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Autor Thema: Wie viel Trockenheit verträgt der Wald?  (Gelesen 9144 mal)

Lowland

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Re: Wie viel Trockenheit verträgt der Wald?
« Antwort #15 am: 06-Oktober-2019, 13:04 »

Hey Leute!  ;D

Zitat
Jaaa.. im Burgholz sehen die Metasequoia durchweg besser aus als die Sequoiadendron.

Das habe ich jetzt am Wochenende auch festgestellt. Sequoia hat den Sommer auch deutlich besser vertragen, habe kaum braune Stellen im Kronenbereich gefunden, manche Sequoiadendron hingegen sehen wirklich schlimm aus.
Einige wenige Metasequoia hatten Nadelverlust - ist das einfach eine Strategie, der Dürre entgegenzuwirken oder durchaus ernstzunehmen? Bzw. treten dort nächstes Jahr wieder normal Nadeln aus?

Zitat
Der klimatisch bedingte Pilzbefall beim BM ist ein anderes Problem ...
Welcher Pilz ist denn das? Ich weiß nur von Hallimasch, laut Literatur noch Poria, wobei ich da keinen deutschen Namen zu kenne.
Nimmt das also alles derzeit zu?

Bilder aus Burgholz folgen, sobald ich alle auf den Laptop bekommen habe. Da scheitert es gerade dran..  ::)
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Tuff

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Re: Wie viel Trockenheit verträgt der Wald?
« Antwort #16 am: 06-Oktober-2019, 21:09 »

Hey Chris! Wir gehen meistens von Rindenpilzen der Gattung Botryosphaeriaceae aus, weil das in der Literatur belegt ist. Die bringen ganze Äste zum Absterben. Keimlinge und ganz junge Mammutbäume (unter 3 Jahren?) leiden auch unter 'Schimmelpilzen' von denen einer dummerweise 'Botrytis' heißt, welcher auch im Weinbau bekannt und berüchtigt ist.

So ganz genau weiß das aber eigentlich keiner. Weinpflanzen sind sehr gut untersucht, Mammutbäume nicht !

Nadelverlust ist generell eine Strategie oder besser eine Reaktion auf Dürre. Solange die jüngsten Nadeljahrgänge (ganz außen) erhalten bleiben, ist der Schaden nicht lebensbedrohlich, aber wenn das mehrere Jahre hintereinander passiert geht ein Baum irgendwann doch noch in die Knie, vor allem weil wiederholte Dürre die Wurzeln schädigt und die Widerstandskraft gegen Pathogene und Schädlinge aller Art erhelblich vermindert.
 
« Letzte Änderung: 06-Oktober-2019, 21:12 von Tuff »
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Bernhard

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Re: Wie viel Trockenheit verträgt der Wald?
« Antwort #17 am: 01-Februar-2020, 15:07 »

Hallo Freunde der Tiefdruckgebiete,

seit heute, den 1. Februar, fange ich mal wieder an, die Niederschläge zu dokumentieren. Es sind bisher 7 Liter pro Quadratmeter heruntergekommen.
Es soll laut Wettervorhersage ja noch einiges bis Wochenmitte hinzukommen. Da ja diesen Winter keine Frosteinbrüche mit Tiefsttemperaturen und Dauerfrost zu erwarten sind, fülle ich meine Regenweasserbehälter für den kommenden Dürresommer schon mal auf.

Ich hoffe, daß es diesen Sommer feuchter werden wird.

Gruß aus Datterode.
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Steffen

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Re: Wie viel Trockenheit verträgt der Wald?
« Antwort #18 am: 01-Februar-2020, 19:07 »

Ich befürchte auch wieder einen eher trockenen Sommer. Wie in den letzten jahren beschränken sich die Westwetterlagen mit ihren Tiefdruckgebieten auch dieses Jahr auf den Januar/Februar... Mal sehen. Ich hätte natürlich auch mal nichts gegen einen feuchten Juni....
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Bernhard

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Re: Wie viel Trockenheit verträgt der Wald?
« Antwort #19 am: 01-Februar-2020, 19:24 »

Ich hätte natürlich auch mal nichts gegen einen feuchten Juni....

