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Mammutbäume (öffentlicher Bereich) => Mammutbäume melden => Kinderstube => Thema gestartet von: schlabuster am 08-Mai-2010, 20:54

Titel: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: schlabuster am 08-Mai-2010, 20:54
Hallo zusammen.

Ich habe momentan auf meinem Grundstück drei Mammutbäume stehen. Einen Urweltmammut der drei Meter hoch ist und der schon schön grün ist, einen Bergmammut und einen Sequoiadendron giganteum Glaucum die ich letztes Jahr gepflanzt habe. Die beiden letzteren haben den doch kalten Winter bei uns in Niederbayern überstanden und beginnen hoffentlich bald auszutreiben.
Nun zu meiner Frage. Ich habe diesen Winter bei mir im Wald ca. 3000qm gerodet und zum Teil schon mit Buchen, Tannen, Lärchen und Fichten aufgeforstet. Was glaubt ihr wenn ich auf diese Fläche noch so zwanzig Bergmammuts dazupflanze, schaffen sie es unter den anderen Bäumen mitzuwachsen oder sollte ich sie eher einzeln zusammenpflanzen? Der Waldboden sollte doch für ihr Wachstum förderlich sein oder was meint ihr?
Für Tipps wäre ich euch sehr dankbar. :)
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Steffen am 08-Mai-2010, 21:07
Hallo schlabuster,

Mammutbäume im Wald zu pflanzen ist schon mal eine gute Idee. Voraussetzung dafür ist ein Platz mit sehr viel Sonne, d.h. Bergmammutbäume vetragen keinesfalls Schattendruck unter dem Schirm anderer Baumarten.

Am Anfang wachsen Sie relativ langsam und können vor allem mit den einheimischen Baumarten die schnell wachsen, wie Ahorn, Buche, Fichte oder Lärche nur schwer mithalten. Deshalb empfiehlt es sich die Fläche auf der Sie gepflanzt sind die ersten Jahre freizuschneiden, oder gleich ein fläche zu wählen die frisch gerodet wurde.

Da bietet es sich natürlich an gleiche eine ganze Gruppe im Verbund zu pflanzen, mit Pflanzabständen von 6-8 metern solltest Du auskommen.

Weitere wichtige Vorraussetzung: Schutz vor Verbiss und Verfegen. D.h. entweder Einzelschutz oder Zaun.

Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: schlabuster am 08-Mai-2010, 21:33
Danke für die schnelle Antwort. Hab ich fast gedacht das es besser ist sie als Gruppe zu pflanzen.
Ohne Wildschutzzaun kriegt man bei uns sowieso keinen Baum groß deshalb zäunen wir schon seit Jahren jede Aufforstung ein.
Bleibt wohl nur noch zu klären wo ich ca. 20 BM mit mindestens 50cm Höhe und guter Qualität herbekomme.
Habt ihr gute Adressen?
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Waldläufer am 08-Mai-2010, 21:42
Hallo Schlabuster,
Niederbayern ist eine sehr kalte Gegend u. daher offensichtlich von Gebirgsmammutbäumen sehr spärlich besiedelt.
Aufgrund der kalten Lage muß man auch von vermindertem Wachstum z.B. im Vergleich mit einer Weinbauregion ausgehen.
Wenn im Forst würde ich nur einzelne pflanzen u. auch nur entlang eines angrenzenden Waldweges optimalerweise an der eher südlichen Grundstückgrenze
liegend. An einem Weg erhält der BM dauerhaft mehr Licht u. ist daher konkurrenzfähiger. In der Tiefe des Raumes unter diesen Bedingungen hat der
BM keine Chance gegen die Konkurrenz.
Hört sich zwar jetzt etwas bremsend an- aber 20 Mammutbäume verschwenden muß auch nicht sein.

                                   Viele Grüße                Bernt



Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Steffen am 08-Mai-2010, 21:45
Hier findest Du Bezugsquellen:

http://mbreg.de/wiki/index.php/Bezugsquellen (http://mbreg.de/wiki/index.php/Bezugsquellen)

Außerdem hast Du ne PM.

Gruß Steffen
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Cryptomeria am 08-Mai-2010, 22:21
Hallo schlabuster,

ich würde es auch auf jeden Fall probieren. Wie Steffen schon sagt, als Gruppe ohne Konkurrenzdruck. Sequoiadendron leidet im Winter vor allem, wenn bei gefrorenem Boden sehr kalter Wind fegt.Wenn du ringsum einen gewissen Windschutz hättest, sehe ich überhaupt keine Probleme.Die nächsten Winter müssen ja auch nicht ganz so extrem lang werden wie der letzte. Und nach 10 Jahren sind sie überm Berg.

Viel Erfolg

Wolfgang
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Zinnauer am 09-Mai-2010, 02:16
Hallo "Schlabuster",

ich würde es auch in jedem Fall probieren, ebenfalls als Gruppe an der günstigsten Stelle, d.h. dort, wo in den nächsten Jahrzehnten das meiste Licht zu erwarten ist bzw. glzt. genügend Wasser und Nährstoffe. Hier wären ein paar Fotos auch für uns ausschlussreich. Das Plätzchen für die Gruppe sollte ev. auch in der Hinsicht ausgewählt werden, dass es sich einigermaßen leicht pflegen lässt. Wir gesagt, mit mind. 10 bis 20 Jahren Pflege musst du schon rechnen, d.h. die kleinen BMs müssen konsequent von Unkraut und Konkurrenzbäumen freigehalten werden (Anfangs 2 - 3 x jährlich, ab Mannshöhe 1 x jährlich)

LG
Michael
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Xenomorph am 09-Mai-2010, 03:16
Hallo Schlabuster,

und willkommen im Forum! Wie heißt du denn real? Im Großen und Ganzen kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen. Den Bergmammutbaum im deutschen (mitteleuropäischen) Wald zu integrieren ist nicht ganz einfach, aber möglich und für einen Fan dieser Bäume natürlich sehr wünschenswert.  ;)

Leider ist es etwas dumm gelaufen, da du schon andere Baumarten angepflanzt hast. Ideal wäre es gewesen, die BM vorwüchsig zu pflanzen, und die anderen Arten dann mit ein paar Jahren Abstand. Wie bereits gesagt wurde benötigt der BM für ein gesundes Wachstum viel Licht, aber auch Wasser. Bekommt er davon nicht genug, kümmert er und bleibt zurück, was natürlich letztendlich dann das Aus bedeutet, denn die Konkurrenz schläft ja nicht. Im Dichtstand ist zudem das Milieu feuchter, wodurch sich die ohnehin geschwächten BM dann oft noch einen Pilz einfangen.

M.E. hast du nun zwei Möglichkeiten: Entweder du pflanzt entsprechend große Bergmammutbäume (ca. 1m), was aber sehr teuer werden dürfte. Oder du schaffst ausreichend Platz für kleinere Sämlinge. Wenn es in deiner Gegend recht kalt ist, musst du mit Ausfällen rechnen, weil nicht alle BM gleich frosthart sind. Ich persönlich würde in dem Fall empfehlen, kleine Grüppchen von 3-4 BM-Sämlingen an die besten Stellen zu pflanzen. Pro Gruppe sollte am Ende dann aber nur einer übrig bleiben, im Endzustand benötigt der BM sehr große Abstände, was ein Blick auf die zu erwartenden Dimensionen schnell deutlich macht. Und andere Arten sollen ja dazwischen wachsen, wobei die BM aus der "Masse" herausragen.

Um Unkraut zu unterdrücken kann es helfen, z.B. Dachziegel, Bretter oder Pappe rund um die Sämlinge auf den Boden zu legen. Sieht nicht schön aus, ist aber sehr wirksam. Übrigens: Was für eine Tannenart hast du denn angepflanzt? Weißtanne? Eine tolle Baumart- wird leider kaum noch gepflanzt. Passt aber sehr gut zum BM weil sie sehr langsam wächst, und wird letztlich ebenfalls sehr groß. Erreicht soweit ich weiß von allen europäischen Baumarten die größten Höhen. Viel Erfolg und

Urzeitliche Grüße, Clemens
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Waldläufer am 09-Mai-2010, 09:39
Hallo,
daß es grundsätzlich wünschenswert ist Mammubäume im Wald zu pflanzen ist kein Thema.
Wichtig ist aber daß man den konkreten Fall genau prüft ob tatsächlich eine größere Aussicht auf Erfolg unter den gegebenen Rahmenbedingungen
besteht.
Fakt ist daß schon konkurrenzstarke Arten gepflanzt wurden.
Desweiteren bedeutet eine Fläche von 3000qm daß es sich um eine Freifläche von ca. 50x60m oder z.B. 75x40m etc. handelt.
Eine Rodungsfläche bedeutet ringsherum ist alter Wald- sollte ca. 25-30m hoch sein. Der Schattenwurf kann ungefähr mit der Baumhöhe gleichgesetzt werden.
Auch von Ost u. West verträgt der Mammutbaum kaum Schatten.
Nun kann sich jeder selbst ausrechnen wieviel vollbesonnte Fläche bei diesem Grundstück übrigbleibt.

                                Viele Grüße            Bernt
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: lk1992 am 09-Mai-2010, 12:27
Zitat
Nun kann sich jeder selbst ausrechnen wieviel vollbesonnte Fläche bei diesem Grundstück übrigbleibt

...die Fläche reicht dann wohl gerade für 1-2 Mammutbäume?!  ;D

Sooo theoretisch kann man denke ich an die Sache nicht rangehen. Fotos vom Grundstück wären zur Beurteilung der Lage sicherlich hilfreich.
Ansonsten ist schon alles wichtige gesagt worden.

Die Bewässerung in den ersten Jahren ist nicht zu unterschätzen, ich habe letzten Sommer kanisterweise das Wasser zu meinen kleinen BMs geschleppt...
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Waldläufer am 09-Mai-2010, 13:08
Hallo IK1992,
falls ich mal wieder eine Geheimzahl brauche werde ich die mir merken.
Aber du denkst in die richtige Richtung- ohne detaillierte Angaben über Boden Klima Umgebung Hangneigung Exposition etc. ist das alles Theorie.
Wobei ich für mich doch Praxisnähe in Anspruch nehmen würde. Im Staatsforst ist das ganze Gelände kartiert u. aufgrund der speziellen Verhältnisse
auch speziellen Baumarten jeweils vorbehalten.
Im vorliegenden Fall mag es ja schon in der Mitte noch genügend Licht für Mammutbäume geben, aber es würde mich nicht wundern wenn genau dort
die bereits gepflanzten Bäume sitzen. Auf jeden Fall ist das alles nicht ganz so einfach.

                               Viele Grüße            Bernt
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: lk1992 am 09-Mai-2010, 13:13
Zitat
falls ich mal wieder eine Geheimzahl brauche werde ich die mir merken

... ich helfe, wo ich kann  ;)

Viele Grüße,
     Benny
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: schlabuster am 09-Mai-2010, 14:21
Danke für die vielen Anregungen ;D
Die Fläche ist Richtung Süden offen außerdem hab ich daneben noch knapp nen Hektar Wiesenfläche die ich vorhabe zur Hälfte aufzuforsten da unsere Landwirtschaft seit heuer verpachtet ist.
Der Standort ist nicht soo kalt im Winter. Ihr könnt ja mal unter Google Earth gucken (48,26,05,26 N - 12,35,33,11 O)
Im Wald ringsum sind übrigens einige schöne Weißtannen und Douglasien die ich vor 20 Jahren gepflanzt habe. Die Douglasien schieben ganz schön an :D wenn die BM nur halb so wollen wär ich schon zufrieden.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: xandru am 10-Mai-2010, 10:17
Hallo schlabuster,

In Google Maps (http://maps.google.de/maps?ll=48.434689,12.591974&spn=0.003915,0.008272&t=h&z=17&lci=com.panoramio.all) gibt es ja sogar Bilder dort aus der Gegend.

Ansonsten wird es tatsächlich Zeit, dass dort mal ein paar Mammutbäume gepflanzt werden.  :D Auf der Kartensuche ist dort ja weit und breit kein Standort verzeichnet.

Viele Grüße,
Wolfgang
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: steffen129 am 21-Mai-2010, 02:34
Hallo

bin grad über diesen trend gestolpert, auch von mir herzlich willkommen.
Mit den BMs bei uns in mitten von deutschland bei rauen wintern kein problem. Die wachsen alle bei uns an. Habe diesen winter welche di im august gekeimt sind in eingesenkten töpfen im freien überwintert 90% sind durchgekommen und wachsen auch schon wieder.
Mit deinen 20 stück… nächstes jahr hätte ich welche.  Meine sind erst 30 cm alle vom letzten jahr.

PS an alle:
die aus Kronberg keimen, sehr klein aber sie kommen. Bis jetzt so 60 neue deutsche BMs.
Seit 3 wochen 0 umfaller, neues altes sustrat.


LG
Titel: Verbiß durch Rehe und Hasen -- Einzelschutz wie ?
Beitrag von: Tuff am 04-September-2013, 23:30
Hallo, ich nehme mir mal die Freiheit diesen Fred wiederzubeleben mit einem Problem welches genau in diesem Zusammenhang besonders wichtig ist.

Bei fast allen Pflanzungen im Wald oder in der Flur, welche nicht im großen Wildzaun stehen, stellt sich nämlich früher oder später die Frage des Verbiß-Schutzes. Ich möchte hier mal ein paar Gedanken zum Einzelschutz (AKA 'Drahthose') loswerden.

Dabei gehe ich davon aus, daß unter durchschnittlichen Wuchsbedingungen im Tiefland oder in Mittelbebirgen der Rehverbiß für ungefähr 5 Jahre droht; die Gefahr durch das Verfegen der Rehböcke kann noch bis zu weitere 5 Jahre bestehen. In dieser zweiten Phase kann man aber auch den Stamm allein schützen (etwa mit Plastik oder Stoff umwickeln).

Ich suche also einen Einzelschutz der mindestens 5 und idealerweise bis zu 10 Jahre hält und in dieser Zeit nicht viel Pflege braucht. Und er darf nicht teuer sein.

Zunächst zum billigen Kaninchendraht. Den habe ich früher oft verwendet, bin aber aufgrund der negativen Erfahrungen inzwischen völlig davon abgegangen.

Erstens ist er nicht hoch genug; dann müsste man ihn also schon in einem riesigen Umfang anlegen (2m Durchmesser?) damit die 'langhalsigen Rehe' (tm Berni) nicht drankommen.

Zweitens, wenn man den kleinen Umfang wählt, wird es ganz schnell zu eng und man nimmt die nächste Größe ... und dann wieder die nächste ... das ist echt mal sinnlose Arbeit. Nimmt man aber den großen Umfang, steht das Ding schlecht, man braucht also eine Menge Pfähle - schon wieder extra Arbeit, denn entweder die Pfähle sind dünn und müssen nach 2 - 3 Jahren schon überholt werden; oder sie sind riesig und machen dann auch viel Arbeit.

Drittens ist er zu dicht, so dichte Maschen braucht es überhaupt nicht. Die Folge ist, daß im Draht der 'engen Variante' Gras u.a. hochwächst, man kommt aber schlecht mit der Hand hinein um es abzurupfen. Durch die enge Röhre wird es aufrechtgehalten und hält dann als dichtes Büschel den Regen ab. Das ist bei mir das größte Problem !

Wie man es dreht und wendet, das Zeug taugt im Wald einfach nix.

