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Mammutbäume (öffentlicher Bereich) => Wissenswertes & News => Experten- und Fachbeiträge => Thema gestartet von: Bernhard am 13-Februar-2009, 14:24

Titel: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Bernhard am 13-Februar-2009, 14:24
Hallo Mitstreiter !

Aus gegebenen Anlass eröffne ich hier einen Thread mit einem anscheinend sehr wichtigen Thema.

Es wurde schon viel in einem anderen Thread darüber gesprochen.


http://mbreg.de/forum/index.php?topic=789.msg29725;topicseen#msg29725



Leider entsprach es nicht dem Thema.

Darum also bitte hier weiterstreiten.  ;D

LG
Berni
Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Joachim Maier am 13-Februar-2009, 15:58

Bist Du Dir da sicher? ???

Die wachsen an der Küste auf der Kante der Pazifischen und Amerikanischen Platte. Da ist bestimmt auch Kalk vorhanden in den Wäldern!  ::)


Ja ich denke schon, Jo !
An der Pazifikküste herrscht ozeanisches Klima, hohe Niederschläge als Regen und Nebel, was zur Kalkauswaschung in den oberen Bodenschichten führt. (Humides Klima).


Ich diskutiere gerne noch weiter, aber nicht hier. :-\

Lg
Berni


Deswegen muss der Kalk dem Küstenmammutbaum ja nicht schaden; auch wenn er vielleicht ausgewaschen wurde.

Vielleicht ist der KM demgegenüber indifferent.
 ???  ;)
Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: isbg33 am 13-Februar-2009, 17:43
Hallo Berni!

In dem Heft vom Arboretum Burgholz gibt es eine Kurzbeschreibung aller dort vorhandenen Baumarten.

Bei UM steht da aud S. 28 + ff.:
"UM verlangt frische bis feuchte, mindestens mittelgründige Böden und zeigt keine besonderen Ansprüche an den Nährstoffgehalt und den pH-Wert des Bodens. usw."

Bei KM fast das gleiche

Bei BM heißt es:
"Für den Abau von BM eignen sich alle schwach bis mäßig sauren, gut durchlüfteten und möglichst gut wasserversorgten Böden."

Also können wir die Diskussion über den pH-Wert hier auf den BM einengen.



Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: isbg33 am 13-Februar-2009, 18:01
Bei BM heißt es:
"Für den Abau von BM eignen sich alle schwach bis mäßig sauren, gut durchlüfteten und möglichst gut wasserversorgten Böden."

Das möchte ich noch kommentieren:
In Stuttgart u. U. sind saure Böden selten. Meistens herrscht kalkhaltiger Boden vor. Dennoch wachsen hier zahlreiche BM allen Alters. Vielleicht wären sie auf sauren Böden noch grösser - aber es geht auch so.

Wir sollten das mit dem pH-Wert nicht so streng sehen.
Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Bernhard am 13-Februar-2009, 19:04
Hallo Berni!

Bei BM heißt es:
"Für den Abau von BM eignen sich alle schwach bis mäßig sauren, gut durchlüfteten und möglichst gut wasserversorgten Böden."

Also können wir die Diskussion über den pH-Wert hier auf den BM einengen.






Hallo Ingolf,

danke für die Info !

Ich bin ja hauptsächlich über die Aussage vom Zinnauer gestolpert:
BMs hassen (!) Kalk !
Welch eine groteske Behauptung nach meiner Erfahrung mit meinen Bergmammuts !!!  :o :o

Mögen   ;D
Tolerieren   :)
Meiden   :-\
Hassen    >:(

Das sind völlig unterschiedliche Verträglichkeitsgrade, wobei die letzte Formulierung von Michl Zinnauer stammt und demnach meine Sequoiadendren längst kränkeln müssten. :-\

Also liegt er mit seiner Ansicht grundfalsch.

Was den Küstenmammut angeht, habe ich wenige bis keine Erfahrung.
Lediglich die verhältnisse am Naturstandort liessen den Schluß zu, daß Sequoia s. kalkintolleranter sein müsse als Sequoiadendron.

