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Mammutbäume (öffentlicher Bereich) => Projekt Mammutbaum => Thema gestartet von: Richard am 20-November-2014, 18:07

Titel: Baumprojekt in Östringen
Beitrag von: Richard am 20-November-2014, 18:07
Hallo liebe Mammutbaumfreunde,
ich habe schon in einem anderen Thema kurz erwähnt, dass ich plane, eine große Anzahl Bergmammutbäume auszupflanzen. Diese Aktion soll sich über ein paar Jahre
hinwegziehen und ist momentan noch zeitlich völlig unbegrenzt. Man weiß ja nie, was kommt und wie sich die Umstände ergeben. Jedenfalls möchte ich in diesem
Thema das Projekt "Redwoods für die Umwelt" näher erklären und auch einige Fachfragen an Euch dazu stellen. Wenn es nächstes Jahr im Frühjahr dann soweit ist, dass
man mit der Praxis beginnen kann, werden natürlich auch viele Bilder folgen. Aber nun nochmal ganz von Anfang.

Im Jahre 2013 hatte ich selbst große Erfolge in der Bergmammutbaumzucht zu verzeichnen und wurde immer begeisterter von diesen Bäumen. Ich wollte immer mehr und
mehr davon haben. Da nun unser Grundstück mit so vielen Mammutbäumen besetzt ist, dass weiteren Exemplaren nicht genügend Platz geboten werden könnte, musste für
die weitere Zukunft eine Lösung her, um das Hobby in großem Umfang weiterführen zu können. Zudem bin ich schon lange am Thema Naturschutz interessiert und dachte
mir, dass ich diese beiden Themengebiete doch wunderbar verbinden könnte. Grundstücke habe ich jetzt glücklicherweise auch zur Verfügung, wobei der Aktion nun immer
mehr Steine aus dem Weg gelegt werden. Das erste Grundstück das ich bepflanzen würde hat eine Grundfläche von 2000m², liegt etwas am Berghang und die Sonne
scheint die Fläche fast den ganzen Tag komplett aus. Man müsste etwas Buschwerk am Rand entfernen und den Rasen mähen, damit es losgehen könnte. Mein Plan beinhaltet
hauptsächlich die Pflanzung von Bergmammutbäumen. Allerdings habe ich gewisse Bedenken, bei einer Monokultur und deshalb habe ich an Thujen und UM gedacht, um diese
als Puffer zwischen die Bergmammuts zu setzten, falls mal einer eine Krankheit erwischt hat o.ä.
Um nochmals auf den Naturschutz zurückzukommen: Ich bin mit dem deutschen Jane Goodall Institut momentan dabei eine sogenannte "Roots and Shoots" Gruppe für dieses
Projekt zu gründen. Die Aktivistin Dr. Jane Goodall war früher einmal, in den 1960er, Schimpansenforscherin, die dann auf die allgemein schlechte Lage der weltweiten Natur
aufmerksam wurde. Seitdem setzt sie sich nur noch für den Umwelt- und Tierschutz ein. Roots and Shoots Gruppen gibt es in über 100 Ländern auf der Welt und das
Grundprinzip dieser Gruppen ist, dass jugendliche Menschen schon in ihren frühen Jahren auf den Zustand der Natur und Umwelt aufmerksam gemacht werden. Weiter
sollen Kinder und Jugendliche lernen, wie man die Natur nachhaltig schützt oder sogar verbessert.
Doch das Forum und der Verein selbst, spielen dabei auch eine große Rolle. Die Mammutbäume werden alle im Register verzeichnet werden. Das Forum trägt die Infos in
WWW und wir revanchieren uns im Gegenzug mit Werbung für den Verein, damit noch mehr Menschen auf diese tolle Gemeinschaft aufmerksam werden.
Hier im Forum werdet Ihr über die neusten Infos über das Projekt lesen können.
Ich hoffe, dass ich jetzt nicht wieder die Hälft vergessen habe, aber für den Moment dürfte es das gewesen sein.
Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit und bis demnächst.

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Manfred am 20-November-2014, 23:18
Hallo Richard,
also mich würde ja mal interessieren, wo du denn die Grundstücke hernimmst? Am Anfang dachte ich mir "ok, der hat ein paar Hektar zur Verfügung...".
Aber offensichtlich "kaufst" du jetzt ein paar Grundstücke zusammen?  :D , oder hast Eigentümer gefunden, die sich so eine neue Nutzung ihres Grundstücks wünschen?  ::)

Ich nehme an auch bei "euch" in DE gibt es Widmungen von Grundstücken. Bei uns (in AT)  ist ein als Wald gewidmeter Grund noch weniger Wert als ein landwirtschaftlich genutzer Boden. (Ganz zu schweigen von einem "Bauplatz". oder ähnlichem)
Wenn ich also zB ein Feld kaufe und darauf einen Wald pflanze "vernichte" ich ja auch Kaptial --> ich bin mir jetzt gar nicht sicher ob das überhaupt so einfach möglich ist (in AT), oder ob man eben umwidmen muss...

lg
Manfred
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: TaunusBonsai am 21-November-2014, 07:13
Moin Richard,

hört sich alles nicht uninteressant an. Hier (http://mbreg.de/wiki/index.php/Projektplanung) findest du ein Dokument, an dem du dich bei deiner Projektvorstellung orientieren kannst.

Schau mal drüber und wenn du willst, kannst du ja auf den ein oder anderen Punkt vertieft eingehen.

btw: Meldungen fürs Register nehmen wir grundsätzlich erst ab einer Baumhöhe von 2m entgegen, du hast also wahrscheinlich noch etwas Zeit bis dahin.

Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Erfolg und vor allen Dingen Schbass bei deinen Vorhaben (Mensch, wenn ich mir überlege, wie groß die Bäume hätten sein können, wenn ich in deinem Alter welche gepflanzt hätte ...  ::)  ).


interessierter Gruß aus'm Taunus vom Ralf
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Richard am 21-November-2014, 09:42
Hallo Manfred,
ja, ich kaufe mir momentan ein paar Grundstücke zusammen. Doch das, dass ich oben erwähnt habe ist ein kleines Grundstück, dass schon seit
ca. 50 Jahren meiner Familie gehört und weil die nichts damit anzufangen weiß, habe ich den Vorschlag geäußert, das Grundstück zu bepflanzen.
Dass, das Grundstück unbrauchbar wird und im Wert erheblich fällt, ist mir ganz klar. Am wichtigsten ist mir einfach, dass ich eine Absicherung habe,
dass die Bäume auf lange Zeit erhalten werden können. Außerdem ist für mich persönlich ein Grundstück mit Mammutbäumen mehr wert, als ein
Grundstück, auf dem nur Gras und Buschwerk steht. Du hattest auch kurz erwähnt, dass ich eventuell Felder pachten könnte bzw. jemanden gefunden
hätte, der sowas mit seinem Grund veranstalten lässt. Also kurz und knapp, nein. Es ist so, dass mir das auf lange Sicht auch zu gefährlich ist.
Mal angenommen, man bekommt das Recht eines Grundstückbesitzers, Mammutbäume dort auszupflanzen und dieser jemand ist heute zwischen 50 und 60.
Rein theoretisch könnte es sein, dass er in 20-30 Jahren verstirbt und dessen Erben haben dann aber wieder andere Ansichten darüber. Es könnte passieren,
dass die Bäume, im schlimmsten Fall, alle gefällt werden. Wenn man da mehrere Jahre in eine solche Fläche investiert hat und am Ende alles vernichtet wird,
dann war ja alles umsonst und das will ich eben versuchen, zu vermeiden.

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Richard am 21-November-2014, 09:44
Hallo Ralf,
vielen Dank für die Infos und die Glückwünsche.
Wann bist Du denn auf die Idee gekommen, Mammutbäume zu vermehren?

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: TaunusBonsai am 21-November-2014, 13:26
Hi Richard,

gerne doch.
Ich vermehre keine Mammutbäume mehr, das habe ich nur kurz betrieben, habe dazu zu wenig Zeit. Ich habe ein paar kleine Anpflanzungen hier bei uns im Wald in Absprache mit dem Förster. Die pflege ich (Freischneiden etc.), das reicht mir.
Kannst ja hier  (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,4986.0.html)und hier  (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,7625.0.html)mal gucken.


pflegender Gruß aus'm Taunus vom Ralf

Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Bakersfield am 21-November-2014, 18:47
Hallo Richard,

großes Kompliment für dein Engagement!! Das Projekt ist definitiv ambitioniert und hoffentlich erfolgreich, so dass sowohl das frühe Entwicklungsstadium als auch die spätere Wirkung der Anpflanzungen ein lehrreiches Beispiel für die Naturinteressierten darstellt.

Wie ist denn der Boden auf dem ersten Grundstück? Und ist dir über den Grundwasserverlauf dort etwas bekannt?

Das mit der Monokultur funktioniert beim Bergmammut grundsätzlich nicht. Solche Reinbestände zerfallen früher oder später. Wenn du die Bäume jedoch von Beginn an großzügig und vorausschauend in lockeren Kleingruppen setzt, dann wirst du Platz genug für andere Begleitgehölze behalten. Es ist auch möglich den Freiraum zwischen den jungen BMs mit sogenanntem Füllholz zu nutzen, welches dann dem späteren Wachstum der Bergmammuts geopfert werden müsste.

Wir lassen das auf uns zukommen und stehen als Community und Verein Projekt Mammutbaum e.V. gerne bereit dich zu unterstützen.

Viele Grüße,
Frank
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Manfred am 21-November-2014, 22:03
Hallo Richard,
danke für deine ausführliche Antwort!

Natürlich ist "Eigentum" besser als gepachteter Grund. Obwohl man sich seiner eigenen Erben auch nie sicher sein kann  ;D .
Aber die Chancen sind nartürlich ungliech höher, dass diese Bäume dann mind. 100 Jahre stehen können, und danach ist der Bestand sicher schon zu wertvoll um noch ans abholzen zu denken...

Bin schon sehr gespannt auf deine "Erstbepflanzung". Also auf den Abstand, die Größe der Arten-Gruppe, und auf die Begleit- oder Füllgehölze wie von Frank erwähnt.
Hoffe du wirst uns hier auf den Laufenden halten  ;)

lg
Manfred
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Richard am 21-November-2014, 22:27
Hallo Frank,
auch Dir vielen Dank.
Der Boden ist an der Oberfläche eigentlich eher lockerer, die exakte Art der Erde muss ich noch ermitteln, jedoch soll sie sehr fruchtbar sein.
Ab einer Tiefe von 1,5 bis 2 Metern wird es etwas steinig, aber es hält sich in Grenzen. Der genaue Grundwasserverlauf muss ebenfalls noch
ermittelt werden, allerdings weiß ich, dass das Grundstück durchschnittlich sehr feucht ist und somit für Mammutbäume gut geeignet ist.
Die Tage werde ich noch einiges dazu schreiben.

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Richard am 21-November-2014, 22:43
Hallo Manfred,
ich habe mir auch gedacht, dass man sich selbst von familiären Beziehungen nicht verwirren lassen sollte und habe mir da gleich
schriftlich etwas geben lassen.  ;D

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Richard am 25-November-2014, 23:13
Hallo Mammutbaumfreunde,
ich wollte noch die ein oder andere Information zu meinem Projekt abgeben.
Also, dann fang ich mal ganz von vorne an, genau nach dem Muster der Projektplanung.
Lokalisierung des Grundstückes:
Die genauen Koordinaten möchte ich momentan noch nicht angeben, weil ich diese zunächst für mich behalten möchte.
Wenn die ersten Bäume stehen und das Grundstück auch die ersten Fortschritte gemacht hat, dann gebe ich die genaue Adresse hier an.
Was ich schon sagen kann, ist, dass sich die oben erwähnte Fläche von rund 2000m² am Stadtrand der Kleinstadt Östringen bei Karlsruhe befindet.
Das Grundstück ist ein paar hundert Meter vom Wohngebiet entfernt und somit sollte man sich auch keine großen Sorgen um Beschwerden der
Anwohner machen. Am Grundstück selbst sind zwei Zugangsmöglichkeiten vorhanden. Es handelt sich dabei jeweils um Feldwege.

Grundbuch und rechtliche Aspekte:
Was diese Punkte angeht, kann ich Euch sagen, dass ich schon das Meiste geregelt habe und mir aber schon sicher sein kann, dass es genehmigt ist.
Jetzt muss nur noch der Zaun usw. genehmigt werden, aber die Bepflanzung mit Bäumen ist schon "gestattet". Genauer werde ich da auf jeden Fall noch
eingehen, jedoch erst, wenn alles geregelt ist, damit ich nicht hundert mal das gleiche Thema anschneiden muss.

Standtort:
Die Meereshöhe des Geländes beträgt ungefähr 180 Meter über NHN, jedoch werde ich den ganz genauen Wert noch ermitteln müssen. Das Grundstück hat
eine leichte Hanglage und ist in Richtung Westen ausgerichtet. Es ist allerdings so, dass die Sonne fast den ganzen Tag die Fläche auslichtet, da der Hang nicht
all zu steil ist, oder besser gesagt nur leicht abfallend. Die Flächen um das Grundstück sind fast alle alte Feldgrundstücke, die heute nicht mehr viel genutzt werden.
Die meisten werden als Abstellplatz für Holz o.ä. verwendet. Wenn man weiter südlich, den Weg entlang läuft, sind viele Weinberge vorzufinden. Das Feld von mir
wurde vor ca. 30 Jahren auch für den Anbau von Weintrauben verwendet, aber seitdem wächst dort nur Gras und etwas Buschwerk am Rande. Die benachbarten
Felder sind teilweise etwas zugewachsen mit Büschen, hohem Gras und ähnlichem. Der eigentliche Typ der umliegenden Flächen ist somit der des Feldes, jedoch
weiß man das nur, wenn man genauer hinsieht.

Klima:
Das genaue Klima kann ich Euch ehrlich gesagt nicht all zu gut beschreiben, da das nicht mein Fachgebiet ist, aber ich kann es mal probieren.
Der Niederschlag ist hier in den letzten Jahren immer häufiger aufgetreten und ich würde sagen, dass es nur vereinzelt, im Sommer zu kurzen
Trockenperioden auf dem Feld kommen kann, diese aber höchstens ein bis zwei Tage anhalten würden. Somit kann ich sagen, dass es recht häufig
regnet und es dort auch sehr nass ist, aber genaue Angaben machen, kann ich leider nicht. Die Durchschnittstemperatur, im Sommer, liegt ca. bei 25-27°C und
höchstens 40°C, an ganz heißen Tagen. Die Durchschnittstemperatur, im Winter, ist momentan nicht genau festzulegen, da z.B. der letzte Winter bei uns nur
zwei mal Temperaturen unter 0°C brachte. Ich kann aber sagen, dass es keineswegs unter -20°C kalt werden würde, da das in der momentanen Wettersituation
eher unrealistisch wäre.

Wasserversorgung:
Der Bodentyp wird noch ermittelt. Das Grundstück ist wie erwähnt eher feucht bis nass und keineswegs trocken. Die exakte Entfernung zum Grundwasserspiegel
wird ebenfalls noch ermittelt. Die Luftfeuchtigkeit ist etwas höher, als auf einem normalen Feld, da es einiges an Buschwerk und Bäumen in der Umgebung gibt.
(Das Grundstück selbst ist momentan noch komplett ohne einen einzigen Baum.) Ich denke, dass ich die Bäume die erste Zeit etwas gießen muss, bis sie angewachsen
sind, danach jedoch recht schnell damit aufhören kann, da dies wahrscheinlich schnell überflüssig wird.

Projekt-Charakter:
Die Fläche hat eigentlich keine besondere Geschichte. Kurz und schmerzlos: Grundstück in den 1960ern von Großvater gekauft, bis 1985 mit dem Anbau von Weintrauben
bewirtschaftet, ab 1985 bis heute nur noch Gras und Büsche. Das Grundstück setzt sich aus zwei länglichen Flächen zusammen, die zusammen ein Rechteck bilden.
Mir ist noch folgendes eingefallen. Vor ein paar Tagen habe ich die Fläche einmal selbst genau vermessen und war etwas erstaunt. Es sind nämlich nicht 2000m², sondern
nur 1800m². Da sieht man mal, wie sehr man sich auf Angaben Anderer verlassen kann. Das wollte ich noch unbedingt korrigieren. Als Zielvorstellung für dieses Grundstück
habe ich, dass es am Ende mit Mammutbäumen und anderem, ähnlichem Gehölz so bepflanzt ist, dass sich im Laufe der Zeit ein kleines Wäldchen bildet, doch die Bäume
genug Platz zum wachsen haben. Es soll aber eher wie ein Park, als ein Wald angelegt werden. Ich will bestimmt keine Parkanlage anlegen, aber es soll auch nicht
systematisch Baum neben Baum, nach einem Schema gepflanzt sein.

Geplante Pflanzungen:
Wie ich  schon erwähnte möchte ich meinen Schwerpunkt auf den Bergmammutbaum setzten, da er mein Lieblingsbaum ist und über eine gewisse Zähe besitzt. Die genaue
Verteilung, Gruppierung oder Nichtgruppierung der Bäume steht noch nicht fest und wird hier noch diskutiert. Genauso müssen noch Baumarten ausgewählt werden,
die man als Begleitgehölz dazwischen pflanzt. Eine Monokultur wird auf jeden Fall NICHT erfolgen, da der Erfolg ungewiss bis unwahrscheinlich für mich erscheint. Über die
Abstände, in denen gepflanzt wird und den letztlichen Pflanzbestand wird hier ebenfalls noch diskutiert.

Wild- und Wetterschutz:
Ich denke, dass ich mit Wild keine all zu großen Probleme zu befürchten habe, da das Wohngebiet nicht all zu weit entfernt ist und der nächste kleine Wald einen Kilometer
weit weg ist. Dennoch möchte ich unbedingt einen Zaun um das komplette Grundstück ziehen, um tierischen Schäden vorzubeugen. Zudem soll es auch den ein oder
anderen Homo sapiens fern halten, wenn Ihr versteht. Ob ich am Ende zusätzlich noch die Bäume einzeln einzäune, werde ich kurzfristig entscheiden. Der Winterschutz
wird wahrscheinlich im ersten und eventuell zweiten Winter, auf dem Feld erfolgen, allerdings kann ich das jetzt, in der Theorie auch noch nicht genau festlegen.
Wenn eine Dürre entstehen sollte würde ich mit meinem Pick-up die Möglichkeit haben große Wassermengen transportieren zu können, aber das wird hochwahrscheinlich
nicht eintreffen.

Anzucht:
Die Bäume die ich auspflanzen werde, werden ALLE, ausnahmslos von mir persönlich mit dem Samen großgezogen. Natürlich werden auch Spenden angenommen und
ausgepflanzt. Die genauen Daten werden dann natürlich bei jedem Baum verzeichnet, dass man weiß, woher die Samen kommen etc. Ausgepflanzt wird nach dem 2. oder
3. Lebensjahr. Ich weiß, man sagt, erst nach dem 3. Lebensjahr einen BMB auspflanzen, aber ich habe schon öfters Erfahrungen gemacht, dass es auch schon nach dem 2.
funktioniert.

Finanzierung:
Die Finanzierung läuft ausschließlich über mich allein. Spenden werden selbstverständlich dankend angenommen, wenn welche angeboten werden.
Die Flächen, auf denen ausgepflanzt wird, befinden sich alle im eigenen Privatbesitz.

Dann kann es jetzt mit dem Diskutieren anfangen.
Danke für Eure Aufmerksamkeit.

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Richard am 26-November-2014, 21:10
Also, die erste Frage, die ich einfach mal so in den Raum werfe, ist:
Welche Baumarten würdet Ihr als Begleitgehölz vorschlagen und welche Begründung habt Ihr dazu?
Danke

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Tom E am 26-November-2014, 22:38
Hallo Richard,
die erste Frage in diese Richtung wäre wohl, willst du etwas "Exotisches" oder eher heimischen Wald mit untergemischten Mammuts?

Ansonsten würde ich es mit den Mammutbäumen nicht übertreiben. Qualität statt Quantität.
Ich habe mal kurz in eine 1800m² Fläche fünf Mammutbäume mit Kronendurchmessern von 10m eingetragen, ich denke man sieht, dass man in einem lockeren Bestand gar nicht darüber nachdenken braucht, ob man dort 30 Pflänzchen wachsen lässt, außer vielleicht für eine Selektion.

Gruß
Tom


Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Bakersfield am 27-November-2014, 11:51
Hallo Richard,

um im Detail auf alle Punkte deines Planes einzugehen, fehlt mir momentan leider die Zeit. Der Vorweihnachtsstress steigert sich langsam... :-\

Im Grunde hat Tom aber Recht damit, dass es zuerst eine grundsätzliche Entscheidung bezgl. der bevorzugten Gehölzgruppen zu treffen gilt.

Wenn man zusätzlich bedenkt, dass große alte BMs die Fläche später schon sehr leicht ausfüllen können, wenn sie frei wachsen und bis unten beastet bleiben können, dann hast du in diesem Stadium tatsächlich die total freie Wahl. Es wird bestimmt nur wenige Bäume geben, die schon in jungen Jahren Probleme machen werden. Und alt werden sie nicht werden dürfen. Jedenfalls nur wenige außer den BMs.

Die BMs hingegen könntest du durchaus auch etwas zahlreicher setzen, um dann später zu selektieren. Es gibt ja auch dort eine gewisse Streuung. Du musst dann aber auch konsequent sein und tatsächlich Bäume entfernen, denn sonst würden alle mehr oder weniger darunter leiden bzw. du hättest mehr Waldcharakter als dir lieb wäre.

Viele Grüße,
Frank
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Richard am 27-November-2014, 12:08
Hallo Tom,
ich möchte eigentlich heimische und exotische Bäume pflanzen.
Mir schwebt z.B. als Exot der Lebensbaum, also die Thuja oder der Urweltmammutbaum vor und als einheimisches Gehölz die Kastanie oder der Spitzahorn.
Wenn ich mich zwischen diesen vier Baumarten entscheiden müsste, dann würde ich jedoch auf die zwei Exoten eingehen.
Ich habe übrigens noch 36 Mittelmeerzypressen, meint Ihr, ob man mit denen in diesem Projekt etwas anfangen kann?
Danke für die Grafikdarstellung, die ist sehr hilfreich.

