Bin zufällig auf diesen Bericht gestoßen, den ich noch nicht kannte .... Mensch Micha, dieswe Entdeckung hast Du aber wirklich wunderbar beschrieben + dokumentiert ! Und ein Baum (samt Schloß) wie aus dem Märchenbuch ...
Natürlich habe ich ein paar Anmerklungen
1. Heißt es nun Elbenberg, oder Elberberg ?
2. Anscheinend gibt es in Naumburg mehrere 'Riesen' also vielleicht braucht der Baum einen genaueren Namen ?
Und zu dem BM direkt am Schloß (?) mit Hallimaschbefall:
Ich stimme Dir zu, Micha - so ein radikales Vorgehen ist in dem Fall durchaus angebracht, denn die Überlebens-Chance bei Hallimasch ist normal praktisch Null. Und wir wissen alle, daß große Bergmammutbäume mit gewaltigen Brandhöhlen am Stammfuß noch tausend(e) Jahre stabil stehen, und gesund bleiben. ICh kann mir aber durchaus Leute vorstellen, die nach so einer Operation schockiert sind und behaupten, man hätte den Baum zugrunde gerichtet. Sollte er dann später doch noch (woran auch immer) eingehen, ist ja leider generell immer derjenige Schuld, der zuletzt Hand angelegt hat. Übrigens ein universales Prinzip ...
Dennoch kann man nicht ausschließen, daß der Hallmimasch weiter attackiert. Es ist zwar sinnvoll, das faule Holz auszuschneiden, aber man kann nicht am ganzen Stamm einschl. stammnaher Wurzeln die Borke abstemmen um nachzuschauen, ob noch schwarze Killerschnüre (Rhizomorphen) vorhanden sind. Daher sollte man diesen Baum noch mindestens 10 Jahre lang beobachten, und vor allem darauf achten, ob im Umfeld von circa 7 m (?) Hallimasch-Fruchtkörper auftauchen.
Es wäre für mich der erste belegte Fall, daß ein Hallimasch überwunden wurde, und möglicherweise liegt das auchn einfach daran, daß die meisten Garten- und Parkbäume nach Diagnose sofort gefällt werden.
Ich kenne einige schöne BM mit schweren Verletzungen am Stammfuß oder an stammnahen Wurzeln. Fast immer wegen total unnötiger Schlamperei mit Baumaschinen, von Vogonen die keine Ahnung haben und auch kein Interesse. In einigen allerdings auch reiner Vandalismus. Ich habe mich schon oft gefragt, ob es für den Baum nicht besser wäre, diese Verletzungen radikal, aber sauber, auszuschneiden, oder sogar einfach auszubrennen - denn das vernichtet ja ein Pilzmycel ebenfalls nachhaltig und desinfiziert zugleich für ein paar Jahre oder Jahrzehnte.
Leider auch einen Teil des Kambiums, über die eigentliche Wunde hinaus.
Etwa wäre das m.E. beim Schwesterbaum des Ramersdorfer Riesen (*) sinnvoll, ID 2155, oder auch hier um die Ecke in der Römerstraße / Jesuitenhof (ID 5631). In beiden Fällen wäre die öffentliche Reaktion aber wohl sehr negativ ('unverständliche Zerstörung') so daß man es allein deswegen lassen muss.
Jedenfalls wäre es schön, wenn bei Gelegenheit mal wieder jemand vorbeikäme und neuere Fotos macht. Dann bitte auch eine Gesamt-Ansicht der Operationswunde bis in 4m Höhe, und ein paar Kronenbilder von allen Seiten - denn rein nach der baumpyhsiologischen Lehre hätten nach Ausschneiden eines ganzen 'Wurzelstranges' (also im Stamm) ein paar stärkere Äste in der Krone absterben sollen. Solches Lehrwissen basiert aber oft auf nur wenigen Untersuchungen und an ganz anderen Arten, und wir sollten solche Gelegenheiten nutzen das kritisch zu hinterfragen und etwas speziell über Mammutbäume zu lernen.
ps. Vielleicht meldet man sich vorher telefonisch bei der Familie an ... und vielleicht wäre es angebracht wenn Michael D. das in die Hand nähme, also auch wenn jemand anderes hinfährt ?