Hallo,
am Wochenende hat nun das Treffen in Weinheim stattgefunden. Wie angekündigt, werde ich jetzt also etwas darüber berichten
Ich bin schon recht früh angereist, habe so am Vormittag die besonderen Bäume in Weinheim aufgesucht. Wie etwa den BM im Hermannsgarten (BHU 817 cm), die zweitdickste Libanon-Zeder (BHU 565 cm) Deutschlands und die vermutlich dickste Morgenländische Platane (BHU 538 cm), die bisher noch völlig Unbekannt war. Am späten Nachmittag haben wir uns dann am Exotenwald zu einem ersten Rundgang getroffen. Beim Treffen selbst waren wir leider nur zu dritt. Karlheinz, Kouta mit Frau und Kind, die am Sonntag jedoch anderweitig waren, und ich. Bei diesem Rundgang haben wir versucht den Bestand etwas zu selektieren. Dabei haben wir zu dritt jeweils mit dem Laser nach die höchsten BMs gesucht, teilweise auch schon vom Stativ aus gemessen. Am Sonntag um 10 Uhr hat dann die eigentliche Messaktion begonnen. Erfreulicherweise hat sich Walter (Odysseus) mit seiner Frau für ein paar Stunden bei der Messaktion mit angeschlossen. Gemessen haben wir dann bis kurz vor 18 Uhr, wobei wir konkret sechs Bäume vermessen haben. Dabei haben wir versucht, mit unseren technischen Möglichkeiten so genau als möglich zu messen.
Am schwierigsten gestaltete sich die Messung des UMs, dem mit
39,1 39,2 m vermutlich höchsten UM in Europa. Im Register ist ein UM in Weinheim mit 37 m registriert. Dieser steht im gleichen Bestand. Der UM mit
39,1 39,2 m steht aber mehr im Zentrum des Bestandes. Anhand der Messung des UMs möchte ich kurz mal aufführen, wie wir vorgegangen sind. Der Baum ist von keiner Seite aus komplett einsehbar. Zunächst haben wir eine erhöhte Position gesucht, von wo aus einwandfrei die höchste Spitze des UMs sichtbar ist. Dort haben wir dann mit dem Nikon-Laser auf Stativ die Höhe gemessen. Die Messung haben wir mehrmals durchgeführt, mit verschiedenen Personen und verschiedenen Lasern. Jeder von uns dreien hat ja ein Nikon. Danach haben wir einen Zwischenmesspunkt gesucht, von wo aus der obere Messplatz und der Baumstamm des UMs einsehbar ist. Vom Stativ des oberen Messplatzes aus haben wir dann mit einem Leica Disto D8, einem Entfernungsmesser mit optischem Laserstrahl und einer Genauigkeit von einem Millimeter, sowohl in der Entfernung als auch in der Höhe, die Höhendifferenz zum mittleren Messplatz gemessen. Danach haben wir dann das Stativ mit dem Leica so aufgebaut, dass die Höhe des mittleren Messplatzes und der Messlatte, die wir am Baumstamm aufgebaut haben, einzumessen ist. So hatten wir die konkrete Höhe vom Nullpunkt der Messlatte zur Spitze des UMs. Da der UM an einem Hang steht, war die letzte Messaktion dann die Bestimmung des Baumnullpunktes. Dazu haben wir am höchsten und am tiefsten Punkt des Stammes jeweils einen Messpunkt angebracht. Mit dem Leica haben wir dann wiederum vom Stativ aus von der Seite beide Höhenpunkte eingemessen. Die Hangneigung um den Stamm hat etwas mehr als 20 Zentimeter betragen. Bei den BMs waren das teilweise um die 80 Zentimeter. Als Baumnullpunkt, also der Nullpunkt für die Gesamthöhe, haben wir dann halbe Hanghöhe genommen. Die letzte Messung war dann die Einmessung der Messlatte im Bezug zum Baumnullpunkt. Die anderen fünf Bäume, drei BMs (max 53,5 m), zwei Flusszedern, haben wir direkt vom Messplatz aus zur Spitze und zur Messlatte am Baumstamm gemessen. Den Baumnullpunkt dann jeweils mit dem Leica.
Beide Abende haben wir dann bei einem gemütlichen Abendessen in der Weinheimer Innenstand ausklingen lassen. Letztendlich war es ein rundherum gelungenes und schönes Treffen.
Berichtende Grüße,
Rainer