.... und einen feuchten oder nassen Mai !
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Tuff

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Re: Wie viel Trockenheit verträgt der Wald?
« Antwort #20 am: 01-Februar-2020, 21:45 »

Ich hab mir das neulich auch überlegt ... es ist besser, die Bäume gehen in gutem Zusatnd in eine Sommerdürre (ab Juni) hinein, als daß sie im Frühling bereits Trockenstreß haben, mit ihren Geschäften (Knopsen -> Triebe, allgemeine Winterschaden-Reparaturen auch an den Wurzeln)  nicht richtig in die Pötte kommen, und einen nassen Juni dann gar nicht recht verwerten können. In dem die ersten Regenfälle vielleicht auch schon wieder abfließen anstatt tief einzudringen.
Von daher würde ich sagen, der Zeitraum März - Mai ist viel entscheidender, als die Monate danach.

(Wenn man zuwenig schläft und die Wahl hat, einmal richtig auszuschlafen und danach erstmal nicht mehr, oder weiterhin zuwenig aber dafür regelmässig, was ist gesünder ? Ich sage, einmal richtig ausschlafen. Ich halte das quasi für ein Grundgesetz der Biologie :D )
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Tuff

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Re: Wie viel Trockenheit verträgt der Wald?
« Antwort #21 am: 01-Februar-2020, 21:48 »

Weil der DWD immer noch vor zu trockenen Böden in der Tiefe warnt, möchte ich auch nochmal wiederholen ... es ist besser, Dachabflußwasser direkt in eine Fläche einzuleiten (etwa in eine 'Kiesgrube') als wie alles in die Kanalisation fließen zu lassen. Das tankt den Grundwasserspeicher wieder auf. Ob die eigenen Bäume dann ganz direkt was davon haben - kommt drauf an. Aber selbst wenn nicht: Wenn alle das machen, entspannt es die Lage für die gesamte Region. (Und ich glaube bei den Talsperren, in denen das dann fehlen könnte,  kommt es auf diese Mengen nicht an.)
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Andreas Roth

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Re: Wie viel Trockenheit verträgt der Wald?
« Antwort #22 am: 01-Februar-2020, 23:23 »

Von daher würde ich sagen, der Zeitraum März - Mai ist viel entscheidender, als die Monate danach.

Definitiv! Ich sehe das immer wieder im Garten; wenn es von März bis Mai nur wenig regnet (und das scheint in den letzten Jahren immer öfter so zu sein), werden die Stauden teils nur ein Drittel so hoch wie in einem regenreichen Frühjahr. Beim Austrieb benötigen die Pflanzen die meiste Feuchtigkeit, im Sommer vertragen sie durchaus auch mal eine längere Trockenperiode, denn da ist das Hauptwachstum ja schon wieder abgeschlossen. Je nach Art gibt es sicher individuelle Unterschiede, aber für die meisten Bäume trifft das sicher genauso zu wie für die Stauden.
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Andreas

Steffen

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Re: Wie viel Trockenheit verträgt der Wald?
« Antwort #23 am: 02-Februar-2020, 10:18 »

Ihr habt recht, was den sonstigen Garten und die mitteleuropäischen Bäume angeht, aber bei Bergmammutbäumen ist der Austrieb hier oft recht spät, vor Anfang Mai passiert bei denen hier oft gar nichts. Bergmammutbäume  reagieren dann sehr direkt mit zuwachs auf Wassergabe im Juni/Juli. Da merkt man schon etwas....
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Tuff

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Re: Wie viel Trockenheit verträgt der Wald?
« Antwort #24 am: 02-Februar-2020, 17:07 »

Steffen,

aber bei Bergmammutbäumen ist der Austrieb hier oft recht spät, vor Anfang Mai passiert bei denen hier oft gar nichts

.... vielleicht wenn/weil es zu trocken ist ?

Es stimmt schon, BM und KM  treiben bei uns recht spät aus ... und natürlich hast Du recht, Regen im Juni ist auf jeden Fall förderlich.

