Hallo,
Ich wiederhole die bekannten Probleme:
die starke Anfälligkeit der Bäume gegen Trockenheit, hoher Anteil absterbender Bäume auch in mittelalten Beständen, viele wipfeltrockene Individuen im Bestand. Seitendruck vertragen sie überhaupt nicht
Also mal in meinen Worten ausgedrückt:
- Wenn sie zu eng stehen, vertrocknen sie.
- Im Laufe der Jahre brauchen sie mehr Wasser – und zwar konstant.
Umso wichtiger scheint mir:
- eine lockere Pflanzung, also wie in Rudersberg,
- ein günstiger Standort mit konstantem Wasserzuzug, am besten in der Nähe am Quellhorizont.
Bei den meisten Anpflanzungen erreichen die Bäume ihre 25 Meter und fangen dann an zu mickern. Ob sie in diesem Augenblick forstlich noch nutzbar sind, weiß ich nicht. Aber der wirtschaftlich ausgerichtete Forst wird wahrscheinlich sowieso an konstantem Umtrieb interessiert sein und nicht an einer langen Standzeit. Interessant wäre zu wissen, ob es auch andere ökonomische Ansätze gibt als die Monokultur. Die
Mischung mit Fichten und
mit Laubbäumen habe ich bei Lorch-Rattenharz gesehen – falls dies überhaupt noch Wirtschaftswald ist.
Anders vielleicht ein Forst, der sich vorrangig dem Landschaftsschutz verschrieben hat. An manchen Hängen könnte vielleicht ein langfristiger Schutz vor Erosion wichtig sein; zum Beispiel gerade an den Steilhängen des unteren Neckartals. Oder eine Region versucht sich an der Umgestaltung der Natur in einen großen Park. Mir fallen die alten Hutewälder ein, die einigen Teilen des Schönbuch ein ganz eigentümliches Gepräge geben. Ein derartig architektonisch aufgebauter Wald mit mehreren Etagen dürfte in einigen Jahrzehnten sehr reizvoll aussehen, mit seinem Raumeindruck wie in einer Kathedrale.
Wahrscheinlich reden wir zu wenig über Ziel-Definitionen.
Undefinierte Grüße,
Wolfgang