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BM stirbt?!

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Chris1983:
Also Rote Spinne macht viel kaputt etliche Kakteen mussten schon darunter leidern, aber derartige
Frasgänge sind mir neu. Ich wage fast zu Behaupten, dass die Rote Spinne eigentlich immer dann
irgendwo zu finden ist, wenn der Baum bereits abgestorben ist.
Wichtig wäre Exemplare aufheben und Gefälltes am besten Verbrennen, so kann der Schädling schon
nicht mehr aus dem Totholz auf gesunde Bäume überspringen. Dass die Schlangenhautkiefer schaden genommen
hat wundert mich schon sehr, da sie ja eine sehr dicke Rinde hat und auch sehr tolerant gegenüber dem Boden ist.
Hitze, Trockenheit über längere Zeit eigentlich kein Problem ...

Ich stelle allerdings fest, dass ich dieses Jahr auch seit Beginn unglaublich viele Pilze im Garten habe, was das für
Teile sind, weiß ich nicht und Lausbefall ist an jeder Weide, Apfel, Birne und noch viele mehr.
Kiefern werden angesaugt, aber denen passiert normalerweise nicht, hab gleich mal Päckchenweise Florfliegen Larven gekauft
und verteilt... dieses Jahr hat es in sich, der viel zu warme Winter war auch noch zu kurz, dann kein Niederschlag im Frühjahr und
fertig ist der Ungeziefer Salat...
Abwartende was im Jahr noch so passiert


Viele Grüße

Chris

Tuff:
Lorenz,

Der Baum hat nicht nur Drehwurzeln, sondern - für seine Größe - praktisch gar keine. Der 'Ballen' ist viel zu klein und viel zu dicht, und die Starkwurzeln scheinen zu fehlen (es sei denn man sieht es bloß in dem Foto nicht), die sollten bei einem Baum dieser Größe eigentlich bis zu 5cm dick sein (am Wurzelansatz.) und mindestens 5m weit reichen.

Das ist ein typisches Bild für Heister die zu spät ausgetopft werden. Mit 1,80 Größe hätte der Topf vermutlich eigentlich ein 500 Liter Kübel sein müssen...

Der Baum wächst zwar, aber es dauert Jahre, vielleicht Jahrzehnte, bis die Wurzeln aus ihrem 'Trauma' ausbrechen. In dieser Zeit ist der Baum besonders durch Trockenheit oder Wühlmäuse (die hier auf engstem Raum praktisch die ganze Wurzelmasse erwischen) gefährdet.

Eine andere Möglichkeit ist ein schlecht belüfteter (staunasser) Boden, in dem sich die Wurzeln nur im Pflanzloch entwickeln konnten.

Das Schadbild könnte dann also sekundär durch Wühlmäuse bedingt sein, die die Ausbildung von weitverzweigten Starkwurzeln immer wieder zurückgeworfen haben. So bleibt es beim kleinen, dichten Wurzelballen. Quasi ein unterirdischer Heckenschnitt...

Sind die anderen Koniferen unter ähnlichen Bedingungen gepflanzt worden (Heister im Topf) ?

Der Frostschaden wäre demnach der 'tertiäre' Schaden, und der Milbenbefall käme bloß noch obendrauf. Diese Milben ernähren sich normalerweise von Pflanzensäften grüner Blätter, einem gesunden Mammutbaum sollten sie eigentlich nichts anhaben können.

Wenn man Topfpflanzen kauft, sollte man die Wurzeln sorgfältig auseinanderdröseln und in einem eher flachen, nicht zu tiefen Pflanzloch seitlich ausbreiten, wie sie normalerweise wachsen würden. Unter der Baummitte würde sich dann ein 'Gupf' befinden, also ein kleiner Hügel im Pflanzloch von dem die Wurzeln heruntergleiten. Die Wurzeln dürfen nicht von unten nach oben 'krakenartig' wachsen, das mindert die Sturmfestigkeit. Bei staunassem Boden hilft es dein Baum erhöht zu Pflanzen, im Extremfall auf einen kleinen Hügel.