Ich hatte über den Austrieb ja bereits eine Diskussion mit Tom: Ohne seinen scharfen Blick in Zweifel zu ziehen (ich glaube kaum einer schaut genauer hin), glaube ich aber doch,  daß die meisten die 'Vorarbeiten' nicht ausreichend wahrnehmen bzw. vielleicht auch gar nicht wahrnehmen können: Reparaturen bei Feinwurzeln und Zellwänden UV-geschädigter Triebe ('Verfärbung');  Anschwellen der Knospen; und Aufbau des Innendrucks (Turgor) um schließlich den 'erstarrten' Saft in den Leitbahnen wieder ins Fließen zu bringen. Wenn das alles bereits März / April stattfinden kann, müsste der Baum eigentlich im Mai schon beginnen auszutreiben.

Das alles scheint nun ja vorrangig von der Temperatur abhängig. Aber für die Feinwurzeln ist Wasser / Feuchte genausowichtig, und regnerische Witterung tut auch den Zellwänden der Nadeln gut.

Es wäre nützlich wenn dieses Frühjahr mal alle genau hinschauen würden um zu beobachten was passiert.

Frank (Bakersfield) hat vor langer Zeit mal darauf hingewiesen daß eindringendes Wasser auch die Kälte aus dem Boden treibt. Das ist auch ein Aspekt der im Frühling sehr wichtig sein kann.

Und wahrscheinlich gibts noch mehr, worauf bloß noch keiner gekommen ist :D
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Tom E

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Re: Wie viel Trockenheit verträgt der Wald?
« Antwort #25 am: 02-Februar-2020, 18:33 »

Uff... würde ich klar verneinen, dass der Niederschlag einen positivien Einfluss auf die Entwicklung im Frühling hat. Ein extremes Beispiel? 2016...
- Verfärbung Anfang Mai noch vorhanden
- Austrieb extrem zaghaft, an der Spitze Ende Mai noch immer 0cm
Regen (Jan-Mai): 98mm/79mm/51mm/74mm/166mm

Jahreswachstum? Schwach...

Das beste "Nr.4-Wachstum" kam im wärmsten und trockensten Jahr (2018) zustande, dieses besonders feuchte Klima wird in jungen Jahren nicht benötigt und scheint auch nicht förderlich für irgendetwas. Die meisten Bäume werden wohl grundlos verhätschelt, weil sich Mensch dadurch besser fühlt.  ::)

Ansonsten, geht das hier nicht am Thema vorbei? Was hat das alles mit wie viel Trockenheit verträgt der Wald zutun? Eher würde ich es in das Trockenstress-Thema stecken, als hierhin. Jegliche Wassergabe verfälscht nur das Ergebnis der eigentlichen Frage in diesem Thema. Will man das Thema genauer analysieren, dann hofft man auf möglichst trocken warme Jahre und sieht zu, ab wann die Bäume absterben. Das beantwortet die Frage, nicht wie viel Niederschlag nötig ist, damit nichts passiert. Solche Grenzen sind wichtig zu kennen, damit man bei Bedarf reagieren kann. Wobei BM-Bestände niemals für regengespeißte Standorte gemacht wurden, hier kommen sie bei uns immer früher oder später an ihre Grenzen und Wunder darf man leider nicht erwarten. Von daher, lasset dem Schicksal seinen Lauf.  8)
Gruß
Tom
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Andreas Roth

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Re: Wie viel Trockenheit verträgt der Wald?
« Antwort #26 am: 02-Februar-2020, 20:03 »

Ich hatte meinen Kommentar auf den (deutschen) Wald bezogen, weniger auf die Mammutbäume. Es ist sicher richtig, dass letztere eher die Wärme und ausreichend Sonnenstunden benötigen, in den Gärten ist mir das z. B. an diversen Miscanthus-(Chinaschilf-)-Sorten aufgefallen, die hierzulande den Ruf haben, nicht zu blühen, weil sie eigentlich ein wärmeres Klima benötigen, aber letztes Jahr haben ebendiese Sorten so gut wie alle eine Blüte produziert.

