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Autor Thema: Mammutbäume in Württemberg 1861  (Gelesen 2007 mal)

xandru

  • Gast
Mammutbäume in Württemberg 1861
« am: 20-Mai-2013, 09:15 »

Liebe Freunde der gigantischen Geschichte,

Eben stoße ich im Web auf die „Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg. Herausgegeben von dessen Redactionscommission […] Achtzehnter Jahrgang, […] Stuttgart. […] 1862“. Dabei handelt es sich offenbar um einen automatisch eingelesenen Scan von einem Frakturdruck, so dass ich beim Zitieren manche Buchstabenkombinationen stillschweigend korrigiere.

Das Buch beginnt mit dem „Bericht über die sechszehnte Generalversammlung den 24. Juni 1861 in Stuttgart“. Dort wurde ein Vortrag gehalten: „Ueber das Wachsthum der Wellingtonia gigantea. Von Kunstgärtner A. Hvass“ – der Name ist korrekt, er erscheint aber mehrfach in dieser Form, auch mit dem Vornamen Adolph. In Google ist Adolph Hvass ebenfalls leicht zu finden; ein Katalog verzeichnet sogar die Lebensdaten (1811–1867).

Hier die Zusammenfassung des Vortrags:
Zitat
Kunstgärtner A. Hvass theilte seine Erfahrungen über das Wachsthum der Wellingtonia gigantea mit und zeigte an schönen Exemplaren, wie die aus Samen gezogenen Pflanzen einen stärkeren und regelmässigeren Wuchs haben, als die, welche durch Stecklinge vermehrt werden. Diese Pflanze verdient nach seiner Ueberzeugung die grösste Aufmerksamkeit von Seiten der Forstwirthschaft, da es ausser Zweifel sei, dass sie in unserm Klima im Freien ausdauere. Die Kultur ist äusserst einfach und ganz den übrigen Coniferen analog; nur ist zu bezweifeln, ob der Samen im Freien keimen wird. Allein selbst wenn die erste Anzucht in Frühbeeten geschehen müsste, wie diess bis heute der Fall war, so lohnt es doch, dieselbe im grösseren Massstabe vorzunehmen, weil für die Bestockung einer bedeutenden Fläche verhältnissmässig sehr wenige Pflanzen erforderlich sind und man so lange bis sie gehörig erstarkt den übrigen Raum für andere Kulturen benützen kann. Ausserdem wächst der Baum rascher als alle übrigen Coniferen und muss demzufolge auch bald einen Ertrag gewähren. — Er richtet die dringende Aufforderung an sämmtliche Förster des Landes, unverweilt diesen für die künftigen Generationen so nützlichen Baum in unsern Wäldern zu pflanzen.

Wenn dieser Gärtner im Juni 1861 die Wuchsform verschiedener Bäume vergleichen konnte, dürften die Pflanzen mindestens anderthalb Jahre alt gewesen sein. Möglicherweise kam die Anregung für König Wilhelm, 1864 das berühmte Pfund Samen in den Staaten zu bestellen, über diesen Bericht und diesen Verein.

Historische Grüße,
Wolfgang
Gespeichert
 

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