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Mammutbäume (öffentlicher Bereich) => Mammutbäume melden => Eigene Anzucht => Thema gestartet von: chris am 21-Juni-2005, 11:57

Titel: Selber säen
Beitrag von: chris am 21-Juni-2005, 11:57
Hallo Kollegen,

Ich habe mir mal gedacht für das Selbersäen von Mammutbäumen hier einen eigenen Beitrag zu eröffnen.

Inzwischen hat sich bei meinen Saaten einiges getan. Während ich letztens noch schrieb, daß von meinen etwa 500 Körnern vieleicht nur 1-2 aufgegangen sind, haben die am letzten Wochenende ziemlich losgelegt.
Bei den Mühlhäusern sind es jetzt statt 3 schon etwa 5-6.
Und bei den Irischen, wo nur einer aufging, gucken jetzt schon 6-7.

Ich vermute, daß es an den warmen Nächten am letzten Wochenende lag, die die Samen zum Keimen anregten.

Paralell dazu habe ich mir mal zwei 3jährige Pflanzen bestellt und bin gespannt wie die sich machen.

Ich werde euch weiter auf dem laufenden halten.

Grüße
Christian
Titel: Re: Selber säen
Beitrag von: liluz am 21-Juni-2005, 23:44
Zitat von: "chris"
Hallo Kollegen,

Ich habe mir mal gedacht für das Selbersäen von Mammutbäumen hier einen eigenen Beitrag zu eröffnen.
...
Ich werde euch weiter auf dem laufenden halten.
Grüße
Christian

Christian - ja, absolut, genau für diese Erfahrungsberichte wurde der Teil des Forums eingerichtet. Es wäre klasse, wenn Du uns gelegentlich einen Bericht geben würdest.

P.S.: Einige Fotos zum "Nachwuchs" gibt es übrigens schon in der Bildergalerie, unter Eigene Anzucht (http://www.mbreg.de/4images/categories.php?cat_id=78)
Titel: Selber säen
Beitrag von: chris am 29-Juni-2005, 11:12
Etwa 5 Tage nachdem ich die 3jährigen Mammutbäume bei http://www.samenladen.de/ bestellt habe, sind sie eingetroffen.
Ich bin überaus begeistert von der Qualität. Sie sind nicht nur wie beschrieben 30cm, sondern über 40cm groß und sehen genauso aus wie auf dem Bild auf der Homepage. Sie haben einen extrem dichten Wurzelballen und standen wahrscheinlich in 10-15cm Töpfen.
Nach dem frischen Grün zu urteilen sind sie allein dieses Jahr schon 10cm gewachsen.
Dann habe ich sie sofort in etwa 22cm Töpfe gepflanzt und nach 2 Tagen hatten sich die durch den Transport gebogenen Spitzen wieder aufgerichtet.
Ich hoffe nun, daß sie in meinen relativ schattigen Hof gut über den Sommer kommen und will sie dann im Herbst in meinen Wald pflanzen.

Denn selbst gesäten Bergmammut geht es auch recht gut.
Die Mühlhäuser kommen prächtig. Von den jetzt etwa 10 Stk haben 3 bis 4 schon den zweiten Quirl ausgebildet.
Die Irischen Bäume mickern irgendwie vor sich hin. Es sind auch nur noch 4 Stk.
Von den irischen Küstenmammutbäumen ist keiner aufgegangen, was aber auch daran liegen kann, daß die Mutterbäume zu jung waren.
Was auch anscheinend sehr wichtig ist, ist die Erde wirklich nur feucht und auf keinen Fall naß zu halten!

Demnächst gehts weiter an dieser Stelle

Grüße
Christian
Titel: Selber säen
Beitrag von: isbg33 am 29-Juni-2005, 19:20
Zitat von: "chris"


Was auch anscheinend sehr wichtig ist, ist die Erde wirklich nur feucht und auf keinen Fall naß zu halten!


Hallo Christian!
Das kann ich bestätigen!
Ich beschäftige mich etwas mit Bonsai = Bäume in Schale/Topf. Eine der ganz wichtigen Grundregeln ist, für eine guten Ablauf des überschüssigen Wassers zu sorgen. Häufiger gehen Bäume wegen der Staunässe = faulende Wurzeln  ein.
Titel: Selber säen
Beitrag von: chris am 13-Juli-2005, 11:18
Neuester Stand:

Meine zuerst gesäten Mühlhäuser Bergmammuts sind inzwischen etwa 5cm hoch und schön buschig geworden.
Die Irischen Bäume sind schlecht gekommen. Ein oder Zwei dahinmickernde Bergmammuts.
Dann habe ich in die leeren Töpfe vor etwa 2 Wochen meine restlichen Samen von Mühlhausen gestreut und seit etwa 3-4 Tagen sprießt es an allen Ecken und Enden. Bis jetzt schon etwa 25 Stk.
Ich bringe den enormen diesmaligen Zuchterfolg mit der Tatsache in Verbindung, daß ich die Untersetzer unter den Töpfen entfernte und das überschüßige Wasser jetzt sofort aus dem Topf laufen kann.

