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Allgemeine Themen (öffentlicher Bereich) => Interessante Bäume => Thema gestartet von: isbg33 am 19-Oktober-2006, 22:11

Titel: Die Eibe
Beitrag von: isbg33 am 19-Oktober-2006, 22:11
Hallo!

Die weiblichen Eiben tragen jetzt die roten Beeren. Das kennt jeder.
Aber es gibt auch welche mit gelben Beeren!

Gesehen im Landesarborteum Hohenheim in Stuttgart.

26.07.2011 Foto aus anderer Quelle
Titel: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 03-Oktober-2012, 16:17
Liebes Forum,

wenn man dendrologisch interessiert ist, führt an der Eibe eigentlich kein Weg vorbei !!!  :)

Sie ist ein Baum der Superlativen:
Genügsam, schattentolerant, äußerst regenerierfähig und langlebig...
Dabei ist sie wunderschön mit ihrem tiefgrünen Nadelkleid und ihrer oft skurrilen Erscheinung.
Das Holz hat besondere Eigenschaften, die es sehr wertvoll machen - es ist schwer, hart, fest, zäh, elastisch und dauerhaft.

In diesem Thread würde ich gerne die Vorstellung besonderer Exemplare und wichtiger Vorkommen bündeln !

LG,  Remi
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 03-Oktober-2012, 16:31
Eiben der Albis-Bergkette:

Ende letzter Woche war ich zu Gast bei einem Eibenfreund, einem ehemaligen Forstamtsleiter, am Züricher See.

In DER Baumschule vor Ort ('Grünstadt Zürich') habe ich mir 50 wurzelnackte Eiben gekauft und anschließend noch Touren zur Samenernte in die Schweizer Albis-Bergkette unternommen, zur der im Norden auch der Uetliberg gehört.

Die Schweizer Eiben kennzeichnen insbesondere (für den Waldbauern) qualitativ bessere Wuchsformen:
Sie sind meist wipfelschäftig, gerade, vollholzig und weniger astig, spannrückig oder gedreht...

Hier ein paar Impressionen:
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 03-Oktober-2012, 16:33
Schaut euch diesen Wuchs an !!!  :o
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 03-Oktober-2012, 16:38
Hier noch ein schönes Exemplar !  8)
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 03-Oktober-2012, 16:46
Waldimpressionen:
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 03-Oktober-2012, 16:51
Nein, das sind keine Tannen  -  das sind  Eiben  !!!
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 03-Oktober-2012, 16:55
Weitere Eindrücke (1):
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 03-Oktober-2012, 16:56
Weitere Eindrücke (2):
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 03-Oktober-2012, 17:04
Zum Abschluss ein Veteran - diese Eibe ist ca. 350 Jahre alt, hat einen BHD von ca. 80 cm und eine Höhe von etwa 25 m !

Übrigens hat es am Samstag fast ununterbrochen geregnet...


Das war mein Bericht von der Albis-Bergkette !

Eibige Grüße aus Burgsalach,  ;)

Remi
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Michael D. am 03-Oktober-2012, 17:06
Hallo,Remi !

Tolle Bilder ! Was für eine schöne,schmale Wuchsform.Die abgebildeten Exemplare unterscheiden sich ziemlich zu den mir bekannten (wenigen) Waldeiben durch ihre deutlich stärkere Höhenentwicklung,die hiesigen (d.h.im Taunus) Bäume wachsen eher gedrungen mit einer rundlicheren Form.Es ist sicher interessant,diese Schweizer Eiben zu vermehren.

Hast du die Eiben in dem Michel Brunner - Buch gesehen ?

LG Michael
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: gamberle am 03-Oktober-2012, 17:14
Hallo Remi,

beeindruckende Bilder von wirklich außergewöhlich schönen Exemplaren!

Ich selbst habe bisher etwa 10 Eiben in meinem 0,7ha Arboretum, das ich seit etwa 5 Jahren dabei bin anzulegen, gepflanzt. (werde mein Projekt demnächst hier auch einmal vorstellen).

Ich wünsche mir, dass sich meine Eiben auch einmal eher gerade und weniger astreich entwickeln. Bisher habe ich mir eingebildet, dies durch rechtzeitiges Ausschneiden, später dann durch Aufasten erreichen zu können. Diese Maßnahme wäre bei der eher geringen Anzahl und dem langsamen Wuchs der Eiben ja überschaubar.
Hälst Du das grundsätzlich für möglich ? (die "Herkunft" meiner Eiben sind Baumärkte, private Ebay-Auktonen usw.) oder sollte ich auch lieber auf diese hier zurückgreifen:

Die Schweizer Eiben kennzeichnen insbesondere (für den Waldbauern) qualitativ bessere Wuchsformen:
Sie sind meist wipfelschäftig, gerade, vollholzig und weniger astig spannrückig oder gedreht...

Gruss von der schwäbischen an die fränkische Alb.
Andi
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 03-Oktober-2012, 17:26
@ Michael:
Ich habe Kenntnis von dem Buch, es aber noch nicht gelesen...

@ Andi:
Unbedingt auf die Herkunft achten, falls irgendwie erfahrbar - andernfalls selektieren !
Ich habe heute die meisten meiner Eibensamen zum Stratifizieren in Sand eingebettet, um sie im Frühjahr 2014 auszusäen...
Einige Samen habe ich absichtlich zurückgehalten, um sie Interessenten abzugeben (aber nur solchen, die sie auch wirklich anzüchten und auspflanzen wollen !)...
Falls du welche möchtest, bitte PM !

LG,  Remi
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Bernhard am 03-Oktober-2012, 18:13
Hallo Remi,

tolle Bilder und Reportage !
Freue mich jetzt schon auf Deine versprochene Postsendung !  ;) :P

Taxodischer Gruß vom Projektkollegen
Berni
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Odysseus am 03-Oktober-2012, 20:18
Ja, schöne Bilder von interessanten Bäumen.
Remi,
war das ein richtiger Fast-nur-Eiben-Wald, und wie groß war der? Wie ist die Höhenlage über NN?- Die Eiben sehen ziemlich vital aus, oder? - Weißt du, was mit dem Holz gemacht wird?

(Ich war auch mal in einem Eibenwald, vielleicht so 50-60km weg von Garmisch und müsste das hier auch irgendwo beschrieben haben. Mal nachsehen.)

Viele Grüße
Walter
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 03-Oktober-2012, 20:48
Hallo Walter,

Eiben kommen in der Schweiz 'häufig' vor, liegen aber dennoch nur bei einem ca. 0,1%-Anteil des Baumbestandes (ohne Gewähr).
Die Höhenlage überschritt am höchsten Punkt die 800m üNN.
Und das Holz der Eiben wird in der Schweiz genutzt (!) - ich glaube für Möbel (auch als Furnier) und für Bauteile, die einem hohen Abrieb u./o. starken Belastungen (z.B. Türschwellen) oder der Verwitterung ausgesetzt sind.

Aus dem Bauch - habe jetzt nicht extra recherchiert...

Informative Grüße,

Remi
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 07-Oktober-2012, 11:42
Naturdenkmal in Wernfels:

Animiert durch einen Artikel in der Schriftenreihe "Der Eibenfreund" (18/2012) suchte ich am 23. September eine der mächtigsten Eiben Bayerns auf (Rang 7 - weiblich mit einem BHU von 360 cm und einer Höhe von 12 m).
Außer dem Fotografieren haben wir den Baum natürlich auch beerntet...
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: TaunusBonsai am 07-Oktober-2012, 11:52
Moin Remi,

ein sehr beeindruckendes Exemplar!
Nur, einen BHD von über drei Metern gebe ich dem Baum trotzdem nicht ...  ;)

*suche "BHD", ersetze "BHU"*  8)

kleinlicher Gruß aus'm Taunus vom Ralf

Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 07-Oktober-2012, 11:59
Die Krone wirkt leider - wie bei alten Exemplaren nicht ganz untypisch - etwas schütter, insgesamt erscheint der Baum aber überaus vital. Er ist immer noch massiv, legt weiter ordentlich an Masse zu und trägt heuer reichlich Früchte !

Moin Remi,
ein sehr beeindruckendes Exemplar!
Nur, einen BHD von über drei Metern gebe ich dem Baum trotzdem nicht ...  ;)

Eine Kontrollmessung durch mich persönlich ergab einen BHU von 375 cm !!!
(Kante, um was wollen wir wetten ? )  :P

PS:  Jetzt habe ich erst kapiert, dass du nur das "D" angezweifelt hast...  ;)
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 07-Oktober-2012, 12:13
Kirchhofeibe in Kalbensteinberg:

In der Nähe von Wernsfels liegt Kalbensteinberg, wo mir früher einmal (im Rahmen eines Konzertes in der dortigen Kirche) eine sehr beeindruckende Eibe im Kirchhof aufgefallen ist. Die musste ich dann natürlich auch aufsuchen...
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 07-Oktober-2012, 12:18
Sie strotzt geradezu vor Vitalität, ist sattgrün und hängt über und über voll mit den roten Scheinbeeren.
Die Samen und Arillen sind zudem verhältnismäßig groß (!) und deren Rot von entzückender Intensität...

Von der Eibenfront,

Remi
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Odysseus am 08-Oktober-2012, 20:37
Hi Remi,

jetzt weiß ich wieder, wie der Eibenwald hieß, von dem ich auch ein paar Bäumchen habe: der Paterzeller Eibenwald bei Weilheim in Oberbayern:

http://www.lwf.bayern.de/veroeffentlichungen/lwf-wissen/10-eibe/w10-10-bemerkungen-paterzeller-eibenwald-erinnerungen-beobachtungen-vermutungen.pdf

Ich war dort 2006. Der Wald ist nicht besonders beeindruckend, aber ein paar dickere Exemplare gibt es doch. So etwa 20cm dicke Bäumchen können dort schon einmal 250 Jahre auf dem Buckel haben.

Viele Grüße
Walter
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 09-Oktober-2012, 09:39
Der Paterzeller Eibenwald:

Lieber Walter, mich hat der Paterzeller Eibenwald schwer beieindruckt !
Ich war im Oktober 2011 dort und wurde von eben jenem Hubert Rößner geführt, der den von dir verlinkten Artikel verfasst hat. Er war früher Forstamtsleiter in diesem Bereich und ist einer der zwei Gründer der "Eibenfreunde" !!!

