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Autor Thema: BM St. Goar  (Gelesen 3931 mal)

Rainer

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BM St. Goar
« am: 02-August-2014, 18:30 »

Hallo,

ich denke, die ID 3127 hat ihren eigenen Thread verdient. Bisher wird der BM hier mit zwei anderen behandelt. Über diesen wirklich tollen BM gibt es aber mehr zu erzählen, so dass ich hier einen neuen Thread starte. Wenn nicht erwünscht, dann einfach an den anderen dranhängen ;) Der BM steht malerisch auf halber Hanghöhe. Unten St. Goar, oben die Burg Rheinfels, die ehemals größte Befestigung am Mittelrhein.

Also, wie schon gesagt, ein toller BM. Und ein BM aus dem vorletzten Jahrhundert, anders wie im Register vermerkt. In der Nähe des Baumes hängt eine Informationstafel mit der Geschichte der Jugendherberge. Bei der Jugendherberge handelt es sich um die Villa Lindner aus dem 19. Jahrhundert. Die Villa wurde mit einem Art Park umgeben, unter anderem mit verschiedenen Laub- und Nadelbäumen. Der BM, eine Eibe und eine Scheinzypresse stammen aus dieser Zeit. Auch der Springbrunnen, der damals eine 10 m hohe Fontäne hatte, ist noch vorhanden, allerdings stillgelegt. Die Villa wurde dann Anfang der 1930er Jahre zur Jugendherberge umgebaut.

Von wann nun konkret der BM ist, steht nicht auf der Tafel. Auf der Tafel befinden sich zwei historische Abbildungen. Die Tafel ist bleibend an einem öffentlichen Weg angebracht. Fällt damit unter Panoramafreiheit. Zudem stammt das eine Bild aus dem Jahre 1879, ist somit älter als 100 Jahre. Das andere Bild stammt von 1920, ist somit älter als 70 Jahre, zudem ist kein Autor vermerkt. Ich stelle also die beiden Bilder hier mal rein. Sollte ein Risiko bestehen, einfach löschen ;) Beim Bild von 1879 meine ich zwischen Brunnen und Villa einen kleinen Baum auszumachen, von vielleicht 2 bis 3 m Höhe. 1920 überragt der BM schon die Villa. Laut einer Pressemeldung im Internet stammt die Tafel aus dem Jahre 2007. Und auf der Tafel ist von einem etwa 130-jährigen BM die Rede. Ich denke also, man kann von 187x sprechen. Oder gibt es dazu Einwände?

Im Anhang die beiden historischen Bilder und zwei aktuelle Bilder. Beim einen Bild sieht man auch schön, wie sich die Spitze seit 2007 entwickelt hat. Das Bild von Mick Rodella im anderen Thread ist beinahe vom gleichen Standort aus aufgenommen worden.

Das soll es ersteinmal gewesen sein, später folgt mehr ;)

Viele Grüße,

Rainer
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xandru

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Re: BM St. Goar
« Antwort #1 am: 02-August-2014, 18:41 »

Hallo Rainer,

Ich habe den Thread und das Jahrhundert korrigiert.

Die Reproduktion einer zweidimensionalen Abbildung schafft bekanntlich kein neues Werk. Aber danke, dass du extra darauf hinweist.

Hier wurde dieser Mammutbaum ursprünglich gemeldet:
Leider hat sich niemand die Mühe gemacht, die ID-Nummern nachzutragen.

Mühelose Grüße,
Wolfgang
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Rainer

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Re: BM St. Goar
« Antwort #2 am: 02-August-2014, 19:25 »

Hallo Wolfgang,

danke fürs anpassen im Register. Du hast aber noch mehr Arbeit ;)

Ich war natürlich auch beim BM zum messen. Auffällig ist gleich, dass der Stamm viel weniger abholzig ist wie bei so vielen anderen BMs. Mehrere Umfangsmessungen haben nur geringe Unterschiede gebracht. Das habe ich schon ganz anders erlebt. Den BHD habe ich mit 1,57 m gemessen. Bei der Höhe kratzt er an der 40-m-Marke. Ganz hat er sie noch nicht erreicht. Letztendlich habe ich mich für 39,5 m entschieden. Vor sieben Jahre haben die Maße noch 1,35 m beim BHD und 34,4 m bei der Höhe betragen. Hat der BM in den letzten Jahren tatsächlich so stark zugenommen? Jährlich gut 10 cm Umfangs- und 70 cm Höhenzuwachs.

