Forum ::: Mammutbaum- Community
Mammutbäume (öffentlicher Bereich) => Wissenswertes & News => Thema gestartet von: Konstantin am 19-September-2007, 18:19
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Gestern hörte ich von einem Freund, dass er sich daran erinnert, dass ca. 1986 im Rahmen einer Landesgartenschau in/um Freiburg ein Mammutbaum-Wald angepflanzt worden sei.
Ist da was dran? Ist das bekannt?
Viele Grüße
Konstantin
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Hi Konstantin,
Dabei dürfte es sich um das Stadtwald-Arboretum in FB-Günterstal handeln. Im Register sind 11 Bäume angegeben. Ist anzunehmen, dass die Anzahl deutlich untertrieben ist. leider ist Freiburg etwas weit von Köln entfernt...
Auf Seite 2 des Flyers kann man die Anpflanzung erkennen.
http://www.freiburg.de/servlet/PB/show/1168425/arboretum_2003.pdf
Gruß,
Micha
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In dem Flyer steht was von einem "60.000 qm großen Mammutbaumwald". :o
Micha, da liegst Du sicher richtig,
dass bei registrierten 11 Bäumen noch einige fehlen könnten. ;D
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Laut Karte soll es wohl irgendwo bei 47.9600 7.8592 sein.
Sehen tu ich in GE nix. In der Top25 ist auch kein Symbol.
Aber sind nur 45km Luftlinie, da kann ich ja mal vorbeicruisen...
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In Günterstal steht auch ein Douglasie.
Laut Wiki:
Im Mühlenwald, einem Teil des Günterstäler Stadtwalds von Freiburg, steht mit 63 m Höhe (2006) der höchste Baum Deutschlands, eine Douglasie mit einem Stammumfang am Fuß von 300 cm. Man gab ihr den Namen Waldtraut vom Mühlenwald. Höchster Baum Deutschlands Hier das wiki-foto.
(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/8/88/HoechsterBaumDeutschlands.jpg/450px-HoechsterBaumDeutschlands.jpg)
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Also ich nehme mal diesen Thread für meine Fotos.
Ich denke das Panoramafoto beantwortet die Frage oder?
Im Screenshot hab ich eingezeichnet, wo ich Mammuts gesehen habe, möglicherweise gibts da noch mehr...
Da dies ein Arboretum ist, gibt es noch zahlreiche andere Bäume wie japanische und chinesische Siecheltannen usw.
Nachfolgend ein paar Eindrücke. Achja, der höchste Baum Deutschlands ist ca. 1-2km Fussweg entfernt.
P.S.: gezählt habe ich die BM nicht - ich bitte um Verständnis. :-\
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weiter gehts.
ge-foto gelöscht.
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und weiter
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Hallo Peter!
Echtes Highlight! Sehr schöne Anpflanzungen. Hast Du lange gesucht? Wie siehts mit den beiden anderen Arten aus?
Insgesamt alles sehr interessant (schöner 50-Meter-BM, Waldtraut etc.) und klasse Bilder :)
Gruß,
Micha
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Hi Mick, danke.
Das Foto Günterstal4 zeigt 2 UM. Im Bild 5 versteckt sich auch noch einer glaub ich. Habe 4 UM gesehen glaub ich. KM leider nicht. Heißt aber nix.
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Habe natürlich noch Burgholz im Hinterkopf ;)
Vielleicht kommst Du oder ein anderer "Südländer" ja nochmal hin. Kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass man mit den anderen Arten nie was versucht hat.
Kannst Du die Grundfläche der BM-Anpflanzungen so halbwegs einschätzen (in Metern oder Hektar?)
vG
Micha
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Kannst Du die Grundfläche der BM-Anpflanzungen so halbwegs einschätzen (in Metern oder Hektar?)
Nö, leider nicht.
Da hätte ich alle Wege abgehen müssen. Da gehts ja rauf und runter.
Aber das GE-Foto zeigt schon mal ungefähr wo man suchen sollte. Bei der Waldtraut steht nämlich nix.
Vermutlich muss man das Forstamt fragen.
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Die Anpflanzung bei Günterstal ist ein forstlicher Versuch im Mischbestand und umfasst vieleicht etwa 200-300 zur Zeit 10-20m hohe Mammutbäume. Fläche schätze ich auf mindestens 2 ha. Meldung im Forum:
http://www.mbreg.de/forum/index.php?topic=1307.15
Der Güntertaler Wald sieht sehr gesund aus, bis auf ein paar wenige zufällig gestreute Ausfälle (vieleicht Hallimasch).
