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Mammutbäume werden für die Luftreinigung geklont

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Zinnauer:
Na ja, ....

in diesem Artikel werden (wahrscheinlich vom Autor, weniger von den Züchtern) einige Dinge missverständlich dargestellt:

Zum Einen: will man von alten Bäumen leistungsfähige Klone haben, muss man (auch genetisch) junges Material vermehren. Beim KM mag das leicht gelingen, da die Bäume ein gutes Ausschlagvermögen haben. Die ausschlagenden Triebe kommen aus schlafenden Knospen, die umso jünger sind, je früher im Baumleben sie gebildet wurden, und demnach am Stumpf am jüngsten sind. Beim BM ist das wesentlich schwieriger, da Stümpfe im Allgemeinen nicht austreiben. Die einzig sinnvolle Alternative sind Astneubildungen, direkt aus dem Stamm, was aber meist nur bei starker Kronenreduktion (Sturmbruch, Waldbrand etc.) stattfindet. Hoch oben im Wipfel nach Vermehrungsmaterial zu suchen, ist demnach Unsinn, da es so alt (auch genetisch gealtert) ist wie der ganze Baum.

Zum Anderen: Wer kann glauben, dass durch derartige Klone Luft und Wasser gefiltert und die globale Erwärmung gebremst wird? Das kann man auch durch andere Bäume erreichen. Wichtig wäre vielmehr neue (alte) Flächen zu finden, auf denen Wald wachsen kann (darf). Die meisten ehemaligen Waldflächen dienen heute großteils der Landwirtschaft, der Rest ist für Industrie, Wohnzwecke und Infrastruktur in Gebrauch und kann nicht einfach wieder in Wald verwandelt werden. Es wäre schon ein Meisterstück durch nationale und internationale Anstrengungen die weitere, in großen Stil voranschreitende, Vernichtung von Wäldern (Brasilien, Indonesien etc.) zu stoppen.

Also, wo sollen diese Flächen sein, auf denen MB-Klone großflächig angebaut werden können, und so das Weltklima retten sollen???

Sehr skeptische Grüße  von

Michael

Andreas Roth:
Ich denke, das Argument der Luftreinigung dient hauptsächlich dazu, an die Spendenbereitschaft der Interessenten zu apellieren. Irgendwie muß man denen ja schmackhaft machen, daß es sich lohnt, für Klon-Bäume zu spenden, und so wird dezent auf die allenthalben in den Medien diskutierte "Klimakatastrophe" hingewiesen. In den 80ern hätte man vermutlich damit geworben, daß Klon-Mammutbäume eine gute Lösung sind, um die Auswirkungen des Waldsterbens zu begrenzen. ;)

Waldläufer:
Hallo,
die zwei Vorredner Michael u. Andreas haben natürlich völlig recht.
Vom forstlichen Standpunkt aus ist es sowieso nicht tragfähig eine Baumart wie den Gebirgsmammutbaum weltweit großflächig anzubauen. Neben den klimatischen u. standörtlichen Einschränkungen usw. die genügend diskutiert wurden ist es doch mehr als fragwürdig dazu eine Baumart zu nehmen deren Holz eigentlich kaum verwertbar ist. (Wenn es auch keiner gern hört)Wird das Holz geschlagen u. z.B. als Nutzholz festgelegt ist es auch für längere Zeit aus dem Kreislauf.

Der Küstenmammutbaum ist zwar Nutzholzlieferant aber klimatisch nur sehr beschränkt einsetzbar. Insgesamt also doch eher nicht saubere sondern heiße Luft.

                                     VG           Bernt

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