Inzwischen baue ich Drahthosen aus 'echtem' Wildzaun, mindestens 1,50m Durchmesser, ein starker Pfahl. Das ist eine akzeptable Lösung, aber die eher zeitaufwendige Anfertigung in großer Zahl finde ich extrem suboptimal, und die Dinger verknicken auch zu leicht, mit den Jahren, wenn man sie umsetzt.

Das Beste was ich bisher gefunden habe sind ca. 160 cm hohe Baustahlmatten (siehe Bild unten) welche man von Anfang an mit einem Durchmesser von circa 1,50 m anlegt. So kommt man auf rund 6 m², was bei einem m² Preis in der Größenordnung von 2 - 3 € (?) auf irgendwas um die 15 € pro Stück hinausläuft, was bei einer größeren Anzahl wohl zu teuer ist. Andererseits hat man dann nie wieder Arbeit damit und kann die Dinger später leicht umsetzen auf die nächste Generation.

Das Ziel ist aber nicht unbedingt ein Bäumchen 1,60m hoch einzuzäunen; es genügt auch, Reh und Hase den Zutritt auf den letzten Meter zu verwehren. Bei einem Durchmesser von 1,50 bis 2 m würden die Rehe auch bei einer Schutzhöhe von nur 1 m nicht in so einen engen Kreis hineinspringen (man muss aber den Schnee einkalkulieren). Die Hasen sollte diese Höhe eigentlich schon abhalten.

Es könnte auch einfach etwas Horizontales sein worüber diese Tiere nicht gehen würden.

Generell könnte man auch ein kurzlebiges Material verwenden welches man nicht entsorgen muss. Also ein ein (1) billiges Material, welches (2) leicht zu verarbeiten ist und (3) optimalerweise nach ca. 5 Jahren beginnt zu verfallen und dann biologisch abbaubar und unbedenklich ist.

Mir fällt nur leider nichts Geniales ein; vielleicht können wir aber gemeinsam irgendwas Taugliches finden. Hier im Forum sind eine Menge Leute die sich schon lange mit diesem Problem rumschlagen. Man hat sich dann oft schon lange an die klassischen Lösungen gewöhnt. Ich kann mir aber vorstellen, daß gerade totale Newcomer hierzu eine wirklich neue Idee haben könnten.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: steffen129 am 04-September-2013, 23:46
Zitat
Ich suche also einen Einzelschutz der mindestens 5 und idealerweise bis zu 10 Jahre hält und in dieser Zeit nicht viel Pflege braucht. Und er darf nicht teuer sein
nimm einfach wie ich das schon seit 23 Jahren mache 6 ecker Zaun derist auf der rolle erhältlich und schneide ihn in 1m stücke und ein Pfahl dran fertig.

der ist wiederverwendbar, ich hab e meine nun schon am 3. Baum dran ich denke das hält auch nochmal solange. siehe bilder Allee http://mbreg.de/forum/index.php?topic=2874.0 (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=2874.0) Bild 3

rehverbiss durch diesen engen zaun fehlanzeige, was nicht geht ist großmaschiger Wildschutzzaun da langen die durch.

viel freude beim basteln.

LG der Steffen
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 14-September-2013, 02:18
Oder so :)

(Gesehen in Bonn Plittersdorf)
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Klaus am 14-September-2013, 12:27
Hallo,

   zum Thema habe ich auch Erfahrungen.Die liegen jetzt Jahrzehnte zurück
   ich habe sie immer noch parat.Beim Aufforsten von Fichte gab es keinen
   Zaun- und Einzelschutz.Die Fichte wurde auch nur vereinzelt durch
   Rehe verfegt was bei der Anzahl der Pflanzen bzw. der häufigen
   Naturverjüngung nur eine untergeordnete oder keine Rolle spielte.
   Waren die Fichten aber größer als 5-10m hoch und bis 15cm im
   Durchmesser dann war das im Winter vorkommende Rotwild
   der Übeltäter .Im Sommer halten sich diese Tiere meist im Bereich
   der B500 in Höhen über 700mNN im Nordschwarzwald auf .
   Z.B.auch im Suchraum für den geplanten Nationalpark Nordschwarzwald,
   den größten Flächenanteil hat hier die Geminde Baiersbronn.
   Im Winter bei viel Schnee weichen die Rudeltiere in tiefere Lagen unter
   600mNN aus.Diese Tiere haben die Fichten regelrecht gefressen.
   Sie haben die Bäume rundherum geschält die darauf alle eingingen.
   Die Borke (Rinde) war der Leckerbissen.

   Bei der Weißtanne war dies nicht so .Die war gegen Verbiss und Verfegen
   zu schützen.Ohne Schutz ging eigentlich gar nichts.Da war zum ersten
   großflächiger hoher Zaunschutz.Entweder jeder Waldbesitzer für sich oder
   Besitzübergreifend vom örtlichen Förster organisiert.Dies war
   nach meiner Einschätzung rückblickend am wirkungsvollsten.
   Der Zaun mußte aber immer krontrolliert werden.Füchse haben immer
   wieder für einen Durchschlupf gesorgt worauf es auch einzelnen Rehen
   gelungen ist ins Gehege zu kommen.Naßschnee war das Hauptproblem
   Immer nach 10-30cm Naßschnee mußte der komplette Zaun kontrolliert
   werden.

   Mäuse und Hasen spielten beim Verbiss überhaupt keine Rolle.

   Einzelschutz bei Tanne haben wir auch versucht.Zuerst mit Drahthose.
   Der Aufwand war zu groß.Naßschnee hat alle Bemühungen zunichte gemacht.
   Später mit Wipfelschutz des Haupttriebes durch Chemie,Klammern
   und Wolle.Dies hat vor Verbiss geschützt aber nicht vor Verfegen und
   eine hohe Kontrolldichte war auch erforderlich.In der Presse war vor einiger
   Zeit mal ein Hinweis über Duftstoffe die in der Entwicklung sind.
   Das heißt zur Ablenkung von den zu schützenden Baumarten.
   Z.B besprüht man Ginster oder Haselnußhecken dann kann sich
   der Bock beim Fegen austoben ohne Schaden anzurichten.
   Ich habe aber zu diesem Thema nichts mehr gelesen noch gehört.

   Douglasie und Lärche waren damals noch nicht vorhanden.
   Was ich aber heute sehe so sind diese und andere Baumarten z.B BM
   auch erheblich dem Fegen ausgesetzt.Buche,KM und UM dem Fraß.

   Jetzt zum besten Schutz des Waldes und Einzelbäume.
   Das ist das Bejagen.Mit Abstand das beste.
   Obwohl nur etwa 10% der Jäger nach meiner Erfahrung auch dafür geeignet sind.
   Keine Sportart hat soviel Tote pro 1000 Teilnehmer wie die Jäger !
   Nicht einmal die Motorrennfahrer können da mithalten.
   Die Jäger brauchen nicht einmal zum Sehtest !
   Waffentechnisch werden sie im Schnellverfahren ausgebildet !
   Viele Jäger schiessen gerade mal ein Reh pro Jahr !
   Das ist nichts, nicht mal Hobby ! Die tragen ihre Waffen spazieren !
   Ist wie Wandern im Anzug.
   Ich kenne auch gute Jäger.Zwei Jäger in meinem Bekanntenkreis
   haben es fertig gebracht in einem Jahr 36 Rehe zuschiessen.
   Bei 4 Monaten Schonzeit ist dies eine enorme Leistung.
   Pro Woche ein Reh.Die beiden haben sich in der Zeit
   wahrscheinlich nur noch im Wald aufgehalten.Und die Ehefrauen !
   Der Rehwild läßt sich aber nicht mit Einzeljägern reduzieren.
   Dies ist wie mit der Badenseewasserversorung.Die Entnahme der
   riesigen Wassermenge für den Großraum Stuttgart zeigt am Wasserstand
   des Bodensees keine Auswirkung.

   Dann wird auch falsch bejagt .Es werden nur die Böcke geschossen.
   Sogenannte Throphäenjäger .Die reproduzierenden Geisen werden
   in Ruhe gelassen.Dann kann jeder ausrechnen wie die Population
   nach oben schießt.Abschußzahlen lassen sich auch manipulieren.
   Es ist mit den bisherigen Kontrollen nicht möglich die
   Bestände in eine erträgliche Bestandgröße zu bringen.
   Es gibt keine Sichtkontrollen.Die Jäger sagen sie haben die
   Abschußzahlen erfüllt und die Behörden stellen Verbissschäden
   fest.Dies wird mit sogenannten Weisserflächen ( kleine eingezäunt
   Vergleichsflächen) kontrolliert Dann werden einfach die
   Abschußzahlen erhöht das wars dann.

   Seit einigen Jahren kommt deshalb immer mehr die Regiejagd
   zur Anwendung.Die großen Waldbesitzer (Staat,Kommunen,Großprivatwald usw.)
   haben damit angefangen.Das heißt die Jäger bekommen nur einen
   Begehungsschein für einen Tag.Jeder Jagdscheinbesitzer ,
   nicht nur ausgewählte reiche Gruppen ( Herrenjäger ).
   Bei Abschuss ist Sichtkontrolle gegeben und die Kosten
   der Jäger halten sich auch Rahmen. Die Waldbesitzer haben aber so auch die
   Kontrolle über die tatsächlichen Abschüsse.Es ist für die Waldbesitzer
   ein höherer Organisationsaufwand.Es lohnt sich für alle.

   Die Waldbesitzer im Schwarzwald freuen sich alle auf die Rückkehr
   von Luchs und Wolf.Im Nationalpark Bayrischer Wald wird schon
   einige Jahre nicht mehr gejagd .Dies hat sich erübrigt die Wilddichte pro
   100ha ist wieder in einem richtigen Gleichgewicht seit der Luchs wieder
   ansässig ist.Der Wolf kommt sporadisch über die tschechiche Grenze.

   Ach ja wegen der Sicherheit ,wär schickt schon seine
   Kleinkinder alleine in der Wald !
   
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 05-Dezember-2013, 06:10
Zum Schutz gegen Verfegen kann man den Stamm umwickeln. Das geht natürlich am Einfachsten bei Laubbäumen bzw. Stämmen mit nur wenigen Ästen, typischerweise Laubbäume. Hier kann man auch ausnahmsweise mal den einen oder anderen Seitenast schützen.

Bei astreichen Koniferen hingegen kann man schon froh sein wenn der Hauptstamm auf diese Weise geschützt werden kann. Die unteren Seitenäste werden dann wahrscheinlich im Laufe der Jahre zerstört. Da diese aber irgendwann sowieso ausgedunkelt werden, sind sie eigentlich entbehrlich. Dann bedeutet der Schaden in erster Linie nur eine Wachstumsverzögerung. (Im Wald sollte es auf 'dekoratives Aussehen' der Jungbäume ja eher nicht ankommen.)

Hier ist eine Variante mit billiger Kokos- bzw. Sisalfaser, die ich diesen Winter zum ersten mal bei einigen besonders gefährdeten Laubbäumen installiert habe. Das Zeug kostet auf der 100m Rolle unter 20 €. Pro Stamm braucht man idealerweise weniger als einen Meter, dieser Schutz kostet also pro Baum nur in der Größenordnung von 20 ct. Das leichte Material lässt sich einfach transportieren. Es hält nur etwa 2 Jahre (?), dann muß man es austauschen. Wenn man sich aber in entlegenen Gegenden gar nicht drum kümmern kann, zerfällt es wenigstens restlos und wird organisch abgebaut.

Soweit die Theorie :) die ersten Resultate kann ich erst nächsten Sommer berichten.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 05-Dezember-2013, 06:27
Zudem kann man das Material aufdröseln und (aber eher nur bei bei Koniferen) gut als Verbißschutz an Knopsen befestigen. Das hält sicher nur einen Winter, aber es kostet fast nichts und ist schnell getan.

Ich teste das diesen Winter an ein paar wenigen Latschenkiefern, die ich angezogen habe (und von denen nach dem Auspflanzen fast die Hälfte von Wühlmäusen vernichtet wurden). Die wenigen Überlebenden möchte ich lieber keinem ernsthaften Risiko aussetzen, daher sind sie alle im Drahtschutz, der aus Kostengründen aber nur aus alten Fetzen besteht und nichts taugt. Das ist leider inzwischen der Normalfall bei mir. (Die paar Baustahlmatten, die ich immer so stolz präsentiere, aus dem Abbau von Pferdeboxen, waren ein Geschenk.)

Hier sind die Knospen also für Rehe noch ganz gut erreichbar. In dem Stadium breiten sich Kiefern die frei im Licht stehen ziemlich aus, und ich müsste eine relativ große und teure 'Drahthose' bauen, von mindestens 1,50m Durchmesser.
Da wäre ein billiger Kokos-Schutz sehr willkommen, wenn er funktionert.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 05-Dezember-2013, 07:11
Nochmal zurück zu den Drahthosen. Die aus grobmaschigem Wilddraht (mind. 1,60m hoch) sind leicht zu bauen und können, wenn man sie groß genug anlegt, ein Jahrzehnt lang stehen. Allerdings muß man sie ab und zu wieder 'hochziehen' und mindestens 1mal den Pfahl austauschen. Natürlich verbeißen die Rehe dann die Seitentriebe, aber die sind entbehrlich.

Hier eine Größe die bei meinen Walnußbäumen gerade so ausreichte. Kleiner sollte man sie aber nicht machen.

Zum Vergleich ein Bergahorn im Kaninchendraht, den ich aus Zeitgründen nicht hochsetzen bzw. austauschen konnte. 'Zeit' ist aber ein Faktor der bei Pflanzungen im Wald entscheidend ist. Bei diesem i.d.R. niedrigen Draht wäre daher von Anfang an ein Durchmesser von mindestens 1,20 m angesagt. Das ist viel zu teuer, und es gibt eine Menge bessere Alternativen. Wie ich eingangs erläutert habe, hat Kaninchendraht mehrere gravierende Nachteile.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 05-Dezember-2013, 07:21
Zum Abschluß noch der Klassiker: Einzäunen. Klumpt nicht und gelingt immer. Es ist eine interessante Frage ab welcher Pflanzenzahl und Flächengröße sich ein Zaun lohnt. Pauschal kann man es jedenfalls nicht sagen, es hängt zum Beispiel auch davon ab wie entlegen der Wald ist und wie oft man dort ist. Auf jeden Fall muß man den Zain regelmässig kontrollieren, vor allem im Winter und nach Sturm.

Hier mein Vorschlag für ein Tor durch welches man notfalls auch noch reinfahren kann. Die untere Stange muß mit Wildzaun gegen Hasen gesichert werden.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 05-Dezember-2013, 07:50
Klaus,

Vielen Dank für die interessante Zusammenfassung Deiner Erfahrungen mit Wild und Wald. Hier kann man gut erkennen daß es eine Menge Probleme geben kann. Zugleich muß der Arbeitsaufwand bei solchen i.d.R. umfangreichen Pflanzungen unbedingt begrenzt werden.

Feldhasen sind in reinen Waldgebieten natürlich nicht zuhause. Was die Mäuse angeht, kommt es ein bißchen auf den Winter und die Baumarten an; aber wenigstens Wühlmäuse brauch man i.d.R. nicht zu fürchten.

Allerdings würde ich auch Pflanzungen in gemischter Landschaft, angrenzend zu Weiden oder Äckern, oder auf großen Sturmwurfflächen oder anderweitigen Verlichtungen, noch als Waldpflanzung ansehen, und da können dann auch Maus und Hase wieder auftreten.

