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Mammutbäume (öffentlicher Bereich) => Wissenswertes & News => Thema gestartet von: Wayne am 23-Oktober-2008, 22:05

Titel: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Wayne am 23-Oktober-2008, 22:05
Hallo an Fritz, Mick, Tuff und alle Interessierten,

anbei die Fotos von den 3 Naturverjüngungen in Walenstadt, und um es gleich vorwegzunehmen, es sind Sämlinge und keine Triebe des großen Baums, ich habe sie entdeckt als sie noch Keimblätter hatten.....das Bäumchen auf den ersten beiden Bildern ist im Sommer 2007 gekeimt und jetzt 30cm hoch und 35cm breit...



Bild 3 Naturverjüngung2 ebenfalls gekeimt 2007 5m südlich vom Stamm unter dem 2.dicksten Ast

Bild 4 Naturverjüngung3 6m südöstlich vom Stamm des Giganten

Gruß Lukas
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Fritz am 24-Oktober-2008, 07:16
Supercool  - dann ist das jetzt der erste nachgewiesene u. beschriebene Fall in Europa - das seh ich doch richtig, oder?  :o

( ein bischen mehr "Tam Tam" hätte ich mir hier im Forum aber schon vorgesetllt  ;) )

LG Fritz




Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Bischi am 24-Oktober-2008, 07:39
Hallo Wayne
Die Bilder passen sehr gut zu dem was Tuff im Thema : Feuerökologie beschrieben hatte.
Die BM-Samen sind keine Weitflieger und benötigen zum Keimen eine bewuchsfreie Fläche.
In Kalifornien 'rieseln' die BM-Samen nach einem Waldbrand auf die abgebrannte Fläche und sichern sich noch vor anderen Pflanzen ihren Standort.
Glückwunsch zum Fund vom Jürgen
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Wayne am 24-Oktober-2008, 09:31
@Fritz,

Ja das sollte vielleich doch noch etwas mehr hervorgehoben werden, eine echte Sensation, europaweit die erste Naturverjüngung beim Bergmammutbaum!

Der Lukas hat uns finde ich ein neues Tor zum Wissen über Mammutbäume geöffnet....

Lukas, hier noch mal vielen Dank für deine Informationen, ich hoffe du verstehst wenn die Übertragung der Datenmenge hier ins Forum etwas Zeit in Anspruch nimmt....

Gruß Wayne, und nochmal für alle die hier mitlesen:

Ich spreche quasi mit gespaltener Zunge, wenn "Gruß Lukas" druntersteht ist das eine per sms an mich übermittelte Nachricht die ich für Lukas ins Forum setze, er hat keine Möglichkeit direkt hier ins Forum zu schreiben...

Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Michael D. am 24-Oktober-2008, 11:57
Hallo,Mammutbaum-Freunde !

Fritz,es hat laut dem dortigen Forstamtmann bereits mindestens eine BM-Naturverjüngung in Wuppertal-Burgholz gegeben.

Hallo,Wayne;hallo,Lukas !

Sensationelle Bilder !! Was mir dabei als Novum besonders auffällt : Die Sämlinge stehen in einem Kiesbett,es wäre sehr untersuchenswert,inwieweit es sich positiv auf das Keimverhalten von BM auswirkt,die Samen in ein kiesiges Substrat auszubringen.Schließlich stehen die Sequoien in Californien in den Rockies,sprich,in steinigen  Untergrund.Ich habe dieses positive Verhalten bereits bei anderen Baumarten beobachtet.Es wäre denkbar,daß sich hier völlig neue Aspekte bei der Anzucht ergeben !

Wayne,wie denkst Du zu dem "Pyramidalis",schau mal auf die Seite vom
"Bambus Forum Eberts",´W.Eberts wäre bereit,diese besonders schöne und seltene (ich kenne nur den in B.-B.) "Glaucum" -Variante  vermehren zu lassen,wenn genug Interesse vorhanden ist.

Viele naturverjüngende Grüße ! Michael D.
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: ferstor am 24-Oktober-2008, 14:14
hi,
erst mal großen dank an lukas für die tollen bilder und informationen, die einem mammutfreund hoffnung geben und anreiz weiter zu machen
denkt ihr BM-samen keimen auch auf grobsandigen untergrund von einer sandhalde, weil auf der keimen fast überall wo fichtensamenn hingelagen fichten.

gruß
tim
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Sir Cachelot am 24-Oktober-2008, 15:56
Ob Lukas BM-Samen besonders viel Keimkraft hat?
Das die Gene was taugen sieht man ja...
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Wayne am 24-Oktober-2008, 23:35
@Peter:
Ja, der Samen meines BM ist mit Sicherheit besser als der vieler anderer BM! Dies hat allerdings mehrere Gründe:zum einen produzieren BM denen es gut geht keimfähigeren Samen, zum anderen stehen unweit meines Baums 2 weitere Giganten:
Zum einen der ebenfalls 1886 gepflanzte rotrindrige Schwesterbaum meines Baums mit 7,60 Umfang in 1m, zum anderen ein 1906 gepflanzter Baum mit 10m Umfang in 1m. Dieser stammt mit Sicherheit von einem anderen Herkunftsgebiet ab als mein BM, da dieser extrem viele lange dünne Aste (dickster Ast 70cm Umfang) mit langen Seitenzweigen hat! Dieser Baum blüht jeweils extrem stark und meiner so gut wie überhaupt nicht, es ist also gut möglich das die Sämlinge meines Baums Hybriden zweier kalifornischer Herkunftsgebiete sind+somit lebensfähiger! Auch möglich das ein Teil Selbstbestäubung und ein Teil Fremdbestäubung durch den Schwesterbaum ist....
Gruß Lukas Wieser
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Wayne am 24-Oktober-2008, 23:38
PS: Isoliert stehende BM haben viel schlechtere Samen, die des nördlichen Herkunftsgebiets in Kalifornien produzieren schlechten Samen und leider stammen davon viele BM in Deutschland, England und Schottland ab...gruß Lukas

Anmerkung in eigener Sache: Mountain Home ist südliches Herkunftsgebiet.....
Gruß Wayne
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Joachim Maier am 25-Oktober-2008, 11:42
Die BM-Samen sind keine Weitflieger und benötigen zum Keimen eine bewuchsfreie Fläche.
In Kalifornien 'rieseln' die BM-Samen nach einem Waldbrand auf die abgebrannte Fläche und sichern sich noch vor anderen Pflanzen ihren Standort.

Da muss ich wieder entschieden widersprechen!!! Das ist doch Quatsch! Es kann einem doch keiner weißmachen, dass so leichte Flocken - wie die Bergmammutbaumsamen - nicht weit fliegen können.

Nur weil sie hier in direkter Nachbarschaft zum Mutterbaum wachsen, heißt das noch lange nichts.

Wenn entsprechend Wind geht fliegen - rein physikalisch -solche Samen auch weit.

Nur - wie in allen wissenschaftlich fundierten Texten bschrieben - brauchen Sie eine freie Bodenfläche (insbesondere wegen des Lichthungers, welche auf den oben abgebildeten Fotos auch vorliegt. => Das ist das Entscheidende für die Keimung!!! Deshalb machen die Feuerwehren im Nationalpark auch die kontrollierten Waldbrände!!!

Mit Sicherheit fliegen die Samen auch weit genug, um "theoretisch" auch wo anders keimen zu können. Nur fehlt dort eben die Vegetationsfreie Erdoberfläche!!!