Meine Frau Angelika und ich waren eine Woche zuvor auf dem Jahrestreffen der "Eibenfreunde" am Bodensee und wurden von ihm zu dieser Führung eingeladen, die er für einen kleineren Verein interessierter Frauen geplant hatte. Diese haben dann aber kurzfristig abgesagt, so dass er die Exkursion allein mit Angelika und mir unternommen hat...  :)   ;)

Ein guter Ausgangs-Treffpunkt ist das Gasthaus 'Zum Eibenwald'. Von dort aus geht man am besten rechts die Straße ein wenig herunter und biegt dann nach links (!) in den Wald ab (rechts der Straße befindet sich der Eibenlehrpfad, der im direkten Vergleich aber weniger spektakulär ist !).

Auf dem zweiten Bild sieht man 'Spechtringe', die dieser Vogel anlegt, um den austretenden Eibensaft zu schlecken...
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 09-Oktober-2012, 09:44
Hier ein Baum, der recht spektakulär aus einem gekippten und teilweise vermoderten Stumpf recht fröhlich ausgetrieben hat.
Er nutzt zum Safttransport lediglich einen halbspiralig um das Moderholz verlaufenden Streifen jungen Holzes, das auf Dauer wieder einen vitalen Baumstamm bilden wird...
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 09-Oktober-2012, 09:47
Die folgende Eibe wurde früher als Bienenstock genutzt und regelmäßig beerntet...
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 09-Oktober-2012, 09:51
Wunderschöne, noch recht junge Waldeiben (1):
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 09-Oktober-2012, 09:53
Wunderschöne, noch recht junge Waldeiben (2):
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 09-Oktober-2012, 09:56
Dieses Exemplar wurde wohl von einem Negativ-Erlebnis gelupft und wurzelt jetzt nur noch hälftig.
Für eine Eibe aber noch lange kein Grund zu sterben...  :)
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 09-Oktober-2012, 09:58
Und noch zwei schöne Waldimpressionen:
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 09-Oktober-2012, 10:06
Die Eiben wurden früher leider auch in Paterzell genutzt. Die schönsten und wertvollsten Vertreter ihrer Art hat man sicherlich zu Geld gemacht...  :(

Übrig blieben vor allem die von Wild, umstürzenden Bäumen und anderen Katastrophen versehrten Exemplare, die daher oft nicht besonders imposant erscheinen.
Sie beeindrucken aber durch ihre regenerative Kraft - die Fähigkeit, selbst unter widrigsten Bedingungen zu überleben !!!
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 09-Oktober-2012, 10:11
Mittlerweile - nicht zuletzt auf die Initiative von Hubert Rößner ! - nimmt durch Schutzbemühungen (Zaunbau, ausreichender Rotwildabschuss) die Anzahl der Eiben und deren Vitalität wieder zu. Von den jüngeren Bäumen werden schon Höhen von bis zu 23 m erreicht !!!
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 09-Oktober-2012, 10:14
Diese Eibe treibt vielfach aus einem umgestürzten Stamm wieder aus...
(Das schafft von den Nadelbäumen höchstens noch ein KM !)
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 09-Oktober-2012, 10:21
Die Regeneration dieser alten, in der Vergangenheit sicher massiv verletzten Eiben besticht durch dieses kraftvolle, wulstig-muskulös anmutende Holz - wenn man davor steht und es berührt, kann man kann die Härte und Zähigkeit förmlich spüren...
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 09-Oktober-2012, 10:28
Lieber Walter, das waren meine Eindrücke vom Paterzeller Eibenwald !!!

Ich empfinde diese urzeitlichen und unverwüstlichen Kreaturen als überaus liebenswert und charismatisch...
Hoffentlich gelingt es mir, den ein oder anderen zu infizieren !!!  :)

LGs aus Burgsalach,

Remi
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Bernhard am 09-Oktober-2012, 14:09
Hoffentlich gelingt es mir, den ein oder anderen zu infizieren !!!  :)


Schon längst passiert, Remi !  :P
Danke für die beeindruckende Fotoserie. Echt klasse !  ::)

LG nach Burgsalach,
Berni

PS.: Post ist vor einer Stunde durch, wieder nichts dabei !  :( ???
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Sischuwa am 09-Oktober-2012, 14:50
....ich bin auch schon meherere Jahre von den dunkelgrünen Eiben fasziniert, habe auch mehrere als Bonsai und in
meinem Garten pflege ich eine Säuleneibe und eine Japanische ( Taxus cuspidata) Eibe....sehr dicht und wunderschön im Laub... ::)
Die beiden Bonsaizwerge sind Risslinge einer Eibe aus Stuttgart (mitten im Kessel)......ist aber noch ungestaltet....

Habe auch vor, eine Eibenhecke zu setzen....davor dann weisse Anemonen....das wirkt optisch traumhaft...

Übrigens.....toller, wunderbarer Bericht, werde mal in meinen Fotos wühlen, ob ich auch noch die ein oder andere Eibe finde...

Berni...
Zitat
Post ist vor einer Stunde durch, wieder nichts dabei !
....immer det jleiche mit dem jelben Riesen.... :P
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Bernhard am 09-Oktober-2012, 15:05
Berni...
Zitat
Post ist vor einer Stunde durch, wieder nichts dabei !
....immer det jleiche mit dem jelben Riesen.... :P

Tja, Thilolein: Augen auf bei der Berufswahl !  8) :P

Ausgesorgter Gruß
Berni
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Bernhard am 09-Oktober-2012, 20:15
Hallo Walter, du hast deine Post schon bekommen, wie ich erfuhr !

Ich warte noch ! Bin gespannt, ob was daraus wird. Halte mich bitte auch auf dem laufenden!

Gruß
Berni
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Odysseus am 09-Oktober-2012, 20:39
Hi Remi,

klar, wenn du mit dem Meister persönlich durch den Wald läufst, verstehe ich, dass er dich ansteckt mit seinem Enthusiasmus. Gönn' ich dir.

Ich bin aber auch links in den Wald, zuerst rechts am Haus, an den Kühen vorbei den Weg entlang, dann über einen Tritt über den teilweise noch funktionierenden Zaun. Wollte zuerst eigentlich mit Freundin Heike in dem Gasthaus was essen, war aber nichts los.

Angehängt noch ein paar Impressionen.
Übrigens, schöne Gegend dort.

Hi Bernhard,
Remi hat mich schon ermahnt, ich solle die Samen ordentlich stratifizieren usw.. Mit einem kleinen Teil probiere ich im Frühjahr die Startpilot-Methode: In den Kühlschrank, dann ins Freie, wieder in den Kühlschrank, wieder ins Freie etc.
Irgendwo habe ich auch gelesen: Direkt vor der Aussaat die Samen 15 Sekunden in Essigessenz legen.
Das kann funktionieren, wenn die Keimhemmung rein chemisch funktioniert. Beim Ginkgo braucht der Samen ja noch Zeit zum Auswachsen, das ließe sich mit dieser Methode natürlich nicht erreichen.
Aber: Probieren geht über Studieren.

Klar, halte euch auf dem Laufenden, wenn sich/ob sich was tut.

Viele Grüße
Walter
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Bernhard am 09-Oktober-2012, 20:47
Hi Bernhard,
Remi hat mich schon ermahnt, ich solle die Samen ordentlich stratifizieren usw.. Mit einem kleinen Teil probiere ich im Frühjahr die Startpilot-Methode: In den Kühlschrank, dann ins Freie, wieder in den Kühlschrank, wieder ins Freie etc.
Irgendwo habe ich auch gelesen: Direkt vor der Aussaat die Samen 15 Sekunden in Essigessenz legen........

...

Hi Walter,

an Essigessenz soll es nicht happern; habe genug davon. Die Saatherkunft ist schon eine Rarität, deshalb sollten wir uns im Falle des Gelingens, austauschen. Hoffe, sie kommen morgen an .....  :-\

Viele Grüße Bernhard
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 09-Oktober-2012, 21:15
Ich bin aber auch links in den Wald, zuerst rechts am Haus, an den Kühen vorbei den Weg entlang, dann über einen Tritt über den teilweise noch funktionierenden Zaun. Wollte zuerst eigentlich mit Freundin Heike in dem Gasthaus was essen, war aber nichts los.

Hallo Walter,

ja ja, die Kühe kenne ich !  :)

Da warst du total falsch !!!  ;)

Wenn man von dort in den Wald geht, kommt man zum Ende des Eibenlehrpfads. Außer den paar ausgezeichneten Eiben gibt es dort aber gar nicht mehr so viel zu sehen !!!

Nein, ich meinte die Hauptverkehrsstraße oberhalb der Gaststätte, nicht den Feldweg !
Steht man vor dem Eingang der Gaststätte, liegt linke Hand die Hauptstraße. Die muss man etwa 100 m nach rechts gehen und dann nach links in den Wald abzweigen (rechts der Straße beginnt irgendwo der Eibenlehrpfad...)

Bei meinem ersten Besuch im Paterzeller Eibenwald (ohne Führung !) bin ich auch nur frustriert im Bereich des Lehrpfades (besser Leerpfad) herumgeirrt...

Beste Grüße,  Remi

P.S.:  Deine Samen werden 2013 noch nicht keimen - selbst wenn du dich auf den Kopf stellst...  :D
(Es sein denn, du verfütterst sie an Vögel...)
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Odysseus am 09-Oktober-2012, 22:09
Hi Remi,

die Kühe, gell, das sind doch treue Seelen. Übrigens meine Lieblingstiere. - Stehen die seit 2006 immer noch da!

Tja,
wir sind dem Eibenlehrpfad gefolgt. Glaube mich zu erinnern, auch im Wirtshaus noch mal nachgefragt zu haben. Vom Haus aus gesehen links oben, wie du es zeigst, waren wir wahrscheinlich nicht.
Na gut, mal sehen, vielleicht kommen wir ja noch mal hin. Aber ein paar kleine Eiben haben wir von dort. (Werden auch bei mir stark von Rehen abgebissen). - Wir waren in Garmisch im Urlaub und sind dann da hoch gefahren, weil uns in Garmisch eine Führung im Paterzeller Eibenwald angeboten wurde. Die Führung ist irgendwie nicht zustande gekommen, so sind wir halt allein hingefahren.

Mal sehen, ob welche keimen mit der jump-start-method. Ich bin da ganz zuversichtlich.

Nachbemerkung:
Apropos Vögel,
seit Sonntag sitzen plötzlich immer wieder Krähen auf meinem Balkongeländer. Das gab's vorher nie. Vorhin wieder. Dann hat's gepoltert, und ein Biest ist mit einer Walnuss im Schnabel abgeflogen. Da hab ich's gemerkt: Ich hatte dort Walnüsse zum Trocknen, und die Geier haben sie geklaut!