Die Jagd liegt leider meistens nicht in der Hand des (kleinen) Waldbesitzers. Wenn das Thema 'Bergmammutbäume im Wald' heißt, kann man auch von Jägern keine Zugeständnisse erwarten, da Mammutbäume juristisch gesehen keinen Schutzwert haben.

Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Waldläufer am 05-Dezember-2013, 15:45
Hallo,
darf mal wieder die allereinfachste Methode nennen, sofern man sich nicht tatsächlich in Rotwildgebiet
befindet. (Hirsche).
Nadeln und Triebe von Km und Gm sind aufgrund des Tanningehaltes kein Leckerbissen für Rehe.
Verfegt wird aber insbesondere der Gm. In harten Wintern kann es schon vorkommen, daß mal ein einzelner Gm
ziehmlich verbissen wird. Dies ist aber in der Regel nur Neugier und schmeckt den Rehen nicht.
Es wird nur zum Problem, wenn ordentlich gedüngt wird, da dann fast jede Baumart appetitlich wird.
Aufgrund dieser Lage genügt es völlig bei normalem Wildbestand zwei oder drei Pfosten eng neben dem Stamm einzuschlagen.
Die können wenn sie faulen problemlos ergänzt werden. Schrecken sogar noch ab wenn sie bereits morsch sind.
Außerdem müssen Drahthosen später entsorgt werden. Dies ist harte Arbeit da sie vom Unkraut überwurzelt werden.
Für Laubhölzer würde ich eben die bekannten Wuchshüllen empfehlen, die sich hoffentlich zersetzen.

                                            Viele Grüße                 Bernt

                                                 
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Bernhard am 05-Dezember-2013, 22:16

Es wird nur zum Problem, wenn ordentlich gedüngt wird, da dann fast jede Baumart appetitlich wird.


                                                 

Stimmt nicht ! Wenn ich mich mit meinen Ausfällen, Aggregatzustände einerlei, an einem Mammutbaum vergehe, vergeht auch dem Feinschmecker Reh der Appetit !
Also bitte hier wissenschaftlich begründete Thesen darlegen, könnte ja den einen oder anderen Interessierten irreführen.

Klarer Gruß,

Bernhard
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: denniz am 05-Dezember-2013, 23:15
Zitat
Wenn ich mich mit meinen Ausfällen, Aggregatzustände einerlei, an einem Mammutbaum vergehe,

 :o :o :o
...dendrophile Abschreckungs-Strategie????



nüchtern aber trotzdem ausfallend
Denniz
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Bernhard am 05-Dezember-2013, 23:21
Aggregatzustände

 
nüchtern aber ausfallenden Gruß
Denniz

Denniz, kennst Du doch ! Meine Mammuts wachsen gut, haben sich noch nie beschwert und Rehe liegen bei uns in den Tiefkühltruhen !  :P

Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: xandru am 06-Dezember-2013, 08:19
 ​
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Waldläufer am 06-Dezember-2013, 08:42
Hallo Bernhard,
probiere doch mal wie das kommt, wenn du zu deinem Rehbraten ein paar
gedüngte appetitliche Triebe des Gm mit in die Sauce legst.
Das könnte doch was werden.

                              Feinschmeckergrüße von Bernt
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 06-Dezember-2013, 15:18
Ich hatte mal einen Rest Lebertran und ausprobiert, ob die Knopsen von Eßkastanien damit bestrichen in Ruhe gelassen werden. Im Frühling sind diese Knospen dann alle eingegangen.
 
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 06-Dezember-2013, 15:33
Daß der Bergmammutbaum im schattigen Wald nur sehr langsam wächst, wurde schon von einigen berichtet und ich habe in selber ein gutes Beispiel dazu. Im Gegensatz zum Küstenmammutbaum, ist für den Bergmammutbaum ein Schirm aus Altbäumen suboptimal. Allerdings kommt die Art mit dem Halbschatten zurecht.

Langsam wachsende Bergmammutbäume kommen in den kalifornsichen Groves natürlich ebenfalls vor. Je länger dort ein Baum braucht, um richtig dick zu werden, desto weniger Chancen hat er dem Feuer zu entkommen.

Was mich intressieren würde, nach 10 oder 20 Jahren im Halbschatten, wie schnell reagieren sie  auf ein Freistellen. In Deutschland gibt es dazu kaum Erfahrungen, bei den forstlichen Pflanzungen handelt es sich meistens um Altersklassen (gleichaltrig) die zu dicht gepflanzt wurden, das ist aber eine andere Situation.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 07-Dezember-2013, 02:45
Ich habe einen BM Sämling, der im Halbschatten nahe Waldrand und zwischen hohem Gras und Epilobium angustifolium kümmerte, später verpflanzt, seitdem entwickelt er sich gut.

Keimung (2009) und Aufzucht im Freien, Pflanzung 2011, nach dem ersten Winter am neuen Standort schwere Schäden (2012), möglicherweise auch wegen mangelhafter Lichtversorgung (Unterernährung). Ich war jedenfalls instinktiv sicher daß es am Standort zu wenig Licht zur Regeneration gab; daher musste ich den Baum entweder abschreiben oder etwas unternehmen. 2012-05 habe ich ihn daher umgepflanzt.

Fotostrecke:

(1) Der alte, schattige Standort: Nahe am Baumbestand (insbesondere hohe Fichten und Lärchen, im Hintergrund) und heute ein dichter Horst Epilobium (rosa blühend, Foto 2013). Das Vordringen dieser hohen Staude legte ebenfalls ein Umpflanzen nahe, eine großflächige Vernichtungsaktion kam nicht in Frage da ich das Kraut zur Bodenregeneration selber dort angesiedelt habe.

(2) Der geschädigte Sämling im Mai 2012.


(3) Ein paar Tage später, am neuen vollsonnigen Standort, ca. 40 m weiter östlich.
(Dateinamen Datum JJJ-MM-TT)
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 07-Dezember-2013, 03:21
Zwei Monate später zeigte sich bereits ein neuer Trieb, der bis zum Herbst noch kräftig zuwuchs. Auf der 'gegenüberliegenden Seite' erschien mit ein wenig Verzögerung, aber noch im selben Sommer, ein weiterer Neuaustrieb (zweites Foto '16b'). Das dritte Bild (Detailphoto) soll noch einmal verdeutlichen, daß hier keine braunen Knospen wieder grün wurden, sondern sich wirklich neue Knospen bildeten. Die braunen Teile fielen dann im Laufe der Zeit einfach ab.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 07-Dezember-2013, 03:25
Man kann natürlich nicht mit Gewißheit sagen, ob der Sämling im Schatten eingegangen wäre oder nicht. Da es sich um eine (für mich) besondere Herkunft handelt, und ich mittlerweile nur noch sehr wenige Sämlinge anziehe, wollte ich kein Risiko eingehen.

Auf jeden Fall hat die Umpflanzung aber gut funktioniert. Im September 2013 sah das Bäumchen aus, als wollte es mächtig was aufholen.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Bakersfield am 07-Dezember-2013, 10:50
Hi Tuff,

gut gemacht. So einen Problemfall habe ich auch auf einer Waldlichtung. Ist ein Rest-BM aus meiner herkunftsundefinierten Aussaat von 2011 (Tr*p*c*). Gepflanzt im Herbst 2012 und im Gegensatz zu seinen im Frühjahr 2013 gepflanzten Kollegen von 2012 hängt er mächtig durch.

Bei dem denke ich eher, dass er von Natur aus schwächer ist, aber evtl. folge ich doch noch deinem Beispiel... ;)

Hat dein kleiner Sämling denn schon immer keinen zentralen Leittrieb gehabt? Momentan würde man ja annehmen, dass der linke Trieb auf dem Foto diese Rolle übernehmen wird und neben ihm noch ein Seitentrieb kommt, damit er in der Mitte weiterwachsen kann.

Alles sehr interessant, bitte mehr solcher Verlaufsgeschichten... :)

Viele Grüße,
Frank

P.S.: Werde mich mal auf die Suche nach Fotos von meinem Zögling machen und die hier ergänzen.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 12-Dezember-2013, 00:43
Frank, der Sämling begann nach dem ersten Winter 'buschig' zu wachsen. In dem Winter sind die Saatkisten bei -20° (aber voller Windschutz) total durchgefroren, vielleicht sind da auch Knospen abgestorben. Aber die Sämlinge dieser Herkunft weisen alle dieselben Eingenarten auf, dichte lange Nadeln und eine Tendenz zu starken Seitentrieben.

Hier zwei Fotos des Sämlings aus dem 2. Jahr. Im Vergleich zu einer Anzucht unter optimalen Bedingungen ist er relativ klein. In meinen Saatkisten die das ganze Jahr in einem Sumpf stehen (mit Wasserdurchfluß unten), mit knapper und sporadischer Pflege etwa alle 6 Wochen, gehörte er mit Abstand zu den Größten.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 12-Dezember-2013, 01:00
Um wieder zum Thema zurückzufinden, solche in der vollen Sonne aufwachsenden Sämlinge plötzlich in eine halbschattige Waldsituation zu versetzen, bedeutet einen Schock, und sie brauchen mindestens 2 Monate (in der Vegetationsperiode) um sich anzupassen; wenn ein Winter dazwischenliegt, sind sie in dem Winter besonders anfällig. Den Sämling hier habe ich im Herbst ausgepflanzt, dann hat ihn der erste Winter so hart getroffen.

Um diese Pflanzeffekte zu mildern, aber auch um generell die Wuchsbedingungen zu stabilisieren (etwa Nährstoffkreislauf) habe ich irgendwann begonnen, das Unkraut in den Saatkisten nicht mehr rauszureissen, sondern abzuschneiden und bestimmte Pflanzen sogar extra dazugepflanzt. Das bedeutet Konkurrenz hat aber in einem harten Klima Vorteile. Einer davon ist, daß ich aus den 90l Saatkisten nun mittels 20cm Ø Rohr einen großen tiefen Ballen ausstechen kann, wenn ich einen Sämling (typischerweise <5cm hoch) auspflanze.

So ein Sämling hat einen wesentlich geringeren Pflanzschock, da seine Wurzelbedingungen zunächst eher unverändert bleiben. Andererseits muss man dann von Anfang an das Unkraut zurückdrängen. Wiederum reiße ich nicht einfach alles raus, sondern nutze die Durchwurzelung der Grenzbarriere zwischen Ballen und umliegender Erde. Welchen Effekt die Begleitvegetation auf Wühlmäuse hat, kann ich nicht sagen da ich immer Kragen benutze; da ich aber vermute daß der Geruch von frisch angemischter / aufgewühlter Erde sie anzieht, wäre dieses Verfahren auch hierin von Vorteil.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: lodda 41 am 12-Dezember-2013, 08:26
hier ist lodda 41 . hallo tuff, ich finde deine berichte  hervorragend aber ich frage mich, brauchst du so wenig schlaf?   mit f. grüssen  Lothar.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Bakersfield am 12-Dezember-2013, 13:10
Hallo Tuff,

ich habe mal die Bilder meines o.g. Sämlings zusammengestellt. Er hatte den ersten Winter noch super überstanden, wuchs auch im Frühjahr gut los, bekam dann aber im Verlauf des Sommers zunehmend Probleme. Trotzdem er von Beginn an immer in einem sehr großen Topf stand, blieb er auch damals schon im Wachstum zurück. Von daher hatte er wohl in dem Alter noch nicht die Konkurrenzkraft, um sich gegen Gras und Unkraut im Wald durchzusetzen. Dem ist dann auch nicht mehr zu helfen bzw. lohnt der Aufwand auch gar nicht (diffuse Herkunft).

2012er Kollegen in nahezu identischer Situation stehen da bedeutend besser da, sind aber auch zu Topfzeiten schon wüchsiger gewesen. Aber dazu komme ich dann später und in einem anderen Thread noch einmal.

Viele Grüße aus'm WML,
Frank


Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 12-Dezember-2013, 16:03
Frank, der Sämling sieht gar nicht so schlecht aus. Nachtrag: hatte das 3. Bild ganz rechts nicht gesehen (scrollbalken erscheint bei mir an der falschen Stelle, ganz unten für alle Bilder zusammen) -- der sieht in der Tat sehr schlecht aus !

Über die Lichtsituation kann man aufgrund der Bilder nichts sagen, aber wenn das im Hintergrund Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa) ist und der 'Schirm' der Bäume aus Kiefern besteht (eventuell auch noch Fichten?) dann ist es sehr wahrscheinlich daß der Boden oberflächlich versauert, und sehr nährstoffarm ist.

Dein Bäumchen braucht dann einfach gute Erde, oder Dünger, aber diesen nur in dem Maß wie auch Wasser und Sonne zur Verfügung steht (d.h. wieviel er 'Verarbeiten' kann). Ich würde eine NPK Mischung von 30:20:50 empfehlen, da Phosphor in solchen Böden mit intensivem Pilzabbau ausreichend enthalten ist, es fehlen also Kalium und Stickstoff. Mit Stickstoff muss man etwas vorsichtiger sein als mit Kalium daher das Verhältnis.

Den Dünger in Wasser auflösen und *um den Baum herum* gießen, nicht einfach am den Stammfuß konzentrieren. Zur besseren Verwertung und gegen Ausspülen durch Regen, würde ich um den Baum auch einen Ring aus wurzelintensiver Waldvegetation (zusammen mit guter Erde) pflanzen. Sagen wir, im Abstand von 20 cm, je nachdem was dort wächst. Vogelbeer-Sämlinge (sorbus aucuparia) oder roter Holunder oder so etwas wären geeigent, die muß man später irgendwann natürlich absägen. In der Situation wären sogar Baumsämlinge von Fichte Kiefer Lärche als temporäre Begleitvegetation zur besseren Durchwurzelung gut geeignet.  Oder Stauden und Kräuter die in der nächt besseren benachbarten Bodenklasse wachsen Also da wo der Boden etwas besser ist.

Danach wird das Thema Wildverbiss + Mäuse dringend und ein Mauskragen (nur < 4 cm tief im Boden) wäre angeraten.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 14-Januar-2014, 13:54
Frank, wenn ich mal alles aufzähle was grundsätzlich und typischerweise schief laufen sein kann, ohne daß ich das Dir unterstellen will, dann käme in Frage:

1. Pflanzung eines verdrehten Wurzelklumpens ohne Aufzudröseln -> Wurzel hat Probleme die Nachbarschaft zu erschließen sondern 'dreht sich im Kreis' -> geringe Wasser-, Nährstoff-, und Sauerstoffaufnahme

2. Angießen und weiteres Gießen auf den Punkt -> Verdichtung genau von dem bißchen Erde welche überhaupt noch zur Verfügung steht -> Sauerstoffmangel -> Wurzel kann nicht arbeiten, Feinwurzeln sterben schnell ab

3. Kleines Pflanzloch mit schlechtem (versauerter Oberboden) Boden drumherum -> Wurzeln versuchen zuerst oberflächennah dem Sauerstoffmangel wegen 2. zu entkommen, genau dort gibt es gar keine richtige Erde und es ist dort ständig zu trocken.

