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Autor Thema: Fortschritte bei KM-Stecklingen  (Gelesen 53108 mal)

Tuff

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Re: Fortschritte bei KM-Stecklingen
« Antwort #120 am: 05-Mai-2014, 21:36 »

Und wie steht es nun, Remi, Mick....habt ihr nach 4 Jahren (oder so) der Frage, wie man von KM am besten Stecklinge macht, über das Gesagte hinaus noch etwas hinzuzufügen ? Sozusagen, in a nutshell ?

(Also, knapp daher nur wie am besten, nicht wie es sonst auch noch funktioniert)


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Mick Rodella

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Re: Fortschritte bei KM-Stecklingen
« Antwort #121 am: 07-Mai-2014, 17:48 »

Hallo Tuff, ein paar leichte Abweichungen von der älteren Empfehlung hätte ich noch.
Alles zusammen:

Bestes Stecklingsmaterial sind Langtriebe oder Schösslinge (vertikale Ausrichtung).
Frischen Austrieb verwenden (ca. Mai bis Juli, damit ausreichende Länge vorliegt (20 cm).
Wenn vorhanden, kurzes verholztes Stück (1cm) an der Schnittstelle belassen (muss nicht), bewurzelt etwas schneller.
Zweigenden ganzjährig verwendbar, bewurzeln schlechter, müssen gestäbt werden, weil "fehlorientiert". Zum Transport Gefrierbeutel und nasse Küchentücher benutzen.

Nach dem Transport neu abschneiden oder bei ausreichend Substanz schräg reißen. Es reicht, die obersten Triebe am Steckling zu belassen. Restliche Triebe nicht abreißen, sondern abschneiden, um Schädigungen am Hauptast zu vermeiden.

Stecklinge können im Wasser wurzeln (Wasser wöchentlich wechseln) oder direkt in der Erde (5 cm tief).

Substrat: reine Anzuchterde, Anzuchterde/Sand-Gemisch oder Torf/Sandgemisch (beides 1:1).
Bewurzelungspulver bringt nicht viel (besser für schneller wurzelnde Pflanzen geeignet).

Nicht düngen. Täglich einsprühen, schattig bis halbschattig stellen. Erde darf feucht bis nass sein. Nach der Bewurzelung Staunässe vermeiden.

Volle Sonne und starker Wind im Winter sind zu vermeiden. Zur Überwinterung an eine schattige Hauswand/Balkontür o. ä. stellen. Nach unten hin isolieren (Styropor oder Vlies). Topf mit Vlies/PE-Folie umwickeln, Erde am besten mit abgestorbenen KM-Nadeln nach oben hin schützen, feines Laub, Torf, Mulch oder andere Koniferennadeln tuns auch. Wer die Möglichkeit hat, kann die Stecklinge auch kühl und hell im Haus überwintern. In jedem Fall feucht halten.

Wurzelbildung dauert recht lange, nach einem Jahr sollte es der Fall sein. Ein langer frisch gebildeter Leittrieb und üppiger Austrieb sind gute Indikatoren für erfolgreiche Bewurzelung. Nicht zu früh umtopfen, sonst reißen die frischgebildeten Wurzeln ab. Topf umdrehen und vorsichtig herausklopfen. Bei etwa 20% der Stecklinge Kallus- statt Wurzelbildung, muss neu geschnitten werden. Gute Stecklinge am besten beim Umtopfen in einen großen Kübel, damit beim Auspflanzen (idealerweise erst 2 Jahre später) ein großer Wurzelballen vorhanden ist, besser für Standfestigkeit. KM sollte beim Auspflanzen genügend Substanz haben (ab 2 cm Durchmesser), sonst friert er bei Bodenfrost schnell durch.

Viel Erfolg!
Micha
« Letzte Änderung: 07-Mai-2014, 17:51 von Mick Rodella »
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Tuff

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Re: Fortschritte bei KM-Stecklingen
« Antwort #122 am: 27-Mai-2014, 00:47 »

Klasse Zusammenstellung, Mick !

