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Autor Thema: Österreich, Schloß Grünbichl in Kilb, 1860iger  (Gelesen 2762 mal)

piju

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Grüß euch, liebe Mammutgemeinde.

Dieser Baum hat bereits zwei Mal sein stolzes Haupt dem Blitz geopfert.

Graf Grünbichl (er ist fast 90 Jahre alt) hat diesen Besitz erst nach 2000 erworben und mit viel Liebe zum Detail restauriert.
In den Park wurde enorm viel Arbeit gesteckt, nötige Rodungen und kaum Neupflanzungen wurden getätigt. Jeder, der noch bestehenden etwa 240 Bäume, trägt eine kleine Nummernplakette, in einem Register namentlich eingetragen.
Er ist erfreut, dass sich erstmals jemand für seinen Mammutbaum interessiert, hört gespannt auf meine Erzählungen und Beschreibungen. Beinahe verärgert erzählt er, dass jemand, der ihm die Anpflanzung neuer – heimischer Bäume anbot, seine Baum-Schönheit als „Unkraut“ bezeichnet habe. Er ist auf jeden seiner Bäume stolz, der Mammut steht aber ganz oben auf der Liste und ich darf die Bezeichnung „Mammutbaum“ in seinem Register mit dem richtigen Namen ersetzen.
Sturm Kyrill (2008) hat ihn damals an die 30 Bäume gekostet, erzählt er, und bereits zwei Mal hat der Blitz in den Mammut eingeschlagen, er habe sicher an die 10 Meter Höhe dadurch verloren, meint der Graf, der Baum erhole sich aber jedes Mal wieder.
Fest steht, dass der Baum mit Sicherheit an einem der höchsten Punkte im Ort Kilb steht.

Der Baum hat eine Ast-Spannweite von 15 Metern.
Sichtbare Wurzelausläufer auf 10 m Entfernung vom Stamm.
Sockelumfang: 8.5 m
Umfang in 1.3 m Höhe: 5.8 m
Durchmesser in 1.3 m Höhe: 1.85 m
Baujahr: 1860 laut Auskunft des Grafen
Höhe des Baumes zur Zeit etwa 26 m

lg Judith
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piju

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Re: Österreich, Schloß Grünbichl in Kilb, 1860iger
« Antwort #1 am: 18-Juli-2012, 07:03 »

Zusatz:
Auszug aus meinem schlauen Buch:

„An Reiz wird dieses Schloß außerordentlich durch den im neuesten Geschmacke angelegten englischen Garten gehoben, darin sich ein Gärtnerhaus, ein sehr reichhaltiges Glashaus mit den schönsten und verschiedenartigsten exotischen Gewächsen, ein Gartensalon, dann ein an einem Teiche angelegtes Badhaus und mehrere andere kleine Bauten befinden.
Die Beamtenwohnungen, der Meyerhof und die übrigen Wirtschaftsgebäude sind von dem Schlossgebäude selbst durch einen Schlosshof, durch den Garten und durch die Auffahrt zum Schlosse getrennt. Die ganze Anlage überhaupt, sammt dem Schlosse, können wir als ein schönes Ganzes darstellen welches dem Beschauer höchst anziehend erscheint“, meint SCHWEICKHARDT im Jahr 1836 über das Schloß Grünbühel in Kilb und seinen Park.
 Im Franziszeischen Kataster von 1821 sind westlich und südlich des vierflügeligen Schlosses landschaftlich formulierte Gartenpartien ausgewiesen. Der heutige Schlosspark wurde jedoch wohl gleichzeitig mit dem Schlossumbau um 1830 angelegt.
Der Schlosspark zählt zu den interessantesten Landschaftsgärten des frühen 19. Jhdts ……

Demnach müsste ich wohl das Baujahr des Mammuts korrigieren, aber die Historie sagt uns, dass erst ab etwa 1850 die ersten Pflanzen nach Europa kamen.

Wie seht ihr die Sache?

Lg Judith
« Letzte Änderung: 18-Juli-2012, 07:05 von piju »
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Kiefernspezi

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Re: Österreich, Schloß Grünbichl in Kilb, 1860iger
« Antwort #2 am: 18-Juli-2012, 11:07 »

Der Baum wurde nachträglich gepflanzt. Schon vor der Entdeckung und der Vermarktung der Mammutbäume waren Parks dieser Art populär. Aber es ist eben nicht möglich gewesen, einen Mammutbaum zu pflanzen, bevor die ersten Samen Europa erreicht haben.
Außerdem ist auch kein Mammutbaum der Auslöser für den Bau eines Schlosses oder die Errichtung der Parkanlage gewesen.

Viele Grüße

xandru

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Re: Österreich, Schloß Grünbichl in Kilb, 1860iger
« Antwort #3 am: 18-Juli-2012, 11:12 »

Hallo Judith,

Das ist ganz klar ein außergewöhnlicher Fund :)

Das Jahr 1853 gilt bisher als Eckpunkt; damals kamen die ersten Bergmammutbäume auf die britischen Inseln. Ohne sehr harte Beweise werden wir dieses Datum kaum in Frage stellen können.

Die Wikipedia weiß von einem Brand im Jahre 1866. Vielleicht meinte der Besitzer eben nur ungefähr 1860?

Punktuelle Grüße,
Wolfgang
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