Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Mammutbäume melden
ID15041, ID15042 und ID15043 in Gengenbach Haigerach
xandru:
Hallo Frank,
Einen wichtigen Aspekt hat Ralf schon genannt: Die Jahreszahl.
Auch der Standort im Tal bei einem Forsthaus ist für die Wilhelma-Saat untypisch. Es handelte sich in der Regel um forstwirtschaftliche Versuchspflanzungen (außer in der königlichen Sommerfrische Bad Wildbad). Meist stehen sie in alten Pflanzgärten, in der Regel sogar oben auf der Höhe. Letzteres schafft inzwischen Probleme mit Gewittern, sofern die Mammutbäume nicht mit Douglasien vergesellschaftet wurden.
Nächster Punkt: das Territorium. Alle Wilhelma-Standorte bei uns im Register stehen auf württembergischem Boden (siehe Wiki). Einzig der Baum in Heiligenberg in Baden wird bei uns teilweise als Wilhelma-Baum gehandelt (ID 8506). Das glaube ich aber nicht, weil in Sichtweite der Mainau eine Herkunkft von dort viel wahrscheinlicher ist (so wie wir es auch von den Überlinger Veteranen annehmen dürfen).
Zudem hieße es Eulen nach Athen tragen, hätte der württembergische König Karl denn den badischen Großherzog Friedrich mit Mammutbäumen beglücken wollen. Mindestens die ID 4821 auf der Mainau dürfte mit 1864 älter sein; auch einige Gewächse in Baden-Baden stammen aus den Jahren 1860 und 1863. Angesichts des Kulturgefälles hätte es allenfalls umgekehrt sein können: nämlich dass der Württemberger sich hat vom Badener inspirieren lassen. Allerdings hat der Badener als Baumfreund eher Parks angelegt und der Württemberger vor allem den wirtschaftlichen Nutzen untersuchen lassen.
Ein letzter Punkt ist die Verbreitungsrichtung der Bergmammutbäume (siehe Wiki). Dies wäre ein sehr lohnendes Forschungs-Thema! Denn als Fixpunkte sind mir bekannt die britischen Inseln (1853), das Elsass (1856), Baden (1860) und Württemberg (1864). Einzelne Bäume könnten falsch eingeordnet sein*; andere sind vielleicht als britische Mitbringsel zu verstehen – etwa Thal (SG) EU-ID 13. Jedenfalls bliebe die Herkunft der Bäume in Kleve, Bad Harzburg und Bad Kreuznach** noch zu untersuchen.
Skizzierende Grüße,
Wolfgang
* Bei Althütte (ID 477 und ID 7887) bekommt die Jahreszahl 1858 bei mir ein ganz dickes Fragezeichen.
** Hatte Bad Kreuznach (ID 1762 und ID 13736) um 1856 etwa Besuch aus dem englischen Königshaus?
RalfS:
Hallo Wolfgang
ganz schön umfangreiche Skizze. ;D
Das mit der Verbreitungsrichtung war mir neu.
Kurz gefaßte Grüße
Ralf
xandru:
Hallo Ralf,
Den ersten Hinweis hat Micha D. gegeben. Demnach sollen die frühesten Mainau-Bäume aus einer Baumschule im Elsass stammen.
Anfang Mai hat das der Spezialist, der uns geführt hat, auch bestätigt. Er nannte als Herkunft eine Baumschule in Bollwiller, etwa 1860. Immerhin hat die ehemalige Baumschule Baumann (1624–1980) sogar einen eigenen Artikel in der französischen Wikipedia.
Der Hinweis auf ehemals 6 Bergmammuts von 1856 im Raum Ribeauvillé steht auch erst seit Oktober 2011 im Forum – und der dort erwähnte Baum im Wald EU-ID 3057 ist wohl auch erst seit unserem Besuch diesen April wirklich solide dokumentiert. Obwohl er einige Hundert Meter weit auf der Markung von Riquewihr steht, wird er dutzendfach im Web zitiert (http://www.google.de/search?q=ribeauville+sequoia+1856&ie=utf-8&oe=utf-8&aq=t&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a&channel=fflb).
Der 1856er in Riquewihr (EU-ID 3236) ist im Web bedeutend leichter nachweisbar (http://www.google.de/search?q=riquewihr+sequoia+1856&ie=utf-8&oe=utf-8&aq=t&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a&channel=fflb). Aber auch dieser war vor meiner Recherche diesen Februar sowohl bei uns im Register als auch bei sequoias.eu noch unbekannt.
Somit ist klar, dass das Elsass bereits vor 1860 ein richtiges „Nest“ von Bergmammuts war. Wahrscheinlich lassen sich bei weiterer Recherche dort noch mehr Bäume in diese frühe Zeit einordnen.
Optimistische Grüße,
Wolfgang
Bakersfield:
Hallo Wolfgang,
ich wollte hier keine Lawine lostreten... ;)
Ich fühlte mich nur an den Hofstetter Baum erinnert, der ja von der Wilhelmasaat stammen soll, einzeln an einem ehemaligen Forsthaus (und Jagdschloss) steht. Außerdem hatte ich gesehen, dass Gengenbach zu Baden-Württemberg gehört.
Weiter reicht(e) mein Forscherdrang nicht.
Grüße,
Frank
RalfS:
Hallo Frank
Gengenbach gehört ganz eindeutig zu Baden.
Hallo Wolfgang ;)
Grüße
Ralf
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln