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Autor Thema: Die kleine Heidi  (Gelesen 51513 mal)

Tom E

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #75 am: 16-Juni-2016, 20:02 »

Schönen Abend,
so sieht es aus, wenn man drei Tage lang nicht da ist. Tote Triebe wohin man schaut, absolut kein schöner Anblick, aber das aktuelle Wetter begünstigt den Pilz einfach enorm. Ungünstig aber kaum zu verhindern. Sofern sich die Triebe einfach abzupfen lassen, wird das schon die ganze Zeit gemacht. Womöglich kommt in der nächsten Woche etwas beständigeres Wetter und der extreme Befall geht zurück.
Das Wachstum ist weiterhin auf einem mir bis dahin nicht bekannten Niveau. Das höchste BM-Wochenwachstum lag bisher bei 7,5cm, Heidi lächelt und wächst glatte 9cm. Auch die Fünf außerhalb des Gartens gehen das Tempo nicht mit.
Botrytislos ist aktuell leider keiner der jungen BM.

Gruß
Tom
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Tom E

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #76 am: 01-Juli-2016, 12:15 »

Hallo,
auch für die Heidi hat der Juni ein Ende gefunden. Der einzige Mammut-Lichtblick im Garten.

Das kleine Bäumchen habe ich im letzten Monat jeden Tag (außer während einer kurzen Abwesenheit) am frühen Morgen gemessen. Diese paar Minuten jeden Tag sind es mir wert, solange es noch so schön und entsprechend genau möglich ist.
Fakt ist, sie stellt alles mir BM-Bekannte in den Schatten und macht einfach alles richtig. Ich weiß nicht, ob ich dazu viel schreiben muss, die Daten und ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

Höhenwachstum im Juni: 36,6cm, Maximum: 1,7cm/d vom 29. auf den 30. Juni.
Durchmesser am Boden: 4,0cm
Aktuelle Höhe folglich: 105,8cm (Edit: Meterparty theoretisch am Abend des 26.)

Gegen Monatsende wurde das komplette letztjährige Wachstum übertroffen. Man sieht, der Juni war nicht wirklich schön, aber das war ihr egal. Ein aktuell schlechter Tag der Heidi war mir bisher als guter Tag bei den anderen BM bekannt. Am Strahlungsbedarf hat sich wenig geändert, an "schönen" Tagen waren es 4-5kWh, an schlechten Tagen sinkt der Bedarf im Extremfall bis auf 1kWh, meist allerdings auf ca. 3kWh.

Bisher war sie immer die Kämpferin unter meinen BM, während alle anderen im Laufe des Sommers stark nachgelassen haben, zieht sie ihr Ding bis in den September hinein durch. Selbst im trockenen Spätsommer 2015 ist sie als einzige noch gewachsen, im Vergleich zum Frühsommer auch gar nicht wirklich schwach. Von daher bin ich gespannt, ob sie dieses Tempo im Juli/August beibehalten kann. Das Botrytisproblem ist zwar noch vorhanden, aber nur noch minimal, das Gröbste hat sie wohl überstanden. Die Folgen sieht man ihr halt noch immer an, das wird noch einige Zeit dauern.

Gruß
Tom

Edit: Zur Erklärung des Diagramms vielleicht noch, die Strahlung welche z.B. am 5. eingezeichnet ist, ist eigentlich die vom 4. Juni. Höhenmessung immer am frühen Morgen, die Strahlung natürlich am Tag davor. Der Wachstumsverlauf über den Tag ist abhängig vom Wetter am jeweiligen Tag. An bewölkten Tagen überwiegt das Tageswachstum, an sonnigen Tagen findet es fast ausschließlich in der Nacht statt.
« Letzte Änderung: 01-Juli-2016, 12:44 von Tom E »
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Tuff

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #77 am: 23-Juli-2016, 23:41 »

Wo reden wir nochmal übers Wetter ... ich wollte nur mal drauf hinweisen daß die Waldzustandsberichte der Länder auch immer einen Überblick übers vergangene Jahr geben, aus der Sicht des Forstlers.