Viele Grüße
Walter

Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 10-Oktober-2012, 08:53
 :-*   Für Walter !!!   :-*
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: isbg33 am 10-Oktober-2012, 10:13
Hallo Eiben Freunde!

Hiermit will ich einen alten Beitrag von mir wiederbeleben
http://mbreg.de/forum/index.php?topic=305.0
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 10-Oktober-2012, 10:39
Und hier noch ein überaus interessanter Link:    "Monumentale Bäume - Bilder Europäischer Eiben" (http://www.monumentaltrees.com/de/fotos-taxusbaccata/)
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: RO2222 am 10-Oktober-2012, 12:32
Hallo Remi und Eibeninteressierte,

auch in unserer Gegend (Kreis Heinsberg / Zuid Limburg) gibt es ein paar schöne Eiben. Leider habe ich nur wenige Eiben-Fotos parat:

-1. Schlosspark Amstenrade
-2. Kircheibe in Geilenkirchen-Teveren

Gruß Werner

Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Odysseus am 10-Oktober-2012, 18:31
Danke für die Kühe, Remi.
Die haben jetzt also umgestellt von Schwarzbunten und grauen Alpenkühen auf HFV (Höhenfleckvieh).
HFV war im Odenwald die Standard-Kuh-Art. - Fleisch und Milch.
Schwarzbunte geben am meisten Milch, sind aber etwas empfindlicher.
Die grauen Alpenkühe kenne ich nicht so, könnte mir aber vorstellen: Fleisch und Milch wie HFV.
Auch das muss einmal gesagt werden.

Klasse Bäume in deinem Link, Remi.

Und zu Ingolf,
genau, Eiben mit gelben Scheinbeeren habe ich auch schon gesehen.

Übrigens,
die Krähe kommt noch angeflogen, jetzt, wo ich die Nüsse weggenommen habe, um zu checken, ob's noch was gibt. LOL.

Grüße
Walter


Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 11-Oktober-2012, 07:54
...auch in unserer Gegend (Kreis Heinsberg / Zuid Limburg) gibt es ein paar schöne Eiben:
-1. Schlosspark Amstenrade
-2. Kircheibe in Geilenkirchen-Teveren

Hallo Werner,

die von dir abgelichteten Eiben sind eine Pracht !

Besonders die zweite besticht durch ihren für hiesige Verhältnisse ungewöhnlich vollholzigen und sicherlich massiven Stamm (wertvoll !!!).
Falls sie weiblich sein sollte (wohl aber eher nicht ?), sollte man sie unbedingt beernten (und dabei auch an mich denken... ;)).
Da würde ich mich natürlich sehr über eine Gesamtansicht freuen (!) - hält der Baum auch oben, was er unten verspricht ?

LGs vom Remi
Titel: Re: Eibe
Beitrag von: sequotax am 11-Oktober-2012, 10:04
Die weiblichen Eiben tragen jetzt die roten Beeren. Das kennt jeder.
Aber es gibt auch welche mit gelben Beeren!


 :)                :)                :)

Das glaube ich nicht !!!

 :)                :)                :)


Ungläubige Grüße,

Remi
Titel: Re: Eibe
Beitrag von: Andreas Roth am 11-Oktober-2012, 18:52
@Remi: Was glaubst Du nicht? Zumindest gibt's tatsächlich Eiben mit gelben Früchten: http://www.google.de/search?q=Taxus+baccata+'Lutea'
Titel: Re: Eibe
Beitrag von: sequotax am 11-Oktober-2012, 20:33
Die weiblichen Eiben tragen jetzt die roten Beeren. Das kennt jeder.
Aber es gibt auch welche mit gelben Beeren!


 :)                :)                :)

Das glaube ich nicht !!!

 :)                :)                :)


Ungläubige Grüße,

Remi



Das Gelbe glaube ich, das Rote nicht !!!  :D


Gelb-rote Grüße,

Remi
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Bernhard am 12-Oktober-2012, 13:37
PS.: Post ist vor einer Stunde durch, wieder nichts dabei !  :( ???

Auch heute haben die gelben Säcke nichts geliefert !  >:(
Ich gehe davon aus, daß die wertvollen Samen bei anderen Leuten gelandet sind .....

Trauriger Gruß

Berni
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Odysseus am 12-Oktober-2012, 16:14
Hi Bernhard,

wenn die Samen nicht mehr kommen, schicke ich dir von denen, die ich erhalten habe.

Grüße
Walter
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Bernhard am 12-Oktober-2012, 16:39
Walter, das ist ganz nett von Dir !
Remi wollte mir im "worst case" auch welche zukommen lassen. Ich warte mal noch bis morgen ....

Herzlicher Gruß
Bernhard
Titel: Re: Eibe
Beitrag von: denniz am 12-Oktober-2012, 16:54
Hä?
Titel: Re: Eibe
Beitrag von: Bakersfield am 12-Oktober-2012, 16:59
Remi glaubt nicht, dass jeder weiß, dass weibliche Eiben rote Beeren tragen. That's it... ::) ;)
Titel: Re: Eibe
Beitrag von: sequotax am 12-Oktober-2012, 17:12
Endlich einer, der mich versteht...  ;)

Komplizierte Grüße vom Remi
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Odysseus am 13-Oktober-2012, 11:50
Noch mal zur (generativen) Vermehrung aus Samen:

http://www.lwf.bayern.de/veroeffentlichungen/lwf-wissen/10-eibe/w10-05-beerntung-nachzucht-forstliche-foerderung-eibe-bayern.pdf

Die sagen hier also auch: Man könnte es probieren mit abwechselnder Kalt-warm-Behandlung. Bin gespannt.

Grüße
Walter
Titel: Re: Eibe
Beitrag von: denniz am 15-Oktober-2012, 22:22
aaah! ;D

Jetzt habbichs.

Bin an drei mordsfetten Eiben vorbeigekommen an der B1 bei Reher kurz vor Hameln
direkt an der Dorfkapelle... ca. 80-100cm Durchmesser.
Der ganze Bürgersteig war mit Beeren vollgeschmiert...

schönen Gruß
Denniz
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Bernhard am 16-Oktober-2012, 18:34
Hallo Eiben Freunde!

Hiermit will ich einen alten Beitrag von mir wiederbeleben
http://mbreg.de/forum/index.php?topic=305.0

Sollte man diese beiden Threads nicht zusammenfügen ?

Übrigens: Remis Eibensamen sind heute eingetroffen, sowohl die erste Post, als auch die zweite. Beide Umschläge waren beschädigt, einer wieder in Folie eingeschweißt. Beim anderen sind Teile des Inhalts herausgefallen.
In meinen Augen ein unmöglicher Vorgang der Post. Vermutlich hatte ein übereifriger Postbeamte was brisantes im Umschlag vermutet ??!!  >:(

Remi, ich habe Dir soeben ein Foto der Briefumschläge per Email geschickt, sonst würdest Du es nicht glauben.

An dieser Stelle nochmals Tausendundein Dank,

Berni
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Andreas Roth am 16-Oktober-2012, 19:26
Ich habe auch schon einmal so einen in Folie eingeschweißten Brief bekommen. Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, was drin war, aber üblicherweise wird das bei der Post wohl so gemacht, wenn der Brief beim Transport beschädigt wurde. Nun weiß ich nicht, wie Remi die Samen eingepackt hat, aber sofern nicht jemand unachtsam oder übereifrig mit dem Umschlag umgegangen ist, hat ihn vielleicht die automatische Sortieranlage beschädigt.
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Bernhard am 16-Oktober-2012, 20:26
Hallo Andreas,

ich habe mich vorhin mal mit einem bekannten Postler unterhalten. Dieser meinte auch, daß durch das Geschüttel der Sortiermaschinen ein Beschädigung erfolgt sein könne.  :-\
Nur: Der starkbeschädigte Umschlag hatte einen gut verpackten Inhalt, der andere in Alufolie verpackte, hatte nicht so gelitten.

Egal, egal ! Die Samen sind angekommen und das zählt !

Taxischer Gruß
Bernhard
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: RO2222 am 18-Oktober-2012, 08:44
...auch in unserer Gegend (Kreis Heinsberg / Zuid Limburg) gibt es ein paar schöne Eiben:
-1. Schlosspark Amstenrade
-2. Kircheibe in Geilenkirchen-Teveren

Hallo Werner,

die von dir abgelichteten Eiben sind eine Pracht !

Besonders die zweite besticht durch ihren für hiesige Verhältnisse ungewöhnlich vollholzigen und sicherlich massiven Stamm (wertvoll !!!).
Falls sie weiblich sein sollte (wohl aber eher nicht ?), sollte man sie unbedingt beernten (und dabei auch an mich denken... ;)).
Da würde ich mich natürlich sehr über eine Gesamtansicht freuen (!) - hält der Baum auch oben, was er unten verspricht ?

LGs vom Remi

Hallo Remi,

hier kommt die Gesamtansicht und die traurige Nachricht: Es ist(sind) ein(zwei) Eiberich(e)  >:(  Nicht weit weg steht aber eine junge Eibeline mit frischen Beeren. Ich hatte jedoch keine Tüte zur Hand.... vielleicht später könnte ich ein paar Samen ernten.

Gruß Werner
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: RO2222 am 18-Oktober-2012, 08:50
... und noch zwei Bilder. Der Küster oder ein Kirchenvorstand hatte das wertvolle Holz versaubeutelt  :o
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: RO2222 am 18-Oktober-2012, 08:55
zuletz noch ein Ausschnitt aus der AZ:

"Die heimischen Nadelbäume wie Fichte und Kiefer haben zumeist eine geringere Lebenserwartung als die Laubbäume. Anders steht es jedoch bei der Eibe, die ein sehr hohes Alter erreichen kann. Zwei altehrwürdige Exemplare stehen unmittelbar neben dem Eingangsportal der Kirche von Teveren. Wegen ihres niedrigen Wuchses fallen sie von der Straße aus kaum auf, erst wenn man die Treppe zur Kirche hinaufgeht, bekommt man die mächtigen Stämme zu Gesicht.