Was man auf der anderen Seite also tun sollte, ist dann auch klar:

zu 1. Wurzeln aufdröseln, bei sehr dichtem Klumpen mit Wasser freispülen und notfalls etwas kappen. Die Wurzel im Pflanzloch auf einen kleinen Hügel aufsetzen und herabgleiten lassen, evtl. am Ende eines langen Fadens Wurzelkanal stechen und Faden einführen, niemals Wurzeln im Kreis führen !

zu 3. Riesiges Pflanzloch ø 50cm mit guter Erde füllen und möglichst nicht durch Gießen verdichten - dazu gibt es ein paar Tricks, etwa am Pflanzlochrand 1-3 Stellen mit Split oder Kieseln und das Wasser dann dort direkt nach unten leiten so daß es von unten her aufsteigt, sowie Beimischen auflockernder Substrate. Bescheuert aber ideal: Styroporbrösel.

zu 2. Gießen nur noch an die Ränder des Pflanzloches, die Feuchte muss nach innen durchdringen. Nach dem Pflanzen immer wieder ein bißchen gießen, fast jeden Tag. Im 2. Jahr soviel gießen daß auch der Boden um das Pflanzloch herum feucht wird. Ich habe anfangs selber kaum glauben wollen wieviel Wasser der BM braucht oder verträgt, als Faustregel mindestens doppelt soviel wie man denkt :)

zu 3. Wenn Boden drumherum versauert ist bzw. Tendenz zu Rohhumus, dort (aber nicht im Pflanzloch) ab und zu düngen mit Asche (Kalium, Magnesium) und einer Stickstoffquelle (zB. Urin, enthält auch Phosphor), und Durchwurzelung fördern (etwa mit Weide-Grasarten, nicht Drahtschmiele die bleibt nur ganz an der Oberfläche) + etwas Laubzufuhr zum Verrotten, was wiederum Regenwürmer anzieht welche Sauerstoff-Kapillarität herstellen.

Wenn dein Bäumchen noch lebt, würde ich es ausgraben, Erde ausklopfen oder freispülen, den Wurzelstatus festhalten (Fotos) und es aufwendig wie oben beschrieben neu eingraben. Dadurch könnten wir etwas lernen; ein solcherart abgängiger Baum kann davon nur profitieren (letzte Chance).
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 14-Januar-2014, 14:06
Nach dem letzten Bild zu urteilen wird der Sämling im März/april zu ~90% abgestorben sein und selbst das genannte Verfahren hat kaum noch eine Chance, weil einfach keine Feinwurzeln mehr da sind. Quasi Steckling-Status. Da würde nur noch das Gewächshaus helfen. back to the roots...

Übrigens zahlt es sich nicht aus die braunen Teile abzuknipsen, das führt nur zu Verdunstung / Saftaustritt an den Schnittstellen, dort weitere Verbraunung, und Pilzsporen sind eh überall. Besser sich selbst überlassen, allenfalls die seitlichen Nadeln abziehen.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Waldläufer am 14-Januar-2014, 16:35
Hallo Tuff,
du hast da jetzt eine sehr lange und interessante Liste an Schadursachen und
evtl. Abhilfe aufgezählt.
Könnte der Zustand des Sämlings nicht ganz einfach daran liegen, daß er zu
stark vom Unkraut bedrängt wurde und aufgrund von Lichtmangel und hoher
Luftfeuchtigkeit sich einen Pilz eingefangen hat. Die Seitenäste schlappen ja bedenklich.
Ob das nun Botrytis ist oder was anderes.

                                         Viele Grüße                Bernt
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Bakersfield am 14-Januar-2014, 19:12
Hallo Tuff,

vielen Dank für deine Mühe und die vielen Vorschläge. Aber wie ich oben schon schrieb, dürfte der Sämling einfach zur wuchs- und konkurrenzschwächeren Gruppe gehört haben. Der ein oder andere von dir beschriebene Faktor, hat ihm dann evtl. den Rest gegeben.

Es ist aber nun einmal eine Waldsituation und pflegen möchte ich die Bäume definitiv nicht. Abgesehen davon, dass ich diesen Sommer bei einem Fotobesuch zwei Wasserflaschen mitgebracht hatte. Aber auch nur weil die Bäumchen relativ frisch gepflanzt waren und es seit zwei, drei Wochen nicht mehr geregnet hatte.

Wie ich auch oben schon sagte, sind noch drei weitere BMs auf der gleichen Lichtung. Alle drei gehören zu den wüchsigsten meines Herkunftvergleiches und haben sich von April (Pflanzung) bis Ende Oktober sehr gut gehalten. Sie sind etwas weniger gewachsen (ca. 20%) als ihre Kollegen bei uns im Garten (noch im Topf, aber viel Sonne, da Südwestrichtung). Aber natürlich bekommen sie im Wald etwas weniger Sonne. Ist aber auch kein Riesenunterschied, da ich schon glaube, eine ausreichend offene Lichtung erwischt zu haben.

Riesige Löcher habe ich den Bäumchen nicht gegraben, der Wurzelballen wurde aber gelockert und die Hauptwurzeln hingen frei. Ich traue dem BM mit seiner hohen Wurzelenergie schon zu, dass er sich auch durch den an sich dort relativ lockeren Waldboden arbeitet. Etwas Wurzelkonkurrenz durch Gräser, Sträucher und einige benachbarte Bäume (Abstand ca. 10m) dürfte ihm doch weniger zu schaffen machen als Lichtkonkurrenz oberirdisch, oder?

Ich hänge hier mal eine Bilderleiste zum Vergleich mit an. Außerdem eine Totale.

Viele Grüße aus'm WML,
Frank

P.S.: Die Nummer 028 ist übrigens der gleiche Baum wie auf der Zeitleiste hier (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=5726.msg91468#msg91468). Ach ja, und hier (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=5726.msg92176#msg92176) steht etwas mehr zur Gesamtsituation.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: sequotax am 14-Januar-2014, 20:26
Genial dargeboten, Frank - so ist das Lesen und Mitverfolgen einfach nur Genuss !!!   :)

LGs vom Remi
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 14-Januar-2014, 20:38
@Bernt: Ich habe nur ein paar Anregungen zum Pflanzen geben wollen. Warum genau das Bäumchen schlappgemacht hat, kann man wohl selbst vor Ort nicht so leicht sagen. Aus der Ferne halte ich mich erst recht bedeckt. Die von mir genannten Faktoren kommen aber erstens öfter vor, und sind zweitens leicht zu beheben. Bezüglich Luftfeuchte und Pilzbefall kann man nur wenig machen - außer man würde regelmässig Fungizide sprühen.

(...) dürfte der Sämling einfach zur wuchs- und konkurrenzschwächeren Gruppe gehört haben.

Klar, Frank, das ist natürlich immer drin. Übrigens deckt sich deine Klassifizierung in 'Zwerge' usw. ziemlich gut mit dem was Hardtesveldt schreibt. Es hat aber noch keiner berichtet was später aus Zwergen noch werden kann - vermutlich wurden sie immer überwachsen oder wegdurchoforstet.

In jungen Jahren ist auch im Bewuchs für die wenigen Wurzeln noch ausreichend viel vorhanden. Allenfalls ein wenig Wasserkonkurrenz. Werden die BM größer, werden sie anspruchvoller und sind dann fürs Auslichten dankbar.

So eine Waldsituation wie bei Dir finde ich immer besonders interessant. Keine optimalen, aber für deutsche Wälder typische Bedingungen; dafür winken viel Platz und ein langes Leben als Belohnung, und evtl. ja auch ein besonders schöner 'Mikrogrove'.

Der Boden auf deinen Fotos sieht anmoorig aus - kann das stimmen ? Gibt es eine Stausohle ?

Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Bakersfield am 14-Januar-2014, 22:15
Hallo Tuff,

die Zwerge sind auch in den USA dokumentiert worden. Als man die Alterstruktur der Groves untersuchte, fand man ja mannshohe Bäumchen, die manchmal hunderte Jahre alt waren... :o Mir fällt gerade nicht ein von wem der Text war.

Ein schönes Beispiel für so einen ähnlichen Zwerg habe ich letztens im Tree Register of Ireland (TROI) gefunden. Leider komme ich mit dem Tablet nicht in die TROI-Datenbank. Ich liefere den Link dann nach.

Done. Hier isser: http://www.treecouncil.ie/heritagetrees/1308.htm

Dieser freistehende Park-BM hat in knapp 50 Jahren gerade mal 4-5m geschafft. Abhängig von seiner Größe bei Pflanzung. Je nachdem was der Monat "VL" auf dem Schild bedeutet, hat John F. Kennedy den Baum (sehr) kurz vor seiner Ermordung besucht. Vielleicht trauert der Baum ja... :-\ ;)

Die Bodenverhältnisse bei meinen Bäumen im Wald schienen mir relativ geeignet, da der Boden meistens feucht ist. Im benachbarten Waldstück gibt es mehrere Drainagegräben, die oft auch im Sommer wassergefüllt waren. Zuletzt im Oktober waren sie es jedoch nicht. Hoffentlich ist es nicht zu dauerfeucht bzw. staunass. Da ich nicht besonderes tief gegraben habe, kann ich über eine Stausohle nichts sagen.

Es ist halt eine relativ große Lichtung, die nicht zu abgelegen, aber auch nicht zu nahe am Weg liegt. Davon gibt es hier nicht allzu viele. Oder ich habe sie noch nicht gefunden... ;)

Warten wir erst einmal ab, ob die Bäumchen den Winter und die Rehe überleben. Dann kann ich später noch über's Auslichten nachdenken.

Viele Grüße,
Frank



Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Klaus am 20-Januar-2014, 00:23
Hallo Mammutbaumfreunde.

Aus Anlass der heutigen ZDF-Sendung  „ Planet E “ zur Jagd in deutschen Wäldern.
Hier in diesem Beitrag wird meiner Meinung nach klar warum ein richtiger Zaunschutz
beim Auspflanzen der BM im Wald notwendig ist.

http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/2067774/J%C3%A4ger-in-der-Falle

Der Sendung ist kein Kommentar mehr hinzuzufügen.Die Sendung spricht für sich.



Mit dem unteren Link möchte ich auf das Wirken von Horst Stern hinweisen.
Seine Filme in den Jahren 1970-71 über Tiere haben doch nachhaltig gewirkt,
zumindest bei mir.Alle Jäger die heute 50 und älter sind werden sich an ihn
und seinen Film über den Rothirsch erinnern.Seine Filme haben damals
so eingeschlagen wie ein Sieg von Bayern in einem Europacupendspiel.
Es wurde tagelang darüber diskutiert und in der Presse berichtet.
Aber die Jäger ,Jagdverbände und verantwortlichen Politiker haben bis heute
keine richtigen Schlüsse gezogen.


http://www.ardmediathek.de/swr-fernsehen-rp/im-gruenen/-stern-stunden-der-fernsehgeschichte?documentId=12226878

http://de.wikipedia.org/wiki/Horst_Stern


VG
Klaus
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Otto am 20-Januar-2014, 22:32
Hallo Klaus,

da ich ja auch schon ein älteres Semester bin, kann ich mich gut an die Sendungen erinnern.
Ein Buch habe ich von ihm, es ist von 1979: Rettet den Wald, vom Kindler-Verlag.

VG  Otto
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Waldläufer am 20-Januar-2014, 23:12
Hallo Klaus,
ich denke die Situation, die du beschreibst ist nicht mehr ganz zeitgemäß.
Wenn ich von der Situation im hiesigen Staatswald ausgehe und ich denke
woanders wird es auch nicht viel anders sein, orientiert sich heutzutage der Abschuß
am Schadensbild. Der Staatswald ist der Verpächter und setzt die Normen.
Das soll aber nicht in Abrede stellen, daß teils noch überhöhte Wildbestände vorhanden sind.

                                                  Viele Grüße             Bernt
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 21-Januar-2014, 00:02
eine grundregel der wildbiologie ist daß territoriale jäger eine beutepopulation nicht regulieren können. ausnahmen sind inselsituationen (etwa große gehege oder eben inseln im meer) ohne rückzugsmöglichkeiten, sowie klimatische extreme oder spezielle seuchen. viren sind aber auch nicht territorial. unser deutsches jagdsystem ist immer noch überwiegend territorial (jagdreviere).

es ist in erster instanz das nahrungsangebot welches die population wachsen oder schrumpfen lässt. in der deutschen kulturlandschaft wird dieses zu einem immer noch unterschätzten anteil durch die landwirtschaft gestellt. soweit ich weiß sind die wildbetsände im innreren der letzten großen deutschen waldgebiete, etwa im bayrischen wald, dementsprechend deutlich geringer.

im kanton genf wurden durch nicht-territroriales jagen (jeder der einen jagdschein hat) die wildbestände anscheinend gegen null reguliert. das gab es bei uns auch schon mal irgendwann im mittelalter. wollen wir heute wirklich wieder dorthin ? insbesondere wären waldbesucher heute, im zeitalter des modernen weitreichenden jagdgewehres nicht mehr ihres lebens sicher - jagdschein hin oder her.

unsere landwirte zäunen ihre maisfelder inzwischen regelmässig gegen schwarzwild ein. sollte die umwandlung von weiden in maisfelder voranschreiten hat sich das rehproblem irgendwann auch erledigt. wer eine weiden-kulturlandschaft will muß überhöhte rehpopulationen in kauf nehmen.

Bothmer: "jagd ist vielleicht die intensivste form der naturnutzung und des naturerlebnisses" - ich kann das eigentlich gut verstehen, obwohl ich nur mit fernglas oder kamera auf die jadg gehe. das jagdfieber ist mit der waffe aber möglicherweise ursprünglicher und die ganze sache verlangt auch normalerweise eine ernsthaftigkeit, die man nur mit fernglas bewaffnet nicht unbedingt haben muss. immerhin kann man aber sagen daß es auch ohne waffe geht. weswegen ich gerne den witz mache daß die jäger nur mit der waffe rausgehen um mal so richtig ihre ruhe zu haben.

ich hege keine besonderen sympathien für unser jagdsystem oder die jagdzunft. ich muss meine pflanzungen seit fast 15 jahren aufwendig schützen, viele hundert arbeitsstunden stecken allein in dieser arbeit. Obwohl auch viel wahres gesagt wird, ist der film dennoch sehr polemisch, und malt schwarzweiss. als wildbiologe habe ich zur erklärung der zusammenhänge hier keinen einzigen qualifizierten satz gehört, was aber nicht nur an den befragten personen sondern wohl auch am schnitt der regie liegt.

ich mag es aber einfach nicht wenn jemand zu unrecht eine schuld für etwas in die stiefel geschoben wird, das eigentlich eine menge ursachen hat und am ehesten als kulturprodukt der landnutzungsform begriffen werden kann.

apropos inselsituation, diesmal von naturnahen waldinseln. in meinen flächen wohnen reh und hase geradezu, sie ziehen dort ihre jungen auf. man kann aber selbst in der unberührten natur des fernsten alpentales nicht einfach etwas pflanzen und erwarten daß sich kein freßfeind findet. die natur arbeitet mit zig millionen keimlingen über riesige flächen. wenn wir menschen stattdessen pflanzen, wenden wir von vorneherein schon eine schutzbedürftige methode an. in unseren weitgehend noch eher unnatürlichen waldökosystemen können wir aber derzeit nicht generell auf naturverjüngung setzen. viele arten müssen erst wierder neu angesiedelt werden. seit jahrzehnten werden immer mehr wälder 'umgebaut' zu naturnahen beständen. wird erstmal auf großer fläche, deutschlandweit, naturverjüngung betrieben, ist das wildschadenproblem sicher deutlich entschärft.

zufällige auswahl links zum thema:

 Verbiss bei unterschiedlicher Fütterung  (http://www.bundesforste.at/fileadmin/user_upload/Prdukte_Loesungen/Jagd_Fischerei/Fuetterung_Rehverbiss_vodn.pdf)

 Raumnutzung  (http://www.waldwissen.net/wald/wild/oekologie/lwf_neues_reh/index_DE)

 Abhängigkeit von Baumartenzusammensetzung  (http://link.springer.com/article/10.1007/BF02241661)
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Waldläufer am 21-Januar-2014, 07:44
Hallo Tuff,
du hebst hier auf territoriale Jagd ab - so sei das Problem nicht zu beheben.
Aber in genügend großen Einheiten ist so der Wildbestand zu regulieren.
Siehe Beispiel Freiburg, wo die Exoten ohne Schutz wachsen können.
Der Staatswald kann seine Vorgaben durchsetzen, wenn er wirklich will.
Am Nahrungsangebot ist in der Regel so schnell nichts zu ändern.