Die drei gekauften 3jährigen Pflanzen haben sich wieder schön aufgerichtet und wachsen meiner Meinung nach auch ziemlich rasch weiter.

Also, gute Aussichten!

Bis dann,
Christian
Titel: Selber säen
Beitrag von: chris am 20-Oktober-2005, 17:07
Moin, Moin,

Da bin ich mal wieder.
Meinen Bäumchen gehts prächtig. Hab etwa 25-30 Stück über den Sommer gebracht. Die sind jetzt etwa 5cm hoch und haben schon einige Ästchen ausgebildet.
Demnächst werd ich sie wohl reinstellen müssen damit sie nich erfrieren.
Samennachschub ist auch schon da. Hab mir reichlich aus dem Frankreich-Urlaub mitgebracht.

Meine gekauften 3jährigen sind seit dem Kauf noch gut ein Drittel gewachsen. Jetzt etwa 50-60cm.
Vor etwa 3 Wochen hab ich sie in meinen Wald gepflanzt und warte nun wie sie über den Winter kommen.

Bis bald
Christian
Titel: Selber säen
Beitrag von: isbg33 am 21-Oktober-2005, 10:43
Zitat von: "chris"
Demnächst werd ich sie wohl reinstellen müssen damit sie nich erfrieren.


Hallo Christian!

Vorsicht mit reinstellen!! auf keinen Fall in geheizte Räume.
Bergmammuts kommen ja aus der Sierra Nevada - da ist der Winter bestimmt so kalt wie bei uns, wenn nicht kälter. So schnell erfrieren die nicht!

Ich habe zwar keine Erfahrung mit Bergmammut-Sämlingen. Aber wie schon berichtet, ziehe ich mir Stecklinge vom Urweltmammut. Die lasse ich auch im 1. Winter immer draußen, geschützt (auch vor Sonne, damit sie nicht zu früh treiben) an die Hauswand gestellt.

Ich wohne in 500 m Seehöhe - d. h. wir haben schon "echten" Winter.
Titel: Selber säen
Beitrag von: chris am 21-Oktober-2005, 10:56
Du hast recht.
Ich hab selbst schon schlechte Erfahrungen mit meinem ersten geschenkt bekommenen Bergmammutbaum gemacht. Der ist nach dem zweiten Winter (ca. 4Jahre alt) in der Wohnung einfach eingegangen.

Ich stelle die Bäume immer ins unbeheizte Treppenhaus oder ins ebenso unbeheizte 'Gartenzimmer'. Da gibt's auch ab und zu mal Minusgrade aber halt keinen harten oder naßen Bodenfrost.
Was ich gehört habe sind die Bergmammutbäume erst etwa ab dem 3 Jahr frosthart und können rausgepflanzt werden.
Wohlgemerkt: Mit frosthart ist wohl ein richtig brutaler Frost gemeint, der nicht so oft vorkommt, aber ein kleines 1jähriges Pflänzchen durchaus umbringen kann.
Im Wald ist das nich schlimm wenn eine Generation mal eingeht. Im nächsten Jahr gibt es eine neue die vieleicht durchkommt. Aber ich will natürlich kein Risiko eingehen und meine kleinen Dinger verlieren.

Ob das alles so ist wie ich es mir denke, seh ich ja nächstes Frühjahr wenn meine 3jährigen im Wald noch leben.

Grüße
Christian
Titel: Selber säen
Beitrag von: isbg33 am 21-Oktober-2005, 11:03
noch ein Nachtrag zum Winter:

Heimische Bäume in Schalen oder Töpfen erfrieren nur selten im Winter aber vertrocknen häufiger. Das mag überraschen - aber bei starkem Frost bricht die Erde auf und trocknet ein; in Töpfen ist dieser Effekt stärker als im Freiland  - dann ist der Baum hin.
Deshalb ist ein Schutz vor dem Austrocknen (z. B. durch Abdecken des Topfes mit Laub oder Eingraben im Garten) wichtiger als der eigentliche Schutz vor Frost.
Titel: Selber säen
Beitrag von: chris am 24-April-2006, 19:53
Moin Mammüter,

Ein kleiner Zwischenstand:
Ich hatte die letzen Wochen weniger mit Mammutbäumen als mit Tannen und Douglasien zu tun. Hab allein letzten Samstag 400 Tannen gepflanzt.