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Richard am 27-November-2014, 12:24
Hallo Frank,
also, dass die Begleitbäume nicht alt werden dürfen/sollen/können, habe ich mir schon fast gedacht.
Da ich jedoch eine leichte Baumfällphobie habe, könnte ich eventuell Probleme mit dem Entfernen der Pflanzen bekommen.
Ich habe zwar schon den ein oder anderen Baum gefällt, aber ich weiß nicht, ob ich das mit meinen eigenen Pflanzen könnte.
Im Notfall müsste das mein Vater machen, der hätte da wahrscheinlich keine Probleme damit.
So wie ich das sehe, komme ich jedoch nicht drum herum, Bäume pflanzen zu müssen, die dann wieder gefällt werden, aber lieber so,
bevor die BM eingeengt werden. Das die Fläche am Ende nur 5-8 Bäume beherbergen kann finde ich jetzt nicht so schrecklich, dass
zeigt mir nur, dass ich mir in Zukunft einfach größere Grundstücke suchen sollte.
Ich denke jetzt, dass ich in Richtung Thuja und UM gehen werde, was die Begleitgehölze betrifft, denn Thujen habe ich sowieso noch
zu Hauf bei mir zu Hause. Wenn jemand noch einen Vorschlag hätte, zum Thema Begleitbaum, der kann mir gerne noch andere Baumarten
vorschlagen, ich nehme jeden Vorschlag dankend an.

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Tom E am 27-November-2014, 18:43
Hallo Richard,
was am zukünftig noch auf der Fläche steht... das liegt leider schon lange nicht mehr in deinen Händen.
Ich habe mal verschiedene Pflänzlein auf so einer Fläche eingezeichnet. Auch verschiedene Ahornsorten würden sich natürlich anbieten, evtl auch amerikanische Arten.

Zu viele Zypressen/Thuja würde ich persönlich vermeiden, diese Kollegen machen verdammt dunkel und das ist m.M.n. nicht zwingend schön. Eine Untermischung von
Laubbäumen bietet vielleicht so manchem Frühjahrsblümchen seine Chance. Wie man sehen kann, gefallen mir Obstbäume am Waldrand, hier sind vielleicht auch
Birken, Weiden oder Hainbuchen als Begleitung denkbar.
Statt heimischer Eichen gingen natürlich auch Roteichen, oder beides. Auch Tulpenbäume könnte man untermischen. Die Liste der Möglichkeiten wäre lang. Am Ende wird
es eine Frage deines Geschmacks sein.

Ob einer Mittelmeer-Zypresse der Standort taugt kann ich dir leider nicht sagen, wenn würde ich sie aber an den südlichen Rand befördern.

Gruß
Tom
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Tuff am 28-November-2014, 16:54
Hallo Richard,

Ich finde Dein Projekt sehr interessant. Ich habe ein sehr Ahnliches (ähnliche Zielsetzungen, ähnliche Größe) welches ich vor 14 Jahren begann.

Ich muß grad weg, schreibe aber später noch etwas zu deinen Fragen und meinen Erfahrungen. Nur soviel:

Zum Zwecke des Naturschutzes einen Wald mit 'Exoten' zu begründen, ist in Deutschland total unpopulär. Hier gbt es eine feste Vorstellung davon, daß nur die einheimischen Baumarten gehen. Eigentlich müsste man sagen: Die traditionellen. Denn einerseits werden Douglasie und Roteiche auch akzeptiert, andererseits wurden Ess- und Rosskastanien von den Römern hier angesiedelt und der Ilex ist auch irgendwann erst eingewandert.

Das Problem ist nicht deine Vorstellung, sindern einfach das Wort 'Naturschutz'. Es führt schnell zu erregten Grundsatzdiskussionen.

Wenn Du stattdessen von einem Arboretum oder einem Lehrwald (und immer von einem artenreichen Ökosystem) sprichtst, gibt es deutlich weniger Probleme.

Nehmen wir mal an, Dein Wald soll trotz 'Fremdländer' naturnah sein (mit einheimischen Baumarten angereichert, und mit natürlich vielfältigen Strukturen) und standortgerecht (Baumarten die sich dort gut machen und nicht im Sturm wieder umfallen). Diese Begriffe treffen nicht nur auf einheimische Pflanzen zu. Damit kannst Du Deine Idee verständlicher machen.

Je nachdem mit wem man spricht, muß man sehr vorsichtig sein welche Worte man wählt.

Mich würde interessieren, welche 'Steine' dir denn in den Weg gelegt werden ? Wenn es um die Akzeptanz geht, würde ich Dich gerne unterstützen.

-- Michael (aber weil es so viele gibt, kannst Du mich hier auch Tuff nennen)
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Richard am 28-November-2014, 18:21
Hallo Tom,
danke für die Grafik, die ist wieder sehr informativ für mich.
Die von Dir vorgeschlagenen Baumarten finde ich gar nicht mal so übel.  ;)
Ich bin bei Eichen usw. nur immer etwas skeptisch, weil die so langsam wachsen. Ich habe z.B. einige Rot- und Stieleichen und mir ist ganz stark
aufgefallen, dass Roteichen im Schnitt 50% schneller wachsen. Allerdings weiß ich nicht, ob die dann von den anderen Bäumen am Ende doch sichtlich
"überholt" werden!? Und Buchen hätte ich auch noch im Angebot bei mir, aber die wachsen einfach zu langsam, das geht gar nicht. Bei Kiefern kenn ich
mich nicht so gut aus, aber die haben wahrscheinlich wieder eine große Schattenfläche die sie im Alter dann produzieren. Übrigens ist mir das jetzt auch
aufgefallen, als Du es erwähntest, dass die Zypressen usw. ziemlich abdunkeln. Muss ich mir überlegen.
Obstbäume kann ich ehrlich gesagt überhaupt nicht leiden, die waren mir schon immer unsympathisch, ich denke, dass ich diese Art von Bäumen eher bei Seite lasse.
Danke für die Tipps.

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Richard am 28-November-2014, 18:57
Hallo Michael,
auch Dir vielen Dank für die Infos.
Ich bin mir dessen bewusst, dass ich mir ein paar "Feinde" schaffen kann, wenn ich den Aspekt mit der Umwelt in diesem Projekt so stark vertrete.
Meine Aussage dazu ist so (für Leute, die damit nichts am Hut haben, aber trotzdem eine schlechte Meinung davon haben):
Da die Mammutbäume heute leider vom Aussterben bedroht sind, will ich einen Beitrag dazu leisten, diese Art zu erhalten. Ich weiß, dass der BM bei uns
ein Exot ist und er heute nur noch in Kalifornien wild wächst, allerdings habe ich leider nicht die Möglichkeit diese Art von Bäumen in den USA auszupflanzen.
Es gibt sogar Quellen, die besagen, dass der Mammutbaum vor der letzten Eiszeit auf vielen Kontinenten der Erde vertreten war, doch dann, durch die Kälte
zurückgedrängt wurde. Somit ist der Mammutbaum nicht so sehr fremd, in Europa, wie man vielleicht im ersten Augenblick denkt.
Den Begriff Naturschutz habe ich einfach nur deswegen verwendet, weil ich Bäume, egal welcher Art, pflanzen will, um einen Beitrag zur Klimaerwärmung zu leisten.
Wenn man das Klima verbessern möchte, ist es im ersten Moment, soweit ich weiß, egal, welche Baumart gepflanzt wird. Mir ist auch bewusst, dass ich die einheimischen
Bäume nicht ganz außen vor lassen kann und deshalb bin ich momentan auch am überlegen, ob ich eventuell auch ein zweites Projekt zu einheimischen Gehölzen starte,
damit ich auch für unsere Baumarten etwas gutes tue. Zeittechnisch würde das sogar ganz gut klappen, denn ob ich jetzt 100 oder 200 Bäume pflegen muss, ist mir
eigentlich gleich. Das ist jetzt aber erst mal noch eine Idee und die Mammutbäume sollen zunächst mal bevorzugt werden.
Ich verstehe aber sehr gut, was Du damit meintest und dass ich etwas aufpassen muss.
Welche Steine mir bis jetzt im Weg gelegen sind und immer noch liegen?
Also erstens musste ich mir mal die Sorgen, bezüglich der Grundstücke vertreiben und das ist als 16-Jähriger gar nicht mal so einfach.
Als das erledigt war musste ich mir hunderte Formulare von den Ämtern holen und von A nach B rennen, um mir den ganzen Spaß erst einmal genehmigen zu lassen.
Solche kleine und große Probleme hatte ich jetzt zu schon regeln und musste mich eben durchschlagen. Noch war kein wirklich großer Stein dabei und ich hoffe, dass
das auch so bleibt.
Bis jetzt habe ich von meinen Mitmenschen eigentlich immer Akzeptanz erhalten aber wurde natürlich sehr belächelt. Noch habe ich keine "Gegner", aber mal sehen, wie lange
das so bleibt, wenn die ersten Pflanzen an Ort und Stelle sind.

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Tuff am 29-November-2014, 03:11
Hallo Richard, hallo Tom,

Der Pflanzplan von Tom ist als eine erste Veranschaulichung ein guter Anstoß, vor allem auch was mögliche Arten, und den Platzbedarf und die Pflanzenzahlen angeht (Danke Tom!).

Ich habe noch einige Anregungen, was die 'Designprinzipien' und das Potential einer Neubegründung angeht. Es handelt sich zum Teil um erste Resultate (nach ca. 15 Jahren) aus meinen eigenen Pflanzungen. Inwiefern sie übertragbar sind auf deine Fläche, Richard, kannst natürlich nur Du beurteilen.


Asymmetrie

Im allgemeinen empfinden Menschen eine künstlerische Asymmetrie als schöner als völlige Gleichmäßigkeit. das trifft sich mit der Idee, auf einer Fläche Bereiche mit verschiedenem Charakter zu gestalten, um den Biotopwert zu erhöhen. Gradienten ist das Stichwort. Ich werde im Folgenden für diese Gradienten poetische aber griffige Namen verwenden :)


Schluchtwald

Etwa ein dunkler Bereich mit Schattbaumarten, klassischerweise im Norden und am Hangfuß. Hier würden Küstemmammutbaum (der ja auch sehr hoch wird und dann sowieso ans Licht gelangt) und die ebenfalls hochwüchsge Thuja gut passen, die schattentolerante Eibe im Unterstand. Man kann dort später auch Farne und Moose ansiedeln.

Der Küstenmammutbaum wirkt am Schönsten als Gruppe, die den dann astfreien, säulenartigen Stamm betont. Also nicht tief beastet. Bei der Thuja ist es gerade andersrum.  Aber auch Thujas können gut als Gruppe wachsen.


Lichter Gebirgswald (etwa nahe der Baumgrenze)

Das wäre ein besonders sonniger Bereich, vermutlich eher südlich und hangaufwärts, wo es im Sommer am ehesten etwas trockener wird. Es wäre schön wenn es hier auch deutlich steiniger wäre. Hier passen von den Toleranzen her gut Lärche und Esskastanie, auch Kiefern. Die Traubeneiche wäre auch passend. Anscheinend ist aber auch die Eibe relativ trockenheitstolerant (etwa auf Kalkhängen am Bodensee) und würde hier am Oberhang zur winterlichen Begrünung beitragen.

Mit 'trocken' meine ich nicht, daß es dort wirklich trocken ist, sondern daß man diesen Bereich zu einem 'eher trockenen' Charakter entwickeln kann; analog ist der Unterhang oder der schattige Norden nicht unbedingt sehr viel feuchter, lässt sich aber naheliegend als 'Schluchtwaldcharakter' entwickeln. Eventuell triffst Du aber vor Ort eine ganz andere Aufteilung oder findest ganz andere Charakter-Typen.

Da die Bereich ineinander übergehen, würde ich eher von Gradienten sprechen, das hilft bei der Vorstellung - scharfen Grenzen wären unnatürlich.


Geschützter Kernbereich .... Feenwald

Dazwischen der zentrale Bereich, windgeschützt, mit interessantem Lichtwechsel während des Tages. (Es muß also noch Licht einfallen!) Hier könnte man einfach eine asymmetrische Graslichtung anlegen, von denen aus man einen schönen Anblick hat (mansieht ja später im Altholz sonst die Kronen nicht mehr). Darin und mehr zu den Rändern hin optisch besonders ansprechende blühende Arten wie Liriodendron (welcher erdgeschichtlich ein alter Freund des Bergmammutbaumes ist ist und optisch gut zu ihm passt).

In der Mitte ein zentraler Ginkgo ? Der wird in 1000 Jahren ein sehr dicker Riese sein, schau Dir mal Bilder aus Fukaura / Japan an.

Lichte Bäume passen generell gut in diesen Bereich. Wie etwa der UM. Diese Art wirkt besonders schön wenn sie die Äse tief geschwungen ausbreiten kann. Weil der UM eigentlich ins deutlich Feuchte gehört, kommt der 'trockene Oberhang' aufgrund seines Charakters eher nicht in Frage (die Arten würden nicht zusammenpassen), leider aber auch nicht der für den UM zu schattige und zu konkurrenzstarke Redwood-Thuja-'Schluchtwald'

Der Ginkgo würde auch in den 'Feenwald' gehören, obwohl er eigentlich eine Art der Gebirgs-Aue (also des Schluchtwaldes) wäre; aber er hat unter Küstenmammutbäumen keine Chance. Sein hellgelb leuchtendes Herbstlaub lohnt sich total, er wäre als zentraler Baum überzeugend.


Lichtschächte

Wenn die Fläche groß genug ist, lohnt sich die Planung von 'Lichtschächten'. Das sind unregelmässige Streifen mit SW-Ausrichtung, in denen sehr lockere lichte Bäume wachsen oder niedrige Arten, so daß Licht bis in die Tiefe des Bestandes fallen kann. Im Sommer ist das Licht des des frühen Abends meines Erachtens das Schönste (evtl. nach dem frühen Morgenlicht, für daß man aber doch meistens keine Zeit hat) Da die hochstehende Mittagssonne eher senkrecht einfällt, braucht sie keine horizontalen Schächte.

Die Bergmammutbäume würde ich dann planerisch (Markierungspfähle stecken?) erstmal über die ganze Fläche verteilen, sie dann aber dort wieder aussparen wo es nicht so gut passt.

Das wäre zum einen die Küstenmammut-Thuja-Gruppe, welche eine enorme Wurzel- und Lichtkonkurrenz darstellt. Bergmammutbäume sind extrem lichthungrig, und weichen dem kleinsten Anflug von Schatten sofort aus. Sie mit derart konkurrenzstarken Schattbaumarten zusammenzupflanzen, ist ein Kardinalfehler.

Zum anderen muß man die Flächenanteile berücksichtigen, welche seitliches Licht (Abendstunden) abbekommen sollen. Große Mammutbäume machen lange Schatten. Man sollte durch ihre Anordnung sicherstellen, daß wenigstens für ein paar wenige Stunden am Tag die Sonne noch zwischen ihnen hindurchkkommt. Das gilt auch für Küstenmammuts und Thuja, sollten sie nicht im Norden stehen.


Natürliche, scheinbar ungeordnete Abstände

Es bleiben schließlich die Vorzugs-Bereiche für den BM, die rechnerisch (>10m Abstand) aber nur extrem wenig Bäumen Platz bieten würden. In dieser Situation würde ich in der Tat öfters mal 2 oder 3 dicht zusammenpflanzen. (Mit dicht meine ich mindestens 5m, damit sie im Jungwuchs noch schnell vorankommen.) Auch in den Groves in Kalifornien gibt es viele, oft sehr dekorative, Gruppen! Mehr als drei würden sich aber zuviel Konkurrenz machen und dann fallen die Überzähligen in spätestens 40 Jahren als Spargel von selber aus.


Vertikale Struktur

Ferner muß man sich die Baumhöhen vor Augen halten und den Platzbedarf der Kronen. Es gibt noch nicht ausreichend viele Vorbilder dafür, wie hoch Bergmammuts bei uns in Deutschland werden können, in den ersten 100 Jahren aber jedenfalls nicht viel höher als etwa 50m. Auf derselben Fläche werden sie aber schneller wachsen als etwa Eichen oder Maronen, und diese mittel- wie langfristig überragen.

Wenn man nur wenig Platz hat, kann es dann sinnvoll sein, die Mammuts nach und nach aufzuasten und die Laubbaumarten den Kronenbereich unter den Mammutbäumen nutzen zu lassen. Damit greift man der natürlichen Entwicklung nur vor, denn eines Tages werden die unteren Äste sowieso durch Beschattung dürr. Das Ziel wäre ein Waldbild wie in der Sierra, wo die untersten 30 - 50% der Altbäume natürlich astfrei sind.

Dort, wo es sehr licht ist, können unter Mammuts gut Eichen oder Esskastanien stehen. Halbshatten vertragen Liriodendron oder auch die Roßkastanie; diese schafft es aufgrund ihrer großen Schattenblätter, sogar noch an knapp über dem Boden 'schwebenden' herabhängenden Ästen zu blühen, was wunderbar wirken kann (irgendwie tropisch).

Diese Vorschläge berücksichtigen nicht nur die Standortansprüche der Baumarten, sondern auch ihr Zusammenwirken als Gemeinschaft. Man sollte eine so reichhaltige multikulturelle Artengemeinschaft dann aber konsequenterweise als privates Arboretum oder Park bezeichnen, oder ein zukünftiger Lehrwald, um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen. Sie ist zwar kein Widerspruch zum Naturschutz im globalen Sinne oder im Sinne von 'wertvolles Ökosystem', entspricht aber einfach nicht der traditionellen Vorstellung, in der die 'urheimische Natur' (der letzten 4000 Jahre) vor dem Aussterben geschützt werden soll.


Steine im Weg laden zum Verweilen ein

Daneben gibt es auch eine gewisse gesellschaftlichen Verantwortlichkeit, etwa für den Landschaftsschutz, für die ich empfehle, Kompromisse einzugehen. Wenn es Dir also angemessen scheint, könntest Du zB. anteilig etwas mehr einheimische 'Standortvegetation' (wertvolle Laubbaumarten, zB. Speierling u.a. Wildobst) anpflanzen und die Fläche mit 'beigemischten Bergmammutbäumen' deklarieren, welche dann eines Tages über die anderen Bäume hinausragen und die Oberschicht bilden.

Lärchen und Kiefern sind in dieser niedreigen kollinen Höhenstufe, auf gutem Boden im Weinbergsklima, leider nicht heimisch. Lärchen sind aber ökologisch eine Bereicherung, weil die Nadelstreu besonders guten Humus macht (d.h. den Boden nicht versauert) und sie lassen eher viel Licht durch. Für einen Bereich, der als sommertrockener, sonnenreicher 'Gebirgswald'  entwickelt wird, eignen sie sich natürlich gut. Wachsen werden sie bei Dir wahrscheinlich hervorragend.


Beschränken auf das Wesentliche

Du hast auf der Fläche nicht Platz genug für alles, was interessant wäre, selbst wenn Du alles dicht und total beliebig ineinander drängst. Bitte versuche zu reduzieren, und Abwechlsung durch sinnvolle aber in sich eher artenarme 'Bereiche' zu schaffen.

Ich würde keine Buchen pflanzen. diese Klimaxbaumart schlängelt sich mit weit ausstreichenden Ästen in de Kronen andere Bäume hinein und dunkelt sie aus. Unter großen Buchen wächst dann schließlich auch so gut wie nichts anderes mehr (und das Laub ist schlecht abbaubar und vergrault die meisten Kräuter und Gräser.) Buchen sind weder selten noch ökologisch besonders wertvoll, auch wenn natürliche, geschlossene Buchenwälder eine eigene speziell angepasste Bodenflora aufweisen. Diese hallenartigen Wälder haben einen schönen Charakter. Das ist aber hier wirklich nicht Dein Ding.

Auch keine Roteichen. Du hast doch 'Fremdländer' genug, und nur wenig Platz, wozu dann noch eine fremdländische und sehr konkurrenzstarke Eichenart die alle anderen Laubbäume totwächst? Pflanz lieber ein paar heimische Eichen, von den schönsten Bäumen der Region abstammend. Das fördert auch das Image (bezüglich Naturschutz).


Kommt Zeit, kommt Unwesentliches, oder: Das Fußvolk

Eventuell eignen sich heimische, blühende Buscharten zur Bildung eines Saumes (am Zaun). Ich würde aber mit sehr dornigen Arten (Schlehe, Weißdorn) sparsam umgehen weil Du den Zaun eines Tages auch wieder entfernen musst, und ggf. sogar die Wege freischneiden.

Gerade solange die Bäume noch klein sind, lohnt es sich, blühende krautige Arten anzusiedeln, einfach damit die Fläche mehr Spaß macht. Sie wird natürlich auch wertvoller, wenn man natürliche 'Standortvegetation', und hier wiederum Besonderheiten wie schöne Lichtnelken oder Orchideenarten ansiedelt, und alles was dort so unter Naturschutz steht, sofern Du davon legal Samen sammeln kannst. Im 'Redwood-Forest' (Sequoia) kannst Du Farne ansiedeln und Moose.


Ich glaube das reicht erstmal :)

(t)uff.
 
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Tuff am 29-November-2014, 06:41
Den minimalen Kronendurchmesser im Bestand (Bedarf) eines gut gewachsenen 200jährigen Bergmammutbaumes würde ich mit 20 m veranschlagen. Mit ein wenig Abzug, als Quadrat also etwa 400m². Die Kronen werden durch Sturmbruch und Blitzschlag aber niemals symmetrisch werden. Wenn man Dreiergruppen mit intern nur 5-7 m Abstand anlegt, können noch ein paar mehr Bäume auf der Fläche alt werden.

Bei maximaler Bestockung der Fläche kalkuliert man wahrscheinlich implizit den Wurzelraum jenseits der Parzellengrenze mit ein, ohne den es für die Wasserversorgung großer BM langfristig zu eng wird. Auch das kann man bei der Wahl der genauen Standorte berücksichtigen (etwa absichtlich an den Rand pflanzen).
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: heiquo am 29-November-2014, 09:53
Chapeau Tuff!  Da ist alles gesagt.