Glückwunsch zum Fund vom Jürgen

Dem schließe ich mich an!
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Sir Cachelot am 25-Oktober-2008, 13:31
Naja, wenn die Samen am Baum hängend aus den Zapfen fallen, dann fliegen die natürlich weit.
Aber die grünen Zapfen mit den potenten Samen sind ja zu. Vielleicht fallen die grünen Zapfen runter und dann gehen die erst auf.
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Joachim Maier am 25-Oktober-2008, 13:38
Naja, wenn die Samen am Baum hängend aus den Zapfen fallen, dann fliegen die natürlich weit.
Aber die grünen Zapfen mit den potenten Samen sind ja zu. Vielleicht fallen die grünen Zapfen runter und dann gehen die erst auf.

Vielleicht aber auch Beides?  ;)  ???  ;)
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: ferstor am 25-Oktober-2008, 13:41
also kann es sein, dass ohne unser wissen irgendwo sich die mammuts weiterverbreiten und keimen

gruß tim
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Joachim Maier am 25-Oktober-2008, 13:44
Hallo,Mammutbaum-Freunde !

 Die Sämlinge stehen in einem Kiesbett,es wäre sehr untersuchenswert,inwieweit es sich positiv auf das Keimverhalten von BM auswirkt,die Samen in ein kiesiges Substrat auszubringen.Schließlich stehen die Sequoien in Californien in den Rockies,sprich,in steinigen  Untergrund.Ich habe dieses positive Verhalten bereits bei anderen Baumarten beobachtet.Es wäre denkbar,daß sich hier völlig neue Aspekte bei der Anzucht ergeben !

Es sind nicht die Rockies, sonder es ist die Sierra Nevada, wo sich die Bergmammutbaum-Naturbestände befinden!

Möglicherweise hält das Kies den Boden von anderer Vegetation frei, was damit den Keimerfolg auch erklären würde.

Vielleicht findet sich ja zu diesem Thema irgendwo eine wissenschaftliche Abhandlung.
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Joachim Maier am 25-Oktober-2008, 13:55
also kann es sein, dass ohne unser wissen irgendwo sich die mammuts weiterverbreiten und keimen

gruß tim

Wie man ja hier (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=2389.0) sieht!  ;)  :D  ;D
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Michael D. am 25-Oktober-2008, 16:55
Hallo,Joachim,du Oberschlauberger !
Erstens : Klar ist es die Sierra Nevada;aber diese ist Teil der Rocky Mountains !!!  Zweitens : Heißt es "der Kies",und nicht "das Kies" !!!

Viele leicht genervte Grüße ! Michael D.  >:(
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Mick Rodella am 25-Oktober-2008, 21:07
Lieber Lukas!

Herzlichen Dank für Dein unglaubliches Engagement in Sachen Sequoiadendron und dass Du uns hier Deine wohlverdiente "Ernte" präsentieren kannst. Endlich der Beweis!

Wünsche Dir und Deinen Riesen- und Zwergenbäumen für die Zukunft nur das beste, auch wenn sie irgendwann mal ohne Düngerli auskommen müssen.

Es muss ein tolles Gefühl sein, ein Leben mit diesen Schätzen teilen zu dürfen!


@ Waykas und Lukayne:

Wäre es nicht sinnvoll, ein Lukas-Avatar anzulegen, auch wenn Wayne (im Moment noch?) Lukas-Texte bringt?

Tausend Dank Euch beiden!

LG Micha
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Wayne am 25-Oktober-2008, 21:13
geht das? kann ich ein 2. Konto anlegen? Wäre sinnvoll......

Gruß Wayne oder wer ich auch immer bin.....
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Mick Rodella am 25-Oktober-2008, 21:18
Klar geht das (wenn Lukas mitspielt)!

Nimm zur Sicherheit eine andere Mail-Adresse...

Hast viel Arbeit im Moment, gell?  ;)

LG Micha
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Wayne am 25-Oktober-2008, 21:28
Jo....aber die Relaisstation hat jetzt pause.....

muß jetzt los hab heute nacht Bardienst, und die Uhr wird zurückgestellt, vom Lukas hab ich noch jede Menge sms zu übertragen, hoffe ich bin morgen dazu in der Lage.....

Werd ein paar Jackys zu mir nehmen, geschmiert läufts besser....

Gruß an alle....

Wayne
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Bernhard am 25-Oktober-2008, 21:33
muß jetzt los hab heute nacht Bardienst,


.... und Tina macht wieder Garderobe ??!

Ihr Armen. Habe heute mal nischt zu tun.......... 8)
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Sischuwa am 25-Oktober-2008, 22:35
Zitat
Habe heute mal nischt zu tun.....
...du Glückspilz ( der einzige "schöne" Pilz)

das kann Ich nur alle 10- 19 Jahre von mir behaupten
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Joachim Maier am 26-Oktober-2008, 09:24
Hallo,Joachim,du Oberschlauberger !
Erstens : Klar ist es die Sierra Nevada;aber diese ist Teil der Rocky Mountains !!!  Zweitens : Heißt es "der Kies",und nicht "das Kies" !!!

Viele leicht genervte Grüße ! Michael D.  >:(


Die Butter => in Bayern: Der Butter

Der Kies => in Bayern: Das Kies (ist auch leichter in das Metallene Kies im Geldbeutel überzuführen!)
 ;)  :D  ;D
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Joachim Maier am 26-Oktober-2008, 09:30
Hallo,Joachim,du Oberschlauberger !
Erstens : Klar ist es die Sierra Nevada;aber diese ist Teil der Rocky Mountains !!! 

Ich habe davon gehört und gelesen, dass die Sierra Nevada nicht zu den Rockies zählt, sondern ein eigenes Gebirge darstellt, wie auch hier (http://de.wikipedia.org/wiki/Sierra_Nevada_(Vereinigte_Staaten)) zu lesen ist.
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: takatapetry am 26-Oktober-2008, 15:11
ohne mich jetzt groß einmischen zu wollen,
die sierra nevada gehört nicht zu den rocky mountains.
die sierra nevada ist die südliche fortsetzung der kaskadenkette und den nordamerikanischen kordilleren.
die eigentlichen rocky mountains befinden sich in kanada und den us bundesstaaten montana,idaho,wyoming,colorado und new mwxico.ebenso zählen zu den rockys die alaskakette, die brookskette und die eliaskette. ferner werden noch andere sierras in mexico und columbien dazu gezählt.

es gehören jedoch nicht dazu, die coast mountains, die kaskadenkette und die sierra nevade.

danke für die aufmerksamkeit
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Michael D. am 27-Oktober-2008, 10:43
Hallo,Joachim;hallo,Nobby !  

Womit wir wieder bei dem Thema "Literatur und ihre Qualität" sind.In meinem USA-Wälzer jedenfalls wurde die Sierra Nevada als Teil der Rocky Mountains beschrieben.Entweder hat der Autor nicht richtig recherchiert, oder es besteht die Möglichkeit,daß sich die Zuordnung im Laufe der Zeit geändert hat (Buch aus den 70ern!).Je mehr geschrieben wird,desto größer die Konfusion ! So wie es aussieht,bin ich derjenige,der wieder einmal einer Falschinformation aufgesessen ist.  :-[  Dies ist mir auch letztens bei den Größen-Angaben der "Großen 10" (BM) in Kalifornien aufgefallen,bei mehreren unterschiedlichen Werken sind die Daten sehr unterschiedlich, und das nicht nur im cm-Bereich.Die Durchmesser differieren teilweise um Meter,es wird gerne übertrieben.

