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Autor Thema: Baumprojekt in Östringen  (Gelesen 44951 mal)

Tuff

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #60 am: 27-Juni-2015, 16:59 »

Tom,

Klar gibts solche Forst-Software, und zwar jede Menge. Aber das ist für so eine Skizze overkil (mit integriertem ArcGIS und Bestandes-Berechungen) und sie ist sehr teuer und verbraucht ohne Ende Ressourcen.

Daher die Idee, eine simplere Sache zu verwenden (also nicht: SketchUp, 3D Studio Max, Maya), möglichst Freeware oder sogar freie Software.

Mir fällt nur Blender ein...auch zu kompliziert, glaube ich.
https://de.wikipedia.org/wiki/Blender_%28Software%29

Ah, jetzt habe ich es gefunden: Das Collada-Format. Ist sehr simpel und damit genau richtig. Man kann diese Dateien einfach ins Google Earth laden, über einer Fläche positionieren, fertig !
https://de.wikipedia.org/wiki/Collaborative_Design_Activity

Mal sehen ... Wings 3D ist anscheinend OpenSource. Damit würde ich mal starten. Für Mac gibts noch 'Xcode' umsonst.
« Letzte Änderung: 29-Juni-2015, 02:04 von Tuff »
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Tuff

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #61 am: 27-Juni-2015, 17:11 »

Tom,

Ich habe das nicht richtig gesagt. Standortgerecht ist ein sehr dehnbarer Begriff. Ich meinte wohl eher 'standorttypisch'. Dennoch sind Lärchen und Kiefern hier in dieser Tieflage auf gutem Boden insofern nicht standortgerecht, als ihr Potential nicht ausgeschöpft wird, welches Toleranz gegenüber wechseltrockenen Böden beinhaltet und die Fähigkeit, in steinigen Gerbirgs-Böden zurechtzukommen. Ein guter Test der Standortgerechtigkeit -im weiteren Sinne- ist auch die Frage, ob eine Baumart sich natürlich verjüngen würde. Kiefern und Lärchen sind eher lichtbedürftige Pioniere und vertragen überhaupt keine Unkrautkonkurrenz. Eiche und Edelkastanie hätten in Richards Gegend hingegen gute Chance.
Der BM ist bezüglich seiner Standortgerechtigkeit dort ein Extraterrestrischer (= vorerst noch ein großer Unbekannter) darüber brauchen wir uns hoffentlich nicht streiten :) aber wir sind ja eine offene Gesellschaft.
Natürlich, wird es aufgrund des Klimawandels überall trockener, kann man die klassische Vegetations-Zonierung in Deutschland sowieso erstmal vergessen und vielleicht sind Lärchen oder Flaumeichen im Weinberg dann die bessere Wahl.
« Letzte Änderung: 29-Juni-2015, 02:07 von Tuff »
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Richard

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #62 am: 29-Juni-2015, 00:01 »

Hallo Tom,
ich möchte mich vielmals bei Dir bedanken, dass Du dir soviel Arbeit wegen mir gemacht hast. Das Bild ist wirklich sehr gelungen und hilft mir auch auf jeden Fall weiter in meiner Planung.
Gestern habe ich den ganzen Tag mit den Bäumen verbracht, heute habe ich im Schwarzwald verschiedene BM-Riesen besichtigt und deshalb schreibe ich Euch erst jetzt zurück...

...Ja, die 25 Meter Grundstücksbreite sind wirklich nicht so das Optimum. Deshalb tendiere ich nun auch in Deine Richtung, sodass ich als Endbestand in der Zukunft auch höchstens 3-4 Mammutbäume auf der Fläche sehe. Ich finde Deinen Baum-Plan gar nicht mal so verkehrt und könnte mir auch gut vorstellen einiges daraus zu übernehmen. Dass Du eher auf die einheimischen Baumarten eingehst finde ich gut. Ich weiß, dass auch unsere Rotbuchen, Stieleichen, Traubeneichen etc. mit den Jahren einmal viel Fläche beanspruchen werden und deshalb möchte ich von diesen Gehölzen auch nicht alle zwei Meter einen Baum pflanzen. Erst heute habe ich eine uralte Buche in einem alten Schlossgarten angesehen (Bilder sind im Anhang) die solch gigantische Ausmaße für ihre Art hatte, dass mir das nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird. Zusammengefasst heißt es, dass auch die Langsamen irgendwann einmal viel Platz benötigen und man allgemein auf eine nachhaltige Pflanzung achten sollte.