Viele Grüße
Berni
Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Joachim Maier am 13-Februar-2009, 20:43
Lediglich die verhältnisse am Naturstandort liessen den Schluß zu, daß Sequoia s. kalkintolleranter sein müsse als Sequoiadendron.

Viele Grüße
Berni

Möchte nochmals korrigieren: kalkindifferent nicht kalkintollerant!  ;)
Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Zinnauer am 13-Februar-2009, 21:48
@Bernhard

Wenn Ingolf zitiert:
"Für den Abau von BM eignen sich alle schwach bis mäßig sauren, gut durchlüfteten und möglichst gut wasserversorgten Böden."

dann sind offensichtlich auch andere Leute meiner Meinung. Was du hier machst, ist wohl ein klassischer Fall von Uminterpretieren. Wenn du weiters eine strenge Unterscheidung zwischen "hassen" und "meiden" ziehst, ist das Haarspalterei.

Ich habe dich auch gefragt, ob du je eine Bodenanalyse deines BM-Standortes gemacht hast. Deine Antwort bezog sich lediglich auf "die ganze Gegend" zw. 5,5 und 8,5, was wiederum alles und nichts bedeutet bzw. sauer, neutral oder alkalische Reaktion. Welchen pH-Wert hat denn nun deine Kulturfläche, dass du so überzeugt bist, BM´s würde Kalk nichts ausmachen.

Bin sehr gespannt!

Gruß Zinnauer
Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Bergbauer am 14-Februar-2009, 00:10
Hallo nochmal,

@Zinnauer, die Enns ist die Grenze zu den Kalkalpen, mein Berg liegt auf der anderen Seite der Enns. Das Wasser ist aber relativ Kalkhaltig. Vor einigen Jahren ist ein Weg am Berg entlang gemacht worden. Ich hab da nur grauen Schiefer gesehen. Wegen dem Klima mache ich mir weniger Gedanken. 1 Jährige haben den letzte Winter überlebt (90%) und 2 Jährige den laufenden (soweit ich in Erfahrung bringen konnte sind alle OK). Dabei sind sie nur im (vergrabenen) Topf, relativ ungeschützt und nicht im Wald, nur hinter Hausmauer. Eine natürliche Auslese sozusagen.

Wegen dem Kalk: Wir haben hier in Münster sehr hartes Wasser, das ich auch zur Anzucht verwende. Müssten da nicht schon die kleinen Sämlinge eingehen, wenn sie keinen Kalk vertragen? Und dann sind die BM Flachwurzler und stehen relativ weit oben am Bergm höher kommt dann nichts mehr. Auf dem kurzen Stück wird noch nicht so viel ausgewaschen sein, so das die Bergmammuts eher Regenwasser abbekomme, insofern bin ich zuversichtlich. Ich werden bein nächsten Besuch zu Oster dort aber man nachmessen wie der Boden dort wirklich ist.

Gruß, Herbert
Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Tuff am 14-Februar-2009, 06:50
Der pH-Wert ist ein Maß für die H+ (Protonen-) Konzentration in der Bodenlösung. Er zeigt nicht den Kalkgehalt (Calcium) an, es sind eine Menge verschiedener Stoffe und Bedingungen beteiligt (Mg, K, CO3, NO3, Fe und Al, Huminstoffe und Fulvosäuren, Tonminerale ... ). Auf carbonatischem Grundgestein hat der gelöste Kalk (Ca) aber bei weitem den größten Einfluss, daher wird der pH-Wert dort als Maß für den Kalkgehalt verwendet.

Unter dem Einfluß von Kohlensäure aus dem Regenwasser (pH 5,6) verwittert Kalkgestein zum leicht löslichen Calciumhydrogencarbonat (http://de.wikipedia.org/wiki/Calciumhydrogencarbonat) Ca(HCO3)2. Das Kalzium kann sich in der Lösung (kohlensaures Wasser) leicht absondern und als Kation (Ca2+) quasi 'frei bewegen' (es dissoziiert). In hohen Konzentrationen wird es dabei an der Pflanzenwurzel die Aufnahme anderer Nährelemente wie Mg oder K behindern.