Kleine Wanderung: Start von Straßenbahn Freiburg-Wonnhalde -> Wonnhalde / Forstliche Versuchsanstalt Tal hoch (Bodlesau) dort stehen auch einige schöne Tujas, dann auf die Waldfahrstrasse Lorettoberg-Kyburg (links halten, nicht rechts die Fahstrasse Luisenhöhe) -> rechterhand am Marxenbrunnen. Dort steht auch eine sehr schöne kleine Taxodium mitten im Wasser eines flachen Waldteiches.
Im Anhang eine Google-Earth kml Datei. Koordinaten sind etwa 47° 57' 42.58" N, 7° 51' 21.98" E Meereshöhe laut gE etwa 450 m. Dei Anpflanzung hat ganz grob die Form eines Hufeiesens, mit einem Buchenwald-Hügel in der Mitte (wenn ich mich recht erinnere). Man kann die SeqGig in diesem Stadium gut als runde kleine 'Zipfelmützen' erkennen.
Zweitens gibt es einen kleineren Sequoiadendron-Wald auf dem Gelände der Landesgartenschau am Flückiger Seepark im Westen der Stadt. Der wurde 1985 auf dichtem Kies-Schooter (Eiszeitl. Schwemmkegel der Dreisam) weit über dem Grundwasser begründet, ein Extremstandort. Viele Bäume leiden unter der Trockenheit, werden braun, und müssen entfernt werden. Von den ursprünglich 1500 dicht gepflanzten Bäumen sind die meisten aber regulät ausgedünnt worden, zur Zeit sind noch etwa 130 übrig.
Es ist eine sehr interessante Fläche, man sieht eine große Bandbreite and Formen, sowohl wie in der Wildnis (etwa auf den White Mountains) ums Überleben kämpfende Exemplare, als auch Vitale, sowie gekappte Gedrungene, oder tief beastete Schlanke.
Aufgrund des armnen und sommertrockenen Bodens leiden sie vermutlich auch an Magelernährung, dadurch geringere Frosthärte und mehr Botryosphaeria Befall. Dann kommen die Besucher und sagen 'Fremdländer taugen eben nix bei uns!'... Eigentlich sollte man ein Schild aufstellen "Mammutbaum auf Extremstandort. Versuch der <xy-Institution>."
Meldung im Forum:
http://www.mbreg.de/forum/index.php?topic=1307.msg11847#msg11847 (http://www.mbreg.de/forum/index.php?topic=1307.msg11847#msg11847)
Gruß, Michael
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Hallo Michael, begrüße dich hier im Forum, du hast doch Mailkontakt mit einem gewissen "Wolfgang Höfner"?
das bin ich
Gruß Wayne
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Um diesen alten Thread mal wieder zu beleben....
Dieser Ausblick von der einen Seite des Arboretums auf die andere gegenüberliegende Seite zeigt einen Teil des BM-Bestandes.
Der Bestand zieht sich hoch bis zum Kirschbaum (blühender weißer Baum oben mittig).
Die braunen Spitzen sind Folgen des trockenen Sommer 2003.
Ich musste das Foto etwas größer machen, damit man die Details besser erkennt.
Standort des Fotografen: 47.969786 7.855729 (http://maps.google.de/maps?f=q&hl=de&geocode=&q=47.969786++7.855729&ie=UTF8&ll=47.969784,7.85574&spn=0.017268,0.036263&t=h&z=15&iwloc=addr)
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wow!!!
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Bei unserer kleinen Miniexkursion am 2.5.2008 (weitere Teilnehmer: Förster i.R. Hubertus Nimsch, Lord of Koordinatien Sir Peter Oster) haben wir ein paar Orte entlang des Arboretums aufgesucht, u.a. das Wäldchen 'Marxenbrunnen' (Fotos von Peter, siehe oben, hier ein weiterführender Forumeintrag (http://www.mbreg.de/forum/index.php?topic=1307.msg9447#msg9447))
Wäldchen ist eigentlich kein guter Ausdruck, denn das gesamte Günterstal ist ja geschlossener Waldbestand, und die gepflanzten Bestände gehen zunehmend im übrigen Waldbild auf. Das wird sich auch nicht ändern wenn die Mammutbäume über 60m hoch werden, weil die allerorten vorhandenen Douglasien locker mithalten können.
Alle Arboretum-Bestände von Sequoiadendron wurden durch die Trockenheit im Sommer 2003 getroffen (obwohl sie überwiegend auf sehr frischem Boden stocken) wodurch es hier und dort (aber eher vereinzelt) zu braunen Wipfeln kam. In den gepflanzten Beständen waren außerdem immer wieder vereinzelte Ausfälle durch Hallimasch zu verzeichnen, wodurch die Pflanzenzahl insgesamt etwas gesunken ist. Dieser Pilz kriecht durch in der Form von schwarzen Rhizomorphensträngen durch den Oberboden ('Ansteckung' durch Kontakt zu Wurzeln), ist also nur innerhalb von Waldbeständen ein Problem. Auf Freiflächen kommt er eigentlich nicht vor. Die Arboretumbestände waren also prädisponiert für diesen Mortalitätsfaktor, bisher halten sich die Ausfälle aber in Grenzen.
