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Mammutbäume (öffentlicher Bereich) => Mammutbäume melden => Eigene Anzucht => Thema gestartet von: Tom E am 22-August-2014, 20:41

Titel: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 22-August-2014, 20:41
Hallo zusammen,
hier nun also ein Thread für den einzigen von mir gezogenen Mammutbaum.
Ihren Namen verdankt sie ihrer (sehr wahrscheinlichen) Herkunft, und zwar der ID919 (http://mbreg.de/mbr/mbr_de_search.php?q1=id&q=919&search=Suche) in Heidelberg. Dort habe ich die Samen eines bereits geöffneten grünen Zapfens aus dem Pflaster gekratzt.

Ab und an findet man ein Bild in der Kinderstube (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,6374.0.html), weil sie dort aber nicht hingehört (sie ist doch irgendwie etwas besseres) bekommt sie in dieser Rubrik ihren eigenen Thread.

Nochmals zusammengefasst, auf etwas Asche gekeimt am 22.09.2013, gesät am 09.09.2013. Anfang Oktober die ersten Blätter nach den Keimblättern gebildet. November bis Februar trotz milder
Haushaltung eine Wachstumspause. Im März erstmals richtig Gas gegeben und bis Juni passabel gewachsen. Im (eigentlich) Hochsommer eine (fast) Wachstumspause. Jetzt im kühlen August wieder
schönes Wachstum mit neuem Nadelstil.
Alles in allem ist sie aktuell 15,5cm groß/klein und etwa 5,5mm dick o. dünn.  :)

Im Garten ist eigentlich kein Platz mehr, möchte man zumindest meinen, trotzdem muss sie dort irgendwo hin, denn ein Kind gibt man nicht her. Zumindest nicht in diesem Einzelfall.  ;)

Babygruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 22-September-2014, 23:05
Schönen Abend,
heute am 22.09.2014 hat der kleine Baum also seinen ersten Geburtstag und wenn der Mensch spinnt, ... ... feiert er kurz Baumgeburtstag.  ;)
Also wurde gestern Abend noch kurz die Heidi-Geburtstagstorte gemacht. Aufgrund des ungemütlichen Wetters draußen kam sie dann kurz ins Haus.

Die kleine Vermessung ergab eine Höhe von 22,5cm und Breiten von ebenfalls 22,5 und 21,5cm. Der Stamm hat an der Basis 8mm Durchmesser.

Geburtstagsgruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: TaunusBonsai am 23-September-2014, 07:33
[SoundFX on]: "Heeeeiiiidiiie, Heeeiiidiiieee, deine Welt sind die Beehergee ..." [SoundFX off]    ;D ;D ;D

Happy Birthday Heidi!
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Bischi am 23-September-2014, 08:15
Hey Tom
Scheinst nach deiner Stippvisite auf der Farm wieder gut nach hause gekommen zu sein.
Klasse Idee mit dem Kuchen, schaut lekka aus.
Auch von mir alles Gute zum Ersten.
Almöhige Grüße vom Bischi
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 03-März-2015, 13:49
Hallo Bischi,
ja, ich bin gut nach Hause gekommen und habe unterwegs sogar ein Erinnerungsfoto aus BW bekommen.  ;)

Das mit dem Kuchen hat sich die Heidi wohl auch gedacht, aber so kleine Kinders sollten halt noch keinen Kuchen essen.

Die Geburtstagsgrüße habe ich natürlich ausgerichtet und sie hat sich sicher gefreut.  8)
Auch die kleine Heidi darf wohl noch in diesem Monat aus ihrem Topf. Ich hoffe auf keinen Wurzelsalat.  :)

Anbei noch ein aktuelles Bild, ich denke an der Stelle hat es ihr gut gefallen.  ;) Der erste Winter draußen, sicher auch ein tolles Erlebnis.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Manfred am 03-März-2015, 14:07
Hallo Tom,
im ersten Winter gleich draußen? Naja, BMs sollten das ja aushalten... Aber mutig bei nur einem Exemplar finde ich das trotzdem  :D
lg
Manfred
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 03-März-2015, 16:02
Hallo Manfred,
so mutig war es eigentlich gar nicht, denn mir ist ja bekannt, dass das die wohl wärmste Ecke im Garten ist. Zeigt das Thermometer östlich im Garten -7°C an, steigt es dort westlich vom Haus mal schnell auf warme -3°C an. So viel hatte die Kleine also nicht auszuhalten, fast wie ein kalter Kellerplatz.  ;D

Was ich noch erwähnen könnte, die Heidi stand mal ordendlich schief. Da ist man natürlich erstmal geschockt... es hat sich aber nur der Topfinhalt bewegt, durch Frost hat sich die Bildseite bis zum Topfrand gehoben und mit ihm auch die Heidi. Man kann es jetzt noch erahnen, wenn man genau auf den Verlauf der Oberfläche schaut.  ;)

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 03-März-2015, 23:50
Nein, ist DAS ein süsser Thread !! :) :) :)

Also die kleine Heidi (wie kommst Du nur immer auf Deine Namen !) hat diesen Winter, noch blutjung und unschuldig, eventuell ganz schön was aufs Dach bekommen. Ich finde sie sieht in dem Sonnen-Bild ein wenig blass, wie kurz vor dem Austrocknen aus. Kann sein es liegt auch nur am Foto. Ich würde sie aber vorsichtshalber in der nächsten Zeit (auch noch nach dem Auspflanzen) etwas beschatten, bis sie wieder saftgrün ist.

Auch die hier im Forum von ??? (wer wars noch gleich...) vorgestellte Methode, einen Baum samt Topf über nacht komplett in Wasser einzutauchen, könnte hier helfen. Am besten wenn der Winter vorbei ist, bzw. vor einer längeren Schönwetterperiode, denn durch das Aufweichen werden die Triebe auch empfindlicher.

Naja, wenigstens der Schnee wird dem Bäumchen gut getan haben (rundum befeuchtet).
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 04-März-2015, 00:32
Hallo Micha,
das Sonnenbild kann in der Tat etwas täuschen, denn die liebe Sonne hat in dem Augenblick die ganze Zeit die Intensität gewechselt. (Wölkchen..) Desshalb wirkt in dem Bild auch alles etwas überstrahlt. Ich kann ja mal eines ohne nervige Sonne machen, aber so richtig schlecht sieht sie mir eigentlich nicht aus. Dass es ihr an Wasser mangelt kann ich mir eigentlich kaum vorstellen. Aber ja, gegossen wurde sie den ganzen Winter nicht. Ich mache dir also noch eine Detailaufnahme in normalen Farben und gönne ihr einen Schluck Wasser.
Die Lenintriebe sehen übrigens auch nicht besonders saftig aus, hätte es aber als "normal" angesehen. Es sind halt komische BM die hart mit dem deutschen Klima zu kämpfen haben.  :)

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 04-März-2015, 11:31
Hier nun die unverfälschten Heidi-Nahaufnahmen.
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 04-März-2015, 13:54
Tom, ok das sieht nicht ganz so schlimm aus wie ich dachte. Aber der Sämling könnte durchaus besser aussehen. Mit seinen sehr dünnen Zweigen wird so ein Sämling durch Frost und Sonne schnell so sehr geschwächt, daß ihn Sonnenbrand oder Pilz ganz plötzlich erwischen. Bei einem größeren Baum wie Lenin sind die Triebe trotz Verfärbung wesentlich widerstandsfähiger. Um mal provokant eine Größenordnung zu erfinden: Gefühlter Faktor 10. Daher würde ich bei dem Kleinen auf jeden Fall sehr vorsichtig sein, auch was Pilzbefall angeht.

Habe ich übrigens meine Wiederbelebungs-Wellness-Dusche schon erwähnt ? Etwas Fichtennadelöl (o.ä.) gelöst in in hochwertigem Fichtennadelschaumbad fein über die Nadeln versprüht (am Besten vorher den Boden abdecken) sollte die Wachsschicht verstärken können und zugleich ein wenig reinigen und desinfizieren. Nach 24 h (oder so) wieder mit klarem Wasser absprühen. Pilzsporen und Algen sind nun zum Teil 'abgewaschen', das Öl haftet dann idealerweise aber noch an den Nadeln.
(Und im Öl selber keimt nix, um auch diesen Einwand vorwegzunehmen ...)

Den genauen Effekt kann ich nicht aufdröseln, ich weiß nur, daß meine Sämlinge danach besser aussehen und es fühlt sich für mich gut an. Geschadet hat es jedenfalls nicht.
Titel: Re: Die kleine Heidi - gepflanzt!
Beitrag von: Tom E am 27-März-2015, 13:55
Hallo,
der nächste Schritt ist also getan. Klein Heidi wurde in die Freiheit entlassen. Das eine Jahr im Giga-Topf ist bereits mehr oder weniger grenzwertig. Bergmammutbäume sind auf jeden Fall nicht für Töpfe gemacht und bei langer Topfhaltung wohl auf jeden Fall in der ursprünglichen Wurzelentwicklung gestört.

Aufgrund meines Interesses am Wurzelsystem und auch um die Wurzeln danach in der richtigen Position eingraben zu können, habe ich mich für eine wurzelnackte Pflanzung der kleinen Heidi entschieden.
Wie man auf dem Bild unten recht deutlich sehen kann, wird das Wurzelsystem durchaus von einer zentralen Pfahlwurzel aufgebaut, von der sich in verschiedenen Tiefen lange horizontale Wurzeln abzweigen. Wobei die horizontalen Wurzeln doppelt so schnell gewachsen sind wie die eine vertikale. (je 60cm hor. zu 30cm ver.) Die Pfahlwurzel ist am Ende dann leider doch am Topfrand angestoßen und hat einen kleinen Entenfuß entwickelt. Beim Einpflanzen habe ich dann mit nasser Erde versucht diesen Knick gerade zu stellen. Ich hoffe es ist mir einigermaßen gut gelungen, überprüfen kann man es ja leider eher schlecht. Für die horizontalen Wurzeln habe ich einzelne Gräben rings um die Heidi gegraben, in denen ich sie einzeln verlegt habe. Die restlichen kürzeren Wurzeln wurden beim vorsichtigen Auffüllen in die richtige Position gebracht. Insgesammt bin ich recht zufrieden mit der Pflanzung.

Mehr Sorgen macht mir da eigentlich der Platz selbst, denn eigentlich ist der Garten ja schon bepflanzt, wenn man sich den jetzt noch kleinen Baumbestand ansieht. Sofern sie aber nicht kümmert und gut wächst, sollt es kein Problem sein für die kleine Heidi. Ein komplett freistehender Bergmammutbaum wird das auf dauer halt nicht, stört mich aber auch wenig.

Während der Pflanzung hat es ab und an etwas gegraupelt, danach kam die Sonne hinter den Wolken hervor. Es hat wunderbar gepasst.  :)

Also, toi toi toi kleine Heidi!  8)

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 17-April-2015, 14:40
Heidi wacht auf?  ???
Etwas ungewohnt für mich, dass sich bereits Mitte April etwas an einem Bergmammutbaum tut. Die Knospenschuppen heben sich auf jeden Fall, während das restliche Bäumchen noch mehr oder weniger deutlich verfärbt ist. Ob das am nicht wirklich vorhandenen letzten Frühjahr liegt? Es ist auf jeden Fall ein riskantes Spiel, wobei ich nicht weiß wie man die Frosthärte in diesem Zustand einstufen kann. Einem etwas größeren Bergmammutbaum macht leichter Frost in der Austriebsphase auf jeden Fall nichts aus, ein Risiko will ich allerdings auch nicht eingehen. Daher muss ich die Heidi wohl etwas schützen, für den frostigen Fall.

Der Temperaturverlauf unten zeigt meinen Stationswert und einen Mittelwert von 15-17 umliegenden Stationen. Unschwer zu erkennen, dass Spätfröste standortlich recht wahrscheinlich sind. Die Nächte der nächsten Woche werden auf jeden Fall interessant für mich und die frühen Bäumchen.

Frühlingsgruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 18-April-2015, 01:52
Ich finde immer noch, daß Heidi es schwer hat ... sie sieht irgendwie geschunden aus. Ich weiß, daß sich fast alle Zweige wieder erholen werden, aber eben nicht alle, und ich frage mich, wie man sich als junges BMchen so fühlt, und warum man das durchmachen muss. Chlorophyllverlust und vertrocknete Nadeln oder Zweige wären analog zu Blutverlust und abgestorbenen Hautpartien oder gar Gliedern. Bei dem Anblick kommen mir so Gedanken wie, ist das noch Abhärtung oder bereits unnötige Qual.

Was muten wir diesen kleinen Bäumchen alles zu, dabei kommen sie aus einer Welt in der sie im Sonnen-Schutz von großen Bäumen stehen, mit im Tagesverlauf ständig wechselnden Lichtverhältnissen (statt knallende Sonne und ohne Windschutz), und wo sie in vergleichbarer Jahreszeit oft noch von Schnee bedeckt sind, oder mitten im Schmelzwasser stehen. Vor allem hat sie der Schnee aber den ganzen Winter über vor der Sonne geschützt und zugleich feucht gehalten.

Auch der Bergmammutbaum ist aus der Familie der Sumpfzypressen, und daß er sich an das Gebrigs-Klima der Sierra Nevada (und sogar an Feuer) angepasst hat, bedeutet nicht daß er zur Fichte oder Kiefer geworden ist; sondern es ist im Grunde ein großes Wunder und nur der einzigartigen Kombination der Umweltbedingunen Kaliforniens zu verdanken. Wie weit können wir es sinnvollerweise mit dem Selektions-Anspruch treiben ?
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 18-April-2015, 10:11
Hallo Micha,
wenn man nach der Verfärbung oder der Spätfrostgefahr geht, dann hat es jedes Mammutbäumchen (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,6374.msg112549.html#msg112549) bei mir schwer. Man könnte/müsste es unter unpassender Standort abhaken.
Vertrocknet ist mir im Winter am Bergmammutbaum allerdings nichts. Lenins Terminalknospe hat sich von 2012 auf 2013 verabschiedet, ob vertrocknet oder wegen anderer Gründe? Wohl schwierig festzulegen.

Heidi sieht nicht geschundener aus als jeder andere BM im Garten. Es gibt jetzt verschiedene Möglichkeiten:
A) Alle meine BM sind absolute Weicheier und andere Herkünfte würden sich nicht verfärben.
B) Der Standort zwingt sie aus irgendeinem Grund dazu.

Da sich die jungen Bäumchen anderso weniger intensiv verfärben, glaube ich eher an Option B.

Eine richtige Abhärtung kann ich am BM bisher übirgens nicht erkennen. Vermutlich wird sich das nie ändern, man stelle sich einen roten 20m BM vor? Ein Traum-Baum.  :P

Das Anpflanzen von Exoten außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets kann man schon irgendwie Pflanzenquälerei nennen. Warum man das macht? Gute Frage, womöglich weil sie doch etwas interessanter sind als die meisten heimischen Gehölze.  ::) Vielleicht sollte ich sie alle ausgraben und dafür Lärchen und Tannen pflanzen. Zweifellos auch sehr schöne Pflanzen, wobei ich besonders erstere toll finde.  8)

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Bakersfield am 18-April-2015, 13:30
Ich finde immer noch, daß Heidi es schwer hat ... sie sieht irgendwie geschunden aus. Ich weiß, daß sich fast alle Zweige wieder erholen werden, aber eben nicht alle, und ich frage mich, wie man sich als junges BMchen so fühlt, und warum man das durchmachen muss. Chlorophyllverlust und vertrocknete Nadeln oder Zweige wären analog zu Blutverlust und abgestorbenen Hautpartien oder gar Gliedern. Bei dem Anblick kommen mir so Gedanken wie, ist das noch Abhärtung oder bereits unnötige Qual.

Was muten wir diesen kleinen Bäumchen alles zu, dabei kommen sie aus einer Welt in der sie im Sonnen-Schutz von großen Bäumen stehen, mit im Tagesverlauf ständig wechselnden Lichtverhältnissen (statt knallende Sonne und ohne Windschutz), und wo sie in vergleichbarer Jahreszeit oft noch von Schnee bedeckt sind, oder mitten im Schmelzwasser stehen. Vor allem hat sie der Schnee aber den ganzen Winter über vor der Sonne geschützt und zugleich feucht gehalten.

Auch der Bergmammutbaum ist aus der Familie der Sumpfzypressen, und daß er sich an das Gebrigs-Klima der Sierra Nevada (und sogar an Feuer) angepasst hat, bedeutet nicht daß er zur Fichte oder Kiefer geworden ist; sondern es ist im Grunde ein großes Wunder und nur der einzigartigen Kombination der Umweltbedingunen Kaliforniens zu verdanken. Wie weit können wir es sinnvollerweise mit dem Selektions-Anspruch treiben ?
Hallo Micha,

ich verstehe ja den Wunsch, den Bäumchen diese "Qual" zu ersparen. Doch ich habe momentan ca. 200 1-3jährige BMs zuhause stehen und fast alle sind mehr oder weniger verfärbt. Auch diejenigen, die sonnengeschützter überwintert wurden als andere.

Austreiben tun sie alle noch nicht. Doch den gelblich-gräulich-rötlich-bräunlich verfärbten jedoch elastischen (und an der Zweigunterseite grünen) Bäumchen kann man momentan zusehen, wie sie sich zurückverfärben. Kostet es sie Kraft?`Wahrscheinlich. Viel Kraft? Ich glaube es nicht wirklich... ;)

Mag sein, dass ein geringer Anteil von vielleicht 5% stärkere Schäden bekommen hat und dadurch mehr zurückgeworfen wurde. Aber der Aufwand sie alle gleich gut vor der Wintersonne zu schützen, steht für mich in keinem Verhältnis zum Ergebnis.

Später, wenn sie mal alle eingepflanzt sind und jeder seinen eigenen fürsorglichen Besitzer hat, da kann man über solche Maßnahmen nachdenken. Aber wenn so ein BM erst einmal seine 5 Meter hoch ist, dann hat sich das eh erledigt.

Unsere Ellie ist in diesem Winter auch nur noch ganz leicht verfärbt gewesen. Und inzwischen sieht sie wieder jeden Tag grüner aus und wird bestimmt noch im April austreiben. Weil ich dieses Jahr nicht gießen werden... ;) 8)

Viele Grüße,
Frank 
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 18-April-2015, 13:34
Tom, die BM werden mit zunehmender Größe auch widerstandsfähiger. Ein einfacher Grund warum sie dann auch nicht mehr so 'rot' werden, ist daß sie ihre eigenen Zweige beschatten. Ein anderer könnte sein, daß im Vergleich zu einem Sämling, mehr langsam wachsendes Gewebe (der Seitenäse) vorliegt, welches weniger Wasser aufweist und dickere Zellwände. Es könnte auch eine Rolle spielen, daß ein großer Baum einen größeren Wurzelraum erschliesst, wodurch die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen, in ihren Anteilen (auch der Spurenelemente), ausgewogener wird. Andersrum gesagt, der Sämling bekommt schnell zuviel Wasser (siehe Diskussion ums Giessen) oder auch zuviel Dünger, wodurch er am Ende frostanfälliger wird.

> Man könnte/müsste es unter unpassender Standort abhaken.

