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Autor Thema: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten  (Gelesen 74937 mal)

sequoiaundco

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #150 am: 31-Dezember-2013, 09:56 »

Hallo Bernt,
 
du schriebst:
Zitat
forstet man einige Artikel über die Redwoodverbreitung durch, so scheint es daß Redwood in höheren Seehöhen und etwas weiter landeinwärts ihr Höhenlimit bei ca. 70-80m findet - eher darunter. Auch die Bäume in Oregon erreichen offenbar nur Werte von ca. 60-70m obwohl dort 2500mm Niederschlag fallen.
Natürlich werden exponierte Bäume in Höhenlagen nicht so groß wie Exemplare in geschützten Tallagen.

Interessant dabei ist allerdings – und darüber haben sich schon andere Experten Gedanken gemacht z.B. Craig G. Lorimer, Daniel J. Porter, Mary Ann Madej, John D. Stuart, Stephen D.Veirs Jr., Steven P.Norman, Kevin L.O’Hara und William J. Libby (2009) oder schon R. Becking (1971) und Kahre (1968) – dass sich in Höhenlagen und auch in Oregon kaum Exemplare finden lassen, die vom Alter her überhaupt die Chance hätten, entsprechende Größen zu erreichen.
So schreibt schon Kahre über Oregon: "Perhaps, redwood has not been in this area much more than 300 years. Most of our old-growth Douglas fir appears to be around 300 years old also. …  Perhaps there was a major destruction of the forest in this area about that time in history". Und Becking: „In most of the stands in Oregon, no old redwood stumps have been noted”...Many of the redwood forests seem to be of relatively young age, and real old, decadent, virgin timber stands are absent. This may be the result of past severe fire damage which would have eliminated most of the old-growth trees and replaced those with young growth trees. Another possibility is that due to forest fires, redwood has only recently invaded those areas."
Auch auf kalifornischen Höhen (immerhin bis ca. 1000m) gibt es zwar Bäume im reifen Alter, aber bei weitem nicht so alt wie die bekannten Riesen. Ob es sich um Neubesiedlung, Rückzug oder Relikte handelt, ist bisher unklar. Die erstgenannten Autoren schließen auf „experienced episodes of severe fire or winds, or some other abrupt change in the disturbance regime, a century or so prior to European settlement“ Außerdem stellen sie fest, dass es bisher keine Untersuchungen über KM in Höhenlagen gibt, die sich z.B. mit den erschwerten Reproduktions-, den anderen Klima-, Nährstoff-, Wasserversorgungs- und Konkurrenzbedingungen dort beschäftigt haben „the interpretive difficulty is that compelling demographic evidence is lacking for upland sites”.
 
Ps:
Zitat
forstet man einige Artikel über die Redwoodverbreitung durch
Es wäre nett, wenn wir solche Aussagen anhand von Quellenangaben nachlesen könnten.
Übrigens: In welcher Oregon-Dusche hast du denn 2500 mm Jahresniederschlag gemessen?

Allen Lesern viele positive Herausforderungen im Neuen Jahr!    chris
 
« Letzte Änderung: 31-Dezember-2013, 11:20 von sequoiaundco »
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Odysseus

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #151 am: 31-Dezember-2013, 12:25 »

Hi friends of the tall trees,

ich bin gerade auf eine pdf-Datei gestoßen (möglicherweise ist sie hier auch schon mal erwähnt worden), in der auf tatsächlicher Forschung basierende Hypothesen zu den limitierenden Faktoren beim Höhenwachstum dargestellt werden.

http://www.planta.cn/forum/files_planta/the_limits_to_tree_height_995.pdf

Es steht da nichts, was nicht schon diskutiert wurde. Die einzelnen Faktoren sind aber gewichtet in Bezug auf ihre Rolle beim Höhenwachstum. Das ist für mich das Interessante.
(Schlussfolgerungen vor allem auf Seite 2 und 3).

Viele Grüße
Walter
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Tuff

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #152 am: 31-Dezember-2013, 14:44 »

Die Ergebnisse dieser Arbeit geistern ja schon sei 2004 überall herum, es ist schön sie mal im Original zu lesen ! Danke Walter !

Für mich ergeben sich ein paar Korrekturen bezüglich traditioneller Ansichten:

1. Nach der Ansicht der Fotos auf S. 852 glaube ich nun auch, daß der Ausdruck 'Sonnentrieb' falsch ist. Man sollte es stattdessen 'Höhentrieb' nennen.

2. Während man beim lichthungrigen Sequoiadendron bezüglich der Nadelform noch über eine Anpassung an hohe Einstrahlung spekulieren könnte (jedoch nicht über eine direkte Anpassung an Trockenheit weil die Bäume der Urwälder zumeist bestens wasserversorgt sind, und Sequoia vergleichbar trockenere Bedingungen ebenfalls verträgt, wenn auch mit Einbußen insbesondere bei der Verbreitung durch Samen), ist dies bei den Höhentrieben von Sequoia offenbar nicht der Fall. Eine besonders nahe phylogenetische Verwandtschaft kann man aus der Ähnlichkeit also nicht ableiten; es könnte, mit anderen Worten, einfach nur Zufall sein.