Bei der Gelegenheit hab ich mal nach den 2jährigen Mammutbäumen geguckt, die ich im letzten Herbst gepflanzt hab.
Also zuerst war ich erschrocken, daß sie so bräunlich aussahen. Beim näheren Betrachten allerdings stellte sich heraus, daß nur die Oberseiten der Zweige braun verfärbt waren, die Unterseiten sind noch schön grün. Gewachsen sind sie seit dem Pflanzen nicht mehr.
Ich denke aber schon die Frühjahrstriebe entdeckt zu haben. Mehr weiß ich aber erst in 1-2 Wochen. Da wo die Bäume stehen kommt der Frühling immer 2-3 Wochen später.

Meine kleinen 1jährigen Bäume fingen vor etwa 3 Wochen schlagartig an zu treiben. Da konnte man fast zugucken. Da hab ich sie fluchs wieder in den Hof gestellt. Natürlich war sofort die Amsel in den Töpfen und hat erstmal alles umgegraben. Also: Alles neu sortiert und seit 2 Wochen legen die ganz schön los. Jetzt kann ich mir auch vorstellen wie die vom Samenladen in 2 Jahren so groß wurden.

Apropo Wachstum: Einige unserer Douglasien, die wir April 2004 als einjährige Baumschulpflanzen pflanzten sind jetzt schon Mannshoch !!!

man liest sich
Grüße
Christian
Titel: Selber säen
Beitrag von: mupi am 12-Mai-2006, 08:03
hallo,

wie ist es deinen gekauften 3-jährigen im Wald ergangen?
Haben sie den Winter gut überstanden?
Titel: Selber säen
Beitrag von: chris am 15-Mai-2006, 15:43
War am Samstag wieder im Wald und hab natürlich mal nach den "Großen" geguckt.
Die haben immer noch diesen bräunlichen Ton auf den Zweigoberseiten. Die Unterseiten sind grasgrün.
Man erkennt nur ganz schwer ein Wachstum. Ich bilde mir aber ein, daß die Zweigspitzen ganz leicht austreiben. Auch denke ich, (da ich schonmal einen 'tödlichen' Unfall hatte) daß ich es schon bemerkt hätte wenn sie eingegangen wären. Die werden dann komplett braun und vertrocknen.
Ich hab mal an den Stöcken daneben Höhenmarkierungen gemacht und vergleich das mal im Herbst.

Grüße
Christian
Titel: Selber säen
Beitrag von: Reo am 17-Mai-2006, 20:08
Hallo Christian,

Du scheinst ja relativ gute Erfolg mit der Zucht zu haben.
Was gibst Du Deinen kleinen Mammuts für Wachsbedingungen? (Wärme- und Lichtverhältnisse)
Ich hab letztes Jahr und diesen Frühling selbst ca. 100 Samen gesät, aber immer nur einen Sprößling gehabt, der nach 2 Wochen etwa wieder einging.

Vielleicht hast Du ein paar gute Tips für mich.

Grüße René
Titel: Selber säen
Beitrag von: chris am 19-Mai-2006, 16:35
Hallo René,

1. Im Herbst in den Wald, Zapfen sammeln.
2. Mehrere Abende am Küchentisch Zapfen ausklopfen.
3. Den Winter über die Samen im Töpfchen oder Briefumschlag im Bücherregal stehen lassen.
4. Im Frühjahr 1-2 Wochen in den Kühlschrank damit
5. Wenn die andern Bäume anfangen zu treiben ganz normale Blumenerde aus dem Baumarkt geholt.
6. Irgendeinen Topf genommen. Wichtig: Löcher müssen unten drin sein, zwecks Wasserablauf.
7. Erde rein. Samen drauf gestreut. Nicht mit Erde bedecken! Oder nur ganz leicht.
8. Abwarten was passiert. Leicht feucht halten. Nich naß!!!
9. Weiter abwarten.
10. Manchmal 4 Wochen abwarten. ;)
11. Freuen wenn was kommt. Wenn nicht zurück zu Punkt 1.

Meine Mühlhäuser Samen haben verhältnismäßig (ca 10 von 100 aufgegangen) sehr gut getrieben.
Die Irischen sind alle taub gewesen oder vermickert.
Zur Zeit habe ich französische ausgesät. Mal sehen was passiert.