In Deutschland sind viele, wenn nicht alle, Standorte 'suboptimal' und der Sämling ist eben besonders empfindlich. Worauf ich hinaus wollte: Daß es ok ist, einen kleinen Sämling über die ersten 5 Jahre vor Witterungsextremen zu schützen. Wenn er danach jahrelang immer noch kränkelt, dann erst würde ich von 'unpassend' ausgehen. (Durch Franks Kommentar wird mir bewusst, daß ich hier von einer sehr geringen Pflanzenzahl ausgehe, also Tendenz 'Garten'. Waldähnliche Anbauten folgen natürlich anderen Regeln.)

> Da sich die jungen Bäumchen anderso weniger intensiv verfärben, glaube ich eher an Option B.

Kann schon sein daß es bei Dir irgendwie härter ist, als anderswo. An Deiner Stelle würde ich mit Sorten experimentieren, die möglicherweise besser zurechtkommen könnten. Das setzt voraus, daß Du noch einige BM und KM mehr pflanzt, und nach Jahren schließlich diejenigen wieder entfernst, die für den vorhandenen Platz 'zuviel' sind. Da Du so große Bäume wohl kaum (nochmal) wieder ausgraben möchtest, müsstest Du sie einfach absägen. Das klingt hart, ist aber für die Art, und für unser 'Know How' bezüglich Deutschand als Standort, besser.

> Lärchen und Tannen pflanzen.

Das wäre ja langweilig :)
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 18-April-2015, 14:04
Frank,

Meine Bäumchen, welche in 90 Liter Kübeln in einem Wasserbecken angezogen werden, pflanze ich mit 2-3 Jahren bei nur 5 cm Höhe bereits aus.  Ohne aufwendigen Schutz würden sie dort draußen (Oberbergisches Land, 400m) fast sicher vernichtet durch Wühlmäuse, Trockenheit, Wind, Sonne. Ich habe das jahrelang mit angesehen und inzwischen packe ich sie über den Winter in Styroporbrocken ein, quasi der Schnee-Ersatz, der auch vor Frost (-wind) schützt, und zwar bis in den April hinein. Sie werden nun fast gar nicht mehr braun.

Die Keimlinge / Sämlinge im Anzuchtbecken schütze ich inzwischen ebenfalls vor der Sonne. Sie verfärben sich seitdem deutlich weniger, werden aber immer noch etwas braun, typischerweise erst ab Ende Februar / Anfang März, in sonnigen trockenen Wochen. Es gibt also noch einen anderen Faktor, neben direkter Sonne.

Hier gefriert das Wasser im Winter bei bis zu -20° auch zu einem Eisblock. Ich vermute, daß so ein 'Wurzelfrost' im Frühling dazu führen kann, daß Schäden zuerst repariert werden müssen, und der Baum daher für einige Tage oder Wochen unter Nachschubproblemen leidet.

Ich glaube, ein Winterschutz muß konsequent und aufwendig genug sein, um schlagkräftig zu sein. Topfpflanzen sind im Freien generell sehr gefährdet, es sei denn man gräbt sie (wie Michael D und vieleandere es tun) in die Erde ein. Aber selbst dann ist der Frostschutz im Boden nicht so gut, wie in gewachsener Erde. Anders gesagt, eine aufgebuddelte Stelle friert schneller durch als eine Ungestörte.

Als Resultat dieser Überlegungen sehe ich daher zwei Strategien: Pflanze über die ersten 3 Jahre geschützt und 'ideal' aufziehen und relativ groß auspflanzen, wodurch es leider  (ob nun Topf oder Verschulbeet, welches ich aber vorziehen würde) Probleme mit den Wurzeln gibt; oder Pflanze sehr klein auspflanzen und dann noch jahrelang schützen, was ingesamt ein hoher Aufwand ist und nur bei geringen Pflanzenzahlen vertretbar.

Der einzige direkte Vorteil dieser Methode ist das ungestörte Wurzelwachstum. Trotz des Schutzes, der die harten Bedingungen ja nur abmildert, sind diese Pflanzen aber doch wesentlich mehr der Witterung ausgesetzt, als im Gewächshaus, wodurch sich relativ früh zeigt, wenn eine einzelne Pflanze leider nichts taugt.
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 18-April-2015, 16:06
Hallo ihr zwei,
ich habe schon anderswo "große" deutlich verfärbte BM gesehen und fotografiert. Es ist also auf keinen Fall etwas, was ich in 5 Jahre nicht mehr haben werde. Von daher ist es auch nichts wovor es sich zu schützen lohnt. (Was sie nicht umbringt.... )  ;)

Micha, bei dir frage ich mich immer, was machst du mit deinen Sämlingen genau? 2-3 Jahre alt und 5cm hoch? Wie geht das? Ich habe leider nicht die Erfahrung mit Sämlingen, bei nur einem Sämling ist das schwierig, allerdings hatte der nach der Keimung 4,5cm Höhe. (Stamm u. Keimblätter) Deine Maße würden bedeuten, dass der Baum 3 Jahre lang nicht wächst, also wohl irgendetwas grob im Argen liegt.

Ich kann nur wie im anderen Thread schon öfter erwähnt sagen, ich betreibe aktuell keine Selektion und werde es wohl auch nicht.

Aber Lärchen finde ich trotzdem klasse!  ;D

Übrigens wird es auch hier langsam ausschweifend.  8) Weiterführende Gedanken zur Verfärbung kann man gern anderswo niederschreiben. Es würde mich wundern, wenn man darüber nicht schon etwas finden würde. Wobei ich bewusst über die möglichen Gründe bisher wenig gelesen habe.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 18-April-2015, 17:06
Tom, -- Entschuldigung ! Ich habe dieses Abschweifung begonnen, früher habe ich immer gleich einen neuen Thread begonnen, bin wohl etwas faul geworden.

Bitte auf das Thema Verfärben und Überwintern hier weiter eingehen (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,2650.0.html) !
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 18-April-2015, 17:46
> 2-3 Jahre alt und 5cm hoch? Wie geht das?

Tom, ich antworte mal dort wo es hingehört (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,1946.msg112564.html#msg112564) :)
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 03-Mai-2015, 14:15
Hallo,
die kleine Heidi ist zwar noch nicht wieder komplett grün, allerdings hat sich gezeigt, dass auch kleine Bergmammutbäume leichte Fröste in der Austreibsphase ohne Probleme wegstecken. Inzwischen kann sie sich gut in der Wiese verstecken und ist von weiter weg absolut "unsichtbar".  ::) An den Ästen sieht man sehr schön, dass inzwischen wieder Druck dahinter ist.
Hier noch ein paar Bilder zum Sainsonanfang, mal sehen wohin die Reise in diesem ersten freien Jahr geht.  8)

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 03-Mai-2015, 18:35
Schön daß sie es geschafft hat !!

Interessant daß Heidi nahe der Stammbasis neu austreibt. Das ist meinser Ansicht nach ein deutliches Stress-Symptom. Auch die etwas gedrungene knubbelige Zentraltriebspitze könnte man so deuten (muß aber nicht), ich habe solche Spitzen bisher vor allem bei zu großen Topfpflanzen gesehen.
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 03-Mai-2015, 19:42
Hallo Micha,
das komische an der Spitze sehe ich eigentlich nicht, außer dass ich noch nie einen so komischen Astquirl an einem BM gesehen habe.

Für diese Triebe habe ich eine Theorie... Womöglich sind sie wegen mir gewachsen. Sie sollten vermutlich einfach ihren zarten Stengel beschatten. Ein dicke schützende Borke hat der "Stamm" ja nicht. Gebildet haben sie sich bereits Anfang Juni, in der zweiten Maihälfte kam sie zuerst in die volle Sonne.
Ich finde, es ist durchaus nachvollziehbar. Oder es liegt an den schlechten Genen.  ::)

Gruß
Tom

Edit: Vielleicht ist sie auch desshalb im Sommer kaum gewachsen? Doch Sonnenstress, wenn auch kein wirklich schädlicher.
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 31-Mai-2015, 12:26
Hallo,
auch hier noch ein "Austriebsabschlussbericht" für die Heidi.

Die Austriebszeit hat sich natürlich gezogen, wie bei allen anderen BM hier auch. So langsam kommt sie in den Bereich, in dem Aufpumpen und Neubildung das optimale Wachstum möglich machen würden, mal sehen wie weit sie sich steigern kann.

Bezüglich des bisherigen Wachstums mal folgende Zahlen in den Raum geworfen:
Wachstum im Sommer 2014: weniger als 1mm (0,2-0,8mm) pro Tag ! (evtl. Stressbedingt?)
Wachstum Ende August 2014: ~2,5mm/Tag
Max. Wachstum September 2014: 3,3mm/Tag

Max. Wachstum Ende Mai 2015: 5mm/Tag

Die kleine Heidi ist jetzt also 28,3cm groß und 1,1cm dick. Hat also 5,8cm an Höhe gewonnen und 0,3cm an Stammdurchmesser. Wobei sich das Wachstum im Mai natürlich stetig gesteigert hat, von durchschnittlich 1,3mm/Tag bis zur Monatsmitte, bis 5mm/Tag am Monatsende. Das mögliche Maximum ist m.M.n. noch nicht erreicht.
Es wird spannend (zumindest für mich), ob die kleine Heidi am Ende der Saison denn noch klein ist.  ::) 8)

Je nach Wachstum (oder besonderen Ereignissen) werde ich zwischendurch mal berichten, oder auch erst nach Wachstumsende.  ;)

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Bakersfield am 31-Mai-2015, 13:02
Sieht gut aus die Spitzenpartie, Tom. Ich bin sicher, dass sie auf das Maitempo noch einiges drauflegen wird. Erst recht, weil sie ja schon in der Erde ist.

Meine überdurchschnittlichen Topf-BMs snd ja im Vergleich zu deinem Klima etwas voraus und schieben jetzt seit ca. zwei Wochen so richtig los. Inzwischen habe ich sie alle mittig und voll besonnt im Garten stehen. Vorher fehlte vielen von ihnen die komplette Morgen- und ein Teil der Mittagssonne (direkt an einer Schuppenwand). Solche Leittriebschübe kannte ich vorher kaum bis gar nicht... 8)

Das dürfte mehr mit dem maßigen Höhenwachstum in den letzten Jahren zu tun haben als die Topfgröße.

Aber es braucht halt Erfahrung mit den vorgegebenen Umständen. Und schrittweise Anpassung/Optimierung. Darum halte ich nix von allgemeingültigen Ratgebern im Wiki und ähnlichem. Das bezieht sich jetzt gar nicht auf dich, Tom. Nur so allgemein gesprochen, weil manchmal so etwas hier gefordert wird... ;)

Viele Grüße,
Frank
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 01-Juli-2015, 21:33
Hallo,
draufgelegt wurde wenig... leider. Als Wachstumsmaximum wurden Anfang Juni 0,7cm/Tag (2d-Schnitt) erreicht und am Monatsende 0,63cm/Tag (3d-Schnitt). Dazwischen ging das Wachstum bis 0,23cm/Tag zurück. Ich würde der kleinen Heidi übrigens unterstellen, dass sich ihr Wachstum nahezu konstant zur Solarstrahlung verhält. Die Temperatur spielt dabei wohl kaum eine Rolle. Die größte Fehlerquelle dabei ist, dass sie Abendsonne (ab 19:00) erwischt, die mein Solarsensor aktuell nicht registriert. Trotzdem kann ich ihr Wachstum durch einen Blick auf die Solarwerte über mehrere Tage bis auf wenige mm genau bestimmen. Hätte ich Werte genau von ihrem Standort, ginge es vermutlich immer bis auf dem mm, so kann sich halt doch ein kleiner Fehler aufsummieren. Es scheint aber einen kleinen "Speicher" zu geben, denn in den ersten Tagen nach einer Wetteränderung wächst sie im Verhältnis zur Sonne zuviel. Wenige Tage später wird der normale Wert wieder erreicht.
In Zahlen braucht die kleine Heidi etwa 10kWh/m² pro cm Wachstum, in der "Abklingphase" braucht sie nur ~7kWh/m² pro cm.

Zusätzlich scheint es so zu sein, dass sie in strahlungsarmen Phasen sehr viele Äste bildet, während der Astabstand in schönen Perioden recht groß ist. Wäre auch logisch, wenn man so sonnenabhängig ist. Eigentlich müsste ich sie zur Suchttherapie schicken...
Der Zufall ist hier aber wohl mindestens so wahrscheinlich wie ein Zusammenhang.  ;)

Das alles ist wohl nicht allgemeingültig. Ich könnte mir vorstellen, dass sich das mit steigender Nadelmasse ändert. Ich werde es soweit möglich auf jeden Fall weiter überprüfen.

Soweit so gut, dazu zumindest.

Die Heidi ist jetzt 41,7cm hoch, also 13,4cm im Juni gewachsen.
Ich hätte mich zwar sehr über mehr gefreut, aber wahrscheinlich kann ich auch damit zufrieden sein. Ich schiebe es einfach auf das Wetter und bin trotzdem stolz auf die kleine Heidi.  ::)
Die Dominanz der Spitze ist leider bisher noch nicht wirklich gegeben. Wie man unschwer erkennt, ist der längste Ast sogar knapp mehr gewachsen als die Spitze. Das wird sich hoffentlich noch ändern.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 02-Juli-2015, 13:39
Tom,
Habe heute leider keine Zeit es in Ruhe durchzulesen. Ich finds aber nach wie vor toll, daß Du diese Dinge mal so genau unter die Lupe nimmst !


In Zahlen braucht die kleine Heidi etwa 10kWh/m² pro cm

Diese Aussage find ich sowas von g***  .... Da bleibt den 'übrigen Baumexperten' (auch in den USA) die Spucke wech :) :)

Wie funktioniert denn Dein Sensor, den Setup ?
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 02-Juli-2015, 19:55
Hallo Micha,
dem amerikanischen Baumexperten geht bei sowas wohl eher etwas wie "what a fool" durch den Kopf.  ;) Den meisten anderen wohl auch, aber egal. Schön wenn es dir gefällt.  :)

Ich habe einfach nur den Solarsensor (Photodiode) von der Wetterstation. Aktuell befindet er sich noch an der Station im Garten. Die Funkübertragung vom Dach funktioniert leider nicht so einfach, daher habe ich mir inzwischen Kabel und Stecker gekauft - das will eigentlich nur noch vom Garten auf das Dach verlegt werden und schon könnte er mehr Sonne registrieren. Das ist natürlich auch nicht optimal, da auch der Heidi einiges an Morgen/Vormittagsonne fehlt und ein kurzes Zwischenstück am frühen Abend. Aktuell ist das eigentlich passender, da die Morgensonne an dieser Stelle auch nicht direkt aufgenommen wird und es sich nur am Abend etwas unterscheidet.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 16-Juli-2015, 13:26
In der letzten Zeit haben sich zwei Löcher aufgetan. Jeweils im Süden und Norden der Heidi-Freifläche befinden sich aktuell zwei Mauslöcher.

Nebenbei ging der Zusammenhang zwischen Strahlung und Wachstum völlig verloren. Auf die Mäuse würde ich es nicht sofort schieben, denn sie ist nicht der einzige BM der in der letzten Zeit eher langsam wächst... es gibt sogar noch langsamere. Die Mäuse sollten eigentlich interessantere/nahrhaftere Dinge als Wurzeln finden.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 16-Juli-2015, 21:26
Tom,

Ein Wuchs-Stop im Juli wäre sehr ungewöhnlich. Bei euch hat es doch inzwischn auch geregnet bzw. du lässt Heidi doch nicht verdursten oder ?

Oder hat Heidi jetzt erstmal gründlich bei den Wurzeln was aufzuräumen ... ?
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 16-Juli-2015, 21:35
Hallo Micha,
mich schockt nichts mehr, bzw. ich habe mich damit abgefunden, dass die Bäumchen irgendwie komisch wachsen.

Die letzten Wochen war es auf jeden Fall nicht besonders nass, eher trocken. Ob sie verdurstet? Vielleicht.  ;) Die Dominanz der Spitze ist leider nicht gegeben...  :-\

Nr.1 ist seit Frühling 2013 im Boden und ist bis zum 12. Juli unglaubliche 3,5cm gewachsen.
Lenin ganze 6cm.
Nr.4 am Pfarrheim einen unglaublichen ganzen cm, der jetzt abgefressen wurde.  :P
Bei den anderen Bäumchen weiß ich es aktuell nicht.
Heidi liegt mit 4,3cm bis zum 12. eigentlich ganz gut im Rennen, im Vergleich zum Rest. Es könnte halt besser sein, glaube ich jedenfalls.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 16-Juli-2015, 23:54
Tom, es ist schon eigenartig.

Welcher Herkunft sind die BM denn eigentlich ?

Andererseits hatte ich ja selber einen BM der jahrelang praktisch nicht gewachsen ist. Dann habe ich ihn umgepflanzt und dann fing er auf einmal an, fast normal zu wachsen (für seine Größe), was evtl. auch gar nichts mit dem Umpflanzen zu tun hatte; sondern wohl eher daran lag, daß die interne Restrukturierung vor allem der Wurzeln endlich abgeschlossen war. Nach jahrelanger Baustelle wurde die Autobahn endlich freigegeben !

Es könnte daran liegen daß der kleine BM vom Keimling an, über die ersten Jahre in der Saatkiste, auf ungeheuer schlechte Bedingungen geprägt wurde, was der kleine Albert (ja, er heisst Albert! Na und ??) alles nur überlebt hat, _weil_ er klein und kompakt war und erstmal nur millimeterweise gewachsen ist. Neues Gewebe ist empfindlich. Ich hoffe allerdings, daß es doch eine genetische Veranlagung ist, welche meinen Genpool bereichern wird - eventuell eine Variante die für höhere Stufen im Gebirge taugt.

(Die Bedingungen im Jahr 2008 waren wochenlanges Absaufen im Wasserbecken, dann Austrocknen bei Dürre im Sommer, massiver Pilzbefall in der winterlichen Dunkelkammer, danach Verbrennen in der Februarsonne was zum unmittelbaren Totalausfall der ganzen Generation führte. Sowie im selben Frühling noch taubeneigrosse Hagelkörner die Albert zwar trafen, aber nicht zerstörten, während nur wenige cm größere BM total zefetzt wurden; ferner Schnecken, Insekten usw. und in den folgenden Jahren immer wieder Überwuchern durch Unkraut.
Albert hat sich geduckt und tapfer die Zähne zusammengebissen :) )

(Das war eine Zeit in der ich ziemlich viel darüber gelernt habe, was man falsch machen kann :P ich wollte aber eben auch die Grenzen kennenlernen. Das hat mich entscheidend weitergebracht.)

Nur 3 andere haben diese schlimme Zeit überlebt, in 12 voll besetzten 90l Mörtelkübeln. Von denen jetzt 2 im Grove stehen, und auch sie wuchsen die ersten 5 Jahre langsam und legen jetzt erst so langsam los.

Es deckt sich auch mit den Beobachtungen von Hardesveldt et al, welche in irgendeinem ihrer Bücher über die Anzucht schrieben, daß es im Prinzip 3 Kategorien gibt: Solche die sofort losziehen, andere die ein paar Jahre brauchen, und (selten) solche, die nie vorankommen.

