Forum ::: Mammutbaum- Community

Allgemeine Themen (öffentlicher Bereich) => Interessante Bäume => Thema gestartet von: woelfie am 22-Dezember-2007, 23:34

Titel: Selten: Kopfulme
Beitrag von: woelfie am 22-Dezember-2007, 23:34
hallo Baumfreunde
Daten und Fotos für diesen Baum, den ich seit Anfang 2005 beobachte:


woelfie

Titel: Re: Selten: Kopfulme
Beitrag von: isbg33 am 23-Dezember-2007, 11:16
Toller Kerl, Woelfie
Das letzte Foto ist besonders gut gelungen
Titel: Re: Selten: Kopfulme
Beitrag von: Joachim Maier am 23-Dezember-2007, 12:00
Ich finde die Fotos auch sehr beeindruckend!
Titel: Re: Selten: Kopfulme
Beitrag von: Margidsche am 23-Dezember-2007, 13:42
Ein wirklich sehr alter, wunderschöner, würdevoller Baum!
Auch wenn er ziemlich hohl ist.
Wenn er reden könnte, was er alles so in seinem Leben gesehen hat . . .
Sicher viele Liebespaare . . .

Die Linde, die eine Ulme ist

In der Ortsmitte von Römershausen steht ein bemerkenswertes Naturdenkmal (Foto: H. Goerss) eine jahrhundertealte Ulme, auch Rüster genannt
mit etwa 3,5 m Stammumfang. Es handelt sich um eine Bergulme mit dem wissenschaftlichen Namen Ulmus glabra. Seit wohl mehr als 500 Jahren versieht sie die Funktion einer Dorflinde. Und das ist sie auch für die Römershäuser.
Die Linde, die für Generationen Treffpunkt der Jugend während später Sommerabende war. Vor rund fünfzig Jahren, als man Vorbereitungen zur 700-Jahr-Feier (1955) traf - die dann allerdings nicht verwirklicht werden konnten -, erschien in der Tagespresse (1954) ein Artikel über den ehrwürdigen und markanten Baum. Darin erzählt der damals älteste Römershäuser, Johannes Kirch: Der Baum sei für die Römershäuser "die Linde, unter deren breit auseinanderstrebenden Ästen sich die ganze Dorfgeschichte abgewickelt habe. Naturkundler und botanische Fachleute schätzten ihr Alter auf weit über 700 Jahre.
Der durch Mauerwerk an den halbmeterhohen Wurzeln vor Windbruch geschützte Baumveteran ist zu einem Bestandteil dieser Gemeinde geworden. 
Johannes Kirch berichtet weiter über diesen Treffpunkt, vor allem der jungen Leute: "Wenn man nicht unter der Linde war, dann war es auch nichts." Er erwähnt auch, daß der Baum für die Zimmerleute von Vorteil war. Im breiten Schattenfächer schlugen sie die Zimmerbank auf. Das war so "während vieler Jahre gang und gäbe." Als Treffpunkt für die Familien und als Ort der öffentlichen Bekanntmachung blieb die Bedeutung des Baumes bis heute erhalten. Als Bekanntmachungen noch mit der Ortsschelle angekündigt wurden, rief man "...Treffpunkt unter der Linde." Am Sonntag nach dem Kirchgang läßt sich unter der Linde noch gut ein Schwätzchen halten. Für lange Sommerabende bieten die gewölbten Wurzeln willkommene Sitzgelegenheit. Mit einer Pfeife oder Zigarette im Mund läßt's sich hier gut über den Tagesablauf nachdenken. Im Gespräch des Jahres 1954 erinnert der damalige Bürgermeister Heinrich Teutsch daran, daß bis 1926 zwischen dem Backhaus und der Linde ein Brunnen stand und daß im Jahre 1953 im Geäst des Baumveteranen eine Eule (vermutlich ein Waldkauz) ihre Jungen auf gezogen habe. Seine abschließen den Worte über die Linde, die eine Ulme ist, lauten. "Unsere Linde ist voller Leben und der ganze Ort wartet schon ungeduldig auf die ersten diesjährigen Knospentriebe."
Titel: Re: Selten: Kopfulme
Beitrag von: Margidsche am 23-Dezember-2007, 14:21
Ebenfalls im www. zu alten Ulmen gefunden:

Die Ulme (Ulmus spec.)

Die Ulme, auch Rüster genannt, ist in der Regel nur noch als Jungbaum zu sehen, obwohl sie auch ein stattlicher Altbaum werden kann.
Der Grund dafür ist das "Ulmensterben", das vorwiegend Bäume ab einem Stammdurchmesser größer als 10 cm betrifft. Diese Krankheit wird durch einen Pilz verursacht, den der Ulmensplintkäfer überträgt. Der Pilz führt zu einer Verstopfung der Wasserleitbahnen des Baumes und bringt diesen zum Absterben. Das äußere Krankheitsbild wird durch die Wipfeldürre und durch das Absterben von Ästen sichtbar. Diese Krankheit wurde anfangs des Jahrhunderts aus Nordamerika eingeschleppt und verzeichnet bestandsbedrohende Verluste bei allen drei heimischen Ulmenarten: Bergulme (Ulmus glabra), Flatterulme (Ulmus laevis) und Feldulme (Ulmus carpinifolia). Im Eichstätter Land wurden in den letzten 15 Jahren fast alle stärkeren Ulmen zum Absterben gebracht.
Die Ulme ist der einzige heimische Baum, dessen Blüten und Früchte noch vor dem Laubaustrieb erscheinen. Seine Blätter sind grob gesägt, zugespitzt und am Blattansatz asymmetrisch. Nach dem Laubabfall erscheinen die Äste mit ihren zweizeilig angeordneten Zweigen wie Fernsehantennen, ein Blick in die Krone reicht zum Erkennen.
Das wertvolle rotbraune Ulmenholz findet vor allem bei Drechslern und als Möbelfurnier Verwendung.
Titel: Re: Selten: Kopfulme
Beitrag von: woelfie am 23-Dezember-2007, 15:45
Hallo Margidsche

danke für die nette Geschichte aus Gladenbach/ Römershausen. Mußte erst schauen , wo das liegt und fand es dann hier

http://www.stadt-gladenbach.de/roemer/roemer.htm (http://www.stadt-gladenbach.de/roemer/roemer.htm).

"meine" Ulme ist bei weitem nicht so bekannt und das mit den vielen Liebespaaren - trotz Bank-bei dem entlegenen Standort ein Gerücht bleiben. Wenn die Römershausener bei der Altersbestimmung ihres Baumes recht forsch waren- m. E maximal Alterserwartung 500 Jahre - werde ich bei dieser zu den geschätzten 300 Jahren noch etwas zugeben müssen.

Habe noch zwei kurze Notizen zu Ulmen, beide aus Münster:

grüße von
woelfie