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Mammutbäume (öffentlicher Bereich) => Wissenswertes & News => Experten- und Fachbeiträge => Thema gestartet von: Xenomorph am 23-Januar-2010, 02:46

Titel: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Xenomorph am 23-Januar-2010, 02:46
Moin zusammen,

im Rahmen von Pflanzungen des Bergmammuts im Wald wurden ja schon öfters mögliche bzw. sinnvolle Begleitbaumarten diskutiert. Ich denke das Thema ist es wert, in einem eigenen Thread zusammengefaßt zu werden.

Zu unterscheiden wären sicher mögliche Waldgesellschaften, die auf wirtschaftlichen Ertrag ausgerichtet sind und solche, die eher der Esthetik bzw. einem Hobby dienen (wobei man sagen muss dass viele der eher exotischen Baumarten sehr wertvolles Holz liefern):

Will man einen reinen Nutzwald, muss man wie ich denke nur darauf achten, dass die Begleitbäume dem BM keine zu starke Konkurrenz machen. Vieles läßt sich dabei aber durch entsprechende Pflegemaßnahmen ausgleichen. Wenn man hingegen eine Waldgesellschaft dauerhaft etablieren und zumindest teilweise sich selbst überlassen will, dürften die Ansprüche an eine ökologisch sinnvolle Wahl von Begleitbaumarten weit höher sein, weil ein solcher Wald nur stabil bleibt, wenn die einzelnen Arten ökologisch zusammenpassen.

Sicher werden hier wie immer die Meinungen auseinander gehen  ;D. Ich stelle gern klar dass ich kein studierter Forstbotaniker bin und sich mein Wissen hauptsächlich auf den BM beschränkt. Meine ganz persönliche Liste möchte ich euch trotzdem nicht vorenthalten. Sie beruht teils auf eigenen Ideen, teils auch auf Rat von anderen, versierteren Personen:

- Sequoiadendron giganteum (Bergmammutbaum)
- Calocedrus decurrens (Weihrauchzeder)
- Abies concolor (Koloradotanne)
- Pinus sylvestris (Waldkiefer)
- Larix decidua (europ. Lärche)
- Chamaecyparis lawsoniana (Lawson's Scheinzypresse)
- Thuja plicata (Riesenlebensbaum)
- Cedrus libani (Libanonzeder/Atlaszeder)
- Taxus baccata (Eibe)
- Quercus robur (Stiel-Eiche)
- Araucaria araucana (chilenische Auraukarie)
- Ginkgo biloba (Ginkgo)
- Liriodendron tulipifera (Tulpenbaum)
- Liquidambar styraciflua (amerikanischer Amberbaum)

An feuchteren Standorten auch noch:

- Metasequoia glyptostroboides (Urweltmammutbaum)
- Taxodium distichum (Sumpfzypresse)

Was ich nicht für empfehlenswert halte ist, BM und KM zusammenzupflanzen: Dort wo der KM gut gedeiht, wird er den BM binnen weniger Generationen verdrängen. Und dort wo der BM besser klar kommt, dürfte der KM keine Chance haben. Inzwischen würde ich auch keine Douglasien mehr als Begleitbäume für den BM empfehlen, weil sie eine zu starke Konkurrenz darstellen und in einem evtl. gegebenen Feuerregime keinen Bestand hätten. Das selbe gilt für Buchen.

Urzeitliche Grüße, Clemens
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Waldläufer am 23-Januar-2010, 12:39
Hallo Clemens,
freue mich daß du das Thema Begleitarten noch mal aufgreifst. Habe vorher auf die thematisch gleichlautente Frage von Steffen unter
Postbauer Mammutbaumpflanzung geantwortet. Vielleicht ist es möglich diese Antwort auch hier noch mal reinzukopieren.
                         
                         V.Gr.               Bernt
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Steffen am 23-Januar-2010, 12:49
Bernts Post aus dem  Thread http://mbreg.de/forum/index.php?topic=3670.0 (http://mbreg.de/forum/index.php?topic=3670.0)

Wer den Platz hat auf größerer Fäche im Wald sinngemaß wie das heimatliche Vorkommen den  Mammutbaum darzustellen, also keinen Reinbestand, muß die Hierachie wie sie im Heimatgebiet zu finden ist auf hier übertragen. Da der Mammutbaum hier wohl nur Höhen von 35 - 45m erreicht sind nur Begleitholzarten geeignet die ihn in der Endhöhe nicht bedrängen und anfangs langsam wachsen  u. durch menschliche Hilfe in Schach gehalten werden können. Für dieses Szenario kommen eigentlich nur Standorte besten Wachstums in Betracht die schon ausgiebig beschrieben wurden.
Idealerweise sollte man die heimischen Begleitarten abbilden.
Dies wäre auf hiesige Bedingungen übertragen  ein oder zwei Tannenarten, eine Kiefernart.
Evtl. wenn der Standort es hergibt einige Weihrauchzedern.  Geeignet sind Nordmannstanne, Weißtanne auf bestem Standort einige Nobilistannen.
Beste Kiefernwahl ist Pinus sylvestris muß aber weit genug weg evtl. nordseits gesetzt werden. Wer Laubhölzer will sollte nur langsemer startende nehmen
Buche, Linde. Hainbuche an sich geeignet startet jedoch oft zu schnell. Evtl. wie auch Zinnauer u.andere schon vorgeschlagen haben erst später pflanzen.
Dies ist jetzt nur ein grobes Schema, Details müssen auf die Öitlichkeit abgestimmt werden.
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Bernhard am 23-Januar-2010, 13:36
Moin Clemens,

danke für die Threaderöffnung (hatte das auch vor .... ;) ), und die Liste der Begleitbaumarten. Allerdings halte ich die extrem lichthungrige und schnellwachsende Larix decidua (europ. Lärche) für nicht geeignet.
Ebenso würde ich den Amberbaum in den Bereich der feuchten Standorte zuordnen. Immerhin teilt er sich mit der Sumpfzypresse in Louisiana und Mississippi riesige Areale.

Hierzu:


Was ich nicht für empfehlenswert halte ist, BM und KM zusammenzupflanzen: Dort wo der KM gut gedeiht, wird er den BM binnen weniger Generationen verdrängen. Und dort wo der BM besser klar kommt, dürfte der KM keine Chance haben........

muß ich etwas widersprechen.
Der schattenverträgliche KM kann sehr wohl im Schatten der lichtbedürftigen BM gedeihen. Natürlich um Jahre später hinzugepflanzt.
Dadurch erhält er den dringend gebrauchten Schutz in seiner Jugend um sich abzuhärten. Ich will ihn jetzt nicht als Unterholz bezeichnen, aber im Grunde genommen ist er es, wenigstens vorrübergehend.

Dadurch bekommen die BM einen genügenden Vorsprung. Natürlich alles unter Berücksichtigung des Pflanzabstandes ..............  ::)


Waldbaulicher Gruß
Berni
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Michael D. am 23-Januar-2010, 14:05
Hallo,Clemens !  

Ich persönlich würde ( auch aus gärtnerischer Sicht ) noch :

 - Taiwania cryptomerioides ( Taiwanie )
 - Pinus ponderosa ( Gelb - oder Ponderosa-Kiefer ) - kommt in Kalifornien ja auch teilweise mit den BM´s zusammen vor
 - Acer macrophyllum ( Großblatt - Ahorn )
 - Acer saccharum ( Zucker-Ahorn )
 - Magnolia kobus ( Kobushi - Magnolie ) und
 - Magnolia hypoleuca/obovata ( um Farbe in das Waldstück zu bringen )

und in feuchteren Bereichen noch

 - Abies grandis (  Küsten-Tanne )

dazu pflanzen.Leider halt Alles nur hypothetisch :(...

Gärtnerische Grüße ! Michael
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Bernhard am 23-Januar-2010, 14:18
Hallo,Clemens !  