Viele dickstämmige Grüße ! Michael D.

Hallo,Wayne !  

Was mich interessieren würde,ist eigentlich geplant,die (sensationellen) Naturverjüngungen aus dem Wurzelbereich des Riesenteils wegzusetzen; womit es dann eigentlich keine NV mehr ist,aber für den Nachwuchs
sehr viel besser;oder sollen sie dort als echte NV stehen bleiben,mit der Gefahr,daß die Bäumchen kümmern (gegen den Großen kommen sie nicht an -Nahrungskonkurrenz !)? Schwierige Frage !  ;)

Viele fragenstellende Grüße ! Michael D.
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Lukas Wieser am 27-Oktober-2008, 11:45
@joachim Meier:

Da muß ich dir rechtgeben, BM Samen fliegt bei Sturm min 180m weit! Bei meinem großen BM fliegen bei Sturm sogar die grünen Zapfen 30-40m weit, nach Lothar habe ich in 50m Entfernung noch handgelenkdicke Äste mit Nadeln und Zapfen gesichtet, beindicke Äste flogen 30m weit und ein Ast mit 80cm Durchmesser immerhin noch 13m!

Gruß Lukas
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Lukas Wieser am 27-Oktober-2008, 19:40
@Mick

Hallo, schon viel von dir gelesen, Hut ab vor deinem Wissen und deinem Einsatz!

Nun, ich hoffe, dass ich meine unzähligen Mammutbäume noch eine Weile düngen darf! :) ;)

Ich habe mir nämlich vorgenommen meine Bäume an meinem 100. Geburtstag zu vermessen! ;D

Ja, das ist ein großes Geschenk und ein Segen sein Leben mit so großartigen Lebewesen zu teilen! :)

Aber es ist auch eine grosse Verantwortung (besonders beim 3,57m BM) und ein Fluch....Oft denke ich nämlich: was passiert mit meinen Bäumen wenn ich mal gezwungen bin, zu verkaufen? Was passiert mit meinen Bäumen, wenn ich mal nicht mehr bin?

Habe im Hinterkopf eine Stiftung zu gründen, aber dafür brauchts Investoren....Und der Spitalpark Walenstadt sollte unter Naturschutz gestellt werden, damit nicht beim nächsten Spitalausbau meine Bäume dranglauben müssen...Ihr seht, wer was hat, hat auch was zu verlieren, und diese Sorge dämpft manchmal die Freude an den Mammutbäumen....

Kämpferische Grüße

Lukas
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Michael D. am 28-Oktober-2008, 10:57
Hallo,Lukas !  
Inwieweit wäre es denn möglich,mal Saatgut oder Jungpflanzen des Walenstädter Prachtexemplares zu bekommen,offensichtlich scheint es sich um ein sehr potentes Erbgut zu handeln,was man an den Daten sieht.
Habe mir von Wayne Saatgut besorgt und würde gerne eine Vergleichs-Aussaat machen. Es zeigt sich,daß das Saatgut aus Kronberg nicht optimal ist,desweiteren werde ich es auch mal mit Stratifizieren probieren.

Viele Grüße ! Michael D.
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Lukas Wieser am 28-Oktober-2008, 12:55
Hallo Michael, sicher ist es möglich, Saatgut meines Walenstadter Giganten zu bekommen! Werde diesen Winter nach einem Sturm mal Zapfen sammeln+habe noch Samen vom letzten Winter....

Habe am 24.Januar 2008 eine Saatschale dick mit Samen meines Giganten angesäät und meinem Kollegen ins Treibhaus gegeben! :)

Daraus sind 32 Sämlinge zwischen 8 und 23 cm Höhe und einer Breite bis 26cm hervorgegangen, die meisten keimten mit 4 Keimblättern, Vereinzelte mit 3 und 5, ein Bäumchen, das höchste hat leicht hängende Äste im 45 Grad Winkel!

Mit Sicherheit wärs möglich Dir einen Sämling davon abzugeben, brauche allerdings noch selbst etwa die Hälfte für ein Projekt 1150 über NN!

Der Samen von Wayne ist mit 100% Garantie keimfähiger, aber wenn Du von meinem Giganten genug aussähst wirst du auch ein paar Bäumchen durchbringen.....

Wieviel Samen hast du denn von Wayne ausgesäht??? Konntest du irgentwelche spezielle Farben und Wuchsformen entdecken?

Gruß Lukas
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Tuff am 28-Oktober-2008, 15:23
Lieber Lukas, herzlich Willkommen ! 
Und Danke >Wayne für die Vermittlung des Kontaktes!

Ich hätte auch gerne einen Sämling oder Samen von Deinem Baum ! Vieleicht können wir mal eine Sammelbestellung bei Dir machen (über Wayne?). Ich lege selber einen kleinen Genpool an, es wird am Ende aber wohl nur Platz für ca. 15 große Bäume sein aber die sollten möglichst tauglich und auch verschieden sein.

Die Bilder der Naturverjüngung finde ich sensationell ! Du bist meines Wissens zumindest der erste, Lukas, der so etwas mit Bildbeleg veröffentlicht hat. Herzlichen Glückwunsch ! (Oder gibt es von Burgholz auch Bilder?) Es freut mich auch für das Forum ! Ist das hier eigentlich die Erstveröffentlichung Deiner Entdeckung ?

Sicherlich wäre es die Sache wert den Nachwuchs auf Deinen Fotos zu verpflanzen, damit diese 'Survivor' in Zukunft Samenbäume werden können. Es könnte jedoch sehr schwierig sein, ihre Wurzeln sind meterweit verteilt, und man kann kaum vernünftig graben, die Ausgegrabenen könnten also sehr leicht eingehen. Vieleicht kann man als Kompromiß von denen wenn sie etwas größer sind Stecklinge machen. Als Stecklings-Mutterbonsais könnten sie klein und buschig unter dem Großen wachsen, und hätten dennoch eine wertvolle Aufgabe.

Ich suche seit Jahren praktisch unter jedem Baum nach Naturverjüngung, habe aber noch nie was gefunden. Manchmal wachsen unter/bei einem BM kleine Calocedrus oder Thuja aus der Nachbarschaft, und zwar besonders gerne in Kies oder zwischen Rasenpflaster. Deshalb habe ich meiner kleinen Samenbaum-Datenbank von Anfang an das Kriterium 'Kies oder Pflaster' hinzugefügt. Es gibt mehrere Gründe warum Kies o.ä. funktioniert:
(1) Weniger Konkurrenz, insbesondere um Licht. Oftmals sind es lichte Stellen die zur Keimung im Frühjahr feucht genug sind, im Sommer aber austrocknen. Wo die Bedingungen gut genug für Mammutbaumsämlinge sind, sollten sich eigentlich auch andere Pflanzen finden, es sei denn, es gelangen so gut wie keine Samen dorthin.
(2) Schutz der Samen vor Austrocknen durch direkte Sonne; und auch Schutz vor Samen-sterilisierendem UV-Licht (sehr wichtig).
(3) Die Steine schützen auch die Wurzeln der Sämlinge vor Austrocknen
(4) Rasches Abtrocknen nach Regen/Luftfeuchte hemmt die Besiedelung durch Schadpilze
(5) Evtl. etwas mehr Wärme und Strahlungsenergie für die Nadeln und Knospen durch Reflexion der hellen Steine
(5) Es handelt sich bei Kies oft um unbetretene Flächen. Man findet ja gerade in den Städten nicht leicht eine ungestörte grasfreie Stelle (lustiger Begriff).

