Re: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: metz am 28-August-2007, 22:14
wie versprochen von meinen dreien:

 (http://s1.directupload.net/images/070828/temp/4cEwkI65.jpg) (http://s1.directupload.net/file/d/1168/4cEwkI65_jpg.htm)
 (http://s3.directupload.net/images/070828/temp/iv4YYGY9.jpg) (http://s3.directupload.net/file/d/1168/iv4YYGY9_jpg.htm)
 (http://s1.directupload.net/images/070828/temp/BI2kmUu8.jpg) (http://s1.directupload.net/file/d/1168/BI2kmUu8_jpg.htm)

man sieht genau die diesjaehrigen Triebe.

Aber die naechste Frage waehre:  WIE bekomme ich sie GERADE???
Titel: Re: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: isbg33 am 29-August-2007, 09:37
Aber die naechste Frage waehre:  WIE bekomme ich sie GERADE???

Wachsen lassen!
Oder willst Du einen Bonsai ais ihnen machen - auch dann erst einmal wachsen lassen.
Titel: Re: Stecklinge von Sequoiadendron?
Beitrag von: Joachim Maier am 29-August-2007, 10:36
Wenn es richtig raustrieft ist es nass. Das sollte bei Jungpflanzen kein Dauerzustand sein, insbesondere unter 300 m N.N. bildet sich dann Grauschimmel (Botrytis cinerea) (Bei mir gottseidank kein Problem, da 570 m N.N.).

Feucht heißt, dass die ganze Erde feucht ist, so dass es im Normalfall mindestens zwei bis vier Tage dauert, bis die Erde ohne gießen wieder trocken ist.

Allerdings macht ein Tag etwas trocken noch nichts aus.

Drei- bis vierjährige Bäume kann man zwischendurch schon ordentlich gießen, auch mal etwas nass, aber dann wieder die Pflanze absaugen und wieder etwas "trockener" werden lassen, aber nicht ganz trocken!

Insbesondere bei KM aber auch bei BM haben ausgiebige Regenfälle meine im Topf befindlichen Bäume gut gedeihen lassen.

Siehe Urweltmammutbaum (http://www.mbreg.de/forum/index.php?topic=684.0), Küstenmammutbaum (http://www.mbreg.de/forum/index.php?topic=685.0), Bergmammutbaum (http://www.mbreg.de/forum/index.php?topic=686.0), von FBG geschenkter Bergmammutbaum (http://www.mbreg.de/forum/index.php?topic=687.0)