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Mammutbäume (öffentlicher Bereich) => Wissenswertes & News => Experten- und Fachbeiträge => Thema gestartet von: Bernhard am 09-Februar-2009, 00:47

Titel: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Bernhard am 09-Februar-2009, 00:47
Hallo Sequoianer!


Wenn wir uns schon mit dem Waldbau für Mammutbäume befassen, dann auch für alle 3 Arten.

Der Metasequoia glyptostroboides hat nach meiner Meinung, die idealsten Voraussetzungen sich in unseren Gefilden zu etablieren. Also sollten wir ihm diesbezüglich ebenso einen Thread zugestehen.

Seine Vorteile gegenüber seinen "Kollegen" ist eindeutig die hohe Frosthärte, sowie die Nässetoleranz im Boden.
Überflutungen machen ihm nichts aus; im Gegenteil :

In China steht er großflächig als Randgehölz in Reisfeldern. Daher wäre ein Anbau in Auenwälder überlegenswert.
Eine einzige Schwäche wäre die Schattenunverträglichkeit und der Konkurrenzdruck durch andere Baumarten.

Sein Laub wirkt zudem "bodenverbessernd", also sollte man das Chinesische Rotholz nicht vergessen.

"Feetbacks" erbeten......

Metasische Grüße

Berni
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Bergbauer am 09-Februar-2009, 02:52
Hi,

ich hab 2 von den UM in Österreich gesetzt, sehr klein (dürften 2 Jahre alte gewesen sein, jetzt 4).

Der eine muss auf einer Wiese neben einem Haus sein Dasein behaupten, ich dachte eigentlich er würde es nicht schaffen, dabei macht er sich prächtig. Ca. auf 1000 Meter Seehöhe im Steirischen Salzkammergut.
Den anderen hab ich mit 2 3 jährigen BM zusammen in eine kleine Waldlichtung auf 850 Meter Seehöhe gesetzt, in einer sehr kalten Gegend. Die beiden BM haben das erste halbe Jahr nicht überlebt, der UM gedeiht gut obwohl es nicht wirklich viel Licht gibt.

Ursprünglich waren es 4 UM. Die beiden anderen habe ich im Topf in NRW gehalten, leider sind sie beide eingegangen, warum weiß ich nicht. Sie wurden unter der zarten Rinde ganz schwarz, sie haben dann im Frühling einige male versucht auszutreiben, leider wurde nichts daraus.

Einen weiteren hab ich ich Sommer 2008 von einer Baumschule bekommen, in einem viel zu kleinen Topf. Nach dem umpflanzen hat der fast einen 1/2 Meter von Juli bis zum Herbst geschafft. Wirklich beeindruckend. Ein sehr schönes Exemplar mit jetzt ca. 1,5 Meter Höhe.

In einer Wohnanlage wurde ein UM gefällt, da hab ich mir das Holz mal näher angeschaut, es scheint besser und härter zu sein als das der Fichte, von der Farbe her hell, aber etwas mehr ins gräuliche gehend als die Fichte. Das Wachstum liegt erheblich höher als das einer Fichte. Der Baum mit ca. 35 Jahren (ca. 1 Meter D., 20cm über den Boden) hatte das Format einer Fichte mit geschätzten 50-60 Jahren. So das waren meine Erfahrungen dazu, nach Ostern kann ich sagen was aus den beiden kleinen in Österreich geworden ist.

Für eine Waldwirtschaftliche Nutzung werde ich die nur versuchsweise in einer kleinen Stückzahl probieren, vielleicht so 10 bis 20 Stück.

Die Keimrate ist nicht besonders hoch, ich hatte viele Umfaller dabei, insofern liegt er vom Zuchterfolg her hinter dem KM und BM zurück, das kann aber auch an meiner Samenqualität liegen, die war scheinst nicht besonders. Das Saatgut kam von einem Händler aus den USA und stammte von einem Baum in einer kalten Gegend in Indien :)

Gruß, Herbert
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Xenomorph am 09-Februar-2009, 04:40
Servus zusammen,

richtig so, wenn schon denn schon- kein MB sollte zu kurz kommen! Ich hab mich mal im "Lexikon der Nadelbäume" über Metasequoia glyptostroboides schlau gemacht.