Bergmammutbäume können also bei Trockenstreß auf kalkigen Böden leicht unter Mangelernährung leiden, und sollten hier besonders gut wasserversorgt werden. Eine Verdünnung der Kalk-Konzentration durch zusätzliches Gießen kann hier abhelfen. Mehr düngen tut es nicht.

(Gruß an Bernhard: Wahrscheinlich hast Du instinktiv immer genau das Richtige getan)
Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Bernhard am 14-Februar-2009, 11:09

dann sind offensichtlich auch andere Leute meiner Meinung......

 
Ich habe dich auch gefragt, ob du je eine Bodenanalyse deines BM-Standortes gemacht hast. ........, dass du so überzeugt bist, BM´s würde Kalk nichts ausmachen.

Bin sehr gespannt!

Gruß Zinnauer



@ Zinnauer  Damit Du Dich auch mal entspannen kannst:


Zu Deiner 1. Feststellung empfehle ich Dir die Meinung von Lukas Wieser zu lesen (Botrytis-Thread), dann wirst Du feststellen, daß nicht alle Deiner Meinung sind.  8)
Was Ingolf schrieb, ist lediglich die Aussage, daß Sequoiadendren auf neutralen und sauren Böden gut gedeihen, nicht daß sie nur auf diesen Standorten wachsen können, so wie Du es immer noch versuchst mir weiszumachen.

Meiden und Hassen sind von der Aussagekraft der Bedeutung meiner Meinung nach sehr unterschiedlich.
Ich hasse doch nicht alles was ich meide. Also kannst Du dich bitte etwas differenzierter ausdrücken, damit auch das klat wird ?!
(Auch das nenne ich Haarspalterei, um Deine Worte mal zu verwenden)


Zum 2. Punkt : Meine Anbaufläche hat einen ph Wert von 7,4 ! Auf der anderen Talseite ist der ph Wert um die 9,5. Dort stehen 4 Bergmammuts und wachsen sehr gut dort.


Ich hoffe Du bist jetzt entspannt ;)

Gruß, Bernhard

Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Zinnauer am 14-Februar-2009, 21:23
Hallo Bernhard,

soll ich mich deinem Gegenwind beugen? Nie und nimmer!! Ein alter Mammutbaum biegt sich auch nicht, er lässt höchstens ein paar Äste fallen!

Also: Dein pH-Wert von 7,4 ist ja noch nicht weit im Basischen. Die 4 BM im 9,5er-Bereich kommen mir schon seltsam vor, jedenfalls passt das nicht zu meinen Erfahrungen und auch nicht zu dem was ich gelesen habe.

Tuff hat ja einiges relativiert: mag sein, dass mehr Niederschlag (Bewässerung) bei höheren pH-Werten den BMs hilft. In der freien Wildbahn hilft aber niemand und deshalb wird der BM von anderen Baumarten stärker konkurrenziert. Daher kommt wohl die Tatsache, dass keiner der Sierra-Groves auf basischem Untergrund steht.

Ich beuge mich gerne, wenn es um das Wort "hassen" i.S.v. gar nicht vertragen geht. Mag sein, das BMs in menschlicher Obhut bzw. in Gärten (bei praktisch ausgeschalteter Konkurrenz) auch mit neutralen oder leicht basischem Substrat zurecht kommen.

Z.B. schenkte ich einen von meinen 3 ersten BMs (vor 29 Jahren) einer Tante in Innsbruck (Nordkette, Hauptdolomit). Der Unterschied ist, dass der BM in meinem Garten ca. 15m hoch ist, BHD so um 80cm, der BM bei meiner Tante ca. 5m hoch ist, BHD um 25cm. Das spricht doch für sich.

Was Lukas geschrieben hat (pH zw. 5 und 8), nehme ich auch zur Kenntnis, bleibe aber dabei, dass ca. pH 6 ideal wäre und dem BM die gößte Widerstands- und Konkurrenzkraft verleiht. Und das ist bei einer Baumart, die eine extreme ökologische Nische besiedelt und dort total an der Kippe (zum Aussterben) steht, für das Überleben entscheidend.

