Forum ::: Mammutbaum- Community

Mammutbäume (öffentlicher Bereich) => Wissenswertes & News => Experten- und Fachbeiträge => Thema gestartet von: takatapetry am 28-Oktober-2008, 19:09

Titel: Holzeigenschaften von Sequoia sempervirens
Beitrag von: takatapetry am 28-Oktober-2008, 19:09
hallo mitzüchter,
ich habe durch zufall in einer bücherkiste ein kleines buch gefunden "das kleine holzlexikon". das buch ist von 1980 und der herausgeber ist die firma ROTO.
ich hab den text mal abgehämmert.

Redwood (RWK)
California Redwood, Sequoia
Sequoia sempervirens
Familie: Taxodiaceae

Vorkommen:
Westküste der USA vom südlichen Oregon bis nordwestlichen Kalifornien.

Baumbeschreibung:
Es sind mit die größten Bäume der Erde mit Höhen bis über 100 Meter bei Durchmessern von über 4 Meter, am Stammfuß bis über 8 Meter. Stämme aus Primärwäldern sind 1 bis 3 Meter stark, gradschäftig, bis auf 40 Meter länge praktisch Astfrei. (Der Mammutbaum stammt von Sequoiadendron giganteum und ist weniger hoch, aber noch dicker.)

Farbe:
Das 2 bis 4 cm breite, weiß bis gelblichgraue Splintholz hebt sich von dem frischen, zunächst rötlichen, leicht violett getönten Kernholz ab. Nach längerer Belichtung wird das Kernholz rötlichbraun. Es hat einen natürlichen Glanz.

Makroskopisches Erscheinungsbild und Gesamtstruktur:
Jahresringgrenzen deutlich vorhanden. Übergang Frühholz – Spätholz innerhalb des sehr gleichmäßigen und engen Jahresringaufbaus sehr deutlich. Hierdurch entsteht auf dem Längsschnitt eine ausgeprägte Fladerung bzw. Streifung oder Linierung. Die unregelmäßigen Markstrahlen sind sehr fein, nur auf den radialen Flächen als kleine, unter 1mm hohe Spiegel noch erkennbar. Feines bis ziemlich grobes und gleichmäßig strukturiertes, gradfasriges Nadelholz. Mit dünnen Spätholzzonen hat es eine feinere Struktur als mit breiten Spätholzzonen.

Eigenschaften:
r15 = 0,45 g/cm³, Ladungsgewicht 850 kg/m³, Das weiche holz hat ein gutes Stehvermögen. Die Festigkeitseigenschaften können entsprechend der Jahresringbreite variieren, sie sind geringer als die der baltischen Kiefer. Hervorzuheben ist die Harzfreiheit und eine gute Wärmeisolation. Witterungsfest, säurefest, pilz- und insektenfest sowie schwer entflammbar. Nicht aromatisch.

Bearbeitung und Oberflächenbehandlung:
Vorwiegend Sägen, gelegentlich auch Schälen und Messern. Bei geringem Kraftaufwand sauber und gut zu bearbeiten sowie glatt spaltbar. Die selten vorkommenden grobjährigen Qualitäten neigen beim Fräsen, Bohren und Drechseln zu „wolligen“ Flächen. Gut zu verleimen. Eisenmetalle und Alkalien verursachen je nach Feuchtigkeit tiefgehend braune bis schwarze Reaktionsverfärbungen. Die künstliche Trocknung ist vorsichtig zu steuern, Freilufttrocknung ist zu bevorzugen. Für die Oberflächenbehandlung sind farblose Lasuren und Mattierungen zu empfehlen. Für einen besonderen Schutz sind transparente Lacke zu bevorzugen.

Fehler:
Abholzigkeit, oxydative Verfärbungen.

Eignung und Verwendung:
Vor allem in flächenbildender Form, wo es auf eine ansprechende Naturfärbung und Struktur ankommt, z. B. im Innenausbau für Akustik, Wand- und Deckenbekleidung, Raumteiler, Leisten und Rahmenwerk, sowie im Außenbau von Fenstern, Wand-, Balkon- und Garagentor-Verkleidungen, Fensterläden, Schwimmhallen sowie im Fahrzeug- und Wasserbau. Spezialverwendung für chemische Behälter, Verpackungsmaterial, Musikinstrumente, Masten und Schwellen.


tippende grüße
aus OFR
nobby