Über die Verwendung des Holzes werden leider keine Angaben gemacht. Es soll aber leicht und weich sein, einen geraden Faserverlauf aufweisen, gut zu bearbeiten sein und leicht Farbe annehmen. Für alle die mit nackten Zahlen was anfangen können:

Rohdichte R15 = 0,29 bis 0,38 g/cm3
Biegefestigkeit 480 kg/cm
Druckfestigkeit 258 kg/cm
Zugfestigkeit 457 kg/cm
Spätholzprozent 12,5

Bei einem Anbauversuch in der Ukraine sollen sechsjährige Bäume eine Höhe von 2,8m erreicht haben, obwohl sie Extremtemperaturen von -32°C bis +39°C ausgesetzt waren und nur 400 bis 450mm Jahresniederschlag zur Verfügung hatten.

Bei dieser Hartnäckigkeit frage ich mich, warum diese Baumart überhaupt so weit zurückgedrängt werden konnte  ??? Vielleicht liegt es an dem (angeblich großen) Lichtbedarf?

Staunässe und hoher Grundwasserspiegel sollen (wider Erwarten) schädlich sein... Ideal sollen tiefgründige, nährstoffreiche, frische Böden sein...
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Joachim Maier am 09-Februar-2009, 09:14

Staunässe und hoher Grundwasserspiegel sollen (wider Erwarten) schädlich sein...

Da habe ich andere Erfahrungen gemacht, sowohl bei eigenen Bäumen, als auch im Kurpark von Hamm (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=987.0), wo einer am Ufer eines Sees im sumpfigen Boden steht.
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: JNieder am 09-Februar-2009, 09:47
Hallo,

Xenomorph hat Recht, es finden sich wenig Hinweise über die Verwendung dieses Holzes.

Im Rahmen meines, in Baden-Baden geplanten kleines Vortrages,
der jedoch aus Zeitgründen nicht gehalten werden konnte,
hatte ich intensiv recherchiert, aber selbst auch nur wenig gefunden.

Stelle das hier aber gern mal vor:

Urwelt-Mammutbaum (Metasequoia glyptostroboides)
weitere Bezeichnungen:
Chinesisches Rotholz, Dawn Redwood, Chinesische Wassertanne

Vorkommen
Er kam früher in Nordamerika, Grönland, Nordeuropa, Sibirien und Ostasien vor.
In Zentral-China (Szechuan/West-Hupeh) wurde er in den 40er-Jahren wiederentdeckt.
Dies geschah in einer unzugänglichen Bergregion innerhalb einem 800 Quadratkilometer großem Gebiet.           
1947 gelangte Saatgut nach Europa und wird heute weltweit angepflanzt.

Baumbeschreibung
Höhe bis 40m, Durchmesser bis 2,50 m, im Winter Nadeln abwerfend.
Das mögliche Alter ist noch nicht bekannt.

Holzeigenschaft
Holzfarbe:        Kern lebhaft rot bis purpur, Splint weisslich.
Merkmale:        Die Rinde ist rötlich braun.
                     Die längsrissige, weiche Borke löst sich in faserigen Streifen
                     vom Stamm.
                     Zudem weist sie markante, tiefe Stammkehlungen auf.
Eigenschaften:  Das Holz ist leicht, aber nicht sehr weich.
Resistenz:        Als monotypische Gattung bisher keine bekannten
                      Schädlinge.

Verwendung des Holzes
Verwendung früher: nicht genau bekannt,
                             vermutlich nur als Bau- oder Brennholz genutzt.

