Ein extremes Beispiel? 2016...
- Verfärbung Anfang Mai noch vorhanden
- Austrieb extrem zaghaft, an der Spitze Ende Mai noch immer 0cm
Regen (Jan-Mai): 98mm/79mm/51mm/74mm/166mm
Tom, vielleicht gibt es hier ein Problem damit, was wir indivuduell als 'trocken' empfinden ? Nämlich alles was deutlich wenige ist als das, was wir gewohnt sind ... auch wenn dies für andere vielleicht noch 'viel' oder 'feucht' ist ?
Bei uns war der Frühling 2016 ganz klar nass, von Januar bis Ende März insgesamt rund 400 mm (im März rund 80 mm). Vielleicht empfinde ich deshalb Deine Werte von Januar - April als tendenziell trocken - für meine Region, würde ich sie so bezeichnen.
Außerdem waren März und April bei uns recht kühl (durchschn. 3,1 bzw. 7,3 °C) - da ist bei uns auch nix in die Pötte gekommen.
Das beste "Nr.4-Wachstum" kam im wärmsten und trockensten Jahr (2018) zustande, dieses besonders feuchte Klima wird in jungen Jahren nicht benötigt und scheint auch nicht förderlich für irgendetwas.
Soweit ich mich erinnere wuden hier kein besonders feuchtes Klima vorgeschlagen, sondern lediglich ausreichend Regen und die Abwesenheit von (relativer, oder gar subjektiver?) Trockenheit, im Frühling - womit ich speziell den Monat März meine, jedenfalls viel eher als den Mai. (Wahrscheinlich haben wir auch unterschiedliche Auffassungen von 'Frühling' !)
Der gute Wuchs von Nr. 4 liesse sich mit Grundwasseranschluß (oder einer Stausohle) erklären. Dann kann ein BM natürlich voll von dem vielen Sonnenlicht profitieren. - Man kann von einem Baum ausgehend nicht einfach generalisieren.
Ich hatte 2018 in meinem Grove für die Zentraltriebe sehr verschiedene Werte: Von für meine Verhältnisse gut (um die 70 cm) bis deutlich unterdurchschnittlich (um 30 cm). Ich habe dort bezüglich der Bodenfeuchte eine Menge kleinstandörtlicher Unterschiede. Es sind nur ca. 20 BM auf die ich mich hier beziehe (wobei ich die erste Generation bei rund 9m Höhe nur nach Augenmaß geschätzt hatte). Aber ich finde, diese Bandbreite im Zuwachs kann man auch so deuten, daß Trockenheit den Wuchs einschränken kann.
Ansonsten, geht das hier nicht am Thema vorbei? Was hat das alles mit wie viel Trockenheit verträgt der Wald zutun? Eher würde ich es in das Trockenstress-Thema stecken, als hierhin.
Da passt es definitiv auch hin. Allerdings impliziert die Frage 'Wieviel Trockenheit verträgt der Wald' doch auch die Frage 'In welchen Monaten ist Trockenheit besonders schwer zu verkraften?', vor allem wenn man bedenkt, daß es zumindest in meiner Region einen deutlichen Trend zur zunehmenden Frühjahrstrockenheit gibt (ab ca. März).
Will man das Thema genauer analysieren, dann hofft man auf möglichst trocken warme Jahre und sieht zu, ab wann die Bäume absterben.
Das hatten wir 2018 ja ausgiebig. Im Waldstreifen oben auf der Kuppe sind 6 von 12 BM vertrocknet (bei Höhen von 50-100cm) - ein paar der Survivor sind nach dem bei uns ebenfalls trockenen Jahr 2019 immer noch kritisch. In meinem Grove, nur 200m Luftlinie entfernt, gabs praktisch keine sichtbaren Schäden bis auf die Wuchsminderungen.
Unsichtbare Wurzelschäden welche sich im nächsten Jahr erst auswirken sind aber wahrscheinlich - 2019 hatte ich außerordentlich schlechte Zuwächse. Teilweise null.
Übirgens regen solche Extreme zugleich auch das Wurzelwachstum an - es bilden sich bei der 'Reparatur' für die Zukunft deutlich mehr Feinwurzeln, als bisher vorhanden waren. Eine natürliche Reaktion. Man kann also vielleicht davon ausgehen, daß meine BM 2019 alles in Wurzelneubildung gesteckt haben, und es blieb fast nichts mehr übrig für den ZT. Was an und für sich ok ist.
Selbst Sherman hat 2019 nur rund 40cm gemacht - für den BM ungewöhnlich wenig.
Ansonsten kann ich allem, was Andreas schrieb, nur zustimmen. Ein einzelnes trockenes Jahr lässt sich noch gut verkraften, wenn die Bodenvorräte in der Tiefe über den Herbst / Winter aufgefüllt wurden und die Bäume in gutem Zustand ins Jahr gehen. Aber zweimal hintereinander - dann ist für viele Baumarten die Toleranzgrenze überschritten.