Also würde ich sagen, abwarten und Tee trinken unbedingt kräftich enthaseln....!

---
ps. Kannst Du den anderen nicht auch anständige Namen geben, etwa Ziegen-Peter oder Alm-Öhi ?
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 16-Juli-2015, 23:59
Zum Thema Wachstum von Jungpflanzen:

Chapter 2 in Hartesveldt et al (1975): The Giant Sequoia of the Sierra Nevada (http://www.nps.gov/parkhistory/online_books/science/hartesveldt/contents.htm). Und Chapter 5 in Harvey et al (1980): Giant Sequoia Ecology (http://www.npshistory.com/series/science/12/contents.htm) ab "Growth of giant sequoias" unter "Table 10" (keine Seitenzahlen im online document).

Diese Untersuchungen wurden in den Originalgroves gemacht. Man muß dazu erwähnen, daß dort 20 cm Trieblänge im Jahr schon sehr gut sind und ein BM in den ersten 10 Jahren nur höchstens 3 m groß wird.
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 17-Juli-2015, 00:50
Tom, Du könntest Deinen BM mal Mykorhizza-Pilze besorgen. Gattung Glomus. Nicht die Pilze einheimischer Koniferen ! Am einfachsten, wenn Du Zugang zu Sandrohr hast (Calamagrostis epigeios), dieses dazupflanzen. Es gibt eine gewisse Chance daß diese besiedelt ist. Ansonsten eventuell aus dem Orchideenbedarf. Oder vieleicht auch Erde aus einem alten BM- oder auch Thuja-Bestand ...(Cupressaceeen) ?

Irgendwo hier im Forum wurden auch mal bestellbare Mischungen vorgestellt (ich glaube Pellets) welche u.a. Glomus enthielten. Solche Pellets kann man zerbröseln, und wie 'Fremderde' oder auch zermatschte  Fruchtkörper in Wasser lösen und mit der Giesskanne in die Erde injizieren, wenns geht direkt auf die Wurzeln.
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 30-Juli-2015, 14:55
Hallo,
mal wieder ein vorzeitiges Update. Zwecks der vermutlichen Herkunft der Heidi kann ich nur auf #1 verweisen, die anderen Bäumchen sind mir unbekannt, sollen aber von irgendwelchen Amerikanern abstammen.
Mykorrhiza-Werbung: Hier (https://gluckspilze.com/Mykorrhiza-Granulat-180-g-Pkg) wird sogar der Mammutbaum als Symbiosepflanze genannt, es ist sogar genau die Glomus Art (mosseae) dabei, welche beim KM in Wiki genannt wird.

Das Höhenwachstum im Juli lag auf jeden Fall hinter dem Juni, "nur" etwas über 10cm sind es geworden. Wäre es nach der Sonne gegangen, hätte es mehr sein müssen.  ;)
Man kann wohl nur philosophieren was genau sie einbremst, ob es nun an Mäusen, Wasser, Nährstoffen oder womöglich auch nur einer mir nicht sichtbaren Prioritätenverteilung unter die Erde liegt.

Die Mäuslöcher habe ich auf jeden Fall wieder verfüllt. Nebenbei zupfen nachbars Hühners die oberflächennahen feinen Wurzelchen z.T. aus der Erde. Es gibt jedes Mal eine neue Überraschung, wenn man das Bäumchen besucht.  ::) Die Erde rund um das Bäumchen kann man eigentlich bei jedem Besuch festtreten, da sie sich durch Mausaktivitäten ständig wieder hebt.

Nebenbei ist noch ein Ast "abgebrochen", wenn man das so nennen darf. Es ist sicherlich jedem mal aufgefallen, dass die typischen später pilzigen BM Triebspitzen meist an einem "braunen Abschnitt" im Astverlauf beginnen - zumindest bei mir ist das so. Heidi hat so ein braunes Etwas an einem Ast bekommen und kürzlich ist der Ast an dieser Stelle abgebrochen. Die Versorgung des Astes war bis zu diesem Zeitpunkt noch gegeben, andere Anzeichen dafür gab es nicht. Der ganze Spaß hat sich nun über einen ganzen Monat gezogen.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 30-Juli-2015, 15:36
Es sind die Mäuse !

Und die Hasel.

Die stecken ganz sicher unter einer Decke !

Also die Haselmäuse ??
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Otto am 30-Juli-2015, 17:53
Das ist gut  ;D  ;D  ;D  ;D
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 30-Juli-2015, 20:42
Pssst!
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 31-Juli-2015, 14:18
HASELMÄUSE !!!!!!!!!!!

All hands to battle station !!!!!!!!!
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 22-September-2015, 17:56
Hallo zusammen,
wieder ist ein Jahr vorbei, Heidi wird zwei Jahre alt... kann inzwischen aber nicht mehr am Küchentisch mitfeiern. :-\ So ist das nunmal mit den Bäumchen, sie ziehen schneller aus als einem lieb ist und wachsen einem innerhalb relativ kurzer Zeit über den Kopf.  ::) Aber das ist ja auch gut so, schön selbstständig und ohne großen Pflegeaufwand.

Ihren zweiten Sommer hätte sie sicher "besser" nutzen können, aber immerhin hat sie mehr getan als die meisten größeren Artgenossen. Sie kann wohl zufrieden mit sich sein.
In der Höhe hat sie an der Spitze 40,2cm gewonnen, am höchsten Ast 47,7cm. Anders gesagt, sie ist jetzt an der Spitze 62,7cm hoch und am Ast 70,2cm. Das Stämmchen misst an der Basis 2,5cm Durchmesser und ist damit 1,7cm dicker als letztes Jahr, immerhin ein 0,85cm Jahresring.

Noch ist sie ja im tollsten Alter, da ändert sich noch richtig etwas die nächsten Jahre.

Also, alles Gute zum Keimtag Heidi und weiter so!  :)

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Bakersfield am 22-September-2015, 18:44
Hi Tom,

macht sich doch gut.

Für das Alter sind 40cm Zuwachs schon sehr beachtlich. Und von Botrytis scheint auch keine Spur zu sein. Alles im Grünen, sozusagen... :)

Viele Grüße,
Frank

P.S.: Schön, dass du aus deiner Auszeit zurück bist. Du wurdest vermisst.

Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 22-September-2015, 18:59
Mensch Tom, bin gerade heimgekommen, war unterwegs, und auf dem Rückweg dachte ich auf einmal aus heiterem Himmel, heute muß ich mal nachfragen was Heidi macht!

In der Größe in etwa vergleichbar (derzeit ~ 86cm bis zur Zentraltriebknospe) ist bei mir der kleine Sherman (gekeimt im Herbst 2012), und auch der hat dieses Jahr nur etwas weniger als 40 cm zugelegt. Auch die anderen in dieser Klasse haben Werte zwischen 30 und 40. Ab 3m Höhe wirds dann aber auch mal deutlich mehr, trotz der Trockenheit. (Da habe ich aber schon Schwierigkeiten mit dem Messen, besonders bei den jetzt um die 6m Hohen.)

Ich habe diese Bäume alle nicht gegossen, nur den Sherman einmal (wenig) als er die Spitze hängenliess. Daher würde ich sagen, für dieses trockene Jahr sind 40 cm wohl ein normaler Wert.

Apropos Messen: Ich finde es nicht leicht, in meiner Grasgestrüpp-Wildnis einen Nullpunkt festzulegen, 1 cm Abweichung ist da leicht möglich.

Und wenn man den Zentraltrieb misst, dann nur bis zur Knospe, nicht die kleinen Seitenästchen drumherum, die darüber hinausragen können. Sind wir uns da einig ?

Micha
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 22-September-2015, 22:00
Hallo Micha und Frank,
ich würde auch sagen, dass alles im grünen Bereich ist. Wobei ich in diesem Jahr alles etwas blauer empfinde, was vermutlich der Trockenheit geschuldet ist. Das sieht man aber in der Sonne schimmernd etwas besser, daher hier noch ein Vergleichsfoto mit Sonne.
Braun sind lediglich ein paar kleine "alte" Äste, was zwar auch etwas früh ist, aber sicherlich keinen großen Grund zur Sorge darstellt. Zusätzlich hat ein anderer Zweig im diesjährigen Teil einen braunen Fleck druckseitig/unten am Zweig, wodurch er dort einen Knick macht und im Wachstum inzwischen deutlich zurück hängt. Inzwischen fällt er aber kaum noch auf, mal sehen ob er auch irgendwann komplett abbricht wie der hier bereits gezeigte Kollege von ihm. Dort haben sich inzwischen zwei frische kleine Triebe gebildet.

Ein paar größere Mammuts sind in der Tat mehr als 40cm gewachsen, allgemein würde ich aber sagen, Rekorde wurden keine gebrochen.  ::) Schön dass Mini-Sherman das Jahr gut und erfolgreich überstanden hat.
Das ist wohl war, da musst du halt für mehr Ordnung sorgen, weg mit dem Gestrüpp!  ;D

Leittrieb = Leittrieb und Ast = Ast, da sind wir uns sicherlich einig.  :) Ich könnte mir aber mal wieder gut vorstellen, dass der eine aufragende Ast im nächsten Jahr die Führung übernimmt. Das machen die lieben Mammuts bei mir ja recht gerne, solche Spitzenwechsel.

Hier übrigens noch das Pflichtfoto. Mit einer Torte ist es aus Zeitgründen in diesem Jahr nichts geworden, aber klein Heidi hat sich sicherlich auch über einen Kuchen gefreut. Einfach - schnell - lecker, so muss das sein. Ich weiß leider nicht was mich bei den i´s geritten hat, warum die klein geworden sind. Ein wenig, oder auch viel, Analphabet war ich aber schon immer.  ::)

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 22-September-2015, 23:32
> Heidi_Bday2_Kuchen.jpg (http://mbreg.de/forum/index.php?action=dlattach;topic=9428.0;attach=118573)

Ach Gottchen ist das süss ...!!


Tom,

Naja, um eine ZT Knospe gibts ebenfalls noch winzige kleine zukünftige 'Ästchen' die manchmal noch einen cm über die Knospe selbst hinausragen. Da muss man aufpassen was genau man misst. Die Zentraltrieb-Knospe sah bei Little (Private) Sherman Mitte August etwa so aus:
 
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 23-September-2015, 11:13
Hallo Micha,
das ist bei der Heidi ziemlich eindeutig. Bei deinem Bild würde ich sagen, dass der Pfeil nicht auf den eigentlichen Leader zielt, Absicht?

Das ist übrigens ganz schön grün, keine Spur von einer "Verblauung".  8)

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 23-September-2015, 18:37
Tom, das war gerade meine Frage. Meiner Ansicht nach ist das noch nicht sicher ein Leader, sondern vielleicht doch noch ein zukünftiger Seitenast. Das Thema ist es wert gesondert diskutiert zu werden (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,10022.0.html).

Die Farben sind ein Foto-Artefakt, ein Gelbstich, weil ich die Kamera auf 'Schlechtwetter' gestellt habe dann auf einmal die Sonne durchkam. Tatsächlich hat Sherman seinen deutlichen Blaustich aber inzwischen verloren. Auch die Fotos im o.g. neuen Thread sind nicht farbecht.
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 04-November-2015, 19:37
Schönen Abend,
vorgestern Morgen hatte ich endlich mal Zeit für ein Bild der gefrorenen Heidi. Im Gegensatz zu den meisten anderen Gegenden Deutschlands hat es hier ziemlich lange gedauert, bis es mal ein klein wenig Frost gab. Der liebe Winter ist auf alle Fälle noch lange nicht in Sicht, aber es ist schließlich erst November.  ::)

Welch Wunder, Heidi ist nicht mehr höher geworden, dafür kratzt der Stamm an den 3cm Durchmesser. Die extreme Abholzigkeit nimmt ihren Lauf, wie man sieht.  ;)

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 05-November-2015, 00:42
Hübsch !

Hmm, wir haben hier in NRW jetzt gerade regnerisch-warme Frühlingstage ...
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 14-November-2015, 11:22
Wie sind denn jetzt Deine Wachstumswerte, Tom ? (also die Deiner Bäume !)

Bei meinen zuletzt gepflanzten BM der "Kniehoch" und "Fingerlang" Klasse erfolgte der Stop für den Zentraltrieb bereits Ende August, die Seitentriebe wuchsen jedoch noch bis in Anfang November weiter (Extremfall "Albert" sogar vom 05. bis 12. November noch 1 cm Seitentrieblänge, Messfehler 1 cm bereits abgezogen.) Von allen Kleinen habe ich den Eindruck dass sie im Herbst noch deutlich kräftiger (Farbe, Triebdicke) geworden sind.

Leider sind mir die meisten Daten des Jahres abhanden gekommen, weil ich sie vor Ort dummerweise als Notizen in mein Smartphone eingegeben habe, ohne von diesen ein Backup zu machen, und nur wenig in den Laptop abgetippt ... dann habe ich das Google Android Betriebssystem durch eine googlefreie Variante (cyanogen) ersetzt und die Notizen ganz vergesen - nun sind sie weg - der klassische Fall. Nächstes mal nehme ich wieder das Papier-Notizuch mit ....

Die Zuwächse in diesen Klassen sind dieses Jahr zwischen 10 und 35 cm (Zentraltrieblänge), was bescheiden klingt, aber immerhin hat sich die Gesamthöhe bei den meisten beinahe verdoppelt. Man könnte das 50 - 80 % Zuwachs nennen, dann klingt es schon wieder viel besser :)

Die Großen habe ich nicht gemessen, sie sind jetzt zu hoch für meine Messlatte (sie erreichen 7m). Dem Augenschein nach sind die Zuwächse mehr oder weniger normal (>>50cm) für die nicht optimalen Bedingungen hier, etwa keine volle Sonne wg. Altbestand. Sie sehen aber ebenfalls sehr gesund aus.

Mein Gesamteindruck: Die BM haben im Herbst nochmal deutlich was nachgeholt.
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 14-November-2015, 20:31
Hallo Micha,
die Werte der anderen Bäume im Garten findest du hier (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,6374.msg115976.html#msg115976). Bei den letzten Herbst gepflanzten (und nicht gegossenen) Bäumen liegen die Zuwächse zwischen 20 und 30cm, wobei dem 20cm Kandidaten die Spitze abgeknabbert wurde. Nr.1 im Garten hat 50 Zwiesel-cm zugelegt. Das BM-Wachstum wurde spätestens im August endgültig abgeschlossen, auch an den Ästen. Nur Heidi ist bis in den September gewachsen, im Oktober hat sich auch an den Ästen nichts geändert. Die frisch gepflanzten Bäume hatten bereits im August keine Lust mehr oberirdisch irgendetwas zu machen. Ich hoffe dafür auf umso mehr Wurzelwachstum und ein besseres Jahr 2016, selbst wenn es wieder so trocken werden sollte.  ;)

Ja, 178% Heidi-Wachstum hören sich schon besser an. 361% Costa-Wachstum (2012) sind aber deutlich schöner zu lesen und anzusehen.  8)

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 06-Februar-2016, 09:40
Ein kleines "Winter"-Update, die kleine lebt.  ;)

Natürlich ist sie verfärbt, aber bis auf die unteren einjährigen Nadeln hält sich auch das in Grenzen.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 06-Februar-2016, 10:22

Das Erscheinungsbild ist nicht untypisch. Insgesamt muss man aber sagen, daß von Deinen 5 Bäumen (sofern Nr. 3 sich jetzt mal ins Zeug legt) die Heidi am schlechtesten aussieht. Oder irre ich mich ?
Vielleicht hat sie einfach weniger Bifrøst-Gene und kommt daher mit den Eisriesen nicht so gut klar.
Tom :)
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 06-Februar-2016, 17:37
Hallo Micha,
ich hoffe die kleine Heidi darf sich geehrt fühlen, dass du sie mit "den Fünf" vergleichst? Die Fünf sind wohl spätestens im Frühjahr 2011 gekeimt, während die Heidi aus "eigener Anzucht" im Herbst 2013 stammt. Ich hoffe nach weiteren 3 Veg.Perioden muss sie sich vor dem aktuellen Stand der Fünf nicht verstecken. Einzige Grund welcher das bewirken könnte wären die Mäuse. Aber noch steht sie fest im Boden... mehr kann ich dazu nicht sagen.  ::)

Zitat
Vielleicht hat sie einfach weniger Bifrøst-Gene und kommt daher mit den Eisriesen nicht so gut klar.

Das wird wohl so sein.  ;D

Von den drei Bäumchen im Garten ist sie auf jeden Fall am deutlichsten verfärbt. Man muss natürlich dazusagen, sie hat dort hinten den wenigsten Hausschatten und die Verfärbung wird doch hauptsächlich von der Sonne verursacht. Lenin stand bis vor kurzem noch den ganzen Tag im Schatten und zeigt sich noch recht grün. Die Verfärbungszeit kommt aber erst noch mit dem Höhepunkt im März. Es würde mich wundern, wenn das in diesem Jahr nicht auch so wäre. Ich freue mich schon auf rostrote Bäume.  8)

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 22-Februar-2016, 12:01
Knapp über zwei Wochen sind seit dem letzten Bild vergangen, was sich in der Zeit alles verändern kann.  ;)

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

Gruß
Tom
 
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 22-Februar-2016, 20:31
Und schon wieder kommt der Frost ...

Also ich würd' den Baum einfach schützen bis er ein enig größer ist.
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 22-Februar-2016, 20:43
Welcher Frost? Es ist Februar.... -0,7, -2,4, -2,0, -0,6, -3,8, -4,5, -0,5, -1,8, -0,2, -2,9, -0,2. Ist das Frost? Es war nicht kalt, es war nicht extrem sonnig. Mammutbaum halt, egal ob er mit einem B/G oder K anfängt, alle machen das und solange es sie nicht umbringt, soll es mir egal sein.  ;)

Farbenfroher Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 22-Februar-2016, 21:26
Ach so ... ich dachte ihr habt auch diese Zwischenhochs wie hier im Rheinland wo ich jetzt bin (also nicht im Sauerland). Da wird es andauernd Frühling :) die armen Zug- oder Strichvögel wissen gar nicht mehr in welche Richtung sie jetzt fliegen sollen. Immer schön kalt ohne diese ständigen Wechsel ist nicht so schlimm

Angeblich kommts aber bei euch in der Gegend (http://www.wetterzentrale.de/pics/MS_120480_g05.png) gegen Ende des Monats knüppeldick. Sagen die Amis, jedenfalls heute.
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 26-Februar-2016, 11:54
Hallo Micha,
um den Dialog auch hier fortzuführen, lade ich das Wetter (Temp/Strahlung/max. Wind) auch hier für dich hoch. Windig mild beschreibt den Februar 2016 bisher sehr gut.
Die Prognosen für Temperaturen unter -10°C sind inzwischen auch bei den Amerikanern wieder verflogen.

Mich stört noch immer dieses Verhalten (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,9060.msg117288.html#msg117288)... viel mehr als irgendeine Farbe. Es zerstört die ganze Form dieses kleinen Baumes.
Dazu noch eine aktuelle Nahaufnahme der Spitze.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 26-Februar-2016, 12:45
Tom,

Die Messstation misst die Lufttemperatur im Schatten richtig ? Das ist bei vollem Sonnenschein dann aber nur sehr bedingt brauchbar, wie man am Temperaturverlauf sieht - da ist es oft sonnig und dennoch kalt. Ein Nadelbaum erwärmt sich jedoch rasch wenn die Sonne direkt draufscheint.