                             Aber wegen der Leichtigkeit/Schwimmfähigkeit des
                                    Holzes,
                                    sind wohl früher in der Fischerei die Schwimmer der
                                    Fangnetze daraus hergestellt worden.


Verwendung heute: Weil oft bis zum Boden beastet,
                             findet er Verwendung als Parkbaum,
                             in Zier- und Privatgärten.
                             Er dient zur Waldpflanzung, als Alleebaum und
                             Sichtschutz im Stadtgebiet + Straßenraum.
                             Auch zu finden auf Parkplätzen,
                             als Spalier und auf Terrassen.
   
                             Von Künstlern auch für Schnitzereien beliebt.

                             Es soll auch angeblich eine wirksame
                             Urweltmammutbaum-Essenz geben.

= Körblersche Baumblüten®

Ein gewisser Herr Körbler schreibt u.a. zur Anwendung von Baumblüten:
„Die Neue Homöopathie verwendet die elektromagnetischen Informationen von Baumblüten zum Energieaufbau oder, genauer definiert, zur Erhöhung des Ordnungszustandes in Störungsbereichen eines Organismus.

Nun ja, daran könnte man glauben. ;)


Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: JNieder am 09-Februar-2009, 09:51
Glaube ich auch nicht so ganz,
da der Baum auch Chinesische Wassertanne genannt wird/wurde.

Staunässe und hoher Grundwasserspiegel sollen (wider Erwarten) schädlich sein...

LG
Jochen
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Pungitius am 09-Februar-2009, 11:09
Hallo,

zu Eurem Thema werde ich zwar nicht viel beitragen können, trotzdem ein, zwei Bemerkungen möchte ich mir doch erlauben.

Da der Stamm der Metas abholzig und spannrückig ist wird er sich wohl nicht für die forstliche Nutzung eignen.

Zudem habe ich in noch keinem Artikel, sei es in Büchern oder im Internet, gelesen das der UM nicht mit einem Standort im oder am Wasser klar kommt, sondern eher das er besonders dafür geeignet ist.
Wie Jochen schon bemerkte heißt er ja auch in China Wassertanne oder Wasserlärche, wobei mir die Bezeichnung "Wasserlärche" mehr zusagt. Weil ja der Metasequoia  auch seine Nadeln abwirft, genau wie  unsere Europäische Lärche.

MfG Pugitius


Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Bergbauer am 09-Februar-2009, 11:53
Hallo,

das sind ja schon jede Menge Informationen, vielen Dank. Scheinbar dunkelt der UM nach oder es gibt verschiedene Arten, der Baum der bei uns gefallen ist, der hatte so gar nichts rötliches im Holz. Ich hab aber auch nur noch den frisch gesägten Stumpf gesehen.
Hat jemand Informationen zur Anfälligkeit gegenüber Hallimasch oder andere Schädlinge?


Gruß, Herbert
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Joachim Maier am 09-Februar-2009, 12:10
Glaube ich auch nicht so ganz,
da der Baum auch Chinesische Wassertanne genannt wird/wurde.

Staunässe und hoher Grundwasserspiegel sollen (wider Erwarten) schädlich sein...

LG
Jochen


Sorry Jochen! Muss Dich korrigieren! Nicht Wassertanne, sondern Wasserlärche: Wegen Kurztriebabwurf!  ;)
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: JNieder am 09-Februar-2009, 12:54
Sorry Jochen! Muss Dich korrigieren! Nicht Wassertanne, sondern Wasserlärche........ ;)

Sorry Joachim! Muss Dich auch korrigieren!
Weil, dann bitte korrigiere doch zuerst Dr. Krüger ! ;) ;D

Schaust Du hier:
http://www.mbreg.de/html/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=22

Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Tuff am 09-Februar-2009, 16:16
Der deutsche Name ist doch völlig egal. Ich nenne sie lieber 'Polarmammut' (PM) das klingt doch spannend oder ? Im Eozän waren sie auf Grönland, Spitzbergen, und in der kanadischen Arktis (die damals aber etwas weiter südlich lagen). Soweit mir bekannt, kamen sie immer schon so ungefähr zwischen dem 40. und dem 70. Breitengrad vor, drangen also sehr weit nördlich vor. Der Laubabwurf ist vermutlich eine Anpassung an echte Winter und wird auch das Überleben zur Wintersonnenwende ermöglicht haben.
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Joachim Maier am 09-Februar-2009, 16:34
Der deutsche Name ist doch völlig egal. Ich nenne sie lieber 'Polarmammut' (PM) das klingt doch spannend oder ?

Gibts dafür Quellen oder ist das Deine Kreation?  ???  ;)
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Xenomorph am 09-Februar-2009, 17:35
Hallo!

Dass der UM keine Staunässe bzw. hohen Grundwasserspiegel vertragen soll hat mich auch sehr verwundert, hatte vorher immer das Gegenteil gehört. Ich hab nochmal nachgeschlagen, es steht definitiv so in dem Artikel... einen Absatz vorher steht allerdings dass der UM gern an Fluss- und Bachufern wächst. Wie passt das zusammen?  ??? Oder gibt es da einen Unterschied in den Auswirkungen von "Flussnässe" und "Grundwassernässe"?  ???

Bin verwirrt...
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: isbg33 am 09-Februar-2009, 18:20
Zudem habe ich in noch keinem Artikel, sei es in Büchern oder im Internet, gelesen das der UM nicht mit einem Standort im oder am Wasser klar kommt, sondern eher das er besonders dafür geeignet ist.

Hallo Pugitius!

Dazu ein Foto aus China, das ich mal im Internet gefunden habe
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Steffen am 09-Februar-2009, 18:41

Ich kann euch mal im Sommer ein Bild eines UM aus Hersbruck (http://mbreg.de/mbr/mbr_de.php?q1=id&q=3805&search=Suche) geben.

Er zeigt da immer eine Rostbraune fleckige Verfärbung der Nadeln.

Ich denke das kommt von der Staunässe. Evtl. kommt auch Nährstoffmangel in Frage.
Werde ihn im Sommer mal etwas düngen

Jetzt gerade ist alles um ihn zugefroren.
(http://mbreg.de/mkportal/modules/gallery/album/a_1051.jpg)

Aber totzukriegen ist er trotzdem nicht.


Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Bernhard am 09-Februar-2009, 18:41
Dazu ein Foto aus China, das ich mal im Internet gefunden habe



Na wenn das kein Beweis ist !!

Vielen Dank, Ingolf !
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Pungitius am 09-Februar-2009, 19:47
Nabend,

laut der unten aufgeführten PDF-Datei die vom Arboretum Burgholz herausgegeben wurde, ist der UM besonders anfällig für den Befall durch Hallimasch.

http://www.wpz.nrw.de/arboretum.pdf (http://www.wpz.nrw.de/arboretum.pdf)

Es grüßt Pungitius
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Joergel am 09-Februar-2009, 20:29
Ein Vorteil von UM und KM wäre doch noch, dass sie besonders einfach durch Stecklinge vermehrt werden können (was beim BM nicht bzw. kaum funktioniert). Oder werden für die Forstwirtschaft ausschießlich Sämlinge verwendet?

Grüße
Jörg
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Bernhard am 09-Februar-2009, 20:37
Ein Vorteil von UM und KM wäre doch noch, dass sie besonders einfach durch Stecklinge vermehrt werden können


Hallo J.J. (JapanJörg) !