Zur Flugfähigkeit: Meine persönliche Ansicht ist, gute Flieger brauchen keinen Sturm. Im Sturm fliegt so ziemlich alles erstaunlich weit, Zapfen und Äste und auch eine Hose Kappe die man in der Krone sitzend verliert, deswegen sind diese aber doch nicht 'flugoptimiert' und man kann doch nicht von guten Fliegern sprechen. Vergleichen wir es mal mit Epilobium, eine Pionierpflanze die ebenfalls gerne auf Rohböden keimt, oder mit Weiden und Pappeln - diese Samen fliegen bei Thermik fast von selbst und im Sturm vieleicht kilometerweit (ohne Regen). Unter den Koniferen fällt mir ein ausgesprochener Weitflieger nicht ein (vielleicht ist es für die gar nicht nützlich allzuweit zu fliegen ?) - bei Wind fliegen die leichten Fichten- und Kiefernsamen vermutlich ganz gut aber ich weiß nicht wie weit. Sie sind aber auch keine 'obligatorischen' Pionierbesiedler, jedenfalls nicht so ausgeprägt wie Sequoiadendron, dessen ökologische Eigenarten möglicherweise noch immer nicht vollständig verstanden werden.
 
Um zurück zum Thema zu leiten, unter einem hiesigen max. 50m hohen Mammutbaum suche ich nur im Umkreis von maximal 20m nach Sämlingen, dort fallen die meisten Samen hin.

Alles Gute Lukas, wir freuen uns auf weitere Kommentare und Berichte von Dir !
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Bischi am 28-Oktober-2008, 20:07
Hallo Lukas
Erstmal herzlich Willkommen im Forum auch von mir.
Enorm was du in Sachen Mammuts alles unternimmst, Peter hat mir einen Link geschickt auf dem deine Arbeiten (Vermessen usw) erklärt werden. Damit hast du ganz ordentlich zu tun, alle Achtung.
Hab in Baden Baden unter KM kleine Mini-KM's gesehen, sah erst nach Naturverjüngung durch amen aus, waren aber allesamt Wurzelbrut-Ableger, bin mit dem Finger an den Wurzeln entlang, si knickten alle kurz unter der Erdoberfläche in Richtung Baum ab. (siehe auch Bilder).
@ Tuff: in Burgholz die Naturverjüngung des KM war auch Wurzelbrut wie wir Ende September festgestellt haben,Mich weiß es aber genauer....
Grüße vom Jürgen
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Mick Rodella am 28-Oktober-2008, 22:46
Lieber Jürgen,

ohne mich zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen: als Naturverjüngung kann man meiner Meinung nach sowohl die Verbreitung durch Samen als auch durch Wurzelableger (zumal weit vom Baum entfernt) bezeichnen. Wenn also z. B. in Tervuren oder Burgholz 5 oder 10 Meter vom nächsten Baum entfernt ein neuer hochkommt, breitet sich die Art eben auf diese Weise aus (man sollte also den Ableger und den Ursprungsbaum nicht als einen Baum ansehen, obwohl sie natürlich zusammenhängen). Stockausschlag direkt am Stamm/Stumpf würde ich eher als Regeneration bezeichnen, obwohl auch das für Forstwirte ein gutes Argument für die betreffende Baumart sein kann. 

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber die Ableger auf Deinen Bildern sehen eher wie kleine Riesentannen aus. Standen dort welche in der Nähe?

Nix für ungut & besten Gruß,
Micha
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: JNieder am 28-Oktober-2008, 23:21
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber die Ableger auf Deinen Bildern sehen eher wie kleine Riesentannen aus. Standen dort welche in der Nähe?

Auweia - wenn der Micha so argumentiert ......



...... hat er meistens Recht. 8)

Bischi, aber kein Grund zum :'(

Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Lukas Wieser am 29-Oktober-2008, 07:02
An Tuff: Hallo Tuff, das mit dem Sämling meines Giganten geht in Ordnung, kann auch Samen für Dich sammeln!:-) Ihr könnt ja mal eine Sammelbestellung machen... Hätte später gerne Pflanzdatum, Standort, Fotos und Messungen als Dokumentation!:-) Du schreibst von einem Genpool den Du aufbauen willst, was für BM hast Du denn schon?:-) Konntest Du irgendwelche speziellen Wuchsformen/ Farben feststellen bei Deinen Sämlingen? Kannst Du mir event.im Gegenzug auch mit einem speziellen Sämling dienen? Ja, die Dokumentation im Forum ist die Erste über die Naturverjüngung, ich las schon Monate mit und dachte daß hier dafür der richtige Platz ist!:-) Habe noch viel auf Lager, z.B.BM-Keimlinge die mit 6 und 7 Keimblättern keimten, 6 ist EXTREM selten, und 7 wurde noch nie beobachtet seit man Sequoiadendron Giganteum Samen aussäät!:-) Der mit den 7 Keimblättern lebt noch und ist jetzt etwa 5cm gross, er stammt von dem Schweizer BM mit dem grössten Ast (Umfang 4.68m!!!!!) ab Lieber Gruss Lukas Wieser.
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Lukas Wieser am 29-Oktober-2008, 07:10
BM Schloss Watt Mörschwil Kanton SG. 700m ü.Meer. Pflanzjahr 1870, Stammumfang 1m ü.B. 8.18m, über Boden 15.20m, Höhe: 32m Dickster Ast hat am Ansatz 4.68m Umfang!!!!! Einer meiner Lieblingsbäume, Sämlinge sind in Arbeit!:-) Foto vom 18.3.2008 Gruss Lukas.
 
 
 
 
 
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Bischi am 29-Oktober-2008, 07:18
Hallo Micha
Schliesse mich Jochen an, wenn du das sagst dann wirds auch stimmen,- hast aber wohl recht wenn ich mir die Nadelunterseiten so ansehe, isset die A-G.- ist mir vorher garnicht aufgefallen.  :'(
Sie standen auch direkt unter 2 KM......
Peinlich peinlich.......
Danke für den Tipp
Kopftiefgesengte Grüße vom Jürgen
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Lukas Wieser am 29-Oktober-2008, 07:41
An Michael D.: Zur Naturverjüngung: Den Sämling beim Wurzelausläufer des Giganten werde ich stehen lassen, bin gespannt wie sich das Ganze entwickelt!:-) Die anderen Beiden werde ich ausgraben und weggeben, da sie so nah der Strasse gar nicht wachsen dürfen!:-) Mal sehen, vielleicht werde ich sie dem Meistbietenden abgeben und mit dem Erlös einen weiteren raren BM oder KM im Spitalpark Walenstadt pflanzen... Auf jeden Fall würde der Erlös voll und ganz den Mammutbäumen zugute kommen... Wenn jemand etwas bieten mag, bitte!:-) Habe übrigens alle BM+KM im Spitalpark Walenstadt aus der eigenen Tasche bezahlt, beim grossen KM und beim grössten Pendulum BM haben sich Spitalgärtner Urs Walser und meine Mutter an den Kosten beteiligt... Urs Walser ist seit 35 Jahren Spitalgärtner und ein grosser BM- und KM-Freund!:-) Ohne ihn wäre der Sortengarten nicht möglich gewesen... Gruss Lukas Wieser.
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Fritz am 29-Oktober-2008, 08:39
Moin moin!

