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Mammutbäume (öffentlicher Bereich) => Mammutbäume melden => Thema gestartet von: xandru am 11-September-2009, 20:26

Titel: Bergsequoien in Aichtal
Beitrag von: xandru am 11-September-2009, 20:26
Liebe Freunde des soldatischen Mammuts,

Bereits letzte Woche sind mir auf dem Weg nach Waldenbuch ein paar Spitzchen über dem Wald aufgefallen. Heute auf dem Friedhof in Waldenbuch, waren sie wieder: diese ungewöhnlich großen Bäume südlich der Burkhardtsmühle (Bild 1).

Direkt oben am Talrand, knapp 500 Meter über dem Meer, stehen bei einer Grillstelle drei Bergmammuts nebeneinander in Reih’ und Glied. Dort beginnt zwar ein Plateau der Schichtstufenlandschaft, wir befinden uns also auf einer härteren Schicht. Aber besonders feucht war dieses Waldstück nicht. Etwas mehr Matsch befindet sich am Hang des Aichtals, 25 Höhenmeter weiter unten.

Zwei sind so mächtig, dass die Stämme sogar zusammengewachsen sind (Bild 2).

Diese Bäume – laut Register Wilhelma-Saat – sind längst bekannt. Dennoch haben sie auf jeden Fall einen Forums-Eintrag verdient, allein schon wegen des mächtigen gemeinsamen Wurzelhügels (Bild 3).

Der dickste Baum, ganz im Osten, misst (09-2009):
  • BHD nach Waldmesslehre: 1,49 m ± 1%
  • Pflanzpunkt: BHD: 1,59 m ± 5%
Der mittlere Baum erreicht einen BHD von 1,40 m ± 5%, der westlichste Baum lediglich 1,10 m ± 5%.

Die Höhe der beiden höchsten dürfte 30 Meter ± 15% betragen.

Im Vergleich zu anderen Exemplaren der Wilhelma-Saat scheinen sie mir also verhältnismäßig klein. Vielleicht ist die Wasserversorgung deutlich geringer als im Schwäbischen Wald.

Ähnlich wie bei einigen Bäumen in der Wilhelma wirkt die Borke sehr beansprucht. Nur ist das hier weniger durch die morgendlichen Ausritte adulter Elephas maximus zu erklären, sondern wahrscheinlich durch juvenile Homo sapiens – wer klettert nicht gern zwischen diesen engen Stämmen hindurch? Entsprechend intensiv ist die Röte und die Präsenz dieser Bäume.

Begeisterte Grüße,
Wolfgang
Titel: Re: Bergsequoien in Aichtal
Beitrag von: Steffen am 11-September-2009, 20:37
Hallo Wolfgang,

wieder mal eine herrliche Beschreibung und tolle Bilder.
Ich freue mich jedes Mal, wenn ich Deine illustren Berichte lese

Eine wirkliche Bereicherung und schön, dass Du die schönsten Standorte, vor allem der Wilhelma- Saat aufsuchst und in Schrift und Bild dokumentierst.

Schade, dass deine Ferien jetzt gerade schon rum sind.

Gruß Steffen
Titel: Re: Bergsequoien in Aichtal
Beitrag von: derTim am 11-September-2009, 21:52
Hallo Steffen,
gibt es eine Liste der bekannten Bäume aus
der Wilhelma- Saat ?
M.f.G. Tim
Titel: Re: Bergsequoien in Aichtal
Beitrag von: liluz am 11-September-2009, 22:08
Hallo Tim,

es gibt eine ältere (elektronische) Publikation über die Wilhelma-Saat im Downloadbereich ( http://mbreg.de/index.php?ind=downloads&op=entry_view&iden=2 ), eine aktuelle Liste / Übersicht ist schon länger im Wiki geplant, aber noch nicht ausgearbeitet.

lg - Lutz
Titel: Re: Bergsequoien in Aichtal
Beitrag von: Lukas Wieser am 16-September-2009, 11:23
Hallo Wolfgang!:-) Schöne Wald-BM, die wären bestimmt einiges dicker wenn sie weiter voneinander gepflanzt worden wären!:-) LG Lukas.
Titel: Re: Bergsequoien in Aichtal
Beitrag von: xandru am 17-September-2009, 00:12
Hallo Lukas,

Ja, das dachte ich mir auch. Die graben sich sozusagen gegenseitig das Wasser ab.

Ob es tatsächlich Wilhelma-Saat ist, kann ich nicht beurteilen; da verlasse ich mich auf Lutz (ID 565). Aber die in der Wilhelma selber stehen auch extrem ungünstig (viel zu wenig Boden bis zum Fels) und sind für ihr Alter ebenfalls sehr mickrig.

Aber die Enge der drei und die Fusion zweier Stämme schaffen eine viel stärkere körperliche Präsenz als etwa die vier Wilhelma-Bäume in Stuttgart unterhalb von Schloss Solitude (ID 270).

Das ist nur psychologisch, aber von diesen drei war ich einfach begeistert.