Wenn die Samen dann gekommen sind mußt du sie leicht feucht halten aber nie naß. Am Besten wie jeden anderen Baum einfach ohne Untersetzer hinstellen und nur wenns sehr trocken wird gießen.
Nicht in die pralle Sonne stellen. Bei mir stehen sie im Innenhof. Im Winter kommen sie in das unbeheizte Gartengerätezimmer im Hof. Wenns draußen wieder warm wird wieder raus damit.
Nach ca. 3 Jahren sind sie groß genug daß du sie raus pflanzen kannst. Dann halten sie Frost ganz gut aus.

Wahrscheinlich darf man sich nich soviel Gedanken drumm machen und einfach gucken was passiert.
Ich z.B. betreibe meine Mammutzucht neben Ahorn, Buche und Birke und freu mich wenn sie was werden. Und wenn nix kommt, hab ich noch meine prächtigen Ahörner zum auspflanzen. Dann probier ichs eben nächstes Jahr nochmal.

Was ich noch nich probiert habe sind gekaufte Samen. Würde ich wohl auch nich machen, weil ich denke, daß 2,30 Euro oder 5 Euro für 30 Samenkörner der reinste Wucher sind. Soviel Körner oder mehr sind in EINEM Zapfen und ich muß mich nur einmal bücken.
Und bei selbst gesuchten ärgerst du dich nich so sehr wenn sie nix werden oder eingehen. Außerdem hast du vieleicht einen schönen Ausflug gemacht und weißt wo deine Bäume herkommen.

Gut Saat
Christian
Titel: Zapfen sammeln
Beitrag von: isbg33 am 19-Mai-2006, 20:18
Hallo!

zum Zapfen sammeln eine Anmerkung:

Zapfen, die am Boden liegen, sind meistens leer. Denn die Bäume öffnen die reifen Zapfen bei trockener Witterung, damit die Samen herausfallen können. Die leeren Zapfen fallen dann nach einiger Zeit herunter  - sie schließen sich oft wieder aufgrund der Feuchtigkeit am Boden.

Zapfen pflücken ist nun gar nicht so einfach. Aber im Winter beim Holzeinschlag kann man volle Zapfen von den gefällten Bäumen nehmen.
Oder die Eichhörnchen helfen - sie fressen häufig nur die Samen aus dem oberen Teil des Zapfens und lassen ihn dann fallen.
Titel: Selber säen
Beitrag von: Reo am 20-Mai-2006, 10:24
Hallo Christian.

Die Zapfen hol ich mir meistens von den Neuruppinern Mammuts( find ich auch Geldverschwendung, sich Samen zu kaufen).
In spezielle Anzuchterde ausgesät stelle ich Sie dann in ein kleines Tischgewächshaus, und das steht bei mir im Wohnzimmer am Fenster.
Vielleicht ist ja die Sonneneinstrahlung zu doll und das Raumklima zu trocken.
Du läßt Deine also ab Frühjahr schon draußen stehen, ohne Schutz?
Ich werds einfach mal probieren, im Zimmer wirds irgendwie nix.

Übrigens, wie finde ich denn die Mühlhausener Bergmammutbäume? Hab gehört, daß Sie im Wald stehen.
Wenn ich das nächste mal in Thüringen bin, wollte ich sie mir mal ansehen.

Grüße
René
Titel: Selber säen
Beitrag von: chris am 22-Mai-2006, 13:05
Hallo René,

Ja ich hab auch oft gehört in spezielle Anzucht- oder Bonsaierde und im Gewächshaus zu säen.
Ich hab mir da noch nie so Gedanken drüber gemacht. Im Wald gibts auch keine Anzuchterde oder ein Gewächshaus.
Mit diesen speziellen Mitteln bringst du meiner Meinung nach nur zusätzlich die Sämlinge durch, die in der Natur evtl. schon von vornherein keine Chance gehabt hätten. Du machst dir also Arbeit mit kranken Bäumen, die später vieleicht vor sich hin mickern, Krankheiten anziehen  und nicht alt werden.

Die Wegbeschreibung zu den Mühlhäuser Bäumen findest du hier: http://www.mbreg.de/phpBB2/viewtopic.php?t=15&sid=f3fcc682eaef4076709c191d6dd4f44d

Die Zapfen, die ich dort gefunden habe, waren etwa zu 2/3 bis 3/4 noch gefüllt nachdem sie vom Baum gefallen waren. Es lagen auch noch viele ältere volle Zapfen am Boden.
Und wenn du nur 100 Stk Samen hier rausbekommst ist das sicher besser als für teures Geld Samen zu bestellen.
Auf alle Fälle ein lohnender Ausflug. Am besten mit einem Besuch in Mühlhausen, Bad Langensalza und dem Baumkronenpfad im Urwald Hainich verbinden.