Ich persönlich würde ( aus gärtnerischer Sicht ) noch :


Äh Micha, es geht in diesem Thread um: aus waldbaulicher Sicht.  ::)

Geklärter Gruß
Berni
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Michael D. am 23-Januar-2010, 14:46
Hallo,Berni !  
Äh Micha, es geht in diesem Thread um: aus waldbaulicher Sicht...  ::)

Zu unterscheiden wären sicher mögliche Waldgesellschaften, die auf wirtschaftlichen Ertrag ausgerichtet sind und solche, die eher der Esthetik bzw. einem Hobby dienen (wobei man sagen muss dass viele der eher exotischen Baumarten sehr wertvolles Holz liefern):
Sicher werden hier wie immer die Meinungen auseinander gehen...

Moment ! Das ist bereits berücksichtigt ! Hier handelt es sich bei allen o.g.Arten um Naturformen,die in den Wäldern vertreten sind...nur halt in verschiedenen Ländern.Das trifft aber auch auf die von Clemens erwähnten Arten zu (Araukarie,Ginkgo,Cedrus libani etc.) Die Blätter von Mag.hypoleuca z.B.werden in Japan zum Verpacken von Lebensmitteln benutzt,der Zuckerahorn wird in Kanada zur Herstellung von Ahorn-Sirup verwendet.Du wirst alle diese Arten auch in Weinheim im Waldbestand des Exotenwaldes vorfinden.Und warum soll nicht auch etwas Ästhetk in den Wald ?

Klarstellende Grüße ! Michael
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Bernhard am 23-Januar-2010, 15:11
Hallo Micha,

Hallo,Berni !  
....,die in den Wäldern vertreten sind...nur halt in verschiedenen Ländern......Du wirst alle diese Arten auch in Weinheim im Waldbestand des Exotenwaldes vorfinden.Und warum soll nicht auch etwas Ästhetk in den Wald ?


Ich habe doch nichts gegen Ästhetik im Wald. Im Gegenteil !!  ::)
Warum schreibst Du dann nicht : ... aus waldbaulicher Sicht ??

Ein Gärtner hat im Wald nichts verloren.  :-\


Nochklarer stellender Gruß
Berni
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: ac-sequoia am 23-Januar-2010, 15:18
Hallo zusammen,

wieso wird die Sicheltanne hier nicht genannt?
Wäre diese aufgrund ihres verhältnissmässig langsamen und kompakten Wuchses, nicht ein idealer Begleitbaum? Rein optisch neben den MBs auch eine meiner Favoriten.

Und wie sieht das eigentlich mit der Bodenbeschaffenheit aus? Gibt es hier für die Mammutbäume, Arten die sich Nachteilig auswirken? Es wird ja viel von den schlechten Lichtverhältnissen beim Waldanbau von MBs gesprochen. Aber auch andere Faktoren müssten doch eine große Rolle spielen. Stichwort "Versauerung" zB durch Fichten? Oder macht das den Mammuts nicht viel aus? Ebenfalls nicht zu unterschätzen dürfte die Luftfeuchtigkeit spielen. Manche Arten könnten diese je nach Jahreszeit positiv oder negativ beeinflussen, oder nicht? Nadelbäume als Begleitbaum, lassen zB weniger Licht im Winter auf den Boden. Evtl vorhandener Schnee bleibt dann ggf. länger liegen und der Boden kann so länger feucht bleiben.

Wenn man all diese Dinge berücksichtigt, gibt es dann überhaupt DEN idealen Begleitbaum?
Ich denke je nach geografischer Lage, würde auch die ideale Begleitbaumzusammensetzung stark variieren.

Aber ich denke, man kann durch gut gewählte Begleitarten, das Gedeihen der MBs positiv beeinflussen.


Gruß
Andreas
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Michael D. am 23-Januar-2010, 15:27
Hallo,Berni !  
Ich habe doch nichts gegen Ästhetik im Wald. Im Gegenteil !!  ::)Warum schreibst Du dann nicht : ... aus waldbaulicher Sicht ??Ein Gärtner hat im Wald nichts verloren.  :-\

Mmmmh :-X :-[ Hast recht ! Da ist mir die Betonung nicht gelungen ! In erster Linie geht´s da schon hauptsächlich um die waldbauliche Sicht,ich wollte nur zusätzlich den Aspekt hineinbringen,daß es nicht schadet,wenn auch hell-laubige oder blühende Nutzhölzer dabei sind,um so abwechslungsreicher fällt das Waldbild aus.

Vielfältige Grüße ! Michael :)
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Cryptomeria am 23-Januar-2010, 15:36
Hallo Andreas,

Cryptomeria kann man ( vor allem vom optischen Standpunkt ) durchaus nennen. Auch von der Familienzusammengehörigkeit ( Taxodiaceae). Sie wächst ( undzwar der Sämling der Wildart) aber durchaus in den ersten Jahrzehnten genauso schnell wie der BM. Lediglich viele höher werdende Sorten wachsen langsamer und kompakter.

Viele Grüße

Wolfgang
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Xenomorph am 23-Januar-2010, 21:42
Hallo zusammen,

der esthetische Gesichtspunk darf in diesem Thread ruhig eine Rolle spielen. Mit "Waldbau" meinte ich eigentlich nur die Pflanzung des BM als Bestandteil eines Waldes im Gegensatz zu Park oder Garten. Es muss sich aber nicht zwangsläufig um einen bewirtschafteten Forst handeln, "Spaßwälder" sollen auch darunter fallen. Hab mich da vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt.  :)

Zitat
Allerdings halte ich die extrem lichthungrige und schnellwachsende Larix decidua (europ. Lärche) für nicht geeignet.

Hallo Berni, da bin ich anderer Meinung: Die europ. Lärche ist wie der BM eine Pionierbaumart und stammt wie der BM aus den Bergen (auch wenn sie da an weit härtere Bedingungen angepasst ist). Sie wirft im Winter ihre Nadeln ab, was dem BM zumindest in Übergangszeiten wie Herbst und Frühling zu etwas mehr Licht und damit Vorsprung verhelfen dürfte.

Was das schnelle Wachstum angeht hast du allerdings Recht, sie ist sogar die einzige europäische Baumart, die es in der Jugend mit dem BM aufnehmen kann. Wenn man die BM aber 2 bis 4 Jahre vorwüchsig pflanzt, sollte das doch eigentlich funktionieren?

Zitat
Ebenso würde ich den Amberbaum in den Bereich der feuchten Standorte zuordnen. Immerhin teilt er sich mit der Sumpfzypresse in Louisiana und Mississippi riesige Areale.

Habe noch mal nachgesehen, deine Zuordnung ist richtig. Sein Optimum hat er im Missisippi-Delta, er wächst aber auch in den Appalachen immerhin bis in 1200m Höhe. Auf frischen Standorten wächst er in Mexico sogar in Höhen zwischen 1800m und 2400m. Vom Klima her natürlich nicht mit unseren Bergen zu vergleichen, aber jedenfalls kein reiner "Sumpfbaum".

Bei guten Bedingungen soll er bis zu 45m hoch werden und kerzengerade, astfreie Schäfte entwickeln. Das Holz ist sehr hochwertig. Deswegen glaube ich, dass es immerhin mal einen Versuch wert wäre.

Zitat
Der schattenverträgliche KM kann sehr wohl im Schatten der lichtbedürftigen BM gedeihen.

Da hast du mich falsch verstanden. Unter günstigen Bedingungen (kein oder nur wenig Frost, ausreichende Niederschläge usw.) mache ich mir nicht um den KM, sondern um den BM Sorgen. Wo sich der KM wohlfühlt dürfte er dem BM hoffnungslos überlegen sein:

Er ist im Gegensatz zum BM außergewöhnlich schattentolerant, wächst ebenfalls sehr schnell, wird sogar noch höher und kommt zudem bis zu einem gewissen Grad ebenfalls mit Waldbränden klar. Außerdem treibt er wie verrückt aus jedem beschädigten Stamm oder Stumpf wieder aus. Deswegen halte ich ihn an geeigneten Standorten für fast unausrottbar, und denke er neigt dadurch zur Bildung von Reinbeständen.