Und in Eure Diskussion mit den standortgerechten und/oder standorttypischen Bäumen mische ich mich vorerst mal nicht ein.

Gruß
Richard

PS: Im Vergleich ist ein zur Buche ist ein BM in Heidelberg zu sehen, der auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben müsste.
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Tuff

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #63 am: 29-Juni-2015, 00:50 »

Hallo Richard !

Deshalb habe ich BM-Gruppen vorgeschlagen ! Für eine 3er Gruppe reichen 25m Breite aus ! Das sieht nicht so langweilig aus wie 3 oder 4 Einzelne.

Dann hat jeder Baum nur einen Anteil Krone und sie werden nicht so schnell so groß und dick wie ein einzeln Stehender. Die Holzmasse insgesamt ist aber gleich oder höher !

Natürlich braucht eine Gruppe entsprechend Wurzelraum und das geht dann an den anderen Baumarten ab.

Es ist gut, daß Du eine Vorstellung vom Zielbestand hast und dieses Ziel auch für Deine Erben beschreibst.
Ich finde es aber falsch, von Anfang an den 'Endbestand' pflanzen zu wollen. Warum soll man eine Eiche oder eine Esskastanie in 50 Jahren nicht fällen dürfen, wenn dieses von anfang an beabsichtig war und wenn es dann wie erwartet zu eng wird ? Oder eine BM-Gruppe! Warum soll man nach 20 Jahren nicht noch etwas Neues einbringen ?

Du wirst (hoffentlich) Zeit Deines Lebens die Hauptbäume fördern und ab und zu etwas von den sogenannten 'dienenden Bäumen' herausnehmen. Wirklich 'zuende' ist so ein Projekt nie.

glaubt Tuff
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Richard

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #64 am: 29-Juni-2015, 01:00 »

Hallo Michael,
auch wenn Du dich mit Tom unterhalten hast, werde ich mich dennoch kurz zu Deinen Beiträgen äußern.

Ob Kiefern mit rein kommen weiß ich noch nicht. Wenn, dann kann ich sowieso vorerst nur mit den exotischen bzw. amerikanischen Goldkiefern dienen. Da es sich bei dieser Art jedoch wieder um "Exoten" handelt, werde ich eher darauf verzichten. Mein Plan sieht es vor, so viele einheimischen Bäume dort oben auszupflanzen wie es möglich und sinnvoll ist. Zudem benötigen Goldkiefern auch ziemlich viel Platz. Und Araukarien werde ich sicherlich nicht pflanzen. (Wahrscheinlich war das sowieso nicht allzu ernst gemeint!?) Ich glaube auch, dass Urweltmammutbäume dort im ehemaligen Weinberg eher keine gute Bleibe hätten. Der Boden ist im Sommer auch mal etwas trockener und dann zu den BM noch UM hinzu zu pflanzen sehe ich eher etwas kritisch. Jedenfalls finde ich Eiche und Esskastanie wie gesagt sehr ansprechend und könnte mir vorstellen mit den Jahren noch ein paar Lärchen dazu zu pflanzen. Meine Lärchen sind im Moment noch ganz und gar nicht "auspflanzfertig", da sie dieses Jahr erst gekeimt sind. Für Eiben bin ich übrigens auch zu haben (danke auch wieder an Tom). Aber auch diese könnte ich nicht sofort dieses Jahr auspflanzen.
Die Links sind auch überaus hilfreich. Danke an Michael. :)
 