Schöne Morgenlektüre gewesen ;).

Grüße Heiko
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Richard am 30-November-2014, 18:56
Hallo Michael,
wow, da weiß man gar nicht, was man sagen soll!
Ich bin sehr begeistert. Vielen Dank für Deine aufwendige Zusammentragung der vielen Informationen.
Jetzt bin ich wieder um einiges schlauer geworden.
Nun habe ich auch verstanden, dass ich doch viel mit einheimischen Baumarten arbeiten sollte, um mir keine unnötigen Kritiker zu schaffen.
Die nächsten Tage werde ich noch intensiv auf Deinen Beitrag eingehen, doch jetzt habe ich leider noch etwas Arbeit vor mir.
Bis demnächst und vielen Dank.

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Richard am 10-Dezember-2014, 14:07
Hallo Mammutbaumfreunde,
tut mir leid, dass ich nicht früher Zeit gefunden habe, etwas zu schreiben. Ihr wisst ja, der vorweihnachtliche Stress ist im vollen Gange.
Also ich wollte zunächst noch einmal auf Michaels Beitrag eingehen.
Hm, wo fang ich da am besten an? Ich werde am besten alle Punkte nacheinander abarbeiten:
Die asymmetrische Gestaltung eines Grundstücks finde ich auch sehr wichtig. Man möchte ja keinen Militärwald in die Höhe ziehen.
Ich denke, dass der Versuch einen symmetrischen Wald/Biotop zu erschaffen sowieso sehr unnatürlich wirkt. Jedenfalls bin ich auch für eine überlegte Asymmetrie.
Der Schluchtwald ist bestimmt auch interessant und bei uns ist es in der Regel auch sehr bergig etc., aber ich denke, dass es sich als schwierig darstellen könnte,
ein geeignetes Grundstück zu finden. Die Idee, die Du beschrieben hast, ist für mich dennoch sehr ansprechend und ich werde mich in Zukunft auch etwas näher damit
beschäftigen. Für mich ist vor allem die Tatsache, das man Küstenmammutbäume und Thujen an solchen Orten auspflanzen kann, sehr verlockend.
Einen lichten Gebirgswald mit Lärchen, Kastanien, Kiefern usw. hört sich gut an. Bei uns ist das, in der Umgebung, eher nicht möglich. (Es gibt viele Erhebungen/Hügel, aber
nur sehr selten Berge) Falls sich für mich ein solches Projekt einmal ergeben sollte, dann würde das Grundstück weiter im Süden, in Richtung des Schwarzwaldes liegen.
Jetzt mach ich mal weiter.
Der "Geschützte Kernbereich .... Feenwald" ist bei uns in der Umgebung am einfachsten umzusetzen, da dafür einige landschaftliche Voraussetzungen vorhanden sind.
Da ich auch schon länger etwas mit Ginkgo Bäumen machen wollte, bietet sich vor allem dieser Vorschlag äußerst gut an.
(Kurz eine andere Frage: Wie schnell wachsen eigentlich Ginkgo Bäume?)
Die Einplanung von Lichtschächten finde ich ebenfalls eine ganz interessante und wichtige Sache. Wenn man im Wald vereinzelt solche Schächte entdeckt, sieht das immer sehr
eindrucksvoll aus und wahrscheinlich würde es ein entsprechend großes Grundstück optisch auch nochmal verschönern. Wenn man solche Lichtschächte einplant, muss, wie Du
schon erwähnt hattest, das Grundstück auch eine gewisse Größe besitzen, sonst funktioniert das nicht ganz. Es kommt natürlich darauf an, wie man es bepflanzt, aber auf einem
1000m² Grundstück wäre es eher schwierig, dies in die Realität umzusetzen. Da ich mir allerdings sowieso keine kleinen Grundstücke, unter 2000m² mehr anschaffen möchte,
sind die Lichtschächte eine Idee, die ich mir merken muss.
Die Bäume in diesen natürlich aussehenden Gruppen anzusiedeln gefällt mir, jedoch kommen wir da ganz schnell wieder zu Thema FÄLLEN. Wie Du geschrieben hast, ist das
für den Anfang ganz gut, doch wenn aus einem Baum "etwas werden soll", dann müssen in einer 3-Gruppe zwei entfernt werden. Ich habe wiegesagt verstanden, dass ich
ab und an auch die Säge in die Hand nehmen muss, aber ich versuche das so wenig wie möglich zu tun.
Als ich vor kurzem in Weinheim, im Exotenwald war, war ich sehr verwundert, wie dicht die BM dort gepflanzt wurden. Teilweise nur drei Meter Abstand. Diese Bäume sind dann
aber auch sehr in die Höhe geschossen. Nachdem ich Deinen Beitrag gelesen hatte, habe ich auf die Gruppen der BM geachtet. Und nie habe ich welche über vier Bäume gesehen.
Das man Altbäume im unteren Bereich entasten sollte, damit Schattenbaumarten dort wachsen können, finde ich sehr schön und vor allem sehr praktisch. Mit diesem Modell kann
man den gegebenen Platz gut ausnutzen und es wird nicht so eintönig. Für das Ökosystem ist das natürlich auch von Vorteil. Als Schattenbaum hat mir schon immer die Eibe
sehr gut gefallen, aber die würde ich selbst nur vereinzelt auspflanzen, da sie so schrecklich langsam wachsen. Würdest Du die Bäume im unteren "Stockwerk" erst dann pflanzen,
wenn die Bäume schon 20 Meter hoch sind, oder schon früher, oder noch später?
Jetzt werde ich mich zunächst erst einmal auf das genannte Grundstück konzentrieren und mir Eure Vorschläge genauer durch den Kopf gehen lassen. Für die Zukunft habe ich nun
schon eine ganze Menge von Informationen, die ich bei der Suche von anderen Grundstücken berücksichtigen kann bzw. sollte.
Wie Du auch erwähntest, muss ich jetzt zunächst einmal auf dem Boden bleiben und realistisch planen, was man auf einer Fläche von ca. 1800m² umsetzen kann.
Danke Euch allen für die Hilfe bei meinem Projekt.

Gruß
Richard

PS: Hier ist noch ein Bild von meinem Grundstück. Es besteht eigentlich aus zwei Flächen, die aber zusammen ein große bilden.
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Manfred am 16-Dezember-2014, 15:51
Servus Richard,
bei deinem Foto haben mich die weißen Linien nördlich deines Grundstücks etwas irritiert. Und siehe da, nach einem kurzen Google-Earth Blick ist das wohl eine Hochspannungsleitung, die ziemlich genau die nord-westliche Ecke des Grundstücks streift.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es da einzuhaltende Mindestabstände gibt. Falls zu nahe gepflanzt, hätte jeder Mammut dort aber sowieso keine Chance auf langes Leben  :(

lg
Manfred
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Tuff am 16-Dezember-2014, 16:58
Hmm, ich glaube nicht daß es Hochspannung ist, es sieht eher nach den gewöhnlichen Verteilern aus (Einzelmasten aus Holz). Da sind die Vorgaben sehr viel entspannter :)

Die werden ja auch alle paar Jahrzehnte mal neu verlegt (teilweise sogar unter die Erde), man kann also noch hoffen daß dies auch hier eines Tages geschieht.

So eine Leitung ging früher durch eine Ecke meines 'Groves' (bevor ich das Projekt begann). Ich hatte gerade begonnen mir Sorgen zu machen wegen einer alten schweren Lärche, die irgendwann etwas aus den Schuhen gerutscht sein muß und sich ziemlich stark in genau in diese Richtung neigte. Aber dann wurde die Leitung auf einmal komplett abgebaut. Die Lärche steht heute (nach Kyril und enigen anderen Stürmen) immer noch ganz genauso da ...

Eine andere Leitung geht leider mitten ducrh unseren Garten. Ich habe deswegen mal bei den Betreibern angefragt und sie sagten, ich müsse nur offensichtliche Gefahren beseitigen oder wenigstens ihnen melden. Wenn ein Baum umfällt wird das als 'höhere Gewalt' gewertet, jedenfalls wenn nicht grobe Fahrlässigkeit vorlag.

Die Betreiber schicken alle paar Jahre einen Trupp durch die Leitungen der alles wegsägt was gefährlich ist. In Gärten sind sie bei uns aber immer sehr zurückhaltend gewesen, und auch generell machen sie normalerweise nichts überflüssiges.

Es ist aber sicher eine gute Idee dort mal anzurufen und im Vorfeld zu fragen, wie die Rechtslage ist.

Die Betreiber haben damals (vor 50 Jahren?) sowas wie 2-3 DM pro lfm gezahlt und damit für alle Zeit das Recht erhalten, die Trasse zu betrieben. Es gibt also irgendwo im schrank noch einen 'Vertrag' und man kann sich nicht gegen so eine Leitung wehren. Sonst wären diese Leitungen aber auch unmöglich.
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Richard am 16-Dezember-2014, 17:10
Hallo Manfred,
ich gebe zu, dass man auf dem Bild vermuten könnte, dass die Stromleitungen fast direkt neben dem Grundstück sind.
In der Realität sieht es aber so aus, dass die Leitungen einige Meter vom Grundstück entfernt sind.
Ich habe natürlich auch diesen Faktor berücksichtigt und beim Amt nachgefragt und die meinten, dass ihnen dass nichts ausmachen
würde, wenn ich dort Bäume pflanzen würde. Ich werde aber trotzdem, aus Sicherheitsgründen, keine Mammutbäume in diese untere
Ecke pflanzen, sondern eher weiter oben. Da unten kann man dann einen "Eingangsbereich" gestalten, oder einfach etwas Platz lassen.
Es ist ja nicht so, dass ich jetzt alles mit Bäumen zustellen muss, das ist ja auch nicht schön.
Ich weiß zwar nicht wieso, aber auf meinem Bild und bei anderen Programmen, im Internet, sind überall die Linien so dicht neben dem Grundstück.
Ich war deswegen heute extra nochmal dort und habe gesehen, dass die Leitungen ca. 10m neben dem Grundstück sind. Warum das so dargestellt ist,
ist fragwürdig, aber ist mir ehrlich gesagt auch ziemlich egal. Die Bäume dürfen sowieso nicht über die Grundstücksgrenze hinauswachsen und daher,
sehe ich hierbei eigentlich kein Problem.
Trotzdem, muss ich sagen: Du hast echt sehr gute Augen, die Leitungen wären mir, wenn ich das Bild nicht gekannt hätte, nicht so schnell aufgefallen.

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Tuff am 16-Dezember-2014, 17:13
weil das Luftbild schräg gemacht wurde
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Richard am 16-Dezember-2014, 17:19
weil das Luftbild schräg gemacht wurde

Ja, wahrscheinlich. Jedenfalls bin ich jetzt wieder um einen Schrecken erleichtert.

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Manfred am 16-Dezember-2014, 17:28
Grüß euch,

na da bin ich mal froh, dass du nicht eingeschrängt bist.  ;D Ich denke auch, dass es etwas mit einem Parallaxenfehler zu tun hat.
Aber vielleicht hat Tuff ja recht und die Stromleitung wird eines Tages in die Erde verlegt. Nach Holzmasten sieht es jedoch in diesem Fall nicht aus.

Du (Tuff) magst sicher auch recht haben was die stressfreie Abarbeitung von diversen Problemfällen wie störenden Bewuchs betrifft. Ich kenne die Sache von Pipelines, und da ist es ebenfalls so, dass hier regelmäßige Kontrollflüge bzw. Begehungen stattfinden und erst echte Auffälligkeiten "behandelt" werden. In diesen Fällen geht es jedoch ums Wurzelwerk.
Hier ist es vielleicht ganz interessant zu erwähnen, dass Pipelines in der Regel nur 1m bis 1,2m in der Erde liegen und es deswegen zu den bekannten Schneisen von ca. 6m bis 8m kommt, wo kein Baum wachsen darf (bzw. wo er eben nicht groß werden darf).

lg
Manfred
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Manfred am 16-Dezember-2014, 17:32
... übrigens, sorry Richard wenn ich die erschreckt habe  :o :o ;D
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Richard am 16-Dezember-2014, 19:15
... übrigens, sorry Richard wenn ich die erschreckt habe  :o :o ;D

Das brauchst Du nicht persönlich nehmen. Alles in bester Ordnung.

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Richard am 28-Dezember-2014, 22:46
Hallo liebe Mammutbaumfreunde,
ich habe mich nun entschlossen, welche Baumarten ich zusätzlich als Begleitgehölz großziehen und auspflanzen werde:
Gemeine Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
Weißbirke (Betula pendula)
Stieleiche (Quercus robur)
Sommerlinde (Tilia platyphyllos)
Winterlinde (Tilia cordata)
Rotbuche (Fagus sylvatica)
Gemeine Fichte (Picea abies)
Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
Spitzahorn (Acer platanoides)
Gewöhnliche Robinie (Robinia pseudoacacia)
English Yew (taxus baccata)
Hainbuche (Carpinus betulus)
Ginkgo (Ginkgo biloba)
Edelkastanie (Castanea sativa)
Walnuss (Juglans)

Nach langen Überlegungen habe ich mich nun für diese Arten entschieden.
Eichen und Buchen habe ich nun doch hinzugefügt, da sie eben zu den deutschen/einheimischen Gehölzen gehören.
Die letzten Tage habe ich mich nun um diese ganzen Samen gekümmert und sie teilweise in den Kühlschrank oder in Töpfe
ins Freie gepflanzt. Im Frühjahr werden wir sehen was keimt und was nicht.

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Redwoods für die Umwelt"
Beitrag von: Richard am 28-Januar-2015, 02:14
Hallo liebe Baumfreunde,
ich wollte mich mal wieder zu Wort melden. Momentan läuft noch nicht allzu viel, da es noch viel zu winterlich ist, um etwas zu machen. Die Baumsamen werde ich erst dann aussäen, wenn die Zeit dafür gekommen ist, da ich alles so natürlich wie möglich halten will. Die ersten Bäume werde ich wahrscheinlich Anfang April auspflanzen oder sogar erst im Mai, je nach Wetterlage.
Falls jemand was wissen will, kann er/sie gerne fragen.

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Redwoods in Östringen"
Beitrag von: lk1992 am 12-Juni-2015, 18:20
Hallo Richard,

sind schon Bäume gepflanzt worden? Gibt es Fotos?

Liebe Grüße
    Benny
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 12-Juni-2015, 20:48
Hallo Benny,
bis jetzt habe ich auch dieses Jahr schon ein paar Bergmammutbäume ausgepflanzt, doch leider bin ich noch nicht dazu gekommen in Östringen das Grundstück zu bepflanzen. In den letzten Monaten ist einiges passiert und ich versuche Euch einmal alles zusammengefasst zu schreiben:
Im Februar 2015 war ich mit meinem guten Freund bei der Mitgliederversammlung des Jane Goodall Instituts und habe dort endlich alles einmal unter Dach und Fach bringen können. Das heißt ich hatte einmal die Gelegenheit, den Vorsitzenden meine persönlichen Vorstellungen genau zu schildern. Dies hatte zur Folge, dass sie im Grunde alle sehr begeistert waren und dem Projekt mit Beifall zustimmten. Wir bekamen auch sehr sehr viele hilfreiche Unterstützung (und bekommen diese natürlich weiterhin) in Form von Erfahrungsberichten, Ideen, Kontaktaufbau zu anderen Botanikern/ Forstleuten und so weiter. Nach zwei Tagen intensiver Besprechung sind wir zwei dann wieder nach Hause gefahren und hatten viele positive Eindrücke im Gepäck die uns antrieben. Jannis (mein Projektpartner) und ich kennen uns seit über vier Jahren und haben beide eine große Begeisterung für die Natur und Umwelt. Uns ist es schon immer wichtig, aktiv was für die Umwelt zu machen. Er hatte schon seit längerem eine eigene Roots&Shoots Gruppe über Lebensmittelverschwendung. Ich selbst bin auch seit Jahren dabei Bäume großzuziehen und auszupflanzen. Am Anfang war es eher eine kindliche Spielerei  von mir, die sich dann jedoch schnell zu einem strak ausgedehnten Hobby mit viel Interesse fürs Detail entwickelte. Eines Tages schlug mir Jannis dann vor, dass ich doch ein R&S Projekt mit den vielen Bäumen machen könnte. Nach ein paar Wochen des Nachdenkens war ich dann endlich überzeugt und im Februar nahm es dann erst richtig Gestalt an. Unser Projekt heißt "Seeds and Trees", da wir einen kurzen bündigen Namen haben wollten der im Gedächtnis bleibt und auch die Jugendlichen anspricht. Zur Zeit befinden sich mehrere hundert Bäume in unserem Besitz (genaue Zahl wird morgen ermittelt), die ich alle selbst vom Samen großgezogen habe und auf ökologische, schonende Art bis zum Auspflanzen und darüber hinaus begleite.
Im Moment haben wir folgendes in Planung: In diesem Jahr soll das Grundstück in Östringen weitestgehend mit den ausgewählten Bäumen bepflanzt werden (grob gesagt: Es soll soweit bepflanzt werden, dass vorerst nichts mehr dazu kommt und wir uns dann "nur noch" der Pflege der Pflanzen widmen können und andere Flächen in Angriff nehmen). Unser zweites Standbein sind die Privatleute, denen wir Bäume verkaufen und sie somit direkt in den Klimaschutz mit einbinden. Der dritte und letzte Punkt ist die Pflanzung in Parks und öffentlichen Grundstücken (natürlich nur mit Absprache und Genehmigung).
In den Parks oder auf den eigenen Grundstücken werden wir dann auch Infotafeln anbringen, auf denen etwas über das JGI und das Projekt steht.
Falls jemand übrigens einen Hersteller von solchen Produkten kennt, wäre das ganz nett wenn er/sie es hier schreiben könnte. Denn wir suchen jemanden, der das mit ökologisch abbaubaren Farben etc. macht.

So sieht es momentan aus.
Zeitlich ist das ganze Projekt noch immer unbegrenzt und wir würden uns auch freuen, wenn das so bleiben würde.
Falls noch Fragen bestehen sollten, dann werde ich Diese gerne beantworten.

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 12-Juni-2015, 21:05
Das erste Bild ist unser Logo und die anderen zeigen eine Auspflanzung von diesem Jahr.
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 12-Juni-2015, 21:15
Vor kurzem habe ich übrigens noch ein paar Bergmammutbaumsamen in der Umgebung gesammelt (gut das ist auch schon wieder 2 Monate her) und habe sie nach 10 Tagen Kühlschrank ausgesät. Jetzt wachsen in einem netten kleinen Töpfchen drei kleine deutsche Mammutbäumchen. Ich bin mal sehr gespannt ob die überhaupt durchkommen, denn es gibt ja einiges negatives über diese Art der BMB-Vermehrung zu lesen. Aber das ist jetzt auch egal, die Zeit liefert mir eine Antwort.
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 12-Juni-2015, 21:20
Zwei Bilder vom Grundstück. Das sind die letzten die ich gemacht habe. Momentan ist der Rasen gemäht.
Das Grundstück setzt sich aus zwei Grundstücken zusammen. Das gemähte und das mit dem hohen gras neben dran gehören zusammen und werden bepflanzt.
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 12-Juni-2015, 21:28
Ein paar schöne Bilder von den Bäumen, die bei mir zu Hause fröhlich wachsen:
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tuff am 12-Juni-2015, 23:53
Hallo Richard,

Eine sehr schöne Fläche hast Du da ausgesucht !

Wenn Du die Bäume auspflanzt, solltest Du besser die Wurzelballen wenigstens außenrum aufbröseln und die dann zu langen Wurzeln entweder (sauber) abknipsen, oder in Kanälen verlegen.

Lies Dir doch dies mal durch:

http://mbreg.de/forum/index.php/topic,1758.msg13814.html#msg13814
http://mbreg.de/forum/index.php/topic,8192.msg96601.html#msg96601

Gruß,

Michael
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tuff am 12-Juni-2015, 23:58
Richard, die Samen aus braunen, trockenen (alten) Bergmammutbaum-Zapfen am Boden taugen oft nichts, obwohl manch einer noch keimfähige Samen hat (und dann wohl noch nicht lange trocken ist).

Am besten sind tiefgrüne Zapfen (um es genau zu sagen, am Ende des 2. Jahres oder älter) welche man schonend trocknet und dann ausschüttelt. Der in Deinem Fotos sieht ganz gut aus.

Diese findet man leider nur selten unter den Bergmammutbäumen, abbrechen tun meistens die etwas heller grünen, jungen Zapfen (weil ihr Stiel noch so dünn ist?).

Am ehesten findet man Ältere an abgebrochenen Ästen oder Zweigen, oder natürlich wenn man hochklettert.

-tm
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 13-Juni-2015, 15:58
Hallo Michael,
vielen Dank für die Tipps. Ich werde es beim Auspflanzen berücksichtigen.
Den grünen Zapfen trockne ich jetzt eben zwei Jahre schonend und dann sehe ich ja, was am Ende daraus wird.
Die drei kleinen Bergmammutbäume lass ich jetzt mal Baum sein und warte einfach ab.

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 13-Juni-2015, 21:51
Ich habe gerade die Bäume noch gezählt und bin auf die Zahl von 441 Bäumen gekommen.
Dabei sind allerdings noch nicht alle Bäume beinhaltet. Die kleinen Sämlinge (1-2 Monate alt) habe ich noch nicht mitgezählt.
Da die noch nicht pikiert sind wäre das eine extrem aufwendige Veranstaltung geworden, für die ich jetzt keine Zeit und Lust hatte.
Wenn ich vorsichtig schätze, dann werden es alle zusammengenommen auf ca. 800-900 Bäume bringen.
Schönen Abend noch...

