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Mammutbäume (öffentlicher Bereich) => Mammutbäume melden => Thema gestartet von: Mick Rodella am 06-April-2009, 22:37

Titel: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: Mick Rodella am 06-April-2009, 22:37
Hallo Mammutbaumfreunde,

hier ein Problemfall, der mir besonders am Herzen liegt: der alte Mammut am Finanzamt Brühl war meine allererste Baummeldung. Der Standort war nie optimal, und der Baum hat im Laufe der Jahre bereits auffällig viele dicke Äste abgeworfen. Mir ist seit längerem bekannt, dass dort ein Einkaufszentrum errichtet werden soll, der Baum jedoch nicht gefällt werden darf.

Bald wird die Grube ausgehoben, was sicher den Grundwasserspiegel beeinflusst und den Baum einiges an Wurzeln kosten wird. Es ist interessant zu lesen, welche Maßnahmen getroffen werden sollen, um den Baum zu entlasten, aber es ist zu befürchten, dass er trotzdem Schaden nimmt. Der Abstand vom Bauzaun zum Stamm beträgt etwa die Kronenbreite.

Der Nachbar-BM auf der Verkehrsinsel hat ja leider das zeitliche gesegnet, hoffentlich ist dem verbliebenen Veteranen eine dankbarere Zukunft gegeben.

http://mbreg.de/forum/index.php?topic=1590.0

Werde Euch weiter mit Bildern auf dem laufenden halten.

Mal ganz interessant zu überfliegen:

http://www.bruehl.de/rathaus/bauen/downloads/bplan_03_07_noerdlich_finanzamt.pdf

Gruß aus Hürth (bei Brühl)
Micha
Titel: Re: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: TaunusBonsai am 07-April-2009, 07:28
Moin Micha,

also das, was in dem Plan unter Punkt 3.4 beschrieben ist, hört sich für mich schon sehr gut an.
Das mit dem Grundwasserspiegel kann vielleicht der Jürgen mal beurteilen, da kenne ich mich nicht aus, denke aber, dass der doch "nur" für die Zeit des Baus (wenn überhaupt) abgesenkt wird. Ich denke, in dem Falle könnte man doch die Behörde auf einen erhöhten Wasserbedarf aufmerksam machen (Wasser aus der Grube?). So, wie das im Plan steht, scheinen die ja schon sehr bedacht auf den Erhalt des Baumes zu sein.
Bin gespannt... ::)

optimistischer Gruß aus'm Taunus vom Ralf
Titel: Re: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: Bischi am 07-April-2009, 07:52
Moin Micha
Das sieht doch garnicht schlecht aus für den Veteranen, der Schutz des Baumes wird ja im Bebaungsplan eindeutig festgeschrieben,- selbst das Entfernen von Totholz des BM durch eine Fachfirma wird vorgeschrieben. Die Baumscheiben werden nach den Bauarbeiten durch Wurzelbrücken geschützt,
wie groß die aber bei dem BM nacher ist ???
Hier ein Beispiel zur Wurzelbrücke
http://www.elancia-ag.de/index.php?produkt=Baumschutz&produkte=5&artikel=2

Grundwasserabsenkung kann auf verschiedene Arten erfolgen
1. Abpumpen des Wassers aus der Baugrube (im Rheingebiet nicht zu empfehlen), da kann sich das ein oder andere Gebäude schonmal im ganzen etwas setzen (siehe Köln, Stadtarchiv)  :o
2. Vereisen des Erdreiches um den Bereich der Baugrube
Durch Rohrleitungen wird Stickstoff durch das Erdreich gepumpt, so entseht ein unterirdischer Eispanzer um die Baugrube und hält das Grundwasser der Umgebung während der Bauzeit zurück (sehr zu empfehlen)

Pumpfreie Grüße vom Jürgen

Titel: Re: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: Mick Rodella am 07-April-2009, 08:18
Danke Euch beiden,

da wollen wir mal das beste hoffen. Würde mich freuen, wenn der Riese auf Dauer durchhält.

