Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Eigene Anzucht
Keimlinge aufziehen mit Mykorrhizapilz
sequoiaundco:
Liebe Mykorrhizafans,
auch aus den USA kommen Erfahrungsberichte, dass in Erde ausgesät, in der vorher schon Sequoien oder auch Calocedrus wuchsen, die Aussaat besser gelingt und durch die vorhandenen Mykorrhizapilze die Sämlinge kräftiger und weniger pilzanfällig seien. Diese Erfahrungen konnte ich in mehreren Versuchsbeeten leider nicht teilen. Von einem weiteren deutschen Versuch mit Aussaaterde habe ich gehört, die unter Alt-BM entnommen wurde. Im Vergleich auch hier keine sichtbare Verbesserung.
So wurde ich skeptisch gegenüber dieser Methode und denke, vielleicht gibt es in Europa/DT. einfach keine für Sequoien passenden, natürlich vorkommenden Mykorrhizapilze.
Bei allen Erfolgsmeldungen: Ohne Vergleichsuntersuchungen lassen sich aus Einzelerfahrungen sicher keine verallgemeinerbaren Schlüsse ziehen. Und Pilze gibt es viele - auch z.B. Hallimasch lässt sich schnell mit Mykorrhizapilz verwechseln.
chris
ac-sequoia:
Abend Martin,
--- Zitat --- Es will mir keiner erzählen es sei alles Zufall ! Und Ihr vergisst in der Walderde kann sich auch ein schädlicher Pilz befinden den ihr mit ausgräbt dass Ihr nicht sehen könnt. Darum kommt für mich nur der reine Mykorrhizapilz in die Erde.
--- Ende Zitat ---
nein natürlich ist das kein Zufall. Mykorrhizapilze leben nunmal in Symbiose mit dem Baum. Sie versorgen sich gegenseitig (der Pilz gibt Nährsalze und Spurenelemente an die Baumwurzeln und bekommt im Gegenzug Energie in Form von Kohlenhydrate die in den Blättern durch die Photosynthese aufgebaut wurden) und provitieren damit beide von dieser "Gemeinschaft".
Wenn man belebte Walderde bzw "gesunde" Gartenerde beimischt, dann muss man aber keine Anagst haben sich Schadpilze einzufangen. Die Sporen bzw das Mycel von holzzersetzenden und parasitischen Pilzen sind sowieso so gut wie überall, und wenn ein Baum geschwächt ist (durch was auch immer), wird der Pilz früher oder später sowieso zuschlagen. Ein gesunder Baum weiss sich aber zu wehren, eben auch mit Hilfe von seinen Symbiose-Partnern, die die Wurzeln auch vor parasitischen Pilzen schützen und auch vor anderen Mikroorganismen und zB Fadenwürmern. Ist ein natürliches und gesundes Gesamtgefüge vorhanden, muss man auch nicht extra "nachimpfen".
Wenn ich zB. eine Fichte großziehen will, würde ich mir dann mit der Walderde zB. Steinpilze mit ins "Boot" holen, die dann eine Mykorrhiza-Symbiose mit dem Baum eingehen würden. Bei vielen Bäumen denen es schlecht geht, sind wichtige Faktoren gestört (zB. im Wasserhaushalt, Bodenkörnung, PH-Wert, Salzgehalt, fehlen von Spurenelementen, zu wenig Sauerstoff etc.). Oft sind dadurch auch die Mykorrhiza-Partner nicht vorhanden oder gehemmt. Geht man jetzt hin und Impft dort "frische" rein, kann man kurzfristig Erfolge erzielen. Trotzdem behandelt man nur die "Symtome" und nicht die Ursache. Also warum nicht sofort passende Bedingungen schaffen, für Baum und natürlich vorhandenen Pilze?