Tuff schrieb: "Unter den Koniferen fällt mir ein ausgesprochener Weitflieger nicht ein (vielleicht ist es für die gar nicht nützlich allzuweit zu fliegen ?)"

Als Koniferenfreund lasse ich alles was irgendwie nach Nadelbaum aussieht in meinem Garten hochkommen und immer wieder sind es Lärchen (Larix decidua) ... obwohl in meiner Umgebung keine steht! Evtl. sorgen ja Vögel für die Verbreitung - was ich mit im Gegensatz zur Eibe aber schlecht vorstellen kann, da an Lärchensamen ja außer dem Samen "nicht viel dran ist"  ;)

Evtl. weiß ja jemand mehr ?

Gruß Fritz
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Wayne am 29-Oktober-2008, 08:47
So, bin jetzt mit der Übertragung von allen sms aus der Schweiz fertig, bitte nicht wundern wenn die Beiträge etwas zeitversetzt kommen, habe einfach etwas Zeit für die Verarbeitung gebraucht, ab jetzt gehts schneller, ich leite die sms an meine mailadresse weiter und kann dann rauskopieren.....

Gruß Wayne
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Michael D. am 29-Oktober-2008, 13:08
Hallo,Lukas !  
Das Saatgut von Wayne habe ich bei dem Treffen in B.-B. erhalten und werde es im März 2009 säen,daher kann ich dazu noch nichts sagen.Auf jeden Fall bin ich an Saatgut des Walenstädter Baums interessiert,ist die Frage,wie wir das deichseln mit der Übergabe,eventuell Post oder Absprache mit anderen Interessenten?

Viele sichaufsamenfreuende Grüße ! Michael D.   :D

Hallo,Bischi !  
Meintest Du vielleicht die 1 Naturverjüngung von BM´s in Burgholz ?
Da gibt es leider keine Bilder von;mir hatte das der dortige Forstamtmann
2004 erzählt,das in seiner (schon recht langen) Zeit es nur einmal zu einer NV von BM gekommen sei.

Viele naturverjüngende Grüße ! Michael D.   8)
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Bischi am 29-Oktober-2008, 19:58
Hallo Michael D.
Nein, ich meinte die Naturverjüngung eines KM in Burgholz, hab bei dem Treffen im September mitbekommen, das es sich nicht um Samen, sondern um Wurzelbrut handelte.
Grüße vom Jürgen
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Wayne am 30-Oktober-2008, 19:25

Hallo Lukas, du hast geschrieben, das keimlinge mit 6 Blättern extrem selten sind, anbei mein Keimling mit 6 Blättern... 8) 8)

Aussaat 2008, hat sich aber nicht besonders gut entwickelt....Höhe erst ca. 8cm


Gruß Wayne
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Lukas Wieser am 30-Oktober-2008, 21:23
Hallo Wolfgang, Gratulation!:-) Ja, Keimlinge mit 6 Keimblättern sind selten und kommen in vielen Groves überhaupt nicht vor!:-) Warum sind die Sämlinge von 2008 nur 8cm gross, was war anders als 2007? Damals waren sie bei Dir bis 16cm, richtig?:-) Die Sämlinge meines Giganten sind jetzt, 8 Monate nach der Keimung 10-23cm groß und bis 26cm breit!:-) Der höchste Sämling 2008 mißt 25cm und stammt von einem 1978 gepflanzten 28m BM im Kanton Zug ab!;-) Von diesem BM gelangen 2 Sämlinge, von einem 1974 Gepflanzten isolierten 30m BM gelang einer!:-) Werde diese beiden BM noch melden... Gruss Lukas.
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Wayne am 30-Oktober-2008, 21:47
Der war Teil meines heurigen Experiments "vollsonniger Standort im ersten Jahr"....wäre fast schief gegangen :o :o hast du auch die Erfahrung gemacht, das halbschattig im ersten Jahr am besten ist?

Meine 900 Sämlinge 2008 waren zwischen 5 und 20 cm groß, die 300 kleinsten und schlechtaussehenden hab ich kompostiert....

Übrigens in der Aussaat 2008 so gut wie keine Variationen bis jetzt....

Gruß Wayne
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Lukas Wieser am 31-Oktober-2008, 11:37
Huch Wolfgang!;-) Vielleicht waren ja die Variationen unter diesen 300 Keimlingen!? Vielleicht waren da ja neue Zwerg-BM-Sorten drunter?:-( Diese Bäume können wunderschön aussehen und sind für kleine Gärten geeignet... Habe einen Sämling des Giganten von Soglio, der hats bis jetzt auf bloss 5cm gebracht, der Stamm ist extrem lang+dünn aber sehr zäh und total dunkelbraun verholzt!:-) Meine Mutter muß immer lachen wenn ich ihr den zeige!:-D *grins* Sieht wie eine Karikatur aus!;-) Liebe Grüsse Lukas.
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Lukas Wieser am 31-Oktober-2008, 12:50
Und Wolfgang, ja mit halbschattig habe ich im Sommer auch die besten Erfahrungen gemacht!:-) Im Herbst wars grad umgekehrt, da war volle Sonne besser halbschattig... Gruss Lukas.
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Tuff am 03-November-2008, 23:07
Hallo Lukas,

Meine Sämlinge sind zwar in Kästen, aber von der Keimung an draußen aufgewachsen und fast alle sind durch mehrfachen Hagel gezeichnet, und andere Unwetter, die Hälfte ist ganz ausgefallen und die Überlebenden sind teilweise sehr schwer angeschlagen. Alle sehen sowieso schon sehr unterschiedlich aus. Außerdem waren die Standorte der Kästen verschieden. Das macht es schwierig Variationen zu erkennen.
Die Herkünfte waren bisher nicht sehr variabel, zumeist Bäume im Freiburger Raum, jetzt kommen mehr Herkünfte aus der Kölner Gegend hinzu. Die letzten sind Mitte September gekeimt. In der Regel weiß ich den ursprünglichen Grove der Altbäume nicht. Ich habe sehr viele Aufzeichnungen und Fotos komme aber nicht nach mit der Verwaltung.
Hier (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=1946.0) habe ich die Anfänge festgehalten.