Jürgen, interessant, was Du schreibst. Wie weitreichend mag denn so eine Stickstoffvereisung sein? 2 Meter?

besten Gruß,
Micha
Titel: Re: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: Michael D. am 09-April-2009, 09:13
Hallo,Mick !  

Es wäre wirklich schade,wenn das Prachtstück Schaden nehmen würde! Ich würde der Behörde vorschlagen,für den Verlauf der Bauarbeiten einen Teil des abgepumpten Grundwassers über eine Tröpfchen-Bewässerung in den Wurzelbereich des BM´s zu leiten.Das Prinzip der Tröpfchen-Bewässerung wird seit etlichen Jahren im Gartenbau erfolgreich eingesetzt,um einerseits Wasser einzusparen und den Pflanzen nur die tatsächlich benötigte Menge zuzuführen.Wenn man das auf den Bedarf eines BM´s einrichtet,müßte er diese Tortur der Grundwassersenkung gut überleben. Es würde mich dann interessieren,was die Gemeindevertreter dazu denken.

Viele gespannte Grüße ! Michael  :)
Titel: Re: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: Mick Rodella am 09-April-2009, 21:33
Hallo Michael,

werde beizeiten die Zuständigen wg. der Wasserversorgung kontaktieren. Blöd ist halt, dass der Baum sowieso gerade eine etwas heikle Phase durchmacht, wirft mächtig Holz ab.

Danke für Dein Interesse und besten Gruß,
Micha 
Titel: Re: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: Lukas Wieser am 10-April-2009, 10:43
An Mick Rodella: Hallo Michael!:-) Toller, alter BM!:-) Der hat seine Starkäste allerdings nicht "abgeworfen", so was tut mir weh in den Gehörgängen!;-) Es klingt jetzt eigenartig, aber dieser BM verliert immer wieder Äste weil er sehr vital ist!:-) Durch das haben die Äste bei Sturm mehr Angriffsfläche!:-) Wenn solche Äste abbrechen sind sie zu 99% gesund und brechen durch reine Gewalteinwirkung, da wird also nichts abgeworfen!;-) LG Lukas.
Titel: Re: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: Mick Rodella am 15-Mai-2010, 22:07
Hallo nach einem Jahr,

nachdem im Vorjahr die alte Asphaltdecke abgetragen und ersetzt wurde, etwa 1/3 der Äste entfernt wurden und ein 70 cm hoher "Mulchcontainer" um den Baum errichtet worden ist, bietet sich ein völlig neues Bild. Das Bauvorhaben war weniger umfangreich als befürchtet, der BM (BHD aktuell 2.06 m) darf sich weiter nach Belieben ausbreiten.

Stand der Baum früher eher unbeachtet am Gammel-Parkplatz, hat das jetzt immerhin was von King Kong in New York. Naturerlebnis am Discounter.

Die Beleuchtung im Geäst wirkt fast, als hätte man dem Riesen was nettes zum Spielen gegeben...

Ich finde, das sieht recht gut aus und man darf davon ausgehen, dass hier auch betr. der Wurzelproblematik Experten am Werk waren. Hoffentlich kann der BM auf Dauer erhalten werden. Interessanter Referenzfall pro Mammutbaum.  :)

LG Micha
Titel: Re: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: ac-sequoia am 15-Mai-2010, 22:44
Hallo Micha,

das sind doch mal gute Neuigkeiten.
Der macht echt was her dort :)

Und er wird mit Sicherheit, die ein oder anderen Blicke auf sich ziehen.

Gruß
Andreas
Titel: Re: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: Sir Cachelot am 15-Mai-2010, 23:33
Hoffentlich wird der gegossen....ist ja alles versiegelt bis auf die paar qm.
Titel: Re: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: Mick Rodella am 16-Mai-2010, 00:42
Bauträger und Stadt sind stolz auf "ihren" Mammutbaum, ich denke, die werden ihr bestes geben.