 

Benzlette:
Hallo,

ich habe leider keine Tiere aufgehoben, weil ich Angst vor Überspringen auf den gesunden Baumbestand hatte. Ich habe aber den Stamm der abgstorbenen Blautanne noch im Holzschuppen, werde da mal heute nachschauen. Die hatte ich ein paar Wochen vorher gefällt, weil auch eingegangen. (Vielleicht dort der Zusammenhang. Jetzt ist auch noch eine Mädchenkiefer im Vorgarten braun geworden :'(, der ist aber gute 150m weg. Daneben freuen sich Krüppelkieferarten bester Gesundheit??!!   
Ich habe jetzt den Link dieses Threads einem Arbeitskollegen gemailt, der Förster und einen Baumschulspezi in der Familie hat, vielleicht können die etwas sagen. Werde dann gleich berichten.
Folgeschädlinge könnte es ja auch sein, aber letztes Jahr waren die Bäume noch top in Schuß, bei den Fraßgängen muss das aber sonst schon länger gehen.

Benzlette:
Hallo Tuff,

der BM war im Topf, die anderen waren Ballenware aus einer anderen Baumschule und kleiner als der BM. Das der BM zu spät umgetopft wurde hatte ich auch schon im Verdacht. Werde deshalb beim nächsten Baum, auch versuchen ein bestmögliches Exemplar zu erwischen und unter bestmöglichen Bedingungen einzupflanzen.

Vielen Dank für die Anteilnahme und Tipps hier von allen, ein wirklich gute Community hier.

Gruss Lorenz

Tuff:
Lorenz,

Sorry, daß ich darauf nicht eingegangen bin, aber ich konnte in den Bildern einfach keine Löcher erkennen, und in dem Rindenfoto sieht es eigentlich nach normalem Bast aus.

Wenn es tatsächlich insektenbedingte Löcher gibt, kann das sehr gut die Todesursache gewesen sein. Es gibt eine Menge Käferarten (etwa der Lineatus, oder Prachtkäferarten) die Koniferen vernichten können. In der Regel suchen die sich eher die geschwächten Bäume aus (weil Bäume unter Wasserstress nicht so gut Harz produzieren können). Bei 'Exoten' ist allerdings alles möglich, auch daß sie bevorzugt befallen werden oder keine Abwehr haben.

Um das aufzuklären, könntest Du ja mal ein Makro-Foto von den Löchern hochladen und das Holz ansägen so daß man Fraßgänge sieht .

Ein junger Baum kann sich mit großer Wuchskraft entwickeln, trotz bereits etabliertem Schaden. Je größer er wird, desto mehr 'Infrakstruktur' hat er zu unterhalten, und desto kritischer wird das labile Gleichgewicht. Er sieht aber noch schön grün aus. Insbesondere Mammutbäume machen bis kurz vor dem Abgang immer noch lange Gipfeltriebe. Dann kommt das Jahr X, mit einer Trockenzeit oder Winterdürre.

Gegen Käferbefall kann man nicht viel machen, außer den Baum so gesund wie möglich erhalten: Gute Wasserversorgung, und gute Belüftung im Boden. Gue Kaliumversorgung ist für den Bergmammutbaum besonders wichtig. Allzurascher Wuchs ist nicht förderlich, also nicht zuviel düngen, vor allem nicht Stickstoff und und generell nicht mehr im Herbst, und im Herbst auch nicht mehr gießen (außer bei kritischer Dürre.)

Bei Käferbefall empfiehlt es sich, alle stark befallenen Bäume restlos zu vernichen, um eine Ausbreitung einzudämmen. Am besten an Ort und Stelle verbrennen, und die Asche zu den anderen Bäumen tragen, dann hat man gleich die Kaliumdüngung.

Zu Wühlmäusen gibts hier im Forum einen eigenes Thema.

Ich würde generell nur kleine Pflanzen kaufen, dann hat man nicht so große Probleme mit dem Wurzelballen. Dennoch ein riesiges Pflanzloch machen, mit luftigem Substrat füllen, Baum aber nie zu tief pflanzen.

Bäume die aus einer geschützten Baumschule kommen, muß man vorsichtig an das neue Klima gewöhnen, also nach dem Pflanzen erstmal vor zuviel direkter Sonne schützen, im Winter auch vor direktem Frostwind. Und nicht zuviel düngen !! Die Wurzeln brauchen auch einen Anreiz, überhaupt in die Ferne zu wachsen. Nur weitstreichende Wurzeln können (beim Altbaum) ein großes Feuchtevolumen anzapfen.

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