Dazu gibt es einen tollen Thread vom Ingolf, der in puncto Metasequoia sich wohl am besten auskennt.
Seine Ratschläge habe ich schon zig-mal befolgt, leider ohne Erfolg.

http://mbreg.de/forum/index.php?topic=87.0


Ich bevorzuge beim Urweltmammut die Anzucht aus Samen, gelingt immer und klebt nicht. (Frei nach der Werbung von Uncle Ben`s Reis)


Metagrüße
Berni
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: JNieder am 09-Februar-2009, 21:16
Dazu gibt es einen tollen Thread vom Ingolf, der in puncto Metasequoia sich wohl am besten auskennt.
Seine Ratschläge habe ich schon zig-mal befolgt, leider ohne Erfolg.
??? ??? ???

;D

Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Bernhard am 09-Februar-2009, 21:29
??? ??? ???

;D




Jochen, welcher Bedeutung darf ich dieser provokanten Äußerung beimessen ?


 >:( Berni



















 ;)
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: JNieder am 09-Februar-2009, 21:33
Jochen, welcher Bedeutung darf ich dieser provokanten Äußerung beimessen ?

Was soll ich sagen ?

Die in Deiner Aussage vorhandene Widersprüche lassen sich sicher aufklären.
 :D
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Bernhard am 09-Februar-2009, 21:50
Widersprüche sind da keine.

Aber wir sprechen uns noch.... :-\

 :D
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Joergel am 09-Februar-2009, 22:35
Stimmt, Berni, den Thread kenne ich. Hab's leider selber noch nicht versucht, da ich nicht mal weiß wo die ganzen Sämlinge hin sollen. Aber Stecklinge wird's irgendwann schon auch noch geben!
Wisst ihr, ob große Baumschulen ihre Pflanzen aus Stecklingen ziehen oder aus Samen?

Grüße/Sayonara
JapanJörg
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Bergbauer am 10-Februar-2009, 00:24

Wisst ihr, ob große Baumschulen ihre Pflanzen aus Stecklingen ziehen oder aus Samen?

Beides, je nach dem was mehr Erfolg beschert und/oder günstiger ist. Ginkgo z. B. nur oder fast ausschließlich aus Stecklingen weil die Weibchen wegen der Samen nicht erwünscht sind. Bei Samen sind die Erfolgsquoten ungleich höher als bei uns. Die haben spezielle Zuchtgewächshäuser, die stehen klimatisiert und alle paar Minuten macht es leise pffft und ein feiner Sprühnebel lässt die Samen in Rekortzeit austreiben. Ähnliches bei Stecklingen.

Ich hab das mal nachgespielt, meine Gewächshaus warm gestellt, so oft wie möglich mit Wasser benebelt, die Samen keimten im Schnitt um 50% scheller und zahreicher. Für uns als Hobbybaumzüchter ist das eher uninteressant, weil zu aufwendig bzw dieses ganze Aparaturen sich natürlich nur im großen rechnen.. Wer sich da noch ein wenig Fachliteratur reinziehen möchte: Ulmer Verlag "Der Gärtner 3" Baumschule Obstbau - Samenbau Gemüsebau

Allerdings meint mein Kumpel der in einer Anzuchtgärtnerei arbeitet die Märkte bestücken, das es einen enormen Wettbewerbsdruck gibt, besonders was die Massenware anbelangt.

Gruß, Herbert
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Joachim Maier am 10-Februar-2009, 08:10
Sorry Jochen! Muss Dich korrigieren! Nicht Wassertanne, sondern Wasserlärche........ ;)

Sorry Joachim! Muss Dich auch korrigieren!
Weil, dann bitte korrigiere doch zuerst Dr. Krüger ! ;) ;D

Schaust Du hier:
http://www.mbreg.de/html/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=22


@ Jochen: Ich meine das schon mal getan zu haben. Kann aber nicht mehr genau sagen, wo überall. Auf jeden Fall bei einer Baumschule auch schon. Die hat es kurz darauf korrigiert.

@ Lutz: Laut Hecker heißt der Urweltmammutbaum auch "Wasserlärche" und nicht wie hier (http://www.mbreg.de/html/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=22) Wassertanne.
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Fritz am 10-Februar-2009, 09:22
Bei dieser Hartnäckigkeit frage ich mich, warum diese Baumart überhaupt so weit zurückgedrängt werden konnte  ??? Vielleicht liegt es an dem (angeblich großen) Lichtbedarf?