Ich glaube nicht dass ein BM in einem KM-Wald lange überleben, geschweige denn sich natürlich verjüngen könnte. Umgekehrt dürfte sich der KM in den Bergen sehr schwer tun, wo sich der BM wohlfühlt. Soweit jedenfalls meine Einschätzung.

Zitat
wieso wird die Sicheltanne hier nicht genannt?

Darf gerne genannt werden, ich persönlich weiß nicht viel über die Sicheltanne, optisch wäre sie sicher reizvoll, und wenn sie auch sonst dazu passt, um so besser!  :)

Zitat
Ich persönlich würde noch

 - Pinus ponderosa ( Gelb - oder Ponderosa-Kiefer ) - kommt in Kalifornien ja auch teilweise mit den BM´s zusammen vor

und in feuchteren Bereichen noch

 - Abies grandis (  Küsten-Tanne )

dazu pflanzen

Hallo Michael! Pinus ponderosa, Pinus jeffreyi und Pinus lambertiana wären sicher sehr passend zum BM, aber ich bilde mir ein mal gehört zu haben dass sie bei uns in Mitteleuropa reihenweise an Pilzerkrankungen eingehen. :'( Weiß jemand mehr darüber?

Abies grandis ist ein toller Baum, bin mir aber nicht sicher ob er dem BM nicht zu viel Licht wegnehmen würde? So ein Experte bin ich da auch nicht...

Urzeitliche Grüße, Clemens
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Waldläufer am 23-Januar-2010, 21:50
Hallo,
ich glaube so ganz falsch war mein Vorschlag sich etwas mehr mit den Begleitbaumarten auseinanderzusetzen nicht. Allerdings sind die meisten ausser
meinen eigenen Vorschlägen nicht zielführend u. begründe dies wie folgt aus Platzgründen wohl auf zweimal.
-Abies concolor ist im Wald nicht dauerhaft  sehr hallimaschempfindlich
-Lärche passt optisch recht gut - guter Konrtrast aufgrund luftiger Statur, aufgrund Schnellwüchsigkeit größerer Abstand wie Kiefer
-Chamaecyparis u. Thuja gingen prinzipiell sind jedoch optisch ungünstig da sie zusätzliche Friedhofsstimmung rüberbringen, daher auch Liboced. sparsam
-Cedrus libani wirkt zu fremdartig u. ist als Waldbaum eher ungeeignet wohl selber hohe Lichtansprüche
-Taxus macht nur in der Randpflanzung Sinn
-Araucaria ist viel zu langsamwüchsig u. lichtbedürtig u. fremdartig um hier Berücksichtigung zu finden.
-Gingko ist kein Waldbaum hat hier nichts verloren
-Lirodendron startet zu schnell zu große Konkurrenz             Fortsetzung folgt
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Steffen am 23-Januar-2010, 22:18
Mir fehlen in der Diskussion ein bisschen die langsamwüchsigen "heimischen" Elemente.
Ihr bringt hier alle recht zahlreich "fremdländische" Baumarten, warum in die ferne schweifen.
Ich bin ja auch ein Experimenteirer, aber warum in die Ferne schweifen?

Vorschläge meinerseits:

Kirsche (Prunus Avium)
Feldahorn (!) (Acer Campestre)
Alle Sorbus-Arten Besonders Elsbeerre und Speierling
Juglans Regia (!)

Auf der Seite der Nadelhölzer:

Weißtanne (Abies Alba)
Nordmann Tanne (A.nordmannia)
und nicht zuletzt Metasequoia

No Go's sind trotzdem, wegen großer Wuchsleistung und zu starker Lichtkonkurrenz:

Fichte
Douglasie Esche
Berg- und Ahorn


Aber wie immer gilt bei diesen Sachen:

Quod est demonstrandum

Wer solls tun außer uns?


Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: DerAchim am 23-Januar-2010, 22:27
Wie wäre es denn mit:

Taxus baccata !!
Picea smithiana ?
Corylus avellana  ;)


einwerfender gruß Achim
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Waldläufer am 23-Januar-2010, 22:29
weiter gehts
-Magnolienarten mögen optisch nett aussehen bringen aber im Bestandesinnern nichts, im Spasswald am Rand okay
-Liquidambar ist hiesig kein Waldbaum s. w. Magnolie
-Quercus prinzipiell geeignet
-Taiwanea in ganz milden Parkanlagen, hat hier nichts verloren
-Cryptomeria wächst anfangs schneller als die Douglasie stagniert aber schnell ab ca.15m, ungeeignet
Grundsätzlich sollte man die 3 Mammutbaumarten nicht durcheinanderbringen, da sie verschiedene Vegetationsformen repräsentieren u. ein Waldbild Ausdruck
eines Standortes sein sollte. Auch wenn es möglich ist Arten aus verschiedenen Erdteilen zu kombinieren sollten diese eine gleiche Standortsbotschaft
vermitteln. Dies sollte auch für den Spasswald gelten.
Daß Sequ. sempervirens schattenverträglich ist stimmt nur äußerst bedingt. Nahestehende Altholzränder führen oft zu Krumm- u. Zwieselwuchs u. erhöhter
Schneedruckanfälligkeit. Auf Überstand reagiert sie mit Wuchsstockung- kann im Wurzelgeflecht nicht gedeihen.
Auf hiesigen Standorten wächst Sequ. semp. anfangs zwar schneller als der Bergmammutb., dieser hat aber später höheres Wuchspotential da besser an trockenereLuft angepasst. Das heißt Höhen um 50m wie der Gebirgsm. werden wohl nicht erreicht werden.

                       Viele Grüsse                 Bernt




Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Xenomorph am 24-Januar-2010, 03:34
Hallo Bernt,

interessant was du da schreibst! Ich fasse mal zusammen.

Einig sind wir uns, dass folgende Arten geeignet sein dürften:

- Pinus sylvestris
- Larix decidua
- Calocedrus decurrens
- Quercus robur

Folgende Arten scheinen Geschmackssache zu sein, passen aber ökologisch ebenfalls gut:

- Chamaecyparis lawsoniana
- Thuja plicata

(Ich persönlich störe mich nicht an der "Friedhofsatmosphäre" und würde diese Arten dazupflanzen 8))



Bei den anderen möchte ich noch mal genauer nachfragen:

Zitat
Abies concolor ist im Wald nicht dauerhaft  sehr hallimaschempfindlich

Wurde die Koloradotanne denn auch schon in offeneren, bergigen Lagen versuchsweise angebaut bzw. an Standorten mit geringerer Luftfeuchte? Wenn sie sich tatsächlich nirgends bewährt hat muss man das natürlich akzeptieren.

Zitat
Cedrus libani wirkt zu fremdartig u. ist als Waldbaum eher ungeeignet wohl selber hohe Lichtansprüche

Fremdartig stört mich nicht. Ungeeignet hätte ich spontan auch gesagt, habe aber die Libanonzeder selbst schon als Waldbaum gesehen und war sehr positiv überrascht. Wächst extrem geradschäftig und machte keinen kränkelnden Eindruck trotz sehr mittelprächtiger Lichtverhältnisse.

Zitat
Taxus macht nur in der Randpflanzung Sinn

Okay, oder auf Lichtungen.

Zitat
Araucaria ist viel zu langsamwüchsig u. lichtbedürtig u. fremdartig um hier Berücksichtigung zu finden.

Fremdartig stimmt schon, stört mich aber nicht, im Gegenteil.  ;) Mit dem Rest hast du sicher Recht. Bleibt aber immer noch die Möglichkeit der Randpflanzung am "Spaßwald".

Im Hinterkopf behalten sollte man auch noch die Tatsache, dass Araucaria araucana wie der BM an Feuer angepasst ist, wenn auch vielleicht nicht so gut. Also nicht gänzlich unpassend.

Zitat
Gingko ist kein Waldbaum hat hier nichts verloren

Kann gut sein dass du Recht hast. Könntest du es trotzdem genauer begründen?

Zitat
Liquidambar ist hiesig kein Waldbaum

Hier das Selbe. Wurde es denn jemals schon versucht?