3. Standorte mit geringer Schwerkraft ermöglichen besonders gigantische Bäume, etwa auf dem K2 oder Mount Everest. muhaha ^^

In diesem Sinne wünsche ich allen einen sonnigen Start in die Silvesternacht, und möge der Saft mit uns sein !!

michael
 
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Odysseus

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #153 am: 31-Dezember-2013, 15:16 »

Zitat
In diesem Sinne wünsche ich allen einen sonnigen Start in die Silvesternacht, und möge der Saft mit uns sein !!

michael

Das ist mal eine Devise!

Viele Silvestergrüße an alle :-)
Walter
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Waldläufer

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #154 am: 31-Dezember-2013, 18:17 »

Hallo Chris,
beziehe aus ähnlichen Artikeln wie Walter oben angeführt hat meine Ansicht zur möglichen Höhenentwicklung
der Km in ihrem Herkunftsgebiet. Es ist ja ohne weiteres logisch, daß auf allerbesten Standorten auch die größten
Höhen erreicht werden - und diese Standorte sind nun mal die Flußauen.
Die 2500mm Niederschlag sind unten angehängtem Artikel entnommen. Unter Umweltbedingungen werden
genaue Klimawerte zu Brookings genannt und weiter unten aufgrund der weiters landeinwärts gelegenen Lage modifiziert,
also 500mm höhere Niederschläge und kühleres Klima. Ich hoffe das stellt dich zufrieden.

Hallo Tuff,
denke daß die Lichttriebe von Gm und Km schon irgendwie ähnlich sind, zumal eine Verwandtschaft besteht.
Auch der Gm hat zum Sommerende mit Trockenheit zu kämpfen bei starker Sonneneinstrahlung.
Es wäre doch folgerichtig, wenn der Km bei Luft- und Bodentrockenheit die gleiche Anpassung verfolgen würde.

                                         Guten Rutsch                Bernt


http://soda.sou.edu/awdata/040122c1.pdf
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sequoiaundco

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #155 am: 01-Januar-2014, 10:58 »

Hi Bernt,

danke für die Neujahrsüberraschung mit diesem spannenden Artikel über die Wheeler Creekregion.
Ich finde übrigens für Brookings und Umgebung nur aktuelle Jahresniederschläge z.T. weit unter 2000 mm. Vielleicht war das 1965 noch anders ?

Gutes Neues!   chris
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Waldläufer

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #156 am: 01-Januar-2014, 13:04 »

Hallo,
nochmals zur Abklärung der klimatischen Situation von Brookings Wikipedia.
Hier werden 1900mm für Brookings genannt. Interessant weiterhin abs. Tiefsttemperatur -8°C.
Aber wie dargelegt sind die Verhältnisse landeinwärts beim Redwoodvorkommen noch etwas abweichend.

                                Viele Grüße               Bernt


http://en.wikipedia.org/wiki/Brookings,_Oregon#Geography_and_climate
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Tuff

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #157 am: 14-Januar-2014, 01:11 »

Ich schlage vor diesen Fred ins Expertenforum zu verschieben.
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Tuff

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #158 am: 16-Januar-2014, 00:38 »

Just for your interest. Vor 2 Jahren habe ich im Ennert-Wald, direkt am Forsthaus Hardt, ein dutzend eher junge aber schon relativ hohe Thujas gesehen. Höhe nicht gemessen und auch nicht geschätzt. Wenn ich mal wieder hinkomme frage ich nach dem Alter und versuche eine Höhenschätzung.
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heiquo

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #159 am: 17-Januar-2015, 10:21 »

Hallo,

hier ein ganz netter Artikel zum Höhenwachstum von Bäumen. Die KM`s haben noch fast 15m nach oben ;)
http://www.buerstaedter-zeitung.de/lokales/buerstadt/baeume-wachsen-nicht-in-den-himmel_14931133.htm

Grüße, Heiko
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Rainer

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #160 am: 17-Januar-2015, 11:01 »

Hallo Heiko,

netter Artikel, ja, aber hat auch Fehler. Deutschlands höchster Baum, Waldtraut vom Mühlenwald, hatte Anfang letztes Jahr bereits beinahe 66 m gehabt. Gilt damit aber nicht als höchster Baum Europas.

Viele Grüße,

Rainer
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Tom E

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #161 am: 17-Januar-2015, 13:29 »

Hallo,
eine Frage die ich mir Stelle, wo ist diese 65m Tanne? Oder ist der Wert einfach mal nur aus Wikipedia kopiert? Man findet eigentlich nichts über einen solchen Baum, wenn doch, bitte her mit den Infos.  :)

Die nächste Frage, wie kommen die 60m für Mammutbäume zustande? Wie kommt man auf solch einen Fixwert, besonders da die Bäume noch jung sind und auf jeden Fall noch wachsen? Warten wir noch 10/20Jahre und etliche werden über 60m hoch sein. Bei den Küstenmammuts wird es wohl schwieriger, weil sie scheinbar doch etwas höhere Ansprüche stellen, aber auch da lassen wir uns mal lieber überraschen was die Zeit und so mancher Standort so bringt.

