Hallo Bernhard,
Die Sorge mit der Trockenheit habe ich mir anlässlich von
Lardiers gestellt; dort scheinen die Bäume ja auf einem Kalk-Plateau zu stehen. Die Bahnlinie folgt ja offenbar eher den Tälern; die stelle ich mir nicht ganz so trocken vor.
Ein optisches Sierra-Feeling hatte ich eher bei 1390 Metern über dem Meer in diesem unaussprechlichen
Angoustrine-Villeneuve-des-Escaldes in den östlichen Pyrenäen.
In der
Provence mit ihrem Hinterland leben zwar fast 5 Millionen Menschen, aber die Franzosen verzeichnen dort nur 15 Standorte vom Bergmammutbäumen. Vielleicht finden sich noch an anderen Bahnhöfen dieser Linie Mammutbäume. Aber im Großen und Ganzen ist das kein
Sequoiadendron-Gebiet. Auch für die Region Languedoc-Roussillon verzeichnet sequoias.eu zur Zeit nur 15 BM-Standorte. Aber dort leben auf fast der gleichen Fläche nur rund 2,5 Millionen Menschen.
Und da Mammutbäume in Europa Kulturfolger sind, muss man die Werte in Relation zu den Menschen setzen und nicht zu der Fläche. Im Augenblick sehen die Zahlen etwa so aus:
Alsace | | 176 / Mio. Ew. |
Lorraine | | 63 / Mio. Ew. |
Franche-Comté | | 59 / Mio. Ew. |
Champagne-Ardenne | | 25 / Mio. Ew. |
Languedoc-Roussillion | | 6 / Mio. Ew. |
Nord-Pas-de-Calais | | 4 / Mio. Ew. |
Provence-Alpes-Côte-d’Azur | | 3 / Mio. Ew. |
In den gemäßigten Zonen des französischen
Ostens wächst der Mammutbaum im Mittelgebirge gut. Die Champagne ist ein Ausreißer nach unten; vermutlich weil sie recht trocken ist. Das Elsass ist ein Ausreißer nach oben; das hat aber nicht unbedingt mit der zeitweiligen Zugehörigkeit zum Deutschen Reich zu tun, weil es dort auch ungewöhnlich viele BMs aus 185x und 186x gibt.
In den beiden Regionen am
Mittelmeer ist es klar, dass sich der BM nur im Gebirge wohlfühlt.
Merkwürdig ist, dass die beiden Départements im
Norden insgesamt ebenso arm an Mammutbäumen sind wie das Mittelmeergebiet. Fehlen dort einfach nur die Melder?
Interpretierende Grüße,
Wolfgang