Das habe ich mich auch schon gefragt  :-\

... am "hohen Lichtbedarf" kann es eigentlich nicht liegen, denn a) haben den andere Bäume auch und b) legt der UM ja schon als sehr junger Baum ordentlich los ... zudem ist er sehr standorttolerant.

Als Nutzholzbaum kann ich mir UM wengier gut vorstellen aufgrund der rel. minderen Holzqualität bei gleichzeitig starker Abholzigkeit. Hier wäre die Sicheltanne (Cryptomeria japonica) mein Favorit.

LG Fritz
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Joachim Maier am 10-Februar-2009, 10:22
Ich denke, dass hier Sonderfaktoren sowie der Mensch eine entscheidende Rolle gespielt haben.

Bei den Sonderfaktoren fällt mir allerdings spontan nichts Konkretes ein, wäre allerdings auch unerheblich, da es genau genommen ja nur eine Vermutung wäre.
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Fritz am 10-Februar-2009, 10:48
du meinst im Sinne einer fast kompletten Entwaldung wie sie in der Antike der  Mittelmeerraum erfahren hat?

Das kann ich mir schwer vorstellen, da dieser Teil Chinas sehr waldreich ist (allein Sichuan hat 7,46 Millionen ha Wald ) und es unserem Freund doch (fast) überall gelingt zu wachsen ... bei dieser Bandbreite an Habitaten seh ich diesmal den Menschen nich als den Übeltäter an  ;)

LG Fritz 
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Joachim Maier am 10-Februar-2009, 11:07
Hast Du meinen Sonderfaktor überlesen?

Mit Sonderfaktor meine ich nicht den Menschen, sondern irgendein Ereignis/Einwirkung einer hier nicht genauer definierten Art (z.B. ein heute ausgestorbener Parasit, welcher den ansonsten sehr widerstandsfähigen Baum dezimiert hat ...)

+

der Mensch!
...
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Fritz am 10-Februar-2009, 11:20
... sowie der Mensch eine entscheidende Rolle gespielt haben.

nee, ich meinte "deinen" Menschen ...
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Tuff am 10-Februar-2009, 16:33
 Ingolf:  (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=2725.msg29437#msg29437)
Ein gelungener Wurf ! So etwas krasses sehe ich auch zum ersten Mal. - Irgendeine Chance die Internetaddresse wiederzufinden, bzw. herauszubekommen wo das Bild aufgenommen wurde ? Hast Du es in groß und könntest Du es mir dann per mail schicken ?
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: isbg33 am 10-Februar-2009, 19:18
Hallo Micha-Tuff!

Ich habe noch ein ähnliches mit etwas mehr Infos.
 UM als Auwald (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=304.0)

Dann habe ich auch meinen Beitrag wiedergefunden, denn ich hatte das Foto hier schon einmal gezeigt. Da ist auch Ort und Autorin benannt.
 UM wie Sumpfzypressen (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=781.0)

Beides habe ich bei Flickr gefunden - und zwar über die Tags, die man an die Bilder anheften kann.

Ich weiss nicht , ob meine Originale viel grössser sind als hier - aber Du kannst mir ja mal dein Email-Adresse geben. Dann schicke ich sie rüber
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Joergel am 10-Februar-2009, 20:40
z.B. ein heute ausgestorbener Parasit, welcher den ansonsten sehr widerstandsfähigen Baum dezimiert hat

Hoffentlich wird der nicht auch wieder entdeckt  ;)
Titel: Re: Der Urweltmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Joachim Maier am 10-Februar-2009, 21:31
Vielleicht ist der ja ausgestorben, weil das Ergänzungsfutter "Wollemia nobilis" nicht vorhanden war!  ;D  ;D  ;D