Beste (hoffentlich ausreichend relativierte) Grüße heute aus Pinkafeld
Zinnauer

PS: Hab hier eine miserable Internetverbindung.
Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Bernhard am 14-Februar-2009, 21:31
Hallo Bernhard,

soll ich mich deinem Gegenwind beugen? Nie und nimmer!! Ein alter Mammutbaum biegt sich auch nicht, er lässt höchstens ein paar Äste fallen!



Was denn für ein Gegenwind ?  :o  Was habe ich denn gesagt  ???

Meine Güte, Du mußt ja Probleme haben, wenn man nicht Deiner Meinung ist.  :-\   "Nie und Nimmer "  (lächerlich !)

Ich glaube, daß eine weitere Kontroverse mit Dir sinnlos ist. Scheinst ja alles persönlich zu nehmen, anstatt für andere Meinungen offen zu sein.

OK, Du hast recht: Bergmammuts hassen Kalkböden und alles andere was behauptet wird, ist Unsinn !


Zufrieden ?

Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Zinnauer am 14-Februar-2009, 22:31
Dass ich mich "nie und nimmer" deinem Gegenwind beuge, sollte humorvoll klingen... ist mir aber nicht gelungen. (Hab grad meiner Jelena den Text lesen lassen, sie fand´s auch missverständlich).

Der Rest des Textes sollte relativieren, ich denke, dass ich doch einiges (wenn auch nicht alles) an anderer Meinung "annehmen" konnte.

Alles in allem wollte ich aber weder dich nocht sonst wen im Forum verärgern oder selbst missverstanden werden, nur weil ich einen Standpunkt pointiert ausgedrückt habe.

LG
Zinnauer

[Übrigens hat das Programm pH 8 + ) versehentlich in ein Smily verwandelt.]
Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Bernhard am 14-Februar-2009, 22:59
Dass ich mich "nie und nimmer" deinem Gegenwind beuge, sollte humorvoll klingen... ist mir aber nicht gelungen. (Hab grad meiner Jelena den Text lesen lassen, sie fand´s auch missverständlich).



Lieber Michl Zinnauer :

Schön, daß Du das klarstellst. Hab mir auch gedacht: Der kann das gar nicht so meinen  ;D

Bin übrigens hier einiges gewohnt. Habe schon schlimmeres einstecken müssen.....
Lade Dich hiermit zu einem Besuch ein, natürlich mit Jelena, da würde sich Alicja freuen, hier Bodenproben zu nehmen.

Kannst Dich dann persönlich davon überzeugen, daß

Mammutbäume keinen Kalk hassen

 ;D
Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Tuff am 15-Februar-2009, 01:35
Man darf nicht einfach ein paar Einzelfälle zum Maß aller Dinge nehmen. Da können jeweils Faktoren eine Rolle spielen, die mit Kalk nichts mehr zu tun haben. Etwa der Jahresniederschlag. Bernhard hat (wenn ich mich recht erinnere) sehr viel Mühe aufs Gießen verwendet. Und nicht mit einer Gießkanne :) Was denkst Du wieviel Deine Tante gegossen hat, Zinnauer ?

Ich weiß aus dem Stegreif nicht ob es in der Sierra überhaupt 'kalkige' Hochtäler gibt. Das Grundgestein ist jedenfalls hauptsächlich Granit. Vielleicht ist es reiner Zufall daß kein Grove auf Kalk exisitert. (Das bezieht sich auf den Bergmammutbaum)
Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Bergbauer am 15-Februar-2009, 23:43
Hallo Bernhard, in Walenstadt geht aber der große Sequoia Sempervirens ab wie eine Rakete!:-) Und der Boden ist gemäß Urs Walser sehr kalkhaltig... Der KM wurde von Urs und mir am 20.04.2001 3m groß gepflanzt, jetzt ist er 12m hoch, 7.70m breit und hat 1m ü.B.1.17m Stammumfang, über Boden gar 2.25m!:-) LG Lukas.


