Hallo,
Der Baum heißt
ID 14526. Hier kommt ein Bild des Stammes. Wenn ich mir die Dicke der Seitenäste anschaue, sind wir wahrscheinlich recht weit weg von der Kaiserzeit. Laienhaft und unverbindlich würde ich ihm 1930 bis 1950 geben, vielleicht sogar nur 1955. Man müsste mal sehen, was vor dem Krieg dort stand; da war diese Straße sicherlich für den Handel und Wandel des Städtchens von zentraler Bedeutung. Vielleicht ist das Grundstück jetzt unbebaut, weil es sich um eine Kriegsruine handelt?
Im Gebirge – und hier sind wir auf rund 675 Höhenmetern – wachsen die Bergmammuts nach meiner Beobachtung allerdings langsamer, werden aber auch dicker.
Ein Durchmesser in Brusthöhe von 1,60 wäre an einem dürftigen Standort ein mickeriger Baum aus der Wilhelma-Saat von 1865 oder sonst ein würdiger 18xx-Baum. Zum Vergleich verweise ich auf die
ID 8875 in der Nähe des Freudenstadter Landratsamts: der hat richtig dicke Äste und kräftig aufstrebende Ast-Spitzen („Löckchen“) bei einem insgesamt zerzausten Erscheinungsbild.
Der Gesamteindruck, der Habitus spricht jedoch in diesem Fall für deutlich weniger als 100 Jahre: reine Kegelform, dünne Äste, keine Löckchen.
Das zweite Bild erzählt die innere Geschichte des Baumes. Er hat ganz klar einmal einen Kronenschaden abbekommen; möglicherweise wurde er vom Blitz getroffen und die senkrechte Störung an der Nordseite des Stammes gehört zu diesem Schaden.
Außerdem entwickelt er ganz oben zwei Spitzen. Dies sieht aber weniger nach einem Blitz-Schaden. Möglicherweise wieder ein Fall von Schäden durch ansitzende Vögel?
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