Was hältst Du davon, Wassergläser / Töpfe mit Stecklingen (in Ermangelung eines Gewächshauses) in einer Plastiktüte einzufassen, um die Luftfeuchte zu halten ? Mit ein paar kleinen Belüftungs-Löchern und natürlich Aufheizen in direkter Sonne vermeiden. Dann bräuchte man also idealerweise nicht mehr sprühen....

Ich habe das noch nie probiert und ich vermute Du auch nicht. Aber was würdest Du intuitiv sagen ?
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denniz

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Re: Fortschritte bei KM-Stecklingen
« Antwort #123 am: 27-Mai-2014, 09:40 »

Holla"!
Also ich habe bisher mit gespannter Luft gearbeitet, und Bewurzelungszeiten im Schnitt von 6-12 Monaten je nach
Stecklingsqualität gehabt. Es gibt aber auch Aussagen, es würde ohne gespannte Luft funktionieren, ein
Versuch dazu habe ich angefangen. Den Steckling in eine Wasserflasche gestellt dauert länger, funktioniert aber auch.
Ich denke es ist ein Frage der Quote die man erreichen will, und der Zeit die man bereit ist zu investieren.
Ein Steckling vom untersten Seitenast eines KM den ich im September 2010 geschnitten hatte, und der dann 4 Monate im Wasserglas
einen fetten Kallus gebildet hatte, hat nun endlich einen Spitzentrieb gebildet und ist ca. 1m groß.
Nach 4,5 Jahren ist das dann eher ein schlechtes Ergebniss.
Ein Wurzelschößling des Zwiesel-KM/SF ist nach 4 Monaten durchgewurzelt (Dez2012-April2013)
und ist nun ebenfalls 1m groß.

Mick Rodella

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Re: Fortschritte bei KM-Stecklingen
« Antwort #124 am: 27-Mai-2014, 20:44 »

Zitat
Was hältst Du davon, Wassergläser / Töpfe mit Stecklingen (in Ermangelung eines Gewächshauses) in einer Plastiktüte einzufassen, um die Luftfeuchte zu halten ? Mit ein paar kleinen Belüftungs-Löchern und natürlich Aufheizen in direkter Sonne vermeiden. Dann bräuchte man also idealerweise nicht mehr sprühen....

Hallo Tuff,

KM ist ja kaum anfällig für Schimmel, ich probiere beizeiten mal aus, wie lange ein frischer Steckling ohne Sprühnebel unter Luftabschluss Feuchtigkeit halten kann. Also keine Belüftungs-Löcher! Das Substrat muss natürlich feucht gehalten werden, sonst trocknet die Schnittstelle aus. Also nix für ganz faule Züchter ;-)

Zwischenzeitlich hat Dennis seine Stecklingsanzucht professionalisiert und hat auch bei anderen Arten tolle Erfolge. KM ist easy, gespannte Luft ist meiner Erfahrung nach bei dem nicht unbedingt nötig. Besser ist das schon, man muss sich dafür halt eine große Anzuchtbox konstruieren.

Bei den 2013er-Stecklingen habe ich leider verstärkt Kallus-Bildung, laut Dennis dürften zu hohe Temperaturen im Topf das Problem sein. Davon ausgehend sollte man also idealerweise im Oktober stecken und hoffen, dass bis zum Frühling Bewurzelung eintritt...

LG Micha
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Odysseus

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Re: Fortschritte bei KM-Stecklingen
« Antwort #125 am: 27-Mai-2014, 20:57 »

Hi Jungs,

ich probier's auch aus:

3 Stecklinge Anfang April (waren gerade so am Austreiben) abgeschnitten (15 cm lang), in Töpfen mit Ackererde gesteckt.

Die stehen seitdem auf meinem Balkon. Ich halte sie nur feucht. Zwei sind bisher etwa einen Zentimeter gewachsen und wirken noch frisch. Einer scheint einzugehen.

Grüße

Walter
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