Gruß
Richard

PS: Im Anhang sind noch ein paar frische Bilder des Grundstückes von heute.
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 23-Juni-2015, 21:30
Hallo liebe Mammutbaumfreunde,
Ich habe nun einen Plan erstellt, wie man die Bergmammutbäume auf diesem Grundstück pflanzen könnte.
Am oberen rechten Eck ist eine Aussparung wegen der Stromleitung (die zwar nicht übers Grundstück verläuft, aber besser mal vorgesorgt)und am
unteren linken Eck ist eine Aussparung wegen eines großen Baumes des Nachbarn der einen Mammutbaum einengen würde.
Der Strich in der Mitte symbolisiert den kleinen Höhenunterschied zwischen den zwei zusammengehörigen Flächen. Dieser nimmt von oben nach unten
(im Bezug auch der Grafik) ab.
Ich würde mich freuen, wenn ich ein paar Meinungen dazu hören könnte!? Die Darstellung ist ziemlich maßstabsgetreu.
Danke

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tuff am 24-Juni-2015, 01:15
Hallo Richard,

Das ist so eine typische (ehemalige) Weinbergslage und ich würde hier besonderen Wert auf die Akzeptanz im Sinne des Landschaftsschutzes legen. Das heisst, zunächst mal vereinzelt als Haupt-Begleitbaumart etwas Anerkanntes wie Traubeneiche oder Linde (?) anpflanzen und dazwischen in höherer Stückzahl alte Obstsorten (etwa Speierling und hochstämmige Birnen) als eher temporäre Begleitung (das bedeut hier: für 30 - 50 Jahre), und dazwischen dann die BM-Gruppen einstreuen. Diese fallen auf diese Weise die ersten Jahrzehnte nicht so krass auf, weil die Laubbäume in den ersten Jahren auch schnell wachsen; bis sie eines Tages hoch über den Laubbäumen ihre Kronen ausbreiten.
Auch dann können auf lange Sicht immer noch einige langlebige Eichen darunter stehen, wenn es die Wasserversorgung zulässt. Ein schöner Nebeneffekt ist daß Du in den nächsten Jahrzehnten immer wieder mal Bäume als Feuerholz oder für Pfähle entnehmen kannst.

Da du so viele davon hast, würde ich die BM als Gruppen pflanzen, jeweils 4 oder 5 im Kreis von mindestens 7m Durchmesser, Abstand voneinander entlang der Kreislinie ca. 4m, im Zentrum ein paar niedrige 'billige' Laubbäume (etwa Vogelbeere Sorbus aucuparia) als temporäre Begleitbaumart.  Dabei würde ich davon ausgehen daß 1 - 2 BM dieser Gruppe später ausfallen oder absichtlich entfernt werden. Das Ziel sind 3 BM als Gruppe. Zum Beispiel kann es passieren, daß zum Oberhang der Seitendruck (=Schatten, Wurzelkonkurrenz) durch hochwachsende Bäume sehr groß wird. Durch die Gruppen kannst Du flexibel darauf reagieren indem Du noch einen oder zwei mehr entnimmst, wodurch der verbliebene dann keine Zeit verloren hat mit Ästen auf der falschen Seite, sondern von Anfang an noch oben strebte.)

Innerhalb einer Gruppe würde ich jeden einzelnen BM wieder als 3er Gruppe pflanzen, Abstand 50cm - 1m, damit das Ergebnis abgesichert ist. Nach ein paar Jahren muss man dann die Bestwüchsigen auswählen und die anderen absägen. Tut mir leid das zu sagen, aber das ist der beste Weg um das Ziel zu erreichen, und es entspricht der Vorgehensweise der Natur, von vielen dicht wachsenden Bäumen nur sehr wenige übrigzulassen.

Das Schöne an der Methode ist, daß Du auch mal einen auswählen kannst, der irgendwie anders aussieht (eine Variante) und nicht immer nur den größten nehmen musst.

Womit wir bei der Genetik wären. Es ist aus vielen Gründen zu empfehlen, die Herkümfte zu mischen; damit der Zielbestand diese Diversität aber auch noch hat, muss man die BM markieren (farbige Steinchen an den Stammfuß legen, oder kleine Bänder, wie auch immer) um nicht am Ende zufällig nur eine Herkunft übrig zu haben.

Was die Anordnung angeht, habe ich schon einmal empfohlen, Lichtkanäle zu planen, damit nicht am Ende eine Wand aus großen BM am Südrand steht und dahinter alles im Schatten verkümmert. Ich kann mich leider nicht mehr entsinnen wo bei Deiner Fläche Süden ist. Wenn Lichtkanäle nicht möglich sind, dann sollte man wenigstens ein Höhengefälle erzielen (d.h. nach Süden hin fallen die Baumhöhen ab).

Es gibt Landesgesetze für Grenzabstände von Bäumen, oft ist es aber so, daß nach einigen Jahren der Einspruch entfällt. Wie stehen denn die Chancen daß die direkten Nachbarn es erlauben würden, daß Du (wenigstens mit den Belgeitgehölzen) näher als offiziell erlaubt an die Grenze heranpflanzt ? Nach 10 Jahren oder so können die Bäume  aus dem Grund dann nicht mehr angefochten werden.

Leider liegt Deine Fläche in einem 'menschlich aktiven' Gebiet, welches in Zukunft sicher noch einigen Planungen unterliegen wird. In Frage kommen zum Beispiel Flurbereinigungen, Straßenbau, Windparks, und Ausweisung von Naturschutzflächen. Wenn Du Deine Fläche nachhaltig sichern willst, musst Du versuchen sie möglichst 'offiziell' zu machen, etwa indem Du renommmierte Institutionen mit ins Boot holst. Das ist nicht einfach aber hier ein paar Beispiels:

A. Die lokale Waldkindergruppe ist begeistert bei ein paar Kleinigkeiten mitzuhelfen, dafür dürfen sie auf der Fläche dann auch mal was eigenes machen. Ideal wäre, wenn sie die Fläche regelrecht adoptieren würden, und auf sie aufpassen und sie pflegen. Es könnte soweit gehen daß eine Bauwagenunterkunft in der Nähe aufgestellt wird.

B. Der lokale NABU hat Interesse, obzwar kritisch gegenüber den BM, hier Unterschlupf für Wildbienen und später Nistkästen aufzuhängen, wofür sich andererseits hohe BM später natürlich besonder gut eignen. (Auf Miwok ist es der wowo-na, der Kleine-Waldeulen-Baum) Zumindest der Wildobstanteil wird ihnen ja wohl gefallen.

C. Du kennst einen Förster der auch Mammutbäume mag, und das Forstamt bewilligt Dir Arbeitskräfte zum Bau eines Zaunes (da es eine Erstumwandlung in Wald ist, ist das Forstamt beteiligt, ich hoffe Du hast den Antrag gestellt).

D. Du fragst beim zuständigen Amt für Raumordnung ob bzw. wann sie Deine Fläche im Landschaftsplan explizit als besonderes Gebiet ausweisen können, etwa als Sukzessionsfläche, Öko-Ausgleichsfläche, Park oder Arboretum,  oder was auch immer sie dazu anzubieten hätten. Alles ist besser als einfach 'Feld' oder 'Wald' welche heutzutage keinerlei Schutzstatus mehr haben.
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Manfred am 24-Juni-2015, 09:59
Hallo Michael,
gratuliere zu diesem Beitrag!
Zusammenfassender kann man das nicht mehr schreiben. Deine abschließenden Ideen habe ich mir notiert. Wirklich eine gute Basis für die Absicherung der Pflanzungen und gleichzeitige Einbeziehung der Bürger/Gesellschaft.

Solche Ideen braucht das Land!
  ;)
lg
Manfred
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 24-Juni-2015, 13:35
Hallo Michael,
vielen Dank für Deine sehr ausführliche Antwort.
Bei dem Grundstück handelt es sich bekanntlich um einen ehemaligen Weinberg. Die Flächen außen herum sind auch alle als solche Flächen verzeichnet. Allerdings (so habe ich es in Gesprächen mit den Nachbarn herausgefunden) waren die jeweiligen Besitzer nicht unbedingt darauf bedacht, deshalb irgendwelche Anfragen bei den zuständigen Ämtern zu stellen. Ihr wisst ja alle, dass sehr viele auf dem Land einfach machen und nicht viel fragen!!! Wie man vielleicht auch bei Google Maps oder anderen Programmen erkennen kann, sind bei den Nachbarn sehr viele Baumpflanzungen in den letzten Jahrzehnten vorgenommen worden. Mein einer direkter Nachbar hat ja einen kompletten Wald auf sein Grundstück gesetzt und hat sich eine Art Park angelegt. Soweit er mir Auskunft gab, hat er sich nicht darm gekümmert etwas nachzufragen. ABER ich bin da ja ganz anderer Einstellung. Ich möchte ein Grundstück bepflanzen, worauf die Bäume NACHHALTIG verweilen und altern können. Deshalb habe ich schon vor Monaten mit dem zuständigen Förster gesprochen und der meinte: "Ah ja, das da oben ist nicht mein Gebiet. Das Gehört zu den Landwirtschaftsflächen. An Ihrer Stelle würde ich mit dem Landwirtschaftsamt in Kontakt treten." Was konkret heißt, dass er sich dafür nicht zuständig sieht. Dann habe ich mit einem hohen Beamten des Landwirtschaftsamt in Bruchsal (die sind auch für Östringen zuständig) telefoniert. Gut war, dass ich diesen netten Herrn noch von früher kannte, da ich mit ihm vor Jahren Golf spielte. In einem langen Gespräch habe ich ihm die Situation genau geschildert und er sagte ausdrücklich, dass ich für diese Fläche und für mein Vorhaben keine Genehmigung benötige. Um mich ganz abzusichern gab er mir eine Nummer von einer Kollegin, doch die wusste darüber leider gar nicht bescheid. Naja jedenfalls gehe ich davon aus, dass dies doch genug nachgefragt ist??? Wenn ich vom zuständigen Förster zum Landwirtschaftsamt verwiesen werde und die mir sagen, dass alles ok ist!? Das Einzige was ich jetzt noch machen könnte, wäre mit der Umweltbeauftragten von Östringen zu reden, damit ich ihr einfach mal den ganzen Sachverhalt nochmal nahelegen kann. Die kenne ich auch und normalerweise ist diese Person für solche Dinge meist sehr offen und freut sich darüber immer sehr. Mir dem Amt für Raumordnung werde ich anschließend noch Kontakt aufnehmen. Denn Deinen Vorschlag finde ich sehr gut und vielleicht könnten die mir wirklich eine gute "Flächenbezeichnung" anbieten. Ob dort oben Windräder aufgestellt werden? Das kann ich mir eher schlecht vorstellen (aber man weiß ja nie, auf welche Ideen die manchmal kommen). Dass dort ein Neubaugebiet eröffnet wird ist sehr sehr unwahrscheinlich. Aber Flurbereinigungen sind durchaus möglich. In den Gesprächen mit den genannten Beamten werde ich vielleicht auch darüber noch ein paar Dinge erfahren.
Ach ja, was ich noch sagen wollte. Als ich damals mit einer Beamten vom Landwirtschaftsamt telefonierte, sagte mir diese: "Da Sie kein Landwirt sind und dies eine landwirtschaftliche Fläche ist, dürfen sie keinen Zaun um dieses Grundstück ziehen. Das dürfen nur Bauern und die auch nur mit einer Genehmigung." Dass man dafür eine Genehmigung benötigt war mir klar, allerdings nicht, dass man dafür Landwirt sein muss! Positiv ist dabei, dass man Geld spart. Eine solche Fläche zu umzäunen kostet ja ein halbes Vermögen. Ich habe mich dazu entschieden, die einzelnen Bäume zu umzäunen.
Deine Pflanztipps sind wie immer sehr interessant für mich und ich werde wahrscheinlich auch vieles davon übernehmen. Auf dem Bild wäre links Süden und rechts Norden.
Dass mir meine freundlichen Nachbarn erlauben, die Bäume näher an die Grenze zu pflanzen ist leider ausgeschlossen. Ich sage es mal so: "Die sind etwas schwierig".
einen Korridor einzuplanen, beim Pflanzen ist eher schwierig. Da würde ich auf den Vorschlag eingehen, dass man stufenweise bzw. die höheren nach hinten pflanzt. Für alte Obstsorten wäre ich auch. Da hätte ich auch gleich noch eine Frage: Ich habe momentan einige Walnussbäume! Denkst Du die würden reinpassen? (Ich weiß, Walnuss gehört jetzt nicht zu den Raritäten!)
Ich muss mir das jetzt nochmal alles durch den Kopf gehen lassen und die Telefonate führen und noch aufs Amt gehen. Da jetzt Sommer ist habe ich noch etwas Luft. Ausgepflanzt wird eh erst frühestens Ende August eher in der ersten Hälfte des Septembers.

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Bakersfield am 24-Juni-2015, 15:10
Hallo Richard,

ich lese sehr interessiert mit, finde aber leider nicht die Zeit für ausführliche Texte.

Dein Projekt und vor allem dein Engagement sind beispielhaft... 8)

Ich möchte dir beim Pflanzplan gar nicht zu sehr reinreden. Tuff kennt sich besonders mit den anderen Baumarten als den Mammuts da wesentlich besser aus als ich. Bei den BMs stimme ich ihm auch weitestgehend zu. Ich würde aber wahrscheinlich einige BMs weniger pfanzen, da ich bei den ausgewählten, selbstgezogenen Exemplaren gute Chancen auf eine positive Entwicklung sehen würde.

...Da hätte ich auch gleich noch eine Frage: Ich habe momentan einige Walnussbäume! Denkst Du die würden reinpassen? (Ich weiß, Walnuss gehört jetzt nicht zu den Raritäten!)

Hierzu fällt mir zuerst ein, dass die Walnuss besonders in der Jugend eines der schnellstwüchsigsten Laubgehölze ist. Das heißt, die kannst du gut zum Füllen nehmen, musst sie aber dort bald entfernen, wo sie andere dir wichtigere Bäume beeinträchtigt. Besonders die alten Obstsorten hätten dauerhaft wahrscheinlich keine Chance, außer sie kommen mit Halbschatten zurecht.

Da man auf Wikipedia noch lesen kann, dass sie im Alter hingegen eher lichthungrig und konkurrenzschwach ist, werden ihr auch später die lichtschluckenden BMs zu schaffen machen. Aber da kann dir insgesamt bestimmt Tuff besser weiterhelfen.


Viele Grüße,
Frank

Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tuff am 24-Juni-2015, 16:13
Richard,

Das da oben ist nicht mein Gebiet

Das Problem mit der mündlichen Auskunft ist, daß die Verantwortlichen nicht mehr im Dienst sind wenn es eines Tages zur Debatte steht. Du brauchst immer etwas Schriftliches. Wenn Du Deinen 'hohen Beamten' darum bittest wirst Du feststellen daß er Dir auf einmal den korrekten Dienstweg vorschlägt.

Sobald eine landwirtschaftliche Fläche mit Bäumen bewachesn ist, ist sie laut Bundes-Waldgesetz de facto Wald und gehört damit in die Verantwortung des Forstamtes. Vielleicht sind eure Landesgesetze anders, aber in NRW musste ich für eine vergleichbar große Weide-Fläche einen Umwandlungs-Antrag an das FA und an die Landwirtschaftskammer (oder wer war es noch gleich) stellen. In der Folge wurde die Fläche dann im Landschaftsplan (online einsehbar) auch als 'Wald' ausgewiesen.

Frank,

Aber da kann dir insgesamt bestimmt Tuff besser weiterhelfen.

Nein kann er nicht :) ich glaube Du hast alles Wesentliche gesagt.

Walnussbäume werden übrigens auch sehr breit. Bei Richards kleiner Fläche würde ich von dieser Baumart zugunsten der BM absehen.
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tom E am 24-Juni-2015, 20:46
Hallo Richard,
was hat sich zwischenzeitlich geändert? Auf Seite 2 warst du noch gegen Obstbäumchen, jetzt könntest du dir welche vorstellen?  ::) :D

An meiner Meinung (Qualität statt Quantität) hat sich nichts geändert, eher hat sie sich noch verschärft.  ;) Ich persönlich würde deinen obigen Pflanzvorschlag eher nicht umsetzen wollen, da dieser Bestand eher die Wirkung eines Windschutzgürtels oder einer Mauer hätte. Zumindest stelle ich mir das gerade so vor.
Aktuell wäre ich eher für drei Bäume, die man als Eckpunkte eines frei verschiebbaren Dreiecks anordnen könnte, wobei ich die Bäume eher in eine Seite schiebe würde und nicht gleichmässig über die Fläche verteilt. In der Jugendphase würde ich die Bergmammutbäume noch frei wachsen lassen, ohne irgendwelche Konkurrenz. In etwas Abstand zu den BM könnte ich mir Lärchen und Kiefern vorstellen. Auf der restlichen Fläche würde ich pflanzen was mir sonst noch alles gefällt. Eine Walnuss kann man auch mitten in den Bestand zwischen andere wüchsige Laubhölzer pflanzen. Die Obstbäume würde ich, wie schon in dem letzten Übersichtsbeispiel, eher an den Bestandesrand pflanzen. Dort werden sie vielleicht verdrückt, aber wenigstens nicht komplett verdrängt. Eine Kirsche könnte man zur Abwechlung natürlich ebenfalls mitten in den Bestand pflanzen, genauso andere Edellaubhölzer. Auch eine Urweltmammutbaumgruppe könnte ich mir vorstellen und als i-Tüpfelchen noch ein einsames KMchen, man hat ja schließlich nichts zu verlieren.  ;)
Viele andere Nadelbäumchen würde ich mir auf der relativ kleinen Fläche sparen, wenn die Mammutbäume richtig zur Geltung kommen sollen.

Wenn sie nur schon gleich groß wären... aber nein, die müssen auch noch wachsen.  ??? ::)

Noch hast du ja ein paar Monate für weitere Ideen, vielleicht lässt du uns dann am finalen Masterplan teilhaben. Der Pflanztermin sollte auch sehr günstig sein.

Gruß
Tom
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 24-Juni-2015, 23:13
Hallo Michael,
ich weiß was Du meinst. Im Grunde hast Du ja völlig recht. Ich werde mich am besten noch um etwas schriftliches kümmern. Nein, ich MUSS mich sogar darum kümmern.
Wie lange hat es bei Dir damals eigentlich gedauert, bis der Antrag durch war??? Ist es Deiner Ansicht nach wahrscheinlich, dass diese Fläche auf "Wald" umgeschrieben wird???
Vielen Dank

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 24-Juni-2015, 23:50
Hallo Tom,
die Meinungen von Euch sind ja alle sehr unterschiedlich. Aber so wollte ich das auch haben, damit man das Beste für sich selber rausziehen kann. Klingt vielleicht jetzt etwas egoistisch!?
Jedenfalls bin ich noch nie ein großer Obstbaum-Fan gewesen, allerdings bietet es sich hier an. Ich bin aber hin- und hergerissen. Auf der einen Seite ist es hier aus natrur- und umweltschutzgründen ganz sinnvoll. Zudem könnte man mit den Jahren auch etwas ernten. Aber ich habe bis jetzt noch keine Obstbäume großgezogen und bin der Einstellung, dass alles von mir gepflanzte Gehölz aus meiner "Privatgärtnerei" stammen sollte. Ist vielleicht etwas speziell, aber das ist wahrscheinlich charakterbedingt bei mir. So sehe ich die Sache als Plus im logischen Sinne, aber als Minus im Bezug auf mein Bauchgefühl und meiner eigentlichen Entscheidungsweise. 100%ig habe ich mich noch nicht entschieden und werde das auch noch mit meinem Projektpartner im Detail alles durchsprechen und planen.
Qualität statt Quantität finde ich gut und auch wichtig. Wir reden hier ja auch von Bäumen und nicht von leblosen Gegenständen. Mein Ziel ist es sowieso, so wenig wie möglich abzusägen und so viel wie möglich über die Zeit stehen zu lassen. Grund ist zum einen der Klimaaspekt, der mir es eigentlich verbietet eine  Fällung vorzunehmen und der sentimentale Aspekt, da ich die meisten Bäume vom Samen auf über Jahre hinweg großgezogen habe und sie nicht unbedingt fällen möchte (gut wer will das schon!?).
Bei mir ist es (wie schon geschrieben) so, dass ich momentan auf einer ungeheuer großen Menge von Bäumen sitze. Diese Pflanzen möchte ich auch gerne alle auspflanzen (natürlich nicht alle auf einer Fläche, das ist mir klar). Ich denke mir: Ich habe jetzt über 800 Bäume um unser Haus herum stehen, die alle sehnsüchtig darauf warten irgendwann ausgepflanzt zu werden, damit sie den lästigen Topf abwerfen können. Wenn ich mir jetzt zu dieser gewaltigen Anzahl nochmals weitere Bäume (z.B. Obstsorten etc.) hinzukaufe, möchte ich mir zu 120% sicher sein, dass dieser Schritt auch wirklich notwendig ist. Somit möchte ich mir den durchaus sinnvollen und guten Ratschlag im Hinterkopf behalten, allerdings erst versuchen mit dem zu arbeiten was man hat. Ich habe um Eure Vorschläge gebeten (Ihr habt mir die besten gegeben) und darum bin ich auch sehr sehr sehr dankbar.
Ich lege kurz schriftlich fest, was ich alles im Angebot hätte (Hier steht nur das, was in Frage kommt für das Vorhaben. Ich habe auch noch andere Baumarten):
Edelkastanien bzw. Esskastanien
Gold- bzw. Gelbkiefern (von denen habe ich nur zwei)
Haselnuss (als Busch- bzw. Begleitgehölz vielleicht???)
Robinie
Stieleiche (von denen habe ich neun momentan + ein paar hundert von diesem Jahr, die ich aber noch 1-2 Jahre im Topf halten werde)
Rotbuche
Urweltmammutbaum
Küstenmammutbaum
Thuja (wir hatten mal besprochen, dass Thuja das Grundstück mit den BM zusammen zu einem schwarzen Loch machen würden)
Rosskastanie (wobei, da wäre ich sehr vorsichtig und würde eher nicht in diese Richtung tendieren!?)
Fichte
Ginkgo

So, wiegesagt bin ich für Eure Obstbaumvorschläge immer noch überaus dankbar, doch denkt Ihr, dass man mit den genannten hier noch was tun könnte???
Ich finde die Edelkastanien als Begleitgehölz ganz gut und die Stieleichen als langsam wachsende Monumentbäume ganz interessant. Was meint Ihr?
Ich hoffe, dass Ihr meine Lage nachvollziehen könnt!? Denn wenn man so viele Bäume hat, tendiert man zunächst dazu diese zu pflanzen.
Vielen Dank für die hilfreichen Antworten

Gruß
Richard

PS: Wenn der "Masterplan" fertig ist, werde ich ihn hier schnellstmöglich einstellen. Von der Auspflanzung und der ganzen Aktion werde ich Euch auch so viele Bilder wie möglich machen.
Aber jetzt muss erst einmal festgelegt werden, was wohin kommt.
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tuff am 25-Juni-2015, 01:03
Richard,

Ich weiss nicht mehr wie lange die Umschreibung gedauert hat, aber das ist auch nicht so wichtig, Du musst mit dem Pflanzen sowieso nicht darauf warten. Ob der Antrag genehmigt wird oder nicht, wird man Dir vorab schon sagen können (und hat man ja anscheinend auch schon). Sollte es berechtigte Einwände geben, würde ich das lieber sofort wissen, statt es zu spät zu erfahren. Weil Dein Nachbar aber auch schon de-facto-Wald gepflanzt hat, sehe ich eigentlich kein Problem.