Grüße
Christian
Titel: Selber säen
Beitrag von: chris am 26-Juni-2006, 10:28
So,

Bin zurück aus meinem persönlichen 'Urwald'. ;)
Hatte den ganzen Samstag mit meinem Bruder zu tun unsere angepflanzten Buchen und Douglasien vom Gestrüpp zu befreien.

Hab natürlich auch nach meinen drei 'Großen' geguckt.
Bei zweien hab ich nur hellgrüne Triebspitzen erkennen können. Da konnte ich schlecht einschätzen wieviel sie gewachsen sind. Bei dem Dritten allerdings waren eindeutig 10cm lange frische Spitzentriebe zu sehen. Also dieses Jahr bereits ein Höhenzuwachs von 10cm bei einer Gesamthöhe von ca. 50cm. Is doch nich schlecht, oder?

Meine jungen Mühlhäuser wachsen prächtig. Hab zwei Kandidaten dabei, die sind allein dieses Jahr fast 10cm gewachsen bei einer Gesamthöhe von 12-13cm. Der Rest liegt so bei 5-8cm.
Einige (2-4) sind eingegangen. Und, interessanterweise, hatte ich ein Problem mit zwei aufdringlichen Würmern. Die haben kurzerhand bei zwei Bäumchen die Spitzen abgebissen und sich zwischen den restlichen Nadeln eingepuppt. Das lies ich mir natürlich nicht bieten und hab sie verjagt. Mal sehen ob die Bäume wieder werden.

Meine französische Saat will überhaupt nicht. Noch nicht einer zu sehen.
Wahrscheinlich taub!
Da kamen sogar noch 2-3 Mühlhäuser Samen, die noch vom letzen Jahr in den Töpfen lagen.

Grüße
Christian
Titel: Mein Projekt
Beitrag von: Grizzly Adams am 19-November-2006, 10:37
Hallo MB Freunde
Wollte mich mal kurz vorstellen und mein geplantes Projekt.Komme aus NRW bin 33 und Landschaftsgärtner!
Ich weiss das es bei uns in der Stadt mehrere Mammutbäume gibt die bei euch noch nicht regestriert sind ,das werde ich mal in Angriff nehmen.Diese Bäume sind alle relativ jung und von daher noch unspektakulär max 13 Jahre.
Als nächstes plane ich auch eine eigene Anzucht. Diese möchte ich dann in ein Areal planzen um so einen Hain oder bzw kommpletten Wald zu bekommen der als eine Art Park dienen soll.Dazu werde ich unseren Umweltschutzbeauftragten und unseren Bürgermeister versuchen zu überzeugen.
Gruß GA
Titel: Selber säen
Beitrag von: liluz am 19-November-2006, 17:54
Hallo Grizzly,

herzlich willkommen im Forum! Wir freuen uns über jeden neuen Eintrag im Mammutbaumregister und insbesondere über jeden Beitrag hier im Forum.

Deine Idee klingt übrigens sehr interessant - viel Erfolg für die geplanten Gespräche mit den "Amtsleuten", deren Unterstützung Du sicher benötigst. Vielleicht kannst Du mit dem geplanten Projekt sogar eine "Vorlage" für ähnliche Aktivitäten in anderen Gemeinden oder Städten geben!

Viele Grüsse,
Lutz
Titel: Selber säen
Beitrag von: Grizzly Adams am 23-Dezember-2006, 08:56
Hi ! Habe ein paar Neuigkeiten zu dem von mir und einem Arbeitskolleggen geplanten Projekt.
Unser Bürgermeißter ist von der Sache sehr begeistert und möchte das Projekt ünterstützen. Er wird mit dem Umweltschutzb. unserer Stadt sprechen und versuchen auch ihn zu überzeugen, und so soll das ganze evtl. mal aussehen.
(http://img205.imageshack.us/img205/6052/mammutbaumhainif2.jpg)
Gruß T
Titel: tolle Sache...
Beitrag von: Mick Rodella am 23-Dezember-2006, 21:05
Hallo Herr Adams,

ist ja ne Riesensache, euer Vorhaben! Da würden sich wohl alle freuen, wenn du die Aktion ab und zu mal mit ein paar Bildchen dokumentieren könntest!

Leider kann man den Text auf dem Bild wegen der geringen Auflösung nicht lesen.

