Forum ::: Mammutbaum- Community
Mammutbäume (öffentlicher Bereich) => Mammutbäume melden => Thema gestartet von: xandru am 20-September-2010, 22:05
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Liebe Freunde des Stuttgarter Kessel-Küsti,
Der Norden der Parkanlagen um die Villa Berg wird begrenzt durch die Stadtbahn zwischen Stöckach und den Mineralbädern; der Süden durch den langen Zug der Sickstraße.
Heute Morgen stand ich dienstlich schon um sieben Uhr auf dem Parkplatz am Ende dieser Straße; vor vierzehn Tagen hatte ich meine Runde dort noch zu Fu0ß und unter Ferienbedingungen gedreht.
Mein erster Blick fiel aus etwa 150 Metern Entfernung auf das Gewächs, das einmal die ID 11538 (http://mbreg.de/mbr/mbr_de_search.php?q1=id&q=11538&search=Suche) werden sollte. Es steht am Rande der Parkanlagen, aber bereits auf einem Privatgrundstück ganz am Anfang der Sickstraße.
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Aus der Entfernung war für mich nicht klar, was für eine Spezies ich vor mir habe. Es war nur klar, dass ich dort hin muss.
Nach der Runde durch die Parkanlagen, auf der ich die dortigen Meldungen aufgearbeitet habe, bin ich schließlich in Richtung Sickstraße spaziert. Von der Parkseite her wie auch von der Straßenseite her ist der Baum nicht wirklich zugänglich.
Er ist weder schön noch typisch. Aber er ist vorhanden, einer von etwa einem Dutzend KM-Standorten in Stuttgart und zudem noch im Register der höchste Küstenmammutbaum in Stuttgart (wobei ID 3846 (http://mbreg.de/mbr/mbr_de_search.php?q1=id&q=3846&search=Suche) kaum zu sehen ist und daher extrem schlecht zu schätzen ist).
Und es ist, soweit ich sehe, in Stuttgart erst die dritte „freilaufende“ Sequoia sempervirens. Alle anderen stehen in öffentlichen Anlagen oder beim Landschaftsgärtner zu Hause.
Immergrüne Grüße,
Wolfgang
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...super KM Fund...nicht schön aber selten... ::) :P
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...super KM Fund...nicht schön aber selten..
Doch so ein Säulen KM hat was ;D :D ;)
Gruß
Andreas
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Ich finde ihn auch recht schick !
LG Achim
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... und an der Spitze bereits die etwas kurznadlige Hoch-Kronenbenadelung. ;)
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Sorry, aber ich sehe kein KM...
Mir fehlt der typisch, kräftig, rote Stamm. Woran machst Du Deine Erkenntnis fest?
Fragender Gruß, Carsten
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Hallo Carsten,
an der Spitze bereits die etwas kurznadlige Hoch-Kronenbenadelung
Die Silhouette ist ziemlich deutlich, zumal mit den rundum schuppenartig anliegenden Nadeln an den Astspitzen.
Indiz für mich waren die langen, fast waagerechten Staubwedel, wie Mick sagte, die am Ende mit dem berühmten „Zing“ nach oben gehen.
Das angehängte Foto lässt auch die Verdickungen an den Enden der Kurztriebe ahnen (vor allem vor dem Hausgiebel). Ferner vertrocknen die spatelförmigen Kurztriebe als Ganze, ähnlich wie beim UM. Zweierlei Nadeln – Heterophyllie (http://de.wikipedia.org/wiki/Heterophyllie)!
Das mit den Farben ist bei Septembersonne um neun Uhr morgens so eine Sache…
Indizien anhäufende Grüße,
Wolfgang
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Also ich denke auch das es ein KM ist !
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Hallo Wolfgang,
erneuten Glückwunsch zum seltenen Fund! Sehr feine Benadelung.
Sequoia treibts mit der Heterophyllie schon auf die Spitze. Dieser Wipfeltrieb lag am Fuß eines 'Martin'-KM und stammt aus 26-27 m Höhe. Auf den ersten Blick mit BM zu verwechseln, aber weicher. Zapfen sind natürlich eindeutig.
LG Micha
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Offenbar scheint der KM ja ziemlich nach Licht zu lechzen - unglaublich schmal und doch so hoch aufgeschossen, trotzdem aber noch mit den typischen "Staubwedel"-Ästen. Auch die ganzen braunen Stellen deuten wohl auf die üblichen vom Winter übriggebliebenen Frostschäden hin und weniger auf einen Nadeltausch, wie man es bei einem BM häufig beobachten kann.