Im zukünftigen Genpool stehen bisher nur ein dutzend als 1jährige gekaufte Sequoiadendron,
deren Herkunft ließ sich leider trotz beharrlicher Versuche nicht mehr herausfinden. Der Saatgutbestand war jedenfalls in Concow, Butte County. Leider gings dann nicht mehr weiter. Dann gibt es noch einen woanders gekauften Jungbaum mit ziemlich blauen und irgendwie etwas reptilienhaften Zweigen. Hier ein paar Fotos von diesem.
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Tuff am 03-November-2008, 23:23
Hey Fritz,

Du hast recht, Lärchensamen könnte man als professionelle Weitflieger bezeichnen. Es passt zu der Pionierstrategie der Lichtbaumart, deren Sämlinge (im Vergleich zur Fichte) im Halbdunkel eines geschlossenen Waldes kaum überleben können, daß sie entfernte offene Stellen (zum Beispiel Lawinenhänge, Brandflächen, oder Kahlschläge) erreichen kann.
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Lukas Wieser am 04-November-2008, 14:08
An Tuff: Hallo Tuff, toller Baum, mit Garantie ein Glaucum!:-) Jetzt gibt es 2 Möglichkeiten, entweder Dir wurde ein Seq.Gig.Glaucum als normaler BM verkauft, oder Du hast einen Sämling mit blauen Nadeln erwischt!?:-) Im letzteren Fall wäre es eine Sorte, Du könntest den Baum z.BGlaucum Typ Tuff nennen!;-) Habe vor einiger Zeit selbst das Glück gehabt in einer Baumschule einen blaunadligen Sämling zu entdecken!:-) Der stach mir unter seinen grünen Kollegen ins Auge wie ein schwarzes Schaf unter Weissen!;-) Dieser Baum hat graublaue Nadeln und ist noch relativ klein, habe ihm den Namen Glaucum Typ Wieser gegeben und ihn der Gemeinde Walenstadt zur Eröffnung des neuen Infrastrukturgebäu-des in der Badeanstalt geschenkt!:-) Der Baum wurde bei einem Festakt am 30.Mai 2008 offiziell entgegengenommen und vom Gemeindepräsiden-ten verdankt!:-) Werde Dir für Deinen Genpool einen Sämling meines Giganten und einen der Giganten von Hausen schenken!:-) Hätte später gern Fotos, Gruss Lukas Wieser.
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Tuff am 14-Januar-2009, 22:04
Thusly escrito Martin:
Kann mir jemand sagen, warum BMs (und KMs und UMs ?) bei "uns" nicht keimen ? Heißt das, in ganz Europa, oder nur in DE, CH und AT ?
Ist es das Klima, oder Schädlinge oder fehlend Waldbrände, ...


Hallo Martin,

KMs und UMs keimen gelegentlich in natura, das wurde auch im Forum schon berichtet, wobei man in Rechnung stellen muß daß es von diesen Bäumen in Europa noch nicht so viele ältere Exemplare gibt. Uns in diesem Forum ist aber (soweit ich weiß) bisher kein einziger Bericht über eine Naturverjüngung des Gebrigsmammutbaumes irgendwo außerhalb der Sierra Nevada bekannt, außer von Lukas für Walenstadt, und von Odysseus (Walter). Ich gehe davon aus daß es gelegentlich vorkommt, aber die Keimlinge einfach nicht überleben, so daß es am Ende niemandem auffällt.

Walter glaubt Sequoiadendron-Keimlinge unter zwei Altbäumen in Heidelberg (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=1246.msg8637#msg8637) gefunden zu haben, und er hat zugegebenermaßen eine Menge Erfahrung und ein gutes Auge. Er hatte die Keimlinge ausgegraben, leider sind sie dann umgefallen. So etwas ist immer sehr kritisch, Keimlinge haben einen sehr feinen, tiefen, und empfindlichen Wurzelfaden. Ich schlage vor Keimlinge aus Naturverjüngung vor Ort vor Tritt und Austrocknen zu schützen und wenigstens ein paar Jahre lang zu päppeln (und viele Fotos zu machen). Man sollte die Anwohner auf das Außergewöhnliche der Situation aufmerksam machen, und um Mithilfe bitten, vielleicht ist sogar ein Bericht in einer Lokalzeitung drin.

Auf jeden Fall braucht es aber einen nachprüfbaren Beweis, am Besten ein paar Makro-Fotos oder ein überlebender mehrjähriger Sämling, damit die Meldung akzeptiert werden kann.

Es würde mich sehr interessieren ob in westamerikansichen Wiederaufforstungen (nach Kahlschlag) in der Sierra jedoch außerhalb der Mammutbaumzone, oder auch ganz woanders, in denen Waldbrände häufig sind, Naturverjüngung von Sequoiadendron beobachtet werden kann. Laut Auskunft eines befreundeten Botanikers und Sierra-Kenners gibt es aber kaum solche Anpflanzungen, vermutlich weil bei forstlichen Anbauten meistens die Holzproduktion beabsichtigt wird, wofür aber dort andere gut geeignete Baumarten zur Verfügung stehen.
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Tuff am 14-Januar-2009, 22:06
Links zu Berichten und Diskussionen über Naturverjüngung von Mammutbäumen:

Gebigsmammut (Sequoiadendron)

http://mbreg.de/forum/index.php?topic=1246.msg8637#msg8637 (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=1246.msg8637#msg8637) Walters Fund in Heidelberg
http://mbreg.de/forum/index.php?topic=1509.0 (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=1509.0) Ökologie der Keimlinge
http://mbreg.de/forum/index.php?topic=2391.0 (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=2391.0) über die Rolle der Fauna
http://mbreg.de/forum/index.php?topic=2140.0 (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=2140.0) Sequoiasophisches zur Feuerökologie
http://mbreg.de/forum/index.php?topic=1434.0 (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=1434.0) Freiland-Aufzucht in Vulkansubstrat Teil 1
http://mbreg.de/forum/index.php?topic=1946.0 (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=1946.0) Freiland-Aufzucht in Vulkansubstrat Teil 2

http://mbreg.de/forum/index.php?topic=1855.msg14
391#msg14391 (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=1855.msg14
391#msg14391) Sensation: Erste Naturverjüngung beim Bergmumpf!

Küstenmammut (Sequoia)

http://mbreg.de/forum/index.php?topic=2243.msg19947#msg19947 (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=2243.msg19947#msg19947) Sequoia Keimlinge im Arboretum Burgholz

Polarmammut (Metasequoia)

Wer hat hier die Links ? Mick ? Margidsche ?

http://mbreg.de/forum/index.php?topic=356.0 (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=356.0) Ich glaube dieser hier gehört auch dazu oder ?
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: MaPr am 15-Januar-2009, 08:29
Hallo Tuff,

Vielen Dank für die Ausführugen, sehr informativ ...

lG
Martin
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Michael D. am 15-Januar-2009, 08:46
Hallo,Tuff !  

Bei meinem Besuch in Wuppertal ( Kauf meiner KM´s) hat mir der dortige Forstamtmann berichtet,daß es,während seiner Zeit, zu einer einzigen Naturverjüngung bei den BM´s gekommen ist.Nicht viel,aber immerhin !

Viele Grüße ! Michael  :)

Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Lukas Wieser am 15-Januar-2009, 16:02
An Tuff: Hallo Tuff, werde ab und zu meine BM Naturverjüngungen mit der Digitalkamera fotografieren, und die Bilder dem Forum zur Verfügung stellen!:-) Den grössten Sämling beim Wurzelausläufer meines Giganten werde ich sicher wachsen lassen!:-) Interessante Feststellung: Alle 3 Naturverjüngungen sind vom Sommer 2007, 2007 war sehr feucht und brachte Walenstadt sage und schreibe 2'077 Liter Niederschlag pro m2!:-) Am 17.11.2007 mußten die Kleinen ungeschützt immerhin -6.8 Grad Celsius aushalten!:-) Gruss Lukas.
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Michael D. am 15-Januar-2009, 16:32
Hallo,Lukas !  

2077 l pro m2 ? Das ist heftig ! Was ist denn bei Euch der "normale" Durchschnitt ?

Viele regenreiche Grüße ! Michael  :)
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Pungitius am 15-Januar-2009, 19:40
Hallo Tuff und Freilandzüchter,

habe vor einigen Tagen folgenden Bericht über die Probleme bei der natürlichen Weißtannenverjüngung gelesen. Ich glaube das das auch so auf die Verjüngung der Mammutbäume übertragbar ist.


http://www.waldwissen.net/themen/wald_wild/wildschaeden/wsl_weisstannenverjuengung_DE (http://www.waldwissen.net/themen/wald_wild/wildschaeden/wsl_weisstannenverjuengung_DE)

Ich hoffe es ist auch für Euch interesannt.