Interessant wäre hier zu wissen, welcher Pilz (Pilzarten) hier bei dem Produkt in deinem Link verwendet wird. (ich kann mir vorstellen, dass es Arten sind die nicht sehr wählerisch sind was die Partnerbaumart betrifft. Quasi eine 0815-Pilzart. Und die verkauft man dann als Wundermittel. Und im Idealfall kassiert man immer wieder neu ab, wenn die ungünstigen Verhältnisse es wieder nötig machen)
Weiss jemand welche Arten am Naturstandort als Mykorrhiza-Partner für unsere Mammuts fungieren?
Gruß
Andreas
Tom E:
Hallo Andreas,
nach Wikipedia bei KM:
--- Zitat ---Es werden Mykorrhiza-Symbiosen gebildet, so z. B. mit Glomus mosseae.
--- Ende Zitat ---
Bei dem BioMyc Vital steht dabei:
--- Zitat ---Biomyc™ Vital ist ein Mykorrhiza-Inokulum, das Sporen und andere Organe von
arbuskulären Endo-Mykorrhizapilzen enthält. Diese Pilze entstammen hauptsächlich der
Gattung Glomus. Als wichtigste Art ist der Glomus intraradices vertreten.
--- Ende Zitat ---
Wäre jetzt interessant zu wissen, ob der richtige Glomus für den KM dabei ist und welche
Bedingungen der Pilz zum Überleben benötigt.
Ich hatte schon die Überlegung, ob der Pilz dem Baum das Überleben an einem eigentlich
unpassenden Ort erleichtern könnte. Wer weiß. ::)
Bei diesem Produkt steht dieser Glomus mosseae unter den Pilzkulturen.
Bei den vielen verschiedenen Pilzen würde mich aber wundern, wenn bei obigem Produkt nicht auch dieser Pilz vertreten ist.
Gruß
Tom
Dampflok18201:
Hallo Andreas,
so wie Tom geschrieben hat ist der Pilz nur für Nadel oder Laubbäume geeignet und nicht für andere Pflanzen.
Die Firma hat zwar auch einen Mykorrhizapilz der für mehrere Pflanzen geeignet ist, aber der ist nicht für Mammutbäume geeignet ist. Und vorallem man kann nicht überdosieren wie bei Dünger. Und was für mich erstaunlich war das ich die Keimlinge direkt in den Mykorrhizapilz gepflanzt habe und die Keimlinge sich sehr wohl fühlen während bei einem Dünger eine Gefahr bestand dass die Wurzeln verbrennen oder doch Schaden nehmen. Selbst bei AGROSIL für sicheres Anwachsen war man sich nicht sicher ob die Keimlinge überleben.
Gruß
Martin
xandru:
Hallo Walter,
--- Zitat von: Odysseus am 11-Oktober-2013, 18:02 ---ich find’s immer gut, wenn jemand konkrete Produkte angibt, mit denen er gute Erfahrungen gemacht hat. Ob da mal die eine oder die andere Firma mehr oder weniger in den Vordergrund tritt… So what? - Ich wusste nicht, dass Mykorrhiza irgendwo angeboten wird.
--- Ende Zitat ---
Das kannst du im privaten Gebrauch halten wie du willst. Wir als Verein müssen auf jeden Fall neutral bleiben. Eine ungleiche Behandlung ist für uns gar nicht egal – zumal im öffentlichen Bereich, auf den weltweit jeder zugreifen kann.
Es gibt im Internet genügend Möglichkeiten, sich über die Vor- und Nachteile eines bestimmten Produkts zu informieren. Selbst von der Nennung eines Markennamens würde ich abraten. Wenn wir schlechtes über X sagen würden, könnte sich der Hersteller von X beklagen, und wenn wir gutes sagen, fühlt sich die Konkurrenz benachteiligt. Und es gibt genügend Anwälte, die mit solchen Klagen ihr Geld verdienen.
Das Thema „Namensrechte“ ist immer besonders heikel (ähnlich wie Persönlichkeitsrechte) und am besten ist es, mit Namen im Allgemeinen extrem vorsichtig zu sein.
Vorsichtige Grüße,
Wolfgang
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