Die stärkere der beiden Eiben hat bereits einen Durchmesser von gut 80 Zentimetern erreicht. Geht man von einem Dickenwachstum von ein Millimeter pro Jahresring aus, kann man das Alter dieses Baumes auf mindestens 400 Jahre veranschlagen - damit sind diese beiden Eiben wohl die ältesten Pflanzen im Geilenkirchener Stadtgebiet. Kein Wunder, dass die Eibe früher ebenfalls als heilig verehrt wurde und als Sinnbild für die Ewigkeit galt - daher wird sie noch heute gerne auf Friedhöfen angepflanzt."

Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Michael D. am 24-November-2012, 10:58
Für Eiben-Fans :

In der Dezember - Ausgabe der Zeitschrift "Liebes Land" ist ein interessanter Bericht über die Eibe abgedruckt,auch die Fotos sind recht ansehnlich.

Eibenmäßige Grüße ! Michael
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: denniz am 24-November-2012, 18:58
Hallo,
kann nicht mal jemand das bekloppte WC Schild von dem Baum entfernen,
und dem Hausmeister nen ordentlichen Tritt verpassen? >:( >:( >:(
Ist ja unglaublich!

angenervtenGruß
Denniz
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Bernhard am 24-November-2012, 20:03
Danke für den Hinweis, Micha !

Gruß

Berni
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Andreas Roth am 23-August-2013, 20:48
Vor Kurzem war ich zu Fuß in Bad Kreuznach unterwegs und hatte meine Kamera dabei, um ein paar neu entdeckte Mammutbäume abzulichten, als ich auch an dieser schönen Eibe vorbeikam (da musste ich natürlich gleich an Remi denken ;) ). Sicher kein Rekordbaum, aber doch sehr nett anzusehen und durchaus beeindruckend. :)
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 23-August-2013, 22:53
...als ich auch an dieser schönen Eibe vorbeikam (da musste ich natürlich gleich an Remi denken ;) )...

 :-*                     :-*                     :-*                     :-*                     :-*                     :-*

Danke !!!
Ein schönes Exemplar !

Es war wirklich an der Zeit, diesen großartigen Thread zu reaktivieren !!!

Nostalgische Grüße,

Remi
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Rainer am 23-August-2013, 23:05
Hallo zusammen,

zwei Eiben hätte ich auch im Angebot ;)

Die eine steht in Xanten und soll 900 Jahre alt sein ::) Die andere steht beim Schloss Kleinheubach.

Viele Grüße,

Rainer
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Bernhard am 16-Oktober-2014, 22:49
Habe ich jetzt erst gesehen, Rainer ! Tolle Exemplare !

Gut, daß dadurch der Thread wieder auflebt.

Gruß vom Eibenfreund Berni
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Tuff am 18-Oktober-2014, 10:42
Hallo, bin grad mal wieder auf Arbeitswoche in Niedersachesn, daher nur ein einzelner Kommentar.

Mich interessieren weitgehend ursprüngliche (autochtohne) Eiben-Reliktwälder. Könnte jemand der Zugang zu solchen hat hier bei Gelegenheit mal Fotos posten ? Oder ggf. Weblinks.

In BaWü sind mir (vom Hörensagen) der Bodanrück (http://www.fva-bw.de/indexjs.html?http://www.fva-bw.de/forschung/beschreibung.php?PID=113&BerAbt=&wahlabt=&wahlarb=10&wahlfsp=100&aaa=abgeschlossen&ber=proj&P=projekte.php?ber=proj) am Bodensee bekannt, sowie das kleine Vorkommen nahe des Ortes Ibental bei Freiburg (laut Förster Nimsch nur <3ha). Leider wear ich nie dort und kenne nicht mal Bilder.

Bayern: Paterzeller Ebenwald bei Wessobrunn, und Gößweinstein im Oberfränkischen. Walther war dort - hast Du noch mehr Fotos ?

Niedersachesn: Der 12 ha große Hainberg-Wald nahe Göttingen.

Thüringen: Ibengarten bei Dermbach, und Fürstenhagen im Landkreis Eichsfeld

Wie sieht es mit Norddeutschland aus ?

Wo sind denn die Schwerpunkte der Urvorkommen in der Schweiz ? Remi hat ja schon viele gute Fotos zu Albis / Züricher See gepostet. Aber es wird dort - in unzugänglichen Lagen - sicher noch mehr alte Eibenvorkommen geben.
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Andreas Roth am 18-Oktober-2014, 11:53
An der Burg Kronberg gibt es einen Eibenhain mit ca. 220 Eiben: http://www.rhein-main-wiki.de/index.php?title=Burg_Kronberg#Der_Eibenhain_auf_Burg_Kronberg Zwar dürfte es meiner Meinung nach eher eine Anpflanzung der Burgherren sein als ein ursprünglicher Eibenwald, er wird vom Burgverein allerdings als "einer der letzten Eibenhaine in Deutschland" bezeichnet und wurde vom Land Hessen unter Naturschutz gestellt.
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Sischuwa am 04-November-2014, 20:40
Auf der Ruine in Hornberg fand ich letzte Woche diesen beiden Brummerle, die mit Sicherheit ein stattliches Alter aufweisen können, denk ich...
Sie sind beide sehr wuschelig und haben immens viel dichtes Geäst  :o

Dies habe ich gerade noch gegockelt...gock gock....

Zitat
Die Anlage bestand ursprünglich aus drei bebauten Felssäulen, die durch tiefer Halsgraben voneinander getrennt wurden. Sie trugen die alte Burg aus dem 12. Jahrhundert, einen Pulverturm und einen Bergfried mit angrenzendem, großen Schloss. Eine Ringmauer umgab die Anlage, die im Zuge des 18. Jahrhunderts mit Bastionen versehen wurde. Kurze Zeit später wichen die Bastionen Barockgärten, die noch teilweise erhalten geblieben sind

Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Sischuwa am 04-November-2014, 20:50
Hier ein Blick von unten auf die Ruine:
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Bernhard am 04-November-2014, 21:54
Einfach toll, dieses Foto !
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 05-Mai-2015, 17:49
Eiben der Albis-Bergkette:

Ende letzter Woche war ich zu Gast bei einem Eibenfreund, einem ehemaligen Forstamtsleiter, am Züricher See.

In DER Baumschule vor Ort ('Grünstadt Zürich') habe ich mir 50 wurzelnackte Eiben gekauft und anschließend noch Touren zur Samenernte in die Schweizer Albis-Bergkette unternommen, zur der im Norden auch der Uetliberg gehört.

Die Schweizer Eiben kennzeichnen insbesondere (für den Waldbauern) qualitativ bessere Wuchsformen:
Sie sind meist wipfelschäftig, gerade, vollholzig und weniger astig, spannrückig oder gedreht...

Hier ein paar Impressionen:


Liebe Eibenfreunde,

nachdem ich ja besagten Ausflug unternommen und anschließend die ca. 2.000 Samen stratifiziert und ausgesät hatte, sind im Frühjahr 2014 dann lediglich gute 20 St. (!!!) gekeimt, von denen genau 20 St. auch jetzt noch leben.
Also eine Ausbeute von ziemlich genau 1%...  :-[

Allerdings keimen Eibensamen wegen der Keimhemmung bekanntlich ja auch NOCH später, also habe ich natürlich zugewartet.
Und siehe da:  Heuer gab es ein wahres Keimfeuerwerk - schätzungsweise 500 Bäumchen quälen sich gerade aus der Erde. Seeehr erfreulich !!!  :)


Und, Berni und Walter, was machen denn eure Versuche mit der Schnellstratifizierung  ? ? ?


LGs vom Eibenzüchter,

Remi
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Bakersfield am 05-Mai-2015, 17:56
Hallo Remi,

Mann, das freut mich echt für dich... :)

Ich habe sowieso so ein Gefühl, dass dieses Jahr ein gutes Jahr für die Baumzucht wird... 8) Wird auch mal wieder Zeit, nachdem bei mir 2013 und 2014 eher durchwachsen ausgefallen sind.

Immergrüne Grüße nach Burgsalach,
Frank
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: gamberle am 05-Mai-2015, 18:58
Hallo Remi,

bin dankbar für das Update von heute.
Ansonsten hätte ich mich nicht getraut, meine "Erfolge" zu vermelden, aus Furcht vor Blamage.
Ich hatte ja Dein Angebot (s.u.) damals gern angenommen und ein gutes Dutzend Körnchen von Dir erhalten.

Keimquote 2014 :  null %  daraufhin leider eines der beiden Saattöpfchen weggeschmissen.
Keimquote 2015 :  zwei Stück - vor etwa einer Woche - aus dem verbleibenden Töpfchen mit ca. 6 Samen, also Quote: 33% !!!

Auspflanzort (ungefähr hier  (https://www.google.de/maps/place/48%C2%B057'38.7%22N+10%C2%B012'56.0%22E/@48.960758,10.215541,168m/data=!3m2!1e3!4b1!4m2!3m1!1s0x0:0x0))steht schon fest ... Das Pflanzloch ist aber noch nicht gebuddelt

Gruss
Andi


@ Andi:
Unbedingt auf die Herkunft achten, falls irgendwie erfahrbar - andernfalls selektieren !
Ich habe heute die meisten meiner Eibensamen zum Stratifizieren in Sand eingebettet, um sie im Frühjahr 2014 auszusäen...
Einige Samen habe ich absichtlich zurückgehalten, um sie Interessenten abzugeben (aber nur solchen, die sie auch wirklich anzüchten und auspflanzen wollen !)...
Falls du welche möchtest, bitte PM !


Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 05-Mai-2015, 19:49
Hallo Andi,

wieso hatte ich dir denn nur so wenige Samen überlassen ?

Wie du dir denken kannst, wirst du eine fast beliebige Anzahl von Sämlingen von mir erhalten, falls du Bedarf hast.
(Allerdings sollte man sie erst zwei Jahre im Saatbeet lassen und dann erst umtopfen...)

Wenn wirklich schon im zweiten Jahr signifikant viele keimen sollen, wird man wohl wirklich anders stratifizieren müssen (warm-kalt im Wechsel ?!), ich hatte sie einfach feucht eingelagert im Stall liegen lassen !
Weitere Herkünfte waren bei mir im Keller, von den 18monatigen jetzt ebenfalls noch kein Erfolg - warten wir halt auf 2016 !!!

LGs vom Remi
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: gamberle am 05-Mai-2015, 22:33
Wie du dir denken kannst, wirst du eine fast beliebige Anzahl von Sämlingen von mir erhalten, falls du Bedarf hast.