Mit den Baumarten werde ich so langsam strukturierter was den Plan betrifft. Doch sagt mir mal ganz konkret, was Ihr an meiner Stelle als Buschwerk oder Begrenzungsbepflanzung einsetzen würdet. Das würde mich mal interessieren.  ;)

Gruß
Richard

PS: Im Anhang sind noch ein paar Bilder von gestern. Es fand eine kleine Umtopf-Aktion statt. Vorerst stehen die Pflanztische momentan außerhalb des Gewächshauses, da bei Sonneneinstrahlung die Temperaturen trotz geöffneter Fenster und Türen über 50°C ansteigen. Und das ist definitiv zu viel!
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Richard

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #65 am: 29-Juni-2015, 01:20 »

Wie ich sehe, hast Du gerade noch etwas geschrieben...

...Ok, die Dreiergruppen der BM sind also Deine Empfehlung. Das müsste ich jetzt verinnerlicht haben. Aber sage mir mal ganz genau, wie Du bei so einer Gruppenpflanzung von A-Z vorgehst!?
Dass man mit der Zeit Bäume fällen muss, eventuell andere hinzupflanzt oder dies sogar einplant ist mir jetzt so langsam auch klar. Der Grundgedanke "alles wird so gepflanzt, wie es auch in 100 Jahren noch stehen soll" war dann vielleicht doch zu simpel und/oder naiv. Und ja, natürlich kann ich eine Eiche oder was weiß ich für einen Baum nach ein paar Jahrzehnten fällen, doch würde ich solche Aktionen in Grenzen halten. Es soll ja ein Beitrag gegen den Klimawandel sein und eine Baumfällung ist nicht gerade förderlich. Ich weiß aber was Du meinst. Wollte es nur nochmal betonen. Wenn etwas gefällt wird, dann würde ich auch immer gleich irgendetwas nachpflanzen (wie Du auch vorgeschlagen hast). Wahrscheinlich hast Du ganz recht, dass solch ein Projekt nie ein Ende findet. Will man das denn überhaupt? Ist eben eine Beschäftigung auf Lebenszeit. Mir geht es bei all dem Natur- und Umweltschutz aber auch ganz einfach darum, in jungen Jahren Bäume zu pflanzen, unter die ich mich irgendwann einmal in den Schatten legen kann. Etwas Egoismus ist auch dabei.  ;)
Es wäre für mich vielleicht auch überlegenswert, zu den "Klimaschutzflächen" andere Flächen mit Nutzholz für den Eigenbedarf anzupflanzen. Das würde mir bei vielen Gehölzen vielleicht auch noch selbst nutzen. Bei über 800 Bäumen wäre das eine Überlegung wert. (Ich habe allerdings gut verstanden, dass Du meinst, man muss die Bäume nicht immer nur wegen ihres Holzes sondern auch aus Platzmangel zum Beispiel o.ä. Gründen irgendwann einmal fällen)

Gruß
Richard
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Richard

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #66 am: 29-Juni-2015, 01:35 »

Hier habe ich noch zwei Bilder von den Urweltmammutbäumen:
« Letzte Änderung: 29-Juni-2015, 01:37 von Richard »
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Tom E

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #67 am: 29-Juni-2015, 17:38 »

Hallo,
ich würde mich eigentlich gern zurückhalten, es dürften sich ja gern noch andere dazu äußern. Es ist ja eigentlich kein T(u)T(o)R(i)-Forum.  ::)

Zitat
Dann hat jeder Baum nur einen Anteil Krone und sie werden nicht so schnell so groß und dick wie ein einzeln Stehender. Die Holzmasse insgesamt ist aber gleich oder höher !

