Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Abgänge und Zerstörungen
ID 4110 in Geilenkirchen-Gillrath verstümmelt/zerstört
RO2222:
Hallo an Alle,
traurige Nachricht aus unserem Heimatkreis. Einer der schönsten heimischen Mammuts (ID 4110) wurde verstümmelt bzw. zerstört:
http://www.az-web.de/lokales/geilenkirchen-detail-az/1541430?_link=&skip=&_g=Mammut-Ein-Wahrzeichen-Gillraths-ist-nur-noch-ein-Stumpf.html
Er hatte im letzten Jahr einen seiner konkurrierenden Leittriebe verloren. Die Leute vom örtlichen Kirchenvorstand hatten sich daraufhin entschlossen den Baum zu kappen. Die untere Landschaftsbehörde wurde im Vorfeld nicht informiert. Der Baum war leider nicht mehr als Naturdenkmal registriert. Diesen Status hatte er in den 90er Jahren verloren, weil er auf Privatgrund stand.
Der letzte Leittrieb, den man auf dem Foto noch sieht, wurde auch noch abgesägt. Wir schätzen er wird wohl nicht mehr austreiben oder wie seht ihr das? Kann man irgendetwas tun um seine Lebenskraft zu stärken? Könnte man Stecklinge in seinem Kambium aufpfropfen?
Ratsuchender Gruß aus dem Westen
Hiltrud und Werner
JNieder:
--- Zitat von: RO2222 am 13-Februar-2011, 02:56 ---Könnte man Stecklinge in seinem Kambium aufpfropfen?
--- Ende Zitat ---
Könnte man versuchen. Dürfte jedoch bei der Rindendicke nicht so einfach sein.
Ist aber auf jeden Fall als Versuch besser, als gar nichts zu unternehmen.
Schade um diesen geschichtsträchtigen Baum.
Alles Gute wünschender Gruss
Jochen
xandru:
Hallo Werner,
Wäre es vermessen dort nachzufragen, wer diese „Leute vom örtlichen Kirchenvorstand“ sind, die sich für die Zerstörung eines denkmalwürdigen Baumes eingesetzt haben? Ich meine: Wenn ihre Maßnahme gerechtfertigt und legal ist, dürften sie auch kein Problem damit haben, mit ihrem Namen in aller Öffentlichkeit zu dem Entschluss zu stehen. Oder habe ich da das Wort „Demokratie“ falsch verstanden?
Wenn diese Maßnahme jedoch rechtswidrig gewesen sein sollte (Baumschutz-Satzung? sonstige Bestimmungen?), sollte man in Gillrath auch nicht zögern eine katholische Kirchengemeinde für Handeln an den Gesetzen und zuständigen Behörden vorbei öffentlich anzuprangern.
Seit dem Ende des Ancien Régime steht eben auch die katholische Kirche nicht mehr über den Gesetzen. Dass sie das nach über zweihundert Jahren offenbar immer noch nicht verstanden hat, zeigen nicht zuletzt die unzähligen Fälle von organisierter Vertuschung bei sexuellem Missbrauch (auch Schutzbefohlener!), die im vergangenen Jahr endlich ans Licht gekommen sind.
Aber das müssen die Leute vor Ort wissen. Wenn sie ihren Mammutbaum mochten, wie die Zeitung schreibt, sollten sie diesen selbstgefälligen Men in Black den gleichen Prozess machen, den jeder Gillrather Privatmann für eine vergleichbare Eigenmacht auch zu erwarten hätte.
Ganz entschieden bürgerliche Grüße,
Wolfgang
RO2222:
Hallo Wolfgang,
ein klares NEIN, sie haben gegen kein Gesetz und auch keine Verordnung verstoßen, so die Auskunft bei der unteren Landschaftsbehörde. In Geilenkirchen wie in den meisten anderen Kommunen des Kreises Heinsberg gibt es keine Baumschutzsatzung. Das schlimme an der Sache ist, dass der Baum etwa zwanzig Jahre (Mitte der 70er bis in die 90er) lang als Naturdenkmal geschützt war und dieser Schutz dann einfach aufgegeben wurde. Offensichtlich hat sich die Lobby der Baumfäller gegen die der Baumschützer durchgesetzt.
Ich denke auch, es war keine böse Absicht sondern eher eine Haftungsangst, die dem Kirchenvorstand vor Augen geführt wurde. In jedem Fall ist es jetzt zu spät darüber noch zu spekulieren.
Gruß Werner
Andreas Roth:
--- Zitat von: RO2222 am 13-Februar-2011, 02:56 ---Der letzte Leittrieb, den man auf dem Foto noch sieht, wurde auch noch abgesägt. Wir schätzen er wird wohl nicht mehr austreiben oder wie seht ihr das? Kann man irgendetwas tun um seine Lebenskraft zu stärken? Könnte man Stecklinge in seinem Kambium aufpfropfen?
--- Ende Zitat ---
Da die Bürger den Baum offensichtlich gerne hatten, wäre es nicht im beiderseitigen Interesse, einen neuen zu pflanzen? Haftungsgründe wären bei einem gesunden Baum ja kein Thema mehr.
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