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Hallo Andreas,
ein Redwood verliert jedes Jahr ca. ein Drittel der Benadelung durch Degeneration. Viele Besitzer beschweren sich darüber, dürfte kein großer Unterschied zum BM-Nadelabwurf sein. Viele "etablierte" Küstenmammuts zeigen gar keine Frostschäden nach den zwei Wintern.
LG Micha
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Also ich denke auch das es ein KM ist !
Bin auch dieser Meinung!
Übrigens dürfte die Ausbildung der kleinen schuppenartigen Nadeln nicht nur von der Höhe am Baum abhängen, sondern vor allem vom Lichtgenuss und der Luftfeuchte. In Kalifornien stehen viele junge KMs als Straßenbäume herum. Die haben meist schon in jungen Jahren die kleinen Nadeln, weil sie volle Sonne und viel trockene Luft um sich haben (Asphalt statt Wald).
LG
Michael
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Liebe Quizgemeinde ;)
Ich war heute nochmal bei diesem KM und bin von der Parkseite bis auf 5 Meter an ihn herangekommen. Es ist klar, dass er unten eiben- oder tannenähnliche Triebe hat, mit deutlichem Knubbel am Ende. Insofern ist nun jeder Zweifel beseitigt, denke ich.
Im Anhang ein zweieinhalb Wochen altes Bild.
Überprüfende Grüße,
Wolfgang
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Hallo Carsten,
Mir fehlt der typisch, kräftig, rote Stamm.
Heute habe ich ihn deutlich gesehen, war allerdings ohne Kamera unterwegs.
Aber auch auf einem Bild vom 6.September ist die orange-rote Farbe durch das Gestrüpp zu sehen.
Nachtragende Grüße,
Wolfgang
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o.K: ich geb mich geschlagen ;)
Überzeugender Gruß, carsten
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Hallo zusammen,
Heute Morgen habe ich auch einen kurzen Abstecher zum Küstenmammutbaum unterhalb der Villa Berg gemacht.
In der Morgensonne und zumal in der laublosen Jahreszeit ist der Stamm dann doch recht deutlich zu sehen. Und ein unscharfes Bild von der Parkseite her zeigt deutlicher denn je die typischen „Knubbel“ an den Enden der Kurztriebe.
Ich denke, damit dürften auch die letzten Zweifel an der Spezies ausgeräumt sein.
Ausräumende Grüße,
Wolfgang
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Ja eindeutig, würde ich auch sagen.
Mein KM ist in den letzten Wochen wieder sehr "braun" geworden, wie jeden Winter. Hat wohl ein leichten Sonnenbrand.
Aber er ist bisher ja auch immer wieder schön grün geworden.
Den zweiten KM hatte ich ja vor zwei Jahren in einem Wald bei uns gepflanzt.
Aber der würde ja leider von einem Havester platt gemacht, schade war auch schon gut 3 Meter hoch :'(
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Liebe Freunde der seltenen Bäume,
Heute habe ich mit meinen Abiturienten einen dendrologischen Lehrgang durch die Anlagen der Villa Berg unternommen. Umso erstaunter war ich, dass der Stamm in etwa drei Metern Höhe abgesägt wurde. Einen letzten Blick zeigt auch die StreetView (http://maps.google.de/maps?q=48.790848,9.205344&ll=48.790531,9.205159&spn=0.004778,0.011362&sll=48.790760,9.205460&layer=c&cbp=13,22.86,,0,-4.62&cbll=48.790533,9.205319&t=h&z=17&panoid=DlQR63GLqCvqodzdR61JPg).
Die Besitzerin hatte wohl Angst, dass ihr der Baum bei einem Sturm auf den Kopf fallen konnte; immerhin sei schon eine Eberesche bei Lothar umgestürzt; die gleiche Angst einer älteren Dame war auch in Maulbronn-Zaisersweiher der Grund für die Fällung eines kerngesunden BM. Der Besitzer wusste genau, dass diese Art in Kalifornien hundert Meter hoch wird; er war offenbar eher gegen die Fällung, wollte aber den Streit nicht wieder aufnehmen.
Immerhin schützt die Baumschutzsatzung der Stadt Stuttgart Bäume, die in 1 Meter Höhe mindestens 80 cm Umfang haben. Ich kann es nicht beschwören, aber ich hätte den Durchmesser auf etwa 30 cm geschätzt.
Manche scheinen also nicht zu wissen, dass man auch auf eigenem Grund nicht alles tun darf, was man will. Nun gut, wo kein Richter ist, ist auch kein Kläger. Mammutbäume sind in eng bewohnten Gebieten sowieso immer falsch, sofern es sich nicht um Zwergformen handelt.
Angesichts der starken vegetativen Kräften der Spezies dürfte der Baum indes noch nicht tot sein. Ich erwarte Neuaustriebe von der Basis her.
Erwartungsvolle Grüße,
Wolfgang