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Autor Thema: Mammutbaumprojekt Hersbrucker Alb - Die Pionierbäume und der Anfang  (Gelesen 5907 mal)

Steffen

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Ich möchte euch hier mein Projekt ein bisschen vorstellen, ich glaube es ist jetzt an der Zeit etwas über meine Pflanzungen zu schreiben und ich finde gerade etwas die Muße für eine ansprechende Dokumentation.

Nach und nach möchte ich euch in verschiedenen Abschnitten, völlig sporadisch und nach und nach die einzelnen Abschnitte und Episoden beschreiben und auch ein paar Bilder sollen gezeigt werden.

Das Projekt hat kein besonderes Ziel, es geht mir mittleweile einfach darum Mammutbäume zu pflanzen, diese so lange wie möglich zu pflegen und Ihnen so gut als möglich zu helfen die ersten Jahre und Jahrzehnte Ihres hoffentlich langen Lebens zu überstehen. Später wird es einmal darum gehen, sicher zustellen, dass die nachfolgenden Besitzer und Verwalter des Bestandes die Faszination verstehen und bestenfalls sogar teilen, so dass die Bäume generationsübergreifend betreut und möglichst lange bewahrt werden. Die Pflanzflächen befinden sich alle nicht in meinem Besitz, wurden und werden aber alle mit Zustimmung des derzeitigen Eigentümers durchgeführt, ein viel versprechender Anfang ist nun schon mal gemacht. Alles weitere wird sich zeigen.


1. Pionierbaum: Bergmammutbaum - Ursprung meiner Faszination und Begründung für das Projekt

Alles begann etwa zu Zeiten der Wende bzw. des Falls des Eisernen Vorhangs mit einem Sämling von Saatgut aus dem mitgebrachten Zapfen von einer forstlichen Exkursion meines Vaters , wahrscheinlich aus dem Exotenwald Weinheim oder aber von den sechs Wilhelma Bäumen in Welzheim. Der Abkömmling ist der letzte Verbliebene einer Handvoll Setzlinge. In Unkenntnis des Schutzbedürfnisses und der winterlichen Winterverfärbung von Sequoiadendron in den ersten Jahren wurden als vermuteter Totalausfall nach dem ersten oder zweiten Winter viele, wahrscheinlich gesunde Setzlinge entsorgt. Lediglich ein Baum, wurde behalten, dieser wurde wieder grün, ein paar Jahre im Topf gehalten und schließlich dann nach ein paar Jahren in den früher neunziger Jahren ausgepflanzt.

Ich dachte mir damals, dass man sich solche Daten merken würde, das menschliche Gedächtnis ist aber anscheinend nicht dafür geschaffen, sich einzelne Jahre zu merken. Seit dieser Zeit versuche ich mir zu allen Pflanzungen Notizen zu machen und mache wohl auch deshalb auch diese Dokumentation.

Nach den ersten Fehlern bei der Aufzucht kam es auch beim Auspflanzen zu einem Weiteren. Als Pflanzpunkt wurde eine Karst-Hochfläche auf knapp 500 Metern gewählt, unweit eines Abfalls des fränkischen Jura, ein karges Ökosystem, gekennzeichnet durch Trockenheit. Nährstoffarmer, weißer Juraboden, exponierte Lage auf einem Bergrücken, wahrlich kein ideales Habitat für einen BM. Über die Standort-Ansprüche des Bergmammutbaumes wußte ich damals als jugendlicher wenig, und auch mein Vater, ein Förster, kannte sich nicht aus.

Es ging uns damals, so glaube ich heute, neben dem Vorsatz einen außergewöhnlichen Baum zu Pflanzen, vornehmlich darum auch eine Landmarke zu hinterlassen, etwas zu hinterlassen was irgendwann mal alles andere überragt und in den Himmel zeigt.

Nun gut nach der Lektüre eines Naturführers hatten wir wenigstens die Lichtbedürfnisse berücksichtigt und so wurde auf einer von Orkan Wiebke devastierten Fläche gepflanzt, der Baum mit einer grünen Verbißschutzmanschette aus Plastik versehen, der Leittrieb gestrichen, mit Wasser einmal angegossen und der Baum dann vergessen. Mir kamen andere Dinge in den Sinn, das was ein normaler jugendlicher Heranwachsender halt sonst so macht.