Aber bei den einheimischen Stauden und eben auch den Baumarten sieht man sehr deutlich, dass ein trockenes Frühjahr kontraproduktiv für einen gesunden, reichen Austrieb ist, vor allem, wenn sie schon im Vorjahr an Trockenstress gelitten haben. Hier waren die Regenfälle 2018 nicht üppig, aber besser als im restlichen Deutschland, und so standen die Bäume trotz langer Trockenperiode im Sommer noch ganz gut da. Da das Frühjahr 2019 dann aber ebenfalls extrem trocken war, starben viele Bäume, die teils schon Jahrzehnte alt waren, einfach ab.

Trockene Sommer und trockene Perioden im Frühjahr gab es auch schon vor etlichen Jahren, aber selten zwei extreme Trockenperioden so kurz nacheinander, das war dann für die Vegetation der Todesstoß, weil sie, wie Micha erläuterte, vermutlich keine Gelegenheit hatten, die Schäden des Vorjahrs (oder auch des Winters) wieder zu reparieren. Die Trockenphasen sind insgesamt einfach zu lang und zu zahlreich, da hilft es dann auch wenig, wenn zwischendurch reichlich Regen fällt, der den Jahresdurchschnitt wieder soweit hebt, dass rein zahlenmäßig alles in Ordnung zu sein scheint.
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Viele Grüße,
Andreas

Tuff

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Re: Wie viel Trockenheit verträgt der Wald?
« Antwort #27 am: 26-Februar-2020, 22:30 »

Ein extremes Beispiel? 2016...
- Verfärbung Anfang Mai noch vorhanden
- Austrieb extrem zaghaft, an der Spitze Ende Mai noch immer 0cm
Regen (Jan-Mai): 98mm/79mm/51mm/74mm/166mm

Tom, vielleicht gibt es hier ein Problem damit, was wir indivuduell als 'trocken' empfinden ? Nämlich alles was deutlich wenige ist als das, was wir gewohnt sind ... auch wenn dies für andere vielleicht noch 'viel' oder 'feucht' ist ?

Bei uns war der Frühling 2016 ganz klar nass, von Januar bis Ende März insgesamt rund 400 mm (im März rund 80 mm). Vielleicht empfinde ich deshalb Deine Werte von Januar - April als tendenziell trocken - für meine Region, würde ich sie so bezeichnen.

Außerdem waren März und April bei uns recht kühl (durchschn. 3,1 bzw. 7,3 °C) - da ist bei uns auch nix in die Pötte gekommen.

Zitat
Das beste "Nr.4-Wachstum" kam im wärmsten und trockensten Jahr (2018) zustande, dieses besonders feuchte Klima wird in jungen Jahren nicht benötigt und scheint auch nicht förderlich für irgendetwas.

Soweit ich mich erinnere wuden hier kein besonders feuchtes Klima vorgeschlagen, sondern lediglich ausreichend Regen und die Abwesenheit von (relativer, oder gar subjektiver?) Trockenheit, im Frühling - womit ich speziell den Monat März meine, jedenfalls viel eher als den Mai. (Wahrscheinlich haben wir auch unterschiedliche Auffassungen von 'Frühling' !)

Der gute Wuchs von Nr. 4 liesse sich mit Grundwasseranschluß (oder einer Stausohle) erklären. Dann kann ein BM natürlich voll von dem vielen Sonnenlicht profitieren. - Man kann von einem Baum ausgehend nicht einfach generalisieren.

Ich hatte 2018 in meinem Grove für die Zentraltriebe sehr verschiedene Werte: Von für meine Verhältnisse gut (um die 70 cm) bis deutlich unterdurchschnittlich (um 30 cm). Ich habe dort bezüglich der Bodenfeuchte eine Menge kleinstandörtlicher Unterschiede. Es sind nur ca. 20 BM auf die ich mich hier beziehe (wobei ich die erste Generation bei rund 9m Höhe nur nach Augenmaß geschätzt hatte). Aber ich finde, diese Bandbreite im Zuwachs kann man auch so deuten, daß Trockenheit den Wuchs einschränken kann.

Zitat
Ansonsten, geht das hier nicht am Thema vorbei? Was hat das alles mit wie viel Trockenheit verträgt der Wald zutun? Eher würde ich es in das Trockenstress-Thema stecken, als hierhin.