Hi Lukas,

ich zitiere dich mal hier. Für mich ist das eine hervorragende Nachricht. Besnders der gute Zuwachs gefällt doch jeden Mammutbaumfan :) Den letztendlich ob schwach oder stark Kalkbodenverträglich: schaffen es einige oder besser sogar die meisten, dann wird es für die nächste Generation schon viel einfacher werden.

Gruß, Herbert
Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Bernd am 18-Februar-2009, 07:32
Zum ph     -Wert von 9,5 in Datterrode. Der Wert wird vielleicht in den Natronseen im ostafrikanischen Graben erreicht. Pflanzenwachstum findet bei diesem Wert nicht statt.Bernd
Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Bernhard am 18-Februar-2009, 10:44
Hallo Bernd !

Die Skala geht glaube ich bis 14 .  ???
Was ist denn das dann ?

Soviel ich weiß, ist ab 8,5 alkalisch bis stark alkalisch.....
Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Bergbauer am 25-April-2009, 02:28
Hallo,

mich beschäftigt schon seit Tagen einiges: Ich war jetzt wieder in den Bergen und habe dort 20 BM an verschiedenen Stellen gepflanzt. Dabei ist mir der Revierförster über den Weg gelaufen. Der sah was ich tat und hat mich eher Feindselig angesprochen. Nach einem kurzen Gespräch konnte ich ihm klar machen das er sich auf meinen Grund und Boden befindet und er wurde sofort zahm :)

Seine Aussage ist folgende: Hoffentlich brauchen die Bäume keinen Kalkboden, sie würden sonst sofort eingehen. Buche und Tanne würden gar nicht erst angehen, weil es keinen Kalk dort gibt, allenfalls einige Adern durchziehen den Berg. Fichten, Eschen, Ahorn, Eichen wachsen dort auf jeden Fall gut, besonders Eschen sieht man an jeder Ecke, die wachsen wie Unkraut.

Nun konnte ich den Kalkgehalt nicht messen, eine Bodenprobe ergab einen Ph Wert von ca. 7 - 7,5. Der Berg ist 900 Meter hoch, auf 750 Meter entnehmen wir unser Trinkwasser, das sehr Kalkhaltig aussieht (weißlich wenn es aus der Leitung kommt). Der Ph Wert ist 7,6 die Carbonhärte 12,3 Chlorid 5,9. Das Wasser wird als Alkalisch angegeben. Andere Werte hab ich leider nicht. Die Erde ist je nach Standort eher Braun und erinnert ein wenig an Lehm, ist aber nicht sehr fest, aber scheinbar speichert sie Wasser sehr gut.

Nun scheint mir, stehen die Ergebnisse stehen etwas Widerspruch zur Aussage vom Förster, der meint es gebe dort keinen Kalk. Auf die Frage warum dann das Wasser so Kalkhaltig scheint, wusste er auch keine Antwort. Er meinte noch, das es keine Tannen geb, die würden alle eingehen. ich konnte ihm auf Anhieb 2 Weißtannen nennen die dort wachsen. Er meinte die beiden Tannen würde es jetzt auch nicht mehr geben, ich kann mich aber erinnern das die eine groß und vital war, hab sie jetzt aber nicht mehr extra gesucht.

Vielleicht hat jemand zu den Ph Werten eine Idee. Seltsam ist es schon das der Ph Wert so niedrig ist, in einer Gegend die eher für Kalk bekannt ist. Jedoch ist der Berg in der Mitte eines Tales, wer weiß wie der zustande kam ;)

Im Sommer/Herbst weiß ich dann mehr, dann ist bestimmt zu sehen ob es die Bäume geschafft haben oder nicht.