Folgendes würde mich interessieren:

1. Wollt ihr (wenns dann so weit ist) alle 3 Arten einsetzen?

2. Wenn ja, kennt ihr jemanden, der ca. 5-10jährige im Kalthaus herangezogene "sempervirens" zum Einpflanzen anbietet? Die würde ich dann gerne selbst im Garten einsetzen. Jüngere gehen ja normalerweise im Winter draußen ein und selbst die größeren nehmen bei ca. -12 bis -16 Grad Schaden.
Info: http://www.baumkunde.de/baumdetails.php?baumID=0153  

3. Sind die "leeren Kreise" bereits existierende Bäume?


viel Glück und ein frohes Fest!

Michael
Titel: Selber säen
Beitrag von: Grizzly Adams am 24-Dezember-2006, 08:29
Hi Mike ! Ja es werden alle 3 Arten eingesetzt .
Es ist nur ein von mir erstellter Plan der bisher nur auf dem Papier existiert. Sobald es in die tat umgesetzt wird gibts natürlich Bilder.Wir haben gute Kontakte zu Baumschulen die uns mit den nötigen Bäumen versorgen werden.Ziehe gerade auch welche an. von 84 ausgesäten sind nach 5 Tagen 30 angegangen davon sind 20 giganteum und 10 sempervierens Mit den Sequoia sempervierens wird so eine Sache werden.Wir werden die Pflanzen im inneren Bereich setzen und den giganteum nach außen,dadurch hoffen wir ihn etwas zu schützen.Temperaturen von unter 10 haben wir hier relativ selten.Die größe des Hains sol um die 2500 qm haben und die Anzahl der Pflanzen soll sich so  um die 50 -80 Stck drehen.Wenn das ganze später mal Waldcharakter bekommt setzen wir heimische Farne darunter zb Blechnum spicant oder den Wurmfarn.
Gruß Adams
Titel: Re: Mein Projekt
Beitrag von: isbg33 am 24-Dezember-2006, 10:20
Zitat von: "Grizzly Adams"
Ich weiss das es bei uns in der Stadt...


Hallo Girzzly!
Ich bin neugierig - welche Stadt ist es denn?
Ist ja auch interessant im Zusammenhang mit den S. sempervirens - in der Gegend am Rhein wird das nicht so schwierig sein; in den Bergen von NRW wird es ähnlich sein wie bei uns.
Titel: Re: Selber säen
Beitrag von: Bernhard am 29-Januar-2007, 14:56
Hallo Chris,

wie geht es den 3-jährigen im Wald? Die müßten ja jetzt 4-jährig sein. Schon irgendwelche Ausfallerscheinungen bemerkt? Ich hoffe nicht.

Gruß Bernhard
Titel: zwei leben noch
Beitrag von: chris am 29-Januar-2007, 17:36
Moin Bernhard,

Nett daß du fragst.
das letzte Mal als ich nachgesehen habe war etwa im November.
Zwei der drei haben den trockenen Sommer überlebt. Einer ist tot.
Ich hab aber schon reichlich Nachschub im Hof stehen, die ich im Frühjahr aussetze.

Demnächst werde ich die Schäden von 'Kyrill' aufräumen und dabei ein paar Bilder machen.

Grüße
Chris
Titel: Re: Selber säen
Beitrag von: Bernhard am 30-Januar-2007, 01:08
Hallo Chris,

sehr interessant was du so treibst im Wald.Mache praktisch dasselbe,nur ca. 30 Km entfernt denke ich ?!

Wir können unsere Erfahrungen austauschen,wie sich die Mammutbäume in Nordosthessen bzw. Westthüringen
fühlen! Wenn ich es richtig verstanden habe,dann pflanzt du deine Mammuts in den Wald - ich dagegen pflanze einen neuen Wald - mit Mammuts....

Hochinteressant!

Gruß aus dem "Westen"
Bernhard
Titel: Re: Selber säen
Beitrag von: mupi am 17-Juni-2007, 09:56
Wieviel haben die mittlerweilen 4 1/2 jährigen denn heuer schon zugelegt?
Titel: Re: Selber säen
Beitrag von: chris am 17-Juni-2007, 22:55
Moin mupi,

Meine Fresse! :o
Wirklich schon wieder 4 Jahre und ein bisschen! Da sieht man mal wie der Wald wächst!  :D

Ja leider bin ich die letzte Zeit nich zum Gucken gekommen! War zwar oft im Wald, hab aber mit allem möglichen andern zu tun.
Holz machen (zum Glück nur 16fm durch Kyrill), Zaun bauen (Reh davor gerannt und umgefallen), auf Borkenkäfer warten (schwere Zeiten kommen auf uns zu!) und natürlich Bier trinken und dummrumschwätzen mit unserm Brennholzmacher.  ;D

Ich melde mich auf alle Fälle wenn es Neuigkeiten gibt!