Da steht zum Beispiel für 2015 im Bericht NRW,

Wetter
Im Jahr 2015 hat sich der Klimawandel mit einem milden
Winter und einer längeren Trockenphase in den Monaten
Mai, Juni und Juli wieder bemerkbar gemacht.
Auf Basis der Temperaturaufzeichnungen im Wald hat die
forstliche Vegetationszeit in diesem Jahr rund einen Mo-
nat später als im Vorjahr begonnen. Die noch bis Mitte Mai
wassergesättigten Böden konnten die Auswirkungen des
meteorologisch trockenen Frühjahrs gut auffangen.
Während sich 2014 wegen hoher Regenmengen in der
Vegetationszeit als ein außergewöhnlich gutes Wuchsjahr
ausgezeichnet hatte, haben die geringen Regenmengen
2015, die bis Ende Juli gefallen sind, von Mitte Mai bis An-
fang August verbreitet zu trockenen Verhältnissen in den
Waldböden geführt. Die angespannte Wasserversorgung
war allerdings Anfang August beendet, bevor in größerem
Umfang Trockenschäden an der Belaubung in den Wäl-
dern von NRW aufkommen konnten.


und auf Seite 31,

Ordnet man die forsthydrologischen Verhältnisse des
Jahres 2015 in eine längere Zeitreihe ein und orientiert
sich hierbei an der Bodensaugspannung in der Haard
(Abb. 6), so zählt der Sommer 2015 sicher zu den trocke-
neren Wuchsjahren in der jüngeren Vergangenheit. Hierzu
trägt nicht nur bei, dass sich die Bodenaustrocknung
relativ stark zugespitzt hat, sondern auch der frühere
Beginn trockener Verhältnisse im Oberboden. So wurde
um den 10. Juni im sandigen Substrat unter den Buchen
in der Haard ein Saugspannungswert von 150 hPa nach
ober durchbrochen, während dieser Wert in der gesamten
Vegetationszeit 2014 gar nicht erreicht und in den zwei
Jahren zuvor erst Mitte August überschritten wurde.
Insofern lässt sich die angespannte Wasserversorgung im
aktuellen Jahr mit den Verhältnissen in den Jahren 2009,
2010 und 2011 am ehesten vergleichen. Mit Blick auf den
2015 deutlich erholten Belaubungszustand der Waldbäu-
me gewinnt man den Eindruck, dass die Wälder insgesamt
noch von der günstigen Wasserversorgung im letzten
Jahr profitiert haben und die sommerliche Trockenheit in
diesem Jahr rechtzeitig zu Ende ging, bevor in größerem
Umfang Trockenschäden an der Belaubung entstehen
konnten.

Waldzustandsbericht 2015 – Langfassung –
Bericht über den ökologischen Zustand des Waldes in NRW
https://www.wald-und-holz.nrw.de/wald-in-nrw/waldzustand/
http://www.umwelt.nrw.de/natur-wald/wald/wald-und-klima/
« Letzte Änderung: 24-Juli-2016, 00:13 von Tuff »
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Tuff

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #78 am: 23-Juli-2016, 23:42 »

Sowas wird es für Bayern ja auch geben und Du kannst dann ja mal Deine Messungen mit deren Aussagen vergleichen !
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Tom E

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #79 am: 24-Juli-2016, 10:32 »

Hallo Micha,
ich könnte ohne Messungen selbst einen schreiben...

Im Frühjahr gab es keinerlei Trockenprobleme, allein im Mai 2015 hat es in meiner Gegend eigentlich überall über 100mm (im Extrem bis zu 250mm) geregnet, wodurch zu dem Zeitpunkt von keinem Wassermangel die Rede sein kann. Die hohen Temperaturen gepaart mit nur geringen einzelnen Niederschlagsmengen in den Folgemonaten (bis in den späten Herbst) haben allerdings zu starkem Trockenstress geführt. Dies hat zu Laubabwurf an Buchen (im August) und Trockenschäden an Fichten geführt. Auch im November standen die Fichtenbestände noch unter akutem Trockenstress, das Ende kam mit einem schönen Regentag am 20. November. Laut Försteraussagen hat 2015 die Buchen stärker in Mitleidenschaft gezogen als 2003.