                                        Viele Grüße              Bernt
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 21-Januar-2014, 15:47
welches beispiel freiburg meinst du denn bernt ? den gesamten stadtwald ? oder sogar explizit nur das arboretum ?
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Waldläufer am 21-Januar-2014, 18:22
Hallo Tuff,
habe im Gebiet wo in Freiburg die Exotenflächen sind mit einem Jäger geredet
und dieser beklagte den hohen Abschusszwang.
Denke also das betrifft wohl den gesamten Stadtwald.

                                           Viele Grüße            Bernt
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 21-Januar-2014, 23:20
bernt, aber kann man dort heute wirklich exoten ohne schutz pflanzen ? ich bin ein paar jahre nicht mehr dort gewesen, aber im arboretum ist zur zeit seiner anlage fast nichts ohne schutz hochgekommen. es gab zwar überall am wegrand pflanzen an steiler böschung, im gestrüpp wo man keinen schutz braucht. aber ich habe die drahthosen hier und dort selber gesehen (und teilweise von längst eingewachsenen bäumen entfernt, zum beispiel in den 2 kleinen redwood groves) und metasequoia + ginkgo etc die sie ca. 2009(?) in der 'braunkohlenecke' nahe der Günterstalerstr. gepflanzt haben waren auch im einzelschutz.

die abteilungen entlang der unteren waldwege des stadtwaldes sind sehr artenreich (wenn auch eher einheimische arten) werden zudem sehr stark von spaziergängern und fahradfahrern frequentiert, von früh morgens bis spät abends, 12 monate im jahr. das ist nicht das millieu in dem rehe in ruhe was anknabbern können. wenn man weiter hinaufgeht, fand man damals (bis 2009) das typische bild: weisstannen stark verbissen.

vielleicht ist es ja besser geworden. aber man hat in den letzten jahren im stadtwald auch viel weiträumiger sehr dichte douglasien- und buchen-naturverjüngung die man unter schirm hochwachsen lässt. daß immer noch kaum weisstannen nachwachsen fällt darum dem besucher gar nicht so auf. man muß dazu schon den förster fragen.

ich glaube eher, daß durch weiträumige naturverjüngung der verbißdruck im einzelnen nachlässt, und man durchaus auch ohne schutz pflanzen kann, wenn man ein paar regeln einhält: etwa, unter schirm extensiv verteilt und zwischen vorhandene verjüngung; oder im ungepflegten gestrüpp auf der freifläche. eine scharfe bejagung hat dann zusätzlich sicherlich einen positiven effekt. aber dieser ist kleiner, als jener :) jedenfalls solange rehe (+-überwiegend) territorial sind. insbesondere im freiburger stadtwald der an vergleichsweise wenig weiden und wiesen grenzt, da er in große waldgebiete der relativ steil aufsteigenden südschwarzwaldberge übergeht. man kann das nicht so leicht vergleichen mit stark fragmentierten wälden wie etwa in nordrheinwestfalen.

mir fällt gerade ein daß der stadtwald auch gebiete in der flachen rheinebene umfasst, teilweise hartholzaue und ein komplett anderes biotop. ich hoffe ich habe jetzt in meinem kommentar nicht den falschen teil angesprochen. in der rheinebene möchte man seit vielen jahren von 'exoten' ganz weg kommen, es gab sowieso nicht allzuviele standortfremde abteilungen. douglasien sind schon weitgehend elimiert.
 
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Klaus am 22-Januar-2014, 03:24
Hallo Bernt,
Hallo Tuff.

In Baden-Württemberg und auch anderen Bundesländern gilt immer noch Wald vor Wild 

Es ist eigentlich egal ob das Wild durch das Nahrungsangebot oder Jagd reguliert wird.
Übers Nahrungsangebot kann die Regulierung in Kanada,Russland oder Afrika so prakiziert
werden.Aber bei uns ? Auch aus Verkehrssicherheitspolitische n Gründen muß gejagd
werden,sonst übernimmt der Strassenverkehr dieses Regulieren.Dies will keiner .

Im link zweier aktuellen  Berichte über Jagd und die Schwierigkeiten die Abschußpläne zuerfüllen.
Im übrigen ergeben Rekordbestände notgedrungen auch Rekord Abschußzahlen.
Was dann im Nachgang zur Revision der Abschußpläne führt.
Ich gebe ja zu die im Fernsehfilm genannte Zahl von 50facher Überhöhung der Bestände
halte ich auch für übertrieben.Aber in der Tendenz war der Beitrag für mich genau richtig.
Wer was erreichen will muß auch polemisieren sonst gibt es keine Reaktion.
Ich erinnere an Herbert Wehner und Franz Josef Strauß.Die beiden machten gar nichts anderes.
In der Politik ist dies an der Tagesordnung ,alles Schau für das Wahlvolk.

Auch wird in meiner Heimat dem Schwarzwald schon Jahrhunderte wenn nicht schon länger mit Naturverjüngung gearbeitet.Ich erinnere an den Gewürzhandel der Holländer.Deren Schiffe
waren alle auch aus Schwärzwälder Stammholz. Der Wildbestand muß so gering sein das die Naturverjüngung ohne Schutz gelingt.Altbäume erreichen auch heute noch oft locker das Alter von 200 jahren und mehr. Einzelpflanzungen sind eher Ergänzungsmaßnahmen.

Bernt vor einem halben Jahr bin ich bei dir in Unterensingen auf Besichtigungtour gewesen.
Ich habe deine KM-Anpflanzungen im Sauhag angesehen und bin dann quer durch den Wald marschiert.Oberhalb der Douglasien war eine Wildschweinkirrung mit einer Fotofalle angebracht.
Dies hat mir sehr gut gefallen den im weitem Umkreis war jede Menge Naturverjüngung der Weißtanne.Alles ohne Schutz.Kein Verbiss.Da ist ein perfekter Jäger verantwortlich !

Es soll natürlich soviel Wildbestand sein das er bei jedem Ansitz auch Wild zu Gesicht
bekommt so sehen die Jägerwünsche aus.So wird deshalb der Wildbestand so hoch
gepäppelt das diese noch in der Pachtperiode bei jedem Ansitz auch Wild beobachtet
werden kann.Dies geschieht meist durch Ganzjahresschonung der Geisen und Kitze.Es
werden nur Böcke geschossen.Im zweiten Jahr der Pachtzeit ist dadurch Reproduktion der Population um 50% höher und man erfüllt mit dem Abschuß der Böcke leicht den Abschußplan.Aber der Äsungdruck wird deshalb nicht weniger.Die Behörde erhöht halt den Abschußplan.Den Jägern in meiner Heimatgemeinde wurde auch schon die Jagdpacht
vollständig erlassen.Im Gegenzug sollten sie den Ässungsdruck gering halten.Dies hat
nichts gebracht.Bei der Neuverpachtung wurden dann die Jäger ausgetauscht.
Die neuen Jagdpächter haben in der halben Zeit doppelt soviele Abschüße durchgeführt. 
Zunehmend werden bei großen Waldbesitzern Regiejagden eingeführt um die Populationen
in den Griff zubekommen. Dies erfordert natürlichen einen größeren Organisationsaufwand
von Seiten des Waldbesitzers.Dies wird ja nur durchgeführt weil ein Großteil
der Jäger nicht willens ist.

Bothmer ist von der Sorte Jäger den der bäuerliche Waldbesitzer nicht sehen will.
Ihn interessiert nur die Jagd und der Wald ist ihm s....ßegal.Da kann er noch soviel
über seine Liebe zum Wild erzählen.Bothmer muß ja nicht vom Wald leben und
den Wildschaden zahlt er offensichtlich aus der Portokasse.Peanuts.

Das jetzige Jagdrecht ist unter Göring und mit Sicherheit ,wenn nicht sogar mit Willkür,
zumindest unter erheblichen Druck der Nazis entstanden.Die Änderungen die
an diesem Recht inzwischen durchgeführt wurden sind unbedeutend.

Es ist mir bekannt das im Nationalpark Bayrischer-Wald nicht mehr gejagd wird.
Es ist mir nicht bekannt worauf dies zurückzuführen ist.Ist das Nahrungsangebot
oder der Jagddruck der örtlich vorkommenden Luchse oder den  aus Tschechien
durchstreifenden Wölfen dafür verantwortlich.Aber in Ostbayern wird vielleicht
demnächst der Elch zum Standwild dann ist das nächste Problem im Wald und
vor allem auf den Straßen im entstehen.


Zum Können der Jäger.
Manchmal habe ich schon den Eindruck dass hier dringend Nachschulungen nötig sind.
Vor allem im Umgang mit der Waffe.
Im vergangenen Jahr war ja der Fall des Wolfjägers in der Presse.
Er verwechselte den Wolf mit einem streunenden Schäferhund
Entweder es war seine volle Absicht den Wolf abzuknallen oder er war nicht sorgfältig
genug.Es ist oberstes Gebot beim Jagen die Sorgfalt ,das genaue ansprechen des Wildes.
Deswegen kommen ja die vielen Unfälle bei den Drückjagden vor.Da wird darauf los geballert
wenn sich im Gebüsch ein Ast bewegt.Oder gar die Unfälle beim Besteigen des Hochsitzes.
Da hat schon mancher Jäger seine Waffe aus Versehen als Selbstschußanlage benutzt.
Vor Jahren hat ein Kripobeamter im Kreis Göppingen bei der Jagd aus Versehen
seinen eigenen Sohn erschossen.Ein mit dem Umgang der Waffe geübter Polizist.
Auch ein Vorfall im letzten Sommer, in Oberried bei Kirchzarten hat ein Jäger
das Pferd seiner Nachbarin abgeknallt.Der Jäger hat das Pferd für einen
Wahnsinnskeiler gehalten.Mangelhafte Sorgfalt.

Im letzten Link ist sehr schön beschrieben wie Raubtiere auf das Ökosystem wirken.
Bei uns z.B:Wolf und Luchs.
Untersucht wurde das Ökosystem nach Wiedereinbürgerung des Wolfes im Yellowstone-Nationnalpark.

VG
Klaus

http://www.augsburger-allgemeine.de/guenzburg/Die-richtige-Jagdstrategie-fuer-Reh-und-Wildschwein-id28472867.html


http://www.badische-zeitung.de/freiburg/jagd-mit-einem-rekordergebnis--79424160.html


http://www.feelgreen.de/raubtiere-verlust-von-loewen-und-co-hat-folgen-fuer-das-oekosystem-/id_67338366/index
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 22-Januar-2014, 04:27
Hallo Klaus,

ok, wir zwei haben jetzt unsere Sicht klar dargestellt glaube ich. Aber eigentlich möchte ich wieder zum eigentlichen Thema zurück finden. Dieser Beitrag wurde ja von Frank gestartet der hier mittlerweile fast gar nichts mehr schreibt; und ich fürchte daran bin ich mit schuld.
 
Ich schlage also vor, es dabei zu belassen. Und zwar Franks Thema zuliebe (Bergmammutbäume im Wald auspflanzen), welches nicht zu einer heissen und todsicher endlosen Diskussion über die Jagd auufern sollte. Es ist einfach so, daß wir als 'kleine' An- und Auspflanzer sowieso keinen Einfluß auf Wilddichte oder Jagdpolitik haben, jedenfalls keinen der sich in kurzer Zeit und direkt auf unsere Pflänzchen auswirken würde. Und, es ist zwar ein wenig paradox, aber gerade als 'Exoten'-Liebhaber darf man sich in der Jagddiskussion sowieso nicht aus dem Fenster lehnen.

Und auch mir zuliebe, weil ich diese Diskussion nun seit rund 20 Jahren verfolge und noch nie erlebt habe daß jemals jemand seine eigene Position aufgegeben oder geändert hätte. Ich halte das Thema für hoffnungslos. Es ist ein typisches Reizthema.

Klaus, könntest Du Dich damit anfreunden hier einen Schlußpunkt zu machen ? Wenn Du das Thema dennoch vertiefen möchtest, kannst Du doch einen neuen Faden zum Thema Jagd aufmachen.

Bernt, Otto, ihr habt auch etwas dazu geschrieben, was sagt ihr ?
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Bakersfield am 22-Januar-2014, 07:14
Hallo zusammen,

da das Synonym Schlabuster schon besetzt war, konnte ich mich nicht so nennen und daher ist dies hier auch nicht mein Thread... ??? ;)

Und da ich schon beim kleinen Jägerlatinum aufgegeben hab, kann und will ich hier auch nicht mitreden... ;)

Wenn ihr aber noch weitermachen wollt, dann macht doch bitte einen neuen Thread bei "Alle Themen" auf. Ich kann dann ja noch einige Beiträge von hier dorthin schieben.

Grünrockige Grüße aus'm WML,
Frank

Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 22-Januar-2014, 12:04
Hallo Frank,

ups. beim klabustermann ! Hab den thread verwechselt. tschuldigung ! nix für ungut...aber, es gibt mittlerweile einfach so verdammt viele von den dingern.
Ich glaube ich habe das irgendwann hier als die Fortsetzung Deines 'BM-Herkunftsvergleiches' verbucht....wie's aussieht war sogar ich es der den schlabuster-thread gehijackt hat.

darf ich das dann jetzt umwandeln zu 'farabratten in der wohnung frei laufen lassen'...?
.... nein ? ...

Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Bakersfield am 22-Januar-2014, 12:45
darf ich das dann jetzt umwandeln zu 'farabratten in der wohnung frei laufen lassen'...?
.... nein ? ...

Also Farabratten lieber nicht frei laufen lassen, die sind zu exotisch, wer weiß wen die dann alles auffressen. Aber einen Thread für Farbratten kannst du gerne aufmachen. Ist ja ein freies Land äh Forum. Und nur ganz wenige Frauen hier. Und auf einen Thread mehr oder weniger kommt's ja auch nicht an... ;)

Soll ich das Jägerlatein (der Begriff ist nicht despektierlich gemeint) denn hier jetzt abspalten, oder nicht? Oder habt ihr fertig damit und bekommt die Kurve zurück zu den BMs?... :)

Edit
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 22-Januar-2014, 12:46
 Und nur ganz wenige Frauen hier.

eeeehhh .... ?

es sind doch die frauen die so auf diese verdammten ratten stehen.
Titel: Verbißschäden und langsamer Wuchs
Beitrag von: Tuff am 22-Januar-2014, 12:48
mich würde mal interessieren ob noch jemand bergmammutbäume 'im wald' ausgepflanzt hat (also unter schirm oder in nur kleinen lichtungen) und welche erfahrungen es damit gab - vor allem rückbklickend nach mehreren jahren. wie schlimm war die wuchs-verzögerung und welche wildschäden wurden überlebt ?
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Bakersfield am 22-Januar-2014, 12:52
es sind doch die frauen die so auf diese verdammten ratten stehen.