Grüße
Christian
Titel: Re: Selber säen
Beitrag von: DerAchim am 09-Juli-2007, 12:40
Hallo wollte mich kurz mal vorstellen denn ich bin neu hier mein Name ist Joachim bin 22 Jahre alt und komme aus Niedersachsen. Nun mal zu meiner Frage, ich habe ca 500- 1000 samen vom Urweltmammut, wie müsste ich diese planzen? Frisch oder getrocknet ? Habe schon ca 50 -60 stk gepflanzt aber bis jetzt ist noch keiner gekeimt. Diese schönen Samen sind von einem ca 16m hohen Urweltmammut aus dem Garten meiner zukünftigen Schwiegereltern. Wäre echt toll wenn mir jemand von euch einen Tipp geben kann. Liebe Grüsse Joachim :)
Titel: Re: Selber säen
Beitrag von: DerAchim am 11-Juli-2007, 20:24
Hallo
wollte mal fragen ob mir jemand einen Tipp geben kann meine frage steht eine spalte drüber.
Mit Freundlichen grüssen Joachim

P.S.: Würd mich auch interessieren wie ich Stecklinge des UM hinbekomme,also wie sie am besten Wurzeln schlagen.
Titel: Re: Selber säen
Beitrag von: Bernhard am 12-Juli-2007, 06:34
Hallo Joachim!

Über das Thema Säen ist in diesem Forum schon zig mal diskutiert worden und sind Tipps gegeben worden.

Wenn Du etwas stöberst bekommst Du sicher die nötigen Ratschläge!

Eins zur Vorbehandlung noch: Die Mammutsamen sollten vor der Aussaat strativiziert werden, das bedeutet

im Kühlschrank unter Luftabschluß für 1 bis 2 Wochen gelagert werden und bei der Aussat nur GANZ dünn

mit Erde bedeckt sein.

Gutes Gelingen!
Titel: Re: Selber säen
Beitrag von: DerAchim am 12-Juli-2007, 10:18
Ok vielen Dank Bernhard.Hab nur leider im Forum nichts gefunden ob die samen auch Frisch sein können, also direkt aus einem grünen Zapfen, hab die letzten Tage hier schon viel gelesen und ich finde es sehr interessant die ergebnisse der anderen zu lesen.
Mit freundlichen grüssen aus Niedersachsen, Joachim
Titel: Was machen die "Welzheimer" ?
Beitrag von: Bernhard am 28-Juli-2007, 09:58
Hallo Freunde ! 

Hat sich bei einem von Euch schon was getan mit den BM- Samen aus Welzheim?

Bei Jochen ging es ja anscheinend schief, im Gegensatz zu den Samen von Wayne.
Titel: Re: Selber säen
Beitrag von: chris am 07-August-2007, 22:36
Hallo Freunde,

Nun habe ich es endlich doch einmal geschafft zu meinen drei Bergmammuts zu gucken.
Ihr könnt euch das Bild nicht vorstellen.
Ich, noch in Arbeitsklamotten vom Freischneiden, mit Fotorucksack und Manchete hinein in den Urwald!  ;D

Brusthohes Brombeergestrüpp. Hier haben wir seit einem knappen Jahr nicht mehr gehauen, die Douglasien sind schon übermannshoch und die Buchen müssen auch nicht mehr freigeschnitten werden. Knapp 2m.
Ich sag euch, das wird klasse Holz. Die wachsen prächtig auch trotz Hitzesommer 2006.

Also, wie gesagt! Hinein in den Dschungel! Heppe frei, hieß es!
Nach ca. 100m Kampf war ich ungefähr an der Stelle wo ich die 40cm Bäumchen gepflanzt hatte. Rundum Buche und Douglasie. Auch unsere Lückenfüller-Ahorn fand ich wieder. Sehr gut gekommen. In einem knappen Jahr gut 50cm.

Und da drehte ich mich rum und konnt es garnich fassen!  :o
Ich sah die Stapelleiste, die ich neben das Bäumchen in die Erde geschlagen hatte um es genau in so einem Gestrüpp wieder zu finden. Letzten Sommer noch hatte ich mit dem Hammer einen Ritzer bei ungefähr 50-60cm gemacht.
Und jetzt?
Der Baum hatte die 1m-Leiste schon um knapp 10cm überwachsen. Das Stämmchen ist inzwischen mehr als daumendick. Und nach Freilegen präsentierte er sich in seiner vollen Pracht.
Knapp 1,10m ohne Fehl und Tadel. Ein top Baum. Ich würde sagen, wenn der soweiter macht wird der in ein, zwei Jahren die Douglasien in ihrer jährlichen Wuchsleistung überholen.
Über den Daumen gepeilt würde ich tippen: 50cm dieses Jahr bei einer momentanen Gesamthöhe von 1,10m.