Zitat
Lirodendron startet zu schnell zu große Konkurrenz 

Okay, da muss ich passen, glaube es dir aber. Im Spaßwald evtl. trotzdem mit Verzögerung pflanzbar?

Zu den übrigen vorgeschlagenen Arten kann ich nichts sagen, keine Ahnung...  :-[

Urzeitliche Grüße, Clemens
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Waldläufer am 24-Januar-2010, 09:59
Hallo Clemens,
ich hoffe es wird mir nicht allzu übel genommen, wenn ich teilweise etwas harsch zur Sache gehe. Ich versuche immer schnell die Sache auf den Punkt zu
bekommen, wenns auch gelegentlich nach Besserwisserei aussieht. Aber der Mitleser kann sich ja seine eigene Meinung bilden.
Wichtiger ais die Artenwahl ist, daß man das Grundprinzip verstanden hat, welches lauter: Bei einer forstlichen Pflanzung die Mammutbäume beinhaltet,
steht dieser im Mittelpunkt u. die anderen Arten müssen sich nach dessen Bedürfnissen richten. Hier bringt die Beschränkung auf wenige erprobte Arten deren Wuchverläufe man kennen sollte Planungssicherheit. Je mehr Arten vor allem unerprobte, desto unmöglicher ist es die verschiedenen Wuchsverläufe unter einen Hut zu bekommen. Außerdem bin ich der Meinung, daß das zu erschaffende Waldbild eimem Waldbesucher mit durchschn. Geschmack noch gefallen sollte, weil man sonst eigentlich am Ziel vorbeigeschossen ist. Da der Holzwert sowieso sehr beschränkt ist sehe ich die Verwendung hauptsächlich im stadtnahen Erholungswald.
Abies concolor wurde schon erprobt mit negativem Ergebnis. Nach passablem Start läßt sie schnell nach. Sie ist der Konkurrenz anderer Arten nicht gewachsen u. kann sich aufgrund von Lichtmangel im Zwischenstand nicht halten. Auch ihre Übergangsform Abies concolor Lowiana ist sehr hallimaschempfindlich u. benötigt sandigen Lehm.
Thuja plicata ist anfangs recht schnellwüchsig neigt aber im Zwischenstand zu Schneebruch - besser Chemaecyp.
                         Fortsetzung folgt

























Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Waldläufer am 24-Januar-2010, 10:14
Weiter gehts
Zeder ist weitgenend unerprobt. Pasen zwar in Parkanlagen sehr gut zussammen aber im Wald problemmatisch. Um die Zeder müsste eigentlich auf trocken heißen Standorten ein eigener Waldtyp geschaffen werden.
Die Araucarie kann hier an ihre Leistungen in Südamerika nicht anknüpfen u. daher keine waldbauliche Funktion übernehmen.

Zum Schluß würde ich nochmals davon abraten sich bei hiesigen Anbauten auf Feuerregime zu konzentrieren. Diese sind hier wohl nichtr durchführbar noch funktionsfähig. Entsprechende Erörterungen gabs ja schon.
Das Holz des Gebirgsmammutbaumes soll bis Alter 80 der Küstensequoia ebenbürtig sein dann wirds eher unbrauchbar wie auch schon einige andere im Forum bestätigten. Wer also jahrhundertealte Bäume will muß sich auf den dekorativen Status beschränken.

                                 viele Grüsse                  Bernt
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Bernhard am 24-Januar-2010, 12:55
Hallo liebe Diskutanten und Baumaufzähler,  ::)

es ist schon hochinteressant, wie jeder seine eigene Liste seiner favorisierten Baumarten, welche zum Mammutbaum passen sollten oder nicht, hier aufführt.  :D

Entscheidend ist der Ort des Geschehens und die klimatischen Verhältnisse vor Ort.
Es ist müßig darüber zu diskutieren, ob eine Baumart "passt" oder nicht. Eine Lärche z.B. kann am Hang eine wertvolle Ergänzung zum Bergmammut sein, im Flachland hingegen zu stark konkurrierend sein, u.s.w., u.s.w., .....

Ich habe eine relativ kleine Fläche (3000m²) mit ca. 50 verschiedenen Baum- und Straucharten gepflanzt, da ich Vielfalt mag.
Das Wort "Spaßwald" finde ich bescheuert aber viele von Euch würden das so nennen.
OK, ich habe Spaß im (meinen) Wald.

Zu diesem Beispiel:

-Lirodendron startet zu schnell zu große Konkurrenz            

kann ich sagen, daß ich Laubbäume im Allgemeinen als Begleitbaumarten bevorzuge, da ich sie über Jahre hinweg durch Schnitt in "Schach" halten kann, bis sie keine Gefahr mehr für den Riesenmammutbaum mehr darstellen.

Mit Tannen oder Thujas ist das nicht so leicht möglich. Außerdem bilden Laubbäume einen einen schönen Kontrast zum dunklen Grün der Mammutbäume.
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Bernhard am 24-Januar-2010, 12:59
... und was nicht passt, wird passend gemacht !  ;)
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Xenomorph am 24-Januar-2010, 21:40
Hallo Bernt,

ich persönlich nehme es dir nicht übel, wenn du die Sachen auf den Punkt bringst. Im Großen und Ganzen halte ich deine Ausführungen auch für sehr plausibel und zutreffend, vorallem was größere forstliche Anpflanzungen oder Schaffung von Erholungswäldern in Stadtnähe angeht. Was private Versuche betrifft bin ich etwas offener und experimentierfreudiger, und halte die Erfahrungen die dort gemacht werden können auch für sehr hilfreich, weil vieles, wie du auch schreibst, einfach noch nicht erprobt wurde, zumindest nicht in repräsentativem Umfang.

Hi Berni,

um hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich habe gar nichts gegen die Zusammenstellung von Arten einzuwenden, die du in deinem Hobbywald (oder wie immer du ihn gern nennen möchtest ;)) gepflanzt hast. Im Gegenteil, auf einer eher kleinen Fläche würde ich es ganz genau so machen. Man züchtet verschiedene Arten gern und möchte diese dann ja auch irgendwohin pflanzen, am liebsten auf eigenen Grund und Boden. Du pflegst deinen Wald ja auch intensiv, da geht also so gut wie alles, und bei dir passt ja auch mind. 70% davon gut zusammen  :).

Mir geht es hier eher darum, dass zukünftige Projekte in größerem Umfang so ausgelegt werden, dass sie 1. nicht in Enttäuschungen enden und 2. sich so gut wie möglich einmal selbst tragen können, auch ohne ständige intensive Pflege (Feuerregime hin oder her- wird es wenn überhaupt dann wohl eher mal in den Bergen geben). Also nix für ungut!  ;)

Urzeitliche Grüße, Clemens
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Bernhard am 24-Januar-2010, 22:07
Hi Berni,

Ich habe gar nichts gegen deinem Hobbywald .Du pflegst deinen Wald ja so gut wie alles bei dir.
Mind. 70% davon ............................. ................
werden in Enttäuschungen enden und sich einmal selbst ohne Pflege in den Bergen begeben. Also nix gut ...

Urzeitliche Grüße, Clemens

Na hörmma, dit iss abba jemein fonn dia !

Nüscht Hobby, allet Abeit, faschtehste ?!