Du kennst aber komische Frauen, Tuff... :o Duck und wech... ;D
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 22-Januar-2014, 12:53
das kannst du aber laut sagen

die haben auch eine vogelspinne als haustier.
süüüüüsss
https://de.wikipedia.org/wiki/Vogelspinnen
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Waldläufer am 22-Januar-2014, 17:36
Hallo,
ich wäre da nicht so penibel wegen evtl. Abschweifungen.
Die Wilddichte gehört doch zweifellos auch zum Thema, wenn man Gm im Wald auspflanzt.
Nachdem es bei uns keine Raubtiere mehr gibt muß der Jäger einspringen - was er in der Regel gern tut.
Da die Jagdpacht recht hoch ist ist es menschlich verständlich, daß man dann auch eine größere Wildpopulation
in seinem Jagdrevier haben möchte - eben daß man was hat für sein Geld. Dies und andere Gründe haben in der
Vergangenheit zu weit überhöhten Wildbeständen geführt. Momentan wird dies offensichtlich korrigiert, da aufwendige
Schutzmaßnahmen für den Nachwuchs kaum bezahlbar sind. Die selektive Waldnutzung vor allem im Staatswald führt
aber auch dazu daß es keine genügend großen Lichtungen mehr gibt mit guter Äsung.
Einige Arten wie Weißtanne und Eiche werden bevorzugt verbissen, so entsteht eine unerwünschte Entmischung des Waldes.
Also ohne eine stärkere Bejagung können die forstlichen Ziele wohl nicht erreicht werden.
Allerdings muß man auch klar híer sagen, daß der ursprüngliche europäische Wald sehr licht war gerade aufgrund
großer Huftierherden ( Auerochsen, Hirsche) und unser jetztiger Zustand so gesehen ein Kunstprodukt ist.

                                                     Viele Grüße              Bernt
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: steffen129 am 22-Januar-2014, 17:40
hallo tuff

ich hab fast 300 ausgesetzt alle ohne schirm... halt 3 stück unter schirm die sind nur rund 3 cm pro jahr gewachsen, die werden 20 jahre alt und habenihre 2m im letzten jahr gerade erreicht. ich hatte ihnen in den letzten jahren mehr freiraum gegeben.

die anderen sind alle aus der aufzucht 2009 und wachsen prächtig fast alle werden dieses jahr an die 2m kommen. wildschaden nur bei nicht eingezäunten pflanzen durch muflons und rehe.
aber auch keine schäden obwohl nicht gezäunt, also ganz unterschiedlich. ist aber auch eine sache felddnähe abgefressen mitten in einem großen waldgebiet keine schäden.


also alles möglich .
LG der Steffen
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Klaus am 22-Januar-2014, 18:35
Hallo zusammen,

damt ihr seht dass meine Ausführung kein Jägerlatein ist,ein Link zum Artikel über den Wahnsinnkeiler in Oberried.

VG
Klaus

http://www.badische-zeitung.de/polizei-hochschwarzwald/jaeger-erschiesst-versehentlich-wallach-konsequenzen-drohen--64134433.html
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Bernhard am 22-Januar-2014, 20:00

Allerdings muß man auch klar híer sagen, daß der ursprüngliche europäische Wald sehr licht war gerade aufgrund
großer Huftierherden ( Auerochsen, Hirsche) und unser jetztiger Zustand so gesehen ein Kunstprodukt ist.


.... Wisente und Wildpferde nicht zu vergessen. Der Reinhardswald, mit seinen uralten Eichen und Buchen, lässt erahnen, wie es in Germanien mal aussah. http://de.wikipedia.org/wiki/Reinhardswald

Viele Grüße,

Bärnhard
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 22-Januar-2014, 20:36
Wahnsinnkeiler

ich bin im St. Wilhelmer tal auch schon nachts herumgelaufen ...

ich habe jetzt in 2 unabhängigen kalendern nachgeschaut und beide sagen daß am 16. september 2012 neumond war. ... "erfahren und zuverlässig" hmmm.

vieleicht wollte der bloß mal frische luft schnappen und seine ruhe haben. ich sag es ja, jäger müssen dann immer gleich das gewehr mitnehmen wie der cowboy seinen hut. ich kannter jäger die nicht immer sofort schießen müssen selbst wenn es jagbar ist. aber bei vielen wird diese freude am einfachen dasein mit zunehmendem alter durch gier und gewohnheit ersetzt. warum auch immer.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 22-Januar-2014, 20:40
3 stück unter schirm die sind nur rund 3 cm pro jahr gewachsen, die werden 20 jahre alt und habenihre 2m im letzten jahr gerade erreicht.

wow. krass. hast du von der situation (licht) mal ein foto ?? und welchen durchmesser am grund haben die heute ungefähr ?

felddnähe abgefressen mitten in einem großen waldgebiet keine schäden.

steffen, was für felder sind das denn ? finden die dort überhaupt was ?

Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 26-Januar-2014, 01:28
Um noch einmal auf das Thema Einzelschutz zurückzukommen.

An der Grenze zu einem NSG habe ich vor ein par Jahren ein paar Waldkiefer-Sämlinge eines alten Wildbestandes entdeckt, welche in einer Sturm-Freifläche gekeimt waren. Da ich dort selten hinkomme, und weil es sehr entlegen ist, habe ich nur provisorisch ein paar Äste oder Baumstubben drumgelegt.

Vor ~ 2 Jahren habe ich die Überlebenden dann mit Fichtenästen etwas aufwändiger 'verkrakelt'. Das Ergebnis sieht, nach 2 Jahren, so aus (Foto). In dem Stadium ist die zentrale Knospe wahrscheinlich noch 1 weiteres Jahr geschützt und dann aus dem Äser des Rehs entwachsen.

Einen Fegeschutz würde ich, wenn ich nochmal dort hin komme, experimentell mit Kokosfaser realisieren, alternativ klemme ich vielleicht auch einfach nur ein paar Fichtenzweige an den Stamm (in die Seitenäste) dsas sieht dann nicht so unnatürlich aus.

Das Problem beim Verkrakeln ist der Zeitaufwand, Äste zu suchen, und die geringe Lebensdauer der Konstruktion. Dafür muß man fast nichts vor Ort mitnehmen, außer Baumsäge und /oder Handbeil.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 26-Januar-2014, 16:30
ich glaube daß durch den einsatz der kokosfaser (o.ä.) das fegeproblem schon gut genug gelöst ist. bleibt noch die drahthose.

es gibt ja diese knospenclips, aber ich halte sie nicht für universell einsetzbar, sie sind immer noch pflegebedürftig (sturm, eis) und eventuell biegen sie einen empfindlichen trieb durch ihr gewicht (unter eis) um. aus demselben grund halte ich auch kokosfaser auf der zentralknospe nicht für die lösung. bei laubbäumen würde dies auch den austrieb behindern.

mit chemischen mitteln (bestreichen) kenne ich micht nicht aus, habe aber bedenken daß sie mehrmals im jahr wiederholt werden müssen (regen), und auch weil die auswirkungen auf exotsiche baumarten bisher wohl eher nicht untersucht wurden.

daß jahrhunderte der anpflanzung von bäumen in reh-arealen immer noch keine billige und taugliche lösung hervorbrachten, darf uns nicht entmutigen. der verkehrskreisel wurde in deutschland auch erst vor 15 jahren populär obwohl er in frankreich schon immer gut funktioniert hat; und erst die japaner haben uns gezeigt wie eine wirklich gute baumsäge aussieht. in all diesen jahrhunderten war auch das einzäunen immer die option der wahl.

heute könnte es zum beispiel moderne abfallprodukte aus industriue oder landwirtschaft geben die neuartige, billige konstruktionen erlauben. andererseits kann die industrielle produktion einer (von uns entwickelten?) neuen idee besser, und billiger sein als die drahthose.

und schließlich könnte das genauer studium des äsungsverhaltens der rehe eine neuartige lösung hervorbringen. nur mal angenommen eine bestimmte 'figur', oder farbe, oder so etwas wie glitzerndes lametta hält sie davon ab sich einer pflanze zu nähern. das nur als beispiel, in welche richtung dieser ansatz geht.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Waldläufer am 26-Januar-2014, 16:58
Hallo,
ich denke beim Verbißschutz oder Fegeschutz sollte man sich mit natürlichen
Materialien behelfen, die späterhin keinen großen oder gar keinen Aufwand der Entsorgung verursachen.
Bei Pflanzen die durchschnittlich verbissen oder gefegt werden, wie den Mammutbäumen,
hilft bereits wie oben erwähnt etwas angelehntes Astmaterial. Wenn man z.B. 3 Astabschnitte
so gegeneinander lehnt, daß sie etwas verkeilen genügt dies schon meistens.
Wenn zuvor eine Fläche abgesägt wurde, oder auch nur Einzelbäume gefällt wurden, fällt genügend Material an.
Zur Nummer sicher noch zwei Pföstchen links und rechts. Ich komme jedenfalls hier mit geringstem
Aufwand aus. Dünge aber auch nicht.

                                                      Viele Grüße               Bernt

                                                   
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 26-Januar-2014, 19:01
bernt, es kmommt auf den vetretbaren aufwand an.

für mich ist der 'typische fall':

- keine zeit: freizeit-schaffender einzelner der mit anzucht und pflanzung eigentlich schon voll ausgelastet ist
- kein zaun: zaunbau aus unterschiedlichen gründen keine option
- kein zuckerschlecken: pflanzenzahl ab 50, eher 100
- kein zehntonner: materialien müssen mit pkw und (vor ort) schubkarre transportierbar sein

bei einer solchen pflanzenzahl ist eine verkrakelung (die sorgfältig ausgeführt werden muß, und fast jedes jahr wieder gerichtet und erneuert werden muß) zeitlich unwirtschaftlich, selbst wenn man das material vor ort hat.

Wenn man z.B. 3 Astabschnitte so gegeneinander lehnt, daß sie etwas verkeilen genügt dies schon meistens.

bernt, kannst du das mit einem foto demonstrieren ?
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Waldläufer am 26-Januar-2014, 19:33
Hallo Tuff,
ich hatte ja schon ausgeführt, daß brauchbares Astmaterial vor Ort sein muß.
Herankarren ist natürlich zu beschwerlich. Also bei Küstenmammutbaum mit dem ich
mich vorzugsweise beschäftige, aber auch bei Gm genügen sowieso 2-3 dünnere Pfähle
idealerweise kesseldruckimprägniert. Oft findet man solche auch als Abfall.
Man kann sie auch als Naturholz aus dickeren Ästen schneiden - dann muß man sie eben
gelegentlich ersetzen oder ergänzen. Meist wuchert am unteren Stamm höheres Unkraut mit der
Zeit und das hält auch das Verfegen ab.
Ein Foto zu Schutz mit Reisig habe ich gerade nicht. Das mache ich abweichend eher z.B. bei jungen
Weißtannen. Die sind standfest und man kann einige gut verzweigte Äste mit dem dicken Ende nach unten
möglichst verkeilend anlehnen. Dies verwirrt das Wild meist und die Tannen werden ignoriert.

                                           Viele Grüße             Bernt
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 16-März-2014, 00:13
Ebenfalls zum Thema 'Bäume im Wald auspflanzen' gehört die Pflege, nämlich das Problem der Konkurrenz durch Stauden, Brombeeren u.a., sowie das Problem der Wasserbeschaffung und Verteilung, wenn man (wenigstens zur Pflanzung und über den ersten Sommer) Angießen muß.

Remi hat in Burgsalach eine Methode (http://mbreg.de/forum/index.php?PHPSESSID=kkbvn2om7vq3jgona6jcle99n3&topic=2536.msg102226#msg102226) ausprobiert welche beide Probleme gleichzeitig angeht: Durch die 'Pflanzscheibe' aus Pappe wird einerseits die Vegetation in Schach gehalten, andererseits die Verdunstung minimiert. Außerdem berichtert er über eine Reduzierung des Pilzbefalles welcher sich bei Staunässe im dichten Gestrüpp schnell einstellt.

Diese Methode funktioniert nicht immer gleich gut, ich hatte zB. die Bedenken daß in trockenen Sommern geringe Niederschläge nicht mehr durchdringen (d.h., es kann darunter zu trocken werden), und auch Mäuse (aller Arten) können diese Scheiben als Nest herrichten und dann in Hungerzeiten (Frostwinter) genau diesen Baum anfressen.

Im entlegenen Wald, und ohne spezielle Technisierung bzw. einfach bei Zeitmangel für die Pflege, dürften die Vorteile des Verfahrens aber die Nachteile aufwiegen.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 16-März-2014, 00:28
Obwohl ein Wildzaun nach reiner forstlicher Lehre nur maximal 5 Jahre steht, ist meine Erfahrung als Züchter anders: Da ich jahrelang immer wieder nachpflanze, muß ein Zaun mindestens 10 Jahre halten, eher sogar 15. Das bedeutet, alle Pfähle und Scheren müssen irgendwann ausgewechselt werden.

Ich habe schon viele Wildzaun-Varianten gesehen und welche gewählt wird hängt oft auch sehr von bereits vorhandenen Materialien ab (Pfähle, Stangen, Latten...). In der Regel werden aber soviele Scheren wie möglich angestrebt, weil sie wesentlich weniger aufwendig anzubringen sind.

Für den Bau von Scheren, die ausgewechselt werden, habe ich ein eigenes Verfahren entwickelt. (Leider habe ich grade kein Foto.) Man braucht einen Akkubohrer und stabilen dicken Draht (3 mm). Von dem Draht kneift man (vorzugsweise zuhause mit dem Bolzenschneider) kurze Abschnitte ab, die Länge ist 2 x Dicke der Stangen plus ca. 16 cm. Jeder Draht wird im Schraubstock an einem Ende rechtwinklig abgebogen, etwa auf 8 cm, das soll ein 'Griff' sein, entscheidend ist also die persönliche Handgröße / Handlichkeit.

Mit dem Bohrer durchbohrt man die 2 Stangen / Latten einer Schere an der richtigten Stelle. Dann steckt man ein Drahtstück durch beide hindurch (hierbei ist der abgewinkelte Griff besonders vorteilhaft) bis der 'Griff' direkt anliegt. Am anderen Ende wird das herausragende Stück Draht ebenfalls abgebogen.

Diese Art von Schere hat zwei Vorteile: Erstens, kein müssiges Hämmern von Nägeln. Zweitens, ein Austausch ist extrem einfach, weil der Draht sofort wiederverwendet wird, braucht man diesmal nur den Akkubohrer. So kann man vor Ort aus 'Durchforstungsmaterial' (etwa zu dicht angesamte Begleitbaumarten) gleich wieder Scheren herstellen. Das Tragen eines Akkubohrers als einziges Werkzeug (neben der Handsäge zum Herstellen der Stangen) ist ein geringer Aufwand.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Steffen am 16-März-2014, 11:46
Bei uns in der Gegend sind leider die Schwarzwildbestände in den letzten jahren förmlich explodiert. Deshalb ist man davon abgekommen großflächig Zäune zu bauen, denn die Schwarzkittel drücken den Zaun vom Boden hoch und legen regelgerechte Tunnelsystem in den Dickungen an. Die Rehe sind natürlich so schlau und benutzen diese Einfallstore ebenfalls.

Ein Zaun ist nur eine Alternative, wenn man relativ viel zeit für die Zaunpflege und regelmäßige Kontrollgänge hat. Es reicht eine Lücke (auch durch umgestürzte Bäume und Äste) und ein Zeitfenster von ein paar Tagen und man hat Rehwild im Zaun, das sich natürlich sofort die Leckerbissen heraussucht oder aber der Bock verfegt gerade die Exoten.