Und noch ein paar Bilder, weil er so schön ist ;)

Viele Grüße,

Rainer

Viele Grüße,

Rainer
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Bakersfield

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Re: BM St. Goar
« Antwort #3 am: 02-August-2014, 20:08 »

Hallo Rainer,

danke für den detaillierten BM-Report. Besonders wegen der historischen Bilder... :)

Interessant finde ich, dass auf der Zeichnung von 1920 bereits ein Baum mit einem ebenso lockerem Habitus zu sehen ist, wie er auch heute noch dort steht. Diese genetische BM-Variante mit den hängenden Zweigen fällt ja relativ häufig auf. Wenn man darauf achtet... ;)

Ist ein tolles Exemplar in einer malerischen Szenerie. Und er macht ganz den Eindruck, als werde er noch lange dort bleiben... 8)

Viele Grüße,
Frank
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"And it smells like rain, Maybe even thunder, Won't you keep us from all harm, Wonderful redwood tree"
"Redwood Tree" - Van Morrison (Album "Saint Dominic's Preview" 1972)

xandru

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Re: BM St. Goar
« Antwort #4 am: 02-August-2014, 20:16 »

Hallo Rainer,

Dann zitiere ich mal aus der ursprünglichen Meldung:

56329 St. Goar. Jugendherberge Bismarckstraße. 34,4 m, DBH 1,35 m.
Der ist klasse!

50.15289   7.70774   125m üNN

Damit sind die alten Werte mit Datum dokumentiert. Wobei die Meereshöhe nach neueren Quellen auch eher bei 105 m liegt.

Die alten Werte hochhaltende Grüße,
Wolfgang

PS: In der Tat kann ich mir bei einem Baum dieses Alters und dieser Größe 3 cm jährlichen Zuwachs im Durchmesser kaum vorstellen – und 70 cm in der Höhe auch nicht. Die Zuwächse scheinen mir mindestens um den Faktor 2,5 zu hoch. Freilich kann ich nicht beurteilen, woher die Unterschiede kommen.
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Mick Rodella

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Re: BM St. Goar
« Antwort #5 am: 02-August-2014, 20:46 »

Zitat
Freilich kann ich nicht beurteilen, woher die Unterschiede kommen.

Im Zweifelsfall von meiner schlechten Höhenmessung (damals ohne Laser am Hang). Geschätzt hätte ich ihn sogar eher noch niedriger  ;) Umfangsmessung damals wie üblich ab 1.3m Oberkante Hang. Schöne Bilder von einem Klasse-Baum!

LG Micha
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xandru

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Re: BM St. Goar
« Antwort #6 am: 02-August-2014, 21:32 »

Hallo Rainer,
  • Hast du inzwischen ein Bild ins Wiki geladen?
  • Auf welchen Betrag schätzt du die Dicke nach der Waldmesslehre (Oberkante Hang)? Bisher bleiben wir ja dabei, damit wir im Zweifelsfall eher zu vorsichtige Maße haben als übertrieben hohe Zahlen.
Nachhakende Grüße,
Wolfgang
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Rainer

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Re: BM St. Goar
« Antwort #7 am: 02-August-2014, 22:27 »

Hallo zusammen!

@Frank: Gern geschehen ;) Und ja, er macht sich dort ganz gut.

@Micha: Also bei der Höhenmessung habe ich mir schon recht gut Mühe gegegebn, hatte auch eine gute Position mit freier Sicht zur höchsten Spitze. Ich sehe also meinen Messwert als recht genau an, halt immer im Rahmen der Messgenauigkeit des Nikons. Bei dieser Höhe also bei etwa +/- 0,5 m, maximal aber +/- 1,0 m. Hast du jetzt ohne TruPulse gemessen, oder nur mit Winkelmessung zur Spitze? 

