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Mammutbäume (öffentlicher Bereich) => Experten- und Fachbeiträge => Wissenswertes & News => Paläontologie => Thema gestartet von: Joachim Maier am 07-März-2009, 20:48
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Bei meinem Urlaub vom 01. bis 03. März 2009 nach Südumbrien und Rom, habe ich am 03. März 2009 den fossilen Urwald von Dunarobba besichtigt. Dieser wurde in den 60-er Jahren des 20. Jahrhunderts beim Abbau von Lehm entdeckt.
In ersten Stock des Informations-Centers gibt es ein kleines Museum, in welchem Fragmente der Baumfunde sowie Funde von Muscheln und anderen Wassertieren aus einer anderen Lehmgrube ausgestellt sind. Auf Informationstafeln und großen Wandzeichnungen werden die Tier- und Pflanzenwelt des Pleistozän dargestellt, aus welchem die Wälder stammen.
Die gefundenen Stämme der Art Taxodioxylon gypsaceum weisen, aufgrund einer Erdverschiebung, eine einheitliche Neigung auf, stehen aber ansonsten in aufrechter Position. Sie befinden sich in einer Mischung aus Lehm- und Sandschichten.
Das Interessante ist, dass es sich hierbei nicht um versteinertes, sondern noch lebendes Holz handelt.
Eine Gefährdung geht von folgenden Quellen aus:
- Zum einen geht hier meistens ein Wind, welcher die Stämme zu erodieren droht.
- Desweiteren war das Klima, aus welchem die Wälder stammen, ein wesentlich Wärmeres.
- Schließlich besteht noch eine Bedrohung durch Xylocopa violacea, einer zur Bienen-Familie gehörenden Insekten-Art, dessen Larven sich von Zellulose ernähren und tiefe Tunnel durch das Holz graben.
Zum Schutz werden gerade drei Methoden getestet:
- eine einfache Umzäunung und Überdachung
- eine Beschichtung bzw. Imprägnierung mit einem speziellen Präparat
- eine komplette Umbauung mit optimalen klimatischen Bedingungen im Raum
letztere soll in absehbarer Zeit durch Solarenergie betrieben werden.
Der Beitrag gliedert sich in folgende Teile:
- Deutsches Informationsblatt "Der fossile Urwald von Dunarobba"
- Museum
- Fundort
- Arboretum
Damit während des Fotouploades keine Komentare kommen, hänge ich als erstes das Informationsblatt zum Lesen an!
Viel Vergnügen beim Studium!
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Museum - Schautafeln
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Museum - Wandzeichnungen
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Museum - Fundstücke (lose)
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Schaukästen
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Sehr beeindruckend !
Kaum zu glauben, wie lange sich Holz halten kann !
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fossiler Urwald
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Fossiler Urwald ! ::)
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Auf den Schildern wie im Bild zwei hier werden Höhe und Breite des jeweiligen Stammes festgehalten.
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Im obersten Bild sind die Höhlen der Bienen-Larven von Xylocopa violacea zu sehen.
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Arboretum
Küstenmammutbäume
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Leider sehen die Bergmammutbäume nicht sonderlich gut aus!
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Sorry, die gezeigten BM`s sehen nicht nur gut aus,
die sind schlicht schon größtenteils im Mammutbaumheaven !
Die sind höchstwahrscheinlich schon für`s dortige Museum dort vorbereitet worden. 8)
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Hallo Joachim,
danke für deine ausführliche Fotostrecke zum versteinerten Urwald, ich finde es auf jeden Fall interessant, hatte aber gestern Abend nicht mehr die Muße es durchzulesen. Der eine BM scheint wirklich bereits das Zeitliche gesegnet zu haben.
lg
Martin
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Hallo Joachim
Hab den Bericht erst grad richtig gelesen, dis Stämme sind nicht versteinert und bestehen noch aus Holz??
Wie alt sind diese denn?
LG Jürgen
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Hallo Joachim, danke für Deinen Bericht!
Hallo Jürgen: laut Joachims PDF sind die konservierten Stämme 2-3 Mio. Jahre alt.
Im Braunkohle-Tagebau werden oft Reste von Vorgängern (?) der heutigen SZ und KM gefunden.
Dieser Stumpf ist etwa 15 Millionen Jahre alt und fühlt sich ganz normal weich-holzig an. Unglaublich!
Gruß Micha
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Hallo Berni und Jochen: Macht das doch im Memberbereich, anstatt hier dazwischenzuhauen wie die Axt im Wald.
Moin Micha, ich bin genau wie Du der Meinung, daß das ein interessanter Bericht ist.
Wäre auch was für den Tuff.
Lg
Berni
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Dieser Stumpf ist etwa 15 Millionen Jahre alt und fühlt sich ganz normal weich-holzig an. Unglaublich!
15 Mio Jahre und noch hölzern
Das ist echt unglaublich......echt wahnsinnig gut konserviert
Kein menschlich geschaffener Datenträger hält auch nur ansatzweise so lange
verblüffte Grüße vom Jürgen
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Könnte man denn da nicht noch ein paar Ur-Gene extrahieren und eine Rückzüchtung wagen? ;D
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Könnte man denn da nicht noch ein paar Ur-Gene extrahieren und eine Rückzüchtung wagen? ;D
Die Bäume wären jedenfalls nicht so gefährlich wie ein nachgezüchteter T-Rex (Jurassic Park lässt grüßen!). ;) ;D
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Hallo,Joachim !
Interessanter Bericht ! Übrigens : So wie es um die KM´s/UM´s herum aussieht,stehen die noch nicht lange dort,trotz der Größe. Ich denke, die berappeln sich noch,wenn sie regelmäßig versorgt werden;was ich allerdings bei der italienischen Mentalität etwas bezweifle !
Bei welcher größeren Stadt liegt denn Dunarobba;daß man sich das vorstellen kann ?
Viele Grüße ! Michael 8)
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Die Bäume wären jedenfalls nicht so gefährlich wie ein nachgezüchteter T-Rex (Jurassic Park lässt grüßen!).
Wer weiß, vielleicht steht bald in der Blöd-Zeitung:
Killerbäume aus der Urzeit greifen an!! ;D ;D
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@ Micael D.: Das mit der italienischen Mentalität kann ich bestätigen. Meine Bekannte aus Terni beklagt das auch.
Dunarobba liegt ca. 25 Km nord-westlich von Terni und ca. 10 Km westlich von Acquasparta. Ersteres ist die Provinzhauptstadt von Süd-Umbrien.
Bei Bedarf kann ich auch noch nach den Koordinaten schauen.
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Wer Interesse an einer allerdings in italienischer Sprache geschriebenen Broschüre über den fossilen Wald hat, kann mir eine PM schicken. Habe eine PDF-Datei daraus gemacht, welche ich per e-Mail zuschicken kann.
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Ergänzende Info:
Koordinaten Info-Center:
Lat.: 42.667344; Lon.: 12.461018
Koordinaten versteinerter Wald (ca.):
Lat.: 42.658966; Lon.: 12.464074 (Wegen Wolken in GE nicht exakt possitionierbar!)