Viele Bilder, am Ende noch eine kleine Story dazu, mit Fakten aus unserem Register: http://www.amwprojekte.de/data/media/downloads/090323-News-1-2-1238055024.pdf

Vorgabe war, den Baum dauerhaft zu erhalten. Kein leichter Job, zumal der BM auf der anderen Straßenseite nach vergleichbaren Baumaßnahmen eingegangen ist...
Titel: Re: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: Sir Cachelot am 16-Mai-2010, 01:23
...neben ihm gibt es noch 19 weitere Mammutbäume
in der Schlossstadt.
- laut Register sind es mehr.... ;)

Man wird sehen ob er schlapp macht - auch sturmbedingt.
Spätestens wenn einem mal ein fetter Ast aufs Auto fällt, wird man sich Gedanken machen....
Titel: Re: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: Zinnauer am 16-Mai-2010, 01:28
Natürlich hätte alles viel schlimmer kommen können, von total zuasphaltieren bis gleich roden. So gesehen ist die Lösung nicht schlecht.

Optimal ist sie mMn aber (noch) nicht. Da hätte man dem alten BM doch 15 - 20 m im Umkreis eine Erd- bzw. Wiesenfläche gönnen müssen oder eine gleichgroße Fläche zumindest nicht asphaltieren sondern mit befahrbaren Natur- oder Kunststeinen belegen müssen, sodass der Boden darunter wenigstens atmen und Regenwasser versickern kann.

Suboptimaler Gruß vom Zinnauer
Titel: Re: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: Mick Rodella am 16-Mai-2010, 01:45
Zitat
laut Register sind es mehr....

Man war ja in der Zwischenzeit nicht untätig.

Zitat
Spätestens wenn einem mal ein fetter Ast aufs Auto fällt, wird man sich Gedanken machen....

Heutzutage kannst Du alles vermarkten. Z. B. Action-Shopping. Aber im Ernst: Windbruch ist ja kein BM-spezifisches Problem. Platanen machen diesbezüglich mehr Arbeit, und davon gibts massig in Innenstädten. Die Laterne ist sicher bewusst da gesetzt worden, um den untersten Ast abzustützen  ;)

Zitat
Optimal ist sie mMn aber (noch) nicht. Da hätte man dem alten BM doch 15 - 20 m im Umkreis eine Erd- bzw. Wiesenfläche gönnen müssen oder eine gleichgroße Fläche zumindest nicht asphaltieren sondern mit befahrbaren Natur- oder Kunststeinen belegen müssen, sodass der Boden darunter wenigstens atmen und Regenwasser versickern kann.

Optimal stand der vorher auch nicht. Der Boden war schon weitgehend in 3 Richtungen versiegelt. Jetzt allerdings zu allen Seiten. Dafür hat man die bedrängende Lindenallee gekürzt sowie das Buschwerk entfernt...

Gruß,
Micha




Titel: Re: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: Pungitius am 16-Mai-2010, 14:23
Hallo Micha,

da kann man dem Baum für die nächste Zeit nur noch das Beste wünschen. Auf jeden Fall entschärft er optisch die entstandene Betonwüste.

Gruß Pungitius
Titel: Re: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: Waldläufer am 16-Mai-2010, 19:57
Hallo,
schließe mich weitgehend Michaels suboptimaler Einschätzung an. Er hat ja nur sein kleines Hochbeetchen - keine weiteren Wurzelbrücken.
Ob ihm diese Anfüllung gut tut möchte ich fast bezweifeln.
Vorher hatte er doch nach hinten Ausbreitungsmöglichkeiten u. der umgebende alte Asphalt war wahrscheinlich brüchig das heißt wasserdurchlässig.
Gestalterisch sieht es schon imposant aus. Natürlich jetzt sehr interessant ob und wie lange er durchhält.

                                    Viele Grüße                  Bernt
Titel: Re: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: Sischuwa am 16-Mai-2010, 22:26
...das wichtigste ist doch: Er steht noch, er steht noch, er steht noch...Jaaaaaaa, er steht noch... ::) da simmer ja erstmal beruhigt...
sieht sehr futuristisch aus, stimmt schon

Zitat
Auf jeden Fall entschärft er optisch die entstandene Betonwüste.
und das ist heutzutage wichtig und Goldwert...
Titel: Re: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: ErikFrohne am 29-September-2022, 16:57
Leider hat der Mammutbaum am Finanzamt in der Kölnstraße die letzten trockenen Jahre leider nicht überlebt. Er wurde am 22. September 2022 gefällt :( .

