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Autor Thema: Weihnachtszeit in Wermelskirchen (BM von 1870)  (Gelesen 18763 mal)

Mick Rodella

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Weihnachtszeit in Wermelskirchen (BM von 1870)
« am: 19-Dezember-2011, 22:02 »

Hallo Baumfreunde,

nach dem traurigen Verlust des blitzgeschädigten "Weihnachts-BM" in Zell (ID 113) ist dieser Baum in Wermelskirchen (NRW) also der größte lebende Weihnachtsbaum im Land.

Dieses Naturdenkmal (gepflanzt 1870!) ist zwar etwas kleiner (26/1.53m), aber trotz fehlender Spitze ein sehr schöner Baum. Er soll vor Kyrill über 30 m gemessen haben...
« Letzte Änderung: 21-Dezember-2011, 17:42 von Mick Rodella »
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Mick Rodella

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Re: Weihnachtszeit in Wermelskirchen (BM von 1870)
« Antwort #1 am: 19-Dezember-2011, 22:05 »

Die "Mammutkiefer" (wikipedia) wird im Ort wie ein Heiligtum verehrt, als die Verwaltung im Jahr 2008 aus Kostengründen bläuliche LEDs statt der Glühbirnen einsetzen ließ, gabs richtig Ärger.

Jetzt erstrahlt der Baum also auf Wunsch der Bürger wieder im warmen Licht, was natürlich besser zum BM passt.

Mir war so, als ob der Baum schon mal im Register stand? Versehentlich gelöscht?
Wie auch immer, er erfreut sich auch mit 141 Jahren noch bester Gesundheit.

Obere Remscheider Str. Ecke Carl-Leverkus-Str.

vorweihnachtliche Grüße,
Micha
« Letzte Änderung: 21-Dezember-2011, 17:46 von Mick Rodella »
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Alexander

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Re: Weihnachtszeit in Wermelskirchen
« Antwort #2 am: 19-Dezember-2011, 22:30 »

Hallo Micha,

Ein wunderbarer Baum und auch wunderbare Fotos. Da bekommt man weihnachtliche Gefühle.  :)

Viele Grüße aus dem Vorharz
Alex  :)
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"Das Leben beginnt an dem Tag, an dem man einen Garten anlegt." (Chinesische Weisheit)

 „Hab Ehrfurcht vor der Pflanze, alles lebt durch sie!“

Mick Rodella

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Re: Weihnachtszeit in Wermelskirchen (BM von 1870)
« Antwort #3 am: 21-Dezember-2011, 17:49 »

Danke, Alex – Komplimente vom Foto-Fachmann hört man gerne ;)

Hier noch ein Schnee-Bild. Vielleicht besser fürs Register...

LG Micha
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DerAchim

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Re: Weihnachtszeit in Wermelskirchen (BM von 1870)
« Antwort #4 am: 21-Dezember-2011, 17:57 »

Geiles Teil Micha !!  :) :)
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Zu fällen einen schönen Baum braucht´s eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenkt es, ein Jahrhundert.

-Eugen Roth-

heiquo

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Re: Weihnachtszeit in Wermelskirchen (BM von 1870)
« Antwort #5 am: 26-November-2012, 23:32 »

Aus der Mammutkiefer ist jetzt nen Metasequoia gigantea geworden, nun mit LED`s  zu Weihnachten.

In 2011 hat er nach Blitzeinschlag 9 Meter verloren, nun immer noch 26m Höhe.

Liest du hier ;):
http://www.rga-online.de/rga_101_110187926-2-_Imposante-Wellingtonie-an-der-Carl-Leverkus-Strasse-erneut-vermessen.html
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TaunusBonsai

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Re: Weihnachtszeit in Wermelskirchen (BM von 1870)
« Antwort #6 am: 27-November-2012, 07:01 »

Hehe,

Zitat
das steinalte Gehölz

vielleicht sollte man der Gemeinde neben der korrekten botanischen Bezeichnung mal vermitteln, dass der nicht steinalt, sondern im Grunde im Kindergartenalter ist ...


junger Gruß aus'm Taunus vom Ralf
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Tuff

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Re: Weihnachtszeit in Wermelskirchen :: ID17530
« Antwort #7 am: 31-Januar-2014, 23:52 »

Weihnachten ist zwar schon vorbei, aber erstens hat es noch nicht richtig geschneit und zweitens: Möchte ich euch den Geschwisterbaum des Weihnachtsbaumes vorstellen.