Da nehm ich gern ein paar. Dank' Dir schön! An Eiben finde ich großen Gefallen. Hab' schon einige ausgepflanzt (allerdings Baumarkt-Ware)
Du brauchst sie aber gar nicht zu verschicken. Wenn es Dir recht ist, komme ich mal vorbei und hol' sie ab. Ist ja nicht sooo weit von der Schwäbischen zur Fränkischen Alb. Vielleicht darf ich dann auch die "Areale" bewundern.

.. wird man wohl wirklich anders stratifizieren müssen (warm-kalt im Wechsel ?!), ich hatte sie einfach feucht eingelagert im Stall liegen lassen !

Ich hatte sie in einen Topf mit Sand eingebettet und 2 Jahre im Freien stehen lassen.

Gruss
Andi
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: denniz am 06-Mai-2015, 08:09
Tolle Sache Remi!

 :)
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Tom E am 06-Mai-2015, 19:58
Hallo,
eine wahre Geduldsprobe, diese Eibenzucht.  8)

Solch ein kleines Monster habe ich auch im Garten. Kann es sein, dass Schnecken von Eiben kosten?

Gruß
Tom
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 06-Mai-2015, 21:02
Oh ja, Tom !

Schnecken im Saatbeet sind für die Keimlinge in etwa so schlimm wie Rohrbomben...

Mein Pflanzkübel steht daher meist IM Stall, nur bei trockenem Wetter stelle ich ihn (mit Hilfe, da schwer!) nach draußen. Trotzdem hat heute eine Schnecke bei offener Tür den Weg gefunden und wohl einen gewissen Raubbau betrieben...
Seltsamerweise reagieren die kleinen Schnecken scheinbar kaum auf Blaukorn, kennt sich da jemand aus ?

LGs vom Schneckenphobiker Remi  ;)
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Tuff am 06-Mai-2015, 21:26
Hallo Remi!

Ich glaube die Schnecken müssen das Blaukorn erstmal fressen bevor es wirkt.

...

...


Aber Spaß beiseite .... :) Es braucht eine Weile bis die Viecher dran eingehen, darum streut man es nicht direkt zwischen die Pflanzen sondern eher als Schutzring drumherum.

Ob diese 'kleinen Schnecken' irgendwie resistent sind weiß ich auch nicht. Von 'kleinen Schnecken'  höre ich gerade in diesem Frühling nur Horrorstories. Neue Art ?
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Tom E am 06-Mai-2015, 21:45
Hallo,
Blaukorn? Das kenne ich als Dünger. Ihr meint nicht zufällig Schneckenkorn? Das habe ich als ziemlich effektiv im Erinnerung, damit kann man sogar Salat "frei" (ohne Zaun etc.) anbauen. Dafür muss man allerdings alle Schnecken hassen... von daher.  :-\ Wer mag ihn nicht, den nächtlichen "Anti-Schnecken-Einsatz".  ;)

Die kleinen Schnecken halte ich für nicht ausgewachsene Exemplare, ist dem nicht so?

Gruß
Tom
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: PaddyPatrone am 08-Mai-2015, 20:48
Bei mir im Garten haben sich unter ein paar Fichten am Bach Eiben angesiedelt, eine direkt am Stammfuß.

Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: PaddyPatrone am 08-Mai-2015, 20:52
Die Eiben haben schon spezielle Vorlieben...
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 26-April-2018, 18:32
Die Eiben haben schon spezielle Vorlieben...
Hallo Patrick,
hab' hier gerade ein wenig herumgeschnuchtelt - perfekt wachsende Keimlinge!
Du kannst davon ausgehen, dass die Eiben aber lieber in lockerem Waldboden wachsen würden, nur dienen deine Bäume vermutlich gewissen Vögeln als Schlafstätte...  ;)
Ich züchte momentan mehr Eiben als Mammutbäume, die lassen sich auch einfacher mal eben im Wald dazu pflanzen.
LGs,  Remi
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Bernhard am 26-Oktober-2018, 22:23
Guten Abend !

Ich wusste nicht, daß in unserer unmittelbaren Nähe, sich Hessen's ältester Eibenbestand befindet.
Nur 5 Kilometer Luftlinie entfernt !
https://www.werra-rundschau.de/lokales/ringgau-weissenborn/weissenborn-ort411538/rund-um-graburg-bei-weissenborn-waechst-hessens-groesster-natuerlicher-eibenbestand-10381457.html

Taxonische Grüße,

Berni
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: heiquo am 27-Oktober-2018, 09:22
Hi Berni,

beim Übergang von "der schönen Aussicht" zur Hörne (die vorgelagerte Kuppe) bei BSA stehen auch alte Eiben am Hang.
Die bei der Graburg hab ich auch noch nicht gesehen, aber davon gehört.

Gruß
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Michael D. am 27-Oktober-2018, 16:10
Moin,Berni !

Ein interessanter Bericht ! Als auch Eibeninteressierter werde ich mir den Bestand mal ansehen,wenn´s mal passt.Vielleicht im Anschluß an Ndb...

In Bad Homburg steht auch ein Bestand im Hardtwald,allerdings nicht von solcher Größe.

Samstägliche Grüße ! Michael
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Tuff am 31-Oktober-2018, 14:01
An der Stelle möchte ich mich mal öffentlich für die Zusendung von 8 Schweizer Eiben für meinen Eichen-Grove bedanken, Remi ! Die waren super verpackt !

Die Kleinen sind jetzt bei mir im Garten an geschützter Stelle im Einschlag. Gut daß Eiben so langsam wachsen, nun habe ich Zeit die genauen Pflanzstellen auszusuchen, und kann ein wettermässig günstiges Jahr abwarten.
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 31-Oktober-2018, 21:50
Ich freue mich natürlich sehr, dass sich die Verpackung bewährt hat - habe einfach improvisiert...  :o

Bei mir hat sich ein frühes Auspflanzen bewährt.
Während sich im Topf immer mal (häufig tödliche) Staunässe entwickeln kann, die Schnecke zu Besuch kommt oder die Pflänzchen unter Chlorosen leiden, wirken sie im Wald wie befreit. Es sei denn, ein hungriges Reh entdeckt den Leckerbissen...
Deshalb gut vor Verbiss schützen!
Trockenheit verkraften sie hingegen ausgesprochen gut!!!


Mein Appell an alle Eibenfreunde:
Sammelt doch unbedingt von außergewöhnlich wertvollen ("tannenartigen") Exemplaren - und nur von denen - ein paar Samen (September/Oktober) und züchtet welche nach; alternativ finden sich im Forum vielleicht ein paar Abnehmer!  :)

LGs vom Remi
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 31-Oktober-2018, 21:58
 :)  Hey Tuff - erkennst du welche wieder ?  ;)
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Tuff am 31-Oktober-2018, 22:31
Ja klar - Nr. 3, 8-11, 19, 23 !

Und die über/neben dem roten Topf ?

Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Tuff am 31-Oktober-2018, 23:03
Ein weiterer Grund, warum Sämlinge im Freiland besser gedeihen, kann darin liegen, daß ihnen in der oft sterilen Anzuchterde die Mykorrhiza-Partner fehlen.

Bei Taxus baccata sind das (zufällig genau wie bei Sequoiadendron) arbusculäre Mykos (https://de.wikipedia.org/wiki/Mykorrhiza#Arbuskul%C3%A4re_Mykorrhiza) zB. der Gattung Glomus. Ich habe an verschiedener Stelle schon nahegelegt, diese symbiontischen Pilzpartner bereits zur Anzucht des Sämlinges zur Verfügung zu stellen. Am einfachsten geht dies über einen Vektor, also eine andere Pflanze welche man in die Anzuchttöpfe mit hineinpflanzt, und die daraufhin durch Wurzelkontakt die Pilze überträgt, welche dann sehr schnell das gesamte Wurzelsystem kolonisieren.

In Frage kommen zB. Süßgräser (Poaceen). Während ich für unseren BM auf nicht-sandigen (nicht zu trockenen) Böden Calamagrostis epigeios empfehle, weil ich in meinem Grove sehr gute Erfahrungen mit diesem Gras gemacht habe (man also zum Auspflanzen nicht das Gras entfernen muss - vorausgesetzt man ist bereit die folgende Ausbreitung in der Fläche zu akzeptieren), sollte man für die langsam wachsende Eibe vielleicht eher ein konkurrenzschwaches, kleinwüchsiges Gras wählen - idealerweise eines, welches zur natürlichen Pflanzengesellschaft (https://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzengesellschaft) der Eibenwälder gehört.

Leider ist diese gar nicht so einfach zu finden ... Aus persönlicher Ansicht in der süddeutschen Freiburger Gegend kann ich aber sagen, daß Eiben sich sehr natürlich in alten Eichenwäldern entwickeln können. Es gibt eine absolut nicht invasive eher empfindliche Charakterart europäischer lichter, nicht zu nasser Eichenwälder (also keine Hartholzaue, sondern eher im Gebirge), die weiße Hainsimse (https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fliche_Hainsimse). Vielleicht eignet sich dieses hübsche Gras, welches auf jeden Fall auch eine Bereicherung des Waldes ist.
Auf eher (auch nur periodisch) nassen Standorten käme die ebenfalls nicht invasive und wirklich nicht bedrängende Flatterbinse (https://de.wikipedia.org/wiki/Flatter-Binse) in Frage, welche ebenfalls immer in meinen Saatkisten zu finden ist.
Ansonsten geht wahrscheinlich auch die Rasenschmiele (https://de.wikipedia.org/wiki/Rasen-Schmiele), welche trotz der relativ hohen Stängel doch wenig bedrängend ist.

Weiterführender Link (engl.):
http://www.nrcresearchpress.com/doi/abs/10.1139/b03-020 (http://www.nrcresearchpress.com/doi/abs/10.1139/b03-020)
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Michael D. am 01-November-2018, 07:06
wirken sie im Wald wie befreit. Es sei denn, ein hungriges Reh entdeckt den Leckerbissen...
Deshalb gut vor Verbiss schützen! LGs vom Remi

...und auch Biber sind Eiben nicht abgeneigt,das mußte ich letztes Jahr am Ufer feststellen.Abgefressen mit Stumpf und Stiel...

Taxodische Grüße ! Michael
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Tuff am 01-November-2018, 16:27
 ??? krass!
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Tuff am 08-November-2018, 12:47
Hatten wir die schon ... ?
https://www.monumentaltrees.com/en/gbr/northernireland/down/6713_tollymoreforestpark/13414/
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Tuff am 25-März-2020, 00:41
Oder hatten wir den schon ?

 https://www.waldwissen.net/wald/baeume_waldpflanzen/nadel/wsl_eibe_magie/index_DE

Man hört ja nicht oft was zu Eiben wleche natürlich im Wald wachsen.

