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[xandru]

Liebe Freunde des experimentellen Mammuts,

Gestern haben wir das schöne Wetter ausgenutzt um nach den Anpflanzungen zu suchen. Der entscheidende Hinweis kam ja von Klaus, dass der Eintrag ID 818 sich nicht auf Schönau im Schwarzwald beziehen kann.

Ich habe nun mal etwas Google bemüht. Auf der Markung Eberbach scheint eine ziemlich große Anpflanzung zu stehen und ein paar Meter entfernt noch eine kleinere Gruppe.

So war es dann auch.

…

[xandru]

… Im Süden des Gemeindegebiets von Eberbach ist eine Schleuse, an der das alte Sträßchen nach Oberdielbach unter der Bahn hindurchtaucht. In einer Spitzkehre dieses Waldwegs – mehr ist es nicht – stehen 24 bis 26 Bergmammutbäume. Sie stehen vermischt mit Lärchen und anderen Bäumen und bilden die ID 16338. In diesem Bereich hat Tina auch eine mächtige Esskastanie gefunden. Vielleicht wurde die von den Römern in die Gegend gebracht; der Limes war ja ein ganzes Stück weiter östlich. Außerdem standen kurz unterhalb der BMs am Weg einige Tulpenbäume. …

[xandru]

…

Wenn wir es von Anfang an gewusst hätten, wäre auch dies die Empfehlung für die Mammutbaum-Wanderung:

• abzweigen bei der Bahnbrücke (165 m),
• parken bei der Esskastanie (180 m),
• geradeaus bei den Mammutbäumen (250 m),
• Blick auf die ca. 60 Stück im Tal (280 m),
• Ziel: die Anpflanzung von etwa 700 Stück (280 m).

Da wir jedoch ohne Karte unterwegs waren, haben wir mehr von der Gegend gesehen und standen dann erst mal Aug in Aug mit den Bäumchen im Tal.

…

[xandru]

… Von unten habe ich keine Bilder von dieser ID 16339; oberhalb der gefassten Quelle wird das Tal dort unwegsam; der Weg gabelt sich und steigt zu beiden Seiten nach oben. Nach 500 Metern standen wir dann aber 20 Meter höher neben den Baumspitzen. Tina schätzte die Mammutbäume vor Ort auf 30 Stück. Auf dem Luftbild komme ich auf eher 60 Bäume, die sich bis in ein Seitental hinziehen. Das mittlere Bild zeigt im Hintergrund, dass wir auf dem richtigen Weg waren. …

[xandru]

…

Das Seitental verlängert den Weg nochmal um 500 Meter. Aber wir haben jetzt das Ziel wenigstens mal vor Augen gehabt.

…

[xandru]

…

Der nächste Einschnitt nach dem Seitental war das Haupttal. Dort endlich standen wir an einer Ecke der dreieckigen Anpflanzung.

Der Fahrweg bleibt in einer Kehre höhenparallel. Ein grasiger Pfad folgt dem Grund des Einschnitts; das dritte Bild zeigt ihn: Der südöstliche Hang (rechts) ist voll von Mammutbäumen und der nordwestliche Hang ist kahl.

Im Gras versteckt liegen viele Aststücke, so dass die Gefahr von Knochenbrüchen besteht. Ich wagte mich vorsichtig durch dieses Stück und kämpfte mich dann den kahlen Hang hoch. Tina ging zurück zum Weg und wartete dort.

…

[xandru]

… Oben war dann ein Weg. Die Aussicht auf die Anpflanzung ist ausgezeichnet, aber eine realistische Schätzung ist so gut wie unmöglich. Ich habe mal auf dem Luftbild überschlagen, dass diese ID 16340 vielleicht um die 700 Bergmammutbäume umfassen dürfte. Der Aufstieg war mühsam – gerade auch das letzte Stück steil am Hang nach oben. Aber er hat sich gelohnt. Lohnende Grüße, Wolfgang

[Tom E]

Hallo Wolfgang,
auch hier wieder viele Bäume mit dürren Spitzen? Evtl ungeeigneter Standort? 
Immer wieder schade diese Schäden.

Gruß
Tom

[Klaus]

Hallo Wolfgang,

ich gratuliere dir zu deinem Fund.
Der Aufstieg war bestimmt mühsam.
Aber der sich anschliessende Ausblick von oben
auf 700 BM war bestimmt grandios.

VG
Klaus

[xandru]

Hallo Klaus,

Du hast dich damals mit dem Forstamt von Schönau im Schwarzwald in Verbindung gesetzt. Und die haben dich dann auf Schönau im Odenwald hingewiesen. Das war der Anfang dieses gemeinsamen Fundes.

