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Autor Thema: Bäume in den Strassen von Tokio  (Gelesen 15984 mal)

TaunusBonsai

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Re: Bäume in den Strassen von Tokio
« Antwort #15 am: 11-April-2015, 11:55 »

Moin zusammen,

mir war gar nicht bekannt, dass man in Japan Waldwirtschaft in Form von Baumalleen praktiziert. Ein interessanter Ansatz von Klaus.
Vielleicht haben die in Japan tatsächlich keine Ahnung. Vielleicht gibt es das Wort Biodiversität auf japanisch gar nicht. Klaus, schreib die doch mal an wegen der Herkunftsnachweise. Vielleicht finden wir jemand, der diese mit deutscher Gründlichkeit prüfen kann. Vielleicht kann man dann noch was retten, bevor Japan von "Metazilla" heimgesucht wird.


hoffnungsvoller Gruß aus'm Taunus vom Ralf
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Sita usvilate inis taberce ines!

Tuff

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Re: Bäume in den Strassen von Tokio
« Antwort #16 am: 11-April-2015, 12:49 »

Ich finde Klaus hat hier einen Punkt. Auch als Allee gepflanzt, sollte man sich bei großer Anzahl Bäume Gedanken machen. Allerdings war das primäre Ziel damals, nach der Entdeckung, einfach der pure Arterhalt. Man kannte zunächst nur ein kleines Vorkommen und hatte Sorge, daß es - im fernen China anfangs noch ohne staatlichen Schutz - irgendwie untergehen könnte.  Daß damals Saatgut von nur wenigen Bäumen gesammelt wurde, wussten die meisten Empfänger auch gar nicht.

Ralf, Dein Kommentar klingt zwar ein wenig sarkastisch (oder wie), aber ich denke eigentlich dasselbe: Man könnte die Stadtverwaltung (nur für alle Fälle) in Japan mal vorsichtig darauf hinweisen daß es unter Umständen bedenklich ist, von dieser Allee in professionellem Umfang Samen zu sammeln; ferner, daß Ausfälle bewusst mit anderen Herkünften ersetzt werden sollten.

Mit vorsichtig meine ich, daß man Vorschläge auch als Anfrage formulieren kann.
« Letzte Änderung: 24-April-2015, 15:16 von Tuff »
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TaunusBonsai

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Re: Bäume in den Strassen von Tokio
« Antwort #17 am: 11-April-2015, 13:13 »

Moin Tuff!

Zitat
Allerdings war das primäre Ziel damals, nach der Entdeckung, einfach der pure Arterhalt. Man kannte zunächst nur ein kleines Vorkommen und hatte Sorge, daß es - im fernen China damals ohne staaltichen Schutz - einfach untergehen könnte.  Daß damals Saatgut von nur wenigen Bäumen gesammelt wurde, wussten die meisten Empfänger auch gar nicht.


Wow! Dein Wissen ist einfach unermeßlich. Woher hast du diese Infos immer nur?


Zitat
Man könnte die Stadtverwaltung in Japan mal vorsichtig darauf hinweisen daß es unter Umständen bedenklich ist, von dieser Allee (in professionellem Umfang) Samen zu sammeln; ferner, daß Ausfälle bewusst mit anderen Herkünften ersetzt werden sollten


Ja, genau!


sarkastischer Gruß aus'm Taunus vom Ralf

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Sita usvilate inis taberce ines!

Tuff

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Re: Bäume in den Strassen von Tokio
« Antwort #18 am: 11-April-2015, 13:54 »

Ralf, ich gebe zu ich bin hier jetzt etwas naiv gewesen. Die Gärtner in Japan müssten ja in der Tat erschreckend unwissend gewesen sein, wenn sie das hier Gesagte nicht berücksichtigt hätten. Gerade der UM ist ja damals weltweit rege diskutiert worden.

Wow! Dein Wissen ist einfach unermeßlich. Woher hast du diese Infos immer nur?

Aus diesem Forum ?

Also, mag sein es kommt Dir lächerlich vor. Aber es muß nicht gleich als Besserwisserei aufgefasst werden, wenn man sich höflich ein eine Sache einmischt, wo man etwas beitragen kann. Es gibt einfach ab und zu Leute, die zwar verantwortlich sind aber nie die Zeit hatten, sich in Mammutbäume einzuarbeiten.

Du wirst jetzt vielleicht lachen, aber ich mache das gelegentlich und habe regelmässig Erfolg damit, vielleicht nur in der Hälfte der Fälle, aber das ist es mir wert.
« Letzte Änderung: 11-April-2015, 21:32 von Tuff »
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Klaus

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Re: Bäume in den Strassen von Tokio
« Antwort #19 am: 11-April-2015, 15:26 »

Hallo zusammen,

ich gebe zu das im Frühjahr das Hellgrün der Metas und im Herbst deren
Rotverfärbungen schon sehr gut aussehen besonders in einer Allee. Soweit die Optik.