(Er-)nüchterter Gruß
Pährnie  :P
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Xenomorph am 24-Januar-2010, 22:24
Pährnie,

wohl zu viel Met hinter die Binde jekippt, wa?  :P Wenn in ein paar Jahren 70% deiner enttäuschten Bäume völlig unjepflegt selbstständig in die Berje abjewandert sind, wirste dat ooch nich mehr so jut finden...  8)

Dann wirste dir noch wünschen du hättest meinen unbezahlbaren Rat anjenommen anstatt Witze drüber zu reißen!  :'( Zutiefst beleidigte,  ;)

Urzeitliche Grüße, Clemens
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Bernhard am 24-Januar-2010, 22:28
Dann wirste dir noch wünschen du hättest meinen unbezahlbaren Rat anjenommen anstatt Witze drüber zu reißen!  :'( Zutiefst beleidigte,  ;)

Urzeitliche Grüße, Clemens


Als Entschädigung für Dich: URKRAFT

http://www.youtube.com/watch?v=Gxat86r19KI

Allet wieder in Ordnung ?  ;) :-*
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Xenomorph am 24-Januar-2010, 22:37
Aba klar doch, so lass' ick mir det schon eher jefalln! :-*

Schieb mal ne Pulle Met rüber, Metal macht durstig!  :P \m/

Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Bernhard am 24-Januar-2010, 22:45

Schieb mal ne Pulle Met rüber, Metal macht durstig!  :P \m/




Met
Metal
Metasequoia ...... nur um mal auf das Thema wieder zu kommen.  ;)
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Waldläufer am 24-Januar-2010, 23:11
Hallo Bernhard,
deine schöne individuelle Anlage mit vielen Arten fällt eigentlcih nicht unter das von mir mit einigen pro u. vielen njet beschriebenen Arten für den forstlichen Anbau.
Eigentlich hast du eher einen kleinen Park wo du offensichtlich gerne großen Arbeitseinsatz leistest. Aber die Fragestellung war doch wie im Forst
ob der immer wieder erkennbaren Schwierigkeiten mit vertretbarem Aufwand ein Waldbild entstehen kann das noch als forstliche Anpflanzung zu deklarieren ist.
Daß eine gewisse optische Angepasstheit wünschenswert ist beweisen die von mir letztlich angeführten Demonstrationen in Burgholz ca. 2000 gegen zu starke
Verfremdung. Daß der engagierte Privatmann gerne Arbeitseinsatz leistet solange die knochen mitmachen ist klar. Stadt u.Staat müssen anders rechnen u. die
haben die potentiellen Flächen.
                                                              Viele Grüsse                Bernt
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Bernhard am 24-Januar-2010, 23:38
Hallo Bernt,

meine individuelle Anlage, wie Du sie nennst, sollte nie eine forstliche Versuchsanlage darstellen, sondern ein kleines privates Versuchsgelände auf dem ich mich austoben will und einen gewissen Beitrag zur Verbreitung und Etablierung von Mammutbäumen leisten möchte.

Da meine Länderei direkt an einem Forst angrenzt, ist die ökologische und ästhetische und waldbauliche Komponente noch nicht beantwortet.
Ich sehe das auch sehr gelassen. Sicher ist, daß dieses Flurstück sich in absehbarer Zeit harmonisch ins Landschaftsbild einfügen wird und eine Bereicherung der ländlichen Struktur hier in Datterode sein wird.

Das reicht mir vollkommen aus. Ich bin ja kein Forstwirt, sondern Naturfreund.
Alle anderen größeren Projekte, welche in die gleiche Richtung abzielen, sind Angelegenheiten von Forstämtern oder anderen Institutionen. Die haben auch das entsprechende Geld dafür ...  ;)

Ich, als Privatmann habe nie mehr vorgehabt, als das, was ich bisher schon bewerkstelligt habe, arbeite aber mit Euphorie daran, weitere Personen zu infizieren.
Teilweise habe ich schon Erfolg gehabt, aber ich will noch mehr.  :D

Viele Grüße

Bernhard
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Xenomorph am 25-Januar-2010, 23:12
Hallo Waldplaner,  ;)

ich möchte noch mal zusammenfassen, was nach aktuellem Stand der Diskussion als praxistaugliche Waldgesellschaft angesehen werden kann, wenn man mal die ganz krassen Exoten ausser Acht lässt:

- Sequoiadendron giganteum
- Calocedrus decurrens
- Pinus sylvestris
- Larix decidua
- Abies alba
- Abies nordmanniana
- Quercus robur
- Chamaecyparis lawsoniana
- Thuja plicata
- Als Randbepflanzung oder auf Lichtungen Taxus baccata

Buchen halte ich nicht für geeignet, da sie mit ihren Kronen gern in andere Bäume "hinein" wachsen und so dem BM das Licht nehmen könnten. Die Eiche weicht anderen Bäumen eher aus, was hier von Vorteil ist. Gibt es noch weitere Vorschläge für (heimische) Baumarten, die passen könnten? Es wurden z.B. von Steffen noch einige erwähnt. Und wie steht es mit dem UM?

Ich fände es schön, wenn diese Diskussion weiter so "zielorientiert" verlaufen würde, es wäre doch durchaus eine tolle Sache, wenn die Community bzw. der Verein bei Anfragen eine entsprechende Empfehlung aussprechen könnte!?  :)

Urzeitliche Grüße, Clemens
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Michael D. am 26-Januar-2010, 11:30
Hallo,Bernt !  
-Magnolienarten mögen optisch nett aussehen bringen aber im Bestandesinnern nichts, im Spasswald am Rand okay

Wie man sieht,hast du noch nichts von den Baum-Magnolien gehört und  bist noch nicht in Weinheim gewesen,sonst würdest du dieses nicht schreiben.Dort stehen Magnolia kobus und Magnolia hypoleuca/obovata im Waldbestand und haben dort beachtliche Höhen erreicht ( die Elternbäume der hypo´s sind über 20 m hoch und haben durch Selbstaussaat auch schon Jungbestand aufgebaut ).

Steffen,Kirsche würde ich zum Beispiel nicht setzen,da sie mit der Zeit überhand nehmen würde.

Viele Grüße ! Michael
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Bernhard am 26-Januar-2010, 11:44

Wie man sieht,hast du noch nichts von den Baum-Magnolien gehört und  bist noch nicht in Weinheim gewesen,sonst würdest du dieses nicht schreiben.Dort stehen Magnolia kobus und Magnolia hypoleuca/obovata im Waldbestand und haben dort beachtliche Höhen erreicht ( die Elternbäume der hypo´s sind über 20 m hoch und haben durch Selbstaussaat auch schon Jungbestand aufgebaut ).

Micha, Du hast die mächtigste Waldmagnolie vergessen: Magnolia acuminata, Gurkenmagnolie !

Wächst ein Riesenteil im Berliner Bot. Garten !

Magnolischer Gruß
Berni
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Michael D. am 26-Januar-2010, 11:56
Hallo,Berni !  

Ja,stimmt ! Würde auch sehr gut passen ! Habe komischerweise bis jetzt erst ein Exemplar in Wetzlos gesehen.Leider finden Magnolien bis jetzt noch nicht die nötige Beachtung,finde ich.Das könnte sich eventuell durch das phantastische Buch von Oliver Kipp noch ändern;das meiste Erwähnte sind zwar Zuchtformen,es werden aber auch Baum-Magnolien angesprochen.Wäre mal einen eigenen Thread im "Interessante Bäume"- Bereich wert.

Acuminatische Grüße ! Michael :)
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: DerAchim am 26-Januar-2010, 15:34
Wäre nicht Picea pungens auch ein möglicher Begleitbaum ?
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Xenomorph am 27-Januar-2010, 17:45
Hi Achim,

Picea pungens (vor allem in ihrer Blauform "glauca") wäre farblich sicher eine schöne Abwechslung, besonders wenn man auf die Zeder verzichten muss oder möchte.  8)

Ob die Stechfichte aber als Waldbaum taugt weiß ich nicht, jedenfalls hab ich sie noch nie im Wald angetroffen und dazu auch nocht nichts gelesen. Vermute deswegen dass sie eher ungeeignet sein dürfte, kann aber auch daran liegen dass ihr Holz nicht sonderlich wertvoll ist.

Was ich herausbekommen habe ist, dass sie sehr frosthart, relativ dürreresistent und überhaupt ziemlich anspruchslos ist. Schatten scheint sie aber weniger gut zu vertragen. Sie wächst sehr langsam und wäre von daher kein Problem für den BM.

Urzeitliche Grüße, Clemens
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Cryptomeria am 27-Januar-2010, 18:24
Hallo,

vor allem wird Picea pungens in wärmeren Lagen sehr stark von der Sitkalaus befallen. Das bringt nichts. In den letzten 30 Jahren sind aus diesem Grund in den Gärten  sehr viele der Säge zum Opfer gefallen.