Ja! Ich bin noch ein wenig weiter durchs Dickicht gestolpert. Den zweiten Baum hab ich nich mehr gefunden.
Der wird schon irgendwann zum Vorschein kommen!  :)

Hab dann die Zecken abgeschüttelt und mich wieder an die Arbeit gemacht.

Ich hoffe ihr könnt ein wenig auf dem Gestrüppbild erkennen. Die Leiste ist etwa 1 Meter und der orange-schwarze Griff der Heppe im Vordergrund ca. 30cm.

Viele Grüße
Christian
Titel: Re: Selber säen
Beitrag von: Mick Rodella am 07-August-2007, 23:07
Toller Bericht, Chris!

Das muss Liebe sein...

Grüße,
Micha
Titel: Re: Selber säen
Beitrag von: chris am 18-Dezember-2007, 23:35
Ahoi Freunde,

Ich habe schlechte Nachricht!
Der Mammutbaum, den ihr auf meinem letzten Bild seht wird zur Zeit stark von Mäusen angegangen!
Ich war am Samstag im Wald Weihnachtsbäume und Tannenreißig holen und hab mal nach dem Baum gesehen.
Die Mäuse, die anscheinend vom Feld in den Wald abgewandert sind haben am Stammfuß die Rinde auf 5cm Höhe fast vollständig gschält.
Etliche Zweige sind bereits braun. Der Haupttrieb im Moment aber noch grün und kräftig.

Mal sehn wie der den Winter übersteht!

Grüße
Christian
Titel: Re: Selber säen
Beitrag von: Tuff am 19-Dezember-2007, 00:56
Hallo Christian,
Wenn diese Stellen direkte Sonne abkriegen, und es Dir die Mühe wert ist, kannst Du die Stämmchen an der Basis über den Sommer vor Austrocknen schützen, etwa indem Du Lehm daruf schmierst und/oder oder Sacktuch darumwickelst.

In der Tat scheinen sich junge unbeschattete Sequoiadendren ausgesprochen gut gegen Wurzelkonkurrenz von Stauden und Gras durchzusetzen, ich habe das schon mehrmals gelesen oder gesehen. Zum Beispiel, ich habe im Herbst 2003 ein paar 10cm große Sämlinge aus einer Baumschule im Freiland kultiviert, da sie direkt aus dem Gewächshaus kamen haben sie die ersten 2 Jahre schwere Frostschäden davongetragen (möglicherweise waren auch Pilze beteiligt) dann waren sie stabil, wuchsen aber kaum in die Höhe. Ich glaube die mussten intern erstmal ganz schön was aufholen :) Einige von denen stehen mitten in Reitgras (Calamagrostis epigejos) welches in trockenen Kahlschlägen gefürchtet ist weil es dichten Wurzelfilz ausbildet der den Regen schluckt und es damit der Verjüngung sachwer macht. Im zweiten Frühjahr nach dem Auspflanzen (plus das erste Jahr im Hochbeet = 3 Lebensjahre) haben diese Bäumchen nichtsdestotrotz 60-70cm lange Haupttriebe gemacht (Photo). Ich habe sie von Anfang an öfters mit Holzasche gedüngt.

Bin sehr gespannt ob sie Frostschäden davontragen, es ist an der Grenze zum Sauerland jetzt sehr kalt.

Übrigens sind junge Mammutbäumchen auch nicht sicher vor Verfegen durch Rehböcke.
Titel: Re: Selber säen
Beitrag von: heiquo am 05-November-2012, 18:08
Hi ! Habe ein paar Neuigkeiten zu dem von mir und einem Arbeitskolleggen geplanten Projekt.
Unser Bürgermeißter ist von der Sache sehr begeistert und möchte das Projekt ünterstützen. Er wird mit dem Umweltschutzb. unserer Stadt sprechen und versuchen auch ihn zu überzeugen, und so soll das ganze evtl. mal aussehen.
(http://img205.imageshack.us/img205/6052/mammutbaumhainif2.jpg)
Gruß T

Würd mich mal interessieren, ob und was aus diesem Projekt in NRW geworden ist. Grizzly Adams ist ja immerhin Landschaftsgärtner. Weiß da jemand mehr?

Auch interessant zu erfahren, was aus Chris seiner Anpflanzung in Thüringen geworden ist. Hatte Samen von den Mühlhäuser BM`s.