Nur diese Aussage gefällt mir persönlich nicht. Denn was interessiert die vorhandene Holzmasse? Ich stelle mir vor, ich gehe in einen Fichtenforst. Dort finde ich 100 Bäume a 5m³, toll? Nein, langweilig. Ich stelle mir vor, ich gehe in einen Fichtenforst mit 99 Bäumen a 1m³ und einer Fichte mit 30m³ - GEIL! Ein einzelner herausragender Baum kann enorm viel rausreißen. In der Masse würde so ein Baum nur untergehen, so nimmt man ihn erst richtig war.
Im Anhang mal noch ein Bild von Hofham. Wenn das drei 20m³ Buchen wären, das wäre deutlich langweiliger - fast schon "gewöhnlich".  ;)
Das ist natürlich alles etwas übertrieben und man darf gern anderer Meinung sein. Ich hoffe aber, es zeigt meine Meinung dazu ein wenig.

Bezüglich der Randbäume, hier würde ich eben Wildobstsorten pflanzen, allein schon wegen der Blütenpracht im Frühjahr und auch der allgemein nützlichen Wirkung. Es stünde dir natürlich auch offen eine Roßkastanie oder eine andere größere Lichtbedürftige Art zu pflanzen. Die Bäumchen sollten nur nicht deine Nachbargrundstücke überwachsen, wenn sie das nicht sooo toll finden. Auf einer Seite befinden sich aber sowieso schon Bäume? Da kommt so mancher Baum natürlich nicht zur Geltung und könnte auch Konkurrenzprobleme bekommen.

Gruß
Tom
« Letzte Änderung: 29-Juni-2015, 20:49 von Tom E »
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Gartenwetter: Awekas von den Bäumchen und der Heidi.

Tuff

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #68 am: 29-Juni-2015, 21:38 »

Tom,

Di wirst für Deine Meinung gerade hier im Mammutbaumforum wohl eine Menge Sympathisanten finden :)

Ich finde Kleingruppen einfach optisch interessanter. Möglichst schnell möglichst dick war nie mein Hauptanliegen. So eine Gruppe wie hier in Buchenbach (bei Freiburg i. Brsg.) macht toal Spaß wenn man hindurchläuft. Auch die 3er Gruppe Bonn - Auf dem Hügel ist sehr schön anzusehen. Zwischen den Bäumen stehend fühlt man sich ein bißchen wie in einer Höhle, oder in einem Dom.
Es ist aber einfach Geschmacksache.

Wenn man eine gewisse Vorstellungskraft hat, und an die Gesamtkomposition denkt, kann man sich über eine Zukunft freuen, die man selber nicht erleben wird. Aber was kann man denn sowieso überhaupt erwarten ? Schließlich ist der durchschnittliche BM-Pflanzer (blaue Vermutung) selten jünger als 30 und selbst wenn einer mit 20 beginnt, wird er das Alter 100 des Baumes nie erleben. Ab ungefähr dem Alter werden BM aber doch erst 'beeindruckend'.


Richard,

Aber sage mir mal ganz genau, wie Du bei so einer Gruppenpflanzung von A-Z vorgehst!?

Ich würds so machen :) (-> zweiter Absatz). Da Du eine große Anzahl BM zum Auspflanzen hast, kannst Du auf Nummer sicher gehen, und 'verschenderisch' sein und jede 3er Gruppe als 5er Gruppe begründen, und später selektieren.

Ich merke aber gerade, daß mein Rat, jeden Einzelbaum der Gruppe auch noch zu dritt zu begründen, von falschen Annahmen ausgeht. Deine Topfbäume sind ja bereits so groß daß sie ohne weiteres überleben. (Meine Bäumchen sind beim Auspflanzen 5cm hoch, weil ich keine Wurzeldeformationen möchte; dann gibt es aber natürlich gelegentliche Ausfälle.)

Das ist natürlich nur eine Beispiel-Anleitung. Es gibt sicher noch andere Wege eine Gruppe zu erzielen.

Zum Beispiel könnte man einen "Sonnenbaum" in Südrichtung erst nach ein paar Jahren hinzupflanzen, um einen "Schattenbaum" (Richtung Norden) einen Wuchsvorsprung zu verschaffen - jedenfalls wenn es so einen ausgeprägten Schattenbaum gibt.