Ja, Tom und ich haben fast nie dieselbe Meinung :) Ich finde aber trotzdem daß das, was Tom sagt, immer Hand und Fuß hat. Es gibt eigentlich kein 'richtig' und 'falsch'. Es ist Deine persönliche Entscheidung, welches Konzept Du findest. Eines das suboptimal für die Bäume oder den lokalen Ort wäre, ist aber vielleicht optimal für Dich. Man kann ja auch nicht bestreiten daß ohne Dich hier erstmal, und auf lange Sicht, gar nichts geschehen würde. Es ist also in jedem Fall eine Bereicherung.

Was die Obstbäume abgeht. Ich habe zB. hier und dort alte, große, einheimische Birnbäume (noch aus unveredelten Sämlingen gezogen?) entdeckt und sofort beerntet, und aus den Samen über 100 Pflanzen angezogen, von denen jetzt um die 40 oder 50 als Jungbäume auf meinen Flächen stehen. Ähnlich mit Äpfeln der Sorte 'Topaz' (welche Sorte als genetisch relativ stabil gilt) deren Nachzucht erwartungsgemäß eine gewisse Variabilität hat, aber durchaus schmackhafte - wenn auch kleine - Äpfel produziert. Echtes Wildobst nachziehen ist sowieso kein Problem. Ich habe auch eine große Menge Kirschpflaumen (Prunus cerasifera) angezogen, welche keine Kreuzung sind sondern eine Urform, und extrem robust. Generell ist die Anzucht der meisten Laubgehölze fast schon lächerlich einfach im Vergleich zu Mammutbäumen.

Du brauchst also gar nicht unbedingt ans Kaufen denken. Ich habe in meinen Flächen gut tausend Bäume gepflanzt aus sowas wie 40 Arten, und keinen einzigen davon gekauft (halt: Bis auf einen glaucum BM.) Das einzige Problem ist die Zeit - die BM werden vorwüchsig davonwachsen. Aber, ist das denn verkehrt ? Oder musst Du unbedingt alles sofort bepflanzen, in einem Rutsch ? Es kann auch Spaß machen Wildblumen zu säen oder spezielle krautige Arten gezielt anzusiedeln, etwa Orchideen, und ansonsten seine Fläche erstmal gut kennenzulernen, indem man dort viel Zeit verbringt.

Und jetzt kommt auch mal Schelte... Du hast eine große Anzahl Bäume angezogen ohne auch nur annähernd ausreichende Fläche dafür. So etwas finde ich fahrlässig und es macht mich fast schon wütend dann zu hören "Diese Pflanzen möchte ich auch gerne alle auspflanzen." Ich kann mir gut vorstellen, wie diese Pflanzen in den nächsten 2 Jahren in viel zu kleinen Töpfen immer größer werden und ihre Wurzeln zu einem Spaghettiklumpen deformieren. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Pflanzen sieht so aus, daß man zuerst die Verwendung der Pflanzen (einigermaßen) abschätzt, und dann erst anzieht. Schelte Ende.

Du solltest jetzt die vorhandene Fläche nicht mit allem 'zuballern' was Du hast, nur um es loszuwerden. Richtig ist, eine gute Verwendung für all diese Pflanzen zu finden (vermutlich verkaufen und verschenken), mit einer inneren Einstellung, als hättest Du *gar keine* eigene Pflanzfläche. Diese Fläche solltest Du gefühlsmässig aus diesen Sachzwängen ganz herauszuhalten. Nur so kann man angemessen für lange Zeiträume planen.

Ich finde die Edelkastanien als Begleitgehölz ganz gut und die Stieleichen als langsam wachsende Monumentbäume ganz interessant. Was meint Ihr?

Finde ich gut. Die Esskastanie ist aber eigentlich kein Begleitgehölz - sie wächst rasant, kann schnell groß und hoch werden und auch sehr ornamental sein. Es ist definitiv eine Hauptbaumart. Oder meintest Du 'temporäre Beimischung' ? Dazu ist die Esskastanie auch gut geeignet, weil sie schnell wächst und das Holz vielseitig verwendbar ist. Nur eines wird sie nicht tun: Unterständig 'hinter den BM herwachsen'. Eher andersrum :)

Ich habe mal ein paar Stieleichen auf einer wechseltrockenen Kuppe gepflanzt, weil ich diese Art so mag. Aber die wachsen alle auffällig langsam während die Traubeneichen davonziehen. Stieleichen gehören eigentlich in sehr frischen, fast schon sumpfigen oder überschwemnnten Boden, etwa in Hartholz- oder Bachauen. Nur dort können sie ihr Potential entfalten.

Richard, ich würde mir ein wenig Zeit lassen mit dem Bepflanzen, und nicht alles auf einmal durchziehen. Es sei denn Du bist bereit auch wieder umzusägen. Wegen der Klimabilanz würde ich mir dabei keine Sorgen machen, diese jungen Bäumchen machen wirklich gar nichts aus, und der Freiraum (auch Wurzelraum) wird dann von anderen genutzt die daraufhin schneller wachsen. Die Klimabilanz beeinflusst Du viel entscheidender durch gut gewählte und vital heranwachsende Hauptbäume mit ausreichend Licht- und Wurzelraum.

macht endlich Schluß:

Tuff
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 25-Juni-2015, 14:43
Hallo Michael,
danke für Deine weitere ausführliche Antwort.
Ich habe heute noch ein halbstündiges Telefonat mit der Umweltbeauftragten geführt. Diese war vom Projekt sehr begeistert. Allerdings war sie eher für die einheimischen Baumarten, als für die Mammutbäume und andere Exoten. Warum, ist mir schon klar. Die meisten sind natürlich eher auf die einheimischen Baumarten bedacht. Sie hat mir Unterstützung angeboten und will auch dafür sorgen, dass wir in absehbarer Zeit auf öffentlichen Flächen der Stadt Bäume auspflanzen dürfen. Zudem prüft sie noch die rechtliche Lage und versucht etwas schriftliches zu organisieren und hat auch vor, mir bei der Umschreibung zu helfen. Alles in allem sehr positiv.
Dann habe ich noch mit dem Bauamt einer anderen Gemeinde in der Umgebung telefoniert und angefragt, ob wir mit unserem Projekt ein paar Bäume in deren Stadtpark auspflanzen könnten. Es handelt sich dabei um den Schlosspark von Angelbachtal. Dort stehen sehr alte Bäume, unter anderem auch ein uralter Ginkgo und eine ebenfalls sehr alte Hängebuche. Die Fläche beherbergt auch ein paar BM und bietet noch viel Freiraum für anderes/weiteres Gehölz. Der Beamte versprach mir die Thematik im Stadtrat anzusprechen und ich schickte ihm noch eine E-Mail mit Bildern und den wichtigsten Infos etc. Ich halte Euch auch darüber auf dem Laufenden.

Ich habe mich nun entschieden die Obstbäume vorerst noch nicht auszupflanzen, mich den Rest des Jahres mit dem Thema etwas weiter zu beschäftigen und dann im nächsten Jahr ausgewählte Sorten großzuziehen. Im Nachhinein kann ich dann ja immer noch den ein oder anderen Baum hinzupflanzen. So stelle ich mir das jetzt mal vor.
Ich denke nicht, dass man das Grundstück einfach von Jetzt auf Gleich bepflanzen kann. Meine Ansicht ist, dass wir uns dieses Jahr hauptsächlich um die Bäume kümmern und auch da über die Jahre vielleicht noch den ein oder anderen hinzupflanzen und somit auch nicht gleich alles zupflastern. Im nächsten Jahr würde ich dann am liebsten damit beginnen, Wildgräser und Farne etc. hinzupflanzen. Somit ist das Ziel auf lange Sicht, dass man eine natürliche Umgebung einleitet, die sich über die Jahre langsam aber stetig immer mehr selbst unterhält. Soweit wie eben möglich.

Und jetzt kommt auch mal Schelte... Du hast eine große Anzahl Bäume angezogen ohne auch nur annähernd ausreichende Fläche dafür. So etwas finde ich fahrlässig und es macht mich fast schon wütend dann zu hören "Diese Pflanzen möchte ich auch gerne alle auspflanzen." Ich kann mir gut vorstellen, wie diese Pflanzen in den nächsten 2 Jahren in viel zu kleinen Töpfen immer größer werden und ihre Wurzeln zu einem Spaghettiklumpen deformieren. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Pflanzen sieht so aus, daß man zuerst die Verwendung der Pflanzen (einigermaßen) abschätzt, und dann erst anzieht. Schelte Ende.

Ja, ich weiß, ich weiß. Aber daran kann ich jetzt auch nicht großartig was ändern, als die Bäume eben zum einen so schnell wie möglich auszupflanzen und/oder in die größtmöglichen Töpfe zu pflanzen. Ein positives ist, dass man für die Zukunft lernt. Ich mache alles dafür, dass die Bäume so schnell wie möglich ausgepflanzt werden und suche mir auch Leute, die mich dabei unterstützen. Mehr kann ich jetzt momentan nicht machen. In Zukunft weiß ich jetzt, wie man es macht bzw. nicht macht.

Dass die Stieleichen so verdammt langsam wachsen, habe ich in den letzten drei Jahren auch sehr intensiv beobachtet. Bei mir wachsen die Rotbuchen aber noch langsamer. Hat einer von Euch mit dieser Baumart Erfahrung (Rotbuche)? Von den Esskastanien werde ich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein paar auspflanzen (als temporäre Beimischung). Von den Rosskastanien eher keine. Traubeneichen fand ich die ganzen Jahre eher nicht so spannend (warum, weiß ich nicht genau), doch seit Anfang des Jahres finde ich an denen auch immer mehr Gefallen.

Ich werde mir in der nächsten Zeit Eure ganzen tollen Ratschläge und Ideen verstärkt durch den Kopf gehen lassen und sie dann am Ende mit meinen vermischen. Wenn ich meine Mitte gefunden habe und der erste Prototyp eines Pflanzplanes steht, werde ich diesen hier gleich einstellen.

Und nein, ich muss nicht alles auf einmal bepflanzen und es macht auch nichts wenn die BM etwas voran wachsen.

Danke Dir

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tom E am 27-Juni-2015, 01:24
Hallo Richard,
du musst umbedingt bedenken, dass ein 25m breiter Streifen für Großbäume nicht wirklich viel ist. Solange sie klein sind natürlich schon, aber bereits im Alter 50-100 sieht die Sache etwas anders aus. Für eine einzeln stehende 200jährige Rotbuche würde die Hälfte der Fläche nicht reichen und selbst eine im Buchenbestand groß gewordene braucht irgendwann ihre 10-15m Kronendurchmesser, wobei dieser je nach Konkurrenz auch gern mal Richtung 20m gehen wird. Auch bei einer Fichte im Bestand kann man nach 100 Jahren von 10m Kronendurchmesser ausgehen. Selbiges wie bei der Buche bei einer Eiche, wenn man sie nicht ihr ganzes Leben auf zu kleinem Raum wachsen lässt. Ein interessanter Aspekt bei dieser Baumart ist vielleicht, dass man durch späten Konkurrenzdruck womöglich relativ viel Kronentotholz produziert. Je nachdem was man will, ist etwas jugendliche Konkurrenz aber wohl nicht verkehrt. Nur bei den Mammuts und Randbäumen (was eigentlich viele sind) würde ich mir diese sparen.
Fakt ist, dass du auf solch einer Fläche wohl nur schwer viele deiner Jünglinge pflanzen kannst. 800 Bäume sind schon eine mächtige Zahl, wenn man keine Baumschule für Großabnehmer ist.  ;) Du könntest die Fläche natürlich in 2x2m Verband vollpflanzen, aber das ist ja nicht in deinem Sinne.
Ich habe mir erlaubt, noch einmal etwas wild zusammenzuwurschteln. Draufsicht und Seite von rechts nach links, wobei die Baumarten nicht alle den deinigen entsprechen. Beim Kritzeln hat mich irgendwann die Motivation verlassen, besonders die UM haben sehr darunter gelitten, die Lärchen wurden etwas astlos. Aber für eine Vorstellung sollte es leicht reichen. An den Eiben hat sich übrigens auch nichts geändert, die fände ich nach wie vor passend. Vielleicht hätte Remi welche für dich. Am Bestandesrand würden sich übrigens auch verschiedenste Sträucher anbieten, vielleichst ziehst du dir da auch noch ein paar wenige. Wobei du für die natürlich leichter einen Platz findest, als für 200 Eichen.  ;)

Gruß
Tom
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: heiquo am 27-Juni-2015, 09:54
Tolle Zeichnung Tom, Respekt! Gefällt mir sehr gut mit den Farben.
Wie lang hast du dafür gebraucht?
Kann ich das Bild verwenden bzw kannst du mir das mal in größerer Auflösung schicken?

Grüße, Heiko
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tuff am 27-Juni-2015, 13:15
Hallo Tom,

Gute Idee eine Ansicht zu zeichnen ! Es wäre klasse wenn man dafür eine Software hätte, mit 3D-Sicht. (Es gibt da auch einen simplen Standard, mit dem man 3D-Modelle zB. für Google Earth hochladen kann. Bestimmt gibts dafür auch Freeware.)

Also nach Deiner Skizze, würdest Du jetzt auf der Fläche lieber auf den BM verzichten ? Oder stellst Du Dir diese dann 'über all dem hoch aufragend' vor ?? Das muss man bei den vielen raschwüchsigen Baumarten (Lärche, Kastanie) waldbaulich aber erstmal hinbekommen...

Ich würde auf Kiefern zugunsten des BM verzichten. Sie sind nicht standortgerecht und nehmen den BM nur das Licht weg. Aus dem gleichen Grund würde ich auf Lärchen zugungsten des UM verzichten. Der UM passt insofern besser zum BM, als der dadurch erzielte 'exotische' Charakter wenigstens konsequent ist (wenn man nicht mein Modell des Eichen-Wildobst-BM Waldes verwirklicht). Es wäre dann sogar angebracht, Araukarien dazuzunehmen; aber spätestens dann ist wohl Schluß mit der Akzeptanz der Ämter :) außerdem ist diese stachelige Baumart irgendwie nicht kinderfreundlich (die anfassen und klettern wollen).

Ich würde dennoch den Traubeneichen-Edelkastanien-BM-Wald empfehlen, weil man angesichts des zunehmend trockenen Klimas dem BM besser wasser-sparsame Baumarten zugesellt, was ganz klar gegen den UM spricht. Dabei sollte der BM einen Wuchsvorsprung haben, was bei Richards vorhandenem BM-Arsenal ja gut passt. Ich würde die Esskastanien eher am Südrand und zu den Wegen hin als raschwüchsigen und hübsch blühenden "Sichtschutz" platzieren und BM und Eichen so mischen, daß die Eichen quasi die Abstandshalter zwischen den BM-Kleingruppen (=je 3 Bäume) sind. Das wäre das Grundgerüst.

Tom, Du hast geschrieben An den Eiben hat sich übrigens auch nichts geändert meintest Du da jetzt Eiben oder Eichen ?

Eiben sind generell auch eine gute Idee, allerdings sehr schattig, darunter / dazwischen wächst dann nichts mehr. Es fragt sich ob einem das (als Mensch) bei so einer kleinen Fläche nicht zu schade ist ums Licht. Als 'Unterstand' waldbaulich vorstellbar, aber die können auch auf diese Weise sehr groß werden,  und mit allzuviel wasserverbrauchendem Unterstand wäre ich vorsichtig. Es wäre evtl. angemessen, eine einzelne Eibe in der Süd-Ecke (wo man Schatten gebrauchen kann) groß werden zu lassen, wo sie dann auch recht viele hübsche rote Samenfrüchte machen wird; und noch eine in der NO-Ecke weil dort die Möglichkeiten sowieso begrenzt sind.

(t)uff schon wieder soviel geschrieben...
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tom E am 27-Juni-2015, 13:45
Hallo Micha,
dafür gäbe es sicherlich eine Software aus dem Forstbereich, sowas habe ich nur nicht.  ;)

Nein, die drei BM, welche man auch auf der Zeichung erkennen sollte (?), sind die blauen gefüllten Kreise.

Die Kiefern und Lärchen haben genau den Sinn, dass sie zum einen nicht zu extrem beschatten und zum anderen bei tiefgründigen Böden ihr Wasser eher in der Tiefe suchen. Zudem sind beide Baumarten eher keine Wasserverschwender, was dem BM zugute kommen sollte. Wie definierst du denn "Standortgerecht"?

Wie der Pflanzplan schon zeigt, würde ich keine "exotische Baumgruppe" pflanzen, eher einen Mischbestand aus heimischen Baumarten mit Mammutbaum Untermischung. Nicht mehr und nicht weniger. Mammutbäume und Mammutbaumarten möglichst voneinander getrennt. Eine Samenplantage würde es wohl nicht werden.

Ich meinte, wie geschrieben, Eiben. Allerdings nicht als flächigen Unterstand, sondern vereinzelt beigemischt. Das sollte dann weder das ganze Licht nehmen, noch enorm viel Wasser verbrauchen. Man kann natürlich auch welche an den Bestandesrand pflanzen.

Gruß
Tom
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tuff am 27-Juni-2015, 16:59
Tom,

Klar gibts solche Forst-Software, und zwar jede Menge. Aber das ist für so eine Skizze overkil (mit integriertem ArcGIS und Bestandes-Berechungen) und sie ist sehr teuer und verbraucht ohne Ende Ressourcen.

Daher die Idee, eine simplere Sache zu verwenden (also nicht: SketchUp, 3D Studio Max, Maya), möglichst Freeware oder sogar freie Software.

Mir fällt nur Blender ein...auch zu kompliziert, glaube ich.
https://de.wikipedia.org/wiki/Blender_%28Software%29 (https://de.wikipedia.org/wiki/Blender_%28Software%29)

Ah, jetzt habe ich es gefunden: Das Collada-Format. Ist sehr simpel und damit genau richtig. Man kann diese Dateien einfach ins Google Earth laden, über einer Fläche positionieren, fertig !
https://de.wikipedia.org/wiki/Collaborative_Design_Activity (https://de.wikipedia.org/wiki/Collaborative_Design_Activity)

Mal sehen ... Wings 3D ist anscheinend OpenSource. Damit würde ich mal starten. Für Mac gibts noch 'Xcode' umsonst.
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tuff am 27-Juni-2015, 17:11
Tom,

Ich habe das nicht richtig gesagt. Standortgerecht ist ein sehr dehnbarer Begriff. Ich meinte wohl eher 'standorttypisch'. Dennoch sind Lärchen und Kiefern hier in dieser Tieflage auf gutem Boden insofern nicht standortgerecht, als ihr Potential nicht ausgeschöpft wird, welches Toleranz gegenüber wechseltrockenen Böden beinhaltet und die Fähigkeit, in steinigen Gerbirgs-Böden zurechtzukommen. Ein guter Test der Standortgerechtigkeit -im weiteren Sinne- ist auch die Frage, ob eine Baumart sich natürlich verjüngen würde. Kiefern und Lärchen sind eher lichtbedürftige Pioniere und vertragen überhaupt keine Unkrautkonkurrenz. Eiche und Edelkastanie hätten in Richards Gegend hingegen gute Chance.
Der BM ist bezüglich seiner Standortgerechtigkeit dort ein Extraterrestrischer (= vorerst noch ein großer Unbekannter) darüber brauchen wir uns hoffentlich nicht streiten :) aber wir sind ja eine offene Gesellschaft.
Natürlich, wird es aufgrund des Klimawandels überall trockener, kann man die klassische Vegetations-Zonierung in Deutschland sowieso erstmal vergessen und vielleicht sind Lärchen oder Flaumeichen im Weinberg dann die bessere Wahl.
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 29-Juni-2015, 00:01
Hallo Tom,
ich möchte mich vielmals bei Dir bedanken, dass Du dir soviel Arbeit wegen mir gemacht hast. Das Bild ist wirklich sehr gelungen und hilft mir auch auf jeden Fall weiter in meiner Planung.
Gestern habe ich den ganzen Tag mit den Bäumen verbracht, heute habe ich im Schwarzwald verschiedene BM-Riesen besichtigt und deshalb schreibe ich Euch erst jetzt zurück...

...Ja, die 25 Meter Grundstücksbreite sind wirklich nicht so das Optimum. Deshalb tendiere ich nun auch in Deine Richtung, sodass ich als Endbestand in der Zukunft auch höchstens 3-4 Mammutbäume auf der Fläche sehe. Ich finde Deinen Baum-Plan gar nicht mal so verkehrt und könnte mir auch gut vorstellen einiges daraus zu übernehmen. Dass Du eher auf die einheimischen Baumarten eingehst finde ich gut. Ich weiß, dass auch unsere Rotbuchen, Stieleichen, Traubeneichen etc. mit den Jahren einmal viel Fläche beanspruchen werden und deshalb möchte ich von diesen Gehölzen auch nicht alle zwei Meter einen Baum pflanzen. Erst heute habe ich eine uralte Buche in einem alten Schlossgarten angesehen (Bilder sind im Anhang) die solch gigantische Ausmaße für ihre Art hatte, dass mir das nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird. Zusammengefasst heißt es, dass auch die Langsamen irgendwann einmal viel Platz benötigen und man allgemein auf eine nachhaltige Pflanzung achten sollte.