Viele Grüße

Wolfgang
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: DerAchim am 27-Januar-2010, 20:59
Und Picea rubens ?  :)
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Lukas Wieser am 02-Februar-2010, 14:41
Hallo Clemens!:-) Mal ganz ehrlich, will man daß sich die BM optimal entwickeln, so pflanzt man am besten gar keine Begleitbaumarten und wählt relativ grosse Pflanzabstände!:-) Lärchen mit BM im Mischbestand zu pflanzen wäre keine gute Idee, denn Lärchen wachsen in jungen Jahren auf guten Standorten 1-2m (!) pro Jahr!:-) BM und KM kann man sehr wohl miteinander pflanzen, man muß sich nur sehr gut überlegen wie!:-) Man muß die KM auf der Nordseite im Reinbestand pflanzen, die BM mit mindestens 10m Pflanzabstand auf der Südseite, so haben die BM die Sonne für sich, egal wie schnell die KM wachsen!:-) Das gilt auch für die anderen von Dir genannten Baumarten... LG Lukas.
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Bernhard am 03-Februar-2010, 13:52
Lärchen mit BM im Mischbestand zu pflanzen wäre keine gute Idee, denn Lärchen wachsen in jungen Jahren auf guten Standorten 1-2m (!) pro Jahr!:-) BM und KM kann man sehr wohl miteinander pflanzen, man muß sich nur sehr gut überlegen wie!:-) Man muß die KM auf der Nordseite im Reinbestand pflanzen, die BM mit mindestens 10m Pflanzabstand auf der Südseite,

Meine Worte !  8) Danke Lukas !  ;)

Zu den Lärchen nochmal: Ich finde Lärchen Klasse, das frische Grün im Mai und die tolle Herbstfärbung passen optisch optimal zu dem satten Dunkelgrün der BMs. Ein toller Kontrast!

Aber, da beide lichthungrig sind, müssen sie weit voneinander gepflanzt werden und:
Den BMs sollte man m.M.n. 15-20 Jahre Pflanzvorsprung eingestehen, damit die schnell aufschießenden Lärchen keine "Bedrohung" mehr darstellen.

Gemischter Gruß
vom
Berni
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Xenomorph am 04-Februar-2010, 20:44
Hallo Lukas,

dass die Lärche in der Jugend sehr schnell wächst ist vollkommen richtig. Man muss sie also entweder mit großem Abstand zu den nächsten BM pflanzen, oder man gibt den BM den nötigen Vorsprung. Trotzdem halte ich die Lärche nach wie vor für recht geeignet. Da kann man aber durchaus drüber streiten...  ;)

BM überhaupt nicht in Mischwälder zu integrieren sondern nur in Reinbeständen zu pflanzen halte ich aber für keine gute Idee. Reinbestände sind anfällig für diverse Kalamitäten, zudem finde ich sie im Allgemeinen recht langweilig. Gerade auch die großen Abstände, die der BM braucht, schreien doch förmlich danach, mit anderen, weniger hoch wachsenden Baumarten "gefüllt" zu werden (so dass dann die BM in regelmäßigen Abständen die übrigen Kronen überragen).

Außerdem dürfte kaum ein Waldbauer, der die BM weniger aus direkten, wirtschaftlichen Gründen pflanzt sondern vielmehr aus Begeisterung und ggf. noch als Sturmschutz, von einer Pflanzung im Reinbestand zu überzeugen sein. Da bleibt ja dann kein Platz mehr für das Nutzholz...

Dass man BM und KM nicht zusammen pflanzen sollte habe ich vorallem im Hiblick auf mögliche, zukünftige Naturverjüngung geschrieben. Würde der KM im Flachland gut gedeihen und sich verjüngen, hätte m.M. nach der BM dort keine Chance mehr. Aber auch ohne solche Utopien wächst der KM sehr schnell und wird sogar noch höher. Daher ist er als Teil eines Mischbestandes mit dem BM m.M. nach nicht ratsam.

Für rein forstliche Anbauten ohne weitere Hintergedanken ist dein Vorschlag mit Nord- und Südseite aber eine gute und praktikable Idee!  :) Ein echtes "zusammen pflanzen" ist das dann aber nicht mehr.  ;)

Urzeitliche Grüße, Clemens
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Lukas Wieser am 19-März-2010, 19:49
Hallo Bernhard!:-) Lärchen finde ich auch sehr schön!:-) Im Spitalpark Walenstadt haben wir die Europäische (4 Bäume) und die Japanische (2 Bäume) Lärche!:-) LG Lukas. Hallo Clemens!:-) In milden Lagen könnte der KM einen Vorteil haben, es gibt aber auch Argumente die dagegen sprechen: 1.Ist der KM ein typischer Waldbaum und weniger sturmfest als BM!:-) 2.Kommt es durch Trockenheit zu einem Feuer, so dürfte der KM wesentlich schneller Schaden nehmen!:-) 3.Auch in milden Lagen kommt es manchmal zu extremen Minustemperaturen, dies könnte dem KM zurückfrieren oder gar erfrieren lassen!:-) Unter dem Strich räume ich dem BM mehr Chancen ein sich durchzusetzen!:-) LG Lukas.
Titel: Re:Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Waldläufer am 06-August-2010, 22:12
Hallo,
da dies so ein schönes Thema ist grabe ich es nochmals aus. Damals wurden wenigstens noch Disskussionen geführt, wenn auch die vorgetragenen Ansichten
für mich meist nicht nachvollziehbar sind. Vor kurzem nahm ich mir die Zeit u. habe 2 größere forstliche Anbauten in Bwttg. nochmals angeschaut.
Beide im Strombergebiet, eine bei Eibensbach u. eine vor Sternenfels. Es stehen jeweils Wilhelma-Altbäume daneben. Beide Flächen sind groß u. jetzt fast
Reinbestände ca. 60 Jahre alt. Im Sternenfelser Bestand sind noch wenige Fichten u. Kiefern. Um nicht lange rumzufackeln - diese Bestände finde ich unter ästhetischen Gesichtspunkten absolut nicht ansprechend. Irgendwie drängt sich einem das bekannt trostlose Aussehen eines Fichtenbestandes auf insbesondere wenn die Mammutbäume dichter stehen.(Sternenfels). Der Eibensbacher Bestand ist weitständiger mit fast genormtem Abstand. Die erreichte Höhe ist zwar gut aber irgendwie machen die meisten Bäume den Eindruck wie wenn sie keine Lust mehr hätten. Die abgestorbenen Äste bleiben am Stamm u. verschönern das Bild
keineswegs. Dem der sehen kann wird offensichtlich daß der GM sich in gleichhoher Gesellschaft ob andere oder eigene Art nicht wohlfühlt u. dies überträgt sich meines Erachtens auch auf den etwas feinsinnigeren Betrachter. Dies bestätigt mich in meinen mehrfach geäußerten Bedenken gegen einen BM Reinbestand.
Wer einen optisch ansprechenden forstlichen Bestand mit dem BM als Leitpflanze will, sollte bei Alter 60 u. ca. 30m Baumhöhe einen Abstand von ca. 30m u. mehr anstreben.
Titel: Re:Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Waldläufer am 06-August-2010, 22:39
Fortsetzung
In diese unregelmäßigen Zwischenräume gehören schattentolerante Baumarten die dem MB noch genügend Wuchsvorsprung lassen. Welche hängt vom jeweiligenWuchsgebiet ab. Evtl. muß sogar später gepflanzt werden falls diese zu aggressiv sind. Um keine Langweile aufkommen zu lassen sollten andere schnellwüchsige Lichtbaumarten wie Waldkiefer u. evtl. Lärche in genügendem Abstand beigepflanzt werden. Der BM muß in dieser Vergesellschaftung in der Lage sein einen dauerhaften Wuchsvorsprung von ca. 25% seiner Höhe durchzuhalten. Um dieses Ziel zu erreichen ist allerdings eine ständige qualifizierte Pflege notwendig.
Auch wenn keine Holznutzung des BM geplant ist sollte dieser aufgeastet werden, da dies ungleich schöner aussieht.
Nur wer dieses Pflanzkonzept verwirklichen kann schafft ein ungefähres Abbild des heimatlichen Habitats. Ungefähr, weil mehrhundertjährige Vegetationsbilder kann man nicht in 50 Jahren abbilden. Natürlich eher eine Sache für Großgrundbesitzer.
 Eine Mischung von BM u. KM sollte unterbleiben, außer bei Waldlehrpfadmäßigen Anpflanzungen. Beide benötigen ihre spezielle Benachbarung u. besiedeln völlig unterschiedliche Habitate.                                  Viele Grüsse              Bernt                                                  
Titel: Re:Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: steffen129 am 07-August-2010, 07:15
Hallo Nernt

S chöne gedanken, kann ich mal beim anpflanzen meines Tornadoschadens mit bedenken.

wollte auch keine festen abstände und reihen machen sondern etwas ungleichmäßiges,
Baumarten.
BM KM Duglasie Zypressen Pazifischetannen in edel und normal; Nordmann und Akazie Ahorn und noch einige Buchen.

LG der Steffen
Titel: Re:Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Waldläufer am 07-August-2010, 10:17
Hallo Steffen,
freue mich daß meine Gedanken etwas Anklang finden. So groß und mächig er meist dasteht so schwierig ist er in der forstlichen Anpflanzung.
Man darf sich hierbei von dem beständig guten Wachstum von allerorts stehenden jüngeren Solitären nicht blenden lasssen.
Sobald der GM in Konkurrenzsituation gerät kommt das System der kommunizierenden Röhren ins Spiel. Stark nachdrängende u. aufholende Konkurrenten
beeinträchtigen den BM im Wuchs. Ohne forstliche Grundkenntnisse wird man sich daher schwertun.
Wie bereis angeführt ist die Wahl der richtigen Begleitholzarten schwierig u. vom Wuchsgebiet abhängig.
Duglasie u. Küstentanne wachsen fast gleichschnell auf zusagendem Standort u. bedrängen den GM zu stark in direkter Nachbarschaft wie in vielen Versuchen
im Staatswald sich ergab. Diverse Laubhölzer wie Buche, Hainbuche u. Linde halten sich im Zwischenstand oft besser als Nadelhölzer sind aber ebenfalls oft zu schnellwüchsig, daher zeitlich verzögert pflanzen. Ich rate zu einem klaren u. einfachen Konzept ohne allzuviel (schwierige) Arten.

                                     Viel Spaß                  Bernt
                               
Titel: Re:Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: steffen129 am 07-August-2010, 11:19
Hallo

Alles richtig was du sagst. der staat pflanzt aber nutzt nicht so viel wie ich, ich verkaufe das tannengrün schlage weinachtsbäume und werde immer wieder nachsetzen. ich muß neben dem pflanzen mit den flächen auch geld verdienen, das geht auch wenn mann es geschickt anstellt. ist ja nicht meine erste fläche, mache das seit 20 jahren schon so. und dennoch können und werden die MB sehr gut wachsen da das sehr guter wasserreicher boden ist, die besten standorte die wir haben.

LG
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Bernhard am 01-November-2012, 17:34
Hallo Kollegen,

ich wollte diesen Uralt-Thread mal wieder nach vorne in den Focus bringen, weil ja in letzter Zeit viel über dieses interessante Thema geschrieben wurde.

Freu mich auf Eure Erfahrungen/Meinungen !

Berni
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: denniz am 01-November-2012, 18:39
Nabend, hust. Röchel. ;D ;D


Ich meine die BM sollten im Bestand mit eher wenigen Baumarten gemischt werden, eher
mit Freiflächen wie z.B. auf diesen Bildern hier:

http://www.baumkunde.de/forum/viewtopic.php?p=77019#77019

Das wäre dann eine Art Annäherung an den natürlichen Waldhabitus.
Macht ja Sinn es so zu machen wie die Natur es vormacht.
Reinbestand funktioniert, ist aber nur hübsch, wenn Bäume sehr verschiedenen
Alters zusammenstehen, sonst ist alles gleich hoch, und unten nichts los...

schönen Gruß
Denniz

Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Bernhard am 01-November-2012, 19:03
Hallo Denniz,

das Threadthema sollte vielleicht besser heißen: "Begleitbaumarten des BM im Waldbau in Mitteleuropa" !
Hierzulande herrschen andere klimatische und Boden-Verhältnisse als am Naturstandort.
Ich werde den Eindruck nicht los, daß die Waldkiefer (Pinus sylvestris) der am besten geeignete Partner für den BM ist.
Als Unterholz sind Kirschlorbeer und Eibe (Hallo Remi !  ;) ) m.M.n. am attraktivsten.

........, und unten nichts los...

das will ja wohl niemand !  :P

harmonischer Gruß

Berni
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: ac-sequoia am 01-November-2012, 19:36
Zitat
Als Unterholz sind Kirschlorbeer und Eibe (Hallo Remi !  ;) ) m.M.n. am attraktivsten.

Und hier und da noch einen Ilex  :P

Gruß
Andreas
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Bernhard am 01-November-2012, 20:14
Und hier und da noch einen Ilex  :P

Stimmt, habe ich ganz vergessen !  ::)

Gruß
Berni
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Waldläufer am 01-November-2012, 20:39
Hallo,
wer jetzt eine Seite zurückblättert wird von mir eine Analyse finden, die selbst ich momentan nicht toppen kann.
Nachdem der Holzwert nach Aussage der Forstl. Forschungs- u. Versuchsanstalt Bwttg. einem wirtschaftlichen Anbau nicht genügt,
geht es meines Erachtens darum mit ihm Sight Seeing zu machen. Ich füge hier mal ein paar Bilder an mit den zwei Arten
Weißtanne (Abies alba) und Waldkiefer (Pinus sylvestris). Aufgenommen auf einem kleinen Hügel Staatsforst Unterensingen.
Die Weißtanne ist hier außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes wächst aber hier noch recht gut.
Selbstverständlich fügte sich auch die Lärche gut ein. Zwar ist diese in der Jugend erheblich schnellwüchsiger, jedoch verträgt der Bm ihren
lichten Seitendruck recht gut. Auch Laubbaumarten mit großen Blättern passen recht gut z.B. Esskastanie, Wildkirsche, Bergahorn etc.
Die genannten Unterholzarten passen natürlich nicht immer in eine Forstsituation.
Ich kann mich bereits jedenfalls bei den zwei erstgenanten Arten eines kleinen Sierragefühls nicht erwehren.

                          VG               Bernt
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Waldläufer am 01-November-2012, 20:40
....
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Waldläufer am 01-November-2012, 20:41
...
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Waldläufer am 01-November-2012, 20:42
...
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Waldläufer am 01-November-2012, 20:44
So und jetzt bitte vorstellen der oder die Gebirgsmammutbäume stehen dazwischen.

                                             VG              Bernt
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: derTim am 01-November-2012, 21:08

So und jetzt bitte vorstellen der oder die Gebirgsmammutbäume stehen dazwischen.
Hallo Bernt,
meinst du so: :)
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: denniz am 01-November-2012, 21:17
 :o :o :o

Das ging aber schnell!
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Bernhard am 01-November-2012, 21:23
Die BMs haben ja sowas wie einen Heiligenschein!  :o

Passt aber gut ! Gute Idee, Bernt, gute Retusche, Tim !!

Beeindruckter Gruß

Berni
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Steffen am 01-November-2012, 21:32
Ich war heute wieder bei meiner ersten BM Pflanzung im Wald.

 Die paar BM's stehen dort zusammen im Verbund mit pazifischer Edeltanne (Abies Procera, ca- 5-7 vorwüchsig) , Eichen Quercus Robur (ebenfalls 5-7 Jahre vorwüchsig) und Vogelbeeren (Sorbus aucuparia, durch Vögel verbereitet)

Das hat heute schon ein ganz schönes Bild abgegeben.

