Hi Wolfgang,
klar gibt es technische Revolutionen, die man sich vor wenigen Jahren noch nicht mal zu erträumen gewagt hätte. Gerade im Bereich der Genetik.
Mir sind hier aber die infragekommenden Parameter zu sehr im Bereich des Angenommenen oder tatsächlichen Nichtwissens, wie auch von dir in deiner Antwort bestätigt.
Von daher bin ich sehr skeptisch, dass eine spätere Wilhelamsaat-Zuordnung über eine Genomanalyse möglich sein sollte.
Die Zuordnung von Genombündeln zu Einzelgroves wage ich zu bezweifeln, latürnich, ohne das Gegenteil beweisen zu können. Aber das ist oftmals so bei wissenschaftlichen Thesen.
Das mit dem nördlichen Grove habe ich auch irgendwie im Hinterkopf herumschwirren. Vielleicht habe ich es in einem deiner Beiträge gelesen?
Da kam/kommt doch meiner Erinnerung nach der Calaveras Big Tree Grove (bzw. die beiden Groves) infrage. Ich kenne beide.
Dort gibt es keine "BM-Gruppe", wie sie hier in Europa vielleicht durch entsprechende Anpflanzung bekannt sind (Weinheim, Burgholz o.ä.). Die BM stehen dort maximal in Zweier- bis Vierergruppen zusammen, im südlichen Grove sogar so gut wie gar nicht. Die Begeleitvegetation überwiegt eindeutig.
Die Beerntung einer relativ eng umgrenzten BM-Gruppe möchte ich damit nahezu ausschließen.
Nicht ausschließen kann man, dass die Saat damals tatsächlich nur von einem oder zwei Bäumen gewonnen wurde. Hier weiß ich nicht um die Saatgewinnungstechniken und -strategien der Amerikaner in den 1850er Jahren. Aus Gesprächen mit Rangern weiß ich, dass eine sinnvolle Forstwirtschaft erst seit wenigen Jahrzehnten in Nordamerika existiert und sich dabei stark an europäischen Erfahrungen ausgerichtet wurde (unter anderem an den Lehren von Schenck ...).
Von daher halte ich es auch für möglich, dass die Bäume nicht beerntet wurden, sondern einfach Zapfen aufgesammelt. Man muss dabei ja auch bedenken, dass der BM vom "Weißen Mann" ja "gerade erst" entdeckt wurde und botanische Kenntnisse zur Produktion von BM sehr dürftig waren.
Entsprechende Untersuchungen an den Wilhelmabäumen wären tatsächlich interessant. Vielleicht müssen wir noch auf die passende App für unsere Intelligenttelefone warten ...
Das mit dem
Profiler könnte ich mir dann für den Ruhestand als Hobby ganz gut vorstellen ...
unruheständlicher Gruß aus'm Taunus vom Ralf