Und in Eure Diskussion mit den standortgerechten und/oder standorttypischen Bäumen mische ich mich vorerst mal nicht ein.

Gruß
Richard

PS: Im Vergleich ist ein zur Buche ist ein BM in Heidelberg zu sehen, der auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben müsste.
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tuff am 29-Juni-2015, 00:50
Hallo Richard !

Deshalb habe ich BM-Gruppen vorgeschlagen ! Für eine 3er Gruppe reichen 25m Breite aus ! Das sieht nicht so langweilig aus wie 3 oder 4 Einzelne.

Dann hat jeder Baum nur einen Anteil Krone und sie werden nicht so schnell so groß und dick wie ein einzeln Stehender. Die Holzmasse insgesamt ist aber gleich oder höher !

Natürlich braucht eine Gruppe entsprechend Wurzelraum und das geht dann an den anderen Baumarten ab.

Es ist gut, daß Du eine Vorstellung vom Zielbestand hast und dieses Ziel auch für Deine Erben beschreibst.
Ich finde es aber falsch, von Anfang an den 'Endbestand' pflanzen zu wollen. Warum soll man eine Eiche oder eine Esskastanie in 50 Jahren nicht fällen dürfen, wenn dieses von anfang an beabsichtig war und wenn es dann wie erwartet zu eng wird ? Oder eine BM-Gruppe! Warum soll man nach 20 Jahren nicht noch etwas Neues einbringen ?

Du wirst (hoffentlich) Zeit Deines Lebens die Hauptbäume fördern und ab und zu etwas von den sogenannten 'dienenden Bäumen' herausnehmen. Wirklich 'zuende' ist so ein Projekt nie.

glaubt Tuff
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 29-Juni-2015, 01:00
Hallo Michael,
auch wenn Du dich mit Tom unterhalten hast, werde ich mich dennoch kurz zu Deinen Beiträgen äußern.

Ob Kiefern mit rein kommen weiß ich noch nicht. Wenn, dann kann ich sowieso vorerst nur mit den exotischen bzw. amerikanischen Goldkiefern dienen. Da es sich bei dieser Art jedoch wieder um "Exoten" handelt, werde ich eher darauf verzichten. Mein Plan sieht es vor, so viele einheimischen Bäume dort oben auszupflanzen wie es möglich und sinnvoll ist. Zudem benötigen Goldkiefern auch ziemlich viel Platz. Und Araukarien werde ich sicherlich nicht pflanzen. (Wahrscheinlich war das sowieso nicht allzu ernst gemeint!?) Ich glaube auch, dass Urweltmammutbäume dort im ehemaligen Weinberg eher keine gute Bleibe hätten. Der Boden ist im Sommer auch mal etwas trockener und dann zu den BM noch UM hinzu zu pflanzen sehe ich eher etwas kritisch. Jedenfalls finde ich Eiche und Esskastanie wie gesagt sehr ansprechend und könnte mir vorstellen mit den Jahren noch ein paar Lärchen dazu zu pflanzen. Meine Lärchen sind im Moment noch ganz und gar nicht "auspflanzfertig", da sie dieses Jahr erst gekeimt sind. Für Eiben bin ich übrigens auch zu haben (danke auch wieder an Tom). Aber auch diese könnte ich nicht sofort dieses Jahr auspflanzen.
Die Links sind auch überaus hilfreich. Danke an Michael. :)
 
Mit den Baumarten werde ich so langsam strukturierter was den Plan betrifft. Doch sagt mir mal ganz konkret, was Ihr an meiner Stelle als Buschwerk oder Begrenzungsbepflanzung einsetzen würdet. Das würde mich mal interessieren.  ;)

Gruß
Richard

PS: Im Anhang sind noch ein paar Bilder von gestern. Es fand eine kleine Umtopf-Aktion statt. Vorerst stehen die Pflanztische momentan außerhalb des Gewächshauses, da bei Sonneneinstrahlung die Temperaturen trotz geöffneter Fenster und Türen über 50°C ansteigen. Und das ist definitiv zu viel!
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 29-Juni-2015, 01:20
Wie ich sehe, hast Du gerade noch etwas geschrieben...

...Ok, die Dreiergruppen der BM sind also Deine Empfehlung. Das müsste ich jetzt verinnerlicht haben. Aber sage mir mal ganz genau, wie Du bei so einer Gruppenpflanzung von A-Z vorgehst!?
Dass man mit der Zeit Bäume fällen muss, eventuell andere hinzupflanzt oder dies sogar einplant ist mir jetzt so langsam auch klar. Der Grundgedanke "alles wird so gepflanzt, wie es auch in 100 Jahren noch stehen soll" war dann vielleicht doch zu simpel und/oder naiv. Und ja, natürlich kann ich eine Eiche oder was weiß ich für einen Baum nach ein paar Jahrzehnten fällen, doch würde ich solche Aktionen in Grenzen halten. Es soll ja ein Beitrag gegen den Klimawandel sein und eine Baumfällung ist nicht gerade förderlich. Ich weiß aber was Du meinst. Wollte es nur nochmal betonen. Wenn etwas gefällt wird, dann würde ich auch immer gleich irgendetwas nachpflanzen (wie Du auch vorgeschlagen hast). Wahrscheinlich hast Du ganz recht, dass solch ein Projekt nie ein Ende findet. Will man das denn überhaupt? Ist eben eine Beschäftigung auf Lebenszeit. Mir geht es bei all dem Natur- und Umweltschutz aber auch ganz einfach darum, in jungen Jahren Bäume zu pflanzen, unter die ich mich irgendwann einmal in den Schatten legen kann. Etwas Egoismus ist auch dabei.  ;)
Es wäre für mich vielleicht auch überlegenswert, zu den "Klimaschutzflächen" andere Flächen mit Nutzholz für den Eigenbedarf anzupflanzen. Das würde mir bei vielen Gehölzen vielleicht auch noch selbst nutzen. Bei über 800 Bäumen wäre das eine Überlegung wert. (Ich habe allerdings gut verstanden, dass Du meinst, man muss die Bäume nicht immer nur wegen ihres Holzes sondern auch aus Platzmangel zum Beispiel o.ä. Gründen irgendwann einmal fällen)

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 29-Juni-2015, 01:35
Hier habe ich noch zwei Bilder von den Urweltmammutbäumen:
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tom E am 29-Juni-2015, 17:38
Hallo,
ich würde mich eigentlich gern zurückhalten, es dürften sich ja gern noch andere dazu äußern. Es ist ja eigentlich kein T(u)T(o)R(i)-Forum.  ::)

Zitat
Dann hat jeder Baum nur einen Anteil Krone und sie werden nicht so schnell so groß und dick wie ein einzeln Stehender. Die Holzmasse insgesamt ist aber gleich oder höher !

Nur diese Aussage gefällt mir persönlich nicht. Denn was interessiert die vorhandene Holzmasse? Ich stelle mir vor, ich gehe in einen Fichtenforst. Dort finde ich 100 Bäume a 5m³, toll? Nein, langweilig. Ich stelle mir vor, ich gehe in einen Fichtenforst mit 99 Bäumen a 1m³ und einer Fichte mit 30m³ - GEIL! Ein einzelner herausragender Baum kann enorm viel rausreißen. In der Masse würde so ein Baum nur untergehen, so nimmt man ihn erst richtig war.
Im Anhang mal noch ein Bild von Hofham (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,6929.0.html). Wenn das drei 20m³ Buchen wären, das wäre deutlich langweiliger - fast schon "gewöhnlich".  ;)
Das ist natürlich alles etwas übertrieben und man darf gern anderer Meinung sein. Ich hoffe aber, es zeigt meine Meinung dazu ein wenig.

Bezüglich der Randbäume, hier würde ich eben Wildobstsorten pflanzen, allein schon wegen der Blütenpracht im Frühjahr und auch der allgemein nützlichen Wirkung. Es stünde dir natürlich auch offen eine Roßkastanie oder eine andere größere Lichtbedürftige Art zu pflanzen. Die Bäumchen sollten nur nicht deine Nachbargrundstücke überwachsen, wenn sie das nicht sooo toll finden. Auf einer Seite befinden sich aber sowieso schon Bäume? Da kommt so mancher Baum natürlich nicht zur Geltung und könnte auch Konkurrenzprobleme bekommen.

Gruß
Tom
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tuff am 29-Juni-2015, 21:38
Tom,

Di wirst für Deine Meinung gerade hier im Mammutbaumforum wohl eine Menge Sympathisanten finden :)

Ich finde Kleingruppen einfach optisch interessanter. Möglichst schnell möglichst dick war nie mein Hauptanliegen. So eine Gruppe wie hier in Buchenbach (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,1307.msg90453.html#msg90453) (bei Freiburg i. Brsg.) macht toal Spaß wenn man hindurchläuft. Auch die 3er Gruppe Bonn - Auf dem Hügel ist sehr schön anzusehen. Zwischen den Bäumen stehend fühlt man sich ein bißchen wie in einer Höhle, oder in einem Dom.
Es ist aber einfach Geschmacksache.

Wenn man eine gewisse Vorstellungskraft hat, und an die Gesamtkomposition denkt, kann man sich über eine Zukunft freuen, die man selber nicht erleben wird. Aber was kann man denn sowieso überhaupt erwarten ? Schließlich ist der durchschnittliche BM-Pflanzer (blaue Vermutung) selten jünger als 30 und selbst wenn einer mit 20 beginnt, wird er das Alter 100 des Baumes nie erleben. Ab ungefähr dem Alter werden BM aber doch erst 'beeindruckend'.


Richard,

Aber sage mir mal ganz genau, wie Du bei so einer Gruppenpflanzung von A-Z vorgehst!?

Ich würds so machen (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,9589.msg114078.html#msg114078) :) (-> zweiter Absatz). Da Du eine große Anzahl BM zum Auspflanzen hast, kannst Du auf Nummer sicher gehen, und 'verschenderisch' sein und jede 3er Gruppe als 5er Gruppe begründen, und später selektieren.

Ich merke aber gerade, daß mein Rat, jeden Einzelbaum der Gruppe auch noch zu dritt zu begründen, von falschen Annahmen ausgeht. Deine Topfbäume sind ja bereits so groß daß sie ohne weiteres überleben. (Meine Bäumchen sind beim Auspflanzen 5cm hoch, weil ich keine Wurzeldeformationen möchte; dann gibt es aber natürlich gelegentliche Ausfälle.)

Das ist natürlich nur eine Beispiel-Anleitung. Es gibt sicher noch andere Wege eine Gruppe zu erzielen.

Zum Beispiel könnte man einen "Sonnenbaum" in Südrichtung erst nach ein paar Jahren hinzupflanzen, um einen "Schattenbaum" (Richtung Norden) einen Wuchsvorsprung zu verschaffen - jedenfalls wenn es so einen ausgeprägten Schattenbaum gibt.

Wenn Du eine Kleingruppe in Deiner Nähe hast, kannst Du ja mal eine anschauen.

"Solitär vs. Gruppe" ist aber wirklich eine Geschmacksfrage.
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 30-Juni-2015, 00:17
Hallo Tom,
ja der eine Nachbar hat einen kleinen Wald neben dem Grundstück und das werde ich was Schatten und Wurzelwerk betrifft etc. auch auf jeden Fall mit einberechnen.
Danke für Deine Tipps.

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 30-Juni-2015, 00:22
Hallo Michael,
danke auch Dir für Deinen Beitrag. Habe verstanden, was Du meinst...
Im Anhang sind noch ein paar Bilder einer jungen BM-Gruppe in meiner Nähe. Diese Bäume wurden aber (meiner Meinung nach) etwas zu eng gepflanzt!?

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tuff am 30-Juni-2015, 03:42
Diese Bäume wurden aber (meiner Meinung nach) etwas zu eng gepflanzt!?

Nicht unbedingt !

Es ist das Merkmal einer Gruppe 'in meinem Sinne' - nennen wir es mal 'Ring-Horst' ? (Entschuldigung, Horst !!!) - daß die Kronen bald zusammenwachsen und aus der Ferne wie eine einzige, riesige Krone erscheinen. Innen sind diese dann natürlich kahl. Aber in der Krone eines einzelnen BM ist es ja innen auch kahl.

Ab welchem Alter dieser Zustand erreicht wird, hängt natürlich von den Pflanzungs-Abständen ab. Ich würde eine Entfernung wählen, die es den Bäumen einer 3er-Gruppe auch in 100 Jahren noch problemlos erlaubt, ausreichend Kronenanteil zu haben, ohne daß einer ganz ausgedunkelt wird. 100 Jahre ist ein überschaubarer Zeitraum :)

So kam ich auf ca. 4 m, entlang einer Kreislinie von 7m Durchmesser, was 4 - 5 Bäume  ergibt. Davon wird man im Laufe der Jahre 1 oder 2 entnehmen, wodurch einige Abstände auf 8m anwachsen. Das Ergebnis ist also nicht mehr symmetrisch, was ein wesentlicher Teil der Ästhetik ist (weil es 'natürlicher' aussieht).

Wie sich das ganze dann in 1000 Jahren präsentiert, ist reine Spekulation, aber man kann sich ja die House-Gruppe (https://en.wikipedia.org/wiki/The_House_%28trees%29) mal zum Vorbild nehmen. Der 'Pflanzabstand' dieser Bäume dürfte zwischen 6 und 10m betragen, das ist etwas mehr als meine Empfehlung, aber es sind auch > 8 (?) Bäume und die House-Gruppe ist nicht kreisförmig und hat daher auch keinen expliziten Innenraum. Bei nur 4 ginge es enger.

Worum es mir geht: Daß der speziell ästhetische Charakter der verschmolzenen 'Gruppenkrone' mit dem 'Dom-Feeling' innendrin möglichst bald sichtbar wird, und damit meine ich sowas wie 100 Jahre. Dazu bedarf es engerer Abstände und dann können es zu dem Zeitpunkt nur noch 3 - 4 sein.

Als nächstes beachtet man die geringe Größe der zur Verfügung stehenden Fläche - vor allem da andere Baumarten auch noch Platz brauchen. Dann scheint die kleinstmögliche Gruppe = 3 sinnvoller zu sein. (Wenn man sehr viel mehr Platz hat, spricht nichts dagegen, auch 5er-oder 6er-Gruppen mit entsprechend großem Abstand anzustreben. Ab ungefähr 7 würde ich aber sagen, ist es kein 'Horst' mehr; sondern tendiert zum Kleinbestand oder zur Allee.)

Es sprichte aber nichts dagegen, von Anfang an mehr zu pflanzen als eigentlich notwendig. So kann zB. eine 6er Gruppe relativ eng begründet und dann in 50 Jahren (?) jeder zweite entnommen werden, um schließlich zu ungefähr demselben Ergebnis zu kommen. Das sieht dann auch schon im Alter 30 nett aus und macht vor allem Kindern großen Spaß (welche das Höhlengefühl innendrin mögen).

Analog dazu wachsen auch die Wurzeln ineinander zu einem riesigen Wurzelteller.

Man stelle sich so ein Gebilde einfach mal als sehr großen BM vor, welcher auf mehreren Säulen ruht, statt auf einem zentralen Stamm.

ps. Hätte nicht gedacht daß ich dazu so viel erklären muß, aber offensichtlich ist meine Idee keineswegs so selbsterklärend, wie ich dachte.
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tuff am 30-Juni-2015, 04:28
Richard,

In Freiburg i. Brsg. gibt es eine Menge solcher 'Horste', ich würde gerne wissen was inzwischen aus denen geworden ist ! Sie stehen alle auf der grünen Wiese, und sind noch jung (<50J). Im Alter 100, und im Bestand, würde es dann eher so aussehen wie auf dem 2. Bild,  aus Buchenbach - nur wären die BM (wenns gut läuft) eher doppelt so groß.

Das letzte Bild ist ebenfalls eine freistehende Gruppe, im Hintergrund links dann ein Einzelner, dahinter ein Paar. Dazwischen stehen ein paar Paulownien und Trompetenbäume. Wenn man jetzt die Augen etwas zusammenkneift und sich vorstellt, das sei die Vorderseite Deines Wiesenstreifens im Winter, dann bekommt man eine Ahnung wie es bei Dir vielleicht mal aussehen könnte.

(Man muss das Bild in einem eigenen Tab öffnen - im Firefox durch Klick mit der mittleren Maustaste auf das Minibild - oder es herunterladen, und dann verkleinert angucken.)
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 30-Juni-2015, 11:03
Danke, Michael. Jetzt ist mir Deine Gruppepflanzung klar und ich verstehe, was Du genau meintest.
Die Bäume bei Freiburg werde ich mir bei Gelegenheit in der nächsten Zeit ansehen.
Eine Frage habe ich noch an Dich bezüglich der BM-Gruppe:
Die Fläche besteht bekanntlich aus zwei zusammengefügten Flächen. In der Mitte ist ein Absetzung des oberen Grundstücks. Würdest Du die BM-Gruppe auch über den Absatz pflanzen, also den Kreis mittig auf der Fläche platzieren oder dann nur auf einer Fläche etwas mit den BM machen???
Das wäre es schon wieder.

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Bakersfield am 30-Juni-2015, 11:49
Würdest Du die BM-Gruppe auch über den Absatz pflanzen, also den Kreis mittig auf der Fläche platzieren oder dann nur auf einer Fläche etwas mit den BM machen???
Hallo Richard,

ich bin zwar nicht gefragt worden. Aber ich antworte trotzdem... ;) Ich würde den Absatz durch die BM-Gruppe verlaufen lassen. Das gibt dem Ganzen eine zusätzliche Attraktivität. Zudem bricht es die Strenge der mittigen Platzierung, da eine 3er oder 5er Gruppe dann ungleich geteilt würde.

Ich setze mal voraus, dass eine geometrische Planung wie im Barock nicht das Ziel ist... ;)

Viele Grüße,
Frank
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 30-Juni-2015, 13:59
Danke, Frank. Finde ich gut, Deine Meinung.

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tuff am 30-Juni-2015, 20:53
Ich auch :)

Genau was ich sagen wollte.

Frank, das ist schon fast unheimlich. Bin ich vielleicht doch nur ein Pseudonym von Dir ??
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tuff am 30-Juni-2015, 21:13
Jetzt muß ich aber noch ne Lanze für Tom brechen. (Was soll der Spruch eigentlich bedeuten ??)

Der hat ja, wie immer, a u c h r e c h t (tm) (1) (2).

Du könntest doch beides verwirklichen, Richard: An einem Ende eine schöne und großzügige 5er Gruppe (von der in 100 Jahren hoffentlich noch mindestesn 3 übrig sind), und in der anderen Hälfte 2 oder 3 einzelne 'Solitäre'.

Und ich würde anfangs generell ein paar BM mehr pflanzen, zwar ist es schade die dann wegzusägen (gibt aber einen putzigen kleinen Weihnachtsbaum zum Verschenken), aber wenn einer aus der Eilitetruppe nach 3 Jahren ausfällt ist es noch schader.
Schadiger.
Schadhafter  ?
Also mindestens einen Ersatzmann pro Spieler.

Übrigens, hast Du einen Traktor zur Verfügung und einen Pflug ? Dann kannst Du ja auch mal ein paar (wenige) Designer-Furchen pflügen, etwa um die geradlinige  Absatzkante etwas aufzulockern. Solche Furchen besiedeln sich mit anderen Pflanzen, natürlich kann man auch was einsäen (Weidenröschen, Ringelblume, Kalifornischer (Eschholzia) Mohn, Königskerze ...). Das macht einfach Spaß, Dir und auch den Bienen.
in den ersten Jahren gibts ja sonst noch nicht viel zu sehen.

Ich hab ein paar tausend Fotos von der Entwicklung einer Fläche, die evtl. vergleichbar ist (nur ohne BM), kann Dir gerne mal ein paar heraussuchen.

Disclaimer: Für einen eigenen Thread dieser Flächen habe ich leider immer noch keine Zeit, sonst könnte ich die Fotos nicht machen :) und auch nicht soviel anderes schreiben hier im Forum. Irgendwann reiche ich das alles mal nach.


(1)  a u c h r e c h t (tm) ist eingetragenes Warnzeichen der RechtsHaber KGmbHCOusw.

(2) Auch rechts gehabt ? Keiner hats gemerkt ? Werden Sie Mitglied ! wwweh.dinges.kirchen/pupsi/homepage/altes-zeuch/die-firma-TODO-löschen
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tuff am 01-Juli-2015, 00:57
Sah bei mir so aus:
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tuff am 01-Juli-2015, 00:58
Könnte bei Dir dann zB. so aussehen (alles dieselbe Fläche, Fingerhut zusammen mit 40 anderen krautigen Arten eingesät, dazwischen keimen eingesäte Eichen und angeflogene andere Baumarten):
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tuff am 01-Juli-2015, 01:08
Die Weiden-Stecklinge diensten zunächst der Wühlmaus-Ablenkung. Obs funktioniert hat ? Keine Ahnung ! Jedenfalls kaum Schäden.

Dann war es vorgesehen, daß sie die Fläche schon mal durchwurzeln und beschatten, was für die Humusbildung gut ist. Das hat geklappt :) Der Schutz-Effekt für Boden und Bestandesklima ist extrem wertvoll und ich würde es wieder so machen.

Allerdings fühlen sie sich auf der trockenen steinigen Kuppe (!) so wohl, daß ich sie jedes 2. oder 3. Jahr auf den Stock setzen muß (ich mache das zeitlich versetzt nicht bei allen auf einmal), womit ich nicht gerechnet hatte. Sie sind dann oft schon wieder 5m hoch. Andererseits ist das mit geschärfter Machete oder japanischer Baumsäge ein Kinderspiel, und der Schlagraum verrottet zu Dämmen aufgeschichtet zu guter Erde.