Siehe dazu auch den Beitrag aus dem Brühler Schlossboten: https://www.rheinische-anzeigenblaetter.de/bruehl/c-nachrichten/mammutbaum-ist-abgestorben_a258431

(https://wm.familie-frohne.net/images/Mammutbaum-Lidl-Faellung.jpg)
(Bild von der Fällung)

(https://wm.familie-frohne.net/images/Mammutbaum-Lidl-20201128.jpg)
(Bild vom 28. November 2020)
Titel: Re: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: TaunusBonsai am 01-Oktober-2022, 13:04
Hallo Erik,

schade um den ehemals sehr schönen Baum. :-X
Danke für die "letzten" Infos.


bedauernder Gruß aus'm Taunus vom Ralf
Titel: Re: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: Sischuwa am 02-Oktober-2022, 11:33
 :'(...wieder einer weg...sehr schade um diesen Riesenbaum...

..ebenfalls bedauernder Gruss
Titel: Re: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: dendroniker am 04-Oktober-2022, 22:22
Halloo - machen wir uns nichts vor.
Wenn man die gravierende Veränderung des Baumumfeldes betrachtet, muß man sagen:Das Prachtexemplar wurde dem KfZ-Verkehr zu kommerziellen Zwecken regelrecht geopfert.

Und die bautechnischen Maßnahmen mit dem Palisadenhochbeet waren gegenüber dem BM unehrlich und "Blendwerk/Sand"  für kritische Augen. 

Ein bemerkenswert trauriges Ende und es gibt so viele ähnliche Fälle mit anderen wertvollen Bäumen.

dendroniker 



(http://mbreg.de/forum/index.php?action=dlattach;topic=2892.0;attach=24582;image)
(https://wm.familie-frohne.net/images/Mammutbaum-Lidl-20201128.jpg)
Titel: Re: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: dendroniker am 04-Oktober-2022, 22:35
Bauträger und Stadt sind stolz auf "ihren" Mammutbaum, ich denke, die werden ihr bestes geben. .....

Vorgabe war, den Baum dauerhaft zu erhalten. Kein leichter Job, zumal der BM auf der anderen Straßenseite nach vergleichbaren Baumaßnahmen eingegangen ist...
Das hat somit nicht gereicht.Und ist zu 100% Vorgabe verfehlt.
Titel: Re: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: Tuff am 05-Oktober-2022, 02:49
man darf davon ausgehen, dass hier auch betr. der Wurzelproblematik Experten am Werk waren.

Leider keine Mammutbaum Experten ... die Menschen machen sich leider zu oft keine klare Vorstellung davon, wie und wo genau die Wurzeln von Mammutbäumen sich ausbreiten. Wenn man sich das 2010 Foto von Mick mal anschaut, stellt man fest, daß hier zielgenau der Hauptwurzelraum asphaltiert wurde, während genau die weniger entscheidende Flächen ein dekoratives Pflaster bekamen. *ungläubiges kopfschüttel*

Das hübsche Mulchbeet unter der Krone, mit vergleichsweise hohem Aufwand hergestellt und prominenter Beweis für die Sorgfalt der Stadt, setzt dann noch eins drauf denn es spielt für die Feinwurzeln fast gar keine Rolle.

Entscheidend wäre es gewesen, zuerst mal zu analysieren, wo vorher die Brüche im alten Asphalt verliefen, wio das Regenwasser hinlief und wo es einsickerte, und wo sich wirklich freie Flächen zur Atmung befanden. Und genau diese Verhältnisse hätte man erhalten müssen.

Das 'zufällig-organische' Muster fügte sich aber natürlich in keinerlei geometrische Planung ein.

Wenn man nun so einem großen Baum mehr als 50% seiner Wasserversorgung nimmt, und wahrscheinlich auch einen Teil der Atmung, dann ist es kein Wunder wenn er den Klimawandel nicht überlebt. Schuld sind dann natürlich die Dürren - nicht der Mensch.