Da passt es definitiv auch hin. Allerdings impliziert die Frage 'Wieviel Trockenheit verträgt der Wald' doch auch die Frage 'In welchen Monaten ist Trockenheit besonders schwer zu verkraften?', vor allem wenn man bedenkt, daß es zumindest in meiner Region einen deutlichen Trend zur zunehmenden Frühjahrstrockenheit gibt (ab ca. März).

Zitat
Will man das Thema genauer analysieren, dann hofft man auf möglichst trocken warme Jahre und sieht zu, ab wann die Bäume absterben.

Das hatten wir 2018 ja ausgiebig. Im Waldstreifen oben auf der Kuppe sind 6 von 12 BM vertrocknet (bei Höhen von 50-100cm) - ein paar der Survivor sind nach dem bei uns ebenfalls trockenen Jahr 2019 immer noch kritisch. In meinem Grove, nur 200m Luftlinie entfernt, gabs praktisch keine sichtbaren Schäden bis auf die Wuchsminderungen.

Unsichtbare Wurzelschäden welche sich im nächsten Jahr erst auswirken sind aber wahrscheinlich - 2019 hatte ich außerordentlich schlechte Zuwächse. Teilweise null.

Übirgens regen solche Extreme zugleich auch das Wurzelwachstum an - es bilden sich bei der 'Reparatur' für die Zukunft deutlich mehr Feinwurzeln, als bisher vorhanden waren. Eine natürliche Reaktion. Man kann also vielleicht davon ausgehen, daß meine BM 2019 alles in Wurzelneubildung gesteckt haben, und es blieb fast nichts mehr übrig für den ZT. Was an und für sich ok ist.

Selbst Sherman hat 2019 nur rund 40cm gemacht - für den BM ungewöhnlich wenig.

Ansonsten kann ich allem, was Andreas schrieb, nur zustimmen. Ein einzelnes trockenes Jahr lässt sich noch gut verkraften, wenn die Bodenvorräte in der Tiefe über den Herbst / Winter aufgefüllt wurden und die Bäume in gutem Zustand ins Jahr gehen. Aber zweimal hintereinander - dann ist für viele Baumarten die Toleranzgrenze überschritten.
« Letzte Änderung: 26-Februar-2020, 22:44 von Tuff »
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Tuff

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Re: Wie viel Trockenheit verträgt der Wald?
« Antwort #28 am: 26-Februar-2020, 23:35 »

Übrigens gibt es bei einigen Baumarten (Buche, Ahorn) auch den Trend, das diese nach besonders milden Wintern später autreiben. Sie brauchen also gewissermaßen die 'Stratifikation' durch tiefe Temperaturen für ihre innere Uhr.

Wenn Bäume nach milden Wintern zu spät austreiben, können die frischen Triebe und Blätter in der bereits zu heißen Frühsommer-Sonne verbrennen. Dann nützt auch der Bodenwasservorrat nichts, wenn die Blattmase zu gering wird.
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Andreas Roth

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Re: Wie viel Trockenheit verträgt der Wald?
« Antwort #29 am: 27-Februar-2020, 09:00 »

Tom, vielleicht gibt es hier ein Problem damit, was wir indivuduell als 'trocken' empfinden ? Nämlich alles was deutlich wenige ist als das, was wir gewohnt sind ... auch wenn dies für andere vielleicht noch 'viel' oder 'feucht' ist ?

Bei uns war der Frühling 2016 ganz klar nass, von Januar bis Ende März insgesamt rund 400 mm (im März rund 80 mm). Vielleicht empfinde ich deshalb Deine Werte von Januar - April als tendenziell trocken - für meine Region, würde ich sie so bezeichnen.

Ja, das muss man natürlich auch noch bedenken. Toms Liste wäre für die hiesige Region in der Kategorie "extrem niederschlagsreich", durchschnittlich fallen hier im Monat weniger als 50 mm (525 mm im Jahresdurchschnitt). Allerdings haben wir hier auch tiefgründige Lehmböden, die das Wasser lange speichern. Schon in den nahen Mittelgebirgen sieht das wieder ganz anders aus, dort gibt es mehr Regen, aber auch deutlich andere Bodenstrukturen.
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Andreas
 

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