Und der Windchill wird auch nicht erfasst ... immerhin kann man den aus Lufttemperatur und Windstärke ableiten.
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 26-Februar-2016, 13:06
Hallo Micha,
die Station steht durchaus in der Sonne. Der Sensor wird aber dennoch nicht von der Sonne aufgeheizt, da er in einem Strahlenschutz sitzt, welcher zusätzlich aktiv belüftet wird.
Hier im "Umzug_klein" (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,6374.msg117589.html#msg117589) ist der Standort/die Station zu sehen.

Windchill könntest du auch haben, wenn du möchtest. Allerdings stimmt der nur bedingt, da die Windgeschwindigkeit in 9m Höhe etwas höher ist als z.B. bei der Heidi in Bodennähe. Auch die Temperatur wird natürlich nicht in Heidihöhe gemessen.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 27-Februar-2016, 16:03
Auffällig sind Tage wie der 12. oder 24. an denen es bei viel Sonne dennoch nicht besonders warm wurde.
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 28-März-2016, 11:46
Schönen Tag,
Farbupdate, oh wie schön.  8)

Dazu ein Bild der unteren "Two-Face-Branches" (quasi das letzte Lebenszeichen  :P ) und das Märzwetter. Diesesmal mal gleich den Windchill (spart man sich den direkten Wind) und die Sonnenenergie.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 04-April-2016, 08:29
Hi Tom, ich habe bei mir auch solche Farb-Fotos gemacht, muss mal irgendwo ein paar hochladen. Meine BM haben sich ebenfalls verfärbt, aber lange nicht so stark wie Heidi. Die ganz kleinen (10cm Klasse)  hatten einen Wind- und Sonnenschutz, die haben sich praktisch gar nicht verfärbt. Dasselbe trifft nebenbei gesagt auf meinen letztes Jahr gepflanzten KM zu. Den habe ich sorgfältig eingepackt, da er frische hellgrüne Herbsttriebe ausweist. Verfärbung bis heute (unuter graduellem Auspacken bis vorgestern): Gar nicht.

Die Farbveränderung hat ihre Ursache ganz klar in der Kombination Sonne plus inaktiver Stoffwechsel bei Kälte. Vermutlich spielt Austrocknen dabei die zentrale Rolle, anders kann ich mir nicht erklären wieso sich größere Bäume weniger verfärben als Kleine. Wenn das der Fall ist, dann wäre also auch der austrocknende Wind mitentscheidend. Daher ist es richtig, den Windchill anzugeben und nicht nur die absolute Temperatur.

Jetz wissen wir also, was 'hart chillen' bedeutet :D
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 16-April-2016, 20:26
Schönen Abend,
scheinbar ist die kleine Heidi eine Frühstarterin, auch in diesem Jahr wird sie vor allen Kollegen wach. Vor einem Jahr (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,9428.msg112531.html#msg112531) hätte ich andere Faktoren nicht ausgeschlossen, inzwischen würde ich das durchaus tun.
Die Wetterkonstellation scheint auch in diesem Jahr nicht wirklich optimal. Nächste Woche soll es nochmal schön und recht warm werden, dann doch wieder kalt. Ich bräuchte es nicht mehr, mal sehen ob es sich noch ändert und natürlich ob sie wirklich austreibt. Womöglich bleibt sie noch zwei Wochen in diesem Zustand.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 21-April-2016, 07:07
Man sollte mal eine immer-braune Variante züchten dann fällt der Winter nicht mehr auf :D
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 21-April-2016, 09:51
Das ist eine wunderbare Idee, denn auch diese Farbe hat ihren Reiz und findet sicherlich Freunde.  8) Der kleine Mammutbaum hebt sich so auch viel besser von seiner Umwelt ab.
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 08-Mai-2016, 21:14
Hallo,
in den letzten Tagen hat das ernsthafte Wachstum begonnen, man kann zumindest von Werten >1mm/Tag sprechen.  ;D Auch das liebe Grün kommt schnell zurück, wenn es auch noch nicht komplett angekommen ist.
Womöglich packe ich in der nächsten Zeit mal die Grasschere aus, zumindest bevor die ganze Heidi darin verschwindet.

Ich bin gespannt was in diesem Jahr möglich ist, nachdem das letzte Jahr doch nicht zu rosig war. Im Mai 2015 waren es 6cm Höhenwachstum, der Entwicklungsstand der Spitze am 8. Mai war sehr ähnlich.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 01-Juni-2016, 18:29
Schönen 1. Juni miteinander,
hier mal wieder ein Heidi-Update. Obwohl der Austrieb am Monatsanfang gar nicht schlecht ausgesehen hat, sind die Bäume durch den späten Frost scheinbar deutlich zurückgeworfen worfen. Geschätzt sind sie dieses Jahr wohl zwischen einer und zwei Wochen später dran als im letzten Jahr.

Der Heidi war das nicht so wichtig, im letzten Jahr wurden es wohl 6,3cm Zuwachs bis zum 1. Juni. Aktuell sind es trotz späterem Wachstum 6,7cm, was hauptsächlich daran liegt, dass sie die letzten Maitage ordendlich genutzt hat. Am 28. und 29. Mai hat es jeweils für 0,9cm/Tag gereicht und auch an den beiden sonnenlosen Tagen hat sie im Schnitt 0,6cm zugelegt. Die 0,2mm/Tag wurden erst nach dem 25. Mai überschritten, im letzten Jahr bereits zwischen 17. und 20. Mai. Höchstes Tageswachstum war bisher übrigens 0,7cm. Der Heidi würde etwas besseres Wetter sicherlich gefallen, aber einem anderen Patienten taugt das so sicherlich viel besser.  ::)
Das Stämmchen hat sich am Boden inzwischen 3,5cm Durchmesser angefressen. Die Höhe beträgt übrigens 69,2cm, gemessen am eigentlichen Leittrieb, nicht an den Ästen.

Ein Ast sieht leider nicht gut aus. Auch er hat diese braune Stelle, an der die Versorgung abgeschnitten ist. Eigentlich ist es das selbe Spiel wie auch schon letztes Jahr (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,9428.msg114860.html#msg114860). Im Endeffekt aber nicht so schlimm, den einen Ast kann die Heidi gut verkraften, es wächst ja fleissig neues Material nach.  :)
Auch schön, die Mäuse rennen in diesem Jahr nicht mehr an ihr vorbei, zumindest hebt sich der Boden nicht mehr.

Im Anhang noch ein Bild vom 14. Mai, schön zu sehen wie schnell das mit der grünen Farbe plötzlich geht, wenn man es mit dem Bild vom 8. Mai vergleicht.  ;)

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 02-Juni-2016, 13:45
Was ich noch loswerden möchte, auch beim Licht hat sich scheinbar so einiges getan. Im letzten Juni ist die Heidi wie damals geschrieben etwa mit 10kWh/m² einen cm gewachsen, der Rekord lag während einer Schlechtwetterphase am 11. Juni bei 7kWh/m² für einen cm, oder anderes gesagt sie ist mit 2,1KWh/m² ganze 0,3cm gewachsen. Die Speizung der Werte war sehr groß, der Negativ Rekord war Anfang August... mit 66kWh/m²*cm. Der Großteil im schlechten Sommerwachstum lag zwischen 10 und 16.
Ganz anders in diesem Frühjahr/Frühsommer. Schlechtwetter-Rekord bis jetzt 2,9kWh/m²*cm, also selbes Wachstum mit weniger als der halben Strahlung. Schönwetter-Rekord bisher 6,7kWh/m²*cm, ebenfalls fast die Hälfte des letztjährigen Bedarfs. Soviel erstmal dazu, auch hier wird es wohl erst im Juniverlauf so richtig "interessant".

Ansonsten habe ich jetzt zum ersten Mal aktiv in das Heidiwachstum eingegriffen. Es tut mir zwar irgendwie leid, aber der ergebnislose Versuch ist es mir trotzdem Wert. Am 29. Mai ist mir aus Unachtsamkeit mit dem nicht vollständig ausgeklappten Meterstab bereits einer der beiden obersten Äste am Ansatz abgebrochen, gestern habe ich mich durchgerungen den zweiten dominanten Ast einzukürzen. Ich erhoffe mir davon, dass sich die eigentliche Spitze besser von den Ästen absetzen kann. Bereits im letzten Jahr ist einer der oberen Äste bis weit in den Sommer hinein mindestens genauso gut gewachsen wie die Spitze, auch wenn er nicht nach oben gewachsen ist. Das sollte in diesem Jahr erstmal nicht passieren, mal sehen ob es sich in irgendeiner Weise auf das Wachstum des Leittriebs auswirkt. Was auf jeden Fall bereits passiert ist und was womöglich auf diese Aktion zurückzuführen ist, der sehr wüchsige Ast (welcher die Spitze so deutlich überragt) hat sich unmittelbar abgesenkt. Weiteres zu solchen Entwicklungen dann im nächsten Monat.
Über andere Meinungen würde ich mich freuen, aber ein Feedback erwarte ich hier eigentlich schon lange nicht mehr.  :(

Im Anhang noch ein Bild mit eingezeichneten Jahreszuwächsen, dem Schaden am Ast, der verlorene und gekappte Trieb sowie vom aufstrebenden Ast. Den Winkel kann wer will mal mit dem vom 14. Mai vergleichen. Bisher ist der Neuaustrieb dieses Astes länger wie der von der eigentlichen Spitze, auch hier erhoffe ich mir eine Verschiebung des Kräfteverhältnisses zugunsten der Spitze.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 11-Juni-2016, 08:22
Für Micha ein aktuelles Heidi-Bild.
Inzwischen kann man von einer gewissen Dominanz des Leittriebs sprechen, bereits wenige Tage nach der Kappung des zweiten oberen Astes wurde der aufstrebende Ast überholt, inzwischen hängt er deutlich zurück. Das alles könnte sich natürlich auch ohne Eingriff so entwickelt haben, weshalb es eben ein ergebnisloser Versuch war.
Zwei cm fehlen noch auf das letztjährige komplette Juniwachstum, die letzten 8 Tage waren es immer zwischen 1,0 und 1,6cm pro Tag. Gutes Wachstum bei minimaler (keiner) Sonne und damit Werte von bis zu 1,2kWh/m²*cm, an schönen Tagen pendelt es meist um 5, wovon es in diesen 8 Tagen genau 3 Tage gab. Ich hoffe sie braucht auch weiterhin kein schönes Wetter für schönes Wachstum, denn das wird sie nicht bekommen.  ::)
Leider recht extrem aktuell, absterbende Triebspitzen.  :-\

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 11-Juni-2016, 14:55
Hallo Tom

Keine Sorge ich bin noch da, nur mal wieder ähem, abgelenkt durch die trivialen Nicht-BM-Dinge des Lebens :D


Mal was zu Deiner Schreibweise ...  2,9kWh/m²*cm soll bedeuten, je Centimeter Längenwuchs ? Lass uns doch einfach vereinbaren, daß kWh immer pro Zentimeter gemeint sind. Das Maß scheint ganz praktisch zu sein.

Die Astabsenkung kann dadurch zustande kommen, daß durch die 'Öffnung des Porensystemes' im oberen Bereich nun der Turgordruck erstmal abfiel. Ein klassischer Fall von 'hull break' (mit schönem Gruß an BSG Fans) !

Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 11-Juni-2016, 15:11
Wie misst Du noch mal die Sonnen-Energie, eine Fotozelle an Deiner Wetterstation ? Und wo steht die nochmal ... ist das auch wirklich vergleichbar (Schatten durch Bäume etc) ?

Zitat
Das alles könnte sich natürlich auch ohne Eingriff so entwickelt haben, weshalb es eben ein ergebnisloser Versuch war.

Tja, hättest Du besser noch ein paar Wochen gewartet :D aber hier gehts ja nicht nur um Wissenschaft. Du bist doch in erster Linie mal 'Pflegevater' und tust was für den Baum gut ist.

Daß ein rapide zuwachsender Baum in dem Alter (Teenager?) im nächsten Jahr mit weniger Sonne besser wächst, kann einfach daran liegen, daß er eine größere Auffangfläche hat und damit effizienter geworden ist.

Zitat
Leider recht extrem aktuell, absterbende Triebspitzen.  :-\

Was  :o wieso denn ? Foto ?
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 11-Juni-2016, 18:52
Hallo Micha,
am Solarsensor hat sich noch immer nichts verändert, er ist noch immer im Garten an der Station. Hier (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,9428.msg114284.html#msg114284) der Beitrag dazu hier im Thread.
Wie schon geschrieben, Morgensonne hinter den Bäumen, Sonnenaufgang ~10Uhr ist in etwa gleich. Nur am späten Abend nach 20 Uhr bekommt die Station keine Sonne mehr, Heidi aber schon, das macht allerdings auch nicht die Masse der Strahlung aus... 100W bringt sie noch zu der Zeit.

Ich tue was ich meine, dass dem Baum gut tut.  ::)
An sowas kann es wohl liegen, wobei der "Sonnenverbrauch" um ein vielfaches niedriger geworden ist, die Blattmasse sich im Vergleich zum letzten Jahr allerdings nicht großartig vergrößert hat. Außer man legt für die ganze Saison die Blattfläche des vorherigen Winters zugrunde und alles neu gewachsene wird ignoriert.

Zitat
Keine Sorge ich bin noch da, nur mal wieder ähem, abgelenkt durch die trivialen Nicht-BM-Dinge des Lebens (http://mbreg.de/forum/Smileys/default/cheesy.gif)
Du hast (noch) keine Verpflichtung mich hier zu unterhalten.  8)

Kann man sich einigen, genau genommen müssten Klammern eingefügt werden. Hauptsache jeder weiß was gemeint ist.  ;)

Kann ein solcher Trieb wirklich solch eine große (wenn auch nur kurzzeitige) Veränderung in der Wassersäule verursachen?


Zwecks der Trieb/Pilz-Probleme ein paar Bilder. Man hat das Gefühl, dass alle neu gewachsenen Triebe so langsam wieder flöten gehen. Hier kann man sich die Frage stellen:
Zupfen ja/nein?

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Michael D. am 12-Juni-2016, 09:44
Hallo,Tom !

Wenn es so aussieht,wie gut auf dem "Trieb 2"-Bild zu sehen,entferne ich den befallenen Teil vollständig,das hat sich in den letzten Jahren recht gut bewährt.Meistens sind es mehrere Stellen,der Baum sieht dann zwar etwas zerrupft aus,aber im darauffolgenden Jahr sieht man es ( fast ) nicht mehr.

Sonntägliche Grüße ! Michael
 
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 16-Juni-2016, 20:02
Schönen Abend,
so sieht es aus, wenn man drei Tage lang nicht da ist. Tote Triebe wohin man schaut, absolut kein schöner Anblick, aber das aktuelle Wetter begünstigt den Pilz einfach enorm. Ungünstig aber kaum zu verhindern. Sofern sich die Triebe einfach abzupfen lassen, wird das schon die ganze Zeit gemacht. Womöglich kommt in der nächsten Woche etwas beständigeres Wetter und der extreme Befall geht zurück.
Das Wachstum ist weiterhin auf einem mir bis dahin nicht bekannten Niveau. Das höchste BM-Wochenwachstum lag bisher bei 7,5cm, Heidi lächelt und wächst glatte 9cm. Auch die Fünf (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,9288.msg119192.html#msg119192) außerhalb des Gartens gehen das Tempo nicht mit.
Botrytislos ist aktuell leider keiner der jungen BM.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 01-Juli-2016, 12:15
Hallo,
auch für die Heidi hat der Juni ein Ende gefunden. Der einzige Mammut-Lichtblick im Garten.

Das kleine Bäumchen habe ich im letzten Monat jeden Tag (außer während einer kurzen Abwesenheit) am frühen Morgen gemessen. Diese paar Minuten jeden Tag sind es mir wert, solange es noch so schön und entsprechend genau möglich ist.
Fakt ist, sie stellt alles mir BM-Bekannte in den Schatten und macht einfach alles richtig. Ich weiß nicht, ob ich dazu viel schreiben muss, die Daten und ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

Höhenwachstum im Juni: 36,6cm, Maximum: 1,7cm/d vom 29. auf den 30. Juni.
Durchmesser am Boden: 4,0cm
Aktuelle Höhe folglich: 105,8cm (Edit: Meterparty theoretisch am Abend des 26.)

Gegen Monatsende wurde das komplette letztjährige Wachstum übertroffen. Man sieht, der Juni war nicht wirklich schön, aber das war ihr egal. Ein aktuell schlechter Tag der Heidi war mir bisher als guter Tag bei den anderen BM bekannt. Am Strahlungsbedarf hat sich wenig geändert, an "schönen" Tagen waren es 4-5kWh, an schlechten Tagen sinkt der Bedarf im Extremfall bis auf 1kWh, meist allerdings auf ca. 3kWh.

Bisher war sie immer die Kämpferin unter meinen BM, während alle anderen im Laufe des Sommers stark nachgelassen haben, zieht sie ihr Ding bis in den September hinein durch. Selbst im trockenen Spätsommer 2015 ist sie als einzige noch gewachsen, im Vergleich zum Frühsommer auch gar nicht wirklich schwach. Von daher bin ich gespannt, ob sie dieses Tempo im Juli/August beibehalten kann. Das Botrytisproblem ist zwar noch vorhanden, aber nur noch minimal, das Gröbste hat sie wohl überstanden. Die Folgen sieht man ihr halt noch immer an, das wird noch einige Zeit dauern.

Gruß
Tom

Edit: Zur Erklärung des Diagramms vielleicht noch, die Strahlung welche z.B. am 5. eingezeichnet ist, ist eigentlich die vom 4. Juni. Höhenmessung immer am frühen Morgen, die Strahlung natürlich am Tag davor. Der Wachstumsverlauf über den Tag ist abhängig vom Wetter am jeweiligen Tag. An bewölkten Tagen überwiegt das Tageswachstum, an sonnigen Tagen findet es fast ausschließlich in der Nacht statt.
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 23-Juli-2016, 23:41
Wo reden wir nochmal übers Wetter ... ich wollte nur mal drauf hinweisen daß die Waldzustandsberichte der Länder auch immer einen Überblick übers vergangene Jahr geben, aus der Sicht des Forstlers.