Weitere Bilder kommen im Laufe der Zeit; für die Panoramas muss ich mit dem Grafikprogramm ein wenig basteln.

@Tom,

Es ist eine Sache, Hunderte von Mammuts hinzusetzen. Es ist eine andere Sache, so einen Bestand zu pflegen und von Zeit zu Zeit auszumisten. Was da steht, sind in der Tat vielfach nur Baumruinen; wahrscheinlich müsste man alle zehn Jahre die Hälfte herausnehmen; dazu fehlt wahrscheinlich die Arbeitskraft.

Die Anpflanzung ID 15680 befindet sich nur zweieinhalb Kilometer weiter südlich, an einem fast doppelt so steilen Nordhang. Die sieht noch finsterer und trauriger aus.

Die einzige Aufgabe dieser Wälder dürfte es sein, die Hänge zu besiedeln und so die Erosion zu verhindern. Der besondere Charme unserer roten Freunde ist an solchen Standorten verschenkt!

Verschenkte Grüße,
Wolfgang

[Bakersfield]

Hallo Wolfgang,

starker Fund. Respekt, auch vor deinem Einsatz!

Der Hang kann natürlich auf Dauer nur wenige große BMs ernähren. Vielleicht bleiben ja einige erhalten.

Dass es nur der Hangsicherung dienen soll, kann ich mir aber auch nicht vorstellen. Wäre interessant zu erfahren, was dahintersteckt.

In der Sierra stehen die Bäume an den Hängen am lockersten und sind unterdurchschnittlich alt. Dafür sorgen die Feuer, die dort am zerstörerischsten sind.

Schade dass bei uns in der Gegend solche Anschauungspflanzungen fehlen. Wäre lohnend zu verfolgen.

Beeindruckte Grüße,
Frank

[xandru]

Hallo Frank,

Respekt, auch vor deinem Einsatz!

Der gleiche Einsatz kam auch von Tina.

Wäre interessant zu erfahren, was dahintersteckt.

Sicherlich waren das in den Fünfziger Jahren mal forstwirtschaftliche Versuche. Möglicherweise wurde dann menschliche Arbeitskraft so teuer, dass sich Anpflanzungen nur noch bei maschinengängigem Terrain lohnen konnten – falls überhaupt.

Schade dass bei uns in der Gegend solche Anschauungspflanzungen fehlen.

Das hängt davon ab, wie du deine „Gegend“ definierst. Immerhin haben wir iim Register auch größere Anpflanzungen von Bergmammutbäumen in Nordrhein-Westfalen:

1725 Bäume in Köln, ID 3736, ID 782, ID 3738, ID 3739, ID 3647, ID 1942, ID 3737, ID 2548, ID 2574
1000 Bäume in Wuppertal, ID 107
600 Bäume in Alpen, ID 14074
500 Bäume in Hürth, ID 3693
200 Bäume in Bornheim, ID 4343
200 Bäume in Meerbusch, ID 8903
200 Bäume in Düren, ID 1657

Die Kölner Anpflanzungen mit weniger als 200 Bäume habe ich mal ausgegraut. Vermutlich gibt es aber nach wie vor noch mehr Anpflanzungen, die uns einfach nur nicht bekannt sind. Die Besitzer dieser Kulturen könnten sicherlich am besten sagen, ob Sequoiadendron heute forstwirtschaftlich interessant ist (Bauholz? Furnier? Zaunpfähle und Zaunlatten? Brennholz?).

Unten zur Abwechslung übrigens mal ein Bild ohne Mammutbäume

Stämmige Grüße,
Wolfgang

[Bakersfield]

Hallo Wolfgang,

sorry, Tina wollte ich nicht degradieren, die muss sich ja schließlich schon einen Wolf fahren...

Dass es eine Versuchspflanzung ist, hatte ich auch schon gedacht. Doch hätte mich interessiert, wie die Ausgangssituation war, welche Alternativen bestanden und welche Schlüsse daraus gezogen wurden.

Die Anpflanzungen in NRW sind mir alle bekannt, doch ist dort keine größere Hanglage dabei. Abgesehen vom Burgholz und da muss ich noch einmal hin...

Abschüssige Grüße,
Frank

[xandru]

Hallo,

Nun habe ich mal zwei Panoramas gebastelt – jeweils aus zwei Fotos.

Ausnahmsweise sind sie größer als 600×800. Aber bei solch einem Objekt darf das auch mal sein…

Objektive Grüße,
Wolfgang