Gruß,
Wolfgang
Titel: Re: Bergsequoien in Aichtal
Beitrag von: Lukas Wieser am 05-Oktober-2009, 11:57
Hallo Wolfgang!:-) Das kann ich gut nachvollziehen daß die Bäume so nah beieinander besonders beeindruckend wirken!:-) Manchmal wirken Bäume live viel mehr als auf Bildern, und es ist fast unmöglich das auf Bildern rüber zu bringen... LG Lukas.
Titel: Re: Bergsequoien in Aichtal
Beitrag von: xandru am 01-Dezember-2012, 19:58
Hallo,

Heute waren wir an diesen Bäumen und haben die Abstände gemessen.

Vom westlichen zum mittleren Baum sind es 1,90 Meter (6,63 württembergische Fuß) und vom mittleren bis zum damit verwachsenen östlichen Baum sind es 2,00 Meter (6,98′).

Württembergische Grüße,
Wolfgang
edit 2012-12-02: Bilder angehängt – wolf
Titel: Re: Bergsequoien in Aichtal
Beitrag von: xandru am 06-Dezember-2012, 20:17
(http://mbreg.de/liluzinfode/4images/data/media/2/IMG_4151.jpg)     Hallo nochmal beim Weißen Häusle,

Neulich ist mir aufgefallen, dass diese Wilhelma-Bäume bisher noch ein altes Bild ohne Lizenz und Beschriftung haben. Vermutlich hat Lutz es im Jahre 2004 aufgenommen.

     (http://mbreg.de/wiki/thumb.php?width=250&f=Aichtal_ID565_3BM_973.jpg) (http://mbreg.de/wiki/index.php/Datei:Aichtal_ID565_3BM_973.jpg)
Titel: Re: Bergsequoien in Aichtal
Beitrag von: xandru am 06-Dezember-2012, 20:34


Hier nochmal zwei Bilder aus der Gegenrichtung; das erste ist eine Montage.

Montägliche Grüße,
Wolfgang
Titel: Re: Bergsequoien in Aichtal
Beitrag von: Klaus am 15-Juni-2015, 21:36
Hallo zusammen,

die nördlichste BM-Gruppe am Betzenberg steht am Siebenbuchenwasen Sträßchen nahe der
Knödler-Hütte.
ID 565 (http://mbreg.de/mbr/mbr_de_search.php?q1=id&q=565&search=Suche)
Titel: Re: Bergsequoien in Aichtal
Beitrag von: Klaus am 15-Juni-2015, 21:37
Bei diesen drei BM habe ich zw. 45-42m Höhe gemessen.
Die Messung war wegen schlechter Sicht (Vegetation) und Schrägwuchs mit Schwierigkeiten
verbunden.


VG
Klaus
Titel: Re: Bergsequoien in Aichtal
Beitrag von: Tuff am 17-Juni-2015, 21:05
Ein tolles Trio ! Da darf man gespannt sein, wie sich das in den nächsten Jahrzehnten entwickelt !

Sehr schön deutlich auch der Wurzelhügel. Mehrere Bäume als Gruppe eng pflanzen, ist eine interessante Methode, viel Holz 'auf den Punkt' zu bringen.

Ich würde auch 5 Bäume als kreisrunder Ring (mit 2-3 m Abstand von Baum zu Baum) gerne mal ausprobieren. Gibt es genug Licht und Wasser, würden die Bäume eines Tages zu einer riesigen Säule zusammenwachsen.  ... leider würde ich das Ergebnis nicht mehr erleben :|
Titel: Re: Bergsequoien in Aichtal
Beitrag von: Tuff am 17-Juni-2015, 21:06
Klaus,

Hast Du Dich auch an den Durchmessern mal versucht ?
Titel: Re: Bergsequoien in Aichtal
Beitrag von: Klaus am 18-Juni-2015, 20:16

Hallo Tuff,

die Messung der BHD der drei BM
ID 565 (http://mbreg.de/mbr/mbr_de_search.php?q1=id&q=565&search=Suche)
ergab:
Höhe      BHD
42 gemes   1,14   gemes   
44 gemes   1,39   gemes   
45 gemes   1,57   gemes   

VG
Klaus
Titel: Re: Bergsequoien in Aichtal
Beitrag von: Tuff am 18-Juni-2015, 23:12
Dann hat sich Wolfgang 2009 mit der Höhe aber ein wenig verschätzt oder ?

Für den dicksten Stamm hat Wolfgang damals Pflanzpunkt: 159 cm gefunden. Nehmen wir mal an, der Durchmesser wäre dort jedes Jahr um 2cm gewachsen, was bei der Lage im Wurzelanlauf noch sehr konservativ ist. Dann wären wir heute (sagen wir, es sind 5 Jahre) bei 169 cm. Die Differenz zu Deinem Pflanzpunkt- (?) -Durchmesser wären heute 12 cm. Also, wenn euch das egal ist ... ich finde es Grund genug, eine Markierung anzubringen :)
Titel: Re: Bergsequoien in Aichtal
Beitrag von: Tom E am 18-Juni-2015, 23:51
Hallo Micha,
irren ist menschlich, besonders bei Höhen.

Vergleiche die Werte mal mit den 1,49m, macht +8cm in den letzten Jahren, passt doch ganz gut zum relativ langsamen Wachstum. Bei den anderen Bäumchen auch, besonders mit Wolfgangs angegebener Toleranz von 5%.  ;)

Gruß
Tom