Der Grove 'Marxenbrunnen' besteht aus 2 zusammenhängenden Teilflächen von etwa 4,5 und 0,5 ha, getrennt durch Altbuchen auf einem kleinen Rücken am Fuß des Hanges. (Förster denken in Bewirtschaftungseinheiten, hier also alle gleichaltrigen Mischbaumarten umfassend, die tatsächlich von Sequoiadendron eingenommene Fläche könnte kleiner sein.) Angepflanzt wurde Sequoiadendron gemischt mit Weihrauchzder (Calocedrus decurrens), Zuckerkiefer (Pinus lambertiana), Gelbkiefer (Pinus Ponderosa), Nordmannstanne (Abies nordmanniana), Kolorado-Tanne (Abies concolor lowiana), Purpur-Tanne (Abies amabilis), Noramerikanische Edeltanne (ABies procera), Jeffrey Kiefer (Pinus jeffreyi), Westliche Hemlocktanne (Tsuga heterophylla).
Fährt man die Waldstraße weiter in nördlicher Richtung (zur Wonnhalde bzw. Freiburg Stadt), gelangt man zu einer weiteren Sequoiadendron-Fläche, die allerdings vom Weg aus nicht leicht zu finden ist. Sie ist bisher auch noch nicht im Regiuster verzeichnet. Wir haben diese provisorisch 'Rehbrunnen' getauft, obwohl der Rehbrunnen noch ein gutes Stück weiter entlang des Weges ist. Es wurden ca. 200-300 Sequoiadendron angepflanzt, gemischt mit Calocedrus und Kiefern- und Tannenarten, vereinzelt auch Thuja. Ein Teil des heutigen Zwischenstandes besteht allerdings aus Naturverjüngung (Weißtanne, Laub). Diese Flächze bedarf dringender Pflegeeingriffe, da die BM durch den Zwischenstand sehr bedrängt werden, so daß sie nur relativ kleine grüne Restkronen aufweisen. Wenn sie in dieser Weise noch länger weiterwachsen, wird es zu Ausfällen kommen, denn die Bäume werden so nicht vital genug sein um Angriffen durch Trockenheit, Pilz, oder Sturm widerstehen zu können.
Interessant fand ich noch daß der Hunuszustand in allen beiden inzswischen sehr dichten Sequoiadendron-Beständen auf den ersten Blick eher gut aussah, auch in der 'Rehbrunnen'-Fläche, wo der Boden weniger frisch ist als am Marxenbrunnen.
Die Herkunft der BM und KM im Arboretum wurde nicht im Einzelnen festgehalten. Laut Förster Nimsch stammen die Samen und Sämlinge u.a. von Martin (bezogen auf Küstenmammut?), aus Dänemark, England, USA, Weinheim, und dem Nationalarboretum in Frankreich.
Das Hauptproblem war einfach daß Förtster Nimsch nach eigener Angabe praktisch keine Unterstützung durch das Forstamt erfurh und nur wenig durch die Stadt, und das Arboretum größtenteils in Eigenregie begründen musste, in vielen Fällen vom Herbeischaffen des Saatgutes oder der Sämlinge aus dem Ausland über die Anzucht daheim (!) bis zum Auspflanzen. Es blieb keine Zeit für umfangreiche Aufzeichnungen. Sieht man die Vielfalt und Menge der Spezies im Arboretum, wird einem bewußt daß es eine titanische Leistung war !
Heute ist der Zustand des Arboretums eher kritisch. Zwar gelang es an den wichtigsten Orten neue Schilder und Tafeln zu installieren. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen daß im gesamten Arboretum erhebliche Pflegerückstände anzutreffen sind, bis hin zum totalen Ausfall wertvoller seltener Arten. Die diesbezügliche Hauptarbeit wird zur Zeit anscheinend von einer privaten Einsatztruppe unter der Leitung von Nimsch bewältigt welche sich mittlerweile als Verein zum Erhalt des Arboretums organisiert hat. Dieses Projekt braucht dringend arbeitswillige Freiwillige. Da man auf diese Weise interessante Waldaspekte und auch interessante Persönlichkeiten kennenlernen kann, und im Grunde die gelegntlichen Einsätze in der Natur gesund und erholseim sein können, kann ich jedem Interessierten die Kontaktaufnahme nur wärmstens empfehlen.
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Weiterführende Links:
Eintrag bei der Uni Ulm
(http://www.biologie.uni-ulm.de/extern/guenterstal/#Geschichte)
Forum:
http://www.mbreg.de/forum/index.php?topic=1307.msg9447#msg9447 (http://www.mbreg.de/forum/index.php?topic=1307.msg9447#msg9447)