woran macht das jetzt wer fest?
Tom, das entspricht jedenfalls den Beobachtungen aus meinem eigenen kleinen Grove. Hier beziehe ich mich aber ausschließlich auf jüngere Bäume < 17 Jahre. Es stehen dort leider nicht gerade viele Beispiele von Fichte-direkt-neben-Gebirgsmammutbaum, und bei den 2 Paaren die ich nennen kann (bei einer vielleicht gerade noch vergleichbaren Größe um die 2m bzw. 10m) sah die Fichte 2018 und 2019 nicht schlechter aus als der BM. Es sind in der Fläche aber andernorts Fichten aller Größenordnungen abgestorben, jedoch kein einziger BM.
Allerdings wahr ist daß ein größerer BM (sagen wir, > 30m hoch) eine Menge Wasser braucht, und wahrscheinlich deutlich mehr als eine Fichte mit vergleichbarer Nadelmasse. Beim BM wird dann normalerweise einfach ein Teil der oberen Krone absterben, und die alten Triebe werden rascher 'abgeworfen' - der Baum wird schütter. Eine Fichte ist m.E.n. nicht so flexibel, sie stirbt sehr häufig sofort komplett ab. Jetzt ist die spannende Frage, ob sie das auch ohne Käferbefall tun würde, und da bin ich nicht ganz sicher. Eine in meinem Grove hat es jedenfalls getan, in weniger als 3 Wochen, in der größten Sommerhitze 2018 - nachdem ich ihren Nachbarn geringelt hatte. Was hier eigentlich passiert ist, kann ich leider nur vermuten.
Andererseits wissen wir, daß in der Sierra Nevada in Kalifornien von den Dürren der letzten Jahre sehr viele Baumarten schwer getroffen wurden, nicht jedoch die Mammutbäume. Leider gibts hier aber keine Fichten, und man muss auch in Erwägung ziehen, daß die BM dort überwiegend auf den besseren (Mikro-)Standorten stehen, weil sie woanders schon das erste Jahr nicht überleben.
Daß ein BM mehr Wasser braucht als eine Buche, würde ich aber stark bezweifeln. Buchen können in Hitzesommern eine Weile durchhalten indem sie ihr Laub sehr früh abwerfen, aber wenn das mehrere Jahre hintereinander passiert, sinkt ihre Widerstandskraft gegen Null. Ich denke ein BM verdunstet bei Hitze weniger als eine Buche.
Die Frage ist eigentlich immer, welche Art kommt auf bestimmten Böden am längsten an Wasser?
Und BM und KM haben ja nun mal ein rapides Wurzelwachstum, welches mit Sicherheit dem einer Buche oder Fichte überlegen ist. Die Chance, auch an entfernte oder tiefe Feuchtereserven heranzukommen, ist bei ihnen deutlich größer.
Mammutbäume haben wohl meist das Glück, dass sie relativ resistent gegen Schädlinge sind.
Wenn man es rein wirtschaftlich sieht, oder rein nach dem Überleben geht, ist das eben auch ein Aspekt von Dürretoleranz. Der hat dann aber natürlich nicht mehr viel mit dem Wasserverbrauch zu tun.
Daß Metasequoia etwas empfindlicher ist als KM und BM, sollte nicht überraschen. Ihr letztes Refugium in China befindet sich im regenreichen Reisanbau-Klima, in tieferen Lagen, auf tiefgründigen Böden. Dort werden sie wohl kaum jemals eine Dürre erleben ! Daß sie überhaupt noch so widerstandsfähig sind, ist schon eher ein Wunder, und sicher ihrer extrem langen Erdgeschichte geschuldet, in der sie wohl so einiges erdulden mussten. Man darf aber nicht zuviel erwarten.