2003 dann das extreme Hitze und Trockenjahr, ich wußte noch im Hinterkopf, dass da was war und siehe da, er hatte diesen überlebt, die grüne Verbißschutzmanschette bereits gesprengt und ein paar Fichten überholt, da es trotzdem eng war wurde er dann erstmal freigestellt. Hier schrieb ich bereits etwas dazu und auch auf der trockenen Hochfläche hatte er vielleicht doch einen Weg gefunden, neben dem Niederschlag sonst irgendwie an Wasser zu kommen.

2. Ein weiterer Pionierbaum - Metasequoia Glyptostroboides

Ein paar Monate oder Jahre später gab es einen zweiten Pionierbaum, eine Metasequoia gezogen aus Saatgut eines Urweltmammutbaumes aus Ungarn, ebenfalls völlig am falschen Platz gepflanzt, direkt im Geröllhang unterhalb des Pionier Bergmammutbaums. Hier habe ich 2007 schon mal etwas dazu geschrieben. Der Baum wurde dann 2009 vor dem Tod durch Licht- und Nährstoffmangel gerettet, die Fichten drohten ihn zu überwuchern, und er wurde umgepflanzt, seitdem hat er sich prächtig entwickelt und ist aktuell so ca. 5 Meter groß, doch mehr dazu später an anderer Stelle, denn dieser Baum befindet sich nun direkt in einem anderen Abschnitt meines Projektes.


Danach war erst mal Ruhe, bis ich 2007 wieder zurück zu den Mammutbaum fand, interessiert googelte und auf dieses Forum stieß und die nächste Episode meiner züchterischen und pflanzerischen Tätigkeit in meinem Leben Einzug hielt.
« Letzte Änderung: 05-März-2014, 21:23 von Steffen »
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Steffen

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Im Laufe der Zeit blieb es aber auf dieser mittlerweile zum größten Areal gewordenen Mammutanbaufläche natürlich nicht bei diesen beiden Bäumen, 2008/2009 kamen noch ein paar weitere Bergmammutbäume dazu und in den letzten jahren auch noch weitere Urweltler und Küstenmammutbäume.

Auf dem Areal standen vorher überwiegend 120-140 jähre Fichten, zuletzt wurden auch im Süden einige alte starke Buchen gefällt und es entstand weiterer lichter Platz für die Mammuts, die Küstenmammutbäume haben im Winter von Südwesten durch eine 40 jahre alte Fichtengruppe etwas Schatten vor der Wintersonne.

Im Lauf der zeit habe ich auch ein paar Filmchen gemacht.

Januar 2010

April 2011

Oktober 2011

Ja und dann gab es fast fünf Jahre Pause, bis ich gestern wieder ein Filmchen gedreht habe>>>

Juni 2016


Schön zu sehen, wie sich die Mammuts in das Ensemble aus Abie Procera, Abies Grandies, Vogelbeere und Buchen und Eichen einfügen, ich pflanze dort auch immer was ich sonst so in die Finger kriege (zuletzt auch Picea Pungens und Roßkastanien).

Demnächst kommen noch Bilder der anderen Standorte.

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Tom E

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Hallo Steffen,
noch sind es Küstis und Bergis, irgendwann dann große Küstis und Bergis.  8)

Das sieht nach schön viel Platz für die Bäume aus. Ggf. könntest du dazwischen noch so manches Laubbäumchen pflanzen, die scheinen etwas unterrepräsentiert, womöglich täuscht es aber auch?

Das Seitenverhältnis ist zum Bäumchen filmen etwas "komisch", ich kann es bei meiner aber auch nicht umstellen.. zumindest nicht beim Filmen. Ansonsten musst du ein paar Picea omorika pflanzen, die passen dann gut in das Format.  :D

Mögen sie wachsen und gedeihen!

Gruß
Tom
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Gartenwetter: Awekas von den Bäumchen und der Heidi.

Steffen

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Hallo Tom, ja die Laubbäume kommen schon noch, ich werde sie allerdings nicht pflanzen, sie gehen von selbst auf, ringsherum gibt es viele buchen und eichen. Das nächste Mal versuche ich waagrecht zu filmen!  LG Steffen
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