Da steht zum Beispiel für 2015 im Bericht NRW,

Wetter
Im Jahr 2015 hat sich der Klimawandel mit einem milden
Winter und einer längeren Trockenphase in den Monaten
Mai, Juni und Juli wieder bemerkbar gemacht.
Auf Basis der Temperaturaufzeichnungen im Wald hat die
forstliche Vegetationszeit in diesem Jahr rund einen Mo-
nat später als im Vorjahr begonnen. Die noch bis Mitte Mai
wassergesättigten Böden konnten die Auswirkungen des
meteorologisch trockenen Frühjahrs gut auffangen.
Während sich 2014 wegen hoher Regenmengen in der
Vegetationszeit als ein außergewöhnlich gutes Wuchsjahr
ausgezeichnet hatte, haben die geringen Regenmengen
2015, die bis Ende Juli gefallen sind, von Mitte Mai bis An-
fang August verbreitet zu trockenen Verhältnissen in den
Waldböden geführt. Die angespannte Wasserversorgung
war allerdings Anfang August beendet, bevor in größerem
Umfang Trockenschäden an der Belaubung in den Wäl-
dern von NRW aufkommen konnten.


und auf Seite 31,

Ordnet man die forsthydrologischen Verhältnisse des
Jahres 2015 in eine längere Zeitreihe ein und orientiert
sich hierbei an der Bodensaugspannung in der Haard
(Abb. 6), so zählt der Sommer 2015 sicher zu den trocke-
neren Wuchsjahren in der jüngeren Vergangenheit. Hierzu
trägt nicht nur bei, dass sich die Bodenaustrocknung
relativ stark zugespitzt hat, sondern auch der frühere
Beginn trockener Verhältnisse im Oberboden. So wurde
um den 10. Juni im sandigen Substrat unter den Buchen
in der Haard ein Saugspannungswert von 150 hPa nach
ober durchbrochen, während dieser Wert in der gesamten
Vegetationszeit 2014 gar nicht erreicht und in den zwei
Jahren zuvor erst Mitte August überschritten wurde.
Insofern lässt sich die angespannte Wasserversorgung im
aktuellen Jahr mit den Verhältnissen in den Jahren 2009,
2010 und 2011 am ehesten vergleichen. Mit Blick auf den
2015 deutlich erholten Belaubungszustand der Waldbäu-
me gewinnt man den Eindruck, dass die Wälder insgesamt
noch von der günstigen Wasserversorgung im letzten
Jahr profitiert haben und die sommerliche Trockenheit in
diesem Jahr rechtzeitig zu Ende ging, bevor in größerem
Umfang Trockenschäden an der Belaubung entstehen
konnten.

Waldzustandsbericht 2015 – Langfassung –
Bericht über den ökologischen Zustand des Waldes in NRW
https://www.wald-und-holz.nrw.de/wald-in-nrw/waldzustand/ (https://www.wald-und-holz.nrw.de/wald-in-nrw/waldzustand/)
http://www.umwelt.nrw.de/natur-wald/wald/wald-und-klima/ (http://www.umwelt.nrw.de/natur-wald/wald/wald-und-klima/)
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 23-Juli-2016, 23:42
Sowas wird es für Bayern ja auch geben und Du kannst dann ja mal Deine Messungen mit deren Aussagen vergleichen !
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 24-Juli-2016, 10:32
Hallo Micha,
ich könnte ohne Messungen selbst einen schreiben...

Im Frühjahr gab es keinerlei Trockenprobleme, allein im Mai 2015 hat es in meiner Gegend eigentlich überall über 100mm (im Extrem bis zu 250mm) geregnet, wodurch zu dem Zeitpunkt von keinem Wassermangel die Rede sein kann. Die hohen Temperaturen gepaart mit nur geringen einzelnen Niederschlagsmengen in den Folgemonaten (bis in den späten Herbst) haben allerdings zu starkem Trockenstress geführt. Dies hat zu Laubabwurf an Buchen (im August) und Trockenschäden an Fichten geführt. Auch im November standen die Fichtenbestände noch unter akutem Trockenstress, das Ende kam mit einem schönen Regentag am 20. November. Laut Försteraussagen hat 2015 die Buchen stärker in Mitleidenschaft gezogen als 2003.

Noch etwas zum Thema, Heidi hat etwas nachgelassen. Ich hoffe auf keine Mausschäden, ausschließen kann ich es nicht... die Aktivität ist mal wieder sehr hoch.  :-\

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 08-Oktober-2016, 13:15
Hi Tom,

Ich schau mir grade den Thread durch und muss zu dieser Idee unbedingt was nachtragen:

Habe ich übrigens meine Wiederbelebungs-Wellness-Dusche schon erwähnt ? Etwas Fichtennadelöl (o.ä.) gelöst in in hochwertigem Fichtennadelschaumbad fein über die Nadeln versprüht (am Besten vorher den Boden abdecken) sollte die Wachsschicht verstärken können und zugleich ein wenig reinigen und desinfizieren. Nach 24 h (oder so) wieder mit klarem Wasser absprühen. Pilzsporen und Algen sind nun zum Teil 'abgewaschen', das Öl haftet dann idealerweise aber noch an den Nadeln.

Es muss sich klar um eine eher seifige Konsitenz handeln, sonst würde es nur alles verkleben. Deswegen das Schaumbad als Emulgator :D Dann kann man sich das so vorstellen, dass die Ölpartikel der Emulsion vorzugsweise an den Wachspartikeln der Nadel-Kutikula haften, ansonsten aber durch eine kräftige Dusche  (Giesskanne) mit klarem Wasser wieder abgewaschen werden. Die Kombination aus Ölpartikeln und Seife nimmt dabei "Schmutz" von der Oberfläche mit sich. Es muss kein Fichtenöl sein, wahrscheinlich sind Lavendel o.ä. genauso geeignet. Natürlich macht man das nicht allzuoft, ich habe damals es zwei- oder dreimal im Jahr gemacht.
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 08-Oktober-2016, 13:39
Ferner, die Aussage:

In Zahlen braucht die kleine Heidi etwa 10kWh/m² pro cm

Hier muss man klarstellen, dass cm² der Messtation gemeint sind. Man kann zB. nicht hingehen, und die Oberfläche eines kleinen BM überschlagen, und dann 10 kWh zugrunde legen, und den Gesamtenergiebedarf ausrechnen; denn die wirklich *bestrahlte* Oberfläche eines Nadelbaumes ändert sich minütlich, weil die Sonne wandert, zum einen aufgrund des wandernden Einfallswinkels, zum anderen durch Schattenwurf benachbarter Bäume oder Häuser.  Das zu berechnen übersteigt wohl die technischen Möglichkeiten, man müsste ein komplettes 3D-Modell des Baumes haben ... oder wenigstens den Mess-Chip direkt im Baum installieren.

 
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 08-Oktober-2016, 13:48
Es scheint aber einen kleinen "Speicher" zu geben, denn in den ersten Tagen nach einer Wetteränderung wächst sie im Verhältnis zur Sonne zuviel. Wenige Tage später wird der normale Wert wieder erreicht.

Hier zeigt sich wahrscheinlich die Verzögerung bei Umwandlung und Transport der Stoffe bei der Photosynthese, ein Teil der Produkte im Citratzyklus wird erst nachts oder jedenfalls bei Nachlassen der Sonnenstrahlung verarbeitet, der Transport von Glucose und ATP zur Wurzel, der Nachschub aus der Wurzel ... all das kann sehr gut noch ein paar Tage "nachwirken" wenn die Sonnenstrahlung längst wieder geringer geworden ist. Schön wie Du diesen Zusammenhängen hier auf die Spur gekommen bist, Tom !
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 08-Oktober-2016, 13:50
Hast Du jetzt eigentlich mal gezielt Mykorrhiza besorgt ?

Und ... wie sieht es denn inzwischen aus, bei Heidi ?

(Warum heisst die nochmal so ???)
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 10-Oktober-2016, 10:31
Hallo Micha,
in dieser Jahreszeit geht es ihr wieder ganz gut, die Aktitivät des Pilzes lässt nach.  ;)

Zuerst einmal zu deinen Anliegen:
Zitat
In Zahlen braucht die kleine Heidi etwa 10kWh/m² pro cm

Die 10kWh/m² beziehen sich nicht auf die Station, sondern auf die allgemeine Solarstrahlung auf die Fläche gesehen, ganz unabhängig von Heidis Oberfläche. Der cm war/ist nur das Höhenwachstum mit der zur Verfügung stehenden Strahlung. Aber das ist sowieso ein schwieriges Thema, da ich aktuell der Meinung bin, dass auch beim Bergmammutbaum nicht jede Strahlung (bes. Mittag/Nachmittag) wirklich gut genutzt wird. Beweisen kann ich es nicht, aber beim Betrachten der Werte im Jahresverlauf kommt man auf einen Zusammenhang in der Richtung, näher möchte ich darauf aber auch nicht eingehen, es bleibt eine nicht untermauerte Theorie.

Zitat
Hast Du jetzt eigentlich mal gezielt Mykorrhiza besorgt ?
Leider nein, noch immer kein Mykorrhiza Dünger. Vielleicht kaufe ich mir zum nächsten Frühjahr mal einen, auch das KMchen freut sich sicher über ein paar Pilze, falls er das Bedürfnis dafür verspürt.  :)

Zitat
(Warum heisst die nochmal so (http://mbreg.de/forum/Smileys/default/huh.gif))
Das steht ganz oben im ersten Post in diesem Thema.
Ihren Namen verdankt sie ihrer (sehr wahrscheinlichen) Herkunft, und zwar der ID919 (http://mbreg.de/mbr/mbr_de_search.php?q1=id&q=919&search=Suche) in Heidelberg.

Dann nochmal zurück, wie geht es ihr eigentlich? Ich hoffe den Umständen entsprechend gut.
Ihr Wachstum in diesem Jahr wurde von keinem anderen BM erreicht, lockere 9cm Wochen mit wechselhaftem Wetter, gar kein Problem. Leider wurden die Pilzprobleme über den Sommer nicht weniger und schließlich wurde auch der Leittrieb befallen. Die Spitze lebt noch, aber der Abwärtstransport wurde auf jeden Fall blockiert, weshalb sich der Ast unterhalb der Schadstelle schon mutig aufgestellt hat um die Spitze zu ersetzen. Er ist auch noch lange gewachsen, wodurch im Falle des Absterbens der eigentlichen Spitze nicht einmal ein ganzer cm verloren gehen würde. An der Pilzstelle erkennt man inzwishen Überwallungsränder, von daher würde ich sie noch nicht abschreiben und warte gespannt auf das nächste Frühjahr.
Insgesamt sind es leider nur 74,8cm Längenwachstum geworden und damit 137,5cm Höhe. Der Stamm hat in der zweiten Saisonhälfte nicht mehr viel gemacht und misst inzwischen 5cm an der Basis, damit +2,5cm an Durchmesser dort unten. Es ist halt schade, wenn bereits im August nichts mehr in die Höhe wächst. Letztes Jahr war trotz der Trockenheit in dieser Hinsicht besser, Wachstum bis in den September. Vielleicht wird es 2017 wieder besser und sie knackt als erster meiner BM den vollen Meter, wenn es nicht Nr. 4 (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,9288.msg120552.html#msg120552) auch macht.  ::)

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 11-Oktober-2016, 23:03
 Leider wurden die Pilzprobleme über den Sommer nicht weniger und schließlich wurde auch der Leittrieb befallen

Siehst Du, das ist wieder so ein Fall wo ich mich frage, warum MUSS ein Sämling solche Härten durchmachen, der ihn auf viele Jahre deformieren oder zurückwerfen kann, oder wieso soll das eine "Selektion" sein (nur die Harten ...)  wenn der Pilzbefall lediglich rein zufällig genau in dieser frühen Kindheitsphase auftrat (und ein paar Jahre später hätte es die Spitze garantiert nicht mehr erwischt!) und der Baum andererseits auch sowieso stehenbleibt, oder wieso sollte eine resultierende zwieselige Krüppelform irgendwie "besser angepasst sein weil der Standort das eben so hergibt" und was man noch für Unfug mehr hört.

Mit anderen Worten, wieso sollte man nicht einfach mal die Spitze mit Fungizid sprühen, prophylaktisch, damit sie erhalten bleibt.

Ich mache sowas nicht, aber ich dünge meine jungen BM mit Holzasche (Kaliumzufuhr) und schütze die ganz Jungen vor Frost und zuviel Sonne, so daß sie gestärkt und gesund ins Pilzjahr gehen, statt bereits schwer angeschlagen.

Daß diese Art vor allem in der Kindheitsentwicklung nicht 100% an unser Klima angepasst sein kann, liegt doch auf der Hand, und ist tausendfach belegt, warum sollte ich also erwarten daß eine solche Pflanze, die nur einen minimalen Schutz gegen zufällige Katastrophen bräuchte, stattdessen generell allein zurechtkommen muss ? Und noch einmal, wenn ich selektieren will, müsste ich alle befallenen Pflanzen sofort ausrotten. (Was ich übrigens wenigstens tendenziell bei mir mache weil ich einen Genpool als Samenbestand schaffen möchte; demnächst sind ein 150cm und ein 7m Exemplar dran die auffällig mehr Pilzbefall zeigten als die anderen.)

Kurz gesagt, wenn nochmal so ein Pilzjahr auftritt, werde ich mir überlegen, mal wieder meine Nadelöl-Schaumbad-Dusche anzuwenden. Vielleicht kaufe ich auch mal so ein Botrytis-Mittel wie Schwefelkalk. Ein bißchen Schwefel im Boden ist bestimmt auch gar nicht schlecht als Spurenelemente-Dünger, für eine feuerökologische Art die viele Millionen Jahre in vulkanisch aktiven Gebieten weilte ... :D


Die klimatischen Umstände meines kleinen Groves sind schwierig genug, zum Beispiel heftige Winde und oft Sturm, dem sie ohne jeden Schutz direkt ausgesetzt sind. Schneeloser Frostwind mit Windchill um -20° oder Frühjahrs-Trockenphasen kommen oft vor. Ich habe keine Bedenken, meine Bäume zu verhätscheln.

Es kommt auf die richtige Balance an. Den Zentraltrieb eines BM-Kindes schützen, ist kein Verhätscheln; genausowenig wie ein einjähriges Menschen-Kind im Winterwind dick einpacken wenn man rausgeht. Es kann dennoch später eine Gebirgsjägerin (...) draus werden!
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 06-Dezember-2016, 14:50
Hallo Micha,
ich will gar keine Grundsatzdiskussion beginnen, da in einem solchen Fall jeder für sich selbst entscheiden sollte, ob er schützen/spritzen/düngen will oder nicht. In meinem Fall wäre eine generelle Spurenelementdüngung sicherlich nicht falsch, da sie davon im organischeren Bodenteil kaum etwas finden. Falls sie allerdings den mineralischen Teil darunter erschließen können, könnte sich das Problem womöglich verlieren.
Wegen dem Pilz habe ich jetzt halt einen etwas zerzausten und lichten jungen Bergmammutbaum, wäre es schlimmer gekommen, dann könnte ich mir jetzt Vorwürfe machen. Auch mit der Spitze ist noch nichts entschieden, von daher lasse ich mich mal überraschen und hoffe, dass sie von sich aus alles richtig macht.  ;)

Mal sehen was das nächste Jahr bringt. Mir ist es ja etwas nass lieber als zu trocken, unseren Bergmammuts wäre wohl etwas trockener weit lieber.  :P

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 12-April-2017, 21:00
Schönen Abend,

nach dem Winter mal ein kurzer Zwischenbericht.

Am Austriebsbeginn hat sich trotz des warmen Wetters in den letzten Wochen am BM scheinbar nichts geändert, denn er ist auf keinen Fall weiter als z.B. im letzten Jahr. Immerhin bewegen sich inzwischen die Knospenschuppen und es wird wohl auch bald das erste frische Grün zu sehen sein, aber halt alles zur "normalen" Zeit. Woran sich auch nichts geändert hat, die Heidi ist wieder am weitesten bei der Knospenentwicklung meiner BM, bei den anderen Exemplaren tut sich noch gar nichts.

Die Überwallung der Pilzstelle am Leittrieb hat scheinbar geklappt, ob aus der eigentlichen Terminalknospe aber auch etwas herauskommt? Ich bin spektpisch, wenn ja gibt es in diesem Jahr drei potentielle Leittriebe, welche auf dem ersten Bild zu sehen sind. Das wäre der eigentliche Leader, der obere Ast an diesem oder aber der aufstrebende Ast unterhalb der Pilzstelle (auf der linken Bildseite). Man darf gespannt sein.  ::)

Ansonsten habe ich mir erlaubt ihr ein paar Krüppeläste zu nehmen. Um den gigantischen Verlust deutlich zu machen, habe ich zwei Bilder hochgeladen. Sehr wahrscheinlich wären diese Äste sowieso in der nächsten Zeit abgestorben, viele lebende Triebe hatten sie jetzt schon nicht mehr. Dazu hat sie mal eine kleine Aschestartdüngung bekommen, womöglich findet sie darin etwas Nützliches.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 16-Juni-2017, 16:36
Schönen Tag,

nach wie vor machen sich die BM nicht wirklich gut, um nicht zu sagen, schlecht.  :-[ Bei der Heidi konnte ich im weiteren Verlauf noch einen Astkranz abnehmen, welcher sich nicht mehr vom Winter erholt hatte. Vor einem Jahr (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,9428.msg119223.html#msg119223) war die Welt einigermaßen in Ordnung, aber in diesem Jahr stockt einfach nur alles. Auch anderswo (nicht im Garten) gibt es Bergmammutbäume, die heute noch nicht in die Höhe wachsen. Heidi ist daher so ein Mittelding, zwischen einigermaßen normal und gar nicht. Aktuell sind es immerhin 8cm Höhenwachstum an der Spitze, welche aktuell von einer seitlich am Terminaltrieb gebildeten Knospe erreicht wurde. Wachstum ca. 0,4cm/Tag, also eher gemütlich mit viel Luft nach oben.
Durchmesserwachstum seit letztem Herbst? 0,2cm! Man sieht, es tut sich nirgendwo wirklich etwas an dem Bäumchen.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 17-Juni-2017, 12:49
Bei mir stockt aktuell auch alles (allerdings nach einem normalen Start ins Wachstum) und zwar mal wieder wegen ungewöhnlicher Trockenheit. Seit circa 2 Monaten hats hier (streng lokal!) kaum geregnet und die letzten Tage waren sogar schon wieder kalt, nachts bei 5°C. Da kann man Regensummen benachbarter Wetterstationen heranziehen wie man will, ausgerechnet in unserem Tal regents auf einmal zuwenig, und wir hatten früher 1500 - 1700 mm im Jahr, und nicht nur im Winter.

Wie / wieviel wässerst Du denn, Tom ?
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 17-Juni-2017, 12:52
Nicht daß jemand denkt, hier hätte ich keine BM pflanzen dürfen .... durchschnittlich 50m von meinem BM-Grove entfernt ist das Zentrum eines fortschreitenden Siefens (der sich über die Jahrzehnte vertiefen kann), dort gibts unterirdisch auf jeden Fall immer genug Wasser, aber soweit müssen die Wurzeln erstmal kommen und bis dahin wird vielleicht auch hier ein Maisfeld tiefgepflügt.

Leider ist der Ackerbau der natürliche Feind des benachbarten Baumes ... wäre schön wenn fortschrittliche, pfluglose Methoden (derzeit zB. in der Schweiz entwickelt) sich eines Tages durchsetzen würden.

Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 17-Juni-2017, 14:55
Hallo Micha,


hier hat es den letzten Monat auch zu wenig geregnet, dafür hat es davor eigentlich gut gepasst. Aufgrund der geringen nFK der meisten Böden in der Umgebung dürfte zumindest in den Forsten inzwischen deutlicher Trockenstress herrschen. Ein Monat warm und trocken reicht hierfür leider bereits aus. Im Garten habe ich da noch keine Probleme, gewässert wird gar nicht, nur die Topfpflanzen und frisch gepflanztes wird gegossen.
Das ist natürlich schade, wenn schon zum Sommerbeginn das Bodenwasser aufgebraucht ist... das sollte hier aktuell aber wie gesagt noch kein Problem sein. Die Niederschlagswerte, Temperaturen etc. kann man sich ja in Awekas (https://www.awekas.at/de/instrument.php?id=11883#mon) ansehen, wenn man möchte. Es ist auch in der Signatur verlinkt.


Mir gefällt es zwar nicht, aber eigentlich sind gerade die trockenen Jahre interessant was die Entwicklung der jungen Bäume angeht. Gerade in solchen Situationen muss der Standort zeigen, dass er auch in Extremsituationen in der Lage ist einen jungen Baum ohne Probleme zu versorgen. Versagt er bereits jetzt, wird es auch zukünftig schwer werden, denn die Bedürfnisse nehmen zu. Besonders interessant wird für mich der Vergleich von Nr. 3 und Nr. 5 (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,9288.0.html), da hier die Unterschiede in der Bodenwasserversorgung extrem groß sind. Ich sehe hier noch immer große Vorteile bei der Nr. 3, daher bin ich gespannt was im Laufe dieses Jahre so passiert.  ;)


Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 19-Juni-2017, 12:04
 Momentan ist die Wetterlage sehr gefährlich. Wie Du schon sagtest, Tom, starten viele Böden jetzt schon ausgetrocknet in den Sommer. Ein paar Wäremgewitter werden den in der Tiefe ausgedörrten Boden nicht wieder auftanken, das fliesst dann grösstenteils einfach oberrdisch ab. Wenn die Vorhersagen stimmen, und es bleibt noch eine weitere Woche trocken, wird es schon die ersten Schäden geben. Möglicherweise wird das jetzt auch einer der schlimmsten Sommer seit langem, und man kann dann mit erheblichen Waldschäden rechnen.

Aber ein großer BM von sagen wir 100 Jahren wird seine Wurzeln mindestens 30m weit ausgedehnt haben, auch 50 sind möglich. So kommt er vielleicht an Stellen mit größerer Feuchte, oder auch hier und dort ans Grundwasser, Stellen die für einen jungen Sämling von 5 Jahren noch unerreichbar sind. Daher würde ich aus dem Exitus eines Sämlings nicht schließen, daß der Standort generell ungeeignet ist. Sondern hier war es eben nur dieser kleine Flecken von ein paar Quadratmetern.

Gerade in solchen Situationen muss der Standort zeigen, dass er auch in Extremsituationen in der Lage ist einen jungen Baum ohne Probleme zu versorgen.

Das ist eine interessante Frage. Immerhin heißen Extremsituationen so, weil sie normalerweise sehr selten auftreten. Was, wenn sich das regionale Klima in 20 oder 50 Jahren wieder ändert ? Es könnte auch mal andersrum gehen, und es regent wieder mehr.

Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 24-Juni-2017, 08:28
So, auch wieder da.  ;)

Die jungen BM haben mir bisher immer das Gefühl vermittelt, als wären sie nicht wirklich gefährdet was die Trockenheit angeht. Klar, großes oberirdisches Wachstum zeigt sich nicht, aber sie halten die trockenen Zeiten selbst frisch gepflanzt und ohne Wässerung recht gut durch. Gefährlicher ist es für die kleinen wohl eher, wenn es sehr feucht ist und der Pilz sie dahinrafft. Das Wurzelsystem eines Altbaumes brauchen sie wohl noch nicht um Trockenheit zu überstehen. Man kann nur für den Altbaum sagen, wenn er das von dir genannte nicht findet, dann wird es schwer für ihn.
Es wäre interessant zu wissen, wie viel die Wurzeln eines oberirdisch inaktiven BM in solchen Trockensituationen wachsen, ich vermute sie suchen fleissig nach Wasser und wachsen dabei beeindruckende Längen.

Wer weiß das schon, aber extreme Niederschlagsereignisse werden einen alten BM weniger stören als absolute Trockenheit. Selbst Überflutungen sind für die Art ja nicht das große Problem.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Michael D. am 24-Juni-2017, 09:00
Moin,Tom !

Ich muß inzwischen sagen,daß Jung - BM´s überraschend gut mit Trockenheit klarkommen. Bin mal wieder bei meinen "Auffahrts - Ohren" - BM´s gewesen,und bin echt zufrieden :).Da ich dort nicht ständig hinrennen kann,haben sie streckenweise eine ziemlich harte Zeit durchzustehen,da es dort mächtig draufbrennt,und der Boden sehr trocken ist.Der Höhenzuwachs ist zwar gering,aber für das 2.Jahr O.K.Was aber auffällt,ist der Zuwachs an Stammdicke.

Trockene Grüße ! Michael
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 19-November-2017, 14:02
Hallo,

zum Abschluss noch ein Bildchen der kleinen Heidi. Ein Jahr ohne nennenswerten Zuwachs, weder in der Höhe noch im Durchmesser. Wirklich schade, aber man kann die Triebe schlecht strecken.  8)

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 19-November-2017, 16:34
Nun gut, nehmen wir mal an es stimmt und die frostigen Winter und kühlen Frühjahre erzeugen so eine Art 'Schockstarre' der Wurzeln. dann versuch doch einfach mal den Boden zu erwärmen, mit einer richtig dicken Mulch-Schicht (ken Laub, sondern luftige Holzchips. Und keinen Kompost oder so, in dem vielleicht die falschen Bakrierien drin sind.). Also sowas wie 30cm dick.

Die pilzliche und bakteriellen Zersetzungsprozesse erwärmen das Zeug sogar über den Winter, wie ich bei mir feststellen kann: Wenn man bei Frost aufgräbt, dampfts.

Die nach Beginn der Verrottung dunkle Farbe absorbiert auch die Wärmestrahlung besser (Albedo).
 
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 07-Mai-2018, 22:03
Hallo Micha,

vielleicht mache ich mal etwas in der Richtung, helfen würde es wohl auf jeden Fall. Den letzten Winter hat die Heidi deutlich besser überstanden als ihr Nachbar Nr. 1. Letzter ist zwar etwas weiter als die Heidi bezüglich des Austriebs, aber es sind so viele Zweige abgestorben, dass es sicherlich etwas dauert bis daraus wieder ein schönes Bäumchen wird.

Mal sehen was dieses Jahr bringt, vielleicht macht Messen wieder Spaß und verbittert nicht.  ::)

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 09-Mai-2018, 15:09
Mir gefällt Deine artenreiche Wiese !

Fast schade die zuwachsen zu lassen ...
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 01-Juni-2018, 19:03
Hallo Micha,     
mir würde gefallen, wenn sie noch etwas artenreicher würde, bzw. ich würde mir mehr Blühpflanzen im Sommer wünschen. So kommen natürlich auch mehr und mehr verschiedene Gräser hinzu, aber blühende Pflanzen sind doch meist schöner als einfach nur Gräser, welche natürlich auch ihren Reiz haben. Was ich schön finde, dass sich der selbst angesiedelte Baldrian hält und sogar vermehrt, aus einer Pflanze sind inzwischen vier Stück geworden.
   
Wenn die Bäumchen es weiterhin so gemütlich angehen lassen, dann dauert das noch eine Zeit, bis sich eine schattigere Pflanzengesellschaft bilden muss.  ::) Beim Nachbarn wachsen die Häuser, in diesem Jahr das nächste Exemplar und hier die Gräser, was mir persönlich viel lieber ist. In den jetzt schon schattigeren Bereichen wachsen oft Erdbeeren, eine sehr leckere Angelegenheit.  ;)   
 
Nun, noch kurz zur Heidi. Ich hoffe noch immer auf gutes Wachstum in diesem Jahr, da die Luft sonst langsam sehr dünn wird. Östlich drückt die Hainbuche immer mehr und westlich drückt seit zwei Jahren die einst eher krüpplige Fichte massiv auf das Gaspedal. Dazwischen steht so eine Heidi, die nach anfänglich passablem Wachstum nun nicht mehr in die Gänge kommt. Sehr schade. Dieses Jahr beginnt im Vergleich zu anderen Bäumchen auch eher verhalten, da sich noch immer keine wirkliche Spitze gebildet hat. Ich gehe zwar davon aus, dass der zentrale Trieb durchaus das Rennen machen könnte, aber gewiss ist bei der Spitze noch nichts. Mal zum Vergleich, Nr. 2 und 4 sind 21,5 bzw. 27cm im Mai gewachsen, das könnte die Heidi auch gebrauchen, dringend! Aktuell misst die vermeintliche Spitze 9cm, die längen Triebe an den oberen Ästen 14cm, für den Garten nicht schlecht, sonst eher mässig für dieses Jahr. 
 
Gruß 
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 02-Juni-2018, 04:07
Tom,

Ich habe mir nochmal die Fotos in diesem Thread angeschaut und möchte noch einmal auf folgende 2 Dinge hinweisen:

1. Der auffällige Austrieb von Knospen ganz unten am Stammfuß ist eigentlich ein Streß-Symptom und deutet m.E. auf Sauerstoff- und/oder Stickstoffmangel hin. (Es tritt übrigens auch bei Stammverletzungen auf, aber nur bei ganz jungen Bäumen.) Ich habe ähnliches schon bei Topfpflanzen (mit dichten Wänden, und durch Giessen verdichteter Erde) gesehen, die dann auch gedrungene Knospen vor allem des Zentraltriebes entwickeln.
Tendenziell auch bei Nadelbäumchen in Mooren oder Sümpfen welche eher gedrungen und vielleicht sogar eher gebüschartig wachsen.
Die kleine Heidi wurde zuer Pflanzung anscheinend eingeschlämmt, daher tippe ich auf Sauerstoffmangel. Der müsste sich dann eigentlich mit den Jahren auswachsen, es sei denn auch der 'benachbarte' Boden ist verdichtet.

2. Nährstoff-Ungleichgewichte können einen BM anfälliger für Frostschäden machen. Für eine gut ausgebildete Kutikula ('Wachschicht') welche vor Sonne und Frost schützen kann, sind vermutlich neben Kalium (vom BM in besonderem Maße verwertet) und Magnesium auch Spurenelemente sehr wichtig. Instinktiv würde ich Heidi mal eine wertvolle Spuren-Element-Dusche zukommen lassen, nicht nur rund um den Stammfuß, und dann gleich einen Vorrat der für viele Jahre reichen kann.
Nachhaltiger wäre die Ansiedlung von speziellen Mykorrhiza weil diese den Boden wesentlich besser aufschliessen, als ein BM es von alleine kann.
Oder am besten beides.

ps. Hast Du auch Silene dioica in deiner Wiese ? Blüht das ganze Jahr sehr hübsch, und überwintert bei mir grün. Tendenz zur langsamen Ausbreitung, aber leicht in Schach zu halten.
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 02-Juni-2018, 18:09
Schöne Nachmittag, 

den ersten Punkt habe ich damals schon brav der Sonne in die Schuhe geschoben und daran wird sich auch nichts ändern. Da das damals der "Punkt" war an dem sie damit begonnen habe, wird es sehr wahscheinlich auch so gewesen sein. Seit dem haben sich diese kleinen Triebe auch nicht mehr weiterentwickelt, wenn sie auch noch vorhanden sind.

Sauerstoffmangel im Oberboden gibt es gewiss nicht, das kann ich dir versichern. Du kannst die Strucktur nicht mit einem gewöhnlichen Lehm vergleichen, eher noch mit grobem Sand, welchen man ebenfalls nicht zur Verdichtung bewegen wird.  ;)
 
 Punkt zwei habe ich schon geklärt, es sind die Spurenelemente welche kaum vorhanden sind und gewiss das Mangelelement darstellen. Klar, ich sollte/könnte/müsste mal düngen, auch das mit den Mykorrhizadüngungen habe ich noch immer nicht gemacht, obwohl ich eigentlich wollte. Vielleicht mache ich zumindest ersteres mal in diesem Jahr.  ::)   
 
Jawohl, die lieben Lichtnelken habe ich hier, allerdings blühen die leider nur im Frühling und Spätsommer. Dazwischen sieht man leider fast nur Gras. Gar nicht schneiden habe ich auch schon ausprobiert, aber mit eher schlechten Ergebnissen.

Gruß   
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 08-Juli-2018, 18:42
Schönen Sonntag,

nach dem extrem schlechten Jahr 2017 hat es die kleine Heidi nun endlich geschaft. Mit aktuellen 41cm Höhenzuwachs in diesem Jahr hat sie nach 1750 Tagen die 2m erreicht.

Mal sehen, ob das aktuell recht gute Wachstum über den Sommer anhält. Die letzte Woche war für das durchwachsenere Wetter mit immerhin 6cm ganz ordendlich, aber auf das Jahr gesehen braucht es deutlich mehr. Nr. 1 wird sie wohl auf kurz oder lang einholen, dessen Wuchsleistung ist aber auch eine absolute Enttäuschung die letzten Jahre und auch dieses.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 12-Mai-2019, 17:07
Schönen Sonntag,

leider hat das Wachstum im späteren Sommer wie immer stark nachgelassen, weshalb das Bäumchen nach nur 59cm Wachstum in 2018 mit 218cm in die 19er Saison startet. Ein Ästlein wäre mit 221cm etwas höher, wird die Führung vermutlich aber nicht übernehmen.

Das Stämmchen habe ich aktuell wieder gemessen.
Durchmesser am Boden 10,9cm
Durchmesser Brusthöhe 2,9cm

Auf ein hoffentlich gutes Jahr 2019, langsam gerät das Bäumchen ins Hintertreffen.  ;)

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 16-Juni-2019, 12:06
Wieder einen schönen Sonntag,

bisher verlief alles sehr vorhersehbar, der höhere Ast wurde inzwischen von der ursprünglichen Spitze überwachsen und das Bäumchen legt typisch für den frühen Sommer los. In der ersten Junihälfte waren es bisher 18cm in 16 Tagen. Junirekord war 2016 mit fast 37cm, was in diesem Jahr auch nicht ganz unrealistisch erscheint, wenn man den späteren Wachstumsbeginn und damit einen etwas zögerlichen Beginn im Monat bedenkt. Gutes, bzw. passables Wachstum reicht leider nicht. Wie schon öfter erwähnt, mit nur zwei brauchbaren Monaten im Jahr gerät die Heidi immer mehr ins Hintertreffen, im Prinzip braucht es relativ konstant 1m+ Jahre und dafür ist auch Wachstum im August notwendig. Oder KM-Wachstum von 60cm/Monat, was für einen BM recht unrealistisch ist.

Achja, der Mai wurde noch mit unglaublichen 3cm Wachstum abgeschlossen, etwas weniger als normal, aber ein richtiger Wachstumsmonat ist der Mai für meine BM noch nie gewesen.

Interessieren würde mich, wo der Baum aktuell seine Wurzeln hat. Wann erschließt die Heidi das neue Nachbarhaus? Sind die Wurzeln schon beim Nachbarn?

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 16-Juni-2019, 23:46
Schön, dann lass uns mal vergleichen Tom :D

Meine 'jüngeren' BM unter 3m haben bisher kaum losgelegt, und dabei schliddert die Bodenfeuchte (NFK) in der Tiefe schon wieder rasant auf die kritischen 30% zu ... zwar gibt es alle paar Tage mal einen Schauer, aber jedesmal nur um die 3 Liter. Das ist bereits nach Stunden wieder verbraucht. Zusätzlich war es noch bis in den Mai hinein sehr kalt.

Zum Vergleich: In Bonn standen die Ringelblumen bereits vor 4 Wochen in voller Blüte; meine hier (die sonst eher früh sind weil die Samen an Ort und Stelle überwintern) waren zu der Zeit noch 5cm hoch und hatten nicht mal ansatzweise Knospen; und bis heute haben es nur ein paar einzelne zur ersten Blüte geschafft.

Daher kann man den Mammuts bei mir zubilligen, daß das Jahr diesmal sehr ungünstig anfing.

Dazu kommen dann wohl auch noch erhebliche Feinwurzelverluste im letzten Dürre-Sommer / Herbst 2018, welche dieses Jahr auch erstmal wider aufgeholt werden müssen.

Jedenfalls bewegen sich die Zentraltrieblängen zwischen 3 und 14 cm, einer hat sogar die Null gerissen ... und ganz klar sind die "Besten" (über 10cm) auch die welche im Vergleich noch am meisten Bodenfeuchte haben (2 tiefer am Hang, und einer mit viel Schatten, was unter diesen Umständen wohl erstmal ein Vorteil ist.) Natürlich gehört auch Sherman dazu, aber auch nur 14 cm.

Ich habe keine Mitte-Juni-Messung aus anderen Jahren aber ich bin sicher, daß die Zentraltriebe letztes Jahr um diese Zeit eher doppelt so lang waren, und unter 10cm war bestimmt nicht üblich.

Die Kronen der BM der ersten Generation (10m Bäume) konnte ich gegen den strahlenden Himmel kaum erkennen, denke aber daß sie wie jedes Jahr deutlich kräftiger zulegen, als die Kleinen, da sie über ein wesentlich umfangreicheres Wurzelwerk verfügen.

Übrigens ist auch der Mais auf den Feldern hier erst 20cm hoch, ich glaube das ist auch eine Premiere.
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 17-Juni-2019, 00:09
Ach ja, Sherman ist mit noch was anderem beschäftigt: Mit 9 kleinen Zapfen in den obersten Trieben.

Bin sicher das hängt mit der intensiven Besonnung im letzten Jahr zusammen. Es zeigt aber auch daß dieser Baum eine Menge Energie 'übrig' hat. Der nächst-bestwüchsige BM derselben, dritten Generation (Herkunft Freiburg BotGart) hat nur einen Zapfen. Bei den 10m Großen der ersten Generation kommt es dann wieder häufiger vor. Aber mehr als 3 hatte bei mir noch keiner.
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Michael D. am 17-Juni-2019, 06:25
Moin,Tom !

Von Heidi´s 38 kleinen Schwestern sind 2 Stück eingegangen,die restlichen 36 entwickeln sich im üblichen Rahmen für das 2.Jahr :).

Tuff : Mein Hang - BM hat eine Menge Zapfen entwickelt,was ich auf den trockenen Sommer zurückführe,auch "Powdered Blue" hat 11 Zapfen gebildet.


Sommerliche Grüße ! Michael
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 17-Juni-2019, 12:42
11 Stück ... krass!

@Tom: Wie weit die Wurzeln reichen, hängt sehr von der Durchwurzelbarkeit, Lockerheit, und auch Frische des Bodens ab. Pauschal kann man in der Altersphase nichts sagen. Bei älteren Bäumen (> 50 Jahre?) kann man hingegen mit einiger Zuversicht von weit streichenden Wurzeln ausgehen. Das sind dann aber i.d.R. nur feine Wurzeln (< 5 mm dick?), was man berücksichtigen muss, wenn man gräbt um nachzuschauen.

Deine Erfahrungen mit Costa, und meine mit einer vergleichbar jungen Meta, weisen ja ebenfalls in diese Richtung.