Noch etwas zum Thema, Heidi hat etwas nachgelassen. Ich hoffe auf keine Mausschäden, ausschließen kann ich es nicht... die Aktivität ist mal wieder sehr hoch.  :-\

Gruß
Tom
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Tuff

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #80 am: 08-Oktober-2016, 13:15 »

Hi Tom,

Ich schau mir grade den Thread durch und muss zu dieser Idee unbedingt was nachtragen:

Habe ich übrigens meine Wiederbelebungs-Wellness-Dusche schon erwähnt ? Etwas Fichtennadelöl (o.ä.) gelöst in in hochwertigem Fichtennadelschaumbad fein über die Nadeln versprüht (am Besten vorher den Boden abdecken) sollte die Wachsschicht verstärken können und zugleich ein wenig reinigen und desinfizieren. Nach 24 h (oder so) wieder mit klarem Wasser absprühen. Pilzsporen und Algen sind nun zum Teil 'abgewaschen', das Öl haftet dann idealerweise aber noch an den Nadeln.

Es muss sich klar um eine eher seifige Konsitenz handeln, sonst würde es nur alles verkleben. Deswegen das Schaumbad als Emulgator :D Dann kann man sich das so vorstellen, dass die Ölpartikel der Emulsion vorzugsweise an den Wachspartikeln der Nadel-Kutikula haften, ansonsten aber durch eine kräftige Dusche  (Giesskanne) mit klarem Wasser wieder abgewaschen werden. Die Kombination aus Ölpartikeln und Seife nimmt dabei "Schmutz" von der Oberfläche mit sich. Es muss kein Fichtenöl sein, wahrscheinlich sind Lavendel o.ä. genauso geeignet. Natürlich macht man das nicht allzuoft, ich habe damals es zwei- oder dreimal im Jahr gemacht.
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Tuff

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #81 am: 08-Oktober-2016, 13:39 »

Ferner, die Aussage:

In Zahlen braucht die kleine Heidi etwa 10kWh/m² pro cm

Hier muss man klarstellen, dass cm² der Messtation gemeint sind. Man kann zB. nicht hingehen, und die Oberfläche eines kleinen BM überschlagen, und dann 10 kWh zugrunde legen, und den Gesamtenergiebedarf ausrechnen; denn die wirklich *bestrahlte* Oberfläche eines Nadelbaumes ändert sich minütlich, weil die Sonne wandert, zum einen aufgrund des wandernden Einfallswinkels, zum anderen durch Schattenwurf benachbarter Bäume oder Häuser.  Das zu berechnen übersteigt wohl die technischen Möglichkeiten, man müsste ein komplettes 3D-Modell des Baumes haben ... oder wenigstens den Mess-Chip direkt im Baum installieren.

 
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Tuff

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #82 am: 08-Oktober-2016, 13:48 »

Es scheint aber einen kleinen "Speicher" zu geben, denn in den ersten Tagen nach einer Wetteränderung wächst sie im Verhältnis zur Sonne zuviel. Wenige Tage später wird der normale Wert wieder erreicht.

Hier zeigt sich wahrscheinlich die Verzögerung bei Umwandlung und Transport der Stoffe bei der Photosynthese, ein Teil der Produkte im Citratzyklus wird erst nachts oder jedenfalls bei Nachlassen der Sonnenstrahlung verarbeitet, der Transport von Glucose und ATP zur Wurzel, der Nachschub aus der Wurzel ... all das kann sehr gut noch ein paar Tage "nachwirken" wenn die Sonnenstrahlung längst wieder geringer geworden ist. Schön wie Du diesen Zusammenhängen hier auf die Spur gekommen bist, Tom !
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Tuff

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #83 am: 08-Oktober-2016, 13:50 »

Hast Du jetzt eigentlich mal gezielt Mykorrhiza besorgt ?