Der Schweizer Ütliberg ist wirklich interessant !
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: heiquo am 25-März-2020, 20:32
Hi Tuff,

das bringt mich grad auf die Idee hier mal auf den Ibengarten hinzuweisen.
Iben =Eiben
Das über 50ha große Naturschutzgebiet liegt in der Thüringischen Rhön und hat fast 400 Eiben vorzuweisen, wobei ca. 50 über 500 Jahre alt sein sollen. Ich selbst konnte sie mir noch nicht angucken mangels Zeit an dem Tag. Habe ich aber noch vor, werde dann mal berichten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ibengarten
https://www.rhoen.de/urlaub-kultur-ferien-wellness/wandern-natur/lehrpfade/31181.Erlebnisweg-8222Rhoenpaulus-Wald-Ibengarten.html

PS: Nehmt euch in Acht vor dem Rhönpaulus dort, er sitzt meistens am Wanderparkplatz, der Eintrittspforte in den Ibengarten !! ;D

Gruß Heiko
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Bernhard am 06-Juni-2020, 10:28
Für Eiben ist das Jahr 2020 schon jetzt ein tolles Jahr. Niederschläge und milde Temperaturen im Winter und der Sommer kann den relativ dürreresistenten Eiben nichts mehr viel anhaben.
Die Triebe sind jetzt schon rekordverdächtig.
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Tuff am 15-Dezember-2020, 23:19
Der Raubbau an den Eiben ging anscheinend haupstsächlich von den Engländern aus ... Wikipedia scheibt:

"Jedes Handelsschiff, das ab 1492 in England Handel treiben wollte, musste eine bestimmte Anzahl Eibenrohlinge mit sich führen. Das führte dazu, dass alle europäischen Eibenbestände so stark zurückgingen, dass diese sich bis heute nicht richtig erholt haben. Allein zwischen 1521 und 1567 wurden aus Österreich und Bayern zwischen 600.000 und eine Million zwei Meter lange und 6 cm breite Eibenstäbe für die Weiterverarbeitung zu Bögen ausgeführt. 1568 musste Herzog Albrecht dem kaiserlichen Rat in Nürnberg mitteilen, dass Bayern über keine schlagreifen Eiben mehr verfüge. (...) Anordnungen aus dieser Zeit lassen darauf schließen, dass England, nachdem die mittel- und südeuropäischen Eibenvorkommen erschöpft waren, Eibenholz aus den Karpaten und dem nordöstlichen Baltikum bezog."

Ich möchte anfügen, Skandinavien, zb. Dänemark.

Mir stellen sich hier unwillkürlich 2 Fragen ....

(1) Was passierte denn mit all diesen Eibenbögen, daß man ständig Nachschub braucht ? Die zerbrechen doch nicht so einfach. Oder vielleicht lässt die Spannkraft nach ?

(2) Kann es sein, das England mit Hilfe der Eibenbögen zur Europäischen Großmacht wurde ? Und natürlich mit Hilfe der Eichenplanken (ebenfalls aus allen umliegenden Ländern importiert) aus denen ihre Schiffe gebaut wurden.

Wenn dem so wäre, dann, finde ich, sollten die Briten speziell Eiben- und Eichenwälder fördern, also in der ganzen Westlichen Welt .... zur 'Wiedergutmachung' des Raubbaues, und aus dankbarem Respekt vor den Baumarten welche ihre jahrundertelange Vormacht erst ermöglichten. (Die heute maßgeblich dafür verantwortlich ist, daß so viele Briten für den BREXIT stimmten ... irgendwo steckt immer noch die Sehnsucht nach dem riesigen Commonwealth in ihnen; und sie haben die EU schon immer eher als ein hässliches unbritisches Konkurrenzunternehmen empfunden.)
 
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: dendroniker am 16-Dezember-2020, 23:36
Hallo Zusammen,
interessant , interessant!
Nicht unbeachtet lassen sollte man das  avi-zönose Umfeld in Bezug auf das Nahrungsangebot.Für eine Naturverjüngung muß dann vieles zusammenpassen, einschließlich Schlaf-/Ruheplätze der Vögel und die kleinklimatischen Bedingungen.
Beachtenswert: Im Umfeld und im  Landschaftspark Hoppenrade  (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,10157.0.html)
 finden sich Altbestände der historischen Pflanzung sowie die dazugehörige Naturverjüngung. 
Leider ist ein wichtiger Taxus  einem mittlerweile nicht mehr existenten Kindergarten vorschnell geopfert worden, trotz Gartendenkmalstatus.
VGRalfH.

Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Tuff am 18-Dezember-2020, 01:23
Über die Naturverjüngung in einer Waldsituation würde ich mir bei dieser Schattbaumart keine Sorgen machen. Sobald ein paar größere, fruchtende Eiben vorhanden sind, klappt sie von selbst. Die Vögel sch* ja nicht nur beim Ruhen - hoffe ich jedenfalls.

Gefährlicher sind die Rehe welche sich an das Gift gewöhnen können und eine Eibe dann jahre- oder jahrzehntelang klein halten können. Ich habe solche Exemplate schon oft gesehen (aber natürlich nicht die Jahresringe gezählt).

Im Unterschied zur Weißtanne, knabbern sie aber immer nur ein wenig ab (mehr vertragen sie nicht) und die Eibe überlebt das zumindest ohne Probleme. Glaube ich ...

Solange es kein Waldbau-Modell gibt für Eiben, handelt es sich im Wald wohl nur um vereinzelte Pflanzen in der kritischen Größe (bis ca. 1m, bei gefrorenem Schnee entsprechend mehr)  und man kann so vereinzelte Bäumchen ja auch mal temporär mit einer Verkrakelung oder einem Clip versehen. (Sogar eine Wäscheklammer an der man ein paar Zweiglein aufrecht befestigt kann schon funktionieren)
Sozuagen im Vorbeigehen.
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: dendroniker am 18-Dezember-2020, 18:51
... dann müßte man ja in den Ortsnahen Wälden ja doch über Eibenjungwuchs stolpern.Macht man aber nicht wirklich. Also zumindest nicht ich.
Extrem stark war die Naturverjüngung im Paterzeller Eibenwald zwischen Weilheim und Wessobrunn im Pfaffenwinkel.  Dort ist es so feucht, da steht der Schachtelhalm ca. 1,50 m hoch
 
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 19-Dezember-2020, 17:09
Eiben vermehren sich in der Tat sehr gut im Wald, aber...

...die Rehe...

Im Paterzeller Eibenwald wurde früher die Regulierung des Wildbestands eher vernachlässigt, was 'fehlende' Naturverjüngung zur Folge hatte.
Dann wurde die Jagd umorganisiert - und jetzt wächst der Eibenjungwuchs!!!

Auffällig ist auch die Häufung des Nachwuchses entlang der Wege, was mit der Störung des Wildes durch den Menschen zu tun hat ('Hundeeiben').

Ich habe bei diversen Besuchen detaillierte Informationen durch Herrn Hubert Rößner, den ehemaligen dortigen Forstamtsleiter (und Gründer der "Eibenfreunde") erhalten...

In meinem Wald wachsen auch ein paar 'Paterzeller'   ;)
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 19-Dezember-2020, 18:19
Solange es kein Waldbau-Modell gibt für Eiben...

Lieber Michael, das gibt es freilich ansatzweise schon:

Man versucht z.B. den Anbau von Eiben unter Traubeneichen. Sie fungieren dabei als 'dienende Baumart' und liefern so ganz nebenbei im Laufe von Jahrhunderten wertvollstes Holz...  ;)
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 19-Dezember-2020, 18:21
Ich habe 2017 bei einem Treffen der 'Eibenfreunde' in Göttingen teilgenommen.

Da gibt es immer interessante Vorträge und natürlich Exkursionen...
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 19-Dezember-2020, 18:30
Die Eiben sehen toll aus, wurden allerdings nach einigen Jahren bis auf etwa 2m aufgeastet (was den Wert natürlich erheblich steigert!)
Ich persönlich hadere noch sehr mit solchen Maßnahmen (wäre in meinen Anpflanzungen auch noch zu früh)...

Die Traubeneichen sind aber ebenfalls ein Hingucker!


LGs vom SequoTax   :)
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Tuff am 19-Dezember-2020, 21:42
Das gefällt mir  ;D


Wenn man sowieso aufastet (was ich zur Holzproduktion für absolut sinnvoll halte) dann hätte man die Eiben aber nicht so dicht pflanzen brauchen. 'Natürliche Astreinigung' kann man bei der Baumart vergessen. Daher macht Dichtstand nicht viel Sinn. Besser man gibt jedem Baum viel Platz damit er schneller wächst, und damit man im Alter 20 oder so noch lange nicht ausdünnen muss.
Es lässt sich so auch einfacher durchgehen, zum Asten. (Irgendwann wird man eine Leiter benötigen)

Für Eiben gibts wahrschbeinlich keine konkrete Vorlage aber ich würde sie im Turnus von ca. 5 - 7 Jahren (?) jeweils auf circa 50% der Gesamthöhe aufasten. Dann hat man Einbußen in der Wuchsgeschwindigkeit und die Jahresringe werden schmaler, was aber den Holzwert ebenfalls erhöht. Man muss es dann aber auch hochwertig vermarkten, zb. als Furnier, für Parkett, oder Wertmöbel.

Will man hingegen 1000 Jahre alte Urwaldbäume, muss man zwangsweise darauf achten daß der Baum schön astig und krumm wächst, damit er später nicht zu große Begehrlichkeiten weckt.
 
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 19-Dezember-2020, 22:25
Diese Eiben dienen in erster Linie dazu, die Eichen im unteren Bereich astfrei zu halten (eben als dienende Baumart!).
Daher ist ein gewisser Dichtstand absolut notwendig !
Außerdem würden sie sonst nach ihrem eigenen Aufasten ebenfalls wieder unten austreiben...