Ich habe vorige Woche noch die Wurzeln der Parkbäume entlang eines frisch aufgegrabenen 150cm tiefen Kanales untersucht. Das waren Laubbäume, um die 40 Jahre alt, zB. ein Ahorn. Man konnte ein 'Netz' aus solchen feinen Wurzeln feststellen, in nur 4m Entfernung vom Stamm. Nur ausnahmsweise kam hier und da auch mal eine 2 cm dicke Wurzel vor.
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 18-Juni-2019, 00:04
Schönen Abend,

Micha, zusammenfassend kann man sagen, bei dir ist alles so weit, wie es bei mir ziemlich normal ist.  ;D BM-Mairekord sind 6cm, es ist normal, dass Anfang/Mitte Juni so langsam volles Wachstum erreicht wird. Ringelblumen blühen hier auch noch lange nicht, der Mais ist auch nicht besonders groß, wenn ich ihn auch nicht gemessen habe, das kann ich morgen mal machen. Direkt östlich vom Garten wächst zum Glück wieder welcher!  8) Ich hätte mir die Auswirkungen des kühlen Mais schlimmer vorgestellt, aber es hält sich doch sehr in Grenzen bei mir, besonders bei den Mammuts.

Die Wurzeln wachsen natürlich auch nach Bedarf, ohne Belastung werden sie nicht dick werden. Aufgrund der wenigen Erfahrungen halte ich persönlich einen Wurzelradius von mehreren Metern für recht wahrscheinlich, ob 3/4/5m oder mehr? Möglich ist alles, aber intensiv verwurzelt ist gewiss auch etwas anderes. Es wäre ein Glückstreffer, wenn man auf dieser Entfernung eines dieser Wurzelchen finden würde.

Bitte um Aufklärung, hat Heidi Schwestern? Hast du diesen Heidelberger Baum (http://mbreg.de/mbr/mbr_de_search.php?q1=id&q=919&search=Suche) beerntet?

Zapfenfreier Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Michael D. am 18-Juni-2019, 08:38
Moin,Tom !

Nein,nicht speziell diesen Baum,sondern ein Stück oberhalb im Arboretum mehrere von den Altbäumen gleichen Alters aus der Zeit.Da es zu der Pflanzzeit der großen BM´s noch nicht sehr viel Anbieter dieser Baumart gab,gehe ich davon aus,daß sie aus der gleichen Charge sind.

LG Michael
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 30-Juni-2019, 11:07
Schönen warmen Sonntag,

dann könnte man auch sagen, das alle Abkömmlinge aus der Wilhelma "Brüder/Schwestern" sind. Jeder einzelne Baum ist ein Individuum und zumindest beim Mutterbaum kann man, sofern er einzeln genug steht oder man ihn direkt beerntet sicher gehen. Im Endeffekt ist es natürlich sinnvoller einen kleinen Bestand zu beernten als einen relativ einsamen Solitär und Heidi´s Mutterbaum ist auch nicht wirklich etwas besonderes, daher hätte es mich gewundert, wenn irgendwer speziell diesen Kollegen beernten würde.  ;D

Bezüglich des Juniwachstums wurde ich nicht enttäuscht. Auch wenn es kein neuer "Rekord" geworden ist, passt es mit 35cm (+1,xcm für den heutigen Tag/Nacht) und jetzt 256cm Gesamthöhe. Wichtiger als ein 40cm Monat wäre mir, dass das Bäuchen doch bitte die nächsten zwei Monate noch wächst und zumindest die 3m noch in diesem Jahr erreicht. Die Spitze ist leider noch nicht so deutlich wie ich sie mir wünschen würde, aber was nicht ist kann noch werden.


Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Michael D. am 30-Juni-2019, 13:41
Moin,Tom !
I ) dann könnte man auch sagen, das alle Abkömmlinge aus der Wilhelma "Brüder/Schwestern" sind...
II ) Heidi´s Mutterbaum ist auch nicht wirklich etwas besonderes, ...daher hätte es mich gewundert, wenn irgendwer speziell diesen Kollegen beernten würde.  ;D
Gruß,Tom

I ) ...Ja,das stimmt an sich schon !
II ) ...es wäre durchaus möglich gewesen,denn ich bin an diesem BM schon vorbeigekommen,das ist allerdings mit ungefähr 16 / 17 gewesen,also schon recht lange her und zu einem Zeitpunkt,als ich von der MB - Vermehrung noch sehr weit entfernt war,und es dort einige andere,wichtigere Interessen vor den MB´s gab  ;) :D...


Sommerliche Grüße ! Michael
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 30-Juni-2019, 14:14
Heidi "Haselverdruß" wird erst richtig in die High Heels kommen, wenn bezüglich Wurzelkonkurrenz drumherum etwas aufgeräumt wird ...

(Oder ist das ein Hainbuchengebüsch ?)

--

Da hast Du aber eine schöne Blumenwiese ! Hast Du da mal was eingesät oder ist das alles ortsüblich ?

Was ist eigentlich aus dem Indischen Springkraut geworden ?
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 30-Juni-2019, 17:32
Vielleicht kommt noch jemand auf die Idee Zapfen von dem Baum zu sammeln, wer weiß.  ;D Bzw., womöglich weiß man es auch gar nicht, wenn ein Bewohner sowas gemacht hat.

Das ist Hainbuche, welche aber durchaus mit Hasel verwandt ist. Die Ausweichbewegung, sei es wegen der Baumart oder des Lichts, ist durchaus vorhanden, aber weit nicht so stark ausgeprägt wie von Lenin. Interessant wird vielleicht, wie sich das Wuchsverhalten der Äste evtl. ändert, sobald die Hainbuche überwachsen wurde?

Leider nicht heimisch. Im Sommer hat früher kaum etwas geblüht, höchstens etwas Spitzwegerich. Im Frühjahr der Standard mit Lichtnelken, Hahnenfuß und etwas Wiesenschaumkraut, dazu Sauerampfer. Als niedere Pflanzen hauptsächlich Ehrenpreis und Fingerkraut. Von den Mischungen kommt in der Regel kaum etwas wieder, daher freue ich mich durchaus über blühende Pflanzen, solange sie nicht Überhand nehmen. Leider habe ich seit ein paar Jahren Leinkraut hier, welches extrem dominante Reinbestände bildet. Zwar auch schön und sicherlich nützlich im Spätsommer, aber warum muss es immer so extrem sein? Weiter westlich habe ich eine Fläche, dort hat sich vor Jahren Habichtskraut angesiedelt... aktuell befindet sich dort gefühlt nur noch Habichtskraut, allerdings noch Gras dazwischen. Unter dem Leinkraut wächst einfach nichts mehr... vermutlich hilft nur abdecken und neue Pflanzen einbringen. Das Problem ist auch, dass die Schnecken ziemlich selektieren bei den Keimlingen. Ich freue mich aber auch über die vielen verschiedenen Gräser, welche sich inzwischen angesiedelt haben und besonders über den Baldrian, der jetzt seit Jahren immer wieder kommt.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 02-Juli-2019, 00:41
Tom,

Ich finde es schade, Hainbuchen-Heidi und Hasel-Lenin nun für die nächsten 1000 Jahre einen verbogenen Stamm aufweisen müssen, nur wegen dem kurzlebigen Gebüsch ... welches nach Deinem Ableben wahrscheinlich sowieso irgendjemand irgendwann mal komplett wegschneidet.

Ich mag besonders das rotblühende Habichtskraut. Hieracium aurantiacum (https://de.wikipedia.org/wiki/Orangerotes_Habichtskraut) kann auf trockenen flachgründigen Böden in voller Sonne noch gedeihen (und geht auf nicht trockenen Böden dann in der Konkurrenz unter) und überlebt als Rosettenpflanze sowohl Befahren / Tritt als auch Abmähen. Und ist einfach hübsch.
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 02-Juli-2019, 19:38
Abend Micha,

eine wirklich schreckliche Vorstellung für H-Heidi und H-Lenin.  ;D Sollten sie mal anfangen zu wachsen, wird man in 20-30 Jahren nicht mehr viel davon sehen können. Und wenn doch... halb so schlimm.  ;)   Mal davon abgesehen, dass es nicht sehr wahrscheinlich ist, dass ein Mammutbaum im "Siedlingsbereich" 1000 Jahre alt werden darf. Wer weiß schon was wie wird und solange das kurzlebige Gebüsch überwachsen wird, ist für mich alles gut.

Das orange/rote Habichtskraut habe ich auch, allerdings ist das nicht angeflogen. Ich hatte mal ein paar wenige Pflänzchen, inzwischen habe ich sie aufgeteilt und sie finden bisher ganz dezent ihre Plätzchen.

Edit: Springkraut gibt es auch, aber denkst du an ein bestimmtes? Dss lässt sich zum Glück leicht regulieren und bereitet mir kein Kopfzerbrechen.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 04-August-2019, 08:58
Hallo miteinander,

die Spitze der Hainbuchen-Heidi (HH  :-[ ) wächst an sich sehr gerade, vielleicht ist sie sich inzwischen des totalen Sieges sicher? Das Jahr verläuft weiterhin sehr ordendlich. Würde der August jetzt noch passen, könnte es wirklich sehr gut werden. Die 3m Marke könnte in diesem Jahr wohl noch fallen, aktuell ist sie 286cm hoch, davon 68cm in diesem Jahr. Das neue Nachbarhaus ist jetzt außerlich fertig, jetzt kommt noch der Garten, damit Heidi noch mehr potentiellen Wurzelraum für sich gewinnen kann.  ;)

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 07-September-2019, 14:06
Guten Tach,

wie im anderen Thread schon erwähnt, sie hat es getan. Am 1. September waren es 312cm Höhe, damit in diesem Jahr bis dahin 94cm Zuwachs, was absoluter BM-Rekord bei mir im Garten ist. Bisher waren es 79cm von Lenin im Jahre 2014. Jetzt bleibt abzuwarten, was das Bäumchen mit dem restlichen Septemberwetter anfängt, ganz abschreiben würde ich den vollen Meter nicht.

leider hat das Wachstum im späteren Sommer wie immer stark nachgelassen, weshalb das Bäumchen nach nur 59cm Wachstum in 2018 mit 218cm in die 19er Saison startet. Ein Ästlein wäre mit 221cm etwas höher, wird die Führung vermutlich aber nicht übernehmen.

Das Stämmchen habe ich aktuell wieder gemessen.
Durchmesser am Boden 10,9cm
Durchmesser Brusthöhe 2,9cm

Auf ein hoffentlich gutes Jahr 2019, langsam gerät das Bäumchen ins Hintertreffen.  ;)
Das Stämmchen ist recht gemütlich gewachsen, aktuell 14cm Durchmesser am Boden und 4,9cm in Brusthöhe. Zum Vergleich, Lenin hatte bei 14cm am Boden erst 3cm BHD und 2,4m Höhe. Mit 20cm am Boden und ebenfalls 5cm BHD war er 2,9m hoch.

Letzteres wurde es zum Glück. Das erste Mal, dass sie mehr gewachsen ist als die vielspitzige Fichte neben sich, die krüppelige Hainbuche wird wohl in maximal zwei weiteren Jahren vollständig überwachsen sein.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: frechdachs612 am 07-September-2019, 17:42
Hi Tom,


den Meter wird das Bäumchen noch packen,
der September ist noch lang und der Oktober wird auch noch Wachstum tauglich!
Drücke die Daumen. ;)


Meiner hat die letzten drei Jahre jeweils über einen Meter geschafft,
nur nicht dieses. ???


LG
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 07-September-2019, 22:04
Abend Dietmar,

im besten Fall ja, allerdings ist das ganze Jahr bisher recht ungewöhnlich für meine Bergmammut-Bäumchen. Ich habe mal kurz eine kleine "Tabelle" erstellt mit dem bisherigen Wachstum im August/September von Heidi und Lenin. Vom Oktober sprechen wir lieber nicht.  ;) Womöglich helfen die gedrückten Daumen für Wachstum bis in den Oktober, dann werden es doch noch 1,2m oder mehr.  8) Man darf ja noch träumen.  ;D

Heidi
Jahr - Aug/Sept in cm
2015 - 8,1/2
2016 - 4,2/0,3
2017 - 0/0
2018 - 6/0
2019 - 26/x

Lenin
2012 - 3/0,5
2013 - 13/2
2014 - 16,5/4,5
2015 - 7/0
2016 - 9/0
2017 - 0
2018 - 7
2019 - 23/x

Ausschließen würde ich in diesem Jahr nichts, aber von Wachstum bis in den Oktober gehe ich eher nicht aus. Allgemein meine ich, dass es günstigere Regionen für gutes Mammutbaumwachstum gibt. Jahre mit über einem Meter sind eher ungewöhnlich, selbst Nr.5 (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,11055.msg130246.html#msg130246) ist inzwischen bei 121cm mehr oder weniger stagniert, was ich aber trotzdem recht beachtlich finde, wenn ich mir aufgrund des guten Starts auch etwas mehr erhofft hätte.  ;) Es gibt eigentlich nur einen Baum im Garten dem ich dieses Oktoberwachstum zutraue... das ist allerdings kein BM.  ::)


Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: frechdachs612 am 08-September-2019, 10:07
Moin Tom,


bei Ansicht der Tabelle darf sich ein "leichter" Optimismus für September und evtl.sogar für Oktober einstellen.
Ich drücke weiterhin die Daumen für den "Meter",die paar cm packt das Bäumchen ;) 8)


VG Dietmar

Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 04-Oktober-2019, 13:40
Schönen Brückentag,  8)

das Daumen drücken hat sich gelohnt, 322cm am heutigen Tag und damit 104cm Zuwachs. Das wäre damit der erste volle Meter bei mir im Garten... es geht also doch.  ::)

Hier (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,9428.msg129482.html#msg129482) ein paar Monate zurückgespult. Solche Entwicklungen würde ich mir bei allen Bäumchen wünschen.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: frechdachs612 am 04-Oktober-2019, 17:26
Hi Tom,


nix Brückentag :'( .


hat er den Meter gepackt,suuper!!
Da hat sich das "Daumen drücken" gelohnt


Vielleicht stehen im jetzt ein paar "wüchsige" Jahre bevor,
habe ich bei meinem BM 2017/18 auch gehabt,jeweils über 1,10m
In diesem Jahr hat er leider etwas geschwächelt.


weiterhin erfolgreiche Grüße
Dietmar


p.s. KM Ben-Lias hat aus der Bruchstelle wieder ausgetrieben,jetzt 44cm 8)
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 04-Oktober-2019, 20:38
Mensch Tom ! Ebenfalls herzlichen Glückwunsch (nur an wen? Heidi oder?) - nach so vielen Jahren in denen Du von 1m nur träumen konntest ...  ;D

Da sieht man mal wieder dass Geduld ausbezahlt wird und man nicht die Flinte ins Bad schütten soll und wie ewig doch am längsten währt und manchmal der Apfel vom Stamm fällt ! Sapperlott !

Oder so.
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 04-Oktober-2019, 21:34
Guten Abend,

Micha, mir kannst du zum Brückentag gratuliere, Heidi zum Meter Zuwachs.  ;D Nicht gewässert... nicht gedügt... daher hoffe ich einfach mal, dass es zukünftig eher noch besser wird und nicht wieder "schlecht". An mir lag es auf jeden Fall nicht.  ;)
Das Stämmchen ist seit Mai am Boden nebenbei erwähnt von 10,9cm auf 15cm angewachsen, auf Brusthöhe von 2,9cm auf 5,3cm.

Danke Dietmar, es hat gewirkt. Nächstes Jahr könntest du für die 1,5m drücken, womöglich hiflt es wieder.  8) Mit weiteren 1m Jahren wäre ich schon mehr als glücklich. Hauptsache ist, dass sich die Heidi durchsetzt... hierfür sind solche Jahre regelmässig nötig.

Dann ist Ben-Lias aktuell recht flach? Die oberen Äste werden wohl trotzdem mächtig in die Länge gewachsen sein? Hoffentlich steht einem guten Wachstum im nächsten Jahr nichts im Wege, auch kein besonders schlimmer Winter.
 
Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 01-Mai-2020, 14:59
Schönen Tag der Arbeit miteinander,

so langsam beginnt auch hier die Mammutbaum-Wachstumssaison. Heidi ist wie jedes Jahr am weitesten von den Exemplaren bei mir im Garten. Man könnte vielleicht sogar sagen, dass der erste Millimeter bereits geschaft ist, aber es dauert noch etwas, bis man wirklich von Wachstum sprechen kann. Gut ist in diesem Jahr, dass auch der Leittrieb keine extra Einladung benötigt, was zu besserem Frühsommerwachstum führen könnte, da der sonstige Triebfindungsprozess immer deutlich verlangsamt.

Im Anhang ein "altes" Bild vom 4. April und eines des Leittriebs am heutigen Vormittag.

Bei den Maßen hat sich letztes Jahr nichts mehr verändert: 322cm in der Höhe, 15,0cm Durchmesser am Boden und 5,3cm in Brusthöhe.

VorfreudigerGruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 03-Juli-2020, 11:22
Hallo,

bisher war es nicht so das Mammutbaumjahr, der Zuwachs hält sich entsprechend auch in Grenzen. Nachdem die Heidi-Spitze wochenlang von vermutlich Spinnen belagert und umgebogen wurde, hat sie inzwischen angefangen besser als die oberen Äste zu wachsen. Zuwachs bis heute entsprechend nur 32cm, schauen wir mal, was die nächsten Monate bringen.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 02-August-2020, 09:51
Schönen Sonntag,

hier noch ein kleines Heidi-Update. Höhe wie im anderen Thread erwähnt aktuell ca. 3,8m, macht wie bei den meisten anderen BM zum derzeitigen Stand +60cm an der Spitze.

Den Halm habe ich auch mal wieder vermessen:
Durchmesser am Boden: 19,4cm (+4,4cm)
Durchmesser Brusthöhe: 7,6cm (+2,3cm)

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 02-August-2020, 16:23
Mein Sherman-Jüngling ist 1 Jahr älter aber bisher 'nur' geschätzte 3,80 m groß. Dann würde ich mal sagen Heidi macht sich wirklich gut. Allerdings setzt Sherman viel Masse an,  an Kronenbreite und -dichte und wahrscheinlich auch am Stamm (letztes Jahr September U130 23 cm)  - vielleicht weil er voll in der Sonne steht ? und dafür ist sein Höhenwuchs nicht schlecht.

Mehr als 70 cm hat bei mir aber noch nie ein Jüngling geschafft. Evtl. einer aus der inzwischen 18 Jahre alten 1. Generation, der Zuwachs sah oft sehr lang aus, aber ich kann dort nicht mehr messen und sehr oft wird der ZT über den Winter / Frühling geschädigt (verdorrt, bricht im Sturm oder wegen Vögeln, was auch immer) daher ist die Höhenmessung nicht verlässlich. Mein Grove ist wuchstechnisch aber sowieso kein optimaler Standort. Naja, er ist auf Langlebigkeit angelegt und wenns darum geht, sind die schwierigen Standorte ganz ok  (siehe White Mountains (https://de.wikipedia.org/wiki/Langlebige_Kiefer) oder die Methusalem-Fichte (https://www.waldwissen.net/wald/baeume_waldpflanzen/oekologie/lwf_weltaeltester_baum/index_DE) ) ...