Wenn Du eine Kleingruppe in Deiner Nähe hast, kannst Du ja mal eine anschauen.

"Solitär vs. Gruppe" ist aber wirklich eine Geschmacksfrage.
« Letzte Änderung: 29-Juni-2015, 21:42 von Tuff »
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Richard

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #69 am: 30-Juni-2015, 00:17 »

Hallo Tom,
ja der eine Nachbar hat einen kleinen Wald neben dem Grundstück und das werde ich was Schatten und Wurzelwerk betrifft etc. auch auf jeden Fall mit einberechnen.
Danke für Deine Tipps.

Gruß
Richard
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Richard

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #70 am: 30-Juni-2015, 00:22 »

Hallo Michael,
danke auch Dir für Deinen Beitrag. Habe verstanden, was Du meinst...
Im Anhang sind noch ein paar Bilder einer jungen BM-Gruppe in meiner Nähe. Diese Bäume wurden aber (meiner Meinung nach) etwas zu eng gepflanzt!?

Gruß
Richard
« Letzte Änderung: 30-Juni-2015, 00:26 von Richard »
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Tuff

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #71 am: 30-Juni-2015, 03:42 »

Diese Bäume wurden aber (meiner Meinung nach) etwas zu eng gepflanzt!?

Nicht unbedingt !

Es ist das Merkmal einer Gruppe 'in meinem Sinne' - nennen wir es mal 'Ring-Horst' ? (Entschuldigung, Horst !!!) - daß die Kronen bald zusammenwachsen und aus der Ferne wie eine einzige, riesige Krone erscheinen. Innen sind diese dann natürlich kahl. Aber in der Krone eines einzelnen BM ist es ja innen auch kahl.

Ab welchem Alter dieser Zustand erreicht wird, hängt natürlich von den Pflanzungs-Abständen ab. Ich würde eine Entfernung wählen, die es den Bäumen einer 3er-Gruppe auch in 100 Jahren noch problemlos erlaubt, ausreichend Kronenanteil zu haben, ohne daß einer ganz ausgedunkelt wird. 100 Jahre ist ein überschaubarer Zeitraum :)

So kam ich auf ca. 4 m, entlang einer Kreislinie von 7m Durchmesser, was 4 - 5 Bäume  ergibt. Davon wird man im Laufe der Jahre 1 oder 2 entnehmen, wodurch einige Abstände auf 8m anwachsen. Das Ergebnis ist also nicht mehr symmetrisch, was ein wesentlicher Teil der Ästhetik ist (weil es 'natürlicher' aussieht).

Wie sich das ganze dann in 1000 Jahren präsentiert, ist reine Spekulation, aber man kann sich ja die House-Gruppe mal zum Vorbild nehmen. Der 'Pflanzabstand' dieser Bäume dürfte zwischen 6 und 10m betragen, das ist etwas mehr als meine Empfehlung, aber es sind auch > 8 (?) Bäume und die House-Gruppe ist nicht kreisförmig und hat daher auch keinen expliziten Innenraum. Bei nur 4 ginge es enger.

Worum es mir geht: Daß der speziell ästhetische Charakter der verschmolzenen 'Gruppenkrone' mit dem 'Dom-Feeling' innendrin möglichst bald sichtbar wird, und damit meine ich sowas wie 100 Jahre. Dazu bedarf es engerer Abstände und dann können es zu dem Zeitpunkt nur noch 3 - 4 sein.

Als nächstes beachtet man die geringe Größe der zur Verfügung stehenden Fläche - vor allem da andere Baumarten auch noch Platz brauchen. Dann scheint die kleinstmögliche Gruppe = 3 sinnvoller zu sein. (Wenn man sehr viel mehr Platz hat, spricht nichts dagegen, auch 5er-oder 6er-Gruppen mit entsprechend großem Abstand anzustreben. Ab ungefähr 7 würde ich aber sagen, ist es kein 'Horst' mehr; sondern tendiert zum Kleinbestand oder zur Allee.)