Soweit ich weiß, sollen die Eiben nach Ernte der eigentlichen Zielbäume, der Traubeneichen, (nach etwa 240 Jahren !) stehen gelassen werden und einer weiteren Generation von Eichen ebenfalls dienen, bis sie dann, zusammen mit dieser zweiten Eichengeneration, geerntet werden können (falls sie dann nicht geschützt sind).
Werden wir wohl nicht mehr erleben !   ;)
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: dendroniker am 20-Dezember-2020, 06:35
Guten Morgen,
einige in dieses Thema gestellte Links laufen in Leere. In folgendem Link  aus (Eibenvorkommen in Thüringen und Probleme der Eibenverjüngung von H. MEINHARDT)geht es um die Probleme mit Unterschutzstellung und trotzdem unzureichender Naturverjüngung. Ein Fragezeichen stellt scheinbar das Zugrundegehen von Eibensämlingen innerhalb eines Jahres dar. Wild, Schnecken, Mäuse - ? "...  Sehr oft wurden nur noch fadenförmige ringsum benagte Stengelreste neben denMarkierungen vorgefunde Markierungen vorgefunden ...."      .hier der Link. (http://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/waldbau/dateien/w10_eibenvorkommen_thueringen_und_probleme_der_eibenverjuengung.pdf)    .. (http://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/waldbau/dateien/w10_eibenvorkommen_thueringen_und_probleme_der_eibenverjuengung.pdf)", wer sorgt für das fadenförmige  Benagtsein?    Vielleicht die nachtaktiven Dikmaulrüssler mit ihren gefräßigen Larven. Die machen sowas. Möglicherweise fehlen in der freien Natur Gegenspieler zu Dickmaulrüsslern.
ein schon lange auch
eibeninfizierterRalfH.
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Bernhard am 20-Dezember-2020, 09:21
Hallo Eiben_Remi,

danke für die Infos und schönen Bilder aus dem Göttinger Wald. Liegt ja quasi bei uns "um die Ecke".
Könntest du mir eine genauere Ortsbestimmung geben, damit ich das auch finde !?

Danke schon jetzt.

Ralf, danke für den tollen Link, sehr interessant !

Vorweihnachtliche Grüße,

Berni
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: dendroniker am 20-Dezember-2020, 11:16
Im Umfeld und im  Landschaftspark Hoppenrade  (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,10157.0.html)
 finden sich Altbestände der historischen Pflanzung sowie die dazugehörige Naturverjüngung. 

also hier habe ich in den letzten ca. 7 Jahren durch Einzelschutz den Aufwuchs gefördert. Die Gefahr durch Fegeschäden ist aber noch nicht gebannt.
Mir schwebt der Plan vor, den Park als forstliches "Gesamtpaket" in die Herkunftsliste zu bekommen.Mal sehen, ob sich dann das Interesse für den Park erhöhen läßt und man durch Nutzung den Erhalt besser stemmen kann.
VGRalfH.
 
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: dendroniker am 20-Dezember-2020, 11:55
... hier ein intersantes Bild mit einem männlichem und einem weiblichen Exemplar nebeneinander.Leider wurde die Fläche neu verungestaltet. Die Bäume haben kaum noch Baumscheiben. !!!!Ursprünglich war eine Fällung geplant!!!

Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: dendroniker am 20-Dezember-2020, 12:14
... nochmal der Vermehrungsgedanke:

die Strategie der Eibe für die Verbreitung ist der rote/(gelbe) Fruchtarillus für/mit  die/den Vögel/n, die Arillus samt "Kern" "runterwürgen" und dann davon fliegen.Beim Transit des Ganzen durch den Verdauungstrakt kommt die Säure ins Spiel.Das  ist der Schlüssel für die Keimhemmung( oder sonst die Zeit in der Stratifikation).
... also direkt unter alten Eiben habe ich bisher selten bewußt Naturverjüngung gesehen.?   



Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 20-Dezember-2020, 16:38
Könntest du mir eine genauere Ortsbestimmung geben, damit ich das auch finde !?

Lieber Berni,

habe das gerade recherchiert:

Es handelt sich um "Eibenflächen im Forstamt Reinhausen"!
Treffpunkt war der Parkplatz Reintal an der Reintalstraße in 37130 Gleichen/Reinhausen.  ;)

Es gab insgesamt 4 Waldflächen, weiß aber nicht mehr genau, wie weit die auseinander lagen - das erste ('Abt. 75a2') fand ich am interessantesten (knapp 2 ha).
Waldbild 2 ?, Waldbild 3 in 'Abt. 17c' und Waldbild 4 in 'Abt. 18b'...

LGs,  Remi
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 20-Dezember-2020, 16:47
Im Umfeld und im  Landschaftspark Hoppenrade  (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,10157.0.html) finden sich Altbestände der historischen Pflanzung sowie die dazugehörige Naturverjüngung. 
also hier habe ich in den letzten ca. 7 Jahren durch Einzelschutz den Aufwuchs gefördert.

Lieber Ralf,

hast du da ggf. auch Fotos geschossen, die die uns präsentieren kannst?
(So was interessiert mich immer brennend!  :)
Wieviele sind es denn ? Wie alt und wie hoch sind sie und welche Wuchsform haben sie?
Lohnt sich da ein Besuch?)

LGs,  Remi
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: dendroniker am 20-Dezember-2020, 17:43
@ sequotax

also da sind alte Taxus baccata aus der Entstehung des Parkes, und die ca 7 bis 10 jährigen sind bis 1,20m hoch baccata-typisch. Fotos muß ich suchen oder demnächst mal welche frisch machen.
VGRalfH.
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Tuff am 20-Dezember-2020, 18:02
... also direkt unter alten Eiben habe ich bisher selten bewußt Naturverjüngung gesehen.?

Dafür kann es viele Gründe geben.

zB. ist es direkt unter großen Eiben oft sehr trocken, weil der buschige Baum den Regen abfängt. Für die Keimung muss ein Eibensame aber lange durchfeuchten und danach braucht der Keimling sicher auch noch ein paar Wochen durchgehend Feuchte, um seine Wurzel zu entwickeln.

Diese Zeit ist bei uns eher im frühen Frühling und im Herbst gegeben. Dann ist es unter Laubbäumen weniger schattig als unter Nadelbäumen ! denn wahrscheinlich braucht der Keimling eine bestimmte Lichtmenge die unter Nadelbäumen vielleicht nicht gegeben ist. (Man müsste mal schauen ob Eibensämlinge unter Fichten oder Tannen zu finden sind.)

Drittens kann es sein daß Eibensamen sehr lange feucht liegen müssen, und davon profitieren wenn sie von Herbstlaub bedeckt werden. (Vielleicht werden sie so auch nicht von bestimmten bohrenden Insekten gefunden ...) Ich weiß daß man zur Anzucht Eibensamen in Sand einschlägt und bis zu 2 Jaahre liegen lässt - es keimen dann immer noch welche.

Und schließlich sind die Äste bei vielen Eiben aufsteigend (jedenfalls hier bei uns). Da setzen sich Vögel vielleicht nicht so gerne drauf ? Wenn der Same den Vogeldarm zur Aktivierung braucht, würden dann ganz natürlich Eibensamen nicht unter Eiben keimen.

Aber es mag auch ganz andere Gründe haben.
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: dendroniker am 20-Dezember-2020, 18:07
@Micha das meinte ich mit:
... Für eine Naturverjüngung muß dann vieles zusammenpassen, einschließlich Schlaf-/Ruheplätze der Vögel und die kleinklimatischen Bedingungen.

Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: dendroniker am 20-Dezember-2020, 18:35
... Bilder Alt-Eiben (nicht besonders gut, da meist Schäden dokumentiert werden)  http://mbreg.de/forum/index.php/topic,10157.msg133079.html#msg133079 (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,10157.msg133079.html#msg133079)
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Tom E am 15-Mai-2021, 23:04
Die schöne Eibe vom Falkenstein heute Nachmittag, wenn man mal zufällig in der Nähe ist.  :)
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Tuff am 16-Mai-2021, 03:50
Wo ist denn dieser Falkenstein, Tom ? Du warst doch nicht etwa im Schwarzwald ??


Für die Eibe müsste man wirklich mehr tun. Vor allem für bestehende Ur-(?) Bestände.

Wer aber ganz neu einen (kleinen) Bestand begründet, sollte sich genau überlegen welche Herkunft er wählt. Diese langlebige Baumart ist zu schade um einfach wahllos irgendeine Gartenzüchtung zu verwenden, finde ich.

Idealerweise sucht man den nächstgelegenen wilden Bestand zur Samenernte auf. In den meisten Regionen Westdeutschlands kann man das wahrscheinlich vergessen ? Dann wäre Saatgut aus möglichst individenreichen Vorkommen mit guten Wuchseigentschaften zu wählen. Die Arbonauten hier im Forum setzen ja gerne verschiedene Herkünfte zusammen, woraus sich in Zukunft ja auch interessante und vielleicht besonders vitale Kreuzungen ergeben könnten.

Ich bin aber nicht sicher, ob man so eine Selektion nach menschlichen Kriterien betreiben sollte. Kommt es nicht vielmehr auf den ureigenen Charakter der jeweiligen Urwaldbäume an ? Vielleicht wäre es für diese Baumart besser, man würde sich nur auf eine einzige Herkunft festlegen, um genau diesen einen Bestand in seinen Merkmalen zu erhalten ?

Natürlich kann jeder tun was er für richtig hält - ich wollte diesen Gedanken einfach nur beisteuern als Anregung, sich die Ziele des Eibenschutzes mal genau zu überlegen.

In meinem 'Eichenwald' (artenreich) habe ich anfangs einfach Eibensämlinge aus unserem großen Garten gesetzt. Herkunft der beiden 50jährigen Mutterbäume unbekannt, natürlich aus irgendeiner Baumschule. Die von mir gepflanzten, inzwischen bis 20jährigen Eiben entwickeln sich sehr unterschiedlich. Mal buschig, mal monokorm. Vielleicht ist es auch nur der Unterschied zwischen Männchen und Weibchen ?

Ich werde diese Eiben wahrscheinlich einfch wachsen lassen  - aber ich hätte mir damals durchaus etwas mehr Mühe geben können.

Inzwischen habe ich ein paar Schweizer Eibensämlinge von Remi erhalten und soweit aufgezogen, daß ich sie auspflanzen konnte. (Trotzdem erst pfurzklein.) Bin mal gespannt auf die Unterschiede -- wenn ich sie noch erlebe ...
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Andreas Roth am 16-Mai-2021, 10:15
Nein, eher im Bayerischen Wald. ;) https://www.gps-tour.info/de/touren/detail.174464.html

Wirklich ein herrliches Exemplar, Tom, auch wenn ich die Angabe "1000 Jahre", die man hier und da findet, nicht ganz glauben mag.
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 16-Mai-2021, 13:01
Ein schöner Baum - leider wohl nur ein Einzelexemplar ?!

