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Fragen zu möglicher Neupflanzung eines MB
Ginkgo44:
Hallo allerseits,
durch das anstehende Fällen zweier Birken und einer Robinie (1 Birke war vor 3 Jahren abgestorben, nun die zweite, und die dritte ist auch schon dürr) entsteht Platz für Neues. Ich überlege, ob ein MB genug Platz hätte oder ob ich vielleicht lieber eine Sumpfzypresse oder einen 2. Tuya setzen sollte (1 ca. 15m hohes Exemplar steht schon in der Nähe). Die Situation: Das Grundstück ist eine ehemalige Königlich-preußische Oberförsterei, Bj. 1911, damals errichtet auf einem Stück Ackerland. Heute stehen hier teilweise parkartig sehr viele etwa 100 Jahre alte Bäume (sehr viele Spitzahornbäume, enorme Buchen, Stieleichen, Eschen, Linden, Roteichen etc....Der Boden ist reiner Sand (Schwemmland der nahen Elbe), doch der Grundwasserspiegel ist recht hoch (ca. 1,5m), wobei es sich sicher zum guten Teil um unter den Deichen durchdrückendes Elbwasser handelt, welches die Nährstoffe liefert. An der Oberfläche ist der Boden sehr trocken und ich mähe nur 1-2x im Jahr. Man kann also fast sagen, es handelt sich hier um "Hydrokultur". Der Platz für den Baum ist etwa 8m vom Gehsteig entfernt und jeweils ca. 12m von 2 Stieleichen und einem Spitzahorn, wobei diese (solitär) jeweils einen Kronendurchmesser von ca. 14 bzw 16m haben. Rein rechnerisch dürfte das "Fenster" also nur 5x5 m groß sein, wobei aber die Kronen locker aufgebaut sind. Ich selbst denke, daß der Raum zu klein ist, wünsche mir aber etwas Großes, möglichst Immergrünes und nicht zu sehr in die Breite Gehendes an der Stelle (Grundstücksecke). Eine Befürchtung wäre, daß der MB und/oder die umstehenden Bäume unten verkahlen.
Da ich schon über 60 bin, würde ich einen größeren Baum pflanzen wollen (max. 2000 Euro). Sobald es meine Zeit und das Wetter zuläßt, werde ich mal ein paar Bilder machen.
Bakersfield:
Hallo Gingko,
wie bereits zuvor von Anderen hier geraten, glaube auch ich, dass du einen BM grundsätzlich würdest setzen können. Doch die beste Wahl wird er wohl nicht sein.
Dagegen spricht das relativ kleine Fenster zwischen den Altbäumen und die erschwerten Bodenverhältnisse. Auf die Lichtarmut und die Kronenrivalität in späteren Jahren, könnte man höchstens mit einer schlankerwachsenden Sorte (Glaucum, Hazel Smith) reagieren. Ob das Licht allerdings reicht und der Jungbaum rechtzeitig das Grundwasser erreicht, um ausgedehnte Trockenperioden besser zu überstehen, steht auf einem anderen Blatt.
Gegen das Setzen eines älteren BMs spricht aus meiner Sicht ebenfalls der Boden. Wenn man einer älteren Untersuchung vom US-"National Park Service" (Reedly, 1985) glauben kann, dann hören BM-Sämlinge nach 6-8 Jahren damit auf eine Pfahlwurzel zu bilden. Wenn also dein großer, mehrfach verschulter Baum nur noch in die Breite wurzelt, weil sein genetisches Programm es nicht mehr anders vorsieht, dann wird er schon im ersten Sommer nach dem Umpflanzen in den Sandboden Gefahr laufen zu vertrocknen... :(
Skeptische Grüße,
Frank
P.S.: Welcher andere Baum besser geeignet wäre, das kann dir hier sicher auch jemand sagen, oder Community?... :)
xandru:
Hallo Frank,
Ich denke, du meinst nicht den BM 'Pendulum'. Dieser braucht zwar wenig Platz, wächst aber sehr langsam.