Und ... wie sieht es denn inzwischen aus, bei Heidi ?

(Warum heisst die nochmal so ???)
« Letzte Änderung: 08-Oktober-2016, 14:15 von Tuff »
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Tom E

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #84 am: 10-Oktober-2016, 10:31 »

Hallo Micha,
in dieser Jahreszeit geht es ihr wieder ganz gut, die Aktitivät des Pilzes lässt nach.  ;)

Zuerst einmal zu deinen Anliegen:
Zitat
In Zahlen braucht die kleine Heidi etwa 10kWh/m² pro cm

Die 10kWh/m² beziehen sich nicht auf die Station, sondern auf die allgemeine Solarstrahlung auf die Fläche gesehen, ganz unabhängig von Heidis Oberfläche. Der cm war/ist nur das Höhenwachstum mit der zur Verfügung stehenden Strahlung. Aber das ist sowieso ein schwieriges Thema, da ich aktuell der Meinung bin, dass auch beim Bergmammutbaum nicht jede Strahlung (bes. Mittag/Nachmittag) wirklich gut genutzt wird. Beweisen kann ich es nicht, aber beim Betrachten der Werte im Jahresverlauf kommt man auf einen Zusammenhang in der Richtung, näher möchte ich darauf aber auch nicht eingehen, es bleibt eine nicht untermauerte Theorie.

Zitat
Hast Du jetzt eigentlich mal gezielt Mykorrhiza besorgt ?
Leider nein, noch immer kein Mykorrhiza Dünger. Vielleicht kaufe ich mir zum nächsten Frühjahr mal einen, auch das KMchen freut sich sicher über ein paar Pilze, falls er das Bedürfnis dafür verspürt.  :)

Zitat
(Warum heisst die nochmal so ???)
Das steht ganz oben im ersten Post in diesem Thema.
Ihren Namen verdankt sie ihrer (sehr wahrscheinlichen) Herkunft, und zwar der ID919 in Heidelberg.

Dann nochmal zurück, wie geht es ihr eigentlich? Ich hoffe den Umständen entsprechend gut.
Ihr Wachstum in diesem Jahr wurde von keinem anderen BM erreicht, lockere 9cm Wochen mit wechselhaftem Wetter, gar kein Problem. Leider wurden die Pilzprobleme über den Sommer nicht weniger und schließlich wurde auch der Leittrieb befallen. Die Spitze lebt noch, aber der Abwärtstransport wurde auf jeden Fall blockiert, weshalb sich der Ast unterhalb der Schadstelle schon mutig aufgestellt hat um die Spitze zu ersetzen. Er ist auch noch lange gewachsen, wodurch im Falle des Absterbens der eigentlichen Spitze nicht einmal ein ganzer cm verloren gehen würde. An der Pilzstelle erkennt man inzwishen Überwallungsränder, von daher würde ich sie noch nicht abschreiben und warte gespannt auf das nächste Frühjahr.
Insgesamt sind es leider nur 74,8cm Längenwachstum geworden und damit 137,5cm Höhe. Der Stamm hat in der zweiten Saisonhälfte nicht mehr viel gemacht und misst inzwischen 5cm an der Basis, damit +2,5cm an Durchmesser dort unten. Es ist halt schade, wenn bereits im August nichts mehr in die Höhe wächst. Letztes Jahr war trotz der Trockenheit in dieser Hinsicht besser, Wachstum bis in den September. Vielleicht wird es 2017 wieder besser und sie knackt als erster meiner BM den vollen Meter, wenn es nicht Nr. 4 auch macht.  ::)

Gruß
Tom
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Tuff

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #85 am: 11-Oktober-2016, 23:03 »

 Leider wurden die Pilzprobleme über den Sommer nicht weniger und schließlich wurde auch der Leittrieb befallen

Siehst Du, das ist wieder so ein Fall wo ich mich frage, warum MUSS ein Sämling solche Härten durchmachen, der ihn auf viele Jahre deformieren oder zurückwerfen kann, oder wieso soll das eine "Selektion" sein (nur die Harten ...)  wenn der Pilzbefall lediglich rein zufällig genau in dieser frühen Kindheitsphase auftrat (und ein paar Jahre später hätte es die Spitze garantiert nicht mehr erwischt!) und der Baum andererseits auch sowieso stehenbleibt, oder wieso sollte eine resultierende zwieselige Krüppelform irgendwie "besser angepasst sein weil der Standort das eben so hergibt" und was man noch für Unfug mehr hört.

Mit anderen Worten, wieso sollte man nicht einfach mal die Spitze mit Fungizid sprühen, prophylaktisch, damit sie erhalten bleibt.

Ich mache sowas nicht, aber ich dünge meine jungen BM mit Holzasche (Kaliumzufuhr) und schütze die ganz Jungen vor Frost und zuviel Sonne, so daß sie gestärkt und gesund ins Pilzjahr gehen, statt bereits schwer angeschlagen.

Daß diese Art vor allem in der Kindheitsentwicklung nicht 100% an unser Klima angepasst sein kann, liegt doch auf der Hand, und ist tausendfach belegt, warum sollte ich also erwarten daß eine solche Pflanze, die nur einen minimalen Schutz gegen zufällige Katastrophen bräuchte, stattdessen generell allein zurechtkommen muss ? Und noch einmal, wenn ich selektieren will, müsste ich alle befallenen Pflanzen sofort ausrotten. (Was ich übrigens wenigstens tendenziell bei mir mache weil ich einen Genpool als Samenbestand schaffen möchte; demnächst sind ein 150cm und ein 7m Exemplar dran die auffällig mehr Pilzbefall zeigten als die anderen.)

Kurz gesagt, wenn nochmal so ein Pilzjahr auftritt, werde ich mir überlegen, mal wieder meine Nadelöl-Schaumbad-Dusche anzuwenden. Vielleicht kaufe ich auch mal so ein Botrytis-Mittel wie Schwefelkalk. Ein bißchen Schwefel im Boden ist bestimmt auch gar nicht schlecht als Spurenelemente-Dünger, für eine feuerökologische Art die viele Millionen Jahre in vulkanisch aktiven Gebieten weilte ... :D


Die klimatischen Umstände meines kleinen Groves sind schwierig genug, zum Beispiel heftige Winde und oft Sturm, dem sie ohne jeden Schutz direkt ausgesetzt sind. Schneeloser Frostwind mit Windchill um -20° oder Frühjahrs-Trockenphasen kommen oft vor. Ich habe keine Bedenken, meine Bäume zu verhätscheln.

Es kommt auf die richtige Balance an. Den Zentraltrieb eines BM-Kindes schützen, ist kein Verhätscheln; genausowenig wie ein einjähriges Menschen-Kind im Winterwind dick einpacken wenn man rausgeht. Es kann dennoch später eine Gebirgsjägerin (...) draus werden!
« Letzte Änderung: 11-Oktober-2016, 23:11 von Tuff »
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Tom E

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #86 am: 06-Dezember-2016, 14:50 »

Hallo Micha,
ich will gar keine Grundsatzdiskussion beginnen, da in einem solchen Fall jeder für sich selbst entscheiden sollte, ob er schützen/spritzen/düngen will oder nicht. In meinem Fall wäre eine generelle Spurenelementdüngung sicherlich nicht falsch, da sie davon im organischeren Bodenteil kaum etwas finden. Falls sie allerdings den mineralischen Teil darunter erschließen können, könnte sich das Problem womöglich verlieren.
Wegen dem Pilz habe ich jetzt halt einen etwas zerzausten und lichten jungen Bergmammutbaum, wäre es schlimmer gekommen, dann könnte ich mir jetzt Vorwürfe machen. Auch mit der Spitze ist noch nichts entschieden, von daher lasse ich mich mal überraschen und hoffe, dass sie von sich aus alles richtig macht.  ;)

Mal sehen was das nächste Jahr bringt. Mir ist es ja etwas nass lieber als zu trocken, unseren Bergmammuts wäre wohl etwas trockener weit lieber.  :P

Gruß
Tom
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Tom E

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #87 am: 12-April-2017, 21:00 »

Schönen Abend,

nach dem Winter mal ein kurzer Zwischenbericht.

Am Austriebsbeginn hat sich trotz des warmen Wetters in den letzten Wochen am BM scheinbar nichts geändert, denn er ist auf keinen Fall weiter als z.B. im letzten Jahr. Immerhin bewegen sich inzwischen die Knospenschuppen und es wird wohl auch bald das erste frische Grün zu sehen sein, aber halt alles zur "normalen" Zeit. Woran sich auch nichts geändert hat, die Heidi ist wieder am weitesten bei der Knospenentwicklung meiner BM, bei den anderen Exemplaren tut sich noch gar nichts.

Die Überwallung der Pilzstelle am Leittrieb hat scheinbar geklappt, ob aus der eigentlichen Terminalknospe aber auch etwas herauskommt? Ich bin spektpisch, wenn ja gibt es in diesem Jahr drei potentielle Leittriebe, welche auf dem ersten Bild zu sehen sind. Das wäre der eigentliche Leader, der obere Ast an diesem oder aber der aufstrebende Ast unterhalb der Pilzstelle (auf der linken Bildseite). Man darf gespannt sein.  ::)

Ansonsten habe ich mir erlaubt ihr ein paar Krüppeläste zu nehmen. Um den gigantischen Verlust deutlich zu machen, habe ich zwei Bilder hochgeladen. Sehr wahrscheinlich wären diese Äste sowieso in der nächsten Zeit abgestorben, viele lebende Triebe hatten sie jetzt schon nicht mehr. Dazu hat sie mal eine kleine Aschestartdüngung bekommen, womöglich findet sie darin etwas Nützliches.

Gruß
Tom
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Tom E

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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #88 am: 16-Juni-2017, 16:36 »

Schönen Tag,

nach wie vor machen sich die BM nicht wirklich gut, um nicht zu sagen, schlecht.  :-[ Bei der Heidi konnte ich im weiteren Verlauf noch einen Astkranz abnehmen, welcher sich nicht mehr vom Winter erholt hatte. Vor einem Jahr war die Welt einigermaßen in Ordnung, aber in diesem Jahr stockt einfach nur alles. Auch anderswo (nicht im Garten) gibt es Bergmammutbäume, die heute noch nicht in die Höhe wachsen. Heidi ist daher so ein Mittelding, zwischen einigermaßen normal und gar nicht. Aktuell sind es immerhin 8cm Höhenwachstum an der Spitze, welche aktuell von einer seitlich am Terminaltrieb gebildeten Knospe erreicht wurde. Wachstum ca. 0,4cm/Tag, also eher gemütlich mit viel Luft nach oben.
Durchmesserwachstum seit letztem Herbst? 0,2cm! Man sieht, es tut sich nirgendwo wirklich etwas an dem Bäumchen.

Gruß
Tom
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Re: Die kleine Heidi
« Antwort #89 am: 17-Juni-2017, 12:49 »

Bei mir stockt aktuell auch alles (allerdings nach einem normalen Start ins Wachstum) und zwar mal wieder wegen ungewöhnlicher Trockenheit. Seit circa 2 Monaten hats hier (streng lokal!) kaum geregnet und die letzten Tage waren sogar schon wieder kalt, nachts bei 5°C. Da kann man Regensummen benachbarter Wetterstationen heranziehen wie man will, ausgerechnet in unserem Tal regents auf einmal zuwenig, und wir hatten früher 1500 - 1700 mm im Jahr, und nicht nur im Winter.

Wie / wieviel wässerst Du denn, Tom ?
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