Recht zufrieden stellende Erfahrungen habe ich in den letzten jahren mit Einzelschutz gemacht.

Anfangs bestehend aus 3 verzinkten Zaunpfosten-Eisenstangen (2 m lang, mit Aufhängeklammer/-haken) und einem Zaunabschnitt (1.60 hoch) von 2-3 Metern, relativ aufwendig, da 3 Pfosten gesetzt werden müssen, aber der Baum hat auch mehr Platz.

Mittlerweile bin ich dazu übergegangen nur noch eine Stange zu setzen und dazu ca. 1 1/2 m Hasendraht 1 m hoch - einfach an der Stange festgebunden - reicht bis jetzt völlig, zumindest beim BM, da hier meist eh nur vor fegen geschützt werden muß.

Vorteile bei den Eisenstangen sind, dass sie ewig halten und mehrfach wieder verwendet werden können. Anfangs natürlich relativ teuer....
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Bernhard am 16-März-2014, 12:08
in Burgholz eine Methode (http://mbreg.de/forum/index.php?PHPSESSID=kkbvn2om7vq3jgona6jcle99n3&topic=2536.msg102226#msg102226) ausprobiert ...
  ??? ???

Micha, Du meinst wohl in BURGSALACH !?
Nicht, daß es bei einigen Lesern zu Mißverständnissen kommt, obwohl die meisten ja wissen, was gemeint ist.

Hinweisender Gruß,

Berni
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 16-März-2014, 14:07
Danke, Bernhard ! Habe es korrigiert ! War wie immer schon etwas spät...

Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 16-März-2014, 15:18
Nochmal zur Pappe als 'Baumschutzscheibe' ...

Ich habe auch mal ein paar Plastikscheiben hergestellt, mit großem Loch in der Mitte und an einer Stelle aufgeschnitten so daß man sie auch nach Jahren noch von einem Stämmchen entfernen kann. Die waren aus einem Kübelboden herausgeschnitten (den Kübel-Rand brauchte ich als Mauskragen) und ich habe sie unter Hitze so verformt daß sie das auftreffende Wasser in die Mitte lenken. Letztendlich war mir die Herstellung aber zu aufwändig und teuer, und über 5 Stück bin ich nie herausgekommen.

Das Problem ist auch, daß das Wasser in die Mitte gelenkt wird, während die Wurzel sich genau unter der Scheibenfläche ausdehnen sollte.

Dazu habe ich einen Scheiben-Entwurf gemacht, in dem sich das Wasser in Rippen sammelt und dort durch kleine Löcher hindurchtropft. Es könnten auch sich dachziegelartig überlappende 'Schuppen' sein, mit einem 3mm Höhenabstand im dem das Wasser hindurchläuft. So etwas in Mengen herszustellen, übersteigt aber meine Mittel. (Ich habe den Entwurf einem namhaften Hersteller von Forst-Utensilien geschickt, keine Ahnung was draus geworden ist)

Allein schon der Rohstoff 'Plastikscheibe' ist aber zu aufwändig. Derzeit habe ich ein paar qm Silo-Abdecknetz zur Verfügung, das sind die schwarzen schweren Plastiknetze mit denen Fahrsilos gegen Krähen abgedeckt werden. Die sind eigentlich riesig, und relativ teuer; aber kaputte alte Netze bekommt man u.U. geschenkt oder für nur ein paar Euro. Das Zeug ist schwer genug um Unkraut unten zu halten, man kann ja auch ein paar Stöcke oder Steine drauf legen.

Daraus will ich demnächst mal ein paar Test-Scheiben anfertigen, um zu sehen wieviel Wasser es durchlässt. Wahrscheinlich brenne ich noch ein paar große Löcher rein, auf die ich dann Steine lege. Der Vorteil der Netze ist der leichte Transport. Der Nachteil die schwarze Farbe, so gehen die Sämlinge optisch wieder unter. Falls man eines vergisst zu entfernen dürfte es auch kein Problem geben, vorausgesetzt die Netzscheiben sind an einem Ende offen so daß der wachsende Baum sie einfach wegschieben kann.

Pappe ist unschlagbar billig und muß nicht wieder entfernt werden. Wenn das ausreichend gut funktioniert, brauch es keine andere Lösung.

Ich frage mich gerade ob es nicht einfach auch ein paar Fichtenzweige tun. Nicht zu dicht natürlich.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Bernhard am 16-März-2014, 15:40
Ich frage mich gerade ob es nicht einfach auch ein paar Fichtenzweige tun. Nicht zu dicht natürlich.

Gute Idee, allerdings wird der Boden durch die Nadelstreu  gesäuert.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 16-März-2014, 19:45
Das wäre bei Dir ja eigentlich kein Problem....die übrigbleibenden Äste sind aber sperrig und später im Weg.

Das Schöne an dauerhaften 'Fertigprodukten' ist aber, wenn sie einmal auf der Fläche sind, kann man sie immer wieder von den Pflanzen die sie nicht mehr brauchen umsetzen, und muß nicht erst, etwa, Fichtenzweige absägen und herbeikarren.
Titel: Ilex um Rehe abzuhalten ?
Beitrag von: Tuff am 16-März-2014, 19:46
Apropos sperrig. Wenn ich einen weiten Gürtel aus Ilex-Zweigen stecke, würde das die Rehe abhalten ? Da gehen die wahrscheinlich nicht durch, mit ihren zarten Füßchen... Ilex gibt es bei uns in rauhen Mengen und einmal abgesägt kommt er sofort wieder.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: steffen129 am 18-März-2014, 14:45
Zitat
Ich frage mich gerade ob es nicht einfach auch ein paar Fichtenzweige tun. Nicht zu dicht natürlich.
das wird nix die nadeln schnell ab und dann ist das ne gute kletterhilfe fürs unkraut.

ich nehme im Frühjar die straßenrand pfosten abdeckungen die der schneeplug auf die felder schmeist und lege die aufgeschnitten hin ewig wiederverwendbar und absolut kosenneutral.

LG der steffen
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 18-März-2014, 14:53
Steffen, das klingt interessant - aber ich verstehe es noch nicht so richtig. Welche Abdeckungen, wie aufgeschnitten ? Hast Du mal ein Foto ?
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: steffen129 am 18-März-2014, 16:59
ja die dinger werden so wie dein kübelboden eingesägt damit sie wenn der baum das loch fast ausfüllt wider abgezogen werden können.

alles klar....

Steffen
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 21-März-2014, 14:06
Jupp, alles klar Steffen.

Klasse Idee, damit man im Dunkeln mit Taschenlampe keinen Baum umrennt (Reflektor) ... ;)

geht aber nicht bei tiefbeasteten Koniferen oder.

Damit wären wir fast schon bei einder anderen Sache die ich gelegentlich sehe. Da hängen manchmal CD's in den Bäumen am Waldrand, ich nehme mal an, das Blitzen solle Rehe fernhalten. Keine Ahnung ob es funktioniert, ich habe auch eigentlich keine Lust auf eine "Weihnachtsbaumplantage'...kann man ja gleich Kugeln und Lametta nehmen.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Odysseus am 21-März-2014, 14:45
Zitat
Damit wären wir fast schon bei einder anderen Sache die ich gelegentlich sehe. Da hängen manchmal CDs in den Bäumen am Waldrand, ich nehme mal an, das Blitzen solle Rehe fernhalten. Keine Ahnung ob es funktioniert, ich habe auch eigentlich keine Lust auf eine "Weihnachtsbaumplantage'...kann man ja gleich Kugeln und Lametta nehmen.

Lieber Tuff,

ich glaube, das siehst du falsch.
Das sind von den Rehen abgelegte CDs. Wenn sie die nicht mehr brauchen, schmeißt das unordentliche Gesindel einfach alles weg. Der Weihnachtsmann hängt's dann ordentlich auf.
Klar, wenn du 'nen Spitzentyp erwischst, hängt der auch noch Lametta und Christbaumkugeln dran. Aber das machen leider nicht alle.

Das erinnert mich: Neulich hab ich seit langem wieder mal zwei (Oster-)Hasen gesehen.

Viele Grüße

Walter
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: TaunusBonsai am 21-März-2014, 15:11
Mensch, Mensch, Mensch,

Zitat
Das sind von den Rehen abgelegte CDs. Wenn sie die nicht mehr brauchen, schmeißt das unordentliche Gesindel einfach alles weg. Der Weihnachtsmann hängt's dann ordentlich auf.
Klar, wenn du 'nen Spitzentyp erwischst, hängt der auch noch Lametta und Christbaumkugeln dran. Aber das machen leider nicht alle.


das ist ja mal sowas von off topic ...


Wir machen das doch hier nicht zum Schbass!

















 ;D ;D ;D


schbassiger Gruß aus'm Taunus vom Ralf
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 21-März-2014, 18:38
(...) nicht zum Schbass!

 ... nein ?
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 21-März-2014, 18:48
Wenn die Förster die Rehe im Wald immer schön an die Leine nehmen würden, wäre der ganze Zirkus nicht notwendig.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: cronerson am 24-März-2014, 19:14
Hallo zusammen,
kurz zu mir: ich heisse Daniel bin 24 und komme aus dem schönen Mittelfranken.
Mich hat letztes Jahr das Mammutfieber gepackt als ich auf der suche nach Bäumen für unseren Wald war und was eigentlich als kleiner Spass begann hat sich doch mittlerweile zu einer kleinen Sucht entwickelt  ;D
Habe hier schon viel gelesen und schreibe deswegen auch direkt hier rein.
Ich habe vor meine kleinen irgendwann im Wald auszusetzen allerdings habe ich daheim nicht ganz soviel Platz und habe mir deswegen  in einem unserer Wälder einen kleinen Bereich eingezäunt (Fotos folgen noch da meine Holde ausgerechnet heute die Cam entführt hat auf der die Bilder sind).
Ich habe hier schon öfter gelesen das ihr die Kleinen samt Topf vergrabt. Halten die das auch aus wenn sie wirklich drausen im vollen Wind stehen un auch alles voll abbekommen???
Habe meine zwar auch so eingegraben bin aber im Moment noch etwas skeptisch ob sie das auch überleben sollte es denn mal wieder einen echten Winter geben.
Allerdings wenn sie es denn mal geschafft haben und Interesse besteht kann ich gerne hier weiter berichten wie sie sich machen.



Recht zufrieden stellende Erfahrungen habe ich in den letzten jahren mit Einzelschutz gemacht.


So ähnlich machen wir das bei uns auch, allerdings nehmen wr einfache Holzlatten und wenn wir merken das eine langsam verfällt klopfen wir eine neue dazu und tackern den draht wieder fest. Da muss man dann nichtmal oft kontrollieren da sie ein - zwei Jahre auf alle Fälle überstehen und dann kann man ja sporadisch immer mal wieder ein paar Latten mit in den Wald nehmen und bei Bedarf dazupacken.

So das wars erstmal. Hoffe nicht zu viel gequasselt zu haben   :)
Mfg Dani
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Bakersfield am 24-März-2014, 19:30
Hallo Daniel,

willkommen im Club... :)

Beneidenswert, dass du nicht nur eine Menge eigener Mammuts hast, sondern auch noch genügend eigenes Land zum Auspflanzen.

Deine Frage mit den eingegrabenen Töpfen bezieht sich nur auf die Überwinterung, richtig? Da würde ich sagen, dass man nie pauschale bzw. absolute Aussagen treffen kann, da die Verhältnisse nicht überall gleich sind. Grundsätzlich glaube ich aber, dass besonders die jungen BMs widerstandsfähiger und frosthärter sind als ihr Ruf. Also raus mit ihnen. So früh wie möglich. Und wenn wirklich Nächte/Perioden mit Extremfrost angesagt sind, dann kann man immer noch ein Vlies drüberdecken. Nur nicht zu lange drauflassen, das mögen sie noch weniger als den Extremfrost.

Dann knöpf' deiner Holden mal wieder die Kamera ab, damit wir deine "Brut" in Augenschein nehmen können... ;)

Willkommensgrüße aus'm Westmünsterland,
Frank

P.S.: Ob Interesse besteht? Die Frage ist ja wohl rhetorisch zu verstehen... ::) Aber immer, schließlich ist Sequoianoia als unheilbar einzustufen... ;D :o
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: cronerson am 24-März-2014, 21:44
 :P :P :P
Ja der Plan war soweit eigentlich das ich sie dann in den Töpfen lass bis ich sie auspflanzen kann.
Sind im Moment aber noch nicht soviele wie ich eigentlich gehofft hatte, allerdings sprießen am Fensterbrett mittlerweile schon wieder 13 neue  ;D
Mfg Dani

Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: cronerson am 27-März-2014, 15:57
Nachdem ich jetzt meine Cam wieder habe hier mal die Bilder
Mfg Dani
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: cronerson am 27-März-2014, 16:00
Und der Rest fürs erste
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 27-März-2014, 19:33
Hallo Dani !

Wieo gräbst Du die Töpfe denn ausgerechnet jetzt ein, der Winter ist doch vorbei ? Wäre es nicht besser sie jetzt gleich an Ort und Stelle zu pflanzen ?

Dann aber am Besten mit einem Mauskragen, um auf Nummer sicher zu gehen.

Gruß Michael

ps. Ein Mauskragen ist ein Eimer oder Plastikkübel oder auch nur eine Wanner oder Schale, ohne Boden (ausgeschnitten) und circa 7 cm tief eingegraben. Gegen Wühlmäuse auch tiefer, dann aber im 2. Jahr hochsetzen damit die Wurzeln sich besser ausbreiten können. Der Kragen darf nicht zu eng sein, denn stehende Luftfeuchte begünstigt Pilze, und er darf nicht so hoch sein daß er die ganze Sonne wegnimmt. Optimal wären mindestens 40cm Durchmesser und über der Erde max. 15 cm hoch.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: cronerson am 27-März-2014, 20:27
Hoy Tuff,
wollte sie eigentlich noch bis nächstes Jahr im topf lassen.
Zum einen aus praktischen Gründen da es so leichter ist alle mit Wasser zu versorgen und zum anderen würde im Moment zuviel Unkraut druber wachsen.
Wir haben letzes Jahr im Herbst Douglasien und Weisstanne gepflanzt, ein paar von den Douglasien habens leider nicht geschaff und als wir den Zaun um sie herum entfernten war innerhalb vom zaun das gras ca 20 cm hoch gewachsen. So groß sind meine kleinen leider noch nicht.
Einen habe ich probehalber im "gehege" ohne Topf eingepflanzt um zu sehen wir er sich entwickelt, ist das letzte der Bilder.
Wenn der sich gut macht werd ich die anderen auch schon früher einsetzen aber erstmal abwarten was die Zeit bringt.
Aber vielen dank für die Tipps.
Mfg dani
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Odysseus am 27-März-2014, 21:57
Hallo Dani,

eine eher ungewöhnliche Methode. Könnte aber ganz gut klappen.

Die inneren Töpfe, nehme ich an, sind aus verrottbarem, durchwurzelbarem Material?

Im Winter würde ich sie mit Fichtenästen abdecken. Starke Äste nehmen, so 1 m bis 1,50 m lang, auf der einen Seite deiner Topfreihe einen Ast in den Boden rammen, dann über dem Topf umgekehrt V-förmig abknicken. Den nächsten, anschließenden Ast auf der anderen Seite einrammen und abknicken, und so weiter. Die ganze Reihe entlang.

Auf diese Art decke ich im Winter u. a. immer eine kleine Pinie ab. Sie packt's immer wieder, wächst aber mit 1 cm pro Jahr eher gemütlich. - Ich hab sie dieses Jahr noch nicht ausgepackt.