Allerdings mache ich mir Sorgen über die HaselBuchen. Also das Gebüsch nimmt wirklich überhand findest Du nicht ? Stell Dir mal vor wieviel Wurzelmasse die bis zu Heidi und Lenin hin ausbreiten, und noch darüber hinaus. Was die an Wasser wegsaugen.

"Den Halm" :D
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 02-August-2020, 22:41
Hallo Micha,

klein Sherman ist dann wohl bei gleicher Höhe etwa 2cm dicker in Brusthöhe, aktuell wohl um 10cm Durchmesser. Entgegen der Meinung eines anderen (frühren?) Forenteilnehmers glaube ich nicht, dass der sonnige Standort das Höhenwachstum eines kleines BMs großartig einschränkt. 1m+ sind auch bei maximaler Sonne möglich, solange es ihnen taugt und sich kein dicker Vogel auf den sensiblen Aussichtspunkt setzt. Heidi hatte 2017 und 2018 zwei sehr schlechte Jahre und ich bin froh, dass diese Phase nun endlich überwunden scheint.

Besonders bei größeren Bäumen wirkt ein langer Jahrestrieb nicht mehr besonders, hier in der Ortschaft hat einer der Werflinger Bäume bereits über einen Meter Zuwachs, auffällig ist das allerdings nicht. Im Anhang mal den gewachsenen Trieb markiert.

Mach dir mal wegen der Hasel und Hainbuche keine Sorge. Besonders letztere ist ein absoluter Witz... einstämmiger Strauch, 20 Jahre alt und noch in diesem Jahr von der Heidi überwachsen. Inzwischen haben sich dort viele Himbeeren angesiedelt, die dürfen auch bleiben. Auf der anderen Seite die Fichte und auch der Ahorn hat seine Wurzeln gewiss dort... viele Verbraucher, aber Wasser ist nicht das große Problem. Wie schon öfter geschrieben, trockene Jahren bringen tendenziell bessere Zuwächse mit sich, was man von nassen Jahren nicht behaupten kann. Daher scheint das nicht der große Mangel zu sein.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 07-Januar-2021, 17:58
Hallo,
auch hier kurz ein Heidi-Schneeupdate.

Höhenzuwachs +78cm (400)
Brusthöhe +3cm (8,3)
Boden +5,7cm (20,7)

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 09-Januar-2021, 23:25
klein Sherman ist dann wohl bei gleicher Höhe etwa 2cm dicker in Brusthöhe, aktuell wohl um 10cm Durchmesser.

Wie kommst Du jetzt darauf ? Ich versuch mal zu messen. Dieser Tage ist meine Zeit auf der 'Farm' aber immer so knapp, vor allem auch wg. der Dunkelheit. Ich habe letztens mal versucht mit Taschenlampe aber das bringts irgendwie nicht.

glaube ich nicht, dass der sonnige Standort das Höhenwachstum eines kleines BMs großartig einschränkt

Sowas hatte ich nicht gemeint: "dafür ist sein Wuchs nicht schlecht" bezog sich auf den Massenzuwachs. Wer soviel Masse zulegt hat ja eventuell nicht mehr soviel Energie für Trieblängen übrig.

Ich kann mir vorstellen daß BM-Wurzeln  in besonderem Maße gut sauerstoffversorgt sein müssen, und die könnte in einem regenreichen Jahr eben schlechter sein im Boden. Vielleicht liegt ein Zusammenhang mit 'Sonne' also auch hier, und nicht nur im Energie-Input.

Inzwischen hat Shermännchen aber schon soviel Ressourcen daß er beides machen kann, Massenzuwachs und ZT. Ich schätze dieses Jahr kam er auf >> 90 cm. Konnt aber nicht  messen bisher. Und vielleicht bin ich (im Dunkeln) wieder mal mit den Jahrestrieben durcheinander gekommen. Es hat aber ein anderer BM (Herkunft Freiburg) auch knapp einen Meter geschafft.

Das ist keineswegs neu oder überraschend, aber ich glaube inzwischen am besten ist viel Wasser im Frühling, also bei Böden die etwas speichern können;  dann sehr viel Sonne über den Sommer auch wenn das mit Trockenheit einhegeht; und dann nochmal Regen im Herbst um eventuelle Defizite wieder auszugleichen. Im Unterschied zu Sequoia welche gleichmässig viel (oder auch eher wenig) Regen über alle Monate bevorzugt.

Besonders bei größeren Bäumen wirkt ein langer Jahrestrieb nicht mehr besonders


In der Tat. Kaum einer misst die dann noch.

tm
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 09-Januar-2021, 23:30
(Bild)

Also der wächst ja fast schon im Maisfeld. Gut gedüngt nehme ich mal an !

Wer hat wohl den Ginkgo daneben gesetzt ....
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 12-Dezember-2021, 13:56
Schönen Sonntag,

der gezeigte Mammutbaum bei Werfling ist >23m vom Maisfeld entfernt, der Ginkgo wurde wohl von den Besitzern gepflanzt, allerdings auch fast 10m entfernt und nicht wirklich daneben. Auf längere Zeit wachsen sie zwar gewiss zusammen, aber wer weiß. In der Ecke wurde auch mal wieder ein Baugebiet ausgewiesen, zwingend nötig, schließlich muss alles wachsen - weiter Zuzug aus München.  ;) Ich bin mir aber nicht sicher, ob das die Mammutbäume direkt betrifft.


Also der Heidi-Stamm misst inzwischen moderate 11,5cm in Brusthöhe und 25,5cm am Boden, Zuwachs 3,2/4,8cm. Höhe 4,7m, also wieder nur 70cm Zuwachs, wobei das Bäumchen gezwieselt hat. Ein Teil hat gegen Saisonende allerdings einen kleinen Vorsprung gewonnen, hoffentlich wächst sich das nächstes Jahr raus. Insgesamt immerhin wenig Pilzbefall bei der Heidi, obwohl ordendlich eingewachsen. Es hat sich inzwischen ein leckeres Himbeerfeld gebildet.  8)

An Wasser hat es dem Bäumchen wieder nicht gefehlt, nach einem späten Saisonstart hat es dafür etwas an Temperatur und Sonne gemangelt. Das kälteste Jahr seit ich angefangen habe zu messen (2013).

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 22-Dezember-2021, 02:53
Also die Heidi sieht aber sehr gesund aus finde ich.

Ja die BM hatten dieses Jahr zuwenig Sonne (vor allem wohl im Norden / Westen Deutschlands) und das sind Kalifornische Bäume ja so gar nicht gewöhnt.

Hoffen wir auf ein besseres Jahr 2022 !

Vielleicht zur Abwecshlung mal wieder mit einer schicken Dürre ...

Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 22-Dezember-2021, 19:57
Hallo Micha,

die Frage ist, was ist ein besseres Jahr? Für mich war 2021 ein ziemlich normales Jahr, aber ein normales Jahr ist für einen Mammutbaum einfach kein "gutes" Jahr. Ungewöhnlich war der kalte Frühling, welcher besonders die Mammutbäume stark im Austrieb beeinflusst hat und weshalb auch im eigentlich warmen Juni das theoretische Potential nicht genutzt werden konnte.

Bei mir waren warme "Dürre"-Jahre in der Regel die besseren Jahre hinsichtlich des Wachstums, wobei Dürre natürlich immer relativ ist.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 25-Dezember-2021, 13:37
(Foto)

Ist das ein Mammutbaum da zwischen dem Hasel ??  ;D
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 25-Dezember-2021, 13:42
Ja genau - was für uns eine 'Dürre' ist, könnte für unsere kalifornischen Gäste eher normal sein ! Hauptsache viel Sonne.

Also ihr habt ja anscheinend wenigstens im Januar noch richtig Winter ... und wie schon oft festgestellt, ist die Niederschlagsverteilung anscheinend gegenläufig zu uns, hier sind die regenreichen Monate von November bis Feburar.

10 km weiter haben sie anscheinend schon etwas weniger als wir hier, ich habe in den Regenmonaten hier im Garten eigentlich immer 10-15% mehr gemessen als diese Station (habe den Becher aber jetzt abgebaut wegen drohender Frostsprengung)   

https://www.wetterkontor.de/de/wetter/deutschland/rueckblick.asp?id=H658

... daher gehe ich davon aus, dass wir dieses Jahr deutlich über 1400mm haben, vielleicht sogar noch die 1500 schaffen. (Es regnet dieser Tage hier ja mal wieder praktisch jeden Tag)

244 Liter im August  :o was war denn das Extremereignis ?

So langsam dämmert es mir wieso Du 1 m Höhenwuchs quasi als Minimum erwartest ... Viel Regen im Sommer ist auf jeden Fall besser für Bäume. Vorausgesetzt es ist nicht permanent wolkig.
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 26-Dezember-2021, 14:13
Der schönste Wintermonat bisher war 2017, leider auch nicht durchgehend kalt, aber zumindest zwei längere Phasen. Ich meine der im Schnitt kälteste Monat seit über 30 Jahren.

August 2021 war nicht so schlimm, bis auf einen 60mm Tag gegen Ende überwiegend kleinere Ereignisse zwischen 10 und 20mm. Kleinvieh macht auch Mist.  8)

Im Prinzip wird es sein wie mit den Bodennährstoffen, der größte Mangel limitiert das Wachstum. Zumindest mit dem recht gut speichernden Boden bei mir im Garten spielen die Niederschläge in der Regel eine untergeordnete Rolle, entsprechend wirken sich Wärme und Sonne äußerst positiv auf das Wachstum aus. Mit steigendem Durst der Bäume wird sich das allerdings gewiss noch ändern.

Es ist übrigens keine Hasel auf dem Bild, Hainbuchen sind zwar verwandt, aber trotzdem keine Hasel.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 26-Dezember-2021, 14:25
Minus 20° ist ja schon eine Hausnummer.

Ich finde es aber für Pflanzen wichtig, daß man zusammen mit der Temperatur immer auch die Windgeschwindigkeit angibt. Selbst -20° lassen sich bei Windstille noch ertragen, bei starken Winden aber nicht. Und in analoger Argumentation müsste man dann auch die Solarstrahlung angeben.

Vielleicht kann man das standardisierend zusammenfassen, also zb. -20 / 30 / 400 ... oder man berechnet gleich einen 'misery index' aus diesen drei Werten ?
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 26-Dezember-2021, 18:45
Es gibt diese Werte, allerdings zieht der Einbezug der Feuchtigkeit die Temperatur in die Tiefe. Die reinen Werte vom Windchill scheinen mir passender.
Ich denke den besten Einblick gibt der Windchill in Kombination mit der reinen Solarstrahlung. Daher ein Bild mit Temperatur/Wind/THSW und eines mit Temperatur/Chill/Wind/Sonne von der kühleren Woche im letzten Februar.


Eigentlich völlig OT.  ::)
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 26-Dezember-2021, 21:34
Man sieht daß Freitag und Samstag anstrengende Tage sind !

Den Windchill-Wert hat ja nicht jeder. (Der wird bei deinem Beispiel auch nur berechnet oder ?)

OT ist es nur, wenn in der Antwort nicht mindestens 1x das Wort 'Heidi' vorkommt !

So, ddamit habe ich das Soll schonmal erfüllt ...  8)
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 27-Dezember-2021, 02:04
Der Wert wird immer aus Wind und Temperatur berechnet. Die Frage ist eigentlich, ob dieser Wert in dem Sinne wirklich relevant für Pflanzen ist? Ich glaube, wichtiger ist das Potential für die Austrocknung oder eben die Temperatur selbst für direkte Schäden. Zumindest eine Nadel bietet nicht viel Potential um abgekühlt zu werden, was der Windchill eigentlich angibt - das Gefühl für einen Menschen, der gerne seine 37°C hätte.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 27-Dezember-2021, 22:49
Zitat
Der Wert wird immer aus Wind und Temperatur berechnet.

Klar, irgendwie muss man den ja 'standardisieren'. Ich messe einfach voll im Wind, das darf ich dann wahrscheinlich gar nicht "Windchill" nennen.

Ich bin nicht sicher wieviel ein Frostwind für Heidis Nadeln ausmacht. Es muss auf jeden Fall bodennah einen Unterschied geben, denn die Erde speichert Wärme und die wird im Wind schneller 'weggetragen'. Dasselbe gilt für die oberirdische Masse eines volumenreichen Bestandes - der ja bekanntermassen auch die Abstrahlung in den Himmel blockiert. Er ist vielleicht minimal - aber auch ein einsamer KM auf der Wiese hätte im unteren Bereich diesen Effekt.

Und vielleicht dringt der Wind ja auch in die (eigentlich geschlossenen aber eben nicht vollkommen) Poren (Spaltöffnungen) ein, und trocknet dort Zellen aus. Oder vielleicht erodiert auch allein die mechanische Gewalt bereits die schützende Wachsschicht ?

Es ist aber für mich schwierig hier nicht immer wieder unbewusst Warmblüter-Maßstäbe anzulegen.
 
Heidinei, jetzt habe ich das Wort 'Heidi' sogar dreimal gebracht !
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 20-Dezember-2022, 22:25
Alle Jahre wieder, zumindest fast.

Die Heidi hatte das nächste recht schwache Jahr, nur 40cm Zuwachs 2022 und dabei sogar Zwieselneigungen. Nächstes Jahr geht es zwar vermutlich wieder mit einer Spitze weiter, trotzdem nicht schön zuzusehen. Immerhin den Lenin-Busch hat sie damit locker überholt, welcher 2022 rückwärts gewachsen ist.  ::)

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 21-Dezember-2022, 03:37
Tom,

Ich habe nochmal (fast) alle Fotos von anfang an durchgesehen und ich finde, Heide zeigte schon von ganz kein auf eine Tendenz zum 'büscheligen' Zentraltrieb, zu Knsopengewuschtel und auffälligen Adventivknospen am Stamm (wie hier (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,9428.msg112863.html#msg112863) ) und phasenweise auch zu relativ ausladenden Seitenästen.

Natürlich macht, wie schon öfters beschrieben, die Sonnenintensität viel aus, möglicherweise wird bei intensiver Sonne einfach viel mehr Auxin produziert, welches dann für 'geordnete Verhältnisse' sorgt. Aber es wäre doch auch möglich daß eine gewisse genetische Veranlagung vorliegt.

Ob die jetzt günstig oder ungünstig ist, die Frage muss bei Gartenpflanzen wohl anders beantwortet werden als bei Urwald- oder Forstpflanzen.

Am Naturstandort in Kalifornien, und in forstlichen Anpflanzungen, würde ich davon ausgehen, daß es entscheidend ist daß ein Jungbaum möglichst schnell dem Äser der Rehe (oder Hirsche oder was sonst so rum-äst) entwächst, und zweitens auch möglichst schnell aus teuflisch herankreuchendem, sitten- und anstandslos bedrängendem Gestrüpp herauskommt. Also Gestrüpp im weiteren Sinne, von Brombeeren und Brennesseln über Ilex und Hasel bis zu Adlerfarn oder Indischem Springkraut.

Dafür ist ein Raketen-ZT sicher von Vorteil, auch wenn es stimmt daß viele aufgerichtete Seitenäste einen ZT auch schützen können. (Die lediglich lockere Lärchen-Verjüngung in meinem Grove beweist aber daß das gute alte 'Tempo' auch bei hoher Rehdichte immer noch gut funktioniert. Ein dichtes Gewurschtel ist in freier Wildbahn keine bessere Option, weil bei langsamem Höhenwuchs eben die Gestrüppkonkurrenz überholt.)

Wenn es sich um Gartenbäume handelt, müsste man sich eher an den Wünschen der (zukünftigen) Besitzer orientieren. Ein 'Wurschtel' (tm) wird wahrscheinlich eher dicht und ausladend (schlecht?)  und nicht so schnell in die Höhe wachsen (gut?). Vielleicht mögen die geneigten Gartenbesitzer aber gerade die Beschattung im Sommer, bzw. den relativ schneefreien Raum unter der dichten Krone im Winter ?

Leider werden Bergmammutbäume in Gärten den Hausbesitzern generell schnell zu groß, auf die Form kommt es nicht unbedingt an. Dann kappen sie die Krone und es wird nur noch schlimmer ...
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tuff am 21-Dezember-2022, 03:40
Wann gibts eigentlich mal wieder eine Heidi-Torte ?

Die Torte zum Einjährigen (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,9428.msg108660.html#msg108660) sah total lecker aus ! Wenn du die nächste rechtzeitig ankündigst komm ich mitessenfeiern ...

(Aber wehe, es könnte dann natürlich auch ein Torten-Flashmob werden)
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 22-Dezember-2022, 22:59
Hallo Micha,

die Genetik kann schon eine Rolle spielen, will ich auf keinen Fall ausschließen, besonders da das Bäumchen deutscher Abstammung ist. Hinsichtlich der früheren Knospen am Stengel vermute ich aber noch immer eine Stressreaktion auf die Umstellung auf direktes Sonnenlicht. Den anderen von dir erwähnten Punkt würde ich aber fast als wichtiger erachten, das Sonnenlicht. Die Heidi wächst dort hinten schon gut eingekesselt und besonders beim BM merkt man vermutlich jedes bisschen Sonnenlicht das fehlt. Besonders im Frühjahr und Herbst hat die Heidi viel Schatten, denn in südöstlicher bis südlicher Richtung stehen viele deutlich höhere Bäume (Ahorn und Traubenkirschen) bis zu 12m Höhe und direkt im Südwesten diese Fichte, die früher gar nicht gewachsen ist und praktisch seit der Anwesenheit der Heidi voll aus dem Gas steht. Die Abendsonne verschwindet im Westen abgesehen vom Hochsommer schon wieder hinter der älteren Baumreihe. Der Standort benötigt dringend gutes Wachstum, damit sich das Bäumchen langfristig durchsetzen kann, aber noch schreibe ich sie nicht ab.  ;)

Das mit den Kuchen habe ich wirklich vernachlässigt, vielleicht nächstes Jahr wieder zum 10-jährigen Keimtag.  8) Falls du den weiten Weg auf dich nehmen willst, bist du gerne eingeladen. Wahnsinn wie die Zeit vergeht... wird die kleine Heidi schon 10 Jahre alt...

Gruß
Tom
Titel: Re: Die kleine Heidi
Beitrag von: Tom E am 03-Dezember-2023, 11:01
Nachträglich zum 10. Geburtstag habe ich unter anderem die Heidi zum "TDM" in den Register eingetragen, sie hat jetzt die ID23750 (http://mbreg.de/mbr/mbr_de_search.php?q1=id&q=23750).

Leider zeigt sich das Bäumchen aktuell nicht sonderlich fotogen, da es doch recht stark eingewachsen ist und sich wenige freie Sichtachsen bieten. Das Jahr 2023 war allerdings zur Abwechslung mal wieder recht gut, immerhin ein voller Meter Zuwachs an der Spitze und der Zwiesel ist wie erwartet verschwunden. Das für einen BM recht dünne Stämmchen wurde in Brusthöhe um 2,6cm dicker und misst aktuell 16,9cm im Durchmesser, bei 6,1m Höhe.

Viele Grüße
Tom