Zur Geschichte der Metas wurde hier im Forum schon sehr viel Aufklärendes geschrieben.
Dies können alle in den Forumsbeträgen nachlesen.


Zur Waldwirtschaft in Japan kann ich nur so viel sagen dass Japan deutlich mehr
Waldfläche als Deutschland besitzt.  Das benötigte Holz für den Verbrauch wurde
In den zurückliegenden Jahrzehnten aber trotzdem zum allergrößten Teil importiert.
In jüngster Zeit hat man in Japan offenbar erkannt welche Ressourcen
Im eigenen Land brachliegen. So versucht man jetzt eine eigene Wald- und
Holzwirtschaft aufzubauen.

VG
Klaus

http://www.badische-zeitung.de/staufen/in-japan-geht-niemand-in-den-wald--49502849.html
https://www.hs-rottenburg.net/forschung/projekte-schwerpunkte/forst-und-holzwirtschaft/
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Tuff

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Re: Bäume in den Strassen von Tokio
« Antwort #20 am: 12-April-2015, 02:18 »

Ebenfalls nicht To-Ky-o ... aber wenigstens Ky-o-To: Bin grade auf sehr schöne Bilder von typisch japanischen Szenen und Pflanzen gestoßen, auf flickr.com -> Photostream von 'kyoshiok'.

Beim Anblick dieser Kirschbäume und (weit runter scrollen) einheimischen Blumen und Schmetterlinge bekommt man echt Lust auf Frühling !!
« Letzte Änderung: 12-April-2015, 02:25 von Tuff »
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Tuff

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Re: Makino Metasequoia Allee
« Antwort #21 am: 21-April-2015, 01:16 »

Makino Metasequoia Allee (30 Nov. 2014)

Zur Aufklärung des Rätsels um die Makino-Allee habe ich jüngst vom Stadtgartenamt (?) eine Antwort auf meine Anfrage bekommen, die da lautet:


Zitat

It is an inquired matter
Approximately 500 metasequoias are planted for extension 2.4km to run
lengthwise through Makino-cho and, as an approach way to the Makino Heights,
form the scenery which seems to be a plateau.
What Makino-cho fruit tree production association planted as part of
schoolchild farm "village maintenance business to learn from Makino soil" in
1981 does this row of trees by an opening, but because I am loved by the
hand of the people of the area including the person concerned with
association and am brought up, and the prefectural road is planted
concertedly more afterwards, and extension was stretched out, the regular
scenery of the symmetry form that the row of trees of the spring putting
forth buds, fresh green that is this magnificent figure at the present and
thing that it was, summer dark green, autumn colored leaves, winter nude
tree, snow and the conic metasequoia beautiful seasonally and the road which
lengthens straight create harmonizes with a background and the mountains of
Nosaka Mountains where it is and attracts people visiting it.
In 1994, I am chosen by "a roadside tree 100 view of new Japan" of Yomiuri
Shimbun and come to collect public attention
JA makino



---- ...... allens klar.

klare Grüsse -- tuff
« Letzte Änderung: 18-Februar-2018, 00:37 von Tuff »
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Tuff

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Re: Bäume in den Strassen von Tokio
« Antwort #22 am: 21-April-2015, 01:18 »

Übrigens hat ein Bekannter die Bäume auf dem Youtube-Video gezählt, und kam auf 900.
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Tuff

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Re: Makino Metasequoia Allee
« Antwort #23 am: 24-April-2015, 14:38 »

Und hier hätten wir die Antwort des 'Touristenbüros' der Stadt Takashima (die zweite Mailaddresse die ich auf die Schnelle finden konnte):

Zitat
Dear Sir or Madam.
I 'm  sorry  for  being  sending  the  message  to  you.
About 500 of this is planted in both sides on the way over straight line 2.4km.
They  were  planted  in  1981,  so  the  trees  are  33  years  old.
It 's  a  first  that  Makino-Cho  fruiter  Productive  Society  plan
ted  this  tree  in  1981.  After  that  it  was  being  brought  by 
the  people  in  an  area  such  as  a  union  relations   person.
In  each  season  they  shows  the  various  states.
Metasequoia  is  the  typical  tourist  attraction  in  Takashima  city.
You  are  very  welcome  always  to  visit  the   Metasequoia.
From: The Takashima city office sightseeing promotion department
« Letzte Änderung: 24-April-2015, 15:17 von Tuff »
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Tuff

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Re: Makino Metasequoia Allee
« Antwort #24 am: 24-April-2015, 15:13 »

Das Pflanzdatum ist also 1981, damit sind die Bäume bis heute offensichtlich hervorragend gewachsen. Das Datum liegt vor dem Beginn des Genetischen Klonprogrammes von Johen E. Kuser (von der Rutgers Univers. New Jersey) damit ist die Herkunft der Samen / des Ausgangsmaterials für die Allee ungesichert.