Gruß, Herbert
Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Xenomorph am 25-April-2009, 03:14
Hallo Herbert,

toll dass du nun die ersten BM's in den Bergen gepflanzt hast, da werden wir ja in ein paar Jahren wissen, ob sie sich für den Waldbau im Gebirge eignen! ;)

Was den Widerspruch zwischen der Aussage des Försters und deinem kalkhaltigen Wasser angeht könnte das doch durchaus möglich sein. Es kommt ganz drauf an durch was für Gesteinsschichten das Wasser geflossen ist, bevor es als Quelle austritt.

Meist sickert es so lange nach unten, bis es eine wasserundurchlässige Schicht erreicht und fließt dann an dieser entlang, bis es an der Flanke des Berges austritt. Den Kalk kann es als ganz wo anders aufgenommen haben als an der Austrittsstelle. Überhaupt bestehen die Alpen ja aus vielen, oft gefalteten Gesteinsschichten, der Untergrund könnte also durchaus innerhalb eines relativ kleinen Gebietes sehr unterschiedlich sein.

Wegen dem Berg inmitten eines Tals: Sehr merkwürdig! Könnte es die Endmoräne eines Gletschers sein? Dann würde er aber aus Schotter bestehen und wäre kaum 900m hoch... ???

Gruß Clemens
Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Bergbauer am 25-April-2009, 10:43
Hi Clemens,

900 Meter ist die Seehöhe. Der Berg ist gegenüber dem Tal nur 250 Meter hoch. Ich denke beim nächsten Besuch nehme ich genügend Bodenbroben für Analysen. Der Berg besteht zumeist aus Schiefergestein, jedenfalls so wie man am Wegesrand sehen kann, die Wege wurden erst vor einigen Jahren gegraben. Wie er tief drinnen aussieht weiß ich natürlich nicht. Da dürfte ich auch nicht nachschauen, weil Grabungen nicht erlaubt sind. Denkmalgeschützt deshalb weil sich dort die alten Kelten herum getrieben haben.

Gruß, Herber
Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Lukas Wieser am 29-April-2009, 10:55
Hallo Herbert!:-) Das ist ja wieder mal ein Förster genau nach meinem Geschmack, aua...!;-) Ich denke Deine BM werden gedeihen!:-) Einfach dran denken, Sequoiadendron Giganteum ist eine Lichtbaumart, zuviel Schatten=Botrytis= Absterben... Gönn doch jedem der Kleinen eine Hand voll Dünger!:-) LG Lukas. Ps: Die Meereshöhe ist sicher kein Problem, ganz im Gegenteil!:-) Alosen ist ja auch 930m über Meer!:-)
Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Bergbauer am 28-Dezember-2009, 18:59
Hallo,

was mir noch eingefallen ist: Ich züchte meine Kleinen mit Wasser aus der Leitung d. h. sowohl die Keimung als auch die ersten Wochen/Monate müssen die kleinen mit einem hohen PH Wert klar kommen. Unsere Werte sind eher hoch (manchmal je nach Herkunft auch darunter, teils auch gemischt bis zu einer Gesamthärte °dH (mmol/l) 20,2 (3,59) bei einem PH Wert von 7,4 und einer Karbonhärte von 12,4.

Vielleicht ist das der Grund weshalb die kleinen in den Kalkalpen gut gedeihen.

Könnte es sein das das eine Rolle spielt? Vielleicht würden bei weichem Wasser ganz andere Samen aufgehen und überleben oder spielt das eher eine untergeordnete Rolle? Was meint ihr?

Gruß, Herbert
Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Xenomorph am 28-Dezember-2009, 21:04
Servus Herbert,

ich hab von Chemie keine Ahnung, denke aber wenn es den Kleinen schaden würde, dann wäre bei dir die Keim- bzw. Überlebensquote deutlich geringer als bei anderen Züchtern, die weicheres Wasser verwenden.

Urzeitliche Grüße, Clemens
Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Bernhard am 28-Dezember-2009, 21:10
Ich nehme mal ein Fazit vorweg:

Sequoiadendron wächst überall dort zufriedenstellend, wo genug Licht, Nährstoffe, Feuchtigkeit vorhanden ist und keine großen Temperaturschwankungen zu befürchten sind*.

Der PH-Wert spielt insofern keine Rolle, solange es kein Moorgebiet oder Kalkschotterhalde ist.