MfG Pungitius



Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Tuff am 16-Januar-2009, 06:13
Der Artikel hat die Ausfälle von Keimlingen durch Fraß (Verbiß) und Trittschäden im Fokus. Das ist für Mammutbäume in Europa bisher nicht das zentrale Problem, da sie nach wie vor hauptsächlich indoor angezogen bzw. gekauft werden, und im Falle von Sequoiadendron in unseren Forsten (ohne Feuer) auch gar nicht keimen können.

Der Artikel ist aber lehrreich bezüglich der Frage, wie man eine waldökologische Frage systematisch erforschen kann. Etwa, was passiert wenn wir einen Bereich unter einem Sequoiadendron als vegetationsfreie 'Brandfläche' herrichten und vor Zutritt von 4- und 2-Beinern schützen ? Keimt dann was oder nicht ? Das müsste man mal bei möglichst vielen Bäumen machen.
 
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Joachim Maier am 16-Januar-2009, 08:13

Polarmammut (Metasequoia)



Woher ist denn die Bezeichnung für den Urweltmammutbaum?
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Tuff am 16-Januar-2009, 22:23
Grade erfunden :) Ich dachte das passt doch nicht schlecht, es ist die Mammutbaum-Gattung die zu Urzeiten am weitesten nördlich vorgedrungen und dabei offensichtlich an arktische Lichtverhältnisse angepasst war. 'Urwelt' ist doch eigentlich ein bißchen albern, es sind doch alles Urweltbäume.
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Lukas Wieser am 18-Januar-2009, 13:41
An Michael D.: Hallo Michael!:-) Der jährliche Niederschlag in Walenstadt beträgt im Schnitt etwa 1'400 Liter pro m2, in feuchten Jahren sinds über 2'000 Liter und in Trockenen um die 1'000!:-) In Alosen/Kt.ZG auf 930m ü.Meer sinds im Schnitt etwa 2'000 Liter (!) Niederschlag pro m2/Jahr, in feuchten Jahren gar 3'000 Liter (!!) und in "Trockenen" etwa 1'500 Liter!:-) Es wäre also sehr gut möglich, daß dereinst die dicksten BM ausserhalb der Sierra Nevada in Alosen stehen!;-) Gruss Lukas.
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Tuff am 25-Januar-2009, 03:57
Hallo Lukas,

Wir hatten ja anfangs mal eine kurze Diskussion darüber was ein 'Weitflieger' ist. Zunächst ist es ja einfach mal eine Ansichtssache was man weit oder nah nennt. 180 Meter erscheinen uns Menschen vielleicht 'weit'. Für einen wirklich vom Design her zum Fliegen geschaffenen Samen ist es aber eher wenig. Dazu habe ich heute zufällig zwei Zahlen zur Douglasie gefunden: Bei der Wiederbesiedlung einer großen Brandfläche fanden sich Sämlinge häufig in 200 m Entfernung, seltener kamen auch 900 m und mehr vor. Ich nehme mal an das bedeutet 200m bei normalem Wind, 900m bei Sturm. (Müsste man aber erst genauer nachlesen wie es gemeint ist.) Das ist nach meinem Gefühl schon an der Grenze zum Weitflieger, und entspricht einer Art die daran angepasst ist 'Rohböden' von außen zu besiedeln.

[] Isaac, Isaac, and Meagher, G.S.(1936): Natural reproduction on the Tillamook Burn two years after the fire. Pacif. Northwest Forest Exp.Sta., Portland, Oregon. 19p + map.

Sequoiadenron folgt meiner Meinung nach einer anderen Strategie. Durch die einzigartige Wuchsgeschwindigkeit bringen sie es so schnell wie möglich zu einer enormen Masse, in der das Feuer in tiefen Brandhöhlen an Sauerstoffmangel erstickt. So können größere Bäume mitten im Inferno überleben. Eine spezielle Anpassung, die als Überlebens-Strategie extrem selten ist, und durch die die scheinbar widersprüchlichen Eigenarten dieser Baumart auf einmal zusammenpassen. Und die mir irgendwie Ehrfurcht und Respekt einflößt. Die Survivors können sich ohne Konkurrenz weiter ausbreiten. Besonders weit fliegen war in dieser Situation nie nötig.

Es gibt in der Ökologie ein Konzept, über das man streiten kann. Jedenfalls besagt es daß die Streuweite bei Baumarten mit Keimlingen mit speziellen Standortansprüchen nicht so hoch sein sollte wie bei Pionierpflanzen die auf allen möglichen Standorten keimen können. Sie bleiben lieber in der Nähe (menschlich gesprochen) statt in der Ferne zu scheifen. Solche Baumarten breiten sich eher als fortschreitender Waldsaum aus. Möglicherweise spielt auch der Schutz der Altbäume (Windschatten, Frostschutz, Luftfeuchte) eine Rolle. Der nächste evolutionäre Schritt ist für solche Arten übrigens die Symbiose mit einem tierischen 'Vektor', der die Samen gezielt an geeignete Standorte bringt.

Sequoiadendron hat einen speziellen Standortanspruch: Gute Wasserversorgung. Ich vermute daß die innerhalb der Koniferen im unteren Bereich liegende, relativ geringe Flugtauglichkeit einhergeht mit Anpassungen an das 'Finden von Wasser'. Dazu könnte die eigenartige Form zählen, die den schwimmfähigen Samen vielleicht irgendwie hilft mit dem Regenabflußwasser zu schwimmen, und später dennoch in Spalten des Bodens versenkt zu werden.

Die Form und das Gewicht der Samen wären also eventuell eine Kombinationslösung für verschiedene scheinbar widersprüchliche Aufgaben.
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Joachim Maier am 26-Januar-2009, 08:31
Die Survivors können sich ohne Konkurrenz weiter ausbreiten. Besonders weit fliegen war in dieser Situation nie nötig.

Was nicht heißt, dass sie dies bei entsprechender Windunterstützung nicht tun. Die Natur nutzt alle Möglichkeiten, die sich ihr bieten.  ;)
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Lukas Wieser am 26-Januar-2009, 12:51
Hallo Michael!:-) Das sehe ich genauso wie Du!:-) Nicht zu vergessen: Die Eichhörnchen die die Zapfen in rauhen Mengen sammeln (bis 500 grüne Zapfen in 30 Minuten!) und als Vorrat überall vergraben!:-) Aus vergessenen Vorräten entstehen sicher immer wieder viele BM!:-) Gruss Lukas. Ps: Du bist im Forum schon oft darauf eingegangen, daß BM einen gut durchlüfteten Boden brauchen... Das stimmt meiner Meinung nach nur bedingt!:-) An der Oberfläche stark verdichteter Boden lässt keine Konkurrenz/ Vegetation zu, die Austrocknung des Bodens wird blockiert und es bildet sich Kondenswasser!:-) Untersuchungen haben gezeigt, daß BM bei denen ein grosser Bereich des Wurzelraums verdichtet ist 50-100% mehr Durchmesser-zuwachs haben!:-) Jetzt soll keiner auf die Idee kommen den Boden um seine BM zu verdichten, die Langzeitfolgen sind NICHT geklärt, und je nach Boden kann eine Verdichtung auch negative Auswirkungen haben!:-) Die Böden in Corseaux+Luzern sind stark verdichtet
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Fritz am 27-Januar-2009, 08:46
(...) Untersuchungen haben gezeigt, daß BM bei denen ein grosser Bereich des Wurzelraums verdichtet ist 50-100% mehr Durchmesser-zuwachs haben!:-) Jetzt soll keiner auf die Idee kommen den Boden um seine BM zu verdichten, die Langzeitfolgen sind NICHT geklärt, und je nach Boden kann eine Verdichtung auch negative Auswirkungen haben!:-) (...)