Du wirst jetzt doch nicht an die schnellwüchsige Metasequoia denken, oder ::)
Denkende Grüße,
Wolfgang
Bakersfield:
Hi Wolfgang,
bei der Meta würde ich mir auch Sorgen wegen der Trockenheit machen. Aber da kenne ich mich auch nicht so gut mit dem Wurzelwerk aus. Wenn der UM Grundwasseranschluss bekommt, sollte da auch nichts mehr schiefgehen, oder? Und die UM-Krone passt sich auch ganz schön zwischen den Eichen und dem Ahorn ein. Vielleicht gibt es im mittleren Bereich etwas Gedränge. Wer da auf ganz lange Sicht die Oberhand behält wird sich zeigen... :) Gibt es eigentlich eine schlanke UM-Sorte???
Aber vielleicht gibt es da ja noch "a little help from my our friends" von der Community... :-\ Ist da jemand? Halloooo.... ;D
IndieRundefragende Grüße,
Frank
Ginkgo44:
--- Zitat von: Bakersfield am 13-Juli-2012, 17:42 ---
Dagegen spricht das relativ kleine Fenster zwischen den Altbäumen und die erschwerten Bodenverhältnisse. Auf die Lichtarmut und die Kronenrivalität in späteren Jahren, könnte man höchstens mit einer schlankerwachsenden Sorte (Glaucum, Hazel Smith) reagieren. Ob das Licht allerdings reicht und der Jungbaum rechtzeitig das Grundwasser erreicht, um ausgedehnte Trockenperioden besser zu überstehen, steht auf einem anderen Blatt.
--- Ende Zitat ---
Sind die Sorten "Glaucum" und "Hazel Smith" spezielle schlank wachsende Züchtungen? Gibt es irgendwo Angaben zu Größe und Wuchsform /Durchmesser? Im Internet habe ich keine näheren Informationen und Bilder gefunden... Am Liebsten wäre mir aber ein immergrüner Baum, der nicht allzu mächtig wird, da es sonst irgendwann (nach meiner Zeit) zu eng werden könnte.
Eure Sorge wegen des trockenen Bodens hätte ich ja nicht. Ab ca. 50 cm Tiefe wird der Sand grob und feucht, und bei ca. 1,50 m steht das Elbwasser an. Bevor hier die Deiche perfektioniert worden sind, stand die ganze Gegend regelmäßig unter Wasser. An meinem Haus ist auf etwa 2,2m über dem Erdboden eine Wasserstandsmarkierung (1888)! Die Elbaue war vor der Eindeichung ein riesiges Feuchtgebiet mit mäandrierenden Elbarmen und Sandbänken. Wenn ich also einen größeren Baum pflanze, stoße ich ja schon mit dem Pflanzloch fast auf Grundwasser. Eine Sumpfzypresse würde hier sicher auch wachsen. Ein riesiges Exemplar steht übrigens am Eingang des Uniklinikums Hamburg-Eppendorf. Die hat mich sehr beeindruckt.
--- Zitat von: Bakersfield am 13-Juli-2012, 17:42 ---
Gegen das Setzen eines älteren BMs spricht aus meiner Sicht ebenfalls der Boden. Wenn man einer älteren Untersuchung vom US-"National Park Service" (Reedly, 1985) glauben kann, dann hören BM-Sämlinge nach 6-8 Jahren damit auf eine Pfahlwurzel zu bilden. Wenn also dein großer, mehrfach verschulter Baum nur noch in die Breite wurzelt, weil sein genetisches Programm es nicht mehr anders vorsieht, dann wird er schon im ersten Sommer nach dem Umpflanzen in den Sandboden Gefahr laufen zu vertrocknen... :(
--- Ende Zitat ---
Das kann ich mir nicht vorstellen. Wird der Baum nicht genau dahin wurzeln, wo er das findet, was er braucht?
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