Es sprichte aber nichts dagegen, von Anfang an mehr zu pflanzen als eigentlich notwendig. So kann zB. eine 6er Gruppe relativ eng begründet und dann in 50 Jahren (?) jeder zweite entnommen werden, um schließlich zu ungefähr demselben Ergebnis zu kommen. Das sieht dann auch schon im Alter 30 nett aus und macht vor allem Kindern großen Spaß (welche das Höhlengefühl innendrin mögen).

Analog dazu wachsen auch die Wurzeln ineinander zu einem riesigen Wurzelteller.

Man stelle sich so ein Gebilde einfach mal als sehr großen BM vor, welcher auf mehreren Säulen ruht, statt auf einem zentralen Stamm.

ps. Hätte nicht gedacht daß ich dazu so viel erklären muß, aber offensichtlich ist meine Idee keineswegs so selbsterklärend, wie ich dachte.
« Letzte Änderung: 30-Juni-2015, 04:27 von Tuff »
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Tuff

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #72 am: 30-Juni-2015, 04:28 »

Richard,

In Freiburg i. Brsg. gibt es eine Menge solcher 'Horste', ich würde gerne wissen was inzwischen aus denen geworden ist ! Sie stehen alle auf der grünen Wiese, und sind noch jung (<50J). Im Alter 100, und im Bestand, würde es dann eher so aussehen wie auf dem 2. Bild,  aus Buchenbach - nur wären die BM (wenns gut läuft) eher doppelt so groß.

Das letzte Bild ist ebenfalls eine freistehende Gruppe, im Hintergrund links dann ein Einzelner, dahinter ein Paar. Dazwischen stehen ein paar Paulownien und Trompetenbäume. Wenn man jetzt die Augen etwas zusammenkneift und sich vorstellt, das sei die Vorderseite Deines Wiesenstreifens im Winter, dann bekommt man eine Ahnung wie es bei Dir vielleicht mal aussehen könnte.

(Man muss das Bild in einem eigenen Tab öffnen - im Firefox durch Klick mit der mittleren Maustaste auf das Minibild - oder es herunterladen, und dann verkleinert angucken.)
« Letzte Änderung: 30-Juni-2015, 04:41 von Tuff »
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Richard

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #73 am: 30-Juni-2015, 11:03 »

Danke, Michael. Jetzt ist mir Deine Gruppepflanzung klar und ich verstehe, was Du genau meintest.
Die Bäume bei Freiburg werde ich mir bei Gelegenheit in der nächsten Zeit ansehen.
Eine Frage habe ich noch an Dich bezüglich der BM-Gruppe:
Die Fläche besteht bekanntlich aus zwei zusammengefügten Flächen. In der Mitte ist ein Absetzung des oberen Grundstücks. Würdest Du die BM-Gruppe auch über den Absatz pflanzen, also den Kreis mittig auf der Fläche platzieren oder dann nur auf einer Fläche etwas mit den BM machen???
Das wäre es schon wieder.

Gruß
Richard
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Bakersfield

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #74 am: 30-Juni-2015, 11:49 »

Würdest Du die BM-Gruppe auch über den Absatz pflanzen, also den Kreis mittig auf der Fläche platzieren oder dann nur auf einer Fläche etwas mit den BM machen???
Hallo Richard,

ich bin zwar nicht gefragt worden. Aber ich antworte trotzdem... ;) Ich würde den Absatz durch die BM-Gruppe verlaufen lassen. Das gibt dem Ganzen eine zusätzliche Attraktivität. Zudem bricht es die Strenge der mittigen Platzierung, da eine 3er oder 5er Gruppe dann ungleich geteilt würde.

Ich setze mal voraus, dass eine geometrische Planung wie im Barock nicht das Ziel ist... ;)

Viele Grüße,
Frank
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"And it smells like rain, Maybe even thunder, Won't you keep us from all harm, Wonderful redwood tree"
"Redwood Tree" - Van Morrison (Album "Saint Dominic's Preview" 1972)
 

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