Moin Lukas - sehr interessant! - hast Du eine Idee warum ein verdichter(-er) Wurzelraum das (Stamm-) Wachstum fördert? Bei der Keimung und bei "Babys" ist die geringere Konkurrenzvegetation natürlich plausibel - aber bei "Teens" ?

Ich bin dabei mit Kompost & Bodendeckern das Bodenleben (Würmer) zu optimieren um einer möglichen Verdichtung (sauerstoffarme Bodenschichten in meinem Lehmboden) beizukommen ( http://mbreg.de/forum/index.php?topic=789.msg10845#msg10845 ) ... und nu lese ich sowas - schluck!  ;)
(Natürlich ging/geht es mir darum evtl. Pilzkrankheiten vorzubeugen und nicht das max. Stammwachstum herauszuholen)

LG Fritz   
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: sequotax am 27-Januar-2009, 09:16
Zum Thema "Bodenverdichtung":
Die BMs in meinem Garten wachsen zum größeren Teil in einer früheren Pferdekoppel. Der Boden ist lehmig, schwer und arg verdichtet, zwei habe ich damals in reinen Sand gepflanzt. Bei Trockenheit ging da ohne Spitzhacke fast gar nichts !!!
Alle Bäume gedeihen prächtig - vielleicht hatten die Bäume in den lockereren Böden einen schnelleren Start...
 :) :) :) :) :)
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Fritz am 27-Januar-2009, 10:02
...in einer früheren Pferdekoppel...Alle Bäume gedeihen prächtig...

Na das ist ja Schummelei ... Remi ist raus aus dem Speedrace wg. illegalen Hilfmitteln (reiner Pferdedung statt "Boden")  :P ...  ;)

LG Fritz

 

 
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Bischi am 27-Januar-2009, 15:26
Ps: Du bist im Forum schon oft darauf eingegangen, daß BM einen gut durchlüfteten Boden brauchen... Das stimmt meiner Meinung nach nur bedingt!:-) An der Oberfläche stark verdichteter Boden lässt keine Konkurrenz/ Vegetation zu, die Austrocknung des Bodens wird blockiert und es bildet sich Kondenswasser!:-) Untersuchungen haben gezeigt, daß BM bei denen ein grosser Bereich des Wurzelraums verdichtet ist 50-100% mehr Durchmesser-zuwachs haben!:-)

Hallo Lukas
Das überrascht mich jetzt aber auch, hast du evtl. eine Erklärung dafür?
Dacht bisher immer, in der Oberfläche aufgelockerter Boden unterbricht die Kapillaren, so das tiefere Bodenschichten länger feucht bleiben. Unter einem großen BM wächst eigentlich aufgrund von Licht-und Wassermangel eh so gut wie nichts mehr. Bei stark verdichteten Böden (z.B. durch ständiges Drüberlaufen), fliesst im Sommer nach Trockenheit doch auch mehr Wasser ab wie in den Boden eindringt (wenn denn nun mal Regentropfen es schaffen sich durch die BM-Krone bis zum Boden durchzuarbeiten).
Vielleicht weiß Lukas ja eine Begründung?
Im Moment etwas ratlose Grüße vom Jürgen
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Tuff am 27-Januar-2009, 23:23
Hallo Lukas ! Gut daß Du uns mal wieder daran erinnerst, nicht pauschal zu denken !

Antwort im Thema Düngung (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=2659.msg28445#msg28445).
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Tuff am 28-Januar-2009, 01:23
Lukas, ich habe noch ein paar Fragen zur Naturverjüngung !

Mich würde interessieren wann Du die Sämlinge entdeckt hast. Man kann das Alter ja nicht ganz leicht erkennen, wenn sie zuvor besonders kümmerlich wuchsen, aber was schätzt Du wieviele Monate alt sie waren sie als Du sie entdeckt hast -> sind sie deinem Gefühl nach eher im Frühling oder eher im Herbst gekeimt ? Beides wäre ja denkbar.

Hast Du zum ersten mal danach geschaut, oder schon seit Jahren ? Wer weiß, vielleicht sind in diesem Jahr sogar noch mehr gekeimt und unbeachtet umgetreten worden ?

Also Du glaubst daß es hauptsächlich an der Feuchte lag daß es in diesem Jahr geklappt hat ?
Meine Frage ist eigentlich, was könnte man denn tun um Naturverjüngung unter Altbäumen zu fördern ... ohne den ganzen Frühsommer hindurch stundenlang zu sprinklern, das wäre in den meisten Fällen zu aufwändig. Etwas, das jeder hier relativ leicht tun könnte !

Schade daß Du kein Foto der Keimlinge hast !
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Lukas Wieser am 30-Januar-2009, 09:11
Hallo Michael!:-) Die Naturverjüngungen habe ich im Sommer 2007 entdeckt als sie Keimblätter+die ersten Nadeln hatten!:-) Ich vermute, daß sie im Mai 2007 gekeimt sind, als nach dem Rekordapril wieder regelmässig Regen fiel!:-) Es waren noch einige mehr, einer keimte sogar im gedeckten, gekiesten Autounterstand!:-) 2 wurden mir letztes Jahr von Idioten ausgerupft!:-(:-@ 2008 entdeckte ich einen ca7cm grossen BM-Keimling der inmitten von Unkraut in der Nadelstreu um sein überleben kämpfte, er hatte auch bereits erste Äste, leider wurde er durch Botrytis zerstört und ist jetzt im Mammutbaum- himmel!:-( Gruss Lukas.
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Tuff am 31-Januar-2009, 02:15
Einer ist in der Nadelstreu gekeimt, inmitten von Unkraut ? Erstaunlich.

Die Gegend um Walenstadt sieht wirklich ein bißchen aus wie inder Sierra...ein See nach Westen, das ist auch optimal (Verdoppleung der Abendsonne + großer Wärmespeicher). Es wäre eine interessante Überlegung welche Täler in den Alpen besonders geeignet wären für BM-Naturverjüngung.
Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Odysseus am 02-März-2009, 21:34
Hi Wayne,
gratuliere. Klasse.

Zu Tuff: Hab dir ja schon vor Jahrmillionen gesagt, ich hab in Heidelberg S. giganteum-Samen aufgehen sehen.

Viele Grüße
Walter

Titel: Re: Naturverjüngung BM Walenstadt
Beitrag von: Lukas Wieser am 28-August-2009, 22:26
22.08.2009 Hallo MB-Freunde!:-) Es ist so weit, die Naturverjüngung bei den Wurzelausläufern meines Giganten ist genau 1.00m hoch, Zuwachs 2009:+77.5cm!:-) *freu* LG Lukas. Ps: Letzten Herbst war der höchste Punkt ein nach oben gebogener Seitenast, jetzt ist es der Haupttrieb!:-)