@Wolfgang: Hier wäre jetzt ein Bild im Wiki. Meine BHD-Angabe hier ist gemäß Waldlehre geschehen. Ich habe tatsächlich vom höchsten Punkt gemessen, was bei mir eher ungewöhnlich ist, da ich diesen Messwert nicht für Monumentaltrees verwende. Der Stamm ist aber wirklich ungewöhnlich gleichmäßig. Ein paar cm höher oder tiefer macht nur sehr wenig aus. Der Messwert von Micha ist mir deswegen ein Rätsel. Hat sich eventuell die Bodenbeschaffenheit geändert? Haben die da in den letzten 7 Jahren etwas gemacht? War der Boden also damals dort etwas höher?

Im Anhang nochmal ein paar Bilder. Die ersten beiden stammen von oben von der Burg Rheinfels. Auf dem Panoramabild sieht man rechts vom BM, am Bildrand, hinter einem Haus, noch die Spitze von einem weiteren BM. Der steht direkt an der Straße hoch zur Burg. Den habe ich aber nicht weiter beachtet, also keine weiteren Bilder :P Der ist vielleicht so 20 bis 25 m hoch. Auf dem anderen Bild sieht man zudem auch die beiden anderen Bäume neben dem BM, aus der Erstbepflanzung im 19. Jahrhundert. Knapp links davon recht klein die Eibe, rechts davon dreiviertelhoch die Scheinzypresse.

Viele Grüße,

Rainer
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Sischuwa

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Re: BM St. Goar
« Antwort #8 am: 03-August-2014, 10:02 »

Hallo Rainer

Ein wundervoller, ausdrucksstarker Baum, voll nach meinem Geschmack! Toll.... ::)
Er hat ein "bissle" Wilhelmabaumcharackter....die sehen ähnlich aus.

Schöne Bilder
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Grüsse aus Stuttgart vom THILO..

TaunusBonsai

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Re: BM St. Goar
« Antwort #9 am: 03-August-2014, 10:46 »

Moin Wolfgang,

Zitat
Die Reproduktion einer zweidimensionalen Abbildung schafft bekanntlich kein neues Werk.


Leider ist auch diese Aussage von dir nicht so ganz richtig.
Bekanntlich gilt dies nur für Kunstwerke, die bleibend an öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen aufgestellt sind.


korrektiver Gruß aus'm Taunus vom Ralf

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Sita usvilate inis taberce ines!

sequotax

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Re: BM St. Goar
« Antwort #10 am: 03-August-2014, 10:57 »

Wow, was für ein Baum !

Insbesondere der Stamm ist eine Wucht, schön vollholzig und kräftig rot !
Man meint sogar, ein Gesicht hineininterpretieren zu können - vielleicht ein Ent ?  ;)

Fantastische Grüße,  Remi
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xandru

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Re: BM St. Goar
« Antwort #11 am: 03-August-2014, 11:35 »

Hallo Remi,

Ein Bergmammtubaum, der in 140 Jahren gerade mal fünf Meter Umfang hinbekommt, ist ein bedauernswertes Geschöpf; in diesem Fall auf untauglichem Untergrund (Fels mit wenig Boden, viel zu wenig Wasser). Allein in unserem Register haben wir etwa 40 Exemplare in Europa, die mindestens den doppelten Umfang erreicht haben.

Zur Frage der roten Farbe habe ich einen neuen Sach-Thread aufgemacht.

Freilich sind unabhängig von der natürlichen Farbe solche Stämme besonders rot, an denen ständig der Homo sapiens herumfummelt. Dies gilt für einzelne Mainau-KMs, für einzelne Wilhelma-BMs oder eben für einen Jugendherbergs-Baum wie in Sankt Goar.

Fummelige Grüße,
Wolfgang
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Rainer

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Re: BM St. Goar
« Antwort #12 am: 03-August-2014, 19:24 »

Hallo miteinander!

Der BM scheint ja nicht nur mir zu gefallen ;) Für sein Alter kommt er recht dürr daher, das stimmt schon. Die Lage ist für Dickenwachstum nicht so ganz optimal, aber fürs ansehen aber um so schöner. Nochmal ein Bild vom anderen Rheinufer aus, um die Lage unterhalb der Burganlage nochmal genauer zu zeigen. Am linken Bildrand sieht man die Jugenherberge und den BM.

Viele Grüße,

Rainer
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