Gruß
Berni


* und nicht zu eng gepflanzt wird .


Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Bernhard am 29-Dezember-2009, 15:19
Hallo Mammutfreunde,

ich habe gerade im BdB Handbuch Band ll gestöbert (Nadelhölze, Rhododendron und Heidepflanzen). S. 58.

Diese Aussage kann man ja nun ad akta legen:

@Bernhard

dann sind offensichtlich auch andere Leute meiner Meinung........Welchen pH-Wert hat denn nun deine Kulturfläche, dass du so überzeugt bist, BM´s würde Kalk nichts ausmachen.

Bin sehr gespannt!

Gruß Zinnauer



Hierin wird eindeutig belegt, daß Sequoiadendron keinen "Kalk hasst", sondern PH-Werte über 7,4 verträgt, wenn nicht, dann sogar sucht :

Titel: Re: Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Bernhard am 31-Dezember-2009, 00:25
Servus Herbert,

meine Bergmammuts dünge ich seit Jahren schon mit Holzasche, da sie zu Hauf anfällt.
Hinzu kommt neuerdings Urgesteinsmehl und Eierschalengebrösel. Alles sehr basisch, aber gut zersetzbar.
Durch die entsprechend hohe Wasserzufuhr führt das zur optimalen Bodenbereicherung.

Trockene kalkreiche Böden wären dagegen ungünstig. Aber bei unserer jährlichen Niederschlagsmenge überhaupt kein Problem.

Das Giessen der Sämlinge mit (kalkhaltigem) Leitungswasser ist daher unproblematisch.
Bei Azaleen und Rhododendren wäre das anders.

Gruß
Bernhard
Titel: Re:Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Waldläufer am 06-August-2010, 21:10
Hallo,
irgendwie ist jeder mit der Zeit ein bißchen verkalkt.
Auch ich dachte ursprünglich der BM wäre kalkmeidend. In einigen Anleitungen wurde es so dargestellt. Der Mammutbaum ist wohl nicht kalkliebend aber
kalkvertragend. Gut basenversorgte Lehmböden sind genehm. Beispielsweise die bekannten Lößlehmböden wie sie sich im Arboretum Lilienthal bei Freiburg finden.
Allerdings wird es meiner Meinung nach kritisch wenn jetzt Kalkgesteinböden mit dünneren Lehmauflagen anstehen. Hier überwiegt die hohe Wasserdurchlässigkeit
des Kalkgesteines. Der Mammutbaum gedeiht nun mal nicht auf stark austrocknungsgefährdeten Böden dauerhaft. Darüber sollte auch das temporäre Gedeihen von jüngeren Exemplaren nicht hinwegtäuschen. Daß in der Schweiz bei Walenstadt diese auf Kalkgestein gedeihen ist nur den enormen Niederschlägen geschuldet. In längeren Trockenphasen sind ältere Exemplare dort sehr gefährdet. Man sollte auch bedenken u. hier hat Zinnauer recht, daß das größte Wohlbefinden bei PH 6,5 also leicht sauer ist u. der Mammutb. dort die größte Konkurrenzkraft entwickelt, zumal die Vegetationsdruckempfindlichke it das große
Problem ist. Insbesondere da wo Konkurrenz gegeben ist ist der PH Wert also nicht egal.
                                                               VG            Bernt
Titel: Re:Welcher PH-Wert für Mammutbäume ?
Beitrag von: Bernhard am 12-Oktober-2012, 12:31
Hallo,

ich habe gerade mal in einem alten Thread gestöbert.

.... Insbesondere da wo Konkurrenz gegeben ist ist der PH Wert also nicht egal.

Also im Buchenwald ! Buchen lieben Kalk + Feuchtigkeit. Im Mühlhäuser Stadtwald haben die 3 Riesen auch zu kämpfen.

http://mbreg.de/forum/index.php?topic=930.0

Man sollte die dort zuständigen Förster mal davon überzeugen, etwas durchzuforsten.

Freiheitliebene Grüße

Bernhard