Grüße

Walter
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: cronerson am 28-März-2014, 07:50
Moin moin, joa über den Winterschutz hab ich mir noch keine Gedanken gemacht bisher. Es werden ja bis zum Winter noch ein paar dazu kommen.
Ja die inneren Töpfe sin Torftöpfe zum durchwurzeln. Hatte sie darin den Winter über auf dem Fensterbrett stehen.

Ich hoffe doch das es ganz gut klappt  ;D
Mfg Dani
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 19-Juli-2014, 18:15
Ich habe dieses Jahr Ende Mai einen Wildzaun abgebaut und möchte meine Erfahrungen hier mitteilen.

(1) Innerhalb von wenigen Wochen wurden (in meiner Abwesenheit) 99,9% alle Schmalblättrigen Weidenröschen (Epilobium angustifolium, irgendwas > 500 Stengel) bis auf die untersten 10 cm abgefressen, und zwar auch vorwüchsige, bereits >1,5m hohe Pflanzen. Überlebt haben nur 2 oder 3 in dichten Brombeeren.

(2) An die 100 junge Bäumchen verschiedener Durchmesserklasssen wurden verfegt.

Zunächst ein kurzer Abriss der Situation:

Mein 'Mikro-Grove' ist eine knapp 0,5 ha große sehr vielfältige Fläche bestehend aus einem durch Hieb und Sturm sehr stark aufgelichteten Altbestand aus Lärchen und Fichten, die übergeht in eine artenreich vergraste Fläche (ehemals Eichenwald, abgenutzt in den 60er Jahren), vor 10 Jahren von mir angepflanzt mit BM und Eichen, ein paar Bergkiefern, vereinzelte Wildobstbäume (das alles soll in 100 Jahren *unter* den bis dahin aufzuastenden BM stehen), dazu überall Vogelbeeren, welche ich aktiv fördere, sowie Ilex, Hasel, Birken, Heidelbeere, Himbeere, Epilobium, Farne, u.v.m., leider zunehmend auch Brombeeren) und ein paar alte Bäume (Wildkirsche, Eiche, Roterle, Birke) aus der Zeit vor der Abnutzung.

Die Alters-Struktur ist nahezu die eines Plenterwaldes, bei extrem viel Nautrverjüngung (vor allem Lärche, Fichte, Vogelbeeren, Eichen) und über die letzten 15 Jahre angepflanzte Bäume unterschiedlichen Alters. Daher war klar, daß eine Öffnung des Zaunes zu Ausfällen führt. Einzelne wertvolle Pflanzen (i.d.R. aber nur bis 2m Höhe) wurden daher vorab mit Einzelschutz versehen.

Aufgrund der Lage als Waldinsel mitten in weiträumigem Weideland, im insgesamt waldreichen Bergischen Land (an der Grenze zum Sauerland), ist es ein 1a Rückzugsgebiet für Rehe, welche dort regelrecht 'wohnen' und auch ihre Kitze großziehen. Feldhasen scheuche ich dort ebenfalls regelmässig auf.

Der deshalb notwendige Wildzaun umfasste nur 2/3 der Fläche, aber selbst das letzte Drittel war noch so attraktiv daß ein solider Einzelschutz notwendig war, und zwar auch für inzwischen > 10 Jahre alte Bäume. Bergmammutbäume die ich nach 8 Jahren aus dem Schutz nahm wurde sofort massiv verfegt, und alle unteren Äste abgefressen.

Ende Mai habe ich den Wildzaun abgebaut.

Bei meiner Wiederkehr Anfang Juli fand ich folgendes vor: An die 100 junge Bäumchen wurden teilweise massiv verfegt, bei Durchmessern (an der Fegestelle) zwischen einem halben cm (!) und ca. 30 cm (!).

Bei letzterem handelt es sich um einen der Bergmammutbäume außerhalb des Zaunes, deren untere Äste von den Rehen bereits früher vernichtet wurden, wonach ich bei diesem Exemplar die Aststummel abgesägt habe. Der Baum ist jetzt schätzungsweise 6m hoch. Anscheinend mögen die Rehe den astfreien Stamm. Der Fegeschaden ist aufgrund der dicken Borke nicht kritisch, geht aber knapp bis auf die Bastschicht, eine Wiederholung im nächsten Jahr würde die Rinde auf dieser Seite zerstören.

Auch armstarke Eichen und Vogelbeeren wurden verfegt. Bei Lärchen nur die Dünneren. mit glatter Rinde. Fichten wurden nur teilweise angegangen, die wenigen Birken gar nicht. Alle erreichbaren unteren Äste von BM, Kiefer, Eiche, Vogelbeere wurden verfegt und abgefressen.

Glücklicherweise hatte ich die meisten großen, ca. 12jährigen BM vorab mit einem Gürtel aus Schlagraum (aus Entbuschung) umgeben, so daß diese Bäume vollständig verschont wurden. Kleinere BM (bis hinunter zu < 5 cm hohe einjährige Sämlinge) haben sowieso einen Einzelschutz.

Es wäre kein Problem gewesen die meisten gefährdeten Bäume vorab gegen Verfegen zu schützen. Ich hatte aber einfach nicht damit gerechnet, daß die Schäden so massiv auftreten. Das 'Wüten' der Rehböcke in der kleinen Waldinsel entspricht in der Tat fast schon den Rotwildschäden (aka Hirsche) welche ich im Schwarzwald gesehen habe.

Da die wesentlichen Bäume vorsichtigerweise doch irgendwie einzeln geschützt wurden, und aufgrund der massiven Naturverjüngung, ist der Schaden für den zukünfitgen Bestand insgesamt vernachlässigbar. Allerdings muß ich vor der nächsten Fegezeit erheblich mehr Bäume schützen (vorzugsweise mit der Kokosfaser) als ich mir träumen ließ. Wie lange dieser Schutz dann hält, bis er erneuert werden muß, ist noch offen, ich hoffe daß es nur jedes 3. Jahr notwendig ist.

Mein Fazit: In diesem Bestand muß ein Fegeschutz für mehr als 15 Jahre aufrecht erhalten werden, in Einzelfällen vielleicht bis zu 20 Jahre.

Fotos kommen später, habe sie noch nicht mal verarbeitet, kann also leider etwas dauern.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 12-Januar-2015, 01:54
Nachtrag zur Kokos-Verkleidung: Habe mittlerweile an die 200 Bäume so gegen Verfegen geschützt. Wie immer kommen Fotos später, oder noch später ... vielleicht sowieso besser erst wenn klar ist, wie gut es funktioniert.

Eine spontane Idee zum Einzelschutz. Es würde gegen Rehverbiß und Fegen genügen, einen einfachen glatten Drahtring um einen Baum zu spannen, aus einem relativ dicken steifen Draht (3mm?), in einem so großen Abstand, daß die Rehe nicht mehr an die zentrale Knospe kommen.

Der Drahtring würde mit 3 Stecken befestigt - es müssen bei einem stabilen Dreibein keine richtigen Pfähle sein, es könnten etwa 2cm dicke Haselgerten oder Weidenruten sein oder Bambusstäbe. Ideal (da wartungsfrei) wären Steckpfähle aus der Landwirtschaft.

Der Ring müsste sich genau in der richtigen Höhe befinden, daß die Rehe nicht mehr drunter durchlangen können. Schätzungsweise 50 cm. Drüberspringen tun sie sowieso nicht.

Man muß sich das vorstellen: Hineinspringen kännen sie nicht, dazu ist es zu eng. Drunter durch kriechen auch nicht weil sie drinnen nicht aufstehen können. In der Situation wenden Rehe normalerweise keine Gewalt an, sondern lassen es einfach bleiben.

Der Draht hält keine Hasen fern, eignet sich also nur für Pflanzen ab eine Höhe von mindestens 50 cm (?).

Ein sicherer Abstand zur zentralen Knsope wäre m.E. 50 cm (Drahtlänge 310cm). Eine 50m Drahtrolle würde also für ca. 13 Abschnitte reichen. Das Ganze kostet Geld und Zeit, aber die Drahtringe können immer wieder verwendet werden und sie lassen sich leicht umsetzen. Das Gewicht ist auch relativ gering, was den Transport auf der Fläche oder etwa im PKW angeht.

Ich werde bei nächster Gelegenheit mal ein paar (wenige) anfertigen und übe die nächsten Jahre testen.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 03-März-2015, 15:47
Zum Theme 'Überwinterung in entlegenen Gebieten' ist ein Foto aus dem Beitrag "Costa Lenin und Mao" (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,6374.msg111673.html#msg111673) aufschlußreich.

Man sieht bei Lenin an der Grenze der 'Schneelinie' sehr schön den Effekt der Wintersonne:

1. Verfärbung durch zell-schädigendes UV-Licht bei Temperaturen unterhalb der Photosynthese; was zunächst noch nicht gefährlich ist. Aber hier werden die äußeren Zellwände und die Wachsschicht angegriffen, daher geht Schritt 2 dann umso schneller:

2. Vertrocknen der Zellen und schließlich ganzer Zweige

Bei Lenin scheint hier Anfang März nur 1. vorzuliegen, was als normal zu bezeichnen ist. Es betriff bei uns auch andere Nadelbäume (die Cupressaceen aber stärker als etwa Pinaceen) und sollte in der Sierra Nevada ähnlich sein.

Ich versuche inzwischen, ausgepflanzte (kleine) Sämlinge in den ersten 2 Wintern gegen die Mittagssonne zu beschatten. Im Bergischen gibt es Frostperioden ungefähr ab Dezember bis März, im März kommt eine Frühjahrsdürre hinzu in der die Bedeckung ebenfalls vorteilhaft ist. Es kostet Geduld dies bei 'schönem Wetter' iM Frühling noch durchzuhalten, aber ich beziehe mich hier ja auf entlegene Flächen wo man nicht mal eben schnell alles umbauen kann.

Kombiniert als Wind- ubnd Frostschutz, muß so eine Bedeckung aber noch ein wenig Licht und vor allem Luft durchlassen. Außerdem (da entlegene Flächen) fühle ich mich wohler, wenn notfalls das Bäumchen sich selber wieder davon befreien kann. Flies ist mir deshalb zu gefährlich, es ist zu dauerhaft und darunter gibt es Luftstau.
Ein paar Fichtenzweige drumherum und drüber gesteckt, reichen schon aus, und notfalls würden die Fichtennadeln im Sommer verwelkt abfallen, das Bäumchen wäre also wieder frei.
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 04-April-2015, 14:38
Meine derzeit favorisierte Methode für Freiflächen ist das Auspflanzen von Bergmammutzwergen (spätestens im 2. Jahr) direkt aus dem Saatbeet an Ort und Stelle, mit einem guten Stück Erde ausgestochen, welche von Begleitvegetation zusammengehalten wird. Da die Bäumchen dann normalerweise nie pikiert wurden, kommen Büschel vor, die ich meistens zusammenlasse, um die Wurzel nicht zu schädigen.

Im Laufe der nächsten Jahre setzen sich dann 1 oder 2 Sämlinge durch, die anderen gehen ein oder werden irgendwann von mir entfernt, Aber selbst wenn 2 oder 3 zusammen hochkommen, könnte ich sie experimentell einmal zusammen lassen, vielleicht wachsen sie ja zu einem Stamm zusammen ?

Die Methode impliziert einen erheblichen Schutzaufwand (vor allem gegen Mäuse -> Mauskragen) der bis zu 3 Jahre länger aufrechterhalten muss, als bei der Pflanzung von im Topf / Gewächshaus angzogenen 50-80 cm Exemplaren. Andererseits wachsen die Bäumchen mit unverletzten und nicht degradierten Wurzeln gepflanzt, später dann hoffentlich schneller und sind robuster.

Auch sind die Bäumchen in den empfindlichen ersten 2-3 Jahren schutzlos allen Widrigkeiten ausgesetzt (einschl. tierischen Schädlingen).

Das grösste Problem ist der hohe Lichtbedarf. Im Wald ist das Verfahren nur auf ausreichend grossen Lichtungen denkbar, gerade auf solchen Flächen wird dann aber eine jährliche Unkrautbekämpfung notwendig (es sei denn es wären ausreichend große vegetationsfreie Brand- oder Erosionsflächen).

Ich hoffe, das derzeit noch aufwendige Verfahren für Kleinstpflanzen noch so zu verändern, daß es bei extensiver Pflanzung auch für größere Flächen anwendbar wäre. Ultimativ versuche ich eigentlich herauszufinden, wie man in der Wildnis funktionierende Einsaat-Plots herstellen kann; die Annäherung an immer kleinere Pflanzen ist für mich nur ein Zwischenschritt.

Hier ein frisch gepflanztes BM 5er-Büschel, mit improvisiertem Mauskragen (eigentlich nicht hoch und tief genug).
Titel: Re: Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?
Beitrag von: Tuff am 29-November-2016, 20:38
Noch einmal zum Schutz vor Verfegen. Mein Verfahren, die Stämmchen mit Kokosfaser zu umwickeln, war zunächst ein großer Erfolg. Die umwickelten Bäumchen wurden alle verschont, alle nicht umwickelten weitgehend zerstört. An einigen (ganz wenigen) Bäumchen haben die Rehböcke die Kokosfaser kaputt- und teilweise abgeschmirgelt, aber i.d.R. dennoch die Lust verloren, es zu Ende zu führen. Im Vergleich zum Aufwand, Drahthosen zu warten (und wir reden hier von einem Zeitraum von mindestens 15 Jahren, die Böcke gehen bei mir sogar noch oberarmstarke Bäume gnadenlos an, mit einer Gewalt die man eigentlich eher von Rotwildgebieten kennt), ist das Umwickeln konkurrenzlos schnell und billig.

Das große Aber zeigte sich erst im nächsten Jahr. Ich hatte ja erwartet, daß die nur grob zusammengewirkten Kokos-Seile sehr schnell aufdröseln, verroten, und vom Dickenwuchs auseinandergedrückt werden. Das Gegenteil ist der Fall: Die Fasern erweisen sich als ungemein widerstandsfähig gegen Verrotten (m.a.W., kein Bakterium und kein Pilz mag sie) und werden durch den Dickenwuchs nicht auseinandergezogen, sondern "kleben" an der Baumrinde fest und beginnen dann einzuwachsen. Am schlimmsten ist es bei Bäumen mit rauher Rinde, etwa Eichen.

Ich bin seit ein paar Monaten damit beschäftigt (immer nur punktuell neben den anfallenden Arbeiten her) die Umwickelungen von ein paar hundert Bäumen mit einem scharfen Messer wieder zu entfernen.
So hatte ich mir das aufwandsmässig nicht vorgestellt !

Weil das System in Prinzip aber funktioniert, möchte ich mit anderen billigen Materialien weitere Versuche machen. Derzeit habe ich noch keine gute Idee, idealerweise sollte es ja sogar ein Abfallprodukt sein, und es sollte nach 2-3 Jahren abfallen und/oder verrotet sein. Vielleicht sowas wie Papp-Streifen ? Mal sehn.
Alternativ könnte man versuchen, an jedem Stamm einen dünnen Ast einzubinden, der dann vermodert und so wieder Luft lässt, in der Hoffnung dass die Kokosfaser nach 3 Jahren doch noch verrottet ... offengestanden habe ich von dem Zeug aber gerade die Nase voll.

Hier eine junge Lärche die ich bisher übersehen hatte. - Schadbild nach einem Jahr Faserschutz.