Aus der ersten Mail entnimt man, daß die lokale Obstindustrie (Makino-Cho) die Bäume im Rahmen des Schulkinder-Programmes (frei übersetzt:) "Was die Stadt von ihrem Boden lernen kann" pflanzte. Ein ausdrücklicher Naturschutzaspekt war also nicht direkt das Ziel, wohl ehe einfach die Getaltung einer schönen Allee. Dabei wird die Entscheidung für diese Baumart aber doch wohl auch deshalb gefallen sein, weil sie zu dieser Zeit als lebendes Fossil in Mode war. Immerhin erschienen 1978/79 erste populäre  chinesische Veröffentlichungen [1], welche in Japan sicher einfacher übersetzt und schneller populär werden konnten als Englische.

[1] http://www.metasequoia.org/deutsch.pdf
« Letzte Änderung: 24-April-2015, 15:17 von Tuff »
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Michael D.

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Re: Bäume in den Strassen von Tokio
« Antwort #25 am: 24-April-2015, 16:18 »

Moin,Tuff !

Vielen Dank
für diesen hochinteressanten Link ! Ich habe diesen gleich in meine Unterlagen übernommen,da mich die Geschichte der Arten interessiert.

Übernommene Grüße ! Michael
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John Muir:Zweifellos würden diese Bäume gutes Nutzholz abgeben,sobald sie einmal durch ein Sägewerk gegangen wären,so wie George Washington,wäre er durch die Hände eines franz. Küchenchefs gegangen,sicherlich einen wohlschmeckenden Braten abgegeben hätte.

denniz

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Re: Bäume in den Strassen von Tokio
« Antwort #26 am: 24-April-2015, 21:59 »

Zitat

Makino Metasequoia Allee (30 Nov. 2014)

Ich würde jetzt mal die Anzahl der MINIs, die in dem Video auftauchen, auf 200 schätzen.
Interessant auch: Alle Metas sind spannrückig. Nimsch hat mal behauptet, das sei grade ein Anzeichen für frühe Klonwirtschaft.
Im Forst bei Sämlingen seien oft sehr glatte Stämme aufgetaucht.

Trotzdessen ein sehr schönes architektonisches Landschaftselement.. :)

Tuff

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Re: Bäume in den Strassen von Tokio
« Antwort #27 am: 24-April-2015, 22:50 »

Dennis,

Da wir beide das Wort 'Klon' benutzt haben, und dieses Wort in Deutschland schnell negative Assiziationen weckt, möchte ich, um Verwirrung vorzubeugen, noch einmal was dazu sagen.

Ende der 1940er Jahre wurden durch Prof. Hu und Prof. Chen Samen versandt, welche laut ener späteren genetischen Analyse allerdings nur von 2 - 3 Bäumen gesammelt worden waren, welche ihrerseits sehr wahrscheinlich bereits Solitäre waren. Es beesteht daher die Möglichkeit, daß auch diese Bäume bereits (und eventuell sogar über mehrere Generationen) aus Selbstbestäubung hervorgegangen waren.

Von den daraus entstandenen Bäumen wurden dann weltweit immer wieder Stecklinge gemacht, später wurden sie auch beerntet. Diese Bäume zeigten häufig (oder immer?) die Spannrückigkeit.

Gegen Ende der 80 Jahre beschäftigte sich J. E. Kuser mit Untersuchungen der schwachen Keimfähigkeit und kam zu dem Schluß, es mit Inzuchtdeprsseion zu tun zu haben. Er startete ab 1990 daraufhin ein Programm, Stecklinge ("Klone") und Saatgut aus verschiendenen Provenienzen in China gezielt zu einem Genpool zu sammeln, welcher aus 50 'geprüft verschiedenen' Genotypen bestand. Daraus gewonnene Stecklinge ("Klone"), und später daraus abstammende 'gekreuzte' Pflanzen wurden gezielt zu 'multiplyern' in alle Welt verbacht. Dies sind die Herkünfte, welche seitdem (hoffentlich) für alle größeren Anpflanzungen in der Westlichen Welt verwendet wurden (nicht aber in Korea, Japan, oder China, wo es einen leichten Zugang zu den Urwäldern gab) und sie zeigen häufig (oder immer?) einen normal glatten Stamm.

Ich möchte jetzt keine Diskussion um die Ursachen der Spannrückigkeit beginngn (die woanders bereits geführt wurde), sondern nur darauf hinweisen, daß der Begriff 'Klon' im Zusammenhang der Botanik wertfrei ist.
« Letzte Änderung: 24-April-2015, 22:56 von Tuff »
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Bischi

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Re: Bäume in den Strassen von Tokio
« Antwort #28 am: 24-April-2015, 23:00 »

Hier noch ein Jutjuup Video einer Metaseqouiaallee  in Japan
https://www.youtube.com/watch?v=f7_4PU58dHM
mit einer Drohne gefilmt
« Letzte Änderung: 24-April-2015, 23:02 von Bischi »
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Tuff

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Re: Bäume in den Strassen von Tokio
« Antwort #29 am: 25-April-2015, 00:45 »

Klasse !!

Schade daß sie nicht die ganze Allee abfliegen.
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