Guten Morgen zusammen,
Der „Einsame von Kressbronn“ (
ID 7797) beherrscht tatsächlich das Ortsbild. Doch ganz so einsam ist er nicht. Auf der Suche nach einer Zufahrt zum Großen hat Tina nämlich hundert Meter weiter nördlich einen Kleinen entdeckt, der jetzt auf den Namen „
ID 14433“ hört.
Über das Alter des großen Baumes wissen auch die Besitzer nichts Genaues; die Rede war von „etwa 1900“. Ich neige zu der Vermutung, dass er
eher in Richtung 189x geht als in Richtung 1910. Er hat nämlich in Kopfhöhe mehrere weit ausladende Äste, die sich einige Meter fast waagrecht nach außen winden, um am Ende einen 90°-Bogen nach oben zu beschreiben. Andere Äste beginnen in einigen Metern Höhe und verlieren dann erst einmal vier Meter Höhe. Für mich persönlich sind das Anzeichen für ein Alter im Bereich des 19. Jahrhunderts.
Mit Hilfe der Besitzerin habe ich einen Umfang von 690 cm gemessen, was einen Durchmesser in Brusthöhe von
2,20 Meter ergibt.
Der Besitzer hatte die Höhe des Baumes einmal mit dem Laser auf 33 Meter über dem Niveau des Hauses gemessen; der Baum steht etwa drei Meter tiefer. Daraus ergibt sich eine Höhe von
36 Metern.
Die Äste folgen verhältnismäßig dicht aufeinander; wahrscheinlich ist der Baum relativ langsam gewachsen. Außer dem üblichen Ersatz alter Nadeln zeigt das Laub kaum braune Stellen. Mit seiner Hanglage scheint er mir aber so exponiert, dass ein Blitzschlag wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit ist.
Die Borke zeigt im unteren Bereich einige leichte Beschädigungen, aus denen Mehl rieselt. Möglicherweise handelt es sich um das Werk von Wespen. Tipps konnte ich ihm keine geben – und ich kann natürlich als Laie auch keine Verantwortung übernehmen. Doch habe ich ihm empfohlen, den Baum vielleicht einmal einem professionellen Baumpfleger zu zeigen, der auch tatsächlich weiß, was man tun kann.
Es ist ganz sicher der schönste Mammutbaum von Kressbronn. Und bei dieser Behauptung bleibe ich auch jetzt, wo ich weiß, dass er nicht der einzige Mammutbaum in Kressbronn ist
Weniger einsame Grüße,
Wolfgang