Inzwischen werden die Weiden von den gepflanzten Edelkastanien und Walnüssen überwachsen und werden wie geplant nach und nach untergehen.
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Bakersfield am 01-Juli-2015, 09:39
Ich auch :)

Genau was ich sagen wollte.

Frank, das ist schon fast unheimlich. Bin ich vielleicht doch nur ein Pseudonym von Dir ??
Oder auch umgekehrt, Tuff. Wer weiß... ;D
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tuff am 13-Juli-2015, 16:42
Tuff....:

Und - wie sieht's denn aus ?

Richard !
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 13-Juli-2015, 19:09
Ich werde mich morgen ausführlich melden. Wir haben morgen noch unsere letzte Prüfung dieses Jahr und dann bin auch ich mit Prüfungen etc. vorerst durch. Die Vorbereitung hat mich vor allem in den letzten zwei Wochen sehr eingenommen.

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 16-Juli-2015, 22:06
Hallo liebe Mammutbaumfreunde,
heute werde ich mich nun einmal wieder in ausführlicher Form bei Euch melden. Wie schon erwähnt, hatte ich in letzter Zeit schulische Prioritäten zu setzen.
Also...
Vor ein paar Wochen habe ich mit dem Landwirtschaftsamt Kontakt aufgenommen und fragte bei der zuständigen Beamtin nach, ob ich für mein Projekt einen Aufforstungsantrag stellen muss oder nicht. Diese Dame war sehr freundlich und hat sich wirklich viel Zeit für diese Angelegenheit genommen. Ich finde, dass man so etwas in unserer heutigen Zeit ruhig hervorheben kann. Jedenfalls habe ich gestern Abend einen Rückruf erhalten und sie erklärte mir alles ziemlich genau im Detail. Es sieht so aus, dass man bei uns in BW auf Feldflächen NUR einheimische Baum- und Straucharten pflanzen darf. Im Wald darf man BM z.B. jedoch auspflanzen. Der Mindestabstand zur Nachbargrenze für eine Baumpflanzung beträgt acht Meter und bei Sträuchern sind es 2-3 Meter. Das heißt, auf dem schon gezeigten und vielfach besprochenen Grundstück dürfen nun 30-35 einheimische Bäume zuzüglich einheimischer Sträucher gepflanzt werden, jedoch müssen die Exoten dem freien Feld fern bleiben. Das habe ich jetzt ehrlich gesagt zum ersten Mal gehört und alle der unzähligen Beamten vorher haben niemals etwas davon erwähnt, dass man auf Feldflächen keine Exoten pflanzen darf. Der Weltuntergang ist das jetzt nicht, aber ärgerlich ist es dennoch. Die BM müssen jetzt eben ihre Plätze in Parkanlagen und großzügigen Privatgärten finden. Vielleicht ist vereinzelnd auch der Wald möglich (nach Absprache natürlich). Auf Nachfrage bekomme ich nun auch etwas Schriftliches von der netten Beamtin per Post zugesendet. Damit wäre nun geklärt, dass auf der Fläche in Östringen Bäume (in den von mir angegebenen Vorgaben) legal gepflanzt werden dürfen. Es handelt sich um eine Einzelbaumpflanzung und vom Naturschutzamt werden Sträucher nicht gewünscht sondern als ökologisch wichtiges Element gefordert. Ich habe zusätzlich auch noch einige Telefonnummern von ihr bezüglich anderer Ämter bekommen, die mir in Zukunft noch weiterhelfen werden.
Nach sehr langen und hitzigen Diskussionen haben wir uns nun gemeinsam dazu entschieden, dass wir in Zukunft nur noch einheimische Gehölze großziehen und auspflanzen werden. Die Exoten, die wir jetzt haben werden ordentlich behandelt, großgezogen und ausgepflanzt aber es werden keine zusätzlichen mehr hinzukommen. Das heißt, dass dieses Roots and Shoots Projekt den exotischen Bäumen adios sagt. In unserem Projekt verfolgen wir ab  sofort nun das Ziel, den einheimischen Wald und die bedrohten Baum- und Straucharten zu unterstützen und damit zusätzlich noch etwas für das Klima zu tun. Auch wenn es seit Februar diesen Jahres sehr große Höhen und Tiefen der Zuversicht und Unwissenheit gab, bin ich persönlich jetzt fest davon überzeugt, dass wir nun unsere Richtung gefunden haben. Mit den Exoten war ich selbst von Anfang an immer etwas angespannt, weil ich ja weiß, dass es ein zweischneidiges Schwert ist. Mit den einheimischen Gehölzen werden nun vielleicht manche Diskussionen gar nicht zu Stande kommen (dafür kommen dann wieder neue).
Mich vom Mammutbaum zu trennen fällt mir schwer. Mich mit den einheimischen Baumarten intensiver zu beschäftigen finde ich toll und auch aufregend und sehe es als nachhaltigere Variante des durchdachten Natur- und Umweltschutzes an. Zudem werden das dann vielleicht auch mehr Leute verstehen.
Auch haben wir uns nun dazu entschlossen, die Fläche in Östringen zu bepflanzen und hinterher dann doch verstärkt den Wald als Arbeitsfläche zu nutzen. Eine Neubewaldung auf freiem Feld in Deutschland in großem Stil durchzuführen ist möglich, aber viel zu zeitaufwendig (zumindest wenn Ihr mich fragt). Wenn man die Bäume direkt in den Wald pflanzt, kann es die breit gefächerte Masse vielleicht auch mehr nachvollziehen. Und ein weiteres Ziel beim JGI ist unter anderem das Interesse an der Natur und Umwelt bei anderen Menschen zu wecken.
In den genannten Parkanlagen habe ich noch keine Fortschritte gemacht. Problem ist, das die zuständigen Ämter nicht besetzt oder sonst was sind. Dauert eben immer etwas, aber das macht ja nichts. Hauptsache am Ende kommt man auf einen gemeinsamen Nenner.
In der nächsten Zeit kommt ein Artikel über das Projekt auf die Website des JGI und ich werde Euch den Link einstellen, für die die es interessieren sollte.
Allerdings habe ich weiterhin vor mit Euch über die Thematik BAUM zu sprechen, falls es Euch nicht stört!? Außerdem haben wir noch einige BM auszupflanzen, die ich hier immer wieder darstellen werde (Auspflanzungsprozess, Wachstum im Laufe der Zeit, etc.).
Danke für Eure Aufmerksamkeit

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tuff am 16-Juli-2015, 23:05
Hallo Richard,

Die Beschränkung der Baumarten bezieht sich wahrscheinlich auf eine Feldfläche ohne Grundbuch-Umwandlung zum Wald. Dort sollte ohne diese Umwandlung eine Aufforstung eigentlich gar nicht erlaubt sein, man kann diese Erlaubnis also bereits als großes Entgegenkommen werten.

Es sollte daraus logisch folgen, daß nach einer grundbuchlichen Umwandlung (per Antrag ans Forstamt und ans Grundbuchamt, d.h. an die Gemeinde) die Bedingungen für Wald gelten, nämlich de freie Wahl der Baumarten. im Aufforstungsantrag kann man eine Auswahl 'Pioniergehölze' aufführen mit der Option, später noch andere Baumarten hinzuzupflanzen. Diesen Plan muß man nicht im Detail ausführen; es versteht sich von selbst, daß man im Waldbau kurzfristige Entscheidungen treffen und jederzeit sein Konzept ändern kann.

Ich würde diesen Weg gehen, und Mammutbäume pflanzen :)
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tuff am 16-Juli-2015, 23:11
Richard, im Zusammenhang mit dem Goddall Institut ist der Verzicht auf nicht einheimische Baumarten sicher der konsequente und problemlose Weg. Falls Du jemals eine Mammutbaumfläche (als offizieller Wald) begründest, können wir Dir helfen, ein Konzept zu finden, welches Naturschutzaspekte aufweist (etwa Wildnis-Strukturen, Generhalt von in unserem Klima adaptierten Mammutbäumen, Habitat für Tiere) die möglicherweise sogar für NABU und Goddall überzeugend genug sind.
Aber man muß ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen.

Ich würde mich freuen wenn Du uns hier weiterhin auf dem Laufenden hältst !

micha
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 22-Juli-2015, 22:58
Hallo Michael,
vielen Dank für die netten Antworten. In den letzten Tagen habe ich mich fast ausschließlich mit den Bäumen beschäftigt und deshalb kam ich nicht zum Schreiben.
Die Grundbuch-Umwandlung war im Gespräch, allerdings hätte ich die nicht bekommen. Mir wurde erklärt, dass wegen der Lage, der umliegenden Weinanbaugebiete und des fern liegenden Waldes eine solche Umwandlung mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit abgelehnt worden wäre. Die Dame vom Amt erklärte mir, dass es nach ihrer Kenntnis gesetzlich in BW möglich wäre, einheimisches Gehölz auf solchen Flächen in den von mir angegebenen Richtlinien zu pflanzen. Im Grunde ist mir das jetzt auch ziemlich egal. Die Erlaubnis habe ich jetzt und alles andere ist mir jetzt im Moment gleich. Dass mir das Amt bzw. die genannte Person entgegenkam steht außer Frage. Man darf schließlich auch mal etwas Glück haben.
Ich würde gerne die BM auf dieser Fläche pflanzen und wenn ich ohne zu Fragen einfach diese Bäume auf die Feldfläche gepflanzt hätte, wäre das den entsprechenden Beamten zunächst auch recht egal gewesen. Da ich jedoch das ganze publiziere und nicht der Typ für illegale Handlungen bin, habe ich eben den steinigen Weg gewählt.
Nach mehrfachem Nachfragen habe ich immer wieder gesagt bekommen, dass eine Umschreibung auf WALD sehr aussichtslos wäre. Und ganz ehrlich, ich habe jetzt auch keine Lust mehr gehabt nochmal Wochen auf ein Antwort diesbezüglich zu warten, wobei ich nur zu 10-20% ein positives Ergebnis erwarten kann.
Ob ich in ferner Zukunft einen BM-Wald pflanze weiß ich nicht. Es wäre sicherlich ein tolles und aufregendes Projekt, aber mal sehn was die Zeit bringt...
Die einheimischen Arten sind für die weiteren Jahre in Zusammenarbeit mit dem JGI nach meiner Ansicht auch auf jeden Fall die bessere (richtige) Wahl. Im Umwelt- und Naturschutzbereich muss man wie schon öfters erwähnt mit Exoten große Vorsicht walten lassen, aber das brauche ich Euch ja nicht sagen.
Ich werde Euch ganz bestimmt auf dem Laufenden halten. Die nächsten Wochen bin ich teilweise kurzzeitig weg und kann dann nicht schreiben. Aber die Auspflanzungen und die vorher zu besprechenden Pflanzpläne werde ich Euch einstellen. Sowieso dachte ich bei der Fläche jetzt daran, dass ich eine Eichen-Monokultur anlege. Die Edelkastanie kann ich nicht pflanzen!? Ist meines Wissens in Deutschland nicht als heimisch gekennzeichnet!? Haselnuss würde noch gut zu den Eichen passen. Rotbuchen kann man auf dem freien Feld vergessen, wegen Sonneneinstrahlung. Sagt mal Ihr noch was dazu. Ich betone nochmals, dass ich vorerst mit dem arbeiten möchte, was mir zur Verfügung steht.
Ich habe übrigens ein kleines Wühlmausproblem auf dem Grundstück. Deshalb habe ich vor kurzem ein Gitter gekauft und möchte mir einen Korb daraus bauen, der dann in die Erde gepflanzt wird. Kann man solch ein Gitter überhaupt in der Erde lassen, bezüglich der Wurzeln etc.!? Was habt Ihr hierbei für Erfahrungen gemacht? DANKE

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: derTim am 23-Juli-2015, 17:57
.....Das heißt, auf dem schon gezeigten und vielfach besprochenen Grundstück dürfen nun 30-35 einheimische Bäume zuzüglich einheimischer Sträucher gepflanzt werden, jedoch müssen die Exoten dem freien Feld fern bleiben....

...Eine Neubewaldung auf freiem Feld in Deutschland in großem Stil durchzuführen ist möglich, aber viel zu zeitaufwendig (zumindest wenn Ihr mich fragt).

Hi Richard,
Was meinst du mit Zeit aufwendig?
Die Pflanzzeit oder die Zeit bis die Bäume einigermaßen groß sind?
Weil 35 Bäume, sind doch an einem Tag locker gepflanzt.
M.f.G. Tim
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tuff am 24-Juli-2015, 12:26
Richard,

Ich würde es nicht Monokultur nennen, es sei denn Du möchtest eine hochproduktive Plantage mit kurzer Umtriebszeit. Vielleicht schwebt Dir aber eher ein parkartiges Eichen-Altholz vor, welches ökologisch extrem wertvoll wäre ?  Diese Wälder können durchaus auch aus Pionierstadien mit vielen Baumarten entstehen, es ist dann eine Sache der Baumartenwahl und der Pflege. Die klassischen Mischungen etwa mit Hainbuche kannst Du dann erstmal vergessen, sie sollen astfreie Schäfte erzielen, während absterbende Totäste ja gerade die Bruthöhlen für Spechte und Eulen emöglichen, die so geschätzt werden (und Nanhrung für einige seltene Käfer sind). Du kannst aber jederzeit niedrigwüchsige Pioniergehölze wie Vogelbeere, Obstgehölze, im Weinbergsklima auch der langsamwüchsige Buchsbaum, oder bodenverbessernde Sträucher wie Holunder beimischen, die von den Eichen dann später überwachsen werden. Ein paar Eiben die später im Unterstand stehen sind auch jederzeit möglich.

Wenn es um einen Natur-(Ur-) Eichen-Wald geht, würde ich folgende Baumarten von Anfang an vermeiden:

Hainbuche und Buche, weil sie in die Kronen einwachsen und die Eichen schliesslich ausdunkeln; Hasel weil er bis zu einer Höhe von mindestens 7 m jeden einheimischen Baum gnadenlos überwächst, und fast nicht mehr wegzukriegen ist; Berg- oder Spitzahorn , weil er ebenfalls unduldsam und viel zu übermächtig ist (Beispiel in meiner Fläche: vor 15 Jahren eingesäte Eichen heute ca. 10m hoch, gleichzeitig eingesäter Bergahorn 15 - 20m hoch).

Was hingegen gut ins Eichen-Ökosystem passt, ist Efeu. Allerdings erst im Altholz, sonst brechen die jungen Bäume unter ihm zusammen :)

Warum soll die Esskastanie, 1700 Jahre nachdem die Römer sie in ganz Weteuropa eingeführt haben, nicht einheimisch sein ? Wer behaupted das denn ? Die Landesforstverwaltung NRW hat Castanea sativa vor ein paar Jahren als eine der Baumarten veröffentlicht, die jetzt aufgrund des Klimawandels bevorzugt angepflanzt werden sollten.

Wenn Du Dein Wäldchen mit einer 'Lichtung' anlegst, sparst Du Dir etwas Arbeit und hast ein Spektrum an Bedingungen (Licht, Feuchte) die für viele verschiedene Bodenpflanzen geeignet ist. Diese kannst Du zB. mit einer NABU-Kindergruppe zusammen ansiedeln. So schöpfst Du die Chancen voll aus. Ich kann Dich bezüglich möglicher Arten beraten. Als erstes Stichwort seien Geophyten wie Lerchensporn, Blaustern,Aronstab, und Buschwindröschen genannt, welche, wenn flächig vorhanden, im März immder besonders schön wirken, dann, wenn es sonst noch nichts zu sehen gibt.

tm
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: steffen129 am 24-Juli-2015, 12:51
Zitat
Ich habe übrigens ein kleines Wühlmausproblem auf dem Grundstück. Deshalb habe ich vor kurzem ein Gitter gekauft und möchte mir einen Korb daraus bauen, der dann in die Erde gepflanzt wird. Kann man solch ein Gitter überhaupt in der Erde lassen, bezüglich der Wurzeln etc.!? Was habt Ihr hierbei für Erfahrungen gemacht? DANKE

hallo richard

ich habe ja schon meinen BM und KM Wald hatte dort für 2 Jahre ein riesiges mäuseproblem. die waren überall und ich hatte nicht die mittel da was dran zu machen, zu große flächen.
habe aber keinen einzigen BM verloren nur an den KMs hatten sie etwas rumgefressen.
nun sind sie wieder weg.....von ganz allein.
gut an Harthölzer gehen sie das ist nicht soo gut heißt Bike, Buche, Ahorn ....  aber das macht mir nichts da ich sowas nicht mehr in meinen Anbauplänen für waldgesellschaft habe.

LG der steffen
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 27-Juli-2015, 22:26
Hi Richard,
Was meinst du mit Zeit aufwendig?
Die Pflanzzeit oder die Zeit bis die Bäume einigermaßen groß sind?
Weil 35 Bäume, sind doch an einem Tag locker gepflanzt.
M.f.G. Tim

Hallo Tim,
damit meinte ich, dass diese ganzen bürokratischen Schritte zu aufwendig sind. Das Auspflanzen an sich ist damit nicht gemeint. Nur immer diese Wochen und Monatelangen Verhandlungen mit den Ämtern dauern mir für eine Umschreibung auf "Wald" zu lange. Zusätzlich ist es auch zu 80-90% unwahrscheinlich, dass die ganze Sache erfolgreich endet. Das hat mir eine Beamtin des Landwirtschaftsamtes versichert, die sich täglich mit der Thematik auseinandersetzt. Das war damit gemeint.
Ich weiß zwar nicht wie Du in der Regel so vorgehst, aber ich könnte im Alleingang keine 35 Bäume an einem Tag auspflanzen. Wenn man rechnet, dass man einen Wühlmausschutz und ein Gitter gegen Wildfraß anbrigen muss und dann auf einem schweren Ackerboden noch die Löcher ausheben muss!? Also 15 Bäume könnte ich mir vorstellen aber mehr nicht...

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 27-Juli-2015, 22:45
Hallo Michael,
vielen herzlichen Dank für diese weitere, sehr hilfreiche Antwort.
Ja, etwas Parkartiges mit alten Eichen in ferner Zukunft wäre eigentlich genau das Richtige. Dabei sollte die Fläche eben so gut wie möglich genutzt werden.
Einen Korridor einzuplanen hattest Du schon öfters vorgeschlagen. Allerdings ist es auf dieser Fläche mit 8 Metern Abstand zur Nachbargrenze für mich schwierig vorzustellen, wie das effektiv umzusetzen wäre!?
Ich halte Ess- und Rosskastanien beide für einheimisch. Im Grunde kommt es darauf an, welche Baumarten der/die zuständige Beamte/Beamtin für einheimisch erachtet. Ich muss das nochmals genauer nachlesen.
Danke für Deine Erfahrungsberichte. Habe nun wieder einmal etwas dazu gelernt.

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 27-Juli-2015, 22:52
Danke Steffen, für Deinen Erfahrungsbericht.
In der Erde habe ich einige Spuren der Mäuse beobachten können. Auch der Nachbar erzählte fast endlos von seinen Kämpfen gegen diese Schädlinge.

Da ich das Gitter jetzt habe würde ich es gerne einsetzen. Meint Ihr, dass die Wurzeln durch das Gitter durchwachsen können, wodurch man es in der Erde lassen kann???
Denn ein Drahtgitter nach einiger Zeit wieder zu entfernen ist nicht wirklich einfach bzw. teilweise unmöglich würde ich sagen.
Danke

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: steffen129 am 28-Juli-2015, 02:08
Hallo Richard

ich weiß nicht warum du da ein gitter einbauen willst?
sollen da BMs wachsen?

du willst auch das diese Bäume älter werden?

ich würde nichts mit einem Drat machen. aber deine entscheidung.

LG Steffen
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tuff am 28-Juli-2015, 11:34
Seffen,

Genau ! Solche Drahtkörbe verrosten unterirdisch in 5 - 7 Jahren, schätze ich. Bis dahin haben raschwüchsige Baumarten längst die Maschen durchdrungen und ihre Wurzeln 'abgewürgt', wonach auch Pilze eindringen.

Sie sind nur für kleine Obststräucher oder -bäume üblich, deren Lebenserwartung in einer Plantage sowieso nicht viel länger ist; und selbst hier würde ich sie nicht empfehlen.

Zum Thema Wühlmäuse wurde schon viel geschrieben, glaube ich ... zum Beispiel hier (http://mbreg.de/forum/index.php/topic,1725.0). Es gibt aber keine Patentlösung, Richard !

tm
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 14-August-2015, 15:24
Hallo liebe Mammutbaumfreunde,
ich war vor Kurzem in Urlaub und konnte deshalb nicht antworten.

Hallo Steffen,
ich dachte, dass man einen Schutz so bezüglich der Wühlmäuse erzielen könnte. Allerdings muss ich Dir jetzt auch vollkommen Recht geben, dass das eher nicht sinnvoll ist.
Vor allem nicht, wenn man ein gesundes und nachhaltiges Wachstum erzielen möchte.
Danke

Hallo Michael,
vielen Dank auch für Deinen Beitrag und den Link.
Ich werde im Boden nun kein Gitter installieren, aber oberirdisch werde ich um die Pflanzen einen Zaun ziehen. Der Durchmesser sollte einen Meter betragen und die Gitter sind auch 100 Zentimeter hoch. Da auf der Fläche recht häufig alle möglichen Tiere herumspazieren, ist das nötig. Ich habe meistens gesehen, dass solche Gitter von Euch recht eng um den Baum gezogen werden. Wird dadurch ein spezieller Sinn verfolgt?
Danke

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Richard am 14-August-2015, 16:34
Dann gibt es da noch vorwiegend drei Neuigkeiten:
1. Ich habe vor zwei Wochen die Zusage bekommen, in Heidelberg in den Arboreten (http://www.heidelberg.de/hd,Lde/HD/Erleben/Arboreten.html) meinen größten UM auszupflanzen. Die freundlichen Menschen dort suchen unter anderem auch Küstenmammutbäume und darüber wollen wir uns beim Auspflanzen dann auch ausführlich unterhalten. Ich habe meiner Kontaktperson gesagt, dass ich einige Küstenmammutbäume bei mir habe, die allerdings noch nicht alt genug sind um draußen im Wald zu Überwintern. Sie haben zwar schon einen Winter erlebt, doch da waren sie überdacht und bekamen keinen Schnee ab. Bergmammutbäume benötigen sie nicht. Meine Vermutung ist, dass sie vorerst mit ihrem reichen Bestand zufrieden sind. Ich bin sehr gespannt, wie sich die Geschichte entwickelt. Da mein Kontaktmann sehr freundlich und interessiert war, kann man schon ein bisschen hoffen.

