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Autor Thema: UM in 37308 Heilbad Heiligenstadt  (Gelesen 1437 mal)

canini

  • Gast
UM in 37308 Heilbad Heiligenstadt
« am: 16-Januar-2011, 10:45 »

Mitten in Heiligenstadt steht ein UM auf dem alten Friedhof. Jahrelang bin ich an ihm vorbei gelaufen ohne ihn zur Kenntnis zu nehmen. Erst vergangenes jahr habe ich mit die Belaubung mal gründlicher angesehen und war zuerst der Meinung eine Zypresse vor mir zu haben. Nach Rücksprache mit einem befreundeten Förster wurde der Baum jedoch als UM identifiziert.
Mein Interesse war geweckt, zumal ich mich spontan an meine Motorradtour durch den Westen der USA erinnerte, als ich gemütlich durch riesige Mammutwälder in Oregon und Kalifornien gereist bin. Auf der Suche nach Informationen bin ich dann auf dieses Forum gestoßen. Absolut interessant was ihr alles um die Mammutbäume herum anstellt. Manches kann ich nachvollziehen, anderes auch nicht. Aber dazu später mehr, ich will hier erst mal etwas heimisch werden.

Was nun den Baum in Heiligenstadt betrifft (Im Register habe ich ihn eingeschrieben), ich habe ab September 2010 angefangen Zapfen zu sammeln. Grüne, braune, vom Sturm abgerissene an Zweigen befindliche usw. nach oberflächlicher Info (ja ich weiß, man soll vielleicht erst lesen und dann handeln) wurden die Zapfen bei ca. 40 Grad getrocknet, die Samen entnommen und unterschiedlich behandelt. Manche sofort ins Minigewächshaus auf feuchte Anzuchterde, andere in den Kühlschrank bei 4 Grad für 3 Wochen um sie dann auszusähen, Und der Rest ins Gefrierfach bei etwa -15 Grad.

Insgesamt habe ich etwa geschätzte 200 Zapfen gesammelt. Größe um 3cm. Entsprechend viele Samen hatte ich zur Verfügung.

Ausgesät wurden inzwischen alle bis auf etwa 50 die ich in feuchtem Sand im Kühlschrank lagere weil sie im Frühjahr unter vielleicht besseren Bedingungen genutzt werden sollen.

Von dieser Menge Samen habe ich genau einen Keimling erhalten. (siehe Bild im Anhang). Er keimte nach etwa 3 Wochen im Minigewächshaus auf der Fensterbank. Die Samenhülle war nach 2 Wochen immer noch auf dem Keimling so dass ich mich entschloss sie unter dem Mikroskop vorsichtig zu entfernen. Denn was tut man nicht alles wenn mal ein Samen aufgeht. ;) Dabei wurden die beiden ersten Blätter stark beschädigt. Man sieht das auf dem Bild an den getrockneten Schnittstellen rechts und links. Nachdem ich die Hoffnung dann schon fast aufgegeben hatte und ein paar abschließende Fotos vor der endgültigen Entsorgung machen wollte, entdeckte ich überraschend, dass der Keim in der Mitte neu austrieb.
Nun wird dieser Keim gehegt und gepflegt um vielleicht einen ersten Erfolg zu ermöglichen.

Probleme habe ich mit Schimmel in den Minigewächshäusern obwohl ich regelmäßig lüfte. Versuche mit Fungiziden haben keine überzeugenden Ergebnisse gebracht, nach recht kurzer Zeit kam der Schimmel wieder. Im Moment versuche ich betroffene Samen händisch zu entfernen. Aber ich mache mir da wenig Hoffnung.

Aus Zweigspitzen habe ich versucht Ableger im Wasserglas zu ziehen. Die Zweige stehen seit Ende September im Wasser und haben - im Gegensatz zu vielen, hier gezeigten Resultaten, noch keine Wurzelansätze. Das Glas steht in einer Tupperschale, Wasser wird etwa alle 14 Tage gewechselt, das Glas ist Lichtdicht mit Alufolie ummantelt. Blätter sind inzwischen alle abgefallen, aber ein paar grüne Knospen zeigen mir, dass da noch Leben drin zu stecken scheint. Ich gebe nicht auf.

Der Baum steht alleine. Und dadurch erklärt sich vielleicht auch die schlechte Keimrate die gegen null zu gehen scheint. Auch die geringe Größe der Zapfen scheint ein Problem zu sein. Aufgrund der Jahresringe würde ich sie als zweijährig einstufen. Der Baum hängt im oberen Bereich voller weiterer Zapfen deren Größe allerdings durchweg die 3 cm nicht überschreitet. 3- oder mehrjährige Zapfen scheint der Baum nicht zu haben.

Für den Moment soll das reichen. Das Mammutfieber ist geweckt, mal sehen wohin es mich führt. Gestern jedenfalls zu den drei Riesen-Mammutbäumen im Stadtwald von Mühlhausen, wo ich mal richtig fette grüne Zapfen sammeln konnte. Beeinduckend die Riesen im Wald und ein wunderbares Motiv sowie eine traumhafte Umgebung.

VG
Olaf
Gespeichert
 

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