Trösten wir uns vielleicht mit dem Gedanken, daß der Baum auch ohne die Baustelle inzwischen extrem schlecht ausgesehen hätte, denn die zunehmenden Dürreperioden  in der nördlichen Hemisphere sind Fakt und immer mehr große Bergmammutbäume leiden darunter, sogar in Kalifornien.

Unter diesen Umständen kann ich Städten nur Joe Bidens 'build better' ans Herz legen: Wenn man einen BM erhalten möchte, um den herum gebaut wird, sollte man gleich ein Konzept finden, welches die Wasserversorgung gegenüber dem Jetzt noch deutlich verbessert.

Wo das nicht möglich ist, und man eher mit einer Verschlechterung rechnen muss, wäre es wahrscheinlich ehrlicher, den Baum gleich zu fällen. Wenigstens kann man dann ungehindert planen und vielleicht kann man mit dem Einsparpotential ja auch irgendwo anders eine neue Grünfläche schaffen, idealerweise mit Spielplatz; oder den Asphalt eines Parkplatzes durch Rasenpflaster ersetzen.
Titel: Re: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: dendroniker am 05-Oktober-2022, 22:08
Wenn Interesse und Respekt gegenüber diesem Exemplar vorhanden gewesen wäre, waren

von den vergangenen 13 !!! Vegetationsperioden mindestens
dieersten 7 Jahre Zeit genug, um mit vollständigem Rückbau der Versiegelungen (laut ZTV) und Verhinderung eines kanalisierten Regenwasserablaufes zugunsten einer Versickerung am MB, zu reagieren und den Baum nicht zu ofpern.

Wer könnte denn mal "spaßeshalber" den quasi Verlustwert (alle ausbleibenden Gratisleisungen sowie den ideellen und den "Buchwert")  des Baumes in EURO  berechnen?

VG   
RalfH.
Titel: Re: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: Tuff am 06-Oktober-2022, 00:00
Man kann 'ideele Werte' nicht in Geld ausdrücken weil es für die keinen Markt gibt. Einzige Ausnahme: Kunst. Und hier gibt es keine Regeln die besagen wer wann und warum berühmt wird. Außer daß irgendwer damit anfing, viel Geld dafür herzugeben und das dann anscheinend andere so beeindruckt daß sie es ebenfalls tun.

Da ist doch vor vielen Jahren mal ein Kreuzfahrtschiff durch ein Korallenriff (UNSECO Schutzgebiet) vor Saudi Arabien geschrappt, und die Sauds haben das Schiff daraufhin festgesetzt und den Schaden berechnet. Inklusive 'ideell' sind sie auf 600 Millionen Dollar gekommen, woraufhin die Reederei lieber ihr Schiff und die Route durch das saudische Staatsgebiet aufgegeben hat.

Seitdem fahren alle Schiffe einen weiten Bogen um die Korallenriffe reicher Ölstaaten.

Mit anderen Worten, ohne einen Mäzen der klagt und der so mächtig ist daß niemand ihm was kann, wird der 'Wert' eines Baumes nicht anerkannt.
Titel: Re: Gnadenfrist für einen alten Riesen?
Beitrag von: Tuff am 06-Oktober-2022, 00:07
Wenn Interesse und Respekt gegenüber diesem Exemplar vorhanden gewesen wäre

Das Interesse war ja da - und zwar, öffentlichkeitswirksam Geld für einen Baum auszugeben. Der Respekt galt hier aber dem Geld, welches quasi beweisen sollte wie 'öko' man ist - nicht wirklich dem Baum. Sonst hätten sie sich eventuell mal mit der Biologie vertraut gemacht.

Dasselbe kann man möglicherweise von den beauftragten Experten sagen. Die haben vielleicht gewusst daß es so nicht funktionieren wird, waren aber entweder zu feige oder zu geldgeil um sich gegen die Planung aufzulehnen. (Ich sage das aus gebotener Vorsicht, bevor ich ihnen Inkompetenz vorwerfen müsste.)