Ottos jüngste Meldungen aus Wermelskirchen brachten mich dazu eine Notiz von mir wieder herauszukramen. Sie stammt aus dem September 2012, in dem ich zufällig auf dem Weg zum Busbahnhof in Wermelskirchen diesen BM fand. Weil er auf extrem flachgründigem Boden (Grundgestein sichtbar) ein interessantes Wurzelwerk zeigte, wollte ich unbedingt ein paar Fotos machen und das Alter wissen, daher klingelte ich bei einem Herrn Weber, der, wie sich herausstellte, selber schon in respektablem Alter, ein Urenkel von Carl Leverkus ist, dem Gründer und Namenspatron der Stadt Leverkusen.

Wie auch immer, der Deal war einfach: Ich durfte den Baum untersuchen, musste mir aber bei einer Tasse guten Tees einige wirklich interessante Anekdoten aus dem Familienarchiv anhören ;) glücklicherweise hatte ich es nicht eilig, und es hat wirklich Spaß gemacht.

Leider sind meine Notizen von damals nur spärlich und beschränken sich auf wenige Details zum Baum. Ich hatte wie so oft vor alles hinterher ordentlich aufzuschreiben, und wie so oft kam es dann nicht mehr dazu. Heute kann ich nur noch wenig aus dem Gedächtnis rekapitulieren, das Folgende ist daher ohne Gewähr. Auch die Umfangmessung (wie so oft auf irgendeinen Zettel) ist inzwischen leider unauffindbar.

Der Baum steht in der Viktoriastraße 3 im parkartigen Vorgarten einer kleinen Villa. Geschätzter Durchmesser circa 1,30m, Höhe > 20m. Wer sich wagt kann ja versuchen das Foto unten auszuwerten.

Die Story geht wie folgt:

Gegen 1870 hat ein Urgroßvater von Herrn Weber (aus der Leverkus-Familie) einen schon >3m großen Baum "aus Kanada" kommen lassen und an den damaligen Familiensitz gepflanzt. Ein weiterer, kleinerer Baum aus derselben Lieferung wurde an die Obere Remscheider Str. gepflanzt (heute 'Weihnachtsbaum').

Der erste Baum wurde 30 Jahre später mittels Pferdefuhrwerk in die Viktoriastr. 3 verpflanzt (!). Das dortige Haus wurde um 1900 von einem Sohn von Carl Leverkusen gebaut "mitten im Ackerland". Der Standort des Baumes ist jedoch extrem flachgründig (anstehendes Grundgestein). Herr Weber erwähnte daß beim Bau einer (Industrie-)Eisenbahntrasse in ca. 50 m Entfernung Wurzeln diese Baumes vorgefunden wurden.
« Letzte Änderung: 01-Februar-2014, 00:55 von Tuff »
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Tuff

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Re: Weihnachtszeit in Wermelskirchen :: ID17530
« Antwort #8 am: 31-Januar-2014, 23:53 »

Im kleinen Park-Garten steht er vergesellschaftet mit einem großen Lebensbaum und einer heute im Vergleich sehr klein wirkenden, aber uralten Blautanne, sowie etlichen teils stattlichen Laubbäumen. Der Wert der drei Koniferen wurde übrigens 1970 auf 30.000 DM geschätzt, warum habe ich leider vergessen.

[Ein weiterer BM wurde ebenfalls um 1870 im Park des Hotels zur Eiche (Schumacher'sche Villa) gepflanzt. Hier sind meine Aufzeichnungen aber unklar, evtl. meinte er mit 1870 nicht diesen Baum.]

Sollte ich jemals wieder nach Wermelskirchen kommen, möchte ich Herrn Weber noch einmal besuchen. Ich hoffe ich kann dann noch einiges berichtigen was ich hier möglicherweise falsch wiedergebe.

Ansicht von der Viktoriastraße aus:
« Letzte Änderung: 01-Februar-2014, 21:54 von Tuff »
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Bakersfield

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Re: Weihnachtszeit in Wermelskirchen (BM von 1870)
« Antwort #9 am: 01-Februar-2014, 10:13 »

Hallo Tuff,

Hammerbaum... 8) Und noch nicht registriert... :o Da wird der Otto sich aber ärgern, dass er dir nicht zuvorkommen konnte. Bestimmt packt er schon sein Zeug zusammen, um nachzusehen, ob der dritte 18xx-BM noch existiert... ;)

Wurzeln 50 Meter vom Stamm entfernt sind schon mal ein Wort. Habe ich hier bei uns noch nie gelesen, liegt dann aber eindeutig an dem extrem dünnen und steinigen Oberboden dort. Heftig wenn man sich das in alle Himmelsrichtungen vorstellt.