Leider auch nicht genau beschrieben ist das, wie sie auf die 130m kommen, weil Bäume ja nicht nur den Kapillareffekt allein arbeiten lassen. Ich würde aber vermuten, dass da schon alles mit eingerechnet ist, da das Wasser nur mit Kapillarsog wohl auf keine 130m kommen würde.

Meine Vermutung wäre übrigens, dass die lieben Douglasien bei dem doch sehr günstigen Klima im Schwarzwald noch viiiieeel oben draufpacken und in vielen Jahren vielleicht sogar höher sein könnten als in ihrer Heimat. Aber auch da lassen wir uns mal überraschen, mal sehen ob wir es sogar noch erleben.  ;D

Spekulativer Gruß
Tom
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Wayne

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #162 am: 18-Januar-2015, 08:09 »

.....die kurze Vegetationsperiode in Europa wirkt wachstumshemmend........hallo? In der Sierra Nevada wachsen die Bäume nur 3 Monate!

Kopfschütteln......

Wayne
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die Väter des Waldes sterben stehend

ac-sequoia

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Re: Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
« Antwort #163 am: 18-Januar-2015, 09:20 »

Hallo Baumfreunde,

ist es nicht so, dass bei uns 2 Faktoren bei der Endhöhe eine wesentliche Rolle spielen? Zum einen werden die höchsten Bäume, gerade im städtischen Gebieten, oft als Ansitz rege von Vögeln genutzt (das schon in jungen Jahren). Wie oft sieht man gerade in Neubaugebieten, BMs als einzige schon große Bäume, jedoch mit kuppelförmiger Spitze.
Auf der anderen Seite sind Blitze und Sturm nicht ausser acht zu lassen. Ein großer Anteil der alten BMs, weisst Sturm- bzw Blitzschäden auf.

Die beiden Faktoren wirken sich bei uns natürlich viel dramatischer aus, da hier die Bäume oft isoliert bzw verstreut stehen. Und nicht im Bestand, wie am Naturstandort. Klar gibts da auch Blitze, Sturm und Vögel...aber wenn ich einen ganzen Bestand davon nebeneinander stehen habe, wird nicht immer ein und der selbe Baum in mitleidenschaft gezogen, sondern das Risiko auf die Bäume verteilt.

Und aufgrund von Lichtkonkurrenz streben Bäume ja auch im Wald eher in die Höhe, als wenn sie einzeln stehen.

Auch die angesprochenen Kapillarkräfte, im Zusammenspiel mit Luftfeuchtigkeit sind meiner Meinung nach ein wichtiger Faktor. Denn je mehr der Baum verdunstet, desto mehr Wasser muss nachgeliefert werden. Hat man dagegen eine hohe Luftfeuchte, ist die wahrscheinlichkeit höher das jeder Tropfen Wasser höhere Bereiche erreichen kann, da insgesamt weniger Wasser transpiriert wird.

Daher vermute ich, die höchsten Bäume hier bei uns werden im Wald bei guten Boden und Wasserverhältnissen (auch im Bezug auf Luftfeuchtigkeit) zu finden sein.
Und warum sollte dann eine Douglasie bzw ein BM, bei uns nicht auch 70-80m erreichen?

Interessant wäre evtl zu untersuchen, in wie weit der Nährstoffeintrag durch Fische, spezielle das Höhenwachstum beeinflusst. Es gab da mal eine sehr interessante Doku darüber, wie wichtig der Nähstoffeintrag durch wandernde Fische wie Lachse im Nordwesten der USA und Kanada und auch in Kamtschatka ist. Dort wurde an verschiedenen Flüssen untersucht wieviel Biomasse nur durch diese Fische eingetragen wird. Da zb Lasche nach dem Laichen verenden und dann von Bären, Adlern und anderen Fressfeinden verwertet werden. Der Stickstoffeintrag in das Ökosystem war enorm und übertraf alle Erwartungen.
Ob da bei uns auch noch Potenzial ist? Wenn die Wanderfische weiter zurückkehren?

Gibt es eigentlich Quellen über historische Baumhöhen? Die Weisstanne wird ja zb mit bis zu 60m in Ausnahmefällen bis 70m Angegeben. Da sie natürlicherweise nurnoch in Relikten in Gebirgen zu finden ist, könnte es doch sein, dass sie bevor der Mensch alles gerodet hat an idealen Standorten vielleicht auch 80-90m geschafft hatte?
Weiss da einer genaueres?

Gruß
Andreas
« Letzte Änderung: 18-Januar-2015, 09:25 von ac-sequoia »
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