2. Im Schlosspark in Angelbachtal kommt es leider nicht zu einer Auspflanzung, was ich sehr bedauere. Mir wurde gesagt, dass den Ratsmitgliedern der Park heilig wäre und es auch viel zu viel Arbeit wäre, mit mir da einzelne Bäume zu pflanzen. Kurz: Wir haben kein Interesse und da ist die Tür. Ich finde das ein wenig lächerlich, denn im Park werden zweimal jährlich Ritterspiele und Highland Games veranstalten, wofür schon viele Altbäume aus Platzgründen gefällt wurden und wobei die Rasenfläche häufig auf das Schlimmste beschädigt wird. Aber man muss ja nicht alles nachvollziehen können.

Den Pflanzplan habe ich jetzt schon weitestgehend ausgearbeitet. Als Bäume habe ich nun die Stieleiche, Edelkastanie und Walnuss dabei. Ich weiß, dass die Walnuss ein sehr schnellwachsendes Gehölz ist, allerdings möchte ich sie am oberen Ende auspflanzen damit nicht unnötig viel Licht weggenommen wird.

Gruß
Richard
Titel: Re: Projekt "Seeds and Trees"
Beitrag von: Tuff am 25-August-2015, 13:49
Hallo Richard !

Ich habe vor zwei Wochen die Zusage bekommen, in Heidelberg in den Arboreten meinen größten UM auszupflanzen.

Schön das zu hören !

Im Schlosspark in Angelbachtal machen sie nun mal diese Spiele, und brauchen dafür die Freiflächen. Also Mammuts hin oder her, ich finde solche Ritterspiele klasse :)

Andererseits, bei Star Wars wurde ein berühmtes 'Rennen' ja auch in den Redwoods gefilmt, weil die so dekorativ sind ...

Ich bin beim Jane Goodall Institut ausgetreten

Dazu kann ich nichts sagen. Aber falls Du Dich im Rahmen eines grösseren Vereines bewegen willst, geibt noch genügend Alternativen, und ich meine nicht nur NABU und BUND.

Als Bäume habe ich nun die Stieleiche, Edelkastanie und Walnuss dabei.

Ich glaube nicht dass die Stieleiche auf Deinem Weinberg die beste Eichenart ist (owbohl sie sicher auch wachsen wird). Hier wäre es eher die Traubeneiche, du könntest sogar was Spezielles wie die Flaumeiche erwägen.

(Ich fänd ja kalifornische Schwarzeichen klasse, aber von den daraus resultierenden Diskussionen hast Du vllt ja auch erstmal genug...)

Wie wäre mit ein paar duftenden Wildrosen am Südrand ?

Die Esskastanie wächst schneller als die anderen 2 Arten.

An Deiner Stelle würde ich aus der Fläche meinen 'Garten Eden' machen, mit ein bißchen Sichtschutz zum Weg und vielen schönen interessanten Arten (auch Büsche und Bodenpflanzen) und evtl. ist ja auch ein kleines Gartenhaus (Geräteschuppen) erlaubt. Das widerspricht nicht der Idee, es Kindergruppen zur Verfügung zu stellen. Etwa einem Waldkindergarten oder den Pfadfindern. Also falls Du Freude an Kindern hast.

Dann hast Du einen Rückzugsort wenn Dir unsere Verwaltungen mal wieder auf den Keks gehen :)

Von da ausgehend, würde ich dann die Energie schöpfen für ein neues Projekt, einen richtigen Wald (also sowas wie 1 ha, davon aber erstmal nur 0,5 bearbeiten).

Im Oktober ist wieder Pflanzzeit ... Deine vielen angezogenen BM würde ich jetzt auf Ebay anbieten, mit eher geringem Unkostenbeitrag, damit sie irgendwo unterkommen. Ausserdem würde ich sie der lokalen Forstverwaltung anbieten, wäre doch schön wenn die Lust haben einen kleinen BM-Wald zu pflanzen. Eventuell schicken Sie Dich dann zu einem Förster der Interesse daran hätte. So kannst Du vllt auch schon mal extrem nützliche Kontakte knüpfen, wenns mal um Deinen eigenen Wald geht.

Titel: Re: Baumprojekt in Östringen
Beitrag von: Richard am 29-August-2015, 14:32
Hallo Michael,
tut mir leid, dass ich mich erst jetzt zurückmelden kann. Zur Zeit habe ich ein kleines Problem mit ein paar meiner Bäume.
Durch die vielen Maikäfer in diesem Jahr habe ich nun in einigen Töpfen Engerlinge, die schnellstmöglich entfernt werden müssen.

Ja, ok Ritterspiele sind wirklich sehr interessant und ich fand das Mittelalter schon immer äußerst faszinierend, aber in diesem Zusammenhang kam mir das dann doch etwas lächerlich vor.

Danke für Deine Angebote, aber vorerst möchte ich mal lieber nicht mit einer Organisation in nheren Kontakt treten.

Ich weiß, dass die Stieleichen nicht die erste Wahl für das Grundstück sind. Doch ich muss die Bäume auspflanzen, die mir zur Verfügung stehen. Auch wenn Traubeneichen die Bessere Wahl wären. Kalifornische Schwarzeichen sind wirklich nicht zu verachten, aber da würde man ja wieder gegen das Gesetz verstoßen und da wir alle so vorbildlich sind würden wir so etwas  natürlich auch nie tun.
Rosen könnte ich mir durchaus vorstellen. Zudem plane ich momentan noch ein oder zwei Bienen-/Insektenhäuser ein, um auch etwas für die Wildbienen zu tun. Da wären die Rosen auch wieder passen, in Betrachtung dazu.
Ein Geräteschuppen wäre soweit ich weiß antragspflichtig. Allerdings ist so etwas auch ganz praktisch, damit man nicht immer alles von a nach b transportieren muss. Ist auf jeden Fall eine Überlegung wert.
Über eBay die Bäume zu verkaufen könnte man durchaus machen. Am liebsten wäre mir hierbei eBay Kleinanzeigen, damit man sie nicht verschicken muss und die Leute sie abholen. Die Frage ist hierbei, ob das dann auch noch lohnt. Beim Förster kann ich am Montag nachfragen, den Gedanken hatte ich auch schon.

Meine Planung sieht die ersten Baumpflanzungen Mitte September in Östringen vor. Was meint Ihr dazu?

Danke für die Nachricht

Gruß
Richard

PS: Im Anhang noch zwei Bilder von der Mainau mit einem KM und einem BM.
Titel: Re: Baumprojekt in Östringen
Beitrag von: Tuff am 13-September-2015, 12:49
Richard,

Schöne Fotos von der Mainau !

Findest Du wirklich daß 'Ich muss die Bäume pflanzen die mir zur Verfügung stehen' ein angemessenes Argument ist, wenn es um eine Fläche geht, die nicht der Holzproduktion dienen soll, sondern wo die Bäume (theoretisch) uralt werden können ? Würde man der Standortgerechtigkeit dann nicht den Vorrang geben ?

Ich verstehe daß es schwerfällt sich einzugestehen, daß man ein wenig planlos drauflos angezogen hat. Aber wenn Du jetzt etwas machst, das Dir in 20 Jahren (wenn das Klima eventuell noch trockener wird) nicht mehr gefällt, machst Du es nur schlimmer.

Stieleichen die unter Trockenstress leiden können keinen ausreichenden Johannistrieb machen und bleiben das ganze Jahr durch schütter bis licht, und natürlich wachsen sie dann auch nur total langsam.

Ich habe vor 15 Jahren experimentell ein paar Stieleichen auf eine trockene Kuppe gepflanzt, als ich vom Klimawandel noch nichts wusste. Durchsetzen können sich dort aber offensichtlich nur die Traubeneichen. Die Stieleichen sind jetzt maximal 6 m hoch. Zum Vergleich, der Baum von dem die Samen stammen ist in dem Alter bereits doppelt so groß (und dreimal so dick) gewesen - er steht direkt an einem Teich.

Und das sage ich, als großer Stieleichenfan ...
Titel: Re: Baumprojekt in Östringen
Beitrag von: Richard am 13-September-2015, 23:02
Hallo Michael,
ich kann sehr gut verstehen, was Du mir damit sagen möchtest.
Heute weiß ich für mich selbst auch, dass ich vor ein paar Jahren alles etwas überstürzt angefangen habe. Nun sind die Bäume da und man muss für sie einen geeigneten Platz suchen.
Dass Stieleichen Trockenheit nicht allzu gut wegstecken können und im Allgemeinen verstärkt das Wasser suchen ist mir bewusst. Wenn Du mir jetzt aus Deinen Erfahrungswerten dies
allerdings nun nochmals nahelegst, werde ich meine Entscheidung eventuell nochmals überdenken. Danke dafür.
Zur Zeit stecke ich eben teilweise in der Situation, dass man zum einen gute Ideen hat die man auch gerne verwirklichen würde und zum anderen eben von der Realität wieder eingeholt wird
und am Ende doch einige Kompromisse eingehen muss. Im Prinzip ist das ja immer so im Leben...
Jedenfalls werde ich den Förster bei uns bezüglich der Eichen und Buchen einmal ansprechen und dann sehe ich was kommt. Bezüglich der Exoten habe ich viel Hoffnung, da man im Arboretum
in Heidelberg auf mich einen sehr kooperativen Eindruck auf mich macht.
Mir ist das schon klar, dass die Bäume nur unter guten Bedingungen uralt werden und hunderte Jahre überstehen können (solange sie nicht gefällt werden, ein Unwetter zum frühzeitigen Tode
führt etc.). Man muss eben auch die ganze Situation betrachten und manchmal Dinge tun, die einem nicht ganz so gut gefallen. Im Grunde brauche ich das Euch ja nicht zu sagen!
Mein persönliches Ziel ist es, für die momentan vorhandenen Bäume bei mir eine bestmögliche Heimat zu finden, an der sie jeweils hoffentlich über Jahrhunderte zum Teil überstehen können.
Neue Bäume dazu zu kaufen oder noch mehr anzuziehen steht für mich ganz ehrlich ganz außer Frage. Buschpflanzen ja, Bäume nein.
So sieht es momentan aus...

Gruß
Richard
Titel: Re: Baumprojekt in Östringen
Beitrag von: Richard am 13-September-2015, 23:11
Um noch genau auf Deine Frage einzugehen:

Findest Du wirklich daß 'Ich muss die Bäume pflanzen die mir zur Verfügung stehen' ein angemessenes Argument ist, wenn es um eine Fläche geht, die nicht der Holzproduktion dienen soll, sondern wo die Bäume (theoretisch) uralt werden können ? Würde man der Standortgerechtigkeit dann nicht den Vorrang geben ?
Nein, es ist genau genommen kein haltbares Argument. Mein Ziel ist es den besten Standort für meine Bäume zu finden, der mir in meiner Situation möglich ist. Natürlich kann man immer noch einen besseren finden oder vieles besser machen. Doch (um es auf den Punkt zu bringen) mit mehreren hundert Bäumen im Nacken, um es einmal überspitzt auszudrücken, ist man teilweise auch mit weniger zufrieden. Zumindest was den Standort eines einzigen Baumes teilweise angeht.
Dennoch bringen mich Eure zahlreichen Unterstützungen, Tipps und Ratschläge immer einen Schritt weiter!!!

Schöne Fotos von der Mainau !
Vielen Dank

Gruß
Richard
Titel: Re: Baumprojekt in Östringen
Beitrag von: Richard am 03-Januar-2016, 22:24
Hallo liebe Mammutbaumfreunde,
in den letzten Monaten ist bei mir wenig bis gar nichts passiert. Und ich dachte mir: Warum über etwas schreiben, wo nicht allzu viel ist?
Jedenfalls sind jetzt die ersten fünf Bäume ausgepflanzt (bereits Ende September). Sie haben den "Winter" bis jetzt ganz gut überstanden und ich hoffe, dass es vielleicht noch etwas kälter wird. Weiteren Auspflanzmöglichkeiten haben sich bis jetzt immer noch nicht handfest erwiesen, da sich die zuständigen Personen nicht gemeldet.
Im Anhang sind ein paar Bilder. Bis dann.

Gruß
Richard
Titel: Re: Baumprojekt in Östringen
Beitrag von: Richard am 16-Januar-2016, 21:55
Hallo liebe Mammutbaumfreunde,
da wir bei uns einen kleinen Schneeeinbruch zu verzeichnen hatten, habe ich schnell ein paar Bilder gemacht.
Hier könnt ihr die Bäume im Wintermantel betrachten.

Gruß
Richard
Titel: Re: Baumprojekt in Östringen
Beitrag von: Richard am 16-Januar-2016, 22:00
Hier noch der Rest.
Titel: Re: Baumprojekt in Östringen
Beitrag von: Tuff am 16-Januar-2016, 23:54
Gewaltiche Töpfe !

Ich hoffe Du bist stark :)
Titel: Re: Baumprojekt in Östringen
Beitrag von: Richard am 17-Januar-2016, 18:52
Hallo Michael,
danke für Dein Kommentar. Sie sind schwer, manche 15-20 Kilogramm, geht also noch.

Hier im Anhang habe ich noch einen Link zu meiner Facebook-Seite. Dort könnt ihr noch ein paar zusätzliche Bilder von meinen
Bäumen betrachten und einige Fotografien von größeren Bäumen, die mir irgendwann mal hier, mal da über den Weg gelaufen sind:
https://www.facebook.com/Seeds-and-Trees-576004342546759/?ref=hl

Gruß
Richard
Titel: Re: Baumprojekt in Östringen
Beitrag von: Tom E am 17-Januar-2016, 20:02
Hallo Richard,
ich hoffe du bekommst sie zeitnah in die Erde, bevor du richtig große Kübel brauchst.  :)

Zur Facebook Seite. Worauf beziehen sich deine Daten (Maße) bei BM/KM? Für mich liest sich das, wenn man sie denn miteinander vergleicht, wie Äpfel und Birnen. BM werden plötzlich 16m dick, KM 7m? Da du scheinbar aktuelle Höhen-Rekordmaße verwendest, hätte ich selbes auch bei den Durchmessern vermutet. Der aktuell stärkste BM auf Brusthöhe ist wohl der liebe Grant mit 8,8m. Bei den KM Lost Monarch mit 7,9m gefolgt vom Godwood Creek Giant mit 7,5m. KM Umfänge auf Bodennähe habe ich leider nicht, aber ein aktuell lebender BM mit über 50m Umfang ist mir auch nicht bekannt.
Es wurde 2014 wohl auch ein KM mit 29,2ft DBH gefunden, also 8,9m Durchmesser. Mehr weiß ich davon aber leider auch nicht, z.B. ob mehrstämmig oder nicht etc..
Mal sehen was noch für KM gefunden werden die nächsten Jahre. Der genaue Durchmesser des aktuell massigsten einstämmigen KM ist mir ebenfalls nicht bekannt.

Gruß
Tom
Titel: Re: Baumprojekt in Östringen
Beitrag von: Richard am 17-Januar-2016, 21:57
Hallo Tom,
danke für den Hinweis. Ich gebe Dir Recht, dass man sich auf die Maße der noch lebenden Bäume beschränken sollte.
Ich habe es jetzt kurzerhand abgeändert und werde in der nächsten Zeit eventuell noch ein bisschen was ergänzen.
Danke Dir noch, für die ganzen Informationen. Du nimmst es mir bestimmt nicht übel, dass ich sie überprüft habe. (Waren natürlich alle korrekt.)
Der Sinn dieser Seite ist nicht, neben den Bildern ellenlange Verse zu schreiben, sondern eher die Fotos selbst. Die Leute sollen sie sich ansehen und im besten Fall erkennen, dass die Natur schön sein kann. Das sehen viele oft nicht, leider.
Ich möchte die KM und BM nicht wie unterschiedliche Obstsorten vergleichen. Ich habe mir einfach ein paar Daten gesucht, die den Leuten gefallen könnten und das war es schon. So viel steckt da nicht dahinter, wie Du sicherlich schon erkannt hast. ;)
Und wie gesagt, die erwähnten Disharmonien sind beseitigt.

Gruß
Richard
Titel: Re: Baumprojekt in Östringen
Beitrag von: Richard am 22-März-2016, 21:19
Hallo liebe Mammutbaumfreunde,
vor einigen Tagen, als ich zum Fotografieren auf dem Grundstück war, kam ein Grundstücksnachbar auf mich zu und wir unterhielten uns eine ganze Weile.
Nach ein paar einleitenden Sätzen meinerseits, erzählte auch er von seinen eigenen Baumprojekten in der Gegend und empfahl mir, das Schreiben des Amtes noch einmal peinlich genau unter die Lupe zu nehmen. Er erklärte mir, dass er auf diese Art einmal über zwanzig Bäume teilweise fällen und versetzten musste. Als ich zu Hause war, saß ich eine Stunde vor den wildesten Gesetzen unseres Bundeslandes und versuchte die ein oder andere übrige Hieroglyphe zu entschlüsseln. Den Brief las ich ebenfalls mehrmals.

Lange Rede kurzer Sinn: Zu meinem Erstaunen ist das Schreiben vom Landwirtschaftsamt leider völlig nutzlos. Mir wurde damals versichert, dass ich getrost (so steht es geschrieben) 35 Bäume auf das Grundstück pflanzen darf, doch das bringt mir nichts. Seht Euch JETZT einmal das erste Bild im Anhang an, es ist Maßstabsgetreu und die netten Sterne zeigen den Raum, der "Baumfrei" bleiben muss. Das innere Rechteck ist der erlaubte, legale zu bepflanzende Bereich, laut den ganzen Gesetzten dazu. In diesem Bereich von 9x56 Metern kann man selbstverständlich diese Anzahl von Bäumen unterbringen, doch würde das Ergebnis eher einer Lagerhalle von Gehölzen, als einer Baumfreundlichen Pflanzung ähneln! Damit bin ich nicht zufrieden, gar nicht und ich ärgere mich überaus, dass mir dieser Missstand nicht schon früher aufgefallen ist. Zugegeben ist es wirklich sehr viel Fachchinesisch gewesen, welches ich durchforsten musste, um an diese Informationen zu kommen.

Das heißt: Auf dem Grundstück können nicht einmal 20 Bäume gepflanzt werden - so wie ich das sehe. Aus den ausführlichen Gesprächen mit den zahlreichen Ämtern kann ich mir zu 120% sicher sein, dass ich einen Aufforstungsantrag NICHT genehmigt bekomme. Toll!
Ich fühle mich ein wenig beschämt, zum einen, dass ich es wiegesagt nicht eher bemerkt habe und zum anderen, dass ich mich blindlings auf Papier und Aussagen verließ...

Nach dem erwähnten Bild sind noch zwei neue Bilder der Fläche dabei (nicht spektakulär, aber aktuell).
Viel Erfolg Euch allen bei Euren Projekten.

Gruß
Richard

PS: Die fünf schon gepflanzten Bäume müssen demnächst etwas weiter ins Zentrum rücken, verpflanzt werden.
Titel: Re: Baumprojekt in Östringen
Beitrag von: Tuff am 22-März-2016, 22:36
Hi Richard,

No musch'd uns des Schreiben aber mal poschte.

Oder PM ?

Titel: Re: Baumprojekt in Östringen
Beitrag von: Richard am 22-März-2016, 22:58
 :(
Titel: Re: Baumprojekt in Östringen
Beitrag von: Klaus am 22-März-2016, 22:59
Hallo Richard,

achte auf den Pflanzabstand zum Nachbargrundstück da gibt es klare Vorgaben.
Ich bin nicht up today in den aktuellen Vorschriften sicher ist aber im Schwarzwald werden
im Moment kaum noch bis gar keine Neuaufforstungen mehr genehmigt.
Offenhaltung der Landschaft. Wo viel Wald ist soll nicht noch mehr hinzukommen.
Wo wenig Wald ist hat man bessere Chancen.

Vielleicht hilft dir das Stichwort Park oder Parkwald etwas.
Diesen Hinweis habe ich vor Jahren von einem Forstangestellten des Landes
Baden-Württemberg bekommen, es soll helfen.

VG
Klaus
Titel: Re: Baumprojekt in Östringen
Beitrag von: Richard am 22-März-2016, 23:11
Hallo Klaus,
vielen Dank für Deine Nachricht.
Ja, mit den Abständen zu den Grenzen nehmen die Ämter es überaus genau. Da weiß man sofort, dass man es mit deutscher Bürokratie zu tun hat.
Bei mir ist in der Umgebung eigentlich kein Wald, nur ein paar Grundstücke, die von Privatleuten "genehmigungsfrei" bepflanzt wurden.
Mich stört es, dass die ganzen Nachbarn nahezu 100%ig illegale Bepflanzungen durchgeführt haben (direkt auf der Grenze die Hecken, exotische Bäume und Büsche etc.) und kein Hahn danach kräht, doch wenn ich einen Blumentopf mit einer Stieleiche heranschleppe, steht gleich der ganze Landen vor der Tür. Naja, so ist es eben.
Ich werde trotzdem nachfragen, ob es Chancen auf Park, Biotop, Naturschutzgebiet oder gar Arboretum gibt. Mal sehen...
Den Versuch hatte ich zwar schon ein-, zweimal probiert, aber die gegenüberliegende Front blieb zumindest in der Vergangenheit verhärtet.

Gruß
Richard
Titel: Re: Baumprojekt in Östringen
Beitrag von: Tuff am 23-März-2016, 22:03
Richard, da hast Du leider recht. So große Bäume, wie Du sie vorhast (Buchen, Eichen, ...) durchwurzeln und überschatten den Nachbaracker, die Grenzabstände sind dann ein fairer Kompromiss. Leider ist Deine Fläche einfach sehr schmal. Zum 'Nachbarwald' hin würde ich diese Abstände einfach nicht einhalten, und erstmal abwarten ob sich jemand beschwert.