Dieses Bild ist aber erst so schön, seitdem die Buchen konsequent entfernt wurden. Die Rotbuche wächst bei uns in den Anfangsjahren einfach zu schnell und bildet zu schnell Beschattung. Meine Meinung steht fest, dass Buchen aus BM-Hainen konsequent entfernt werden sollten.

Vogelbeere ist meiner Meinung nach ok, zwar anfangs recht schnell wachsend, aber trotzdem noch Licht durchlässig, zudem ist nach 15 m meist Schluß mit dem Höhenwachstum.




Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Bakersfield am 01-November-2012, 21:38
Hi Steffen,

bestimmt ein gutes Gefühl da nach längerer Zeit wieder nachzuschauen und festzustellen, dass alles gut gewachsen ist, oder?

Jetzt fehlen nur noch die Fottos... ;)

Vermissende Grüße,
Frank
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Waldläufer am 01-November-2012, 22:09
Hallo Tim,
es geht halt nichts über EDV Kenntnisse. Gar keine schlechte Idee mal ein paar Arten so zusammenzukopieren um das Bild zu testen.

Hallo Steffen,
ja die Rotbuche ist sehr aggressiv nach erst langsamem Start. Aber auch die Eichen überwachsen bei mir die Gm.
Am besten klappt es noch mit den Linden. Vogelbeere sieht schön aus mit ihren Beeren und dem leichten Habitus,
aber eigentlich ein Baum des Waldrandes. Daß Nobilistanne bei euch so loszieht ist erstaulich - bei uns eher das Gegenteil.
Die Nobilis braucht einen tiefgründigen sandigen Lehmboden der genügend frisch ist und höhere Niederschläge. Gibt es nicht überall.
                                                          VG               Bernt
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Steffen am 01-November-2012, 22:43
Ja bin auch positiv überrascht von den Nobilis, die gehen ab wie Schmidts Katze, der Boden ist aber auch ideal, so wie du es beschreibst, nur der Niederschlag könnte noch mehr sein, haben hier bei uns im östlichen Mittelfranken nur 600-700 mm durchschnittlichen Jahresniederschlag (Ausnahme 2011).

Die Nobilis sind hier im Film  (http://www.youtube.com/watch?v=0Z9Q_XMb8rU&feature=plcp) den ich hauptsächlich wegen der gepflanzten BM's gemacht habe auch ein bisschen zu erkennen.

Gruß Steffen
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: steffen129 am 02-November-2012, 19:30
Hallo Waldbauern

Zitat
Daß Nobilistanne bei euch so loszieht ist erstaulich - bei uns eher das Gegenteil.
Die Nobilis braucht einen tiefgründigen sandigen Lehmboden der genügend frisch ist und höhere Niederschläge. Gibt es nicht überall.
                                                          VG               Bernt

Nobiles wächst bei mir im Thüringer Schiefergebirge wie verrückt. meine im herbst2010 und oder Frühling 2012 gepflanzten Bäume sind alle angegeangen. obwohl ich hir leicht als verrückt deklariert wurde. wir haben weder sand noch lehmboden, teis ist ton dabei und dieses jahr waren es kaum 400mm niederschlag. normal sind bei uns 800mm.
jetzt bin ich stolzer besitzer von rund 1000 Nobilis Tannen im alter zwichen 3 und 5 Jahren, und die ersten selbstgezogenen aus eigenem samen habe ich im Pflanzenbeet stehen, weitere 1000 stück.
diese Stammen von meinem ersten Anbauversuch den ich 1997 Pflanzte ab. Nächstes Jahr samen sie wieder, wer saatgut braucht melde sich bitte, ich bestäube die Zapfen per hand, 50% keimquote.

Gruß steffen
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Waldläufer am 02-November-2012, 22:30
Hallo Steffen,
ich versuche immer die Erkenntnisse die woanders gemacht wurden in meinen Forumsbeiträgen darzulegen.
Selbst hat man in der Regel kaum den Platz und den Zeithorizont für aussagefähige Versuche.
Was nützt es wenn du von kleinen Pflanzen berichtest die angeblich gut gedeihen. Es ist nun mal so daß viele Exoten erst später
einbrechen. Von Abies nobilis gibt es so gut wie keine Altbäume in Dt.
Im Forstgarten Grafrath in Bayern stehen etwas ältere - der einheimischen Weißtanne weit unterlegen.
In Diez an der Lahn war mal ein mittelalter hochgelobter Bestand - heute nichts mehr übrig.
In Exotengarten Diedorf bei Augsburg auf wirklich allerbestem Boden haben einige 38m erreicht um dann postwendent abzusterben.
Abies nobilis kann keine tonigen Böden erschließen wie dies z.B. in gewissem Umfang die einheimische Weißtanne kann.
Dies wird auch erklärlich wenn man bedenkt daß sie in der Heimat auf durch Vulkanausbrüche entstandenen Böden bei immensen Niederschlägen wächst. Selbst in Burgholz hängt sie bereits im mittleren Alter anderen Arten deutlich hinterher.
                               Fakten zählen - keine Wünsche
                                         VG                  Bernt
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: Bernhard am 02-November-2012, 22:40
                               Fakten zählen - keine Wünsche
                                         

Traurig, aber wahr !

http://de.wikipedia.org/wiki/Edel-Tanne

Versuchen sollte man aber immer und überall.

VG
Berni
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: sequoiaundco am 03-November-2012, 09:49
Hallo Steffen

Auch ich halte die Abies procera syn. nobilis für eine der wertvollsten Tannen. Sie ist frosthart, sturm- und schneefest, schädlingsresistent (außer Hallimasch) und immissionsfest.
Ob sie als Begleitbaumart für Sequoiadendron unter forstlichen Bedingungen in Frage kommt, bezweifele ich allerdings aus eigener Erfahrung. Im Gegensatz zu den meisten Tannen ist sie eine Lichtbaumart, die lediglich in der Jugend etwas Windschutz benötigt. Unter den Jungpflanzen sind viele „Nesthocker“, die erst spät im Wuchs anziehen. Besonders diese hätten gegen die schnellwüchsigen BM keine Chance, aber auch die schnelleren würden sicher nach einigen Jahren auf der Strecke bleiben. Die wahre Pracht (früher „pazifische Prachttanne“) entfaltet sich nur im Freistand bzw. im Reinbestand, im Unterbau kümmert sie unschön vor sich hin.

Unter finanziellen Gesichtspunkten hast du mit deiner 1000er-Nobiliskultur sicherlich eine gute Investition getätigt. Weihnachtsbäume und Schmuckreisig dieser Tanne sind No. 1 auf dem Markt. Zäunung, gute Jugendpflege und konsequente Nutzung (Auslichtung) vorausgesetzt.

In diesem Thread geht es um Waldbau. Ich weiß ja nicht, wie es bei Euch gehandhabt wird. In NRW ist nach meiner Information inzwischen durch Forstgesetz die Anlage solcher Kulturen im Wald untersagt: 
http://www.wa.de/nachrichten/nordrhein-westfalen/nrw-gesetz-gegen-weihnachtsbaumkulturen-1591086.html

chris   (sequoiaundco)
Titel: Re: Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Beitrag von: steffen129 am 04-November-2012, 17:06
Hallo Waldbauern

soweit ich weiß gibt es im Wald auch bei uns beschränkungen, aber wer sagt das ich eine weihnachtbaumkultur anlege.
es gibt da auch BM UMs und KMs drin sowie duglasie und diverse laubbäume. und die nicht tot zu bekommende Fichte ist auch dabei.
meine ersten Nobiles sind 9m hoch und blühen nächstes Jahr zum 2. mal.

also ein mischwald, selbsteverständlich wird wenns stört und dem Tannengrün schadet das beiwerk dann umgesägt. im moment ist dank 2 jähriger handrodung 2x im jahr nur etwas gras und Luchen vorhanden also niedriges 1 Jähriges unkraut. himbeeren und holunder sowie brombeeren wurden immer ausgerissen und gehen nun nicht mehr auf.

also eine schöne mischfläche die langsam gestalt annimmt direkt unter der BM Allee.

Gruß Steffen