Ich habe in meinen Beständen ja auch schon so an die tausend Eiben gepflanzt, anfangs einfach über's Internet von verschieden Stellen gekauft, später zunehmend auch selbst geerntet und angezogen...   ::)

Eine gute Adresse scheint mir eine spezielle Baumschule in Schrobenhausen zu sein, die ihr Saatgut in der 'Weltenburger Enge' selbst erntet...
(Meine jüngsten 100 Stück!)

LGs,  Remi
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Tom E am 16-Mai-2021, 17:39
Schönen Sonntag,

sehr richtig, der Falkenstein im Bay.Wald und ja, es ist leider ein Einzelexemplar.

"Experten" schätzen gerne mal großzügig beim Alter. Persönlich würde ich gar kein Alter angeben, weil man es einfach nicht sagen kann. Was ich mir aber durchaus vorstellen kann, dass der Baum deutlich älter ist als man anhand der Maße schätzen würde. Es sind oft nicht die großen Exemplare, welche ein besonders hohes Alter erreichen.

Gruß
Tom
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Andreas Roth am 16-Mai-2021, 21:46
Alt ist der Baum auf jeden Fall, für eine Eibe ist der Stamm jedenfalls ungewöhnlich mächtig, und man kann zumindest vermuten, dass die Krone auch schon den einen oder anderen Verlust erlitten hat.
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: heiquo am 17-Mai-2021, 15:48
Ein schöner Baum - leider wohl nur ein Einzelexemplar ?!

Ich habe in meinen Beständen ja auch schon so an die tausend Eiben gepflanzt, anfangs einfach über's Internet von verschieden Stellen gekauft, später zunehmend auch selbst geerntet und angezogen...   ::)

Eine gute Adresse scheint mir eine spezielle Baumschule in Schrobenhausen zu sein, die ihr Saatgut in der 'Weltenburger Enge' selbst erntet...
(Meine jüngsten 100 Stück!)

LGs,  Remi

Hallo zusammen,

ich möchte in unseren Buchen/Eichenwald auch in den nächsten Jahren nach und nach Eiben pflanzen. Der Wald ist einfach zu durchsichtig und daher soll jetzt was gemacht werden. Die Baumschule oben werde ich mir mal ansehen, Remi hat ja da die meiste Erfahrung!
Samenernte bei unseren echt alten Eibenbeständen in der Nähe werde ich auch mal testen. Mit Remi haben wir hier ja auch den besten Ansprechpartner in Sachen Eiben :), werde ich bestimmt mal darauf zurückkommen.

Grüße, Heiko
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Tuff am 18-Mai-2021, 00:43
Ja, oben am Remi-Turm ... da schafft der Eibenweber ... eine seltener Kauz !
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: sequotax am 18-Mai-2021, 08:18
 :)   Eiben Nähe Römerturm...   ;)
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Bernhard am 20-Mai-2021, 18:10
der Eibenweber

Habe mal gegoogelt:  Den Vogel gibt es nur in Burgsalach.  ???
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Tuff am 21-Mai-2021, 02:01
Der nächste, und möglicherweise letzte ? Verwandte könnten die Dusties sein, Schräge Vögel irgendwo im Norden Englands, wo es noch Eiben-Urwälder gibt ...

http://www.dustys-lebensholz.de/Seminare.html (http://www.dustys-lebensholz.de/Seminare.html)

https://www.bbc.co.uk/programmes/p05l5qsb
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: MarcB96 am 14-Mai-2022, 21:12
Ich weiß nicht, ob die Eiben im Weinheimer Schlosspark bekannt sind. Dort stehen mehrere besonders beeindruckende Exemplare, welche zwar nicht besonders hoch, aber bereits mehrere 100 Jahre alt sein müssten.

Das mächtigste Exemplar nahe der beiden Mammutbäume:

(https://abload.de/img/kldscn30766ljof.jpg)

Sowie 2 zwar etwas kleinere, aber nicht weniger beeindruckende Eiben nahe des Schlosses:

(https://abload.de/img/kldscn312608k4m.jpg)

(https://abload.de/img/kldscn312714kl0.jpg)

(https://abload.de/img/kldscn3134h2kba.jpg)

(https://abload.de/img/kldscn3137y8j4i.jpg)

Das unscheinbare Äußere des schöneren der beiden Büsche von außen:

(https://abload.de/img/kldscn3139exjvv.jpg)

Bei beiden Büschen kann man in die Mitte reingehen, leider ist der zweite Busch innen bereits stark ausgedünnt:

(https://abload.de/img/kldscn3141c2j5g.jpg)

Dennoch bietet er wie der andere Busch schöne Einblicke in das Innere dieser (mutmaßlich) sehr alten Pflanzen.

(https://abload.de/img/kldscn3142w5jd0.jpg)

(https://abload.de/img/kldscn3145cektq.jpg)

Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: Tuff am 15-Mai-2022, 02:23
Wunderbare Fotos, Marc!

Unsere Eiben (ich meine Taxus baccata) sind finde ich besonders schwer abzulichten. Von außen oft so dicht begrünt daß man den Stamm / die Stämme nicht erkennen kann. Von innen fehlt der Größenmaßstab. Und irgendwie geben Fotos und auch Filme meist auch nicht die Eiben-Atmosphäre wieder, der schattige Duft und dieses Gefühl von langer Lebensdauer, innerer Widerstandskraft, unendlicher Geduld, keine Eile ...

Tom E hat irgendwo mal geschrieben, die Stammdicke bedeutet nicht viel bei Eiben und das Alter ist sehr schwer zu bestimmen, und das stimmt. Nicht nur weil sie unfassbar feinringig wachsen können; sondern weil sie auch nach den grössten Kakastrophen (wie Blitzschlag oder Motorsäge) wieder austreiben. Oft wachsen sie dann buschig auseinander und nach vielen hundert Jahren sind vielleicht nur noch einzelne, eher dünne Stämmlinge übrig wie in deinen Fotos, Marc. Aber die Wurzel aus denen sie entspringen kann viele male älter sein. (1)

Ich habe auch schon abgesägte eher dicke Eiben gesehen die aus mehreren funsionierten Stämmlingen bestanden. Trotzdem kann man das Alter nicht an einem dieser Stämmlinge festmachen. Und bei langlebigen Baumarten ist der Kernbereich generell oft schon vermodert und niemand kann das Alter wirklich sicher festlegen.

Ich habe gerade in der Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_Eibe#Erscheinungsbild) nachgelesen und dort steht, daß alte Eiben sehr oft hohl sind und dann irgendwann auch zusammenbrechen. Es bleiben genau solche (oft kreisförmig angeordneten) Stammfragmente übrig wie in deinen Fotos, Marc, die dann als einzelne Stämme weiterwachsen.

(1) Tatsächlich ist die meist mächtige und tiefe Wurzel (https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_Eibe#Das_Wurzelsystem) eigentlich das Wesentliche der Eibe. (Ähnliches gilt aber auch für einige andere Baumarten, etwa Zitterpappelwälder und wohl auch der Coast Redwood.)
Titel: Re: Die Eibe
Beitrag von: MarcB96 am 15-Mai-2022, 02:29
Wunderbare Fotos, Marc!

Unsere Eiben (ich meine Taxus baccata) sind finde ich besonders schwer abzulichten. Von außen oft so dicht begrünt daß man den Stamm / die Stämme nicht erkennen kann. Von innen fehlt der Größenmaßstab. Und irgendwie geben Fotos und auch Filme meist auch nicht die Eiben-Atmosphäre wieder, der schattige Duft und dieses Gefühl von langer Lebensdauer, innerer Widerstandskraft, unendlicher Geduld, keine Eile ...

Tom E hat irgendwo mal geschrieben, die Stammdicke bedeutet nicht viel bei Eiben und das Alter ist sehr schwer zu bestimmen, und das stimmt. Nicht nur weil sie unfassbar feinringig wachsen können; sondern weil sie auch nach den grössten Kakastrophen (wie Blitzschlag oder Motorsäge) wieder austreiben. Oft wachsen sie dann buschig auseinander und nach vielen hundert Jahren sind vielleicht nur noch einzelne, eher dünne Stämmlinge übrig wie in deinen Fotos, Marc. Aber die Wurzel aus denen sie entspringen kann viele male älter sein. (1)

Ich habe auch schon abgesägte eher dicke Eiben gesehen die aus mehreren funsionierten Stämmlingen bestanden. Trotzdem kann man das Alter nicht an einem dieser Stämmlinge festmachen. Und bei langlebigen Baumarten ist der Kernbereich generell oft schon vermodert und niemand kann das Alter wirklich sicher festlegen.

Ich habe gerade in der Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_Eibe#Erscheinungsbild) nachgelesen und dort steht, daß alte Eiben sehr oft hohl sind und dann irgendwann auch zusammenbrechen. Es bleiben genau solche (oft kreisförmig angeordneten) Stammfragmente übrig wie in deinen Fotos, Marc, die dann als einzelne Stämme weiterwachsen.

(1) Tatsächlich ist die meist mächtige und tiefe Wurzel (https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_Eibe#Das_Wurzelsystem) eigentlich das Wesentliche der Eibe. (Ähnliches gilt aber auch für einige andere Baumarten, etwa Zitterpappelwälder und wohl auch der Coast Redwood.)

In Weinheim im Hermannshof gibt es soweit ich mich erinnere auch Eiben, die richtig wie Bäume wachsen (mit offenem Stamm und einer höherliegenden Baumkrone).
Dahingehend ist Weinheim (mal abgesehen von den unzähligen anderen hoch interessanten Bäumen) echt was besonderes. Was mich bei den sehr alten Eiben im Schlosspark (ich vermute dass sie sehr alt sind, weil der Schlosspark/Schloss ja auch ziemlich alt (laut Wikipedia um 1400 rum) ist) aber auch so fasziniert hat ist, dass sie obwohl sie von außen so unscheinbar/langweilig wirken, innen so extrem schön sind (normal hat man eigentlich immer im Hinterkopf, dass Eiben giftig sind.....was vermutlich oft schon für eine unbewusste Abneigung sorgt....).
Edit: ist eigentlich der fast direkt neben der riesigen Libanonzeder stehende (mutmaßliche, weil ichs auf dem Foto nicht zweifelsfrei erkennen kann) Mammutbaum bereits bekannt?

(https://abload.de/img/dscn30832oj7b.jpg)