Viele Grüße aus'm WML,
Frank
« Letzte Änderung: 01-Februar-2014, 21:31 von Bakersfield »
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Michael D.

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Re: Weihnachtszeit in Wermelskirchen (BM von 1870)
« Antwort #10 am: 01-Februar-2014, 13:41 »

Hallo,Tuff !

Schöner BM ! Interessant finde ich es immer,wenn es um die Bäume noch historische Geschichten zu erzählen gibt.Auch wenn ich an der Verpflanzungsaktion leise Zweifel habe ???... Einen 30jährigen BM per Pferdefuhrwerk zu verpflanzen hört sich schon recht abenteuerlich an (erinnert mich an Bad Liebenstein).

Historische Grüße ! Michael
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John Muir:Zweifellos würden diese Bäume gutes Nutzholz abgeben,sobald sie einmal durch ein Sägewerk gegangen wären,so wie George Washington,wäre er durch die Hände eines franz. Küchenchefs gegangen,sicherlich einen wohlschmeckenden Braten abgegeben hätte.

Tuff

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Re: Weihnachtszeit in Wermelskirchen (BM von 1870)
« Antwort #11 am: 01-Februar-2014, 15:30 »

Naja, ob die Wurzeln wirklich vom BM waren sei dahingestellt. Aber diese Leute dort sind vom Schlag her industrielle Techniker, und kritisches analytisches Denken gewöhnt. Grundlos werden die das nicht behaupten.

Die Umpflanzaktion halte ich für plausibel. Wir sprechen hier vom Leverkus Clan, der um die Jahrhundertwende bereits sehr wohlhabend und mächtig war. Industrielle Großanlagen aufbauen oder umsetzen war für das Familienunternehmen um 1900 schon Alltag.

Aus dem Unternehmen von Carl ging übrigens die Bayer AG (Leverkusen) hervor, ein globaler Konzern mit über 110.000 Mitarbeitern. Leute wie diese haben schon vor 1900 die Wuppertaler Schwebebahn gebaut, und zwar nicht als Touristenattraktion sondern als städtisches Transportmittel, von der Grundidee etwas so zukunftweisendes das man es bis heute sonst nur noch in Japan findet (als moderne Monorail). Heute würde man in allen großen Städten solche Bahnen bauen wenn man nur das Geld hätte.

Also, einen läppischen 10 Tonnen Baum umsetzen war für diese Leute wohl eher eine Fingerübung, und Ehrensache.
« Letzte Änderung: 01-Februar-2014, 15:32 von Tuff »
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Tuff

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Re: Weihnachtszeit in Wermelskirchen (BM von 1870)
« Antwort #12 am: 01-Februar-2014, 15:40 »

Ja, es wäre schön wenn Otto noch weitere 1870er finden würde ! Überhaupt sollte es dort auch viele jüngere Taxodiaceen geben, schließlich treibt die relativ große Baumschule Bosmann dort schon seit 40 Jahren ihr Unwesen und es gab in der ganzen Gegend früher eigentlich auch eine Menge kleiner Baumschulen.
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Bakersfield

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Re: Weihnachtszeit in Wermelskirchen (BM von 1870)
« Antwort #13 am: 01-Februar-2014, 15:41 »

Hi Micha(s),

die Geschichte mit dem BM auf'm Pflanzwagen liest man häufiger, wenn es um die Entstehung der Villen- und Schlossparks geht.

War wohl wirklich ein Routinejob. Im Zusammenhang mit der Villa Hügel von den Krupps in Essen habe ich gelesen, dass reihenweise alte Laubbäume auf den Hügel verpflanzt wurden, damit der Wald drumherum schon zu Lebzeiten etwas hermacht... ;)

Viele Grüße,
Frank
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Otto

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Re: Weihnachtszeit in Wermelskirchen (BM von 1870)
« Antwort #14 am: 01-Februar-2014, 20:57 »

hallo Leute,

als ich gestern durch den Ortsteil Hünger ging, sah ich von weitem Richtung Wermelskirchen ein paar verdächtige Spitzen.
Aber bei ca. 20km Fußweg war ich nicht so wild auf einen mehrere Kilometer langen Umweg.

Ich dachte, im Frühjahr oder Sommer mit der Frau einen schönen Ausflug machen, auch Richtung Dhünn oder Altenberg, wäre zwei Fliegen mit einer Klappe.

Beim heutigen Regen war ich nur kurz in Vohwinkel, 15min Fahrtzeit, die BM an der Autobahn, die mir schon